Fürstenau-Magazin Weihnachten / Winter 2016
Das örtliche Anzeigen- und Informationsmagazin für Fürstenau, die Samtgemeinde und Umgebung
Das örtliche Anzeigen- und Informationsmagazin für Fürstenau, die Samtgemeinde und Umgebung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Der Christbaum im Wandel der Zeit<br />
Er ist immergrün, wird millionenfach verkauft<br />
und ist seit zwei Jahrhunderten das<br />
wichtigste Symbol der deutschen Weihnacht.<br />
Ab dem 12. Dezember beginnt auch in<br />
unserer Region der Run nach dem schönsten<br />
Tannenbaum für die gute Stube. Heiß<br />
begehrt ist die Nordmanntanne, welche<br />
heute in Monokulturen in Dänemark und<br />
Schleswig-Holstein angebaut wird. Ein Blick<br />
in die Geschichte verrät, dass dieses nicht<br />
immer so war.<br />
Die Bräuche rund um den Weihnachtsbaum<br />
haben sich im Wandel der Zeit verändert<br />
und regionstypische Ausprägungen<br />
bekommen. Während der Vater früher im<br />
baumes hat sehr viele Wurzeln und beginnt<br />
eigentlich schon in vorchristlicher Zeit, als<br />
man dem Tannenzweig und anderen immergrünen<br />
Pflanzen magische Kräfte als Symbol<br />
für Schutz, Fruchtbarkeit und Lebenskraft<br />
zuschrieb. Schon die Römer schmückten ihre<br />
Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen.<br />
Im Mittelalter wurde dieser Grünschmuck<br />
von der Kirche schließlich als heidnischer<br />
Brauch verteufelt und verboten. Wissenschaftliche<br />
Quellen dokumentieren, dass die ersten<br />
Weihnachtsbäume von Handwerkern stammen.<br />
Aufzeichnungen aus Straßburg (Elsaß)<br />
beweisen, dass der Christbaum schon 1605 en<br />
Vogue war. Wie auch die Bremer Zunftchronik<br />
aus dem Jahre 1570 belegt, wurden die<br />
Bäume mit Äpfeln, Nüssen, Datteln, Brezeln<br />
und Papierblumen geschmückt und von<br />
Kindern der Zunftgenossen zu <strong>Weihnachten</strong><br />
abgeschüttelt (Ingeborg Weber-Kellermann,<br />
Das Weihnachtsfest). Straßburger Chroniken<br />
berichten aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />
wie der Weihnachtsbaum allmählich<br />
Einzug in die Familien hielt. Obwohl dies den<br />
Widerstand evangelischer Theologen hervorrief<br />
(1642), war der Tannenbaum (ohne Kerzen)<br />
in norddeutsch-evangelischen Landgebieten<br />
schon früher zu Hause als in südlichen Regionen.<br />
Der Protestantismus wurde 1896 sogar<br />
als „Tannenbaum-Religion“ betitelt. Zunächst<br />
aber wurde er in städtischen Haushalten hoher<br />
Beamter, wohlhabender Bürger und Adliger<br />
zum gefeierten Symbol des Christfestes im<br />
17. und 18. Jahrhundert. Lange Zeit galten die<br />
Pyramiden mit Wachskerzen als Tannenbaum<br />
des kleinen Mannes, auch hier spiegelten sich<br />
um 1850 die sozialen Gegensätze. Prominente<br />
Beispiele bezeugen, die Beliebtheit der Weihnachtsbaumsitte<br />
bei Hofe, wo die Gabentische<br />
für jedes Kind wie „Altäre“ aufgebaut und<br />
mit einem beleuchteten Buchsbaum bestückt<br />
waren. Besonders der deutsch-französische<br />
Krieg (1870/71) sorgte für die Popularität des<br />
Christbaumes als Symbol für Frieden und heile<br />
Welt. Auswanderer verbreiteten diese Sitte<br />
im 19. Jahrhundert in ganz Europa und in den<br />
USA. Parallel dazu setzte ein internationaler<br />
Wettbewerb um den größten und schönsten<br />
Weihnachtsbaum ein. Technische Neuerungen<br />
ersetzten schließlich die Wachskerzen durch<br />
elektrisches Licht, so dass der Tannenbaum<br />
im 20. Jahrhundert im öffentlichen Raum<br />
aufgestellt werden konnte. Heute erstrahlen<br />
schon Wochen vor dem Weihnachtsfest die genahe<br />
gelegenen Wald die Tanne für das<br />
heimische Christfest selbst schlug, wird er<br />
heute am Supermarkt oder im Gartencenter<br />
erworben. Mit zunehmender Technisierung<br />
und Vermarktung dieses einstigen Symbols<br />
hat der Tannenbaum zunehmend an<br />
Zauber und Bedeutung verloren. Noch vor<br />
wenigen Jahrzehnten durften die Kinder<br />
die Weihnachtsstube erst betreten, wenn<br />
die Lichter am geschmückten Christbaum<br />
entzündet wurden. Unter dem Baum lagen<br />
die hübsch verpackten Weihnachtsgeschenke<br />
neben der handgefertigten Krippe, die in<br />
Süddeutschland früher beheimatet war als<br />
die Tanne. Der Ursprung des Weihnachts-<br />
Unsere aktuellen<br />
Öffnungszeiten:<br />
Immer – Überall.<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Wir sind für Sie da – wann, wo und wie Sie wollen.<br />
Profitieren Sie von unserem Service per Telefon,<br />
Online-Banking, über unsere VR-BankingApp<br />
oder direkt in Ihrer Filiale.<br />
vbos-nordland.de<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
14 | <strong>Winter</strong> <strong>2016</strong>