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licht.wissen 01 „Die Beleuchtung mit künstlichem Licht“

Was ist Licht? Welche Qualitätsmerkmale hat gute Beleuchtung? Wie lässt sich bei der Lichterzeugung Strom sparen? Antworten auf diese und viele Fragen mehr gibt Heft 01 von licht.de. Es ist erschienen unter dem Titel „Die Beleuchtung mit künstlichem Licht“ und vermittelt verständlich und herstellerneutral die Grundlagen moderner Beleuchtungstechnik. Mehr Infos unter www.licht.de

Was ist Licht? Welche Qualitätsmerkmale hat gute Beleuchtung? Wie lässt sich bei der Lichterzeugung Strom sparen? Antworten auf diese und viele Fragen mehr gibt Heft 01 von licht.de. Es ist erschienen unter dem Titel „Die Beleuchtung mit künstlichem Licht“ und vermittelt verständlich und herstellerneutral die Grundlagen moderner Beleuchtungstechnik. Mehr Infos unter www.licht.de

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<strong>licht</strong>.<strong>wissen</strong> <strong>01</strong><br />

Die <strong>Beleuchtung</strong> <strong>mit</strong> <strong>künstlichem</strong> Licht<br />

verbindungen verschiedener Metalle in der<br />

Lampenfüllung. Die Art der Zusätze bestimmt<br />

die Lichtfarbe von Warmweiß (ww)<br />

über Neutralweiß (nw) bis Tages<strong>licht</strong>weiß<br />

(tw) und die Farbwiedergabe-Eigenschaften.<br />

Das Licht dieser Lampentypen kann<br />

gut gelenkt werden, weshalb sie sich insbesondere<br />

für Großflächenbeleuchtung, Industriebeleuchtung<br />

und die <strong>Beleuchtung</strong><br />

von Sportanlagen eignen.<br />

Lichterzeugung heute: LEDs<br />

Lichterzeugung in kleinsten elektronischen<br />

Bauteilen oder in Flächen <strong>mit</strong> umweltfreundlichen<br />

Stoffen, dabei steuerbar, langlebig<br />

und effizient: LEDs eignen sich heute<br />

für fast jede <strong>Beleuchtung</strong>saufgabe.<br />

Die LED ist ein elektronisches Halbleiterbauelement,<br />

das bei Stromdurchfluss Licht<br />

abgibt. Durch Gleichspannung wird der<br />

Festkörperkristall zum Leuchten angeregt:<br />

Indem am Übergang zwischen dem n-leitenden<br />

Bereich <strong>mit</strong> einem Überschuss an<br />

Elektronen und dem p-leitenden Bereich <strong>mit</strong><br />

einem Mangel an Elektronen ein Ausgleich<br />

stattfindet, e<strong>mit</strong>tiert der Elektronik-Chip<br />

Licht. Je nach Material des Halbleiterkristalls<br />

wird monochromatisches Licht in<br />

einem schmalbandigen Wellenlängenbereich<br />

erzeugt.<br />

Weißes LED-Licht kann durch unterschiedliche<br />

Verfahren erzeugt werden. Die gängigste<br />

Methode nutzt die „Lumineszenz-<br />

Konversion“, die auch bei Leuchtstofflampen<br />

eingesetzt wird. Bei diesem Verfahren<br />

wird oberhalb eines blauen LED-Chips eine<br />

hauchdünne Phosphor-Leuchtschicht aufgedampft.<br />

Sie wandelt einen Teil des<br />

blauen Lichts durch den gelben Phosphor<br />

in weißes Licht. Eine andere Möglichkeit,<br />

weißes LED-Licht zu gewinnen, ist die Mischung<br />

von farbigem Licht, die RGB-Farbmischung.<br />

Diese additive Farbmischung<br />

von Rot, Grün und Blau (= RGB) kann<br />

neben allen anderen Lichtfarben auch weißes<br />

Licht erzeugen.<br />

In der Praxis sind bereits fast alle Farbtemperaturen<br />

– von 2.700 Kelvin bis 7.000 Kelvin<br />

– und sehr gute Farbwiedergabewerte<br />

von R a > 90 erreichbar. Sind für den Anwender<br />

einheitliche Lichtfarben aller LEDs<br />

im Einsatz wichtig, ist ein eng gefasstes<br />

Binning unabdingbar (s. Seite 26f.).<br />

Grundsätzlich werden drei LED-Bautypen<br />

unterschieden:<br />

<br />

Bedrahtete LEDs (radiale LEDs) stammen<br />

aus den Anfangstagen der LED. Sie werden<br />

aufgrund ihrer geringen Lichtausbeute<br />

häufig für einfache Signalanzeigen<br />

verwendet; in der <strong>Beleuchtung</strong> spielen sie<br />

keine Rolle.<br />

<br />

SMD-LEDs (= Surface Mounted Devices)<br />

werden direkt auf einer Leiterplatte verklebt<br />

und im Lötbad kontaktiert. Der LED-<br />

Chip sitzt auf einem Gehäuse oder Plättchen<br />

<strong>mit</strong> Kontakten.<br />

<br />

COB-LEDs (= Chip on Board) werden für<br />

besonders leistungsstarke, eng bepackte<br />

LED-Module eingesetzt; der LED-Chip<br />

wird direkt auf die Platine aufgebracht.<br />

Meist werden die Chips als Module angeboten<br />

– bereits auf Leiterplatten montiert.<br />

Komplettiert <strong>mit</strong> Betriebsgerät, Außenkolben<br />

und z. B. E27-Sockel kann die LED-<br />

Lampe direkt als Retrofit eingesetzt werden.<br />

Inzwischen gibt es am Markt viele LED-<br />

Leuchten als Komplettsysteme <strong>mit</strong> nicht<br />

austauschbaren LED-Modulen.<br />

Immer wieder werden exorbitant hohe<br />

Lichtausbeuten von mehr als 200 lm/W<br />

[61] Die Lampenkolben der ersten Glühlampen<br />

waren evakuiert, d. h. der Wolframdraht<br />

der Wendel glühte in einem Vakuum;<br />

abfliegende Wolfram-Moleküle schwärzten<br />

den Glaskolben. Bei modernen Halogen-<br />

Glühlampen begrenzen Edelgase die Bewegungsfreiheit<br />

der Wolfram-Moleküle. Temperaturstrahler<br />

sind wenig effizient, herkömmliche<br />

Glühlampen europaweit bereits vom<br />

Markt genommen.<br />

61<br />

63<br />

[62] In Halogenlampen 230 Volt und Niedervolt<br />

sorgt der Halogen-Kreisprozess für<br />

eine höhere Lichtausbeute und eine längere<br />

Lebensdauer.<br />

[63] Leuchtstofflampen sind Niederdruck-<br />

Entladungslampen und arbeiten <strong>mit</strong> Quecksilberdampf<br />

von geringem Druck. Durch Zusammensetzung<br />

des Leuchtstoffes auf der Röhrenwand<br />

lassen sich Lichtfarbe und Farbwiedergabe<br />

von Leuchtstofflampen verändern.<br />

62<br />

32<br />

64<br />

[64] Hochdruck-Entladungslampen besitzen<br />

einen Brenner, in dem das Licht durch<br />

elektrische Entladung in Gasen, Metalldämpfen<br />

oder einer Mischung beider erzeugt<br />

wird. Die dargestellte Halogen-Metalldampflampe<br />

besitzt einen Brenner aus transparentem<br />

Keramikmaterial, der eine gleichbleibende<br />

Farbqualität gewährleistet.

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