Svitlana Gravani, MA - Slavisches Institut - Universität Heidelberg
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SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Kommentare zu den Lehrveranstaltungen<br />
Beginn der Lehrveranstaltungen, Tage, Uhrzeiten, Räume<br />
Am Dienstag, dem 16. Oktober 2012 finden die Vorbesprechungen zu den Sprachübungen<br />
und die Begrüßung / Einführung für Studienanfänger im Slavischen <strong>Institut</strong><br />
statt. Daher beginnen alle regulären Lehrveranstaltungen bei uns ab Mittwoch, dem<br />
17. Oktober 2012. Diejenigen Lehrveranstaltungen, die regelmäßig montags oder<br />
dienstags stattfinden, beginnen also erst ab dem 22. bzw. 23. Oktober.<br />
Bitte entnehmen Sie Tage, Uhrzeiten und Räume sowie die Anzahl der Leistungspunkte<br />
der Übersicht.<br />
Marlene Bainczyk, M.A.<br />
Zbigniew Herbert – Lyrik und Essays, PS, 2st.<br />
„Da machte ich mir klar, dass ich durch Europa reise, um aus der langen und dramatischen<br />
Menschheitsgeschichte die Spuren, die Zeichen der verlorenen Gemeinsamkeit heraufzuholen. Deshalb<br />
waren die romanische Säule in Tyniec bei Krakau, das Tympanon von St. Petronell bei Wien<br />
und die Reliefs der St. Trophime-Kathedrale in Arles für mich nicht nur Quelle ästhetischer Erlebnisse,<br />
sie ließen mich auch erkennen, dass es ein größeres Vaterland gibt als die eigene Heimat.“<br />
Zbigniew Herbert, Holy Iona<br />
In obigem Zitat verweist der polnische Dichter Zbigniew Herbert (1924-1998) auf die Europa verbindenden<br />
Beziehungen im geistigen und kulturellen Bereich, die wechselseitigen Einflüsse in<br />
Kunst und Literatur. Betrachtet man im Gegensatz hierzu jedoch die europäische Realität, wie sie<br />
der Dichter erfahren oder eher erleiden musste, so führt dies zu einem ganz anderen Befund: Herbert,<br />
1924 im damals noch polnischen Lwów geboren, erlebt den zweiten Weltkrieg, die Vertreibung<br />
aus seiner Heimatstadt, schließlich die Jahre der Volksrepublik, zunächst ohne die Möglichkeit<br />
zu publizieren und sich am Rande des Existenzminimums durchschlagend, nicht zu vergessen<br />
die Spaltung Europas in Ost und West in der Zeit des Kalten Krieges. Gerade diese Spaltung war<br />
für Herbert ein maßgeblicher Grund, den Sozialismus abzulehnen, bedeutete sie doch ein Ausscheren<br />
aus dem gemeinsamen europäischen Kulturzusammenhang. Entgegen dieser bitteren Erfahrung<br />
von Trennung und Bruch webt er in seine Texte ein dichtes Netz intertextueller Bezüge, um das<br />
eigene Werk in die europäische Kultur, die er als Ganzes begreift, einzuschreiben und in ihr zu verankern.<br />
Im Seminar soll dieses Verfahren anhand ausgewählter Texte untersucht werden. Neben den Gedichten<br />
Herberts, auf denen das Hauptaugenmerk liegen wird, sollen auch essayistische Texte berücksichtigt<br />
werden, da das lyrische und essayistische Schaffen des Autors eng miteinander verknüpft<br />
sind, beide Textsorten beleuchten und kommentieren sich gegenseitig.
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Dr. Dorota Biadala<br />
Spracherwerb Polnisch: Morphologie des Polnischen, 1. Teil (Polnisch 2), Ü, 4st.<br />
Die Teilnahme an der Fortsetzungsübung Polnisch 2 setzt den erfolgreichen Abschluss der Veranstaltung<br />
Polnisch 1 voraus. Ziel dieser Übung ist die weitere Vermittlung der polnischen Grammatik,<br />
vor allem der grundlegenden morphologischen Kategorien der flektierbaren Wörter, Aufbau des<br />
Grundvokabulars und die Vermittlung der Fähigkeiten, eine einfache Kommunikation in der polnischen<br />
Sprache zu beherrschen. Zielsetzung des Kurses ist die aktive und sichere Beherrschung des<br />
erarbeiteten Materials in Wort und Schrift.<br />
Wie im vorigen Semester wird im Unterricht das Lehrbuch „Hurra!!! Po Polsku 1“ benutzt. Das<br />
Lehrbuch und das Übungsbuch sollen entweder in der <strong>Institut</strong>sbibliothek (jeweils nur 10<br />
Exemplare vorhanden!) oder in einer Buchhandlung rechtzeitig ausgeliehen / erworben werben.<br />
Darüber hinaus werden zusätzliche Übungstexte sowie Arbeitsblätter mit dem Schwerpunkt auf den<br />
besprochenen Problemfeldern der Grammatik und des Wortschatzes verteilt.<br />
Lehrwerke:<br />
� Lehrbuch: Małolepsza, M. / Szymkiewicz, A.: Hurra!!! Po Polsku 1: Podręcznik studenta.<br />
Prolog Verlag, Kraków 2006.<br />
� Übungsbuch: Małolepsza, M. / Szymkiewicz, A.: Hurra!!! Po Polsku 1: Zeszyt ćwiczeń. Prolog<br />
Verlag, Kraków 2007.<br />
Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit und Klausur.<br />
Spracherwerb Polnisch: Syntax des Polnischen und Übersetzung Deutsch – Polnisch (Polnisch<br />
4), Ü, 4st.<br />
