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BAMBERGER 13

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Nr.<strong>13</strong> | November 2016<br />

Magazin für Gesellschaft. Lifestyle. Politik.<br />

Mitnehmen<br />

HINTER GITTERN. ARBEITEN IM KNAST.<br />

LEITARTIKEL. SAUERTOPF GEGEN GELAGE.<br />

STREETFOOD. IMBISS IM TREND.<br />

AUTOTEST. TOYOTA PROACE VERSO.<br />

RAUHE FREIZEIT. RUGBY UNTER DEM DOM.


ENTDECKE DEINE<br />

LEIDENSCHAFT FÜR<br />

RICHTIG GUTES ZEUG!


Nutzt du dein Leben für die Dinge, die dir wirklich wichtig sind?<br />

Irgendein Abenteuer ist doch bei jedem auf der Strecke geblieben.<br />

Irgendeine Freude hat man sich verkniffen. Warum auch immer.<br />

Vielleicht ist gerade jetzt<br />

die Zeit, das eine oder<br />

andere nachzuholen.<br />

Folg deinem Naturell.<br />

Lust auf richtig gutes Zeug?<br />

Hinterlass deine<br />

Spuren. Tob dich aus.<br />

Wir sind an deiner<br />

Zum Schenken oder<br />

für dich selbst!<br />

Seite. Mit Leiden-<br />

schaft fürs Echte und<br />

Hier gibt’s die besseren Ideen.<br />

richtig gutem Zeug, auf das du dich ein Leben lang<br />

verlassen kannst. Wann, wenn nicht jetzt? Entdecke die<br />

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INHALT<br />

Bamberger / Das Magazin<br />

AUSGABE <strong>13</strong>. NOVEMBER 2016<br />

8 HÖREN. SEHEN. STAUNEN<br />

11 STADTGESPRÄCH<br />

14 MEINUNGEN<br />

15 IMPRESSUM<br />

28 THEATER & KONZERT<br />

46 HIER WOHNTE<br />

50 STATISTIK<br />

60 MONACO FRANKE<br />

61 AUF EIN WORT<br />

62 DAS LETZTE<br />

WOLFRAM HEGEN<br />

VAL THOERMER<br />

WOLFRAM HEGEN<br />

WOLFRAM HEGEN<br />

WOLFRAM HEGEN<br />

SEBASTIAN BUFF<br />

WOLFRAM HEGEN<br />

WOLFRAM HEGEN<br />

SEBASTIAN BUFF<br />

WOLFRAM HEGEN<br />

WOLFRAM HEGEN<br />

SEBASTIAN BUFF<br />

16<br />

20<br />

24<br />

HINTER GITTERN<br />

Leben im Knast.<br />

BILDER, BILDER<br />

Winterzeit in Bamberg.<br />

SAUERTOPF GEGEN GELAGE<br />

Leitartikel.<br />

30 STREETFOOD<br />

Essen auf der Straße.<br />

34 MP3-ERFINDER<br />

Portrait einer Revolution.<br />

38<br />

42<br />

52<br />

56<br />

RAUHE FREIZEIT<br />

Rugby unter dem Dom.<br />

ECHTES FÜR MÄNNER<br />

Eine neue Marke aus Bad Rodach<br />

BERÜHMTE LITERATEN<br />

Die drei bedeutendsten Franken.<br />

DER SCHÖNSTE TAG<br />

Hochzeitsspezial<br />

TITEL-ILLUSTRATION. „Nothing lost“<br />

einheuser.ardis&friends<br />

4 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


Advertorial<br />

ULLA KOMMT UND AUCH<br />

GANZ GROSSE STARS<br />

Veranstaltungsservice Bamberg<br />

mit fantastischem Programm<br />

Mit Beginn des Herbstes verlagert sich das<br />

Konzert- und Veranstaltungsgeschehen<br />

wieder in die Hallen in der Region. Der<br />

Veranstaltungsservice Bamberg konnte<br />

wieder einmal ein Programm schaffen,<br />

bei dem für jeden etwas dabei ist. Neben<br />

die hier genannten Veranstaltungen gibt<br />

es noch viele weitere Highlights.<br />

Eine noch junge Location geht in ihr zweites<br />

Jahr – der Kulturboden in Hallstadt: An die 100<br />

Veranstaltungen von kulturellen Highlights über<br />

Firmenfeiern bis hin zu privaten Veranstaltungen<br />

– im Premierenjahr gab es ein buntes Programm.<br />

Und so geht es auch weiter: Zum Beispiel mit einem<br />

Konzert von Ulla Meinecke mit Band (3.12.).<br />

Zu einem krönenden Abschluss des Konzertjahres<br />

kommt es am 20. Dezember in der brose ARENA,<br />

denn zu Gast sind: Die Fantastischen Vier. Nach<br />

Bamberg und zu allen weiteren Shows werden<br />

FANTA VIER nicht nur die Hits aus 25 Jahren<br />

Bandgeschichte mitbringen, sondern auch<br />

besondere Gäste. DJ Funk & Soul Act SEVEN,<br />

der durch seine Teilnahme an „Sing meinen Song“<br />

bekannt ist, werden die fulminanten Live-Show<br />

eröffnen. DJ World Champion ESKEI83 sorgt<br />

mit weltmeisterlichen Skills an den Turntables<br />

gemeinsam mit der grandiosen Live-Band für einen<br />

fantastischen Abend.<br />

Auch für 2017 hat sich bereits das ein oder andere<br />

Highlight angekündigt. Seit sechs Jahren warten<br />

seine Fans nun schon auf das dritte Studioalbum<br />

von Philipp Poisel. Mit „Erkläre mir die Liebe“<br />

veröffentlichte der deutsche Singer-Songwriter<br />

endlich die erste Singleauskopplung und im<br />

Frühjahr 2017 geht es auf große Hallentour. Nach<br />

dem Motto „Weil gut Ding eben Weile haben will!“<br />

veröffentlicht Philipp Poisel kein Album, weil das<br />

letzte schon so viele Jahre zurückliegt oder weil man<br />

das Eisen schmieden sollte, solange es heiß ist. Er<br />

macht Musik wegen der Musik und „für keine Kohle<br />

dieser Welt…“. Zu Gast ist er am 7. April 2017 in der<br />

brose ARENA.<br />

Infos und Eintrittskarten gibt es unter<br />

www.vs-bamberg.de oder an allen<br />

bekannten Vorverkaufsstellen.<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 5


INHALT<br />

16<br />

HINTER GITTERN<br />

24<br />

Arbeiten im Knast<br />

SAUERTOPF VS. GELAGE<br />

Leitartikel<br />

20<br />

BAMBERG IM SCHNEE<br />

Bamberg ganz schön<br />

30<br />

STREETFOOD<br />

Essen im Vorbeigehen<br />

6 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


INHALT<br />

Verändert Big Data die Welt?<br />

Antworten auf wichtige Fragen zu Big Data<br />

finden Sie auf www.vbw-zukunftsrat.de<br />

Zukunft digital – Big Data<br />

Was ist eigentlich Big Data? Welche Auswirkungen hat Big Data<br />

auf mein Leben – beruflich und privat? Und welche Chancen gibt<br />

es? Der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft geht dem Thema<br />

Big Data auf den Grund und zeigt, was Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Politik tun müssen, damit wir in Bayern die Chancen<br />

der Digitalisierung nutzen können.<br />

Sie haben Fragen zu Big Data, der Digitalisierung oder zu<br />

weiteren Zukunftstechnologien?<br />

Reichen Sie einfach online Ihre Fragen an den Zukunftsrat ein.<br />

Unsere Experten antworten Ihnen gerne.<br />

Auf www.vbw-zukunftsrat.de finden Sie eine Vielzahl von Videos,<br />

unter anderem zu Anwendungsbeispielen aus der Praxis, Studien,<br />

Handlungsempfehlungen und konkrete Antworten des Zukunftsrats<br />

zu den Schlüsseltechnologien der kommenden Jahre.<br />

www.vbw-zukunftsrat.de<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 7


HÖREN. SEHEN. STAUNEN<br />

HÖREN. SEHEN. STAUNEN. IN BAMBERG<br />

Dezember<br />

WEIHNACHTSRUMMEL<br />

Der Maxplatz leuchtet<br />

Es duftet, leuchtet, klingt - es ist wieder Vorweihnachtszeit.<br />

Am besten auf dem Maxplatz mitten in<br />

der Bamberger Fußgängerzone beim Weihnachtsmarkt.<br />

Gebrannte Mandeln, Glühwein, Lebkuchen,<br />

Spielzeug, Weihnachtsschmuck, Glaskugeln – das<br />

Schönste an Weihnachten ist die Vorfreude. Und<br />

das jeden Tag bis zum 23. Dezember, immer Montag<br />

bis Samstag von 9:30 Uhr bis 20 Uhr und am Sonntag<br />

von 11 Uhr bis 20 Uhr.<br />

DIE SÜDSTAATEN KOMMEN<br />

Es rockt im Live-Club<br />

Sensationelle Livemusik verspricht der Live-Club<br />

am Donnerstag, den 1. Dezember um 21 Uhr. Dann<br />

kommen „Modern Earl“ aus den USA in die Domstadt.<br />

Vier Musiker aus Nashville und Denver mit<br />

authentischem Südstaaten-Rock Sound, der sich<br />

zusätzlich vieler Elemente aus dem Bluegrass und<br />

Psychodelic Rock bedient. Ein Liveerlebnis, dass<br />

sich Freunde kerniger Rocksounds nicht entgehen<br />

lassen sollten<br />

VERB-BRECHER KOMMT<br />

30 Jahre Willy Astor<br />

Rechtzeitig zum 30-jährigen Bühnenjubiläum stellt<br />

Deutschlands wahrscheinlich berühmtester Verb-Brecher,<br />

Silbenfischer und Vers-Sager, wie er sich gerne<br />

nennt, seine neuen Kreationen aus dem Flunkerbunker<br />

vor. Mit seinem Programm „Reim Time“ surft Willy<br />

Astor munter weiter auf der Schalk-Welle. Einfach<br />

hingehen am Freitag, den 2. Dezember um 20 Uhr in<br />

die Konzert- und Kongresshalle.<br />

MEINECKE AM BODEN<br />

Rein ins zweite Jahr<br />

Der Kulturboden in Hallstadt geht erst in sein zweites Jahr<br />

und hat sich doch schon fest in der Bamberger Kulturszene<br />

etabliert: 87 Veranstaltungen gab es, von kulturellen Highlights<br />

über Firmenfeiern bis hin zu privaten Veranstaltungen<br />

– wirklich ein buntes Programm im Premierenjahr.<br />

Und es geht nahtlos weiter: Am Samstag, den 3. Dezember<br />

mit einem Konzert von Ulla Meinecke und Band.<br />

SCHWINGENDE WEIHNACHTEN<br />

Tom Gaebel bringt das Orchester mit<br />

Frank Sinatra, Dean Martin und Co hätten ihre<br />

wahre Freude am Sonntag, den 4. Dezember um 20<br />

Uhr beim Auftritt von „Tom Gaebel & His Orchestra“.<br />

Deutschlands angesagtester Big-Band-Entertainer<br />

der alten Schule zaubert bei „A Swinging Christmas“<br />

glitzernden Big-Band Sound in die Kultur- und<br />

Kongresshalle: Von „White Christmas“ über „Jingle<br />

Bells“ bis hin zu „Let It Snow“ und modernen Klassikern<br />

wie „Driving Home For Christmas“ im heißen<br />

Easy-Listening-Sound. Weihnachten als große<br />

Show.<br />

Foto: <strong>BAMBERGER</strong><br />

Fotograf: Hagen Schnauss<br />

Endlich wieder Glühwein Der Wortverdreher: Willy Astor Schwingende Weihnacht<br />

Bildquelle: Tom Gaebel<br />

8 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


HÖREN. SEHEN. STAUNEN<br />

Bildquelle: Jersey Local Living<br />

BESCHAULICHE WEIHNACHTEN<br />

Don Bosco feiert<br />

Beschauliche Vorweihnacht im Josefsheim<br />

Wer es an Weihnachten eher etwas beschaulich mag,<br />

der kommt am 10. Dezember ab 14 Uhr und am 11.<br />

Dezember ab 11 Uhr ins St. Josefsheim und ins Combonihaus<br />

zum Don Bosco Kunst- und Handwerkermarkt.<br />

Rund 50 Kunsthandwerker bieten ihre Werke<br />

an und zeigen ihr Können vor Ort. Dazu sorgen eine<br />

Märchenerzählerin, Musik, ein Mitmachzirkus und<br />

eine Feuershow für den passenden Rahmen. Essen<br />

und Trinken gibt es natürlich auch.<br />

FANTASTISCH<br />

Die Vier mit Gästen<br />

Foto: Shutterstock<br />

Bamberger Symphoniker<br />

Das Bamberger Weihnachtskonzert am 23. Dezember<br />

um 20 Uhr in der Konzerthalle lässt Bachs Weihnachtsoratorium<br />

erklingen. Virtuoser, emotionaler,<br />

prächtiger geht Weihnacht nicht. Dazu wird auch<br />

ein großes Ensemble aufgefahren: Die Sinfonietta<br />

gemeinsam mit Solisten des Chors der Bamberger<br />

Symphoniker, dem Kammerchor Nürnberg und<br />

Kindersolisten des Bamberger Domchors. Davor<br />

wird Max Bruchs Adagio aus seinem Violinkonzert<br />

zu hören sein, das „Weihnachtskonzert“ von Pietro<br />

Locatelli sowie die berühmte Musikalische Schlittenfahrt.<br />

Und selbstverständlich soll auch das gemeinsame<br />

Intonieren einiger Weihnachtslieder mit Publikum,<br />

Solisten, Chören und Orchester am Ende nicht fehlen:<br />

Jauchzet, frohlocket!<br />

Seien Sie<br />

Anspruchsvoll...<br />

...unsere Highlights exclusiv<br />

für Sie in Coburg<br />

Odeeh<br />

Missoni<br />

Iris von Arnim<br />

Dorothee Schumacher<br />

Bonnie<br />

Fabiana Filippi<br />

Friendly Hunting<br />

Diane von Fürstenberg<br />

Steffen Schraut<br />

Herno<br />

J Brand<br />

D.Exterior<br />

Le Sarte Pettegole<br />

Kimmich<br />

Le Tricot Perugia<br />

Coccinelle<br />

u.v.m.<br />

Die Fantastischen Vier sind zwar erst gut 25 Jahre im<br />

-<br />

där. Davon kann man sich am 20. Dezember in der<br />

brose Arena überzeugen. Nach Bamberg werden Fanta<br />

Vier nicht nur die Hits mitbringen, sondern auch besondere<br />

Gäste. DJ Funk & Soul Act SEVEN, der durch<br />

seine Teilnahme an „Sing meinen Song“ bekannt ist,<br />

Champion ESKEI83 sorgt mit weltmeisterlichen Skills<br />

an den Turntables gemeinsam mit der grandiosen Live-<br />

Band für einen fantastischen Abend.<br />

KLASSISCHER GASSENHAUER<br />

Bachs Weihnachtsoratorium<br />

VORANKÜNDIGUNG FÜR JANUAR: MUSICALS VOM FEINSTEN<br />

Bekannte Musikstücke aus den Broadway Musicals<br />

der 1950/60er Jahre wie „West Side Story“, „My Fair<br />

Lady“ oder „Anatevka“ und vielen anderen: Das<br />

von Roberto Bauer, verspricht auch in diesem Jahr<br />

ein besonderer Abend zu werden.<br />

Zu sehen und zu hören sind der international renommierte<br />

Tenor Malte Müller und seine Kollegin Silke<br />

-<br />

chesters „Sinfonietta Portata“ mit Dirigent Graham<br />

Buckland. Also am besten rechtzeitig Tickets sichern<br />

für den 8. Januar 2017 im Stadtschloss in Lichtenfels.<br />

Das Ganze für einen guten Zweck.<br />

- seit 49 Jahren -<br />

Mo - Fr 9.00 - 18.00 Uhr<br />

Samstag 9.00 - 15.00 Uhr<br />

Weihnachtssamstage 9.00 - 18.00 Uhr<br />

Ketschengasse 15 - Tel 0 95 61 9 49 12<br />

www.frind-mode.de<br />

www.frind-coburg.de/parken<br />

Bildquelle: Fantastische Vier<br />

Vier mit Gästen<br />

Bildquelle: Malte Müller<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 B AMBER GER | D A S M A G A Z I N 9


facebook.com/bambergTV1<br />

www.bamberg-tv1.tv<br />

10 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


STADTGESPRÄCH<br />

VON HOENESS GNADEN<br />

Das ist doch mal ein Ritterschlag: Der Steuerbetrüger,<br />

Ex-Häftling, Wurstverkäufer und vor allem ja<br />

- bei allen negativen Schlagzeilen der jüngeren Vergangenheit<br />

- Vater des FC-Bayern-München-Erfolgs<br />

der letzten Jahrzehnte Uli Hoeneß lobte auf Sport 1<br />

Brose-Chef Stoschek für seine unternehmerischen<br />

Fähigkeiten. Wer so ein Unternehmen wie Brose<br />

leiten könne, könne auch ein Basketball-Team nach<br />

vorne pushen, sagte Hoeneß in Richtung Franken.<br />

Er freue sich immer mit ihm zu diskutieren, wenn es<br />

noch mehr Stoscheks gäbe, würde man weiterkommen<br />

in der Bundesliga, sagte Hoeneß, man müsse<br />

VON HÖCHSTER STELLE<br />

Jetzt geht’s los mit der Sanierung rund um St. Getreu<br />

- zwischen Ottobrunnen, Michaelsberg und Jakobsberg.<br />

Ein Gebiet, an dem schon lange der Zahn der<br />

Zeit nagt, der Putz bröckelt, der Lack ab ist, es also<br />

wirklich höchste Eisenbahn ist. Knapp 50 Millionen<br />

Euro sollen in das verwinkelte Gebiet fließen. Dafür<br />

helfen alle zusammen: Stadt Bamberg, Stiftungen,<br />

Städtebauförderungsmittel. Gebäude retten und restaurieren,<br />

Kultur- und Naturlandschaften verbessern<br />

und natürlich den Straßenverkehr neu regeln, damit<br />

der nicht zum Totengräber der Lebensqualität in diesem<br />

Bereich wird. Ein Konzept mit Hand und Fuß,<br />

VON WEGEN I<br />

STADTGESPRÄCH...<br />

Endlich 18. Da gratulieren doch alle. Auch die Stadt,<br />

in der man wohnt, oder? Bamberg meldet sich immer<br />

zur Volljährigkeit, artig per Post samt Einladung zu<br />

Theatervorstellung, denken viele. Dem ist aber nicht<br />

so, manche bekommen Post, manche nicht. Wenn<br />

dem so ist, wäre das früher keinem aufgefallen, aber<br />

seit es soziale Medien gibt, kann auch aus einem 18.<br />

Geburtstag ein kleiner Shitstorm werden, zeigte<br />

eine Diskussion kürzlich im Netz. Willkür nämlich<br />

seitens städtischer Behörden mochte zwar keiner<br />

unterstellen, aber wenn aus zahlreichen Kommentaren<br />

hervorgeht, dass bei dem einen eben ein nettes<br />

Cartoon: einheuser<br />

Liebt Harfouch Seßlach?<br />

Neulich in der Brose-Arena<br />

Cartoon: einheuser.ardis&friends<br />

Cartoon: einheuser<br />

Norbert Kastner wird Anwalt<br />

Neulich auf dem Amt<br />

sich warm anziehen, wenn man ihn vom Thron stoßen<br />

wolle. Das klingt ja schon fast nach einem Angebot.<br />

Und das wäre nicht das erste aus München:<br />

2010 aber hat ja schon der Vater des Bamberger Basketballerfolgs<br />

Wolfgang Heyder Hoeneß einen Korb<br />

gegeben.<br />

die Planungen gehen auf eine Forschungsarbeit der<br />

Technischen Universität München im Jahr 2010 zurück.<br />

Danach folgten viele Untersuchungen. Jetzt hat<br />

auch der Stadtrat die Planungen durchgewunken.<br />

Briefchen im Briefkasten war und bei dem anderen<br />

nicht, liegt der Verdacht zumindest nahe. Die beste<br />

Idee also: Einfach mal bei der Stadt anfragen, das<br />

wurde dann auch gemacht. Bisher liegt noch keine<br />

Antwort vor.<br />

Fortsetzung auf Seite 12<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 11


