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Technologie-Trends<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Unterschied zwischen einer Optik mit fester<br />

Brennweite (links) und einer fokusvariablen Optik.<br />

Bildaufnahme und der nachfolgenden Auswertung<br />

reduziert.<br />

Eine weitere interessante Eigenschaft dieser<br />

Linsen ist die Verwendbarkeit verschiedener<br />

optischer Materialien. Besonders für<br />

polychromatische abbildende Optiken bietet<br />

sich eine Flüssigkeit mit tiefer Dispersion<br />

mit einem Brechungsindex von 1.300 und einer<br />

Abbe-Zahl von <strong>10</strong>0 an. Bei solchen Linsen<br />

tritt praktisch keine chromatische Aberration<br />

auf. Fokusvariable Linsen können aus diesem<br />

Grund auch mit handelsüblichen Objektiven<br />

zu hochqualitativen Autofokussystemen<br />

kombiniert werden, ohne dabei auf zusätzliche<br />

Maßnahmen zur Farbkorrektur achten zu<br />

müssen.<br />

• CHROMATISCHE ABERRATION<br />

Chromatische Aberrationen (Farbabweichungen)<br />

sind Abbildungsfehler, die aufgrund der unterschiedlichen<br />

Brennpunkte der Farben entstehen.<br />

Weißes Licht setzt sich aus verschiedenen Farben<br />

oder Lichtwellenlängen zusammen. Wenn weißes<br />

Licht auf eine Linse trifft, nimmt jede Farbe einen<br />

etwas unterschiedlichen Weg. Dies wird Streuung<br />

genannt. Wenn eine Linse nicht dafür ausgelegt ist,<br />

diese Streuung zu korrigieren, erscheinen auf jeder<br />

Aufnahme Farbsäume. Exakte Messungen sind so<br />

nicht möglich, da die Kanten des Prüfobjekts unscharf<br />

erscheinen. Das Ausmaß dieser Unschärfe<br />

nimmt zum Bildrand hin zu. Wie auf der folgenden<br />

Abbildung zu erkennen ist, werden die Auswirkungen<br />

von chromatischen Aberrationen als Farbsäume<br />

an den Kanten der Objekte sichtbar.<br />

Ein schneller Wechsel des Arbeitsabstands<br />

und demzufolge ein häufiges Fokussieren<br />

wird in vielen Anwendungsfeldern immer<br />

öfter erforderlich. Auch vor dem Hintergrund<br />

von Industrie 4.0 nimmt die Bedeutung fokusvariabler<br />

Linsen zu: Wer kleine Losgrößen<br />

herunter bis zu Stückzahl 1 fertigen will, muss<br />

seine Produktion mit Lösungen ausstatten,<br />

die schnell und flexibel auf sich ändernde<br />

Geometrien der Prüfteile reagieren können.<br />

Schon heute existieren viele Beispiele, in denen<br />

die Optotune-Bauelemente im Einsatz<br />

sind. Eine der offensichtlichsten Anwendungen<br />

ist das Lesen von 2D-Codes, u.a. auf<br />

Objekten unterschiedlicher Größe in der<br />

Logistik-, Pharma- oder Automobilbranche.<br />

Fokusvariable Linsen ermöglichen hier eine<br />

erhebliche Ausweitung des Arbeitsbereichs,<br />

z.B. von unendlich bis auf wenige mm. Im typischen<br />

optischen Aufbau wird die fokusvariable<br />

Linse dabei direkt vor einem Objektiv mit<br />

fester Brennweite montiert.<br />

Flexible Ansteuerung<br />

Es gibt diverse Prinzipien zur Ansteuerung: Ist<br />

dem System die Distanz zum Objekt bekannt,<br />

so lässt sich der Arbeitsabstand in Form eines<br />

offenen Regelkreises direkt steuern, indem<br />

die Linse auf die entsprechende Brennweite<br />

eingestellt wird. Die Distanzinformation kann<br />

z.B. von einem geeigneten Sensor bereitgestellt<br />

werden. In diesem Modus sind Einstellzeiten<br />

des Fokus von 5 bis 15 ms möglich.<br />

Ist die Distanz nicht bekannt, kann die Linse<br />

auch in einem Oszillationsmodus betrieben<br />

werden. Bei tiefen Frequenzen von z.B. 5 Hz<br />

lassen sich mehrere Bilder mit jeweils unterschiedlichen<br />

Arbeitsabständen aufnehmen,<br />

bis ein Code erfolgreich gelesen wurde. Dieser<br />

Ansatz ist zwar langsamer, aber einfach und<br />

ohne Kalibrierung zu implementieren.<br />

Bei hohen Frequenzen (bis zu einigen <strong>10</strong>0 Hz)<br />

lässt sich während der Verschlusszeit der ganze<br />

Arbeitsbereich durchstimmen. Es resultiert<br />

ein Bild mit erweiterter Tiefenschärfe, allerdings<br />

bei vermindertem Kontrast, da sich die<br />

einzelnen „Bilder“ mit unterschiedlichem Fokus<br />

während der Verschlusszeit additiv überlagern.<br />

Codes mit gutem Kontrast lassen sich<br />

so dennoch ohne weiteres erkennen.<br />

Das Optotune-Modell EL-16-40 eingebaut<br />

zwischen Kamera und Objektiv<br />

Zählen von Partikeln in einem 3-dimensionalen<br />

Flüssigkeitsvolumen sind geeignete Anwendungen<br />

für die Optotune-Linsen.<br />

Bei Anwendungen, welche eine hohe Vergrößerung<br />

erfordern, wird die fokusvariable Linse<br />

zwischen Objektiv und Tubuslinse platziert.<br />

Der erreichbare Z-Bereich hängt dabei vom<br />

Vergrößerungsfaktor ab. Ein typisches System<br />

erreicht bei einer 5-fachen Vergrößerung einen<br />

Z-Bereich von 16 mm. Wird die fokusvariable<br />

Linse von einer 12 Bit-Stromquelle betrieben,<br />

die 4096 Schritte erlaubt, so ist eine<br />

axiale Auflösung von 4 µm erreichbar.<br />

Teil eines Gesamtsystems<br />

<strong>STEMMER</strong> <strong>IMAGING</strong> vertreibt die fokusvariablen<br />

Linsen von Optotune bereits seit einiger<br />

Zeit. In Kombination mit allen weiteren erforderlichen<br />

Komponenten wie unter anderem<br />

den geeigneten Beleuchtungen, Optiken und<br />

Kameras, dem Stromtreiber von Gardasoft sowie<br />

hilfreichen Servicedienstleistungen wie<br />

Machbarkeitsstudien oder Unterstützung bei<br />

der Auslegung von Systemen bieten wir alles<br />

aus einer Hand, um die Nutzung dieser Technologie<br />

zu vereinfachen. Dank der zunehmenden<br />

Verfügbarkeit von Elektronik und Software<br />

ist die Integration von fokusvariablen<br />

Linsen somit heute so einfach wie noch nie.<br />

• VI<strong>DE</strong>O ANSEHEN<br />

So vereinfachen<br />

Optotune-Linsen Ihre<br />

Anwendung:<br />

Auch die Inspektion von optischen Komponenten<br />

mit mehreren Oberflächen wie z.B.<br />

Kameralinsen von Mobiltelefonen oder das<br />

www.stemmer-imaging.com <strong>STEMMER</strong> <strong>IMAGING</strong> 11

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