Dieser Kurs richtet sich an Studierende, die bereits den Kurs Polnisch 3 erfolgreich absolviert haben.<br />
Ziel des Kurses Polnisch 4 ist die Vervollständigung der polnischen Grammatikkenntnisse, vor<br />
allem die Vermittlung der Syntaxtheorien und der Syntaxbegriffe, die in den polnischen Schulgrammatiken<br />
vorkommen. In Form von Übungen werden u. a. folgende Themen behandelt: Wortverbindung,<br />
syntaktische Verbindungsarten (z.B. Kongruenz), Satz, Satzäquivalent, Satzglieder,<br />
Satztypen. Darüber hinaus werden weitere Themen aus dem Lehrwerk „Hurra!!! Po Polsku 2“ behandelt<br />
sowie Übersetzungen aus dem Deutschen in das Polnische eingeübt.<br />
Lehrwerke:<br />
- Lehrbuch: Burkat, A. / Jasińska, A.: Hurra!!! Po Polsku 2: Podręcznik studenta. Prolog Verlag,<br />
Kraków 2007.<br />
- Übungsbuch: Burkat, A. / Jasińska, A.: Hurra!!! Po Polsku 2: Zeszyt ćwiczeń. Prolog Verlag,<br />
Kraków 2007.<br />
Grammatikempfehlung:<br />
� Kotyczka, J.: Kurze polnische Sprachlehre. Berlin 1976.<br />
� Madelska, L.: Polnisch entdecken. Eine Lerngrammatik. Kraków 2007.<br />
� Nagórko, A.: Zarys gramatyki polskiej. Warszawa 1998.<br />
Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit und Klausur.
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Dr. Dorota Biadala<br />
PS Regionale Sprachdifferenzierung in Polen, 2 SWS<br />
Das Proseminar vermittelt grundlegende Einsichten in die Dialekte und regionale Sprachen in Polen.<br />
Zielsetzung dieser Veranstaltung ist u. a. Klärung der Begriffe „Dialekt“, „Mundart“, „Jargon“,<br />
„Slang“, „Argot“, „Regionalsprache“.<br />
Die dialektale Differenzierung der polnischen Sprache der Gegenwart nach geographischen und<br />
territorialen Kriterien reicht bis tief in die Sprachgeschichte zurück. Die historischen Wurzeln werden<br />
daher in der vorliegenden Veranstaltung verfolgt und umfassen neben den großen Dialekten<br />
(Großpolnisch, Kleinpolnisch, Masowisch, Schlesisch) auch die kleineren Mundarten (gwary) und<br />
die Regionalsprachen (Kaschubisch). In der Veranstaltung werden die Hauptmerkmale dieser Dialekte<br />
/ Mundarten / Regionalsprachen auf einer phonologischen, morphologischen und lexikalischen<br />
Ebene untersucht.<br />
Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Referat (als PowerPoint-<br />
Präsentation), Klausur und schriftliche Ausarbeitung des Referates bzw. Hausarbeit.<br />
Literatur:<br />
� Mazur, J.: Dialekty. In: Język polski. Najnowsze dzieje języków słowiańskich. Hrsg. S. Gajda. Opole<br />
2001.<br />
� Bąk, P.: Gramatyka języka polskiego. Warszawa 1989.<br />
� Dejna, K.: Dialekty polskie. Wrocław, Warszawa, Kraków, Gdańsk 1975 / 1993.<br />
� Urbańczyk, S.: Zarys dialektologii polskiej. Warszawa 1953.<br />
WÜ/Ü Fachliche Kommunikation im Polnischen, 2 SWS<br />
Die Veranstaltung vermittelt grundlegende Einsichten in die polnische fachliche Kommunikation<br />
und beschäftigt sich mit unterschiedlichen wirtschaftlichen Texten. Ziel der Veranstaltung ist die<br />
Befähigung der Studierenden zur Rezeption und Produktion von Fachtexten (mündliche und schriftliche<br />
Fachkommunikation) zu den ökonomischen Bereichen (z.B. Personaldaten, Planung eines<br />
Arbeitstages, Gespräch mit einem Bankangestellten, Telefongespräch in der Firma, Kundengespräch,<br />
Vorstellungsgespräch u.a.).<br />
Literatur: Referatsthemen und Literatur werden in der ersten Lehrveranstaltung bekannt gegeben.<br />
Teilnahmevoraussetzungen: erfolgreicher Abschluss des Kurses Polnisch 4.<br />
Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, Hausaufgaben, aktive Mitarbeit, Referat und<br />
schriftliche Ausarbeitung des Referats.<br />
SÜ/Ü Polnische Konversation, 2 SWS<br />
Anhand polnischer Originaltexte soll in der Veranstaltung die mündliche Ausdrucksfähigkeit geübt<br />
und entwickelt werden. Das Ziel dieses Kursangebotes ist die Förderung des freien dialogischen<br />
und monologischen Sprechens im Polnischen. Gesprächsanlässe liefern vor allem Artikel aus polnischen<br />
Zeitungen und Zeitschriften, wie z.B. „Gazeta Wyborcza“, „Rzeczpospolita“, „Polityka“,<br />
„Wprost“, die einen Einblick in die aktuelle politische, wirtschaftliche und kulturelle Ereignisse und<br />
Debatten in Polen geben. Die Texte werden den Teilnehmern während der Veranstaltung zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Literatur: Textquellen und Referatsthemen werden in der ersten Lehrveranstaltung bekannt gegeben.<br />
Teilnahmevoraussetzungen: erfolgreicher Abschluss des Kurses Polnisch 4. Diese Veranstaltung ist<br />
nicht für polnische Muttersprachler mit polnischem Abitur.<br />
Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, Referat und schriftliche Ausarbeitung<br />
des Referats.
