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Wie kam es, dass du dich ausgerechnet<br />
mit Miss Platnum und Yasha zusammengeschlossen<br />
hast?<br />
Nun, beide haben ja schon bei mir in der<br />
Band gesungen. Wir sind sehr eng miteinander<br />
verbunden. Sie zählen zu meinem<br />
Freundeskreis. Wir sind eine Familie, ein<br />
Umfeld. Da lag es auf der Hand, einmal<br />
was zusammen zu machen. Da wir gerade<br />
alle drei an unseren Soloalben arbeiten,<br />
dachten wir, diese EP wäre genau das<br />
Richtige, um die Wartezeit zu überbrücken<br />
und zugleich Yasha etwas zu promoten<br />
und zu zeigen, dass Miss Platnum auch<br />
was auf Deutsch machen kann.<br />
Sind deine Texte eigentlich stets autobiografisch,<br />
oder greifst du auch Geschichten<br />
aus deinem Umfeld auf?<br />
„Bruce Wayne“, ein Track der EP, ist ein<br />
sehr persönlicher Song, weil er die letzten<br />
zwei, drei Jahre meines Lebens aufarbeitet<br />
und alles thematisiert, was ich in dieser<br />
Zeit erlebt habe. Hier ist mir die Message<br />
sehr wichtig. Insgesamt bin ich der<br />
Meinung, dass ich nur authentisch sein<br />
kann, wenn ich autobiografische Texte<br />
schreibe. Ich kann mich nicht in tausend<br />
andere Gedanken hineinversetzen. Dafür<br />
habe ich zum einen nicht die Zeit, zum anderen<br />
ist es ein schwieriges Unterfangen.<br />
Meiner Meinung nach kann man als Künstler<br />
nur authentisch sein, wenn man über<br />
etwas schreibt, das einen berührt oder<br />
das man am eigenen Leib erfahren hat.<br />
Du veröffentlichst fortwährend Musik:<br />
als Marteria oder Marsimoto oder trittst<br />
als Gast bei anderen auf. Wenn man dir<br />
bei Facebook folgt, könnte man meinen,<br />
du seist ein Partymensch. Dennoch<br />
kommst du stets deinen Pflichten nach.<br />
Wie gelingt dir das?<br />
Naja, Partymensch wäre übertrieben. Man<br />
ist jung und es gehört dazu. Man muss mit<br />
anderen abhängen und sollte dabei Spaß<br />
haben. Diesen Sommer habe ich ca. 25<br />
Festivals gespielt. Das ist ein wahnsinniger<br />
Trip. Wenn ich das nicht genießen<br />
würde und nach jeder Show sofort ins<br />
Hotel springen würde, hätte ich sicherlich<br />
den falschen Job gewählt. Es ist natürlich<br />
anstrengend, aber das ist normal.<br />
Das sind viele Jobs. Daher muss man<br />
seine Energie bündeln und abschalten,<br />
in dem man eine Zeit lang nichts trinkt<br />
und sehr viel Sport treibt. So kann man<br />
das überstehen und so steigt einem das<br />
alles nicht in den Kopf. Wichtig ist, dass<br />
es sich aber nie anfühlt wie ein Job. Wenn<br />
das doch je passieren würde, hätten wir,<br />
meine Crew und ich, ein großes Problem.<br />
Interview: Peter Parker · Bild: Paul Ripke