23.11.2016 Aufrufe

Was steckt dahinter? Das Gesicht der Modeindustrie in Mittelamerika

Diese Ausgabe der Zeitschrift presente wendet den Blick einmal ausnahmsweise nicht nach Asien, wenn es um die Modeindustrie geht, sondern nach Mittelamerika. Die Arbeiterin Nora Euceda spricht über ihre Erlebnisse als Arbeiterin und Gewerkschafterin in den Textilfabriken, der Abreitsrechtler Sergio Chavez resümiert über die Entwicklung seit der Jahrtausendwende "Die Ausbeutung hat nur ein neues Kleid" und unsere Arbeitsrechtsexpert*innen Kirsten Clodius und Maik Pflaum stellen die neusten Recherche-Ergebnisse aus Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Honduras vor und die Ansätze, die die Lage in den Maquilas dort von Europa und Deutschland aus verbessern sollen: Das Textilbündnis, das Fairtrade Textilsiegel und die Fair Wear Foundation.

Diese Ausgabe der Zeitschrift presente wendet den Blick einmal ausnahmsweise nicht nach Asien, wenn es um die Modeindustrie geht, sondern nach Mittelamerika. Die Arbeiterin Nora Euceda spricht über ihre Erlebnisse als Arbeiterin und Gewerkschafterin in den Textilfabriken, der Abreitsrechtler Sergio Chavez resümiert über die Entwicklung seit der Jahrtausendwende "Die Ausbeutung hat nur ein neues Kleid" und unsere Arbeitsrechtsexpert*innen Kirsten Clodius und Maik Pflaum stellen die neusten Recherche-Ergebnisse aus Guatemala, El Salvador, Nicaragua und Honduras vor und die Ansätze, die die Lage in den Maquilas dort von Europa und Deutschland aus verbessern sollen: Das Textilbündnis, das Fairtrade Textilsiegel und die Fair Wear Foundation.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Län<strong>der</strong>berichte<br />

Am 6. November wählte Nicaragua u.a. e<strong>in</strong>en neuen<br />

Präsidenten. Schon weit im Voraus war klar, dass Amts<strong>in</strong>haber<br />

Daniel Ortega das Rennen machen würde.<br />

Nicaragua<br />

<strong>Das</strong> Mädchen und <strong>der</strong> Jaguar<br />

„<strong>Das</strong> ist ke<strong>in</strong>e Wahl“, proklamiert Sergio Ramírez, wenn er über die Präsidentschaftswahl<br />

<strong>in</strong> Nicaragua am 6. November spricht. Der Schriftsteller und ehemalige<br />

sand<strong>in</strong>istische Politiker hat sich gegen se<strong>in</strong>e frühere Partei FSLN und Präsident<br />

Daniel Ortega gewandt. Se<strong>in</strong>e Kritik kommt durch die H<strong>in</strong>tertür: Als Er<strong>in</strong>nerung<br />

an Zeiten, als die FSLN noch an<strong>der</strong>e Ziele hatte als den Machterhalt und Literatur-<br />

Nobelpreisträger auf <strong>der</strong> Suche nach Inspiration durch Nicaragua wandelten.<br />

TEXT: SERGIO RAMÍREZ, ÜBERSETZUNG: CARLOS AMPIÉ LORÍA<br />

FOTO: SABINE BROSCHEIT<br />

Die Revolution, die 1979 <strong>in</strong> Nicaragua<br />

siegte, war die letzte des zwanzigsten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika. Sie war kurz –<br />

kaum e<strong>in</strong> Jahrzehnt. Beendet wurde sie 1990<br />

seltsamerweise durch Wahlen, die die Sand<strong>in</strong>istische<br />

Front (FSLN) von <strong>der</strong> Macht verdrängten,<br />

die diese mit Waffen erobert hatte.<br />

Während jener 10 Jahre war Nicaragua Schaufenster<br />

und Spiegel zugleich: E<strong>in</strong> Schaufenster,<br />

weil viele die Schritte e<strong>in</strong>er Revolution beobachten<br />

wollten, die von Anfang an an<strong>der</strong>s zu<br />

se<strong>in</strong> proklamierte. E<strong>in</strong> Spiegel, weil das Antlitz<br />

jener beg<strong>in</strong>nenden Revolution <strong>in</strong> Zukunft das<br />

Antlitz an<strong>der</strong>er, neuartiger Revolutionen des<br />

Kont<strong>in</strong>ents se<strong>in</strong> könnte.<br />

Nie zuvor s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> so kurzer Zeit so viele Artikel<br />

und Bücher geschrieben, nie so viele Debatten<br />

<strong>in</strong> Universitäten und den Medien über<br />

all das geführt worden, was <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em so armen<br />

Land gerade geschah. Und ke<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />

><br />

presente 4/2016 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!