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Martina Grohmann, M.A.<br />
Tschechische Kultur- und Nachrichtensendungen, Konversations- und Diskussionskurs, SÜ,<br />
2st.<br />
Es klingt zwar simpel, aber „Sprache kommt von Sprechen“. Daher widmen wir uns in diesem<br />
Konversations- und Diskussionskurs dem Tagesgeschehen, der Politik, Kultur und Wirtschaft mit<br />
Hilfe von tschechischen TV-Sendungen.<br />
<strong>Svitlana</strong> <strong>Gravani</strong>, M.A.<br />
Sprache und Kommunikation in den Massenmedien. Die Medienlandschaft in Russland, PS,<br />
2st.<br />
Massenmediale Kommunikation stellt gegenwärtig einen wesentlichen und sich ständig ausweitenden Teilbereich<br />
menschlicher Kommunikation dar. Presse, Rundfunk, Fernsehen und Internet sind in der heutigen<br />
Zeit und Gesellschaft so präsent, dass sie nicht nur unseren privaten und beruflichen Bereich sowie unsere<br />
Kommunikationsgewohnheiten beeinflussen, sondern sich ganz stark auch auf unser Denken und hiermit auf<br />
unsere Sprache auswirken.<br />
Im diesem Proseminar werden zunächst die wesentlichen Charakteristika von Massenkommunikation in<br />
Abgrenzung zu traditionellen Kommunikationsformen behandelt. Anschließend werden die spezifischen<br />
Bedingungen von diversen Medien und insbesondere die Aspekte der Sprachverwendung und der sprachlichen<br />
Gestaltung von einzelnen Textsorten (z.B. Nachricht, Reportage, Interview, Werbetexte) in verschiedenen<br />
Mediengattungen betrachtet. Anhand sprachwissenschaftlicher Textanalysen von aktuellen Zeitungsartikeln<br />
aus verschiedenen Ressorts unterschiedlich profilierter russischer Zeitungen sollen hierbei sowohl die<br />
sprachlichen als auch textstrukturellen Elemente näher in den Blick genommen werden. Das Seminar gibt<br />
darüber hinaus einen Überblick über die Verbreitung und Zielgruppenorientierung der konkreten russischen<br />
Medien.<br />
Im Rahmen des Seminars ist der Besuch einer deutschen überregionalen Zeitung vorgesehen. Die Exkursion<br />
soll den Seminarteilnehmern die Möglichkeit eröffnen, das Verfahren der Herstellung einer Zeitung kennen<br />
zu lernen und einen Einblick in die redaktionelle Arbeit zu bekommen.<br />
Voraussetzungen für den Scheinerwerb sind regelmäßige und aktive Teilnahme, Übernahme eines Referats<br />
und dessen schriftliche Ausarbeitung in Form einer Hausarbeit.<br />
Einführende Literatur:<br />
� Burger, H. (2005): Mediensprache: Eine Einführung in Sprache und Kommunikationsformen der<br />
Massenmedien. 3. Aufl. Berlin/ New York.<br />
� Lüger, H.H. (1995): Pressesprache. 2., neu bearb. Aufl. Tübingen.<br />
� Noelle-Neumann, E./Schulz, W./Wilke, J. (2002): Fischer Lexikon. Publizistik. Massenkommunikation.<br />
Aktual., vollst. überarb. und ergänzte Auflage. Frankfurt am Main.<br />
� Solganik, G.J. (Hrsg.) (2005): Jazyk sovremennoj publicistiki. Moskva.<br />
� Zasurskij, J.N. (Hrsg.) (2001): Sistema sredstv massovoj informacii Rossii. Moskva.<br />
Aufbaumodul Sprachwissenschaft, 5 LP<br />
SÜ: Treffende Wortwahl. Praktische funktionale Stilistik (für Fortgeschrittene und Muttersprachler),<br />
2st.<br />
In dieser Veranstaltung stehen praktische Aspekte des angemessenen Sprachgebrauchs der russischen Lexik<br />
in unterschiedlichen Kontexten im Mittelpunkt. Dementsprechend beschäftigen wir uns in erster Linie mit<br />
der lexikalischen Stilistik, wo solche Aspekte wie stilistische Färbung der Lexik, sinngemäßer Wortgebrauch<br />
u. a. Fragen ausführlich betrachtet werden. Ferner widmen wir uns den Funktionalstilen der russischen Sprache.<br />
In der ersten Vorlesungswoche können die Unterrichtsmaterialien in gebundener Form bei Copy Corner erworben<br />
werden.<br />
Für den Scheinerwerb sind aktive Beteiligung und Erledigung von Hausaufgaben Voraussetzung sowie Teilnahme<br />
an der Abschlussklausur Voraussetzung.
