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Bildung 13<br />
Sinnvolle Schulvorbereitung:<br />
Das bedeutende,<br />
letzte Jahr<br />
im Kindergarten<br />
Ist ein Kind als schulfähig<br />
einzustufen, wenn es sechs<br />
Jahre alt ist und mit seinem<br />
rechten Arm über den<br />
Kopf zum linken Ohr greifen<br />
kann? Wie und durch welche<br />
Angebote können Kinder im<br />
verpflichtenden Bildungsjahr<br />
bestmöglich auf die Schule<br />
vorbereitet werden?<br />
rechtfindet. Aus der Gehirnforschung<br />
wissen wir mittleweile, dass völlig absichtsloses<br />
Spielen für die besten Vernetzungen<br />
im Gehirn sorgt.<br />
„Wir sollten unsere Kinder auch immer<br />
wieder in Situationen bringen, in<br />
denen sie Langeweile haben“, erklärt<br />
Gerald Hüther in einem seiner Artikel.<br />
„Das ist zwar zuerst nicht lustig für<br />
die Eltern, weil die Kinder protestieren.<br />
Wenn sie dann aber aus der Trotzund<br />
Meckerphase raus sind, fängt das<br />
Gehirn der Kinder von alleine an zu<br />
arbeiten, und sie suchen sich etwas<br />
zum Spielen.“ Fazit: „Kinder sollen sich<br />
langweilen.“<br />
Auf diesem Wissen basiert unsere Pädagogik<br />
im Kindergarten. Mit einer<br />
vorbereiteten Umgebung oder gestellten<br />
Lern- und Spielangeboten erlangen<br />
die Kinder bereits in ihrer Kindergartenlaufbahn<br />
die Basiskompetenzen<br />
der Schulfähigkeit. Unser länderübergreifender<br />
Bildungsrahmenplan lässt<br />
es zu, in allen Bildungsbereichen sehr<br />
frei und individuell zu arbeiten.<br />
So haben wir Pädagoginnen und Pädagogen<br />
– dank der guten Vernetzung<br />
All diese Fragen stellen sich viele Eltern<br />
und Pädagoginnen in der Begleitung<br />
der Kinder im letzten Kindergartenjahr.<br />
Durch Gehirnforschung hat<br />
man festgestellt, dass Lernen nicht<br />
durch das systematische Erarbeiten<br />
von Vorschulblättern geschieht. Heute<br />
weiß man, dass Lernen ganz anders<br />
vollzogen wird – und zwar durch<br />
ganzheitliche Sinneserfahrung. Es ist<br />
ein Lernen mit allen Sinnen.<br />
Schulvorbereitung an sich ist auch<br />
Vorbereitung auf das Leben und findet<br />
im täglichen Spiel mit anderen Kindern,<br />
in der Gruppe und im Alltag der<br />
Kinder statt. „Spielen ist Dünger für<br />
das Gehirn und Kraftfutter für Kinderseelen“,<br />
erklärt uns Hirnforscher<br />
Gerald Hüther in seinem neuen Buch<br />
„Rettet das Spiel.“ Aus der Tierforschung<br />
weiß man: Je intelligenter ein<br />
Tier ist, desto mehr spielt es mit seinen<br />
Artgenossen. Lernpsychologen<br />
nennen es selbstorganisiertes, intrinsisch<br />
gesteuertes Lernen.<br />
Diese Art des Lernens ist entscheidend<br />
dafür, wie gut sich ein Tier oder<br />
Menschenkind später in der Welt zumit<br />
den PädagogInnen der VS Moosburg<br />
– auch heuer wieder eine Kooperation<br />
im Bereich „Vorbereitung auf<br />
die Schule“ aufgebaut.<br />
Jeden Dienstag und Donnerstag gehen<br />
rund zehn Kindergartenkinder, die<br />
im verpflichtenden Bildungsjahr sind,<br />
gemeinsam mit einer Pädagogin in die<br />
Volksschule Moosburg. Dort erarbeiten<br />
die Kinder mit der Vorschullehrerin<br />
und einem Pädagogen aus dem<br />
Kindergarten spielerisch mit Freude<br />
und Neugierde Kompetenzen, die sie<br />
vor allem für ihren nächsten Lebensabschnitt<br />
– den Eintritt in die Schule<br />
– benötigen.<br />
Die Rückmeldungen der Kinder zeigen<br />
uns, dass wir den richtigen Weg gehen,<br />
denn mit Freude und Begeisterung<br />
werden die Tage, an denen sie in die<br />
Schule gehen dürfen, herangesehnt.<br />
Der Besuch in der Schule hat sich zum<br />
Highlight für unsere Kinder entwickelt<br />
und nimmt einen Fixpunkt in unserer<br />
Jahresplanung ein.<br />
Kindergartenleiterinnen<br />
Martina Jarz und Doris Sagmeister