Fortsetzung von Seite 11<br />

STADTGESPRÄCH<br />

VON WEGEN II<br />

Das ehemalige Eberth-Gelände im südöstlichen<br />

Bamberger Stadtteil Gereuth: Über 100 neue Wohnungen<br />

sollten dort entstehen. Dringend notwendig<br />

in der Domstadt: „Bezahlbares Wohnen. Für Dich,<br />

für Sie, für alle“ schreibt sich ja auch die zuständige<br />

Stadtbau GmbH auf die Fahnen, die das Gelände<br />

VON SCHLECHTEN ZAHLEN<br />

Stadtbusse, Reisebusse, Taxis, Autos, Fußgängermassen<br />

– als Fahrradfahrer in Bamberg muss man höllisch<br />

aufpassen. Und das sind nicht wenige, alleine schon<br />

durch die vielen Studenten der Universität Bamberg.<br />

Da war es fast schon ein Schlag ins Gesicht, dass die<br />

Stadt bei der letzten „Fahrradklima“-Befragung des<br />

Pures Golfvergnügen<br />

im Hauptsmoorwald<br />

Das besondere Wintervergnügen<br />

Neulich auf dem Bauplatz<br />

Cartoon: einheuser<br />

...und wieder losgelassen....<br />

Walnußweg, 96050 Bamberg<br />

info@gc-hauptsmoorwald.de<br />

www.gc-hauptsmoorwald.de<br />

Neulich auf der Straße<br />

2014 erworben hatte. Bisher aber steht dort nur die<br />

Baskidhall, in der sich junge Menschen austoben<br />

können, die Wohnungen existieren bestenfalls skiz-<br />

Ziegel, kein Dach, also kein Wohnraum. Nicht<br />

einmal ein Bebauungsplanverfahren gibt es bisher.<br />

2014 war man seitens der Wohnbau und der Stadtspitze<br />

noch davon ausgegangen, dass in drei bis vier<br />

Jahren mit der Fertigstellung der Wohnungen zu<br />

rechnen sei. Dann wird man sich sputen müssen.<br />

Das wäre nämlich schon im kommenden Jahr.<br />

Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ADFC 2014 bei<br />

den Städten zwischen 50 000 und 100 000 Einwohner<br />

gerade mal auf Platz 45 von 100 gelandet ist. Vor allem<br />

die Breite der Radwege und die Förderung für Radwege<br />

ist damals schlecht weggekommen. Jetzt hat eine<br />

erneute Befragung stattgefunden. Online, und 300<br />

haben bis Anfang November teilgenommen. Umfrageende<br />

war Ende November. Jetzt wird ausgewertet.<br />

Ob Bamberg dann allerdings viel besser abschneidet,<br />

ist fraglich. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2017<br />

präsentiert.<br />

Cartoon: einheuser<br />

12 B AMBER GER | D A S M A G A Z I N AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


INHALT<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN <strong>13</strong>


„MEINUNGEN“<br />

MEINUNGEN<br />

Mit der Nummer 12 ging der <strong>BAMBERGER</strong> in den Sommer und Frühherbst. Gedruckt<br />

und online (unter www.bambergermagazin.de gibt es alle aktuellen und alten Ausgaben<br />

zum Nachlesen): Geschichten zum Lachen und Schmunzeln, zum Nachdenken und<br />

Aufregen. In unserem Leitartikel sind wir der Frage nachgegangen, was in der Bamberger<br />

Journaille am Vorwurf „Lügenpresse“ dran ist. Wir haben uns von der Bierseeligkeit<br />

Michael Königs beschwipsen und uns mit schönen Bildern und mit Ausflugstipps auf<br />

schöne Tage im Steigerwald oder der Fränkischen Schweiz vorbereitet, die dann ja auch<br />

kamen, wenn auch etwas spät. Ein paar Reaktionen auf unsere Geschichten haben wir<br />

zusammengefasst.<br />

LÜGENPRESSE …<br />

… ist ein Begriff, der immer dann aufkommt, wenn<br />

es ungemütlich wird in einer modernen offenen Gesellschaft.<br />

Wenn Sündenböcke gesucht werden für<br />

vermeintliche Probleme, wenn Populisten einfache<br />

Botschaften brauchen. Ein Begriff, der in der sauberen<br />

aufgeräumten Provinz nichts verloren hat,<br />

könnte man meinen. Damit aber liegt man falsch,<br />

zeigte unser Leitartikel über die Bamberger „Lügenpresse“.<br />

Die Redaktionsleiter von Radio Bamberg,<br />

dem Fränkischen Tag und auch wir selbst<br />

haben erzählt, wie auch sie/ wir zunehmend mit<br />

Lügenvorwürfen konfrontiert werden. Keine einzige<br />

Reaktion auf diese Geschichte schlug in dieselbe<br />

Kerbe. Kein email-Schreiber, Anrufer oder persönlicher<br />

Kontakt sagte so etwas wie „An jedem Vorwurf<br />

ist etwas Wahres dran.“ Im Gegenteil: Die meisten<br />

zeigten sich entsetzt über das Ausmaß und die Dreistigkeit<br />

der Anschuldigungen, mit denen sich auch<br />

lokale Medienmacher auseinanderzusetzen haben.<br />

Das habe man nicht erwartet – und das dringt ja<br />

auch kaum an die Öffentlichkeit.<br />

BIERKÖNIG …<br />

… ist Michael König schon aufgrund seines Namens.<br />

Und weil er mittlerweile einer der bekanntester<br />

Königliches Bad<br />

oberfränkischen Biersommeliers ist und seit einiger<br />

Zeit in Diensten einer großen Brauerei aus Bayreuth,<br />

die in den letzten Monaten und Jahren vor allem mit<br />

einem neuen Gastronomiekonzept und mit zahlreichen<br />

Craftbieren (übersetzt „handwerklich gebraute Biere“)<br />

reüssierte.<br />

Seine Bedeutung verdeutlichten wir mit einem<br />

Bierbad von König auf unserer Titelseite. Das hielten<br />

nicht alle für geschmackvoll, und das bezog sich<br />

Die Geister der Vergangenheit<br />

14 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


MEINUNGEN<br />

IMPRESSUM<br />

nicht auf das Bier, sondern darauf, König quasi im<br />

Gerstensaft zu versenken. Andere dagegen fanden<br />

es sehr originell. Darüber hinaus scheiden sich<br />

beim zunehmendem Hype um neue Biersorten<br />

die Geister: „Bier ist fast immer handwerklich<br />

gebraucht, heutzutage wird das nur mit immer neuen<br />

Markennamen und Produkten und Geschichten mehr<br />

zum Thema gemacht“, sagt „peter68“. Tatsächlich<br />

ist der Bierkonsum ja rückläufig, dem versucht<br />

man mit neuen Produkten entgegenzuwirken. Wir<br />

finden: Das ist Marktwirtschaft und absolut legitim.<br />

IN UNSEREN AUSFLUGSTIPPS…<br />

… haben wir den Steigerwald vorgestellt. Das ist jetzt<br />

erstmal nichts besonders einfallsreich. Ziemlich neu<br />

aber ist der Baumwipfelpfad Ebrach, der in seiner ersten<br />

Saison alle Erwartungen übertroffen hat. Eröffnet<br />

hatte er ja erst im März dieses Jahres. Wir sind nicht<br />

so vermessen, unserem Bericht darüber überhaupt einen<br />

Anteil am großen Erfolg und den vielen Besuchern<br />

einzuräumen, freuen uns aber, dass die Tipps aus der<br />

nächsten Umgebung bei Ihnen gut angekommen sind<br />

(auch der Artikel über die Felskletterer in der Fränkischen<br />

Schweiz).<br />

„Prima, wenn man kompakt die wichtigsten Infos<br />

bekommt“, meint Gerlinde Schöberl, „ich bin mit<br />

meinen Kindern gleich nach Ebrach gefahren.“ Und<br />

auch „Emmi P.“ hat dem passiven Lesen gleich Aktivität<br />

folgen lassen: „War oben, dauert ganz schön<br />

lang, denkt man von unten gar nicht“. Ja, der größte<br />

Teil des über einen Kilometer langen Pfades über<br />

den Bäumen führt den 42 Meter hohen Turm hinauf.<br />

Da kann man schon einmal in Schwitzen kommen.<br />

UNSERE VERTEILSTELLEN …<br />

… sind im wahrsten Sinne des Wortes in der ganzen<br />

Stadt verteilt. Über 100 Stück. Immer wieder erreicht<br />

uns eine Mail oder ein Anruf, ob denn der BAMBER-<br />

GER schon erschienen sei, man würde gar keinen finden.<br />

Das tut uns natürlich leid, und auch wieder nicht, zeigt<br />

das doch die Beliebtheit des Magazins. In der Regel<br />

aber gibt es immer ein Geschäft, Restaurant, eine<br />

Tankstelle oder Cafe, wo man noch seinen BAMBER-<br />

GER findet. Damit jeder weiß, wo es welche zum Mitnehmen<br />

gibt, veröffentlichen wir mit dieser Ausgabe<br />

auf Facebook eine Liste mit allen Stellen, geordnet<br />

nach Straßen, damit Sie es nicht so weit haben.<br />

Mitreden, Meinung sagen, Anregungen, Wünsche: Ganz<br />

einfach unter info@das-magazin-verlag.de oder auf unserer<br />

Facebook-Seite.<br />

Bamberger – Das Magazin<br />

Ausgabe <strong>13</strong>/November 2016<br />

Vierter Jahrgang<br />

Erscheinungsweise sechsmal jährlich<br />

Auflage 3500 Stück<br />

www.bambergermagazin.de<br />

Verlag:<br />

Das Magazin Verlagsgesellschaft UG<br />

(haftungsbeschränkt)<br />

Bockenheimer Landstr. 108<br />

60323 Frankfurt am Main<br />

Telefon: 01523.404.3021<br />

info@das-magazin-verlag.de<br />

Herausgeber:<br />

Wolfram Hegen<br />

Chefredakteur:<br />

Wolfram Hegen<br />

redaktion@das-magazin-verlag.de<br />

Weitere Autoren dieser Ausgabe:<br />

Wolfram Porr<br />

Fotografen dieser Ausgabe:<br />

Sebastion Buff<br />

Val Thoermer<br />

Illustrationen / Cartoons:<br />

Peter Einheuser<br />

Layout / Grafik / Gestaltung / Blatt<br />

einheuser.ardis&friends, Riga<br />

Anzeigengestaltung:<br />

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AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 15


INHALT<br />

Foto: Shutterstock<br />

16 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


VON WOLFRAM HEGEN<br />

HINTER GITTERN<br />

Arbeiten im Knast<br />

Schwere, vergitterte Türen, ein hasserfüllter<br />

rauer Umgangston, muskelbepackte<br />

maximaltätowierte<br />

Brutalos, Schlägereien, überfüllte<br />

Zellen oder Isolationshaft, Folter:<br />

Gefängnisse sind rechtlose anarchische Parallelgesellschaften,<br />

in denen Wärter mit den<br />

Rädelsführern der Umtriebe noch gemeinsame<br />

Sache machen oder lieber Mal wegschauen,<br />

wenn ein Insasse verprügelt wird, anstatt ihm<br />

zu helfen: Dieses Bild haben wohl viele, wenn<br />

sie an die Zustände in einem Knast denken. Geprägt<br />

von Filmen und Serien, weil eine scheinbar<br />

so fremde Welt spannender zu erzählen ist<br />

als der möglicherweise viel langweiligere Alltag.<br />

Geprägt sicher auch von Meldungen über<br />

die Zustände in Gefängnissen totalitärer Systemen<br />

ohne rechtsstaatliche Mindeststandards.<br />

Doch auch in Deutschland wird jeder vierte<br />

Insasse einmal im Monat Opfer körperlicher<br />

Gewalt, sagt eine Studie des Kriminologischen<br />

Forschungsinstituts Niedersachsen aus dem<br />

Jahr 2012. Das ist zwar nicht annähernd vergleichbar<br />

mit den Zuständen in manch anderen<br />

Ländern, aber eben auch alles andere als ein<br />

fröhlicher Urlaub in einer Jugendherberge.<br />

In so einem Umfeld zu arbeiten, als Justizvollzugsbeamter<br />

täglich seine Arbeit zu leisten,<br />

ist also auch hierzulande eine besondere Herausforderung.<br />

Nicht umsonst ist die Zahl der<br />

Frühpensionierungen in diesem Beruf hoch,<br />

liegt bei um die 50%. Jeder Zweite also hört<br />

vor der Rente auf. Auch der Krankenstand ist<br />

hoch. Ausdruck auch des hohen Drucks, unter<br />

dem Beamte in einer JVA stehen. Viele Gefangene<br />

sehen die Uniformträger nicht als Betreuer<br />

oder Helfer, als Begleiter oder Aufpasser auf<br />

Zeit, im besten Fall sogar als Vorbereiter auf<br />

die Zeit nach dem Knast, sondern als Feind, als<br />

Weggeschlossen<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 17


NEUES INHALT VON EVA<br />

Foto: Adobe Stock<br />

Weggeschlossen<br />

Die Welt hinter Gittern ist eng.<br />

18 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


DAS EINGESPERRTSEIN AUF ENGEM RAUM, DAS<br />

AUFEINANDERTREFFEN VON MACHTINTERESSEN<br />

INNERHALB DES SYSTEMS GEFÄNGNIS, MÄNNLI-<br />

CHE AGGRESSIONEN OHNE NATÜRLICHES VENTIL<br />

DROHEN IMMER WIEDER ZU EXPLODIEREN.<br />

fleischgewordene Staatsgewalt, verantwortlich für<br />

das eigene Leben hinter Gittern.<br />

Auch die Belastung auf die Beamten in den<br />

oberfränkischen Gefängnissen in Bamberg, Kronach,<br />

Bayreuth und Hof steigt, weil die Gefängnisse<br />

an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt sind. So sind<br />

die 100 Plätze der JVA Kronach nahezu immer be-,<br />

meistens überbelegt, wobei in der Lucas-Kranach-<br />

Stadt nur Männer einsitzen, in der JVA Bamberg in<br />

einer eigenen Abteilung auch Frauen. Insgesamt 200<br />

Verurteilte verbüßen in der Domstadt ihre Strafen.<br />

Die äußeren Insignien eines Justizvollzugsbeamten<br />

sind Uniform,<br />

Schlüsselbund, Funkgerät. Dazu<br />

aber braucht er vor allem auch gute<br />

Nerven, Menschenkenntnis und Autorität.<br />

Immerhin hat man es mit Menschen in einer<br />

Extremsituation zu tun, eingesperrt, unfrei, oft am<br />

Rande der Existenz, manchmal Schwerkriminelle<br />

mit ihren ganz eigenen Gesetzen. Grenzen ziehen,<br />

Regeln durchsetzen und es dabei nicht an Respekt<br />

und Umgangsformen für die Gefangenen mangeln<br />

zu lassen, selbiges aber auch einzufordern, ist entscheidend<br />

für eine erfolgreiche Karriere als Beamter<br />

im Vollzug.<br />

So beginnt auch eine Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten<br />