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Professor Dr. Jadranka Gvozdanović<br />
Temporalkategorien in den slavischen Sprachen, HS/OS/WÜ, 2st.,<br />
Aspekt und Tempus sind grammatische Kategorien mit teilweise unterschiedlicher funktionaler<br />
Ausprägung n den slavischen Sprachen. Hinzukommen teilweise unterschiedliche Kombinationsregeln<br />
mit Temporaladverbien und zum Teil unterschiedliche situationelle und kontextuelle Verwendungsmöglichkeiten<br />
von diesen Temporalkategorien, obwohl sie in den slavischen Sprachen einen<br />
gemeinsamen semantischen und pragmatischen Kern haben. Dieses Hauptseminar hat zum Ziel, den<br />
Teilnehmern die feinen Bedeutungsunterschiede in der Verwendung dieser Kategorien und im<br />
Sprachvergleich theoretisch und praktisch zu verdeutlichen.<br />
Leistungsanforderung: aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit.<br />
Anfängliche Literaturhinweise<br />
� Binnick, R. (2012) The Oxford Handbook of Tense and Aspect. OUP.<br />
� Comrie, B. (1976) Aspect. CUP<br />
� Comrie, B. (1985) Tense. CUP.<br />
� Dickey, S. (2000) Parameters of Slavic Aspect. Stanford: CSLI.<br />
� Klein, W. (1994) Time in Language. London: Routledge.<br />
Funktionale Stile in der Geschichte der slavischen Sprachen, HS/OS/WÜ, 2st.<br />
In diesem Hauptseminar wollen wir die Entwicklung der slavischen Sprachen nicht nur strukturell,<br />
sondern auch besonders im Sinne der Funktionalität der unterschiedlichen Register verfolgen. Dabei<br />
spielt implizites und explizites Sprachverhalten eine wichtige Rolle.<br />
Leistungsanforderung: aktive Teilnahme, Referat und Hausarbeit<br />
Orientierende bibliographische Hinweise<br />
� Bermel, Neil (2007) Linguistic Authority, Language Ideology and Metaphor; The Czech Orthography<br />
Wars. Mouton de Gruyter.<br />
� Uspenskij, B.A. (1987) Istorija russkogo literaturnogo jazyka. München: Sagner.<br />
� Vlasto, A.P. (1988) A linguistic history of Russia tot he end oft he eighteenth century. Oxford:<br />
Clarendon Press.<br />
Examenskolloquium slavistisch-linguistische Forschungsmethoden, 1st.,<br />
In dieser Lehrveranstaltung werden Prüfungsthemen und Abschlussarbeiten sowie allgemeine methodische<br />
Probleme besprochen. Die konkreten Inhalte werden in Abstimmung mit den Teilnehmern<br />
näher bestimmt. Das Examenskolloquium ist besonders für die Studierenden gedacht, die aktuell<br />
an ihrer Abschlussarbeit arbeiten. Allgemeine Richtlinien werden durch die Beantwortung<br />
spezifischer Fragestellungen vermittelt.<br />
Hauptstudium Sprachwissenschaft, f. Magister, Master, Lehramt
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Professor Dr. Urs Heftrich<br />
Polnisches Barock; Hauptseminar<br />
Das polnische Barock setzt ungefähr um 1580 ein, seine Blüte erreicht es zwischen 1620 und 1680.<br />
Damit fällt es in eine Ära der Glaubenskämpfe und, besonders ab Mitte des 17. Jahrhunderts, des<br />
politischen Niedergangs (Kosakenaufstände, Kriege mit Russen, Schweden und Türken). Dies hat,<br />
vor allem im Vergleich mit der politisch-kulturellen Glanzzeit der Renaissance in Polen, dazu ge-<br />
führt, daß die Bedeutung der polnischen Barockdichtung lange unterschätzt wurde. Dabei spielte<br />
Polen sogar eine Vorreiterrolle bei der Vermittlung des Barockstils von Westeuropa in den<br />
ostslavischen Raum und erwies sich in seinen literarischen Hervorbringungen als vollkommen auf<br />
der Höhe der Zeit. Im Seminar soll die polnische Dichtung des Barock deshalb in den weiteren eu-<br />
ropäischen Kontext eingebettet werden: zunächst mit der Frage nach den Merkmalen dieses literari-<br />
schen Stils und dem Weltbild, das sich darin artikuliert. Beides läßt sich besonders gut am Beispiel<br />
der Lyrik aufweisen. Formspielereien wie Figurengedichte u.ä. und stilistische Vorlieben wie der<br />
Hang zu Antithesen und Concetti sollen als Ausdruck einer Weltsicht gedeutet werden, die sich aus<br />
