r-aktuell_IV_2016

Standort
NEUZELLE/HALLE
Sprachcamp in Neuzelle – eine Erfolgsgeschichte
mit Fortsetzung
Vom 13. bis 26. September 2016 fand
ein weiteres Sprachcamp am Gymnasium
in Neuzelle statt. „Sprachcamp“ bedeutet
nicht nur einen Sprachkurs oder
die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung
beim Goethe-Institut, sondern auch
die Kultur, Geschichte, die Sitten und
Gebräuche Deutschlands kennen zu lernen.
Neben dem Sprachkurs hatten die
Schüler aus den Rahn Schulen in Ägypten
und Polen die Möglichkeit, den regulären
Unterricht am Gymnasium zu besuchen
und den Alltag der deutschen
Schüler zu erleben. Während des
Sprachcamps machten die Schüler eine
Stippvisite in der Bundeshauptstadt
Berlin. Sie besichtigten die angesehenen
Sehenswürdigkeiten, die zum „Pflichtprogramm“
jedes Berlinbesuches gehören,
beispielsweise die Reste der Berliner
Mauer, das Brandenburger Tor und
den Berliner Dom. Aber nicht nur in Berlin,
sondern auch in Dresden und Neuzelle
wurden die Baudenkmäler angeschaut.
Ein besonderes imposantes
Erlebnis war eine Führung im ehemaligen
historischen Bunker am Ostwall in
Polen.
Für die Abwechslung vom Schulalltag
sorgten die Besuche im Spaßbad
„Schwapp“ in Fürstenwalde, im Kletterpark
in Bad Saarow, im Erlebnispark
„Teichland“ im Spreewald, aber auch
der Besuch des Trommelworkshops an
unserer Musikschule in Neuzelle. Ein herausragendes
Ereignis war die Vorstellung
der „Blue Man Group“ im „Theater
am Potsdamer Platz“ in Berlin – ein
großartiger und oft überraschender Mix
aus Musik, Schauspiel, Comedy, Kunst
und Wissenschaft.
Für Geschenke, als Mitbringsel für Zuhause,
sorgte ein Besuch in Cottbus,
dort konnten die Schüler für ihre Familien
einkaufen. Zum Schluss haben sich
die Schüler des Sprachcamps von den
ägyptischen Freunden, die ihr Abitur
am Gymnasium in Neuzelle absolvieren,
herzlich verabschiedet.
Wir wünschen unseren Schülern in
Ägypten und in Polen weiterhin viel Erfolg
und Spaß am Lernen.
Hany Gafaar
DaF-Lehrer, Gymnasium im Stift Neuzelle
Rahn-KompAS-Teilnehmer informieren
sich über Berufsfelder
Mit der richtigen Marschrichtung auf den Arbeitsmarkt
Seit Anfang September lernen an der
Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner,
Niederlassung Halle 20 Migranten
im Rahmen der KompAS-Maßnahme.
KompAS – das heißt offiziell „Kompetenzfeststellung,
frühzeitige Aktivierung
und Spracherwerb“.
16 Männer und vier Frauen lernen
innerhalb eines eingebetteten Integrationskurses
die deutsche Sprache und
bekommen im Orientierungskurs viele
Informationen über das Leben in
Deutschland. KompAS ist jedoch noch
mehr: die Teilnehmer lernen, ihre bereits
vorhandenen beruflichen Erfahrungen zu
nutzen, um sich für eine spätere Tätigkeit
im Erwerbsleben zu orientieren. Die
Migranten bekommen Anleitung, wie
man sich bei einem Arbeitgeber bewirbt,
aber auch. welche Tätigkeit überhaupt
mit dem erworbenen Abschluss oder
den praktischen Fähigkeiten ins Auge
gefasst werden kann.
Neben dem täglichen Erlernen der
deutschen Sprache im Integrationskurs
widmen sich die Migranten in der zweiten
Tageshälfte somit der Berufsorientierung.
In welchem Bereich möchte ich später
einmal arbeiten und meine bisherigen
Kompetenzen einsetzen? Nachdem die
Teilnehmer schon einen Einblick in die
Holzverarbeitung bekamen, führten sie
den Prozess im Bereich Metall und
Oberflächenveredlung fort. Dabei tauchten
anscheinend längst vergessene
Fertigkeiten und Berufserfahrungen auf!
Der nächste strukturierte Schritt wird
neben der interessenbezogenen Orientierung
eine fundierte Kompetenzbilanzierung
sein.
Thomas Kirchhoff
Ausbilder Wirtschaftsakademie Halle
4/2016 r-aktuell | 17