frühestens mit 20 Jahren. Im Schnitt liegen<br />

INHALT<br />

Auszubildende sogar bei Mitte 20. Ein Mindestmaß<br />

an Lebenserfahrung bringt man dann schon einmal<br />

mit, bevor man es in der praktischen Ausbildung mit<br />

den Inhaftierten zu tun bekommt. Das kann nicht<br />

schaden, viele haben schon in anderen Berufen gearbeitet,<br />

bevor sie sich bewerben. Und das tun viele:<br />

nach einer zweijährigen Probezeit lockt eine sichere<br />

Beschäftigung als Beamter mit einer ordentlichen<br />

Bezahlung. Das ist attraktiv in der schnelllebigen flexiblen<br />

Wirtschaftswelt, die nicht jedermanns Sache<br />

ist. Doch nur die wenigsten Bewerber schaffen den<br />

Einstellungstext: Diktat, Aufsatz, Allgemeinwissen,<br />

Mathe, Sport, Gesprächsführung und andere Skills<br />

sind Voraussetzung, um überhaupt eine Chance zu<br />

bekommen. Daran scheitern viele. Und natürlich<br />

werden die Persönlichkeit, die eigenen Werte, die<br />

psychologische Verfassung von Bewerbern durchgecheckt.<br />

Zwei Typen möchte man nämlich überhaupt nicht<br />

für den Dienst im Vollzug: Menschen mit einem Helfersyndrom,<br />

verkappte Psychotherapeuten also, die<br />

möglicherweise die eigenen Probleme mit der Hilfe<br />

für gescheiterte Existenzen im Gefängnis lindern<br />

wollen, und auf der anderen Seite Bodyguards mit<br />

einem Hang zum rigorosen auch einmal körperbetonten<br />

Durchgreifen. Doch immer wieder bewerben<br />

sich gerade solche Persönlichkeitsbilder für den Job<br />

als Justizvollzugsbeamter. Gesucht werden dagegen<br />

stabile Menschen, konsequent, mit klaren Vorstellungen,<br />

Menschenkenntnis und einer guten Allgemeinbildung.<br />

Das fachliche Know-How kommt<br />

dann bei der schulischen Ausbildung dazu: Strafrecht,<br />

Psychologie, Kriminologie und auch Waffenkunde.<br />

Vor allem aber der praktische Teil mit der Arbeit<br />

im Gefängnis ist dann entscheidend, ob der Job<br />

der richtige für das weitere Berufsleben ist: Schichtdienst<br />

rund um die Uhr, auch an den Wochenende,<br />

und vor allem der Umfang mit den Inhaftierten.<br />

Denn auch wenn es in deutschen Gefängnissen relativ<br />

geordnet und gesittet zugeht, muss man als<br />

Beamter in einem Knast immer mit ernsten Zwischenfällen<br />

rechnen, mit Hass und Gewalt, so wie<br />

im Juli dieses Jahres in Torgau in Sachsen, als es<br />

zu einer Messerstecherei zwischen zwei Gefangenen<br />

kam oder in Wuppertal im Frühjahr, als bei<br />

zwei Zwischenfällen zwei Männer sterben, oder im<br />

März in Berlin, als ein 15jähriger zwei Beamtinnen<br />

verprügelte. Aber auch Vorkommnisse wie der<br />

Hungerstreik von 40 Gefangenen in Würzburg, die<br />

für eine Methadon-Therapie demonstrierten oder<br />

zahlreiche Fluchtversuche dokumentieren die hohe<br />

Anspannung, unter der alle Insassen ob als Häftling<br />

oder als Beamter in einer JVA bisweilen stehen. Das<br />

Eingesperrtsein auf engem Raum, das Aufeinandertreffen<br />

von Machtinteressen innerhalb des Systems<br />

Gefängnis, männliche Aggressionen ohne natürliches<br />

Ventil drohen immer wieder zu explodieren.<br />

Das zu vermeiden, aufzupassen, dass jede Stunde, jeder<br />

Tage, jede Woche, jeder Monat seinen zwischen<br />

Schlafen, Essen, Arbeiten und Freizeit eng regelten<br />

Gang geht, ist die Aufgabe eines Beamten im Vollzug.<br />

Darüber hinaus aber muss er Gefangene auf die<br />

Entlassung vorbereiten. Der Schritt aus dem Knast<br />

hinaus ins wirkliche Leben ist für viele erst das eigentliche<br />

Problem. Wie geht’s weiter mit dem Job,<br />

mit Bekannten, Freunden, in der Familie, mit dem<br />

Partner. Schließlich soll der Aufenthalt im Gefängnis<br />

nicht zur Regel werden, sondern eine Ausnahme<br />

bleiben. Das gelingt nur mit einer guten Resozialisierung,<br />

auf die Justizvollzugsbeamte schon im Vorfeld<br />

einer Entlassung mit dem Gefangenen hinarbeiten.<br />

Kein leichter Job, wenn man es mit Häftlingen zu<br />

tun hat, die lange Haftstrafen verbüßen müssen, die<br />

zum wiederholten Male im Knast sind oder keine<br />

Perspektive mehr haben. Die meisten aber sind zwei,<br />

drei, vielleicht vier Jahre im Gefängnis. Oft wegen<br />

Drogendelikten, Diebstahl oder Einbruch.<br />

JVA Kronach<br />

Foto: Wikipedia<br />

Arbeit mit Gefangenen ist belastend<br />

Foto: Adobe Stock<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 19


INHALT<br />

20<br />

20 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


INHALT<br />

WINTERZEIT IN BAMBERG<br />

Impressionen von Val Thoermer.<br />

21<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 21


INHALT<br />

22<br />

22 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


INHALT<br />

23<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 23


INHALT<br />

24 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


Theologisch<br />

nicht fundierte<br />

Betrachtung von<br />

Wolfram Hegen<br />

500 Jahre Luthers Thesen. Was für ein<br />

Fest. Ein ganzes Jahr wird der Reformator<br />

gefeiert. Er, dessen 95 Thesen bis heute<br />

nachwirken, der viele gesellschaftliche<br />

und politische Umbrüche ausgelöst hat.<br />

Der die Kirche ohne es zu wollen geteilt<br />

hat in Katholiken und Protestanten.<br />

Aber halt, die Protestanten wollen<br />

feiern? Wo man ihnen doch nachsagt,<br />

sie seien bieder, sauertöpfisch, spießig?<br />

Katholiken dagegen der Sünde<br />

zugeneigte vom Ablasshandel erlöste<br />

feiste Biertrinker mit einem Hang zur<br />

barocken Lebensfreude? Ist das Feiern<br />

also nicht eigentlich eher typisch für<br />

urkatholische Regionen wie Bamberg?<br />

Und darf man in der Domstadt Luther<br />

feiern? Darf man, finden wir. Und sollte<br />

man. Weil die Kirchen sich doch näher<br />

sind als man denkt. Und die Menschen so<br />

oder so. Ob katholisch oder evangelisch.<br />

Martin Luther und Eltern (rechts)<br />

Gemälde von Lucas Cranach d. Älterem<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 25


LEITARTIKEL<br />

Ein Katholik hat den Champagner<br />

erfunden, ein Protestant die Sektsteuer<br />

Politiker Stegner oft Sauertopf, kann auch lachen.<br />

Pure Fröhlichkeit beim Sambafestival in Coburg (Foto: Sebastian Buff)<br />

Weih-nachten oder Wein-achten<br />

Wohl an keinem kirchlichen Festtag könnte der Unterschied<br />

zwischen katholischen und evangelischen<br />

Regionen deutlicher zu Tage treten als an Weihnachten:<br />

Während man in katholischen Kirchen, vom<br />

Weihrauch benebelt, vom Gold geblendet, fetten Barockengeln<br />

beäugt, satten Orgelsounds und schmetternden<br />

Chören fast ertaubt die ganze überbordende<br />

kitschige Pracht der Geburt Jesu bis in die letzte Sinneszelle<br />

des Körpers implantiert bekommt, belassen<br />

es die Lutheraner schon mal bei ein paar Kerzen als<br />

Verpackung und einem durch die schmalen Lippen<br />

gepressten „O Du Fröhliche“ als akustisches Schleifchen<br />

obendrauf für das göttliche Geburtstagsgeschenk.<br />

An katholischen Festtagen kann es gar<br />

nicht prächtig genug zugehen, jeder hat im feinen<br />

Zwirn zu kommen, bei einem Rosenkranz gefühlte<br />

2 Stunden auf den Knien zu sitzen und zu leiden,<br />

alle schwitzen, stöhnen, leiden, fühlen – im besten<br />

Falle allenfalls getröstet alleine durch den folgenden<br />

mehrstündigen Frühschoppen - bei evangelischen<br />

Gläubigen geht es sachlich zu, manchmal nüchtern<br />

und ein bisschen wie in einer therapeutischen Klinik:<br />

Schön, dass Ihr alle da seid, wir nehmen uns an<br />

den Händen und singen erst einmal zusammen, die<br />

Gitarrengruppe begleitet uns..<br />

Bam-berg oder Co-burg<br />

Werfen wir doch mal einen Blick auf zwei völlig<br />

unterschiedliche Städte, die sich, welch Zufall,<br />

in unserer Nähe befinden. Hier Bamberg, Sitz<br />

des katholischen Erzbischofs, Mittelpunkt des<br />

Erzbistums, überragt vom Dom, dort Coburg,<br />

ehemaliges Herzogtum, überragt von der<br />

Morizkirche, Luther zu Gast, berühmtester Sohn<br />

Albert, prüder Prinz. Alles spricht für Bamberg:<br />

das Bier, der Ablasshandel, der bei ausreichend<br />

vorhandenem Kleingeld nahezu jede Schandtat<br />

möglich macht, und natürlich die nicht zufällig<br />

entstandene Menge an Brauereien, die sicherlich<br />

auch so manchem Mönch und Priester einen<br />

lustigen Abend ermöglicht haben. Coburg dagegen<br />

ist quasi eine lutherische Modellstadt. Bis zur<br />

Reformation dem Bistum Würzburg zugehörig,<br />

seither eine protestantische Stadt durch und durch.<br />

Klar, war doch der große Meister selbst in der<br />

Stadt, predigte in der Morizkirche und verkroch<br />

sich auf der Veste Coburg. Der Fall scheint also<br />

klar - es stimmt: Die Katholiken haben es besser.<br />

Mehr Party, besseres Bier, Sünde kein Thema.<br />

26 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


SAUERTOPF ODER GELAGE<br />

Freude bei Bamberg zaubert....(Foto: Sebastian Buff)<br />

Katho – „liken“<br />

Die Literatur und das Netz jedenfalls sind voll von<br />

ob ihrer Lebensfreude überzeugten Katholiken.<br />

Florian Kolfhaus aus dem Bistum Regensburg zitiert<br />

den Satz „Das Bett eines Priesters sei leer, aber<br />

sein Kühlschrank voll.“ Katholisch zu sein, bedeute<br />

in der Tat, sinnenfroh und lebenslustig zu sein.<br />

Der konservative deutsche Journalist und Autor<br />

Matthias Matussek hat gleich ein ganzes Buch geschrieben<br />

(„Das katholische Abenteuer“) und erzählt<br />

darin von seiner Kindheit. Die sei eine einzige<br />

lebenslustige Sinnfolklore gewesen. Frommer Hokuspokus<br />

und religiöse Sinnlichkeit. Auch der katholische<br />

Theologe, Autor und Kabarettist Manfred<br />

Lütz hat sich zu diesem Thema literarisch verewigt<br />

und bezeichnet die katholische Tradition als „ziemlich<br />

lebenslustig“ mit einem ganzheitlichen Ansatz<br />

der Sexualität. Und konservative katholische Theologen<br />

verteidigen ihre Kirche vehement gegen jeglichen<br />

Modernismus, gegen jegliche sich Luther<br />

anbiedernde Spießigkeit und ziehen als Beleg dazu<br />

keine hochtrabenden theologischen Betrachtungen,<br />

sondern wahrhafte weltliche Gründe heran<br />

wie der katholische Theologe Wilhelm Imkamp<br />

in seinem Buch „Sei kein Spießer, sei katholisch“:<br />

„Zwei Benediktinermönche, Dom Pierre Pérignon<br />

und sein Mitbruder Dom Thierry Ruinart haben<br />

den Champagner erfunden, während der oberste<br />

Bischof seiner Landeskirchen, Kaiser Wilhelm II.,<br />

den Deutschen die Sektsteuer beschert hat.“<br />

Bamberger Thesen<br />

Katholiken also können feiern, warum aber sollten sie<br />

Luther feiern, der die Kirche doch entzweit hat? Weil die<br />

von Luthers Thesen ausgelöste Reformation auch die katholische<br />

Kirche und die Gesellschaft insgesamt heute freier, gebildeter,<br />

gleicher gemacht hat, weil sie die auf wenige Fürsten<br />

beschränkte rein elitäre Lebensfreude hinweggefegt hat,<br />

weil ein zur persönlicher Bereicherung dienender Ablasshandel<br />

heute wohl selbst vom Papst in Lutherscher Manier<br />

bekämpft werden würde, weil heute Katholiken und Protestanten<br />

in der Ökumene wieder einen gemeinsamen Weg<br />

gefunden haben. Der <strong>BAMBERGER</strong> hat sich daher dazu<br />

entschlossen, eigene Thesen der Lebensfreude aufzustellen,<br />

keine 95 aber, sondern nur fünf, und natürlich auch nicht annähernd<br />

intellektuell vergleichbar mit denen des großen Reformators,<br />

sondern eher mit Humor zu nehmen (muss man<br />

das in den heutigen politisch korrekten Zeiten dazu sagen?<br />

Wir denken ja):Zum Abendmahl gehört Wein.<br />

1. Zum Abendmahl gehört Wein.Kleine Sünden<br />

bestraft daher auch nicht der liebe Gott.<br />

2. Die Ordnungswidrigkeit ist die säkulare Form<br />

des Ablasshandels.<br />

3. Kleine Sünden bestraft daher auch nicht der<br />

liebe Gott.<br />

4. Du sollst nicht begehren Deines nächsten Weib<br />

bleibt ein frommer Wunsch (gilt natürlich genderneutral).<br />

5. Oh Du Fröhliche ist ein fröhliches Lied!<br />

(Anmerkung: Der Autor ist katholisch getauft.)<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 27