der intensiv erfahrenen Spannung zwischen "Memento mori" und "Carpe diem" speist. Dazu wer-<br />
den u.a. Gedichte von Mikołaj Sęp Szarzyński, Szymon Zimorowic, Jan Andrzej Morsztyn, Zbig-<br />
niew Morsztyn, Szymon Szymonowic, Daniel Naborowski und Sebastian Fabian Klonowic gelesen.<br />
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist die Übernahme eines Kurzreferats sowie die fristgerechte<br />
Abgabe einer Hausarbeit.<br />
Hauptstudium Literaturwissenschaft für Magister, Master, Lehramt, 8 LP, als OS für Master 10 LP,<br />
als WÜ 4 LP
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Professor Dr. Urs Heftrich<br />
Das 20. Jahrhundert im Spiegel des tschechischen Kinos, HS / OS / WÜ<br />
Auf die Frage: „Was sind die Tschechen?“ wusste der Philosoph Jan Patočka eine bündige Antwort:<br />
„Die Tschechen sind ein kleines Volk in Mitteleuropa“, und zwar „ein typisch kleines Volk“. Typisch<br />
für kleine Völker ist, dass sie leicht unter die Räder der großen Geschichte geraten. Die<br />
Tschechen haben dies im 20. Jahrhundert auf exemplarische Weise erfahren müssen: Sie waren das<br />
erste Opfer von Hitlers Aggressionspolitik, nach dem Zweiten Weltkrieg machte Stalin das Land<br />
zum Satelliten seines Imperiums, der Prager Frühling wurde mit Panzern erstickt. Doch haben die<br />
Tschechen immer wieder auch eine verblüffende Resistenz gegen Großmächte bewiesen. Aus Untertanen<br />
der k.u.k-Monarchie gingen sie nach dem Ersten Weltkrieg als Gründer eines souveränen<br />
eigenen Staates hervor, im russischen Bürgerkrieg behaupteten sie zeitweise die sibirische Magistrale<br />
gegen die Rote Armee, und die sog. Samtene Revolution war ein wichtiger Schritt auf dem<br />
Weg zum Fall des Kommunismus in Osteuropa. In solch herausragenden, punktuellen Ereignissen<br />
zeigt sich jedoch nur ein Gesicht tschechischer Resistenz gegen stärkere Mächte. Deren anderes<br />
Gesicht ist ein stoischer Gleichmut gegenüber dem Weltgeschehen, der seine unversiegliche Kraft<br />
aus der Bierflasche tankt. Die unterschiedlichen tschechischen Perspektiven auf das 20. Jahrhundert<br />
sollen im Seminar anhand ausgewählter Filme vorgestellt und diskutiert werden.<br />
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist die Übernahme eines Kurzreferats sowie die fristgerechte<br />
Abgabe einer Hausarbeit.<br />
Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft B.A.; Hauptstudium Literaturwissenschaft für Magister,<br />
Master, 8 LP, als OS für Master 10 LP, als WÜ 4 LP<br />
Dr. Bettina Kaibach<br />
Puškin und seine Nachwirkung,, HS/OS/WÜ, 2st.<br />
Witze über Aleksandr Puškins Status als größten russischen Dichter beginnen schon zu dessen Lebzeiten<br />
und reißen bis heute nicht ab. „Mit Puškin stehe ich auf vertrautem Fuß“, erzählt der Hochstapler<br />
in Nikolaj Gogol’s Revisor: „Da sage ich manchmal zu ihm: ‚Nun, Freund Puškin, was ist?‘<br />
– ‚Ja, was soll sein, mein Freund‘, gibt er dann wohl zur Antwort, ‚ist alles irgendwie...‘ Ein großes<br />
Original!“ Daniil Charms zufolge hatte Puškin nicht nur „vier Söhne, und alle waren Idioten“; er<br />
war auch „Dichter und hatte ständig etwas zu schreiben.“ Und nach Dmitrij Prigov soll Puškin gesagt<br />
haben: „ich bin der Lenin meiner Zeit.“ Puškin war an dieser Serie von literarischen Scherzen<br />
über seinen Ruhm nicht ganz unschuldig: in seiner berühmten Horaz-Variation „Exegi<br />
monumentum“ bescheinigte er sich selbst, er werde „berühmt sein, so lange unter dem Mond / Nur<br />
ein einziger Dichter noch lebt.“<br />
Im Seminar sollen zunächst vor allem solche Texte Puškins gelesen und interpretiert werden, die<br />
seine Rolle als Autor reflektieren.<br />
Anschließend wird eine Reihe literarischer Reaktionen auf den Puškin-Mythos vorgestellt, unter<br />
anderem von Zoščenko, Bulgakov, Charms, Brodskij, Prigov.<br />
Voraussetzung für den Scheinerwerb: aktive Teilnahme am Seminargespräch; regelmäßige Anfertigung<br />
von Hausaufgaben und/oder Referat; fristgerechte Abgabe einer Hausarbeit.
