Der Deister
Der Deister – Natur · Mensch · Geschichte. Herausgegeben von der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover.
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Steine und Erden am <strong>Deister</strong><br />
113<br />
Abb. 2 Steinkrug, Überreste der ehemaligen Glashütte<br />
(Rauchgaskegel) (V Anlaufpunkt 567, K7)<br />
Glasindustrie<br />
Bereits im Jahr 1838 wurde in Steinkrug<br />
(K7) in verkehrsgünstiger Lage an<br />
der schon im 18. Jahrhundert ausgebauten<br />
Straße von Hannover nach Hameln (552,<br />
K7) eine Glashütte erbaut (567, K7). Bestimmend<br />
für den Standort der Hütte war<br />
neben der günstigen Verkehrslage zum<br />
einen das Vorhandensein von Glas-Rohstoffen<br />
in Form gemahlener „Wealden“-<br />
Mürbsandsteine neben Holz zur Gewinnung<br />
von Pottasche, zum anderen der<br />
große Vorrat von Brennmaterial, das als<br />
„Wealden“-Kohle oder als Holz der <strong>Deister</strong>wälder<br />
zur Verfügung stand (Verbundwirtschaft).<br />
Produziert wurden vor allem Flaschen<br />
für Wein, Bier und Mineralwasser sowie<br />
Standgefäße zur Lebensmittelbevorratung,<br />
von denen heute noch zahlreiche<br />
Muster in den Heimatmuseen von Bredenbeck<br />
und Wennigsen zu sehen sind.<br />
Im Jahr 1915 musste einer der vorhandenen<br />
Glasöfen wegen mangelnder Kohlenlieferungen<br />
außer Betrieb gesetzt werden,<br />
1928 wurde die gesamte Glashütte stillgelegt.<br />
Heute zeugen nur noch Ruinen der<br />
Glasöfen (567, K7) in der Nähe der Gaststätte<br />
Steinkrug von diesem den <strong>Deister</strong>raum<br />
einst prägenden Industriezweig<br />
(Brüning 1948).<br />
<strong>Der</strong> <strong>Deister</strong> – Natur · Mensch · Geschichte