ZUSCHAUEN.HÖREN.<br />

THEATER & MUSIK. DEMNÄCHST.<br />

E.T.A. HOFFMANN THEATER<br />

Unter neuer Führung mit neuem Ensemble und neuen Stücken.<br />

Eine Vorschau.<br />

EUGÈNE LABICHE<br />

DAS SPARSCHWEIN<br />

Komödie mit Chansons<br />

Regelmäßig trifft sich eine illustre Runde in<br />

einem kleinen französischen Provinzstädtchen<br />

beim Feuerwehrhauptmann Champbourcy zum<br />

gemeinsamen Kartenspiel. Allerdings wird oft<br />

mehr gelästert als konzentriert gespielt und deshalb<br />

wandern die Spieleinsätze seit Jahren schon in<br />

ein Sparschwein, das nun geschlachtet werden<br />

soll. Aber was tun mit all dem Geld? Man einigt<br />

sich schließlich auf eine gemeinsame Reise nach<br />

Paris. Und so begeben sich der Hausherr, seine<br />

Schwester sowie die Tochter, ein reicher Bauer,<br />

ein Apotheker und ein Notar in die Hauptstadt,<br />

die mehr als eine Überraschung für die Dörfler<br />

bereithält. Paris ist nicht zu vergleichen mit dem<br />

übersichtlichen Provinzstädtchen. Schnell häufen<br />

sich die Katastrophen. Schon die Speisekarte in<br />

einem schicken Restaurant überfordert die Gruppe.<br />

Doch das ist erst der Anfang der Verwicklungen.<br />

Sie werden des Diebstahls verdächtigt, verhaftet<br />

und landen nach den Erklärungsversuchen<br />

des vermeintlich eloquenten Hauptmanns<br />

Champbourcy im Gefängnis. Am Ende finden sie<br />

sich bei einem zwielichtigen Heiratsvermittler ein.<br />

Allmählich kommt der Verdacht auf, dass nicht<br />

jeder in der Gruppe wirklich ehrlich ist.<br />

In seinen Vaudeville-Komödien, von denen<br />

viele zu Klassikern avanciert sind, verstand es<br />

Eugène Labiche meisterhaft, hinter die Fassade<br />

der bourgeoisen Gesellschaft zu blicken und mit<br />

skurrilem Witz ihre geheimen Sehnsüchte zu<br />

offenbaren.<br />

Regie Ronny Jakubaschik. Bühne und Kostüme Annegret<br />

Riediger. Musik Christoph Iaconon. Dramaturgie Olivier<br />

Garofalo. Es spielen Florian Walter, Katharina Brenner,<br />

Anna Döing, Eckhart Neuberg, Bertram Maxim Gärtner,<br />

Daniel Seniuk, Pascal Riedel und Nicolas Garin.<br />

Premiere ist am Freitag, den 2. Dezember um 20 Uhr im<br />

Großen Haus<br />

<strong>BAMBERGER</strong> SYMPHONIKER<br />

Ausgewählte Konzerte<br />

GLEICH ZWEIMAL DIE GROSSE LIEBE<br />

Nikolaj Znaider gibt sein Debüt<br />

Shakespeares Tragödie „Romeo und Julia“ im musikalischen<br />

Doppelpack: Tschaikowsky mit einem<br />

schwelgenden Werk und Prokofjew mit scharfen<br />

Charakterstudien über das berühmteste Liebespaar<br />

der Weltliteratur. Die Geschichte einer Liebe, die<br />

aufgrund verfeindeter Familien einfach nicht sein<br />

darf, ein Thema, das heute wie damals aktuell ist.<br />

Eine spannende Herausforderung für Nikolaj Znaider<br />

bei seinem Bamberger Dirigierdebüt. Außerdem<br />

entführt der Abend die Zuhörer zurück in die Zeit<br />

des Rokoko: mit „Musica notturna delle strade di<br />

Madrid“ von Boccherini, der am spanischen Hof<br />

wirkte und in dem berühmten Streichquintett sowie<br />

weiteren Charaktervariationen auf atmosphärische<br />

und auch witzige Weise einen nächtlichen<br />

Zapfenstreich eingefangen hat. 200 Jahre später hat<br />

Berio das Werk in die Gegenwart katapultiert, vier<br />

der Originalversionen aufgespalten, übereinandergeschichtet<br />

und in eine faszinierende 3D-Musik für<br />

Orchester verwandelt – ein Spiel mit der Gleichzeitigkeit<br />

von Ungleichzeitigem. Auch das klingt spannend.<br />

Dirigent Nikolaj Znaider. Violine Ilian Garnet und<br />

Raúl Arias-Flores. Viola Branko Kabadaic. Violoncello<br />

Ulrich Witteler und Matthias Ranft.<br />

Am 8. Dezember um 19:30 Uhr in der Konzerthalle.<br />

SCHLAMMSCHLACHT IM KONZERTSAAL<br />

Slamsymphonie zu Liebesdrama<br />

Wenn man im bayerischen Zentrum für Poetry Slam<br />

und Spoken Word beheimatet ist, liegt es nahe, ein<br />

entsprechendes Konzertformat anzubieten. Es sollte<br />

mitreißende Musik und live performte Texte miteinander<br />

verbinden. Das passiert im Dezember in Bamberg: Drei<br />

hochkarätige deutsche Slammer werden mit eigenen, für<br />

dieses Konzert geschriebenen Texten auf der Konzertbühne<br />

gegeneinander antreten. Und das Publikum bestimmt am<br />

Ende den Gewinner des Abends. Das Thema ist diesmal<br />

das älteste der Menschheit: die Liebe. Genauer gesagt:<br />

die Geschichte von „Romeo und Julia“, wie sie von Sergej<br />

Prokofjew vertont wurde.<br />

Dirigent Nilolaj Znaider, Slam Poetry Dalibor Markovic,<br />

Pauline Füg und Bas Böttcher.<br />

Am 9. Dezember um 19 Uhr im Konzertsaal.<br />

AUF INS NEUE JAHR<br />

Silvesterkonzert mit Wiener Original<br />

Joachim Ringelnatz reimte zum Jahreswechsel: „Die<br />

Kirchturmglocke schlägt zwölfmal Bumm. Das alte<br />

Jahr ist wieder mal um. Die Menschen können sich in<br />

den Gassen vor lauter Übermut gar nicht mehr fassen.“<br />

Bevor es soweit ist, zünden die Bamberger Symphoniker<br />

in ihrem Silvesterkonzert ein musikalisches Feuerwerk.<br />

Klangballungen stehen neben sentimentalen Momenten.<br />

Als populären Zeremonienmeister ist erstmals HK<br />

(das steht für Hans Karl) Gruber zu Gast: Komponist,<br />

Dirigent, Chansonnier, und ein echtes Wiener Original.<br />

Er leitet das Orchester als erfrischender Taktgeber durch<br />

komplexe Klangkunstwerke sowie durch stimmungsvolle<br />

Gassenhauer von Bernstein und Gershwin. Und da Silvester<br />

auch immer Anlass zum Innehalten gibt, ebenso durch<br />

nachdenklichere Musikwelten wie Kurt Weills „Silbersee“-<br />

Stücke.<br />

Dirigent HK (Heinz Karl) Gruber. Mezzosopran Tora<br />

Augestad.<br />

Am 31. Dezember um 17 Uhr im Konzertsaal.<br />

Quellen: E.T.A.-Hoffmann-Theater und Bamberger<br />

Symphoniker.<br />

28 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 29


INHALT<br />

VON WOLFRAM HEGEN<br />

Fischsemmel, Burger oder Döner<br />

an der Straßenecke – das sind<br />

nicht nur kleine Mahlzeiten zwischendurch,<br />

nein, das ist heute<br />

„Streetfood“. So ein Anglizismus<br />

klingt moderner und hipper. Und<br />

vor allem ist Streetfood natürlich<br />

auch internationaler als nur<br />

die allseits beliebte Bratwurst auf<br />

dem Markt. Das zeigen zahlreiche<br />

Streetfood-Festivals wie auch in<br />

Oberfranken, kulinarische Entdeckungsreisen<br />

in die Garküchen<br />

aller Herren Länder. Imbiss ist<br />

überall. Und gesünder als man gemeinhin<br />

denkt.<br />

(Fotos: Shutterstock)<br />

30 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


STREETFOOD<br />

Bilder von oben im Uhrzeigersinn:<br />

Fritto Misto, belgische Pommes Frites,<br />

gegrillte Maiskolben nach indischer<br />

Art, Hot Dogs und Brezel.<br />

Die Welt<br />

is(s) t<br />

vielfältig<br />

Die Welt<br />

is(s)t mobil<br />

Die Bedeutung von Streetfood weltweit steigt Jahr<br />

für Jahr an. Immer mehr Menschen leben in Städten,<br />

arbeiten tagsüber in Büros oder Fabriken fernab der<br />

eigenen vier Wände, sehen die Familie nur abends,<br />

am Wochenende oder noch seltener, sind als Single<br />

unterwegs, immerzu auf Reisen oder zumindest<br />

jeden Tag zwölf und mehr Stunden auf den Beinen.<br />

Da bleibt zum Selbstkochen oder sich Zuhause<br />

Bekochen-Lassen wie in der „guten alten Zeit“ kaum<br />

die Gelegenheit. Dafür gibt es ja mehr und mehr<br />

Convenience-Produkte aus dem Lebensmittelmarkt,<br />

moderne Gastronomietechnik, und vor allem eine<br />

tausendjährige Tradition des Kochens: Zweieinhalb<br />

Milliarden Menschen waren es laut den Ernährungund<br />

Landwirtschaftsorganisationen der Vereinten<br />

Nationen schon 2007, die sich täglich von Streetfood<br />

ernähren, in Deutschland greift aktuell jeder<br />

Dritte mindestens einmal am Tag zum Snack von<br />

der Straßenecke. Echte Streetfood-Fans legen<br />

dabei Wert auf den Unterschied zum Fastfood:<br />

Mit Systemgastronomie möchte man nichts zu<br />

tun haben, Streetfood werde frisch zubereitet,<br />

frisch gebraten, gedünstet, belegt, sagen sie.<br />

Und Streetfood ist prinzipiell regionaltypisch. In<br />

Bamberg die Bratwurst, in Mexiko Tortillas, in<br />

Burundi geröstetes Zuckerrohr. Mittlerweile aber<br />

gibt’s fast alles überall.<br />

BEIM KOCHEN ZUSCHAUEN UND SO<br />

WISSEN, WAS MAN BEKOMMT.<br />

Das Prinzip ist weltweit annähernd dasselbe: Meistens<br />

sind es Einzelunternehmer oder Familien, die einen<br />

oder mehrere Stände betreiben, mal sind diese fest installiert,<br />

mal handelt es sich um einfache Buden, mal<br />

sind die mobilen Köche als fliegende Händler mit besseren<br />

Bauchläden unterwegs oder eben neudeutsch in<br />

Foodtrucks, die aus der schnellen Nahrungsaufnahme<br />

zwischendurch heutzutage fast so etwas wie eine neue<br />

Jugendkultur machen. Eine clevere Marketingidee, die<br />

ankommt. Die Wurzeln des Essens im Vorbeigehen aber<br />

liegen woanders: Vor allem die dichtbesiedelten Städte<br />

Asiens sind wahre Paradiese für die Freunde des besonders<br />

Snacks. Stand an Stand präsentieren sie ihre Angebote.<br />

In den Garküchen brodelt, dampft und brutzelt<br />

eine bunte Vielfalt an lokaltypischen Spezialitäten, oft<br />

mit Reis, Nudeln, frischen Gemüsen, Hühnchen, Fisch.<br />

Besser kann man es selbst kaum zubereiten, abwechslungsreicher<br />

auch nicht, und günstig sind die Speisen<br />

von der Straße auch. Klar: Der Straßenhändler braucht<br />

kaum Personal, macht nahezu alles in Eigenregie, und<br />

ein mobiler Stand oder eine Imbissbude sind auch billiger<br />

als Miete, Raten und Nebenkosten für eine Immobilie.<br />

Gerade in Gebieten mit einem größeren Anteil<br />

ärmerer Bevölkerung sorgen die fliegenden Händler damit<br />

auch für in der Regel gesunde und regionaltypische<br />

bezahlbare Nahrung. Und verdienen sich mit ihrem Angebot<br />

gleichzeitig ihren Lebensunterhalt. Das sind dann<br />

wohl die so oft beschworenen lokalen Wirtschaftskreisläufe:<br />

Jeder vor Ort hat etwas davon. Auch in den<br />

Städten Afrikas bildet der Snack an der Straßenecke fast<br />

schon so etwas wie die Grundversorgung großer Teile<br />

der Bevölkerung. Und ist zugleich auch Beleg für die<br />

kulturelle Vielfalt des Kontinents. Jeder Staat, jede Region<br />

verfügt über besondere Spezialitäten. Nicht anders<br />

in Süd-, Mittel- und Nordamerika, Vorderasien, Süd-,<br />

Ost- und Nordeuropa. Viele dieser kleinen Mahlzeiten<br />

und Leckereien aus den Regionen der ganzen Welt haben<br />

in den letzten Jahrzehnten durch Migranten ihren<br />

Weg auch nach Deutschland angetreten und sich neben<br />

den Curry- und Bratwurst-, Fisch- und Pommesbuden<br />

einen festen Platz erarbeitet: Döner ohnehin, Falafel,<br />

Curry, Glasnudeln, Tortillas und natürlich Burger, die<br />

schon längst dem Fastfood-Image entkommen sind und<br />

sich heute – einfallsreich kombiniert, garniert und serviert<br />

– schon zum eigenen Kult entwickelt haben. Und<br />

– nur fürs eigene Selbstwertgefühl: auch Deutschland<br />

exportiert fleißig sein „Streetfood“: Currywurst gibt’s<br />

nicht nur in Berlin.garniert und serviert – schon zum<br />

eigenen Kult entwickelt haben. Und – nur fürs eigene<br />

Selbstwertgefühl: auch Deutschland exportiert fleißig<br />

sein „Streetfood“: Currywurst gibt’s nicht nur in Berlin.<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 31


facebook.com/bambergermagazin<br />

abdelkarim,<br />

DER MAROKKANER DES VERTRAUENS, IST GEBOREN UND AUFGEWACHSEN IN DER BIELEFELDER BRONX.<br />

KLINGT NACH REICHLICH ZÜNDSTOFF, IST ABER VERMUTLICH DAS BESTE, WAS COMEDY UND KABARETT<br />

MIT MIGRATIONSVORDERGRUND DERZEIT ZU BIETEN HABEN. AM FREITAG, DEN 2. DEZEMBER GASTIERT ER<br />

MIT SEINEM PROGRAMM "zwischen ghetto und germanen" IM KULTURBODEN IN HALLSTADT.<br />

WIR HABEN UNS IM VORFELD MIT IHM UNTERHALTEN.<br />

Hallo Abdelkarim, du kommst mit deinem Erfolgs-Programm<br />

„Zwischen Ghetto und Germanen“ nun endlich auch<br />

nach Bamberg. Deine bisherigen Auftritte sind häufig ausverkauft<br />

gewesen. Was begeistert die Leute so an deinem<br />

Programm?<br />

Das kann ich leider nicht sagen, da ich sie noch nie gefragt habe.<br />

Aber ich freue mich immer wieder, dass so viele verschiedene Menschen<br />

von jung bis nicht mehr ganz so jung, von hellweiß bis dunkelschwarz<br />

in mein Programm kommen und gemeinsam lachen.<br />

In „Zwischen Ghetto und Germanen“ sind deine persönlichen<br />

Erfahrungen mit eingeflossen. Ist Humor für dich<br />

auch eine Möglichkeit weniger erfreuliche Erfahrungen zu<br />

verarbeiten?<br />

Neee, dafür gibt's Domian. Er hört zwar leider auf, aber ich habe alle<br />

Folgen auf DVD. Die sind zeitlos.<br />

Wie würdest du deine Kindheit und Jugend in Bielefeld<br />

beschreiben? Als glücklich?<br />

Die Kindheit war großartig. Ich habe sogar bei "Laterne" (auch<br />

bekannt als Martinsumzug) mitgemacht. Höhepunkt meiner Kindheit<br />

war eindeutig meine Zeit auf der Edelhauptschule.<br />

Du bist im Fernsehen sehr präsent. Dort gibt es immer<br />

mehr Formate, die Migranten-Comedy zeigen und<br />

präsentieren. Was macht deiner Meinung nach gute<br />

Migranten-Comedy aus und was kann diese bewirken?<br />

Ich unterteile Comedy nie in Schubladen. Ich freue mich über jeden<br />

Comedian, der auf der Bühne authentisch seine Sicht der Dinge rüberbringt<br />

und dabei Menschen zum Lachen bringt. Sein Alter und seine<br />

Herkunft sind mir dabei völlig egal. Und bevor sich Alice Schwarzer<br />

jetzt meldet: Mit "Comedian" sind natürlich auch Frauen gemeint.<br />

Du bist gebürtiger Deutscher, deine Eltern kommen aus<br />

Marokko. Wie würdest du dich selbst bezeichnen? Als<br />

Deutsch-Marokkaner, als marokkanischer Deutscher, als<br />

deutscher Marokkaner?<br />

Ich bin Reichsbürger mit Migrationsvordergrund.<br />

Das Thema Integration ist in den Medien omnipräsent.<br />

Was können Deutsche von Migranten lernen? Und wie<br />

funktioniert deiner Ansicht nach das Zusammenleben am<br />

besten?<br />

Wir können alle von Migranten lernen und sie von uns. Wir sollten<br />

uns alle nicht zu ernst nehmen. Wir sollten mehr miteinander reden<br />

anstatt übereinander. Jedes Gespräch ist am Ende eine Schublade<br />

weniger.<br />

Zum Abschluss: Welche Pläne hast du für die Zukunft?<br />

Interviews absagen. Dann bleibt mehr Zeit für die Spielothek.<br />

Das Interview führte Frank Gundermann<br />

Abdelkarim: „Zwischen Ghetto und Germanen“02.12.2016<br />

Bamberg Kulturboden Hallstadt (An der Marktscheune 1), 96103 Hallstadt<br />

einlass: 19.00 uhr | beginn: 20.00 uhr<br />

tickets: An allen bekannten VVK-Stellen oder online unter<br />

www.eventim.de,<br />

www.reservix.de oder<br />

www.okticket.de<br />

Örtl. Veranstalter<br />

Infos: www.agentur-streckenbach.de / Tel.: 09562-7844025<br />

jetzt<br />

tickets<br />

gewinnen


STREETFOOD<br />

Die Welt is(s) t gesünder<br />

als man meint<br />

Currywurst mit fettigen Pommes, dicker Pizzateig<br />

mit Formatschinken, Salami und Extra-Käse,<br />

Hamburger im pappigen Weißmehlbrötchen: Das<br />

schnelle Essen zwischendurch galt jahrelang als<br />

Dick- und Krankmacher. Ein Imbiss musste satt<br />

machen, und die Auswahl war ja auch beschränkt –<br />

Friss und stirb.<br />

Diese Zeiten sind zwar nicht vorbei, wer sich<br />

vollstopfen möchte, kann das immer noch tun und<br />

hat ja auch das gute Recht dazu, aber wer möchte,<br />

kann sich auch auf der Straße heute gesünder und<br />

leichter ernähren als noch vor zwei Jahrzehnten:<br />

Mehr Vielfalt auch für den schnellen Hunger macht<br />

es möglich. Mehr Gemüse, mehr Salate, mehr Fisch<br />

und leichtes Fleisch, weniger Fett, weniger Zucker<br />

und auch mal Vollkorn, alles das gibt es heutzutage<br />

auch in Snackform an der nächsten Ecke.<br />

Und wenn man beim Kochen auch noch zuschauen<br />

kann, kann man sich noch etwas sicherer sein, dass<br />

man seinem Körper etwas Gutes tut. Manch Imbissbude<br />

entwickelt sich auf diese Weise zum Gourmettempel,<br />

verschwimmen die Grenzen zwischen<br />

Restaurant und einfach nur einer schnellen Zwischenmahlzeit.<br />

Für den Urlaub in exotischen Ländern<br />

freilich gelten manchmal andere Vorsichtsmaßnahmen,<br />

die man beachten sollte. Guten Appetit.<br />

Hot Dogs extra scharf<br />

(Fotos: Shutterstock)<br />

Foto: Shutterstock<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 33


VON WOLFRAM HEGEN<br />

FOTOS SEBASTIAN BUFF<br />

Fast jeder hat mit ihm zu tun. Täglich. Ob gewollt<br />

oder ungewollt. Beim Musik hören, bei den<br />

Radionachrichten, auf dem Smartphone: mit<br />

Professor Karlheinz Brandenburg. Der gebürtige<br />

Erlanger hat mit vielen anderen zusammen das<br />

Dateiformat MP3 entwickelt. Es komprimiert<br />

Audiodaten soweit, dass nur noch die für den<br />

Menschen wahrnehmbaren Anteile übrigbleiben.<br />

Vor fast 20 Jahren hat das Format seinen Siegeszug<br />

um die Welt angetreten. Professor Brandenburg<br />

hat es einen Platz in der „Internet Hall of Fame“<br />

und viele andere Anerkennungen eingebracht. Vor<br />

allem aber hat es das Musikhören revolutioniert.<br />

34 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


INHALT<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 35


PORTRAIT<br />

WENN MAN 1990 MIT EINER E-MAIL ZU EINER BESPRECHUNG EINGELADEN<br />

HAT, HAT MAN NOCH DAZU GESAGT, DASS DAS WIRKLICH ERNST GEMEINT IST:<br />

BRANDENBURG ÜBER DIE ANFÄNGE.<br />

eine kleine Datei, reduziert auf das Wesentliche, auf<br />

das, was der Mensch überhaupt nur benötigt, um sie<br />

zu verstehen, sie zu hören, sie zu mögen, auf sie zu<br />

tanzen, mitzusingen.<br />

vielleicht als „Freak“ bezeichnet, heute als „Nerd“,<br />

obwohl er für einen solchen viel zu gesprächig rüberkommt,<br />

aufgeschlossen, kommunikativ. Vielleicht<br />

war er als solcher ja eben der ideale Ansprechpartner<br />

für seinen damaligen Doktorvater. Fasziniert von<br />

Technik und mit der Bereitschaft, das Unmögliche<br />

möglich zu machen:<br />

Wer früher unterwegs Musik hören wollte, der vertraute<br />

einem Walkman. Jahrelang war er ein Symbol<br />

für Innovation, Modernität, Mobilität. In einem<br />

Walkman befand sich eine Cassette mit einer A- und<br />

einer B-Seite. Meistens etwa 90 Minuten Musik, die<br />

Länge einer handelsüblichen Durchschnittskassette,<br />

20, 30 Titel. In den Jahren danach versprach der<br />

Discman mehr Qualität. CDs waren etwas für Musikliebhaber,<br />

perfekter digitaler Sound ohne Störgeräusche.<br />

Ein Discman war schick, nicht mehr so<br />

klobig wie ein rechteckiger Walkman. Doch CDs<br />

waren in ihrer Kapazität beschränkt, sie waren<br />

empfindlich, und für die umsichgreifende immer<br />

in Bewegung befindliche Fitnessgeneration eher<br />

ungeeignet. Dann aber kam die Revolution, Ende<br />

der 90 Jahre des 20. Jahrhunderts, und sie kam aus<br />

Franken: Mit dem neuen Format mp3 vom Fraunhofer-Institut<br />

aus Erlangen trennte sich die Musik von<br />

ihrem Trägermedium, sie war nur noch eine Datei,<br />

Der Revoluzzer hieß Karlheinz Brandenburg, noch<br />

ohne den Titel Professor. Damals nämlich war er nur<br />

Doktorand in Erlangen, einer von vielen Wissenschaftlern<br />

an der renommierten Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg und später am<br />