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Dr. Bettina Kaibach<br />
Die tschechische Erzählung, PS, 2st.<br />
"Die tschechische Prosa hat, wie bekannt, einen schlechten Ruf, doch verdient sie einen noch<br />
schlechteren." So beschied František Xaver Šalda, der einflussreichste tschechische Literaturkritiker,<br />
noch 1934. Šaldas vernichtendes Urteil entspringt wohl weniger einer objektiven Einschätzung,<br />
als dem bis ins 20. Jahrhundert hinein wirksamen tschechischen Misstrauen gegenüber der eigenen<br />
Sprache. Denn das Tschechische, schrieb etwa Karel Havlíček Borovský, sei „immer nur auf Küche<br />
und Stall beschränkt“ gewesen und kenne „keine Worte für höhere Dinge“. Šaldas Verdikt darf<br />
längst als widerlegt gelten. Tschechische Prosaiker wie Josef Škvorecký, Milan Kundera und Bohumil<br />
Hrabal zählen zu den Autoren von Weltrang. Und schon im 19. Jahrhundert hat die tschechische<br />
Prosa Beachtliches geleistet. Das Proseminar soll am Beispiel ausgewählter Kurzprosa mit<br />
wichtigen Strömungen der tschechischen Literatur vertraut machen. Besonderes Augenmerk wird<br />
dabei auf Themen gerichtet, die ans Zentrum des tschechischen nationalen Selbstverständnisses<br />
rühren (die Bewertung von Rekatholisierung und Barock nach der Schlacht am Weißen Berg, die<br />
Auseinandersetzung mit dem tschechischen Spießertum, die kulturelle Bedeutung des ländlichen<br />
Raums, die Konfrontation mit zwei Diktaturen im 20. Jh.).<br />
Die Texte werden in deutscher Übersetzung zur Verfügung gestellt.<br />
Leistungsnachweis: aktive Teilnahme am Seminargespräch; regelmäßige Hausaufgaben und/oder<br />
Referat; schriftliche Hausarbeit oder Abschlussklausur.<br />
Ketevan Megrelishvili, M.A.<br />
Esenin und Mandel`štam: Dichter als Zeitzeugen?<br />
(Auf den Wogen des vor- und nachrevolutionären Russlands), PS, 2st.<br />
Alleine die ZEIT verbindet die grundverschiedenen Dichter — den zum Sänger der russischen Seele<br />
gekürten und später dafür gebrandmarkten Sergej Esenin (1891-1925) und den westlich orientierten<br />
Kulturosophen-Akmeisten Ossip Mandel`štam (1895-1938) — miteinander.<br />
Beide hatten das Glück (oder Unglück), Zeitzeugen der historischen Kataklysmen zu sein. Wie die<br />
Zeit sich mit ihrer vorrevolutionären Aufbruchstimmung und dem nachrevolutionären Chaos in den<br />
Werken beider Dichter spiegelt, soll im PS gemeinsam herausgearbeitet werden.<br />
Die detaillierten Gedicht-Analysen werden durch die Lektüre von Essays und Manifesten ergänzt.<br />
Diverse Motive sollen vor dem Hintergrund der historisch-kulturellen Zusammenhänge erläutert<br />
werden.<br />
Das tragische Ende beider Dichter zeugt davon, dass die Zeit es nicht immer gut mit ihren Kindern<br />
meinte. Ob man ihr jedoch als Dichter entkommen oder sie gar überwinden mag?<br />
Empfohlene Literatur zur Einführung:<br />
Dutli, Ralph: Mandelstam. Meine Zeit, mein Raubtier. Zürich 2003<br />
Lauer, Reinhard: Geschichte der russischen Literatur. München 200<br />
Dringend zu empfehlen ist die Lektüre beider Dichter.<br />
Neben dem Original als Hilfestellung wird Mandel`štams Gesamtwerk in der Übersetzung von<br />
Ralph Dutli in einer zweisprachigen Ausgabe empfohlen. Eine große Gedichtauswahl von Esenin<br />
wie von Mandel`štam liegt in den Übertragung von Paul Celan vor.<br />
Voraussetzung für den Scheinerwerb ist die regelmäßige und aktive Teilnahme, die Übernahme von<br />
Kurzreferaten, die fristgerechte Abgabe einer Hausarbeit oder das Bestehen der Klausur.
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Darja Miyajima, M.A.<br />
Einführung in die slavische Sprachwissenschaft, PS 4st., 2 Teile:<br />
Einführung in die slavische Sprachwissenschaft, diachronischer Teil<br />
In dieser Veranstaltung wird in erster Linie der historischen Herausbildung der modernen slavischen Sprachen<br />
nachgegangen. Dabei sollen solche Fragen wie die Urheimat der Slaven, das Verhältnis der slavischen<br />
Sprachen zur indogermanischen Sprachfamilie, die Art der Verwandtschaft der slavischen Sprachen u. a.<br />
behandelt werden.<br />
Nachdem wir in den ersten Sitzungen die Grundlagen der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft<br />
kennengelernt haben, widmen wir uns den frühen sprachlichen Entwicklungstendenzen des Urslavischen auf<br />
dem Weg zu den einzelnen Slavinen. Außerdem werden die einzelnen modernen slavischen Standardsprachen<br />
kurz aus synchroner Sicht behandelt und in Referaten vorgestellt. Daher empfiehlt es sich, als Vorbereitung<br />
auf die erste Sitzung Informationen über die jeweiligen slavischen Sprachen zu sammeln Die Referatsthemen<br />
werden in der ersten Sitzung vergeben.<br />
Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: Regelmäßige und aktive Mitarbeit, die Übernahme eines mündlichen<br />
Referates und dessen schriftliche Ausarbeitung sowie die erfolgreiche Teilnahme an der Abschlussklausur<br />
(gemeinsame Klausur für den synchronischen und den diachronischen Teil).<br />
Empfohlene Literatur:<br />
