07.12.2016 Aufrufe

licht.wissen 01 „Die Beleuchtung mit künstlichem Licht“

Was ist Licht? Welche Qualitätsmerkmale hat gute Beleuchtung? Wie lässt sich bei der Lichterzeugung Strom sparen? Antworten auf diese und viele Fragen mehr gibt Heft 01 von licht.de. Es ist erschienen unter dem Titel „Die Beleuchtung mit künstlichem Licht“ und vermittelt verständlich und herstellerneutral die Grundlagen moderner Beleuchtungstechnik. Mehr Infos unter www.licht.de

Was ist Licht? Welche Qualitätsmerkmale hat gute Beleuchtung? Wie lässt sich bei der Lichterzeugung Strom sparen? Antworten auf diese und viele Fragen mehr gibt Heft 01 von licht.de. Es ist erschienen unter dem Titel „Die Beleuchtung mit künstlichem Licht“ und vermittelt verständlich und herstellerneutral die Grundlagen moderner Beleuchtungstechnik. Mehr Infos unter www.licht.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>licht</strong>.<strong>wissen</strong> <strong>01</strong><br />

Die <strong>Beleuchtung</strong> <strong>mit</strong> <strong>künstlichem</strong> Licht<br />

Sensitive Ganglienzellen<br />

11<br />

© <strong>licht</strong>.de<br />

Unsere Augen und das Licht<br />

Unser Auge ist ein ganz erstaunliches Instrument: Der Sehsinn arbeitet ähnlich einer fotografischen Kamera und<br />

liefert uns rund 80 Prozent aller Informationen aus der Umwelt. Gleichzeitig werden nicht-visuelle Wirkungen von<br />

Licht aufgenommen, die Wohlbefinden und Leistungskraft stimulieren.<br />

[11] Zapfen und Stäbchen sind für das<br />

Sehen verantwortlich. Im Auge gibt es<br />

außerdem einen dritten Lichtrezeptor, der<br />

unsere „innere Uhr“ steuert. Diese speziellen<br />

Fotorezeptoren sind im nasalen und unteren<br />

Bereich der Retina besonders empfindlich<br />

für blaues Licht.<br />

[12] Höhere <strong>Beleuchtung</strong>sstärken im Alter:<br />

Ein Sechzigjähriger hat einen viermal so<br />

hohen Lichtbedarf wie Zwanzigjährige.<br />

[13] Wellenlänge und Wirkung: Aktionsspektrum<br />

der Melatoninsupression S mel ()<br />

im Vergleich zur Hellempfindlichkeit des<br />

Auges beim Tagessehen V() und Nachtsehen<br />

V’().<br />

[14] Die Adaptation des Auges: Kommt<br />

man aus dem Hellen in einen dunklen<br />

Raum, sieht man zunächst „nichts“. Erst im<br />

Laufe der Zeit treten Personen und Gegenstände<br />

deutlich hervor.<br />

Wir können rund 150 Farbtöne aus dem<br />

Spektrum des sichtbaren Lichts unterscheiden<br />

und zu einer halben Million Farbwerten<br />

kombinieren – dank unseren Augen. Sie<br />

nehmen die elektromagnetischen Wellen<br />

des Lichts auf und verwandeln sie in eine<br />

Folge von Nervenimpulsen, die an das Gehirn<br />

weitergeleitet werden. Dort entsteht<br />

das eigentliche Bild unserer Umwelt.<br />

Ein Teil des kugelförmigen Augapfels – „Bulbus<br />

oculi“ in der Fachsprache – funktioniert<br />

wie eine Kamera. Im vorderen Teil des<br />

Auges sitzt die durchsichtige Hornhaut,<br />

etwa einen halben Millimeter dick. Sie stellt<br />

quasi das Fenster dar, durch das Licht einfällt.<br />

Zur bilderzeugenden Optik gehören<br />

weiterhin die Linse und das dazwischenliegende<br />

Kammerwasser, das die Hohlräume<br />

des Auges füllt und sich ständig erneuert.<br />

Hinter der Hornhaut liegt ringförmig die farbige<br />

Regenbogenhaut (= Iris). Sie kann<br />

durch zwei Muskeln die Pupille – ihre zentrale<br />

Öffnung – in der Mitte verkleinern oder<br />

vergrößern, wie eine Kamerablende die<br />

Menge des einfallenden Lichts in einem Bereich<br />

von etwa 1:16 regeln und die Tiefenschärfe<br />

verbessern.<br />

Hinter der Pupille bündelt die Augenlinse<br />

das einfallende Licht. Sie ist beim gesunden<br />

Augen durchsichtig und klar. Außerdem ist<br />

sie elastisch und kann durch entsprechende<br />

Krümmung die Sehschärfe auch<br />

auf unterschiedliche Entfernungen einstellen.<br />

Diese Fähigkeit heißt Akkomodation –<br />

und nimmt im Alter durch zunehmende Verhärtung<br />

des Linsenkörpers ab.<br />

Nachdem das Licht Hornhaut, Pupille und<br />

den Glasköper im Auge passiert hat, fällt es<br />

auf die Netzhaut (= Retina). Sie ist die „Projektionsfläche”<br />

und trägt etwa 130 Millionen<br />

Sehzellen. Die parallel eintreffenden Lichtstrahlen<br />

werden so gebündelt, dass sie<br />

genau in der Sehgrube (= Fovea) zusammentreffen.<br />

Linse und Glaskörper erzeugen<br />

dabei auf dem Kopf stehende Bilder unserer<br />

Umwelt, die das Gehirn dann in Echtzeit<br />

„gerade rückt“. In der Fovea sind die Sehzellen<br />

für das Tages- und Farbsehen besonders<br />

dicht angeordnet.<br />

Zapfen und Stäbchen für das Sehen<br />

Zwei Arten von Sehzellen – die Zapfen und<br />

die Stäbchen – übernehmen je nach Helligkeit<br />

das Sehen. Sie haben eine unterschiedliche<br />

spektrale Empfindlichkeit: Die<br />

etwa sieben Millionen Zapfen reagieren bei<br />

höheren Helligkeiten, sind verantwortlich für<br />

das Tag- und Farbsehen und ermöglichen<br />

scharfes Sehen. Ihre maximale spektrale<br />

Empfindlichkeit liegt im gelbgrünen Bereich<br />

bei 555 nm. Durch das Zusammenspiel von<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!