Fraunhofer-Institut.<br />

„Das mit mp3 war daher auch nicht meine alleinige<br />

Idee, die ich umsetzte, da waren viele Personen im<br />

Laufe der Jahre daran beteiligt.“ Sie ehrt ihn, diese<br />

Bescheidenheit, „ich habe ja keinen Heiligenschein“,<br />

es geht ihm bei aller Anerkennung nicht um Ruhm,<br />

es geht ihm um die Wissenschaft, um Forschung,<br />

um Technik. Im 90er Jahre Deutsch hätte man ihn<br />

Sein Doktorvater nämlich kam in den 1980er Jahren<br />

mit der Idee zu ihm, den damaligen ISDN-Telefonstandard<br />

für die Übertragung von Musik zu verwenden.<br />

Das aber war genau die Herausforderung:<br />

Sprache, Bilder oder Videos zu codieren, in ein Datenformat<br />

zu übersetzen, das galt damals schon als machbar.<br />

Für Musik galt das aber nicht. „Das war der Stand<br />

der Technik“ schmunzelt Brandenburg im Rückblick.<br />

Genau die richtige Aufgabe für die Doktorarbeit des<br />

ambitionierten Forschers. Er denkt das Problem von<br />

der anderen Seite her: Was braucht das Gehör eigent-<br />

36 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


MP3-ERFINDER KARLHEINZ BRANDENBURG<br />

Mitglied der Academia Europaea, Ehrendoktor der Universität Valencia und zweier deutscher<br />

Universitäten, Mitglied der „Internet Hall of Fame“ und der „Hall of Fame“ der bedeutendsten<br />

Vordenker der Elektrotechnik aller Zeiten, Bundesverdienstkreuz, Deutscher Zukunftspreis u.a.<br />

lich, um einen Musiktitel wahrnehmen zu können?<br />

Dieser Perspektivwechsel ist entscheidend für die<br />

Lösung des Problems. Doch es dauert von da an über<br />

10 Jahre bis zur Entwicklung und zur Marktreife des<br />

neuen Formats. Viele Forschungsprojekte sind notwendig,<br />

Gespräche und Konferenzen mit Forschern<br />

auf der ganzen Welt, Kämpfe gegen Großmächte wie<br />

Phillips, gegen CD-, Kassetten- und Plattenindustrie,<br />

gegen andere Technologien wie die Mini-Disc von<br />

Sony. Das Team muss Niederlagen verkraften, sich<br />

vom Massenmarkt verabschieden, mp3 - das damals<br />

noch MPEG Audio Layer-3 heißt - gilt zeitweise nur<br />

als professionelle Anwendung für die Überspielung<br />

von Audiodaten zwischen Rundfunkanstalten. Dann<br />

aber gewinnt das Internet immer mehr an Bedeutung,<br />

und das begreift man als Chance – und nutzt sie.<br />

„Ende der 90er Jahre haben wir gemerkt, jetzt geht’s<br />

so langsam ab.“ Die ersten Player werden verkauft,<br />

die Erfolgsgeschichte schreibt ihre nächsten Kapitel.<br />

Dabei ist mp3 3 mehr als einfach nur eine neue Art,<br />

Musik zu hören, praktisch, günstig, mobil. mp3 ist<br />

„so etwas wie ein Zauberwort, ein Symbol für die<br />

Entmaterialisierung der Musik.“ Und mp3 läutet den<br />

größten Umbruch in der Musikindustrie ein. Musik<br />

wird im Internet geteilt, heruntergeladen, kopiert,<br />

verbreitet sich in Windeseile. Alte Geschäftsmodelle<br />

funktionieren nicht mehr, neue entstehen.<br />

Der Mathematiker und Elektrotechniker Brandenburg<br />

hat auch in den vorübergehenden Jahren des<br />

Misserfolgs immer an die Erfindung geglaubt. Er<br />

sei wohl auch immer „mit einem großen Stück Optimismus“<br />

herumgelaufen, habe man ihm bestätigt.<br />

Man dürfe sich auf solchen Wegen auch nicht von<br />

einem „Wen interessiert das denn?“ abschrecken<br />

lassen, sagt er. Diese Botschaft vermittelt er auch<br />

heute den vielen jungen Menschen, mit denen er als<br />

Lehrstuhlinhaber für Elektronische Medientechnik<br />

an der TU Ilmenau und als Gründer und Leiter des<br />

Ilmenauer Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie<br />

zu tun hat. Die Entwicklung nämlich<br />

geht weiter, erzählt Brandenburg, der heute mehr<br />

als 100 Patente hält.<br />

Er selbst träumt von einem Holo-Deck, ähnlich wie<br />

in Raumschiff Enterprise, einer perfekten künstlichen<br />

Realität. „An den Virtual-Reality-Brillen<br />

merkt man ja, dass sich da viel bewegt hat in diese<br />

Richtung.“ Immersion heißt das Fachwort dafür,<br />

dieser Begriff beschreibt den Eindruck, dass sich<br />

die Wahrnehmung der eigenen Person in der realen<br />

Welt vermindert und sich die Identifikation mit<br />

einer Person in der virtuellen Welt vergrößert (Wikipedia).<br />

Brandenburgs Team in Ilmenau steuert<br />

dazu vor allem die perfekte akustische Illusion bei.<br />

Und steckt dabei auch in einem ethischen Dilemma,<br />

räumt der bei aller Faszination für die Wissenschaft<br />

gläubige Protestant ein: „Wenn man das Holodeck<br />

zu Ende denkt, will ich manches gar nicht.“ Auch er<br />

nämlich lebt gerne im hier und jetzt, trifft sich gerne<br />

mit anderen Menschen, und wenn er nicht forscht,<br />

geht er wandern, im Thüringer Wald nahe bei seiner<br />

Wahlheimat Ilmenau – und er hat auch in seinem<br />

Geburtsort Erlangen immer noch eine Wohnung –<br />

ganz in der Nähe der Bergkirchweih, wo man ihn<br />

alljährlich zu Pfingsten immer mal treffen kann.<br />

SUZANNE VEGA GILT ALS MUTTER DER MP3: IHR SONG „TOM’S DINER“ WAR<br />

EINE BESONDERS HARTE NUSS FÜR DAS TEAM IN ERLANGEN.<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 37


INHALT<br />

38 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


VON WOLFRAM HEGEN<br />

Ein Knäuel Männer. Mitten auf dem Sportplatz. Das Knäuel löst sich auf, die Sportler<br />

rennen nebeneinander. Sie werfen sich einen Ball zu, mal nach links, mal nach rechts.<br />

Aber immer nach hinten, nie nach vorne. Ihr Ball ist nicht rund, sondern elliptisch. Die<br />

Spieler schreien sich an, geben Kommandos. Einer wird zu Boden gerissen, andere stürzen<br />

sich auf ihn. Es sind ungewöhnliche Szenen, die sich abspielen. Ungewöhnlich aber<br />

nur für hiesige Breiten. Die jungen Männer nämlich treiben einen Sport, der in vielen<br />

Ländern der Welt sehr populär ist und der in diesem Jahr nach 92 Jahren auch mal wieder<br />

olympisch war: Rugby. Ziel ist, den Ball hinter die gegnerischen Linien zu bringen.<br />

Wie beim Fußball oder American Football, mit denen Rugby verwandt ist. Aber mit anderen<br />

Regeln. Ein körperbetonter Sport, aber nicht brutal. Archaisch, männlich, echt.<br />

Und immer beliebter. Auch in Bamberg. Die Rugby-Abteilung des FC Eintracht Bamberg<br />

eilt in der Verbandsliga von Sieg zu Sieg.<br />

Rugby ist eigentlich eine Stadt mitten in England.<br />

Rugby ist eigentlich eine Stadt mitten in England.<br />

Sie wäre wohl nie berühmt geworden, lägen hier<br />

nicht die Wurzeln der bis heute bekannten Ballsportart.<br />

Es ist fast zwei Jahrhunderte her, als in<br />

dieser Stadt William Webb Ellis bei einem „Fußballspiel“<br />

den Ball mit den Händen ins Tor des Gegners<br />

legte. Das mag stimmen oder nicht, und der Fußball<br />

der damaligen Zeit hatte mit dem heutigen auch<br />

wenig zu tun - man durfte den Ball treten, werfen,<br />

tragen, aber eben nicht mit der Hand ein Tor erzielen<br />

- zur Legendenbildung taugt es jedenfalls und<br />

auch dazu, den Pokal der Rugby-Union-Weltmeisterschaft<br />

bis heute nach eben jenem Webb Ellis zu<br />

benennen. Und in Rugby selbst ist bis heute auch die<br />

Rugby School ansässig, ein Internat, aus dem das<br />

Regelwerk dieser Sportart hervorgeht, die sich Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts vom Fußball absetzte und<br />

eigenständig wurde - mit einem eigenen Verband<br />

und mit dem ersten Länderspiel, 1871 zwischen<br />

Schottland und England. Noch heute heißt es in einem<br />

Sprichwort, Fußball sei „eine von Raufbolden<br />

gespielte Gentleman-Sportart und Rugby eine von<br />

Gentlemen gespielte Raufbold-Sportart.“<br />

Rugby ist bis heute eine Domäne der Länder des britischen<br />

Empires, des Commonwealth und einiger<br />

weiterer Nationen auf der ganzen Welt. In England,<br />

Australien und Neuseeland ist Rugby Nationalsport.<br />

Auch in Wales, Frankreich, Argentinien oder Südafrika<br />

ist der Sport sehr populär. Seit 1987 werden<br />

Weltmeisterschaften ausgetragen, einmal gewann<br />

England selbst den Titel, zweimal Südafrika und<br />

Australien und dreimal die Neuseeländer. Die legendären<br />

ganz in schwarz gekleideten „All Blacks“<br />

sind weltweit vor allem auch berühmt durch den<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 39


FREIZEITSPORT<br />

FITNESS, KRAFT, SPIELINTELLIGENZ,<br />

TEAMGEIST, GEGENSEITIGER RESPEKT<br />

UND DISZIPLIN MACHEN RUGBY AUS<br />

Italien gegen Frankreich im 6-Nationen-Turnier<br />

Paolo Bona / Shutterstock.com<br />

Kriegstanz Haka der Maori, der Ureinwohner Neuseelands,<br />

den sie vor dem Spiel tanzen. Ursprünglich<br />

aber war Rugby der Sport der britischen Einwanderer,<br />

die damit ihre Verbundenheit zum Empire zum<br />

Ausdruck brachten. Dass Rugby heute Fans und<br />

Spieler aus allen gesellschaftlichen Schichten begeistert,<br />

mag so etwas wie ein Merkmal der Sportart<br />

sein: Denn neben dem sportlichen Erfolg, neben<br />

Fitness, Kraft und Spielintelligenz sind es vor allem<br />

Teamgeist, gegenseitiger Respekt und Disziplin, die<br />

den Rugbysport ausmachen. Und ja – auch blutende<br />

Kopfwunden, Knochenbrüche oder Bänderrisse<br />

gehören zum Rugbysport, immerhin spielt man im<br />

Großen und Ganzen ohne Schutzkleidung.<br />

Fitness, Kraft und Spielintelligenz<br />

Allerdings ist Rugby lange nicht so gefährlich oder<br />

brutal wie man es gemeinhin denkt: Verletzungen<br />

sind statistisch gesehen nur dreimal häufiger als<br />

beim Fußball oder American Football. Jeder vierte<br />

Spieler erleidet pro Saison eine Verletzung, sagen<br />

Statistiken. Fast in der Hälfte der Fälle sind es Verletzungen<br />

an Füßen oder Beinen, Verstauchungen,<br />

Blutergüsse, Zerrungen, Bänderrisse, aber auch<br />

mal Brüche. Dazu kommt eine relativ hohe Zahl<br />

an Gesichtsverletzungen, zumeist das sogenannte<br />

„Blumenkohlohr“, das im rugbytypischen Gedränge<br />

entsteht. Damit muss man als Rugbyspieler schon<br />

einmal leben – als Weichei hat man bei diesem Sport<br />

sicher keinen Platz. Vielleicht ist es ja aber gerade<br />

das, was das Spiel auch in Deutschland zunehmend<br />

attraktiv macht.<br />

In den letzten Jahren nämlich gewinnt Rugby im<br />

Land des Fußballweltmeisters Schritt für Schritt an<br />

Bedeutung. Langsam tastet man sich an die Weltspitze<br />

heran. Immerhin gelang fast die Qualifikation für<br />

das olympische Turnier, allerdings weitestgehend<br />

unbeachtet von der Öffentlichkeit. Und in einer der<br />

besten Rugby-Ligen der Welt, in Frankreich, ist der<br />

deutsche Profispieler Robert Mohr einer der Stars,<br />

quasi der Dirk Nowitzki im internationalen Rugby.<br />

40 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


RUGBY<br />

Er spielt in La Rochelle, in einer Liga, die boomt wie<br />

kaum eine andere: 100 000 Zuschauer wollten das<br />

Finale um die französische Meisterschaft sehen.<br />

Davon ist man in Deutschland noch weit entfernt.<br />

Gerade einmal 124 Vereine sind Mitglied im Deutschen<br />

Rugby-Verband. Für das Nationalteam fand<br />

sich noch nicht einmal ein Trikotsponsor. Und das,<br />

obwohl man auch hierzulande bereits seit über 150<br />

Jahren dem eiförmigen Leder nachjagt, das erste<br />

Mal verbrieft 1850 in Heidelberg. Briten aus besseren<br />

Hause brachten das Spiel an deutsche Gymnasien<br />

oder Privatschulen, auch nach Stuttgart, Bad<br />

Cannstadt oder Hannover. 1872 wurde ausgerechnet<br />

unter dem Namen Heidelberger Ruderklub der erste<br />

deutsche Rugbyverein aus der Taufe gehoben.<br />

1996 Rugby in Bamberg<br />

Fast 125 Jahre benötigte der Sport dann noch bis<br />

in die Domstadt. In Bamberg nämlich gab es schon<br />

einmal Rugby von 1996 bis 2004. Dann war erst einmal<br />

Schluss. Doch 2012 wurde die kleine achtjährige<br />

Tradition reanimiert als Teil des Hochschulsports an<br />

der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Und seit<br />

20<strong>13</strong> auch ganz offiziell als Abteilung des FC Eintracht<br />

Bamberg 2010. Ging man in der letzten Spielzeit<br />

noch zusammen mit einer Bayreuther Mannschaft<br />

auf Punktejagd, steht man in dieser Saison als<br />

reine Bamberger Truppe auf dem Feld in der sechs<br />

Mannschaften umfassenden Landesliga. Und spielt<br />

dabei eine herausragende Rolle. Vier Spiele, vier<br />

Siege, am Ende der Saison könnte also der Aufstieg<br />

winken in die Bayerische Regionalliga. Damit ist<br />

man zwar noch weit vom Deutschen Meistertitel des<br />

Unterwasserrugby-Teams des Tauchclub Bamberg<br />

entfernt, aber ein Neuanfang ist gemacht. Und auch<br />

die Damenwelt hat den Männersport für sich entdeckt,<br />

jagt über den Stadionvorplatz vor dem Fuchsparkstadion<br />

oder die Sportanlage der Uni Bamberg,<br />

auf denen mehrmals wöchentlich trainiert wird.<br />

Liga-Rugby in England<br />

Jeff Lim C.W. / Shutterstock.com<br />

Seit 20<strong>13</strong> ist Rugby ganz offiziell<br />

Abteilung des FC Eintracht Bamberg<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 41


