Nummer 155 - Nordfriisk Instituut
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Foto: Karin Haug<br />
das „TUI-Dorf“ in Rantum oder der Offshore-<br />
Wind-Park „Butendiek“. Kritik an diesen Vorhaben<br />
äußert der Verein entweder in Stellungnahmen<br />
oder über seine Pressearbeit. Die Rolle<br />
als Mahner, Frühwarnsystem und Projektverhinderer<br />
zur Erhaltung des Inselcharakters droht in<br />
der öffentlichen Wahrnehmung aber die gestalterischen<br />
Aktivitäten der Söl’ring Foriining, die<br />
vor allem im Bereich des Naturschutzes liegen,<br />
zu verdrängen.<br />
Ausschussvorsitzender Sönke Andersen begrüßt<br />
auf Befragen neue Investitionen, aber: „Wir dürfen<br />
es nicht übertreiben.“ Darüber, wo die Vernunft<br />
endet und die Übertreibung beginnt, kann<br />
man sich treffl ich streiten. Lebhafte Diskussionen<br />
sind daher in der Foriining gang und gäbe.<br />
Die Gratwanderung zwischen Tradition und<br />
Wandel versucht die Söl’ring Foriining durch<br />
die Einbindung der politischen Akteure zu<br />
meistern. Die Sylter Gemeinden entsenden<br />
Delegierte in den Verwaltungsrat und sind auf<br />
diese Weise in die Vereinsarbeit einbezogen. Der<br />
Rat wacht laut Satzung nicht nur über die „Vereinszwecke“,<br />
sondern auch über die Finanzen.<br />
Darüber hinaus sind es die Gemeinden, denen<br />
die von der Foriining betreuten Grundstücke<br />
überwiegend gehören, und sie gewährleisten<br />
gleichzeitig die Finanzierung des Vereins.<br />
Eine Vereinsmitgliedschaft ist für Kommunalpolitiker<br />
trotz dieser Verfl echtung nicht selbstverständlich.<br />
Als die Söl’ring Foriining nach der<br />
letzten Kommunalwahl alle neu gewählten Gemeindevertreter<br />
zur persönlichen Mitgliedschaft<br />
einlud, gab es lediglich drei Neueintritte.<br />
Der Verwaltungsrat hat sich ausgerechnet im<br />
Jubiläumsjahr mit Vorschlägen für eine neue<br />
Struktur zu Wort gemeldet: Ausgehend von einer<br />
neuen Finanzierung – die Söl’ring Foriining<br />
soll mit jeweils zwei Cent pro Übernachtung<br />
an der Kurabgabe aller Gemeinden partizipieren<br />
– fordern die Gemeinden im Gegenzug<br />
eine Professionalisierung der Vereinsarbeit. Ein<br />
hauptamtlicher Geschäftsführer soll den verschlankten<br />
Vorstand mit lediglich einem Vorsitzenden<br />
statt der bisher drei unterstützen. Die<br />
Gemeinden wünschen sich ganz offensichtlich<br />
einen gleichberechtigten Ansprechpartner mit<br />
entsprechenden Kompetenzen. So wird jedenfalls<br />
Wenningstedts Gemeindevertreter Jörg-<br />
Eric Zarth in der Sylter Rundschau zitiert: „Es<br />
muss klar erkennbar sein, dass dieses Geld auch<br />
gewinnbringend eingesetzt wird.“ Noch ist die<br />
Idee nicht entscheidungsreif, denn im Sommer<br />
wurden Stimmen gegen diese einseitige Finanzierung<br />
laut. Durch die fi nanzielle Unterstützung<br />
der Söl’ring Foriining über die Kurabgabe,<br />
Dr. Maria-Gesine<br />
Thies und Sönke<br />
Brodersen sind die<br />
Ansprechpartner<br />
in der Geschäftsstelle<br />
des Vereins.<br />
18 Nordfriesland <strong>155</strong> – September 2006