1. Bruns, Thomas (2007): Einführung in die russische Sprachwissenschaft. Mit einem historischen Teil.<br />
Tübingen;<br />
2. Okuka M. (Hg.) (2002): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. Klagenfurt. Online:<br />
http://eeo.uni-klu.ac.at/index.php/Sprachenlexikon<br />
3. Panzer, Baldur (1996): Die slavischen Sprachen in Gegenwart und Geschichte. Sprachstrukturen und<br />
Verwandtschaft. Frankfurt/M.<br />
4. Rehder, Peter (Hrsg.) (1998, 2009): Einführung in die slavischen Sprachen. Darmstadt;<br />
5. Townsend, Charles E. / Janda, Laura A. (2002, 2003): Gemeinslavisch und Slavisch im Vergleich.<br />
Einführung in die Entwicklung von Phonologie und Flexion vom Frühurslavischen über das<br />
Spätgemeinslavische bis in die slavischen Einzelsprachen mit bes. Berücksichtigung des Russischen,<br />
Polnischen, Tschechischen, Serbischen/Kroatischen, Bulgarischen. München: Sagner.<br />
6. Weber, Ursula (2003): Kleine Geschichte der Sprachwissenschaft. Tübingen: Narr.<br />
Einführung in die slavische Sprachwissenschaft – synchroner Teil<br />
Was ist Sprache? Welche Funktionen erfüllt sie? Wie ist Sprache strukturiert, wie kann man sie beschreiben<br />
und was sind die strukturellen Besonderheiten der slavischen Sprachen? In der Veranstaltung wird versucht,<br />
durch einen Überblick über die wichtigsten Arbeitsbereiche und Methoden der modernen Linguistik Antworten<br />
auf diese Fragen zu finden. Zunächst werden die terminologischen und methodischen Grundlagen der<br />
strukturalistischen Sprachbeschreibung erarbeitet und auf die Kernbereiche der Sprachwissenschaft (Phonologie,<br />
Morphologie, Syntax, Semantik, Lexikologie) angewendet. Die so erworbenen Kenntnisse dienen als<br />
Basis für die im späteren Teil des Seminars anstehende Beschäftigung mit interdisziplinären linguistischen<br />
Forschungsbereichen wie Pragmatik und Soziolinguistik.<br />
Leistungsanforderungen: regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit und Vorbereitung der Sitzungen, Referat<br />
mit Thesenpapier und dessen Ausarbeitung als Hausarbeit (entweder im synchronen oder im diachronen<br />
Teil der Einführung), Klausur. Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung.<br />
Vorbereitende Lektüre:<br />
� Franz, Norbert (1994): Einführung in das Studium der slavischen Philologie: Geschichte, Inhalte, Methoden.<br />
Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 1-47.<br />
� Okuka Miloš, Hg. (2002): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. Klagenfurt et al.: Wieser. [=<br />
Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens 10]. Die Enzyklopädie ist vollständig einsehbar unter:<br />
http://eeo.uni-klu.ac.at/index.php/Sprachenlexikon; als Lektüre empfohlen werden die Artikel über die<br />
jeweils studierten slavischen Sprachen<br />
� Smirnova, Elena/Mortelmans, Tanja (2010): Was ist Sprache?, in: Dies., Funktionale Grammatik. Konzepte<br />
und Theorien. Berlin/New York: de Gruyter, 1-8. [Kopiervorlage ab 01.10.2011 im Seminarordner<br />
in <strong>Institut</strong>sbibliothek]<br />
Für Russisten außerdem zu empfehlen:<br />
� Bruns, Thomas (2007): Einführung in die russische Sprachwissenschaft. Mit einem historischen Teil.<br />
Tübingen: Narr.
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Katharina Kunz, M.A.<br />
SÜ: Lexikalische Schwierigkeiten der russischen Sprache (für Nichtmuttersprachler) 2 St.,<br />
Gegenstand dieser sprachlichen Übung sind ausgewählte Bereiche der russischen Lexikologie und<br />
Phraseologie, die besondere Schwierigkeiten in ihrer Verwendung bereiten können. Durch zahlreiche<br />
Übungen und Aufgaben wird der Wortschatz der Teilnehmer ausgebaut und gefestigt.<br />
Am Ende der Veranstaltung wird eine Klausur geschrieben. Für den Scheinerwerb ist außerdem<br />
aktive Mitarbeit und Vorbereitung der Hausaufgaben Voraussetzung.<br />
Unterrichtsmaterialien können ab Anfang der Vorlesungszeit in gebundener Form bei Copy Corner<br />
erworben werden bzw. werden als Kopiervorlage im Seminarordner zur Verfügung gestellt.<br />
PS: Russische Phraseologie, 2 St.,<br />
Dieses Proseminar hat zum Ziel, den Bereich der Phraseologie, die als Lehre von den feststehenden<br />
Wortverbindungen aufgefasst wird, näher zu betrachten.<br />
Am Material der russischen Sprache werden syntaktische, semantische und pragmatische Besonderheiten<br />
von Phraseologismen, deren Klassifikationsmöglichkeiten und Verwendungskontexte<br />
diskutiert und an zahlreichen Beispielen veranschaulicht.<br />
Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Vorbereitung eines Referatsthemas mit Thesenblatt, aktive<br />
Teilnahme. Anschließend kann zwischen Anfertigung einer Hausarbeit und Klausur gewählt werden.<br />
Literatur:<br />
� Burger, Harald (2010): Phraseologie: eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Berlin.<br />
� Fleischer, Wolfgang (1997): Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen.<br />
� Telija, Veronika N. (1996): Russkaja frazeologija: semantičeskij, pragmatičeskij i<br />
lingvokul’turologičeskij aspekty. Moskva.