VON WOLFRAM HEGEN<br />

FOTOS: SEBASTIAN BUFF<br />

Auf das richtige Werkzeug kommt es an.<br />

42 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE 12 / AUGUST 2016


HANDGEMACHT<br />

FÜR HELDEN<br />

WIE IN BAD RODACH EINE NEUE MARKE ENTSTEHT.<br />

Sie lodert, dampft, friert. Die Bilderwelt von Heldbergs. Eine neue Marke für<br />

Männer. Kernig, naturverbunden. Messer, Pfannen, Werkzeug, Leder, Holz,<br />

Metall. Alles echt. „Richtig gutes Zeug“ sagt man von sich, ganz männlichmarkant.<br />

Selbstbewusst. Der Onlineshop duzt. Das macht man unter Kumpels.<br />

Ein spannendes Konzept. Und eine Idee aus der Region: Heldbergs ist eine<br />

neue Marke der Habermaaß Familie aus Bad Rodach. Die mit den Spielzeugen.<br />

Wir wollten die Macher kennenlernen. Chef Volker Habermaaß und Designer<br />

Matthias Böck, nicht im Café oder Büro, sondern draußen – im Regen.<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 43


„ES IST WICHTIG, DASS MAN SACHEN HAT, DIE MIT<br />

EINEM DURCH DICK UND DÜNN GEHEN.“<br />

Neue Marke aus Bad Rodach.<br />

Echte Männer kochen über offenem Feuer.<br />

Kind und Mann<br />

Produkt und Geschichte<br />

Foto: Heldbergs<br />

Melanie Ner, Matthias Böck, Wolfram Hegen und Volker Habermaaß<br />

Die zwei Köpfe hinter Heldbergs kommen mit ledernen<br />

Ranzen auf dem Rücken zum Termin. Einer mit<br />

der Kappe bis tief in die Stirn gezogen, der andere<br />

mit einem langen weißen Bart und Brille. Wie aus<br />

der Zeit gefallen. Keine Manager, keine Attitüde.<br />

Oder doch? Immerhin haben die beiden mit ihrem<br />

Team eine Produktwelt erdacht und entwickelt, die<br />

konsequent daherkommt, von den Materialien über<br />

die Bildsprache über die Produkte bis hin zu den<br />

Stories, die erzählt werden. Die den modernen und<br />

trotzdem traditionsbewussten Mann ansprechen.<br />

Die Produkte ermöglichen ihm ein ursprüngliches<br />

Erleben und werden durch den Gebrauch zu Unikaten.<br />

Draußen spielen, schnitzen, toben. Lagerfeuer<br />

machen, Abenteuer erleben. Auch in ihm stecke<br />

noch eine ganze Menge Kind, sagt Habermaaß. Und<br />

je älter man werde, desto mehr komme das zu Tage.<br />

Heldbergs, eine Marke für den Mann in den mittleren<br />

Jahren und darüber, wenn man weiß, auf was es<br />

ankommt im Leben: „Es ist wichtig, dass man Sachen<br />

hat, die mit einem durch dick und dünn gehen.“<br />

Die Produkte sind das eine. Die Geschichte um die<br />

Produkte das andere. Im Marketingdeutsch das<br />

„Storytelling“. Erzählt vor allem in Bildern, aber<br />

auch in deftigen Sprüchen. Das Produkt ist ein<br />

Symbol - ich kaufe, also bin ich. Bei Heldbergs ein<br />

Jäger, ein Förster, ein wilder Kerl, ein Feuermacher,<br />

ein Mann halt, kein Sesselhocker, sondern einer,<br />

der zupacken kann, der „sein Ding macht“. Und<br />

der Spaß am Leben hat. Das ist das, was Heldbergs<br />

vermittelt. Diese Geschichten erzeugen einen Sog,<br />

dem Mann sich fast nicht entziehen kann. Produkt<br />

und Geschichte bilden eine Einheit, sonst würde<br />

Heldbergs nicht funktionieren. „Ein gutes Produkt<br />

ist ja die Grundvoraussetzung für die Geschichte“,<br />

sagt Volker Habermaaß. Nur zu guten Produkten<br />

könne man eine Beziehung aufbauen. Weil sie<br />

haltbar sind, ein Teil des Lebens. „Ein Geldbeutel,<br />

der getragen ist, hat eine Geschichte. Ein neuer ist<br />

schön, hat aber nichts zu sagen, deswegen hängen<br />

wir an alten Sachen. Weil sie Emotionen wecken.“<br />

Deswegen möchte Heldbergs ehrliche Produkte<br />

verkaufen, stabile, haltbare, aus echtem Material,<br />

44 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


Advertorial<br />

Das Kind im Manne<br />

Holz, Metall, Stoffen. „Die sollen langlebig sein und<br />

wenn man etwas kaputt geht, muss man es reparieren<br />

können. Holz kann ich leimen, Stoff drüber nähen,<br />

Nieten austauschen. Wenn Plastik kaputt geht,<br />

kann man oft nichts mehr machen“, sagt Matthias<br />

Böck.<br />

Dorf und Welt<br />

Ihre Marke, das ist auch ein Stück Heimat. „Heldbergs“,<br />

das klingt schon wie die nahegelegene Heldburg,<br />

obwohl es mit ihr nichts zu tun hat. Der Name<br />

sollte authentisch klingen, so wie es die Produkte<br />

sind, Assoziationen wecken an Wälder, Berge, Wiesen,<br />

Flüsse, Seen. Prägungen aus der Zeit als Kind.<br />

Eine Heimat, wie sie hier zwar typisch ist, in Oberfranken,<br />

in Südthüringen, wie es sie aber an vielen<br />

Orten auf der Welt gibt. Und wie man sie als Kind<br />

erlebt. Die Zeit, als man draußen gespielt hat. Habermaaß<br />

erinnert sich gerne. „Hier sind schon meine<br />

Wurzeln“, sagt er, der Weltenbummler, der viel<br />

gereist ist, durch Skandinavien, Süd- und Mittelamerika,<br />

den Orient, und der vor allem zehn Jahre<br />

in Japan gelebt hat. Dieses Land habe ihn besonders<br />

geprägt, erzählt er. Im fernen Osten gebe es eine andere<br />

Wertschätzung für gute Produkte, für Echtes,<br />

Handwerkliches. Dafür gebe man auch gerne mal<br />

mehr aus, akzeptiere einen höheren Preis. „Japaner<br />

sparen dafür eher mal an der Wohnung oder am<br />

Haus.“<br />

Trend und Gegentrend<br />

Doch auch in Deutschland werde Qualität immer<br />

wichtiger. Herkunft, Haltbarkeit. Naturmaterialien.<br />

Der Schwabe sage ja schon richtig, der Arme kaufe<br />

zweimal oder für was Billiges habe er kein Geld“,<br />

so Böck. „Und so haben wir auch noch nie über den<br />

Preis diskutieren müssen.“ Heldbergs nämlich sei<br />

zwar nicht billig, aber eben wertig. „Bei uns kostet<br />

halt ein echtes Metallteil schon mal 3 Euro im Einkauf,<br />

das hält dann natürlich auch länger als eines<br />

aus Kunststoff für 25 Cent.“ Und wenn man das<br />

kommuniziere, dann merken die Leute, dass man es<br />

ehrlich meine. „Natürlich können sich das nicht alle<br />

leisten, und wir haben auch nichts gegen Massenprodukte,<br />

aber Heldbergs geht einen anderen Weg.“<br />

Nischenprodukte, kleine Auflagen. „Wenn sie weg<br />

sind, gibt es etwas Neues.“ Um die 500 Produkte soll<br />

der Onlineshop einmal haben, wenn möglich in der<br />

eigenen Firma oder in der Region produziert. So wie<br />

die Bilderwelten auch hier entstehen, mit echten<br />

Männern und ihren Familien aus der Heimat. Keine<br />

Models. Auch das ist Storytelling.<br />

Kopf und Bauch<br />

„Wir sind schon auch eine Gegenwelt zur ganzen<br />

Verkopftheit heutzutage“, so Volker Habermaaß.<br />

Heldbergs möchte für das Echte stehen, für Männlichkeit,<br />

Natur, das Kind im Manne. Und trifft mit<br />

dieser Philosophie einen Nerv. „Wir haben ja bei<br />

Habermaaß immer Produkte für Kinder gemacht,<br />

bei anderen Marken für Frauen, jetzt sind wir auch<br />

in der Männerwelt angekommen“, ergänzt Böck.<br />

Und die soll noch ausgebaut werden, um die Marke<br />

erlebbar zu machen, durch eine Community für die<br />

Geschichten, durch Events. Die Firmenfamilie aus<br />

Bad Rodach hat durch Heldbergs wieder Zuwachs<br />

bekommen.<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 45


HIER INHALT WOHNTE...<br />

Foto: Val Thoermer<br />

46<br />

46 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


VON WOLFRAM HEGEN<br />

FOTOS: SEBASTIAN BUFF<br />

HIER WOHNTEN…<br />

...BIERBRAUER<br />

EIN TORHAUS, EIN BAROCKPAVILLON ÜBER ZWEI STOCKWERKE, EIN ART-DECO-<br />

TOILETTENHÄUSCHEN, EIN JUGENDSTILSAAL. DIE BAUTEN AM OBEREN STEPHANSBERG<br />

36 SIND EINDRUCKSVOLL UND IN BESTEM ZUSTAND. EIN WAHRES KLEINOD, IN DEM<br />

SEIT WENIGEN JAHREN UND ZUM WOHLE DES ANWESENS PASSENDERWEISE EINE<br />

RENOMMIERTE RESTAURIERUNGSFIRMA IHR ZUHAUSE HAT. EIGENTLICH NÄMLICH<br />

HÄTTE HIER EINE HOTELANLAGE ENTSTEHEN SOLL – DAS WÄRE WOHL DAS ENDE EINER<br />

500JÄHRIGEN GESCHICHTE GEWESEN, DIE VIEL MIT BIER ZU HATTE. DIE LÄNGSTE ZEIT<br />

NÄMLICH WAR HIER DER LEGENDÄRE MAHRS BRÄU-KELLER.<br />

Doch in den Anfangsjahren des Gebäudes und der<br />

weitläufigen Außenanlagen wurde hier zwar sicher<br />

auch mal eine halbe Bier getrunken, in erster Linie aber<br />

diente das Gelände dem ersten Eigentümer, dem Stift<br />

St. Stephan, als Hortus Caroli, als Karlsgarten. Über 70<br />

verschiedene Pflanzen- und Baumarten wuchsen hier. So<br />

sah es eine Liste vor, die auf Karl den Großen zurückgeht.<br />

Viele Gartenanlagen haben sich an dieser Liste orientiert.<br />

Über die nächsten Jahrzehnte und ersten Jahrhunderte ist<br />

ansonsten nicht viel bekannt, ein Glockengießer versuchte<br />

hier sein Glück, ein traditionsreicher Beruf, oft waren<br />

Glockengießer auf Wanderschaft, weil Kirchen- oder<br />

Schiffsglocken, Glocken für Uhrtürme oder Fabriken auf<br />

Grund ihres schieren Gewichts vor Ort gegossen werden<br />

mussten. Im folgte 1548 der Chorherr von St. Stephan, der<br />

das Anwesen Ende des 16. Jahrhunderts vermachte.<br />

Anfang des 17. Jahrhunderts, über einhundert Jahre<br />

nach dem Reinheitsgebot, der Bierdurst der Bamberger<br />

steigt, wird zum ersten Mal ein Keller am Stephansberg<br />

erwähnt, das war schon einmal ein gutes Zeichen für die<br />

weitere Entwicklung. 1670 folgt zudem die Gründung der<br />

Mahrs Bräu, des späteren Eigentümers und wenn man<br />

so will, auch Namensgebers des Anwesens, das ja nur<br />

die wenigsten als Oberer Stephansberg 36 abgespeichert<br />

haben.<br />

Vorher aber, Anfang des 19. Jahrhunderts, war hier<br />

Braumeister Konrad Wirth zuhause, ehe 1895 die Familie<br />

Michel das Zepter übernahm, die Inhaber der Mahrs-Bräu.<br />

Johann Michel Junior nämlich übernimmt den Standort<br />

Wunderburg und den Felsenkeller am Stephansberg. Die<br />

Michels gaben ihnen jahrzehntelang nicht mehr her.<br />

Bis zum Anfang des 21. Jahrhunderts. Dann waren die<br />

Tage des Mahrs Bräu-Kellers gezählt. Das Gelände sollte<br />

verkauft werden. Man suchte nach einem Betreiber für<br />

Gastwirtschaft und Biergarten. Doch es fand sich niemand,<br />

nur ein Investor, der aus der idyllischen historischen<br />

Anlage ein Hotel machen wollte, einen Neubau mit<br />

22 Zimmern, nur noch Reste der altehrwürdigen<br />

Kelleranlage wären erhalten geblieben. Doch es regte<br />

sich Widerstand bei Bürgern und Denkmalpflegern. Und<br />

so waren die Pläne bald vom Tisch. Auch weil sich mit<br />

der Familie Bauer-Bornemann erfahrene Restauratoren<br />

fanden, die die Anlage sanierten und hier dort heute selbst<br />

ihren Firmensitz haben.<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 47


48 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 49


IN ZAHLEN<br />

Die Aussage "Gutes Essen und<br />

Trinken spielen in meinem<br />

Leben eine große Rolle"<br />

(Bevölkerung in Deutschland 2015)<br />

Trifft kaum zu<br />

Trifft gar nicht zu<br />

2,01%<br />

4,15%<br />

Trifft voll und ganz zu<br />

<strong>13</strong>,09%<br />

Trifft etwas zu<br />

9,07%<br />

20,22%<br />

20,56%<br />

Trifft meist zu<br />

Trifft zu<br />

Fleischkonsum 2015<br />

(pro Kopf in kg)<br />

Obstkonsum 2014<br />

(pro Kopf in kg)<br />

Beliebteste Schnellrestaurants 2015<br />

(Umfrage, Einfachnennung, in %))<br />

Schwein<br />

Geflügel<br />

Rind<br />

Ziege<br />

36,9 11,6 9,1 0,6<br />

Sonstige<br />

Süßwarenkonsum 2015<br />

(pro Kopf in Mrd. Euro)<br />

Schokolade<br />

Salziges<br />

Süßes<br />

Gebäck<br />

Äpfel<br />

0,9 23,5 12,1 5,2 3,6 3,4 2,4 2,3 2,1 12,6<br />

Beliebteste Getränke 2016<br />

(Umfrage, in %, Mehrfachnennung möglich)<br />

6,75 2,72 2,75 1,88<br />

86,7 68,5 56,6 55,7 44,4 42,6 34,4 30,1 24,4 24,0<br />

Bananen<br />

Mineralwasser<br />

Bier<br />

Fruchtsaft<br />

Weintrauben<br />

Kaffee<br />

Pfiersiche<br />

Tee<br />

Erdbeeren<br />

Cola<br />

Birnen<br />

Limo<br />

Beerenobst<br />

Rotwein<br />

Kirschen<br />

Weißwein<br />

Sonstige<br />

Sekt<br />

1,4<br />

1,7<br />

1,9<br />

2,2<br />

2,4<br />

2,9<br />

4,3<br />

5,6<br />

9,5<br />

10,8<br />

16,9<br />

31,4<br />

Wienerwald<br />

Dinea (Kaufhof)<br />

Mövenpick<br />

Vapiano<br />

Le Buffet (Karstadt)<br />

IKEA Restaurant<br />

KFC<br />

Pizza Hut<br />

Subway<br />

Nordsee<br />

Burger King<br />

McDonalds<br />

Quelle: Statista 2016<br />

Infografik: © einheuser.ardis&friends, 2016<br />

50 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


INHALT<br />

Hochleistungsaluminiumkolben<br />

geschmiedet auf<br />

hydraulischen<br />

Pressen<br />

LASCO entwickelt,<br />

konstruiert & produziert:<br />

In Otto- und Dieselmotoren nimmt die thermische<br />

und mechanische Belastung der Kolben mit der<br />

Leistung massiv zu. Zusätzlich sollen diese Schlüsselkomponenten<br />

durch reduziertes Gewicht und minimierte<br />

Reibleistung zur Steigerung von Antriebseffizienz<br />

und Reduzierung des Treibstoffverbrauchs<br />

beitragen. Aluminiumkolben, die so hohe Anforderungen<br />

erfüllen, werden präzisionsgeschmiedet –<br />

auf hydraulischen Pressen von LASCO.<br />

LASCO — aus der Region in die Welt!<br />

Hydraulische Gesenkschmiedemaschinen<br />

Hydraulische Pressen für die<br />

Massiv- und Blechumformung<br />

sowie die Pulvermetallurgie<br />

Spindelpressen<br />

Querkeil- und Reckwalzen<br />

Stauchanlagen<br />

Sondermaschinen<br />

Automatisierungen<br />

Erfolg durch<br />

Kreativität.<br />

www.lms-coburg.de<br />

Hahnweg <strong>13</strong>9 96450 Coburg<br />

www.lasco.com – Tel. 0 95 61/ 6 42-0<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 51


