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Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />
Erwerb eines Stifterbriefs<br />
Europäische Stiftung der RDG für Bildung und<br />
Kultur engagiert sich für Leipzigs Wahrzeichen<br />
Gastgeber Dr. Bernd Landmann lud<br />
nach der Sommerpause den Vorsitzenden<br />
des Förderverein Völkerschlachtdenkmal<br />
e. V. Klaus-Michael Rohr wacher<br />
und das Vorstandsmitglied Dr. Jürgen<br />
Fechner als Gesprächspartner in den<br />
Salon am Donnerstag ein. Unter dem<br />
Motto „Das Völkerschlachtdenkmal – fit<br />
für die Zukunft“ stellten sich somit gleich<br />
zwei Gäste meinen Fragen.<br />
Fotos vom Denkmal, die in einer Power<br />
Point Präsentation vor Beginn der Veranstaltung<br />
und in der Pause gezeigt<br />
wurden, stimmten die Besucher auf das<br />
Thema ein, animierten zugleich zum<br />
Fragen.<br />
Zur Sprache kam das große bürgerschaftliche<br />
Engagement vieler Leipziger<br />
zur Sanierung und Bewahrung eines der<br />
bedeutendsten europäischen Denkmale<br />
zur Völkerschlacht. Bei dieser großen<br />
Aufgabe kommt dem Förderverein und<br />
seinen Mitgliedern, die in ehrenamtlicher<br />
Tätigkeit beachtliche Spendensummen<br />
einwarben, eine wichtige Rolle zu. Gewürdigt<br />
wurde diese Leistung mit dem<br />
Bundesverdienstkreuz am Bande, das<br />
Klaus-Michael Rohrwacher 2015 erhielt.<br />
oder das Eis auf dem See“, so Dr. Fechner.<br />
Anders der Blick aufs Denkmal bei<br />
Herrn Rohrwacher, der aus einer Steinmetzfamilie<br />
stammt, die an Bauarbeiten<br />
des Völkerschlachtdenkmals beteiligt war.<br />
Beider Bericht steht exemplarisch für<br />
das emotionale Verhältnis vieler Leipziger<br />
zum Denkmal, wenngleich der mehrfache<br />
machtpolitische Missbrauch seine<br />
positive Rezeption oft behinderte oder<br />
erschwerte.<br />
Es wundert deshalb nicht, wenn Ende<br />
der 90er Jahre, als es Gerüchte über<br />
den „kontrollierten Verfall“ und damit<br />
das bevorstehende Schicksal des Völkerschlachtdenkmals<br />
gab, bürgerschaftliches<br />
Engagement zur Rettung des<br />
Leipziger Wahrzeichens einsetzte, indem<br />
es 1998 zur Gründung des Förder vereins<br />
Völkerschlachtdenkmal e. V. kam. Klaus-<br />
Michael Rohrwacher machte deutlich,<br />
dass neben Investoren und Spendern<br />
auch Politiker mit ins „Boot“ geholt werden<br />
mussten, damit der Wandel in der<br />
Rezeption des Denkmals vom teils ungeliebten,<br />
bedrohlich wirkenden Koloss<br />
zum Symbol gemeinsamer europäischer<br />
Geschichte gelingen kann. Schließlich<br />
sei dies Ausdruck unserer vorurteilfreien<br />
geschichtlichen Auseinandersetzung.<br />
Unsere beiden Gesprächsgäste haben<br />
das nochmals ins Gedächtnis gerufen<br />
und authentisch glaubhaft gemacht, dass<br />
es sich lohnt, für dieses Denkmal zu<br />
werben. Und das mit Erfolg. Die Europäische<br />
Stiftung der Rahn Dittrich Group<br />
für Bildung und Kultur erwarb einen<br />
Stifterbrief in Bronze, der am 21. Oktober<br />
vom Leipziger Oberbürgermeister<br />
feierlich übergeben wurde.<br />
Dr. Angelika Neumann-Pudszuhn<br />
Programmgestalterin Best Age Forum<br />
Wahrzeichen Leipzigs war das „Völki“,<br />
wie es auch liebevoll von den Leipzigern<br />
genannt wird, seit eh und je. Unsere<br />
Gesprächspartner, die beide Leipziger<br />
sind, berichteten zunächst, wie sie bereits<br />
als Kinder ein positives emotionales<br />
Verhältnis zum Denkmal aufbauen konnten,<br />
ohne etwas von dessen historischer<br />
Bedeutung verinnerlicht zu haben. „Da<br />
waren die Spaziergänge mit den Eltern<br />
am und zum Denkmal, da lockten im<br />
Winter die Hügel rechts und links davon<br />
v.l. K.-M. Rohrwacher, Dr. A. Neumann-Pudszuhn, Dr. J. Fechner<br />
4/<strong>2016</strong> r-<strong>aktuell</strong> | 27