Literatur und<br />

Video-Marketing<br />

gehören in Bamberg zusammen<br />

Marketing aus einer Hand<br />

BEDEUTENDE HISTORISCHE<br />

FRÄNKISCHE<br />

SCHRIFTSTELLER<br />

Beratung - Produktion - Vermarktung<br />

Erfolgreich zum Neukunden<br />

mittels Film, Foto<br />

und Web-Programmierung<br />

seit 2006<br />

Autoren aufgepasst<br />

10 % auf Ihren Buch-Trailer<br />

oder die Suchmaschinenoptimierung<br />

Ihrer Webseite<br />

www.video-marketing-bamberg.de<br />

Partner der Carl Hübscher GmbH<br />

Partner des Bamberger Wimmelbuchs<br />

Schönbornstraße 3 : 96047 Bamberg<br />

0951 18070222 : arno@video-marketing-bamberg.de<br />

In der Neuzeit gibt es ja viele Franken,<br />

die ihre Zeilen zu Papier bringen und<br />

damit Erfolg haben: Tanja Kinkel,<br />

Paul Maar oder Helmut Vorndran,<br />

um nur einige zu nennen. Doch<br />

welche Franken waren in früheren<br />

Jahrhunderten die bedeutendsten<br />

Schriftsteller? Das haben wir uns<br />

gefragt und drei zusammengestellt,<br />

deren literarisches Erbe bis heute<br />

lebt. Ohne Anspruch natürlich auf<br />

der „Weisheit letzter Schluss“, um<br />

ganz unbescheiden aber thematisch<br />

angebracht Goethe zu zitieren.<br />

52 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


BEDEUTENDE FRÄNKISCHE SCHRIFTSTELLER<br />

Bildquelle: Wikimedia<br />

WOLFRAM VON ESCHENBACH<br />

geb. um 1170 in Eschenbach bei Ansbach, gest. etwa<br />

1220<br />

Bildquelle: Wikimedia<br />

JEAN PAUL<br />

geb. 21.3.1763 in Wunsiedel, gest. 14.11.1825 in<br />

Bayreuth<br />

Bildquelle: Wikimedia<br />

FRIEDRICH RÜCKERT<br />

geb. 16.5.1788 in Schweinfurt, gest. 31.1.1866 in<br />

Neuses bei Coburg<br />

Soviel vorneweg: Bei Jean Paul scheiden sich die<br />

Geister. Die einen können mit seinen bisweilen<br />

wirren zwischen Realität und Träumerei, zwischen<br />

Analyse und bissiger Kommentierung hin- und herwabernden<br />

Geschichten nichts anfangen, die anderen<br />

verehren ihn, auch heute noch. Eines ist sicher:<br />

Er war nicht angepasst, nicht stromlinienförmig,<br />

vereinte in seiner Person die ganze Komplexität der<br />

weltanschaulich vielschichtigen Zeit zwischen Klassik<br />

und Romantik. Er war wenn man so will ein kleiner<br />

Revolutionär, immerhin benannte der als Johann<br />

Paul Friedrich Richter Geborene sich ja aus Verehrung<br />

für den französischen Revoluzzer Jean-Jacques<br />

Rousseau in Jean Paul um. Goethe traute sich kein<br />

Urteil über den Franken zu, er sei einfach zu kompliziert,<br />

meinte er. Auch Schiller wurde mit ihm nicht<br />

so richtig warm, obwohl er in seiner Blütezeit schon<br />

zu Lebzeiten sehr anerkannt war. Die Frauen auf<br />

Bildquelle: Wikimedia<br />

Parzivaldarstellung 15. Jahrhundert<br />

Wolfram von Eschenbach verdankt seinen Ruhm<br />

vor allem einem Werk, das aber bis heute eine große<br />

Bedeutung in der deutschsprachigen Literatur hat:<br />

Der Parzival. Dieses Heldenepos um den heiligen<br />

Gral ist wohl die nachhaltigste Dichtung des Mittelalters.<br />

Ein Versroman, entstanden in den Jahren zu<br />

Beginn des <strong>13</strong>. Jahrhunderts. Ein gigantisches Werk<br />

mit 25000 paarweisen gereimten Versen. Mit vielen<br />

Bildern, mit viel Ironie, eine erzählerischen Sprache,<br />

manchmal etwas schwierig zu lesen, aber für<br />

die damalige Zeit fortschrittlich und innovativ. So<br />

ist die Geschichte vom Parzival nicht nur inhaltlich<br />

für viele Generationen prägend und lebt bis heute in<br />

Werken wie dem Parsifal von Richard Wagner fort,<br />

auch formal beeinflusst Wolfram von Eschenbach<br />

mit seiner Strophenform viele Dichter in den Jahrhunderten<br />

nach ihm. Doch neben dem Parzival verfasste<br />

von Eschenbach in seinen etwa 50 Lebensjahren<br />

noch weitere Werke, wie die Reimpaarerzählung<br />

Willehalm sowie zahlreiche Lieder. Der Dichter aus<br />

richterlichem Stand lebte eine Zeit seines Lebens<br />

auch im heutigen Thüringen und im Bayerischen<br />

Wald. Beigesetzt wurde er nach seinem Tod in der<br />

Liebfrauenkirche in seinem Geburtsort Eschenbach.<br />

Bildquelle: Wikimedia<br />

Erstausgabe „Dr. Katzenbergers Badereise“<br />

jeden Fall fanden Gefallen an dem geistreichen sensiblen<br />

vielseitig interessierten Literaten und seinen<br />

Werken. Die Biographien, Romane, Erzählungen,<br />

Idyllen auf jeden Fall füllen Bücherschränke, haben<br />

Musiker bis ins 21. Jahrhundert hinein zu Vertonungen<br />

angeregt.<br />

Wohn- und Sterbehaus in Coburg<br />

Ist Rückert jetzt eher Wissenschaftler, Orientalist,<br />

Übersetzer oder Dichter? Letztlich ist die Antwort<br />

auf diese Frage nahezu egal. Die deutsche Literatur<br />

jedenfalls verdankt dem Weltpoeten eine große<br />

Auswahl an Gedichten, die zum einen zur Verständigung<br />

zwischen Abend- und Morgenland beigetragen<br />

haben und zum anderen bis heute in Kompositionen<br />

von Komponisten wie Mahler, Schubert, Schumann<br />

oder Brahms weiterleben. Bedrückend sind<br />

seine Kindertotenlieder, die er nach dem Tod zweier<br />

seiner Kinder geschrieben hat. Legendär seine<br />

Sammlung „Die Weisheit des Brahmanen aus dem<br />

Indischen“. Die noch heute bekannte Redewendung<br />

„Mein lieber Freund und Kupferstecher“ geht auf<br />

ihn zurück. Er schrieb politische Komödien, Sonette,<br />

Heldengeschichten, sammelte Volkslieder, übersetzte<br />

den Koran. Viele Jahre seines Lebens war er<br />

von einer nahezu unfassbaren Schaffenskraft gesegnet,<br />

arbeitete zudem als Professor in Erlangen und<br />

Berlin. Er ist mit Lebensstationen im heutigen Unterfranken,<br />

Mittelfranken und Oberfranken zudem<br />

quasi ein gesamtfränkischer Schriftsteller. Zahlreiche<br />

Denkmäler und viele Auszeichnungen und Ehrenbürgerwürden<br />

sind Beleg seiner Bekanntheit.<br />

Bildquelle: Wikimedia<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 53


EINER VON DREIEN<br />

Der neue Toyota Proace Verso<br />

Fotos: Sebastian Buff<br />

Ein Drilling hat es gut – er ist nie alleine.<br />

Aber er bekommt eben die Zuwendung<br />

seiner Eltern auch nicht als Einziger –<br />

das kann ein Nachteil sein, muss aber<br />

nicht, so lernt er wenigstens, sich durchzusetzen.<br />

Ob das dem frischgeborenen<br />

Toyota Proace Verso gelingen kann, wird<br />

die Zukunft zeigen. Drillingsgeschwister<br />

des Japaners nämlich sind die baugleichen<br />

Peugeot Traveller und Citroen Spacetourer,<br />

alle drei kamen kürzlich auf<br />

den Markt, alle drei haben französischen<br />

Eltern: der dortige PSA-Konzert hat den<br />

Bus (Kleintransporter) gemeinsam mit<br />

Toyota entwickelt<br />

Gut, ganz neu ist der Proace nicht, es gab schon einen<br />

Vorgänger. Den aber hat Toyota ziemlich stiefmütterlich<br />

behandelt. Der alte Proace – ein Flop. Das soll jetzt<br />

anders werden. Deswegen haben sich die Japaner bei<br />

der Neuauflage mehr in die Nachwuchsplanung eingebracht.<br />

Dann steht man auch hinter seinem Sprössling.<br />

Gut so – der Proace Verso nämlich ist ein ernstzunehmender<br />

Konkurrent in der Multivan-Klasse.<br />

Merkmal 1: Raum! Warum nämlich kauft man sich einen<br />

Bus? Weil man Platz braucht für die Familie, den<br />

Urlaub, Hobbies. Gut, auch weil man gerne über den<br />

Dingen schwebt. Oder weil man es sich ganz einfach<br />

leisten kann. Das ist beim neuen Großraum-Japaner<br />

durchaus drin. Viel Raum für anständiges Geld. Um<br />

die fünf Meter Länge messen die drei Varianten, bis zu<br />

neun Sitzplätze reichen für die Großfamilie oder wahlweise<br />

auch für Mountainbikes oder Surfbretter.<br />

Dann nämlich, wenn man die Innensitze bzw. –bänke<br />

(je nach Wunsch) herausmontiert, was einfach funktioniert,<br />

auch wenn so ein stabiler Sitz natürlich sein<br />

Gewicht hat. Das muss auch so sein, dafür sitzt man als<br />

Reisender dann wirklich sicher und bequem im Proace.<br />

Guter Halt, variabel einstellbar, viel Beinfreiheit.<br />

Und ein Innenraum, der so gar nicht nach Transporter,<br />

sondern eher nach PKW aussieht: Bodenbelag,<br />

Verkleidungen, Blenden, das sieht schön aufgeräumt<br />

aus - wie in einem guten deutschen Wohnzimmer. Also<br />

dann ab auf die Straße, ob er sich auch so gut fährt wie<br />

er aussieht.<br />

Wir testen die Variante mit einem zweilitrigen<br />

150PS-Dieselmotor und sechs Gängen, als Benziner<br />

gibt’s den Proace Verso nicht. Und wir sind zwar nicht<br />

begeistert, aber doch zufrieden. 150 Pferdestärken sind<br />

für ein Fahrzeug mit über 1,5 Tonnen eben nicht überdimensioniert,<br />

reichen aber gut aus, um einigermaßen<br />

flott auf Touren zu kommen. Seine Stärke entfaltet der<br />

Bus dann auch bei Reisegeschwindigkeit: ruhiges entspanntes<br />

Dahingleiten, zartes Blubbern des Motors,<br />

sanftes Fahrwerk, leichte Lenkung. Zeit, sich ein wenig<br />

mit der Ausstattung zu beschäftigen. Die Variante<br />

„Family Comfort“ hat da Einiges zu bieten: Klimaautomatik<br />

mit zwei Zonen, Toter-Winkel-Warner, Geschwindigkeitsregelanlage,<br />

Einparkhilfe, Rückfahrkamera,<br />

Scheinwerfer-Reinigung und einiges mehr an<br />

kleinen Annehmlichkeiten. Die Bedienelemente sind<br />

zwar nicht immer selbsterklärend und manchmal etwas<br />

versteckt, aber gut – nobody is perfect.<br />

Auch so werden der Toyota Proace Verso und seine<br />

Geschwister von Peugeot (Traveller) und Citroen<br />

(Spacetourer) ihren Platz in der Gesellschaft finden.<br />

Die Platzhirsche bekommen Konkurrenz.<br />

54 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


AUTOTEST<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Toyota Proace Verso Family Comfort 2.0 D mit 6-Gang-Schaltgetriebe<br />

Verbrauch (Stadt/Land/Mix)<br />

Hubraum<br />

Leistung kW/PS<br />

Fahrleistungen<br />

Preis<br />

(Stadt/Land/Mix) 5,9/4,9/5,3 Liter Diesel /100 Kilometer<br />

1997 ccm<br />

110 kW/ 150 PS<br />

Höchstgeschwindigkeit 170 km/h, in 11,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h<br />

Testmodell 40150,00 Euro<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 55


DER SCHÖNSTE TAG<br />

Ja, ich will …<br />

Heiraten ist im Trend<br />

Heiraten ist eine wunderbare Sache, solange es nicht zur Gewohnheit wird, wusste schon William<br />

Summerset Maugham. Der schönste Tag des Lebens soll einmalig sein und bleiben, außerdem ist so eine<br />

Hochzeit ja auch keine billige Angelegenheit. Und eine Scheidung erst recht nicht. Drum prüfe, wer sich<br />

ewig binde, heißt es daher nicht ganz zu Unrecht. Nun können wir zur richtigen Partnerwahl natürlich<br />

<br />

Heiraten 2017.<br />

56 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


PREMIUM<br />

www.sebastianbuff.de<br />

WEDDING<br />

facebook.com/sebastianbuff<br />

PHOTOGRAPHY<br />

Kirchweg 12 · 96472 Rödental<br />

+49 (0) 178 510 70 46 · mail@sebastianbuff.de<br />

www. sebastianbuff.de


DER SCHÖNSTE TAG<br />

Wer heiratet, wird nie so<br />

glücklich, als er wünscht,<br />

aber auch nie so unglücklich,<br />

als er fürchtet.<br />

Unbekannt<br />

(djd). Heiraten kommt nicht aus der Mode: Auch 2017<br />

werden sich vermutlich wieder etwa 400.000 Paare<br />

in Deutschland das Jawort geben. Sie ignorieren alle<br />

Scheidungsstatistiken und glauben ganz fest daran, dass<br />

die Trauung der schönste Tag in ihrem Leben sein wird.<br />

Entsprechend bedeutsam ist die Hochzeitsfeier. Sie wird<br />

meist schon monatelang im Voraus geplant. Aber was ist<br />

den Deutschen dabei am Wichtigsten? Überraschende<br />

Antwort: Einer repräsentativen Umfrage der CreditPlus<br />

Bank zufolge ist für 74 Prozent der Befragten eine<br />

opulente Hochzeitstorte ein absolutes „Must Have“ - ein<br />

teures Hochzeitskleid ist dagegen nur für 29 Prozent der<br />

Befragten von großer Bedeutung.<br />

Das traditionelle Backwerk liegt inzwischen auf Rang<br />

eins der wichtigsten Bestandteile einer Hochzeit. Um<br />

die Torte ranken sich wie bei anderen Hochzeitsritualen<br />

diverse Legenden: Wer beim Anschneiden des Kuchens<br />

die Hand oben habe, so heißt es, der führe auch in der Ehe.<br />

Außerdem symbolisiert jede Etage einer Hochzeitstorte<br />

einen Lebensabschnitt. Der Klassiker unter den<br />

Hochzeitstorten sind dabei fünf Etagen. Backen sollte so<br />

eine Hochzeitstorte übrigens niemals das Brautpaar selbst,<br />

das könnte Unglück bringen. Und nach altem Brauch<br />

werden eine geröstete und eine rohe Kaffeebohne in den<br />

Kuchen eingebacken. Wer die geröstete Bohne findet,<br />

wird sich schon bald verloben, wer die andere entdeckt,<br />

wird ein Leben lang allein bleiben.<br />

Auf Platz zwei der Dinge, die zu einer Hochzeit unbedingt<br />

dazu gehören, folgen das festliche Essen im Restaurant (68<br />

Prozent) und die Flitterwochen (65 Prozent). 54 Prozent<br />

der Befragten finden den Polterabend - also die Party vor<br />

der eigentlichen Feier - unverzichtbar. Auch diese Zahl<br />

ist gegenüber der Vorjahresumfrage deutlich gestiegen.<br />

Die Hochzeitsnacht in einem Hotel würden sich mit 31<br />

Prozent deutlich mehr Paare gönnen, verglichen mit<br />

früheren Umfragen.<br />

Für ein gelungenes Fest mit allem Drum und Dran sind<br />

40 Prozent der Deutschen bereit, mehr als 5.000 Euro<br />

auszugeben. Die Flitterwochen sind in dieses Budget noch<br />

nicht einmal eingerechnet. 30 Prozent der Deutschen, die<br />

einer Hochzeit offen gegenüberstehen, sind angesichts<br />

der Ausgaben bereit, einen Kredit dafür aufzunehmen. <strong>13</strong><br />

Prozent planen sogar mit einem Budget von über 10.000<br />

Euro.<br />

Die meisten Brautpaare haben so oder so einen großen<br />

Wunsch: Ihr Hochzeitstag soll für sie und für ihre Gäste<br />

unvergesslich werden. Man hat oftmals viele Ideen, merkt<br />

aber schnell, dass es ohne eine zielstrebige Planung nicht<br />

funktioniert. Deshalb hilft es, alle Ideen, Entscheidungen<br />

und Aufgaben zu notieren und Schritt für Schritt<br />

abzuarbeiten. Dabei solle man beispielsweise auch an<br />

wichtige Details wie die Auswahl der Getränke, an die<br />

Gestaltung des Geschenketisches oder die Betreuung<br />

der eingeladenen Kinder denken. Am einfachsten ist<br />

es natürlich, eine professionelle Hochzeitsplanerin zu<br />

b e a u ft r a g e n .<br />

Quelle: djd | Fotos: Sebastian Buff<br />

58 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


HOCHZEITSSPEZIAL<br />

und Stil<br />

ROBERTO BAUER Herrenmoden in Lichtenfels<br />

V.l.: Christine Räder, Roberto Bauer,Sara Bauer-Oertel, Hildegard Völker<br />

ROBERTO BAUER steht für Stil seit 1986. Seine<br />

Kreativität und langjährige Erfahrung führen im<br />

Zusammenspiel mit der Auswahl und Qualität seines<br />

Sortiments zu einem beeindruckenden Ganzen.<br />

Er gilt als Trendscout der ganzen Branche. Er<br />

weiß, wie „Mann“ sich kleidet. Gerade auch am<br />

schönsten Tag des Lebens – der Hochzeit.<br />

Um das richtige Sortiment für seine Kunden<br />

zu finden, sind er und seine Tochter Sara<br />

Bauer-Oertel regelmäßig national und international<br />

unterwegs. Und das nicht nur anlässlich<br />

der Modemessen. Für beide ist es wichtig, permanent<br />

neue Trends und Marken zu entdecken<br />

oder um zu prüfen, ob eine Marke ihren Zenit<br />

überschritten hat. Ziel ist es, die Qualität hoch zu<br />

halten mit Ware, die nicht überall zu finden ist.<br />

Roberto Bauer und seine Tochter übernehmen<br />

Verantwortung für das Äußere der Kunden.<br />

Und auch bei der Hochzeitskleidung geht es<br />

um Individualität. Dieser Tag wird ganz bewusst<br />

gefeiert und zu diesem Bewusstsein<br />

gehört das richtige Hochzeitsoutfit. Vieles<br />

ist erlaubt. ROBERTO BAUER empfiehlt, sich<br />

hauptsächlich am Hochzeitskleid der Braut<br />

zu orientieren. Wobei Stil, Farbe und Jahreszeit<br />

ebenfalls wichtige Entscheidungskriterien<br />

sind.<br />

Fliege, Plastron, Hosenträger, Einstecktuch,<br />

Schuhe und individuell angefertigte Manschettenknöpfe.<br />

Und selbst für die Blumenkinder<br />

gibt es die passende Weste und Krawatte<br />

abgestimmt auf Braut und Bräutigam.<br />

Ein Hochzeitsanzug ist heutzutage erschwinglich.<br />

Ein Anzug von Stange beginnt etwa bei<br />

449 Euro, ein Maßanzug ist echte Handarbeit<br />

und bewegt sich zwischen 800 und 1.000<br />

Euro. Dabei achtet man bei ROBERTO BAUER<br />

darauf, dass der Maßanzug „alltagstauglich“<br />

ist. Und kleine Änderungen nach dem Fest<br />

gehören zum Service dazu.<br />

Denn auch für die Zeit nach der Hochzeit ist<br />

„Mann“ bei ROBERTO BAUER an der richtigen<br />

Adresse: Er führt außergewöhnliche Kollektionen<br />

von Tagliatore, Herno, Jacob Cohën,<br />

Peuterey, Phil Petter, PT01, Handstich, Stone<br />

Island, Hackett London, Frauenschuh Kitzbühel<br />

und viele mehr.<br />

ROBERTO BAUER,<br />

Herrenmodenspezialist<br />

Neben Anzugkollektionen von HUGO, SCABAL,<br />

BALDESSARINI, TAGLIATORE und DRESSLER fertigt<br />

in Lichtenfels seit 1986.<br />

Roberto Bauer alternativ den Hochzeitsan-<br />

zug nach Maß. Ein Vorteil ist, dass man bei RO- Hochzeitskleidung<br />

BERTO BAUER auf Stoffe, Schnitte, Zutaten und<br />

Maßanfertigung<br />

Farbe individuell eingehen kann und Einfluss auf<br />

Größe und Maße hat. Der Kunde konfiguriert<br />

Geschenkservice, Gutscheine<br />

seinen eigenen Anzug und hat das Gefühl, etwas<br />

Beratung zu Hause<br />

Einzigartiges zu besitzen. Weste, Krawatte, Beratung zu „Strategisch Kleiden“/Firmenbetreuung<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 59


MONACO FRANKE<br />

NEUES AUS DER HAUPTSTADT<br />

Ach, wie schön könnten der Spätsommer und der<br />

Herbst sein, wenn nur die vielen Baustellen nicht wären!<br />

Egal, ob nun auf der A70, A73, der A3,6 oder 9 – wohin<br />

man auch sieht, überall der ganz normale Wahnsinn!<br />

Fahrspurverengungen und Umleitungen am laufenden<br />

Meter, Zeitampeln, Geschwindigkeitsbegrenzungen,<br />

Stop-and-Go. Die „Stauzeitrechner“ im Radio machen<br />

Überstunden. Allein in Bayern zählt der Automobilclub<br />

ADAC derzeit 28 Großbaustellen. Fett! Was der<br />

Monaco allerdings kürzlich in Stuttgart erlebt hat,<br />

das schlägt jedem Teerfass den Boden aus. In der<br />

Schwabenmetropole gibt es wegen „Stuttgart 21“ – der<br />

Tieflegung des Hauptbahnhofes – so viele Baustellen und<br />

Straßensperrungen wie sonst wohl nirgends im Moment.<br />

Und an einer Stelle wird der Verkehr hier doch innerhalb<br />

einer Umleitung tatsächlich nochmal umgeleitet. Do<br />

konnsd fei schnell amoll die Orientierung verlieren!<br />

Horchd, do bin iech scho froh, dass mir do in Franken<br />

kaane unterirdischen Extrawörschd brod‘n!<br />

Pünktlich zum ersten Schultag waren sie auch in der<br />

bayerischen Landeshauptstadt alle wieder da. Wer<br />

schulpflichtige Kinder hat oder selbst LehrerIn ist, war<br />

pünktlich zur ersten Rush-Hour auf den Beinen oder<br />

besser gesagt: im Auto unterwegs. Auf den großen<br />

Einfallstraßen, allen voran auf dem Mittleren Ring, der<br />

das Münchner Zentrum umschließt, bewegt sich von<br />

morgens bis abends eine einzige gigantische Blechlawine<br />

ganz gaaaanz langsam vorwärts. Immerhin ist die<br />

Ringstraße seit kurzem wieder durchgängig befahrbar,<br />

denn die letzte der drei Untertunnelungen am Luise-<br />

Kiesselbach-Platz ist kürzlich fertig geworden. Ein<br />

jahrelanges Ärgernis fällt damit immerhin weg. Doch,<br />

als ob man nur darauf gewartet hätte: Kaum fließt der<br />

Verkehr hier im Südwesten wieder, wird am anderen<br />

Ende der Stadt schon wieder gebuddelt. Seit dem ersten<br />

Schultag ist die Ostumfahrung Münchens, die A99,<br />

die Heimat von Baggern und Betonmischmaschinen.<br />

Die viel frequentierte Umfahrung wird zwischen den<br />

Kreuzen München-Nord und München-Süd achtspurig<br />

ausgebaut – das Ganze wird bis zur Fertigstellung drei –<br />

ja, schon richtig gehört – drei Jahre (!) dauern. 36 Monate<br />

lang also Staus, Auffahrunfälle, Zeitverlust und Ärger<br />

für Pendler und Urlaubsreisende. Dagegen nehmen sich<br />

die Behinderungen in Franken doch wirklich geradezu<br />

bescheiden aus!<br />

Bundesverkehrsminister Andreas Dobrinth kam<br />

übrigens persönlich zum ersten Spatenstich vorbei und<br />

ließ es sich nicht nehmen, das 400 Millionen Euro teure<br />

Bauprojekt anzuschieben. Na ja, der Wahlkampf hat ja<br />

quasi schon begonnen, und da macht es sich gut, wenn der<br />

CSU-Minister bei seiner eigenen Klientel mal persönlich<br />

vorbeischaut. So wahnsinnig viel ist dem Politpennäler<br />

mit dem Konfirmandenanzug und der schwarzen Nerd-<br />

Brille in seiner Amtszeit ja nun wirklich nicht gelungen<br />

(iech soch nur: MAUT!).<br />

Dobrinth kandidiert übrigens für den Wahlkreis<br />

Peißenberg. Der Markt liegt im sogenannten<br />

„Speckgürtel im oberbayerischen Landkreis Weilheim-<br />

Schongau, unweit des Starnberger- und des Ammersees<br />

- Autokennzeichen „WM“, was überraschenderweise<br />

nicht für „Weltmeister“ und natürlich schon gleich nicht<br />

für „wahnsinniger Minister“ steht. Wobei … Über die<br />

„wahre Bedeutung“ der Autokennzeichen gibt es ja ganze<br />

Abhandlungen. „WM“ jedenfalls steht in Teilen Bayerns<br />

für „Wilder Mann“.<br />

Das Ganze taugt übrigens als netter Zeitvertreib, zum<br />

Beispiel und eben gerade im Stau! „FÜ“ – Fahrer übt –<br />

kennt ja jeder. Auch „Frankens Übel“ ist auf den Straßen<br />

für die Fürther geläufig. Bamberger Autofahrer werden<br />

als „blinde/blutige Anfänger“ verunglimpft. Auch<br />

die Variante „Beiseite, Anfänger“ ist sehr beliebt. Die<br />

Bayreuther sind „blinde Trottel“ oder „besinnungslose<br />

Neulich in der Stadt<br />

Trinker“ (iech kenn welche, do stimmt des fei!), Hofer<br />

müssen sich „hirnlose Ochsen“ (dito!), Kronacher<br />

„komplette Chaoten“ schimpfen lassen.<br />

So weit die Franken. Für Oberbayern lassen sich aber<br />

auch „schöne“ Spitznamen finden. Das Münchner<br />

„M“ steht als KfZ-Initial für „Mörder“ (na ja) oder<br />

auch „Milchtütenfahrer“, „FS“ für „fährst Scheiße“.<br />

Sehr gerne genommen werden auch „Rasender Opa“<br />

(Rosenheim), „Fahrer fährt blind“ (Fürstenfeldbruck)<br />

oder Größenwahnsinniger aus der Provinz“ (Garmisch-<br />

Partenkirchen). Monacos „Liebling“ ist aber eindeutig das<br />

Ostallgäu: Für „OA“ funktioniert „Ohne Ahnung“ recht<br />

gut oder ganz schlicht und direkt: „Obacht, Arschloch!“<br />

Ach ja, scho schee, wenn ma sich gegenseitig a wenig<br />

verarschen und ärgern derf! Bluß ned alles so eng sehen,<br />

gell! Dabei sitzen wir dann doch wieder alle im selben Boot,<br />

DER MONACO FRANKE<br />

wenn die Verkehrsminister im Bund und in den Ländern<br />

wieder ihre neuesten Verkehrsprojekte vorstellen, die mal<br />

mehr, mal weniger sinnvoll erscheinen. Dass man sich<br />

manches Mal fragt, ob die eine oder andere Investitionen<br />

jetzt wirklich angesagt ist, könnte daran liegen, dass<br />

dieses Jahr bereits der Bundesverkehrswegeplan für das<br />

Jahr 2030 beschlossen wurde.<br />

Acht große bayerische Verkehrsprojekte wurden in den<br />

besagten Bundesverkehrswegeplan aufgenommen,<br />

darunter zwei große Autobahnprojekte (der Ausbau der<br />

A3 zwischen Regensburg und Passau und der Ausbau<br />

der A8 von Rosenheim nach Österreich) sowie die<br />

„Beschleunigung und Elektrifizierung der Bahnstrecken<br />

von München und Nürnberg nach Prag“. 128 bayerische<br />

Vorschläge wurden zwar nicht aufgenommen. Trotzdem<br />

war in allen Bundestagsfraktionen ein deutliches<br />

Murren zu vernehmen, weil Dobrinth wohl versucht<br />

Leslie Ann Murrey 2016<br />

hat, überdurchschnittlich viele bayerische Projekte<br />

unterzubringen. A Hund isser scho! Man kann’s ja mal<br />

versuchen.<br />

Eines dieser Projekte mal herausgepickt: Der Ausbau<br />

der B 303 von Marktredwitz zur tschechischen Grenze<br />

zum Beispiel erschließt sich nicht nur den Autofahrern in<br />

Schleswig-Holstein oder in Brandenburg nicht sofort. Ich<br />

meine: Waren Sie schon mal in Marktredwitz? Oder an<br />

der tschechischen Grenze? Sehen Sie! Da wird’s aber mal<br />

Zeit! Aber vielleicht ja tut sich ja bis 2030 etwas, und alle<br />

Welt will plötzlich das östliche Oberfranken erkunden.<br />

In 14 Jahren, des sooch ich Ihnen aus eigener Erfahrung,<br />

kann so einiges an Wasser die Isar wie den Main<br />

runterfließen. Und da kommt einiges an Staukilometern<br />

zsamm!<br />

Schätzla, schau wie iech schau!<br />

60 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


AUF EIN WORT<br />

...scho wieder a<br />

Jahr um. Alles<br />

wiederholt sich...<br />

...des ist jezz die<br />

Zeit. Glühbier<br />

passt scho...<br />

...wird ma<br />

schneller seelig<br />

mit....<br />

... für weniger<br />

Geld. Sollts<br />

halt auch im<br />

Sommer gebn...<br />

Immer die Besten nach Brüssel<br />

Gastbeitrag von Hans G. Tanner<br />

Wer sich schon mal gefragt hat, wie die EU-Kommission in Brüssel nur all die vielen hochkomplizierten<br />

Gesetze und Verordnungen für über fünfhundert Millionen Menschen aus<br />

achtundzwanzig Ländern mit vierundzwanzig verschiedenen Sprachen handhabt, bekommt<br />

Hochachtung. Und ein ehrwürdiger Schauer durchströmt einen, wenn man an die achtundzwanzig<br />

EU-Kommissare denkt, die diese Super-Regierung anführen. Die Ehrfurcht steigt,<br />

wenn man daran denkt, dass ihnen allen zusammen nur knapp dreizehntausend Beamte zur<br />

Verfügung stehen. Da hat ja die Stadt Frankfurt mit ihren vierzehntausendneunhundert Mitarbeitern<br />

sogar mehr. Und die sind ja nur für siebenhundertdreißigtausend Einwohner zuständig.<br />

Nicht einmal das Ressort Digitale Wirtschaft ist besetzt.<br />

In der EU-Regierung kümmert sich der Minister, Entschuldigung, der Kommissar Günther<br />

Oettinger um die Digitalisierungsbefindlichkeiten der Wirtschaft. Den Oettinger kennen alle<br />

noch als den früheren Ministerpräsidenten von Baden Württemberg. Er wurde 2010 von Angela<br />

Merkel zur EU-Kommission vorgeschlagen, damit er dann sein Ministerpräsidentenamt<br />

ruhen lassen konnte. Aufgrund seiner begrenzten Englischkenntnisse (Originalzitate: „…das<br />

Grausamste, was man jemals in englischer Sprache auf der nördlichen Erdhalbkugel hören<br />

musste…“ und „I sink sis english is under all pig!“) hat sich ihm die Aufgabenstellung ganz<br />

offensichtlich noch nicht ganz erschlossen. Und die zu wenigen Beamten konnten ihn nicht<br />

daran hindern, sich vor wenigen Tagen auf Abwegen in die Leistungsschutzrechtsforderungen<br />

der deutschen Verleger einzubringen. Sein Vorschlag, die Verleger sollten ihre Journalisten<br />

zwingen, gegen die Internetwirtschaft, insbesondere Google, zu schreiben, bliebt im<br />

Gedächtnis. Ansonsten finden wir das schon bewundernswert, was ein Mann, der davon<br />

wirklich nichts versteht, alles leisten muss.<br />

Auch die anderen Kommissare müssen sich unmenschlich anstellen, um ihr tägliches Brot<br />

zu verdienen. Marianne Thyssen aus Belgien ist unsere Arbeits-Kommissarin, obwohl sie eigentlich<br />

doch nur Anwältin ist und mal Gemeinderätin der zehntausend-Einwohner-Stadt<br />

Oud-Heverlee war. Der Vizepräsident hinter Jean-Claude Juncker ist Frans Timmermans.<br />

Der hat mal Französisch und Literatur studiert. Der muss sich jetzt um unsere Grundrechte<br />

kümmern.<br />

Auch Miguel Arias Cañete aus Spanien reibt sich für die Bamberger und anderen Europäer<br />

auf. Er hat Jura studiert, war Staatsanwalt und danach Rechtsprofessor. Anschließend ging er<br />

in die Politik und wurde Spanischer Landwirtschaftsminister. Das muss er sehr gut gemacht<br />

haben. Die Spanier haben ihn jedenfalls zur EU-Kommission geschickt. Dort ist er für das<br />

Thema Klimawandel zuständig. Wer sonst, als er?<br />

Am schwersten hat es Christos Stylianides aus Zypern. Der ist Zahnarzt und soll sich nach<br />

einer Katastrophe um uns kümmern, wenn mal was richtig Großes passiert. Dafür ist er zuständig.<br />

Ich bin jedenfalls dankbar, dass die europäischen Länder ihre Besten nach Brüssel geschickt<br />

haben, um sich um uns zu kümmern.<br />

An dieser Stelle laden wir Bamberger und Nicht-Bamberger, Zu- oder Abgereiste herzlich ein, ihre Meinung<br />

kundzutun. Hier in unserem Magazin. Wenn Sie etwas zu sagen haben, sprechen Sie uns an.<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 61


Bamberger | Das Magazin<br />

erscheint wieder im Februar 2017.<br />

Anzeigenschluss ist<br />

der 31. Januar 2017<br />

FALSCH HERUM<br />

Die Wahlbeteiligung steigt wieder.<br />

DEUTSCHE POLIZEIWAGEN SIND ZU TEUER<br />

POLITISCHE WITZE SIND HIER DAS LETZTE....<br />

Obama und Putin werden eingefroren und werden<br />

2040 wieder zum Leben erweckt. Putin kriegt eine<br />

Zeitung in die Hände und fängt an zu lachen. Obama<br />

fragt sich, was in ihn gefahren ist. Er nimmt die<br />

Zeitung und macht grosse Augen. Die Schlagzeile<br />

lautet: USA ist kommunistisch geworden.<br />

Während Putin sich nicht einkriegen kann,<br />

schnappt sich Obama eine andere Zeitung und<br />

lacht ebenfalls und noch lauter als Putin. Der<br />

fragt sich natürlich was denn noch witziger sein<br />

kann. Er schnappt sich Obamas Zeitung. Als er die<br />

Schlagzeile liest, kriegt er fast einen Herzinfakt:<br />

„Ausschreitungen an der polnisch-chinesischen<br />

Grenze!“<br />

Riesenfete im Karl-Liebknecht-Haus der Linken,<br />

Sektkorken knallen. Kommt Gysi rein: „Was ist<br />

denn hier los?“ Antwort:“ Nächstes Jahr Rot-Rot-<br />

Grün, nach vier Jahren Rot-Rot und wir haben<br />

wieder unsere DDR.“<br />

62 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016


INHALT<br />

ADVERTORIAL<br />

AUSGABE <strong>13</strong> / NOVEMBER 2016 <strong>BAMBERGER</strong> | DAS MAGAZIN 63

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