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Dr. Aleš Půda<br />
Das Passivum im Tschechischen, PS, 2st., 5 LP<br />
Die zentralen Formen zur Bildung der passivischen Diathese im Tschechischen sind diejenigen mit<br />
dem zusammengesetzten Partizipialpassiv (Národní divadlo bylo založeno 16. května 1868.) und<br />
solche mit der (persönlichen) reflexiven Verbalform (Jako první se hrála opera Libuše). Bekanntlich<br />
wird das Passiv i.d.R. nur von (in-)transitiven Objektverben gebildet, wobei neueste<br />
Korpusdaten zeigen, dass nicht alle Objektverben gleichermaßen von dieser sekundären Diathese<br />
Gebrauch machen. Im Proseminar soll vor allem der funktionale Unterschied dieser beiden Passivformen<br />
diskutiert werden.<br />
Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Mitarbeit; Übernahme eines<br />
Referats; erfolgreiche Teilnahme an einer Hausarbeit oder einer Abschlussklausur.<br />
Literatur: Encyklopedický slovník češtiny (2002). Praha.<br />
Reflexivität im Russischen, HS/WÜ<br />
Die Reflexivität lässt sich im Russischen mittels unterschiedlicher lexikalischer Mittel ausdrücken;<br />
im Mittelpunkt des Hauptseminars stehen aber folgende zentrale Themenkreise zum russischen<br />
Verbum:<br />
� Diathese (Aktiv, Passiv, unpersönliche Konstruktionen);<br />
� (In-)Transitivität<br />
� Reflexivität<br />
Die konkreten zu behandelnden wissenschaftlichen Beiträge werden in der ersten Sitzung vergeben.<br />
Voraussetzung für einen Leistungsnachweis: regelmäßige und aktive Mitarbeit; Bearbeitung bestimmter<br />
Aufgaben; erfolgreiche Teilnahme an einem Referat oder Abschlussklausur.<br />
Empfohlene Lit.:<br />
Geniušienė, E. (1987). The typology of reflexives (Bd. 2). Berlin [u.a.].<br />
Gerritsen, N. (1990). Russian reflexive verbs : in search of unity in diversity (Bd. 15). Amsterdam<br />
[u.a.].<br />
Israeli, Alina (1997): Semantics and pragmatics of the "reflexive" verbs in Russian. München.<br />
VERTIEFUNGSMODUL SPRACHWISSENSCHAFT, geeignet für B.A., Master<br />
HS/WÜ Reflexivverben im Tschechischen, 2st.<br />
Die ersten neueren Klassifizierungen der tschechischen Reflexivverben reichen in die 50er Jahre<br />
des 20. Jahrhunderts zurück. Außer einem erneuten Versuch in den 70er (bzw. 80er Jahren) ist es<br />
dabei geblieben, so dass wir unser Wissen vor allem aus der benachbarten (meist englischsprachigen)<br />
Russistik schöpfen und auf das Tschechische anwenden und diskutieren wollen. 8/4 LP<br />
Literatur: Encyklopedický slovník češtiny (2002). Praha.<br />
Voraussetzung für einen Leistungsnachweis sind eine regelmäßige und aktive Mitarbeit; die Übernahme<br />
eines Referats bzw. auch die erfolgreiche Teilnahme an einer Hausarbeit.<br />
VERTIEFUNGSMODUL SPRACHWISSENSCHAFT, SPRACHWISSENSCHAFT <strong>MA</strong>STER<br />
UND <strong>MA</strong>GISTER, 4/8 LP
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Dr. Svetlana Ressel<br />
WÜ Kulturgeschichte des Balkans , 2 st.<br />
Der Balkan, dessen ethnische Komplexität immer wieder auf verbreitete Unkenntnis und daher Unverständnis<br />
stößt, wird nicht nur, aber doch ganz wesentlich, von slavischen Völkerschaften und<br />
Nationen besiedelt. Die Geschichte der Slaven auf dem Balkan reicht weit über tausend Jahre zurück.<br />
Der Kampf dieser Slaven um ihre staatliche Existenz richtete sich im Mittelalter vor allem<br />
gegen Byzanz, seit dem Ende des 14.Jahrhunderts bis hinein in das 20.Jahrhundert dann vorwiegend<br />
gegen das osmanische Reich.<br />
In dieser kulturhistorisch ausgerichteten wissenschaftlichen Übung wird vor geschichtlichem Hintergrund<br />
eine Beschäftigung mit Fragen der Sprache, der Literatur, der Folklore, der Mentalitätsgeschichte<br />
und der Alltagsweltgestaltung erfolgen, wobei Gemeinsamkeiten wie Unterschiede zwischen<br />
den verschiedenen balkanslavischen Völkern herausgearbeitet werden sollen. Eine ausführliche<br />
Literaturliste wird in der ersten Sitzung zur Verfügung stehen.<br />
PS: Kroatische und serbische linguistische und literarische Stilistik, 2 st.<br />
Die Stilistik ist eine philologische Disziplin, die sich an der Grenze zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft<br />
befindet. Als Wissenschaft vom Sprachstil, d.h. der diachronen und synchronen<br />
Varianten mündlicher und schriftlicher Ausdrucksformen, untersucht sie die unterschiedlichen Gattungsstile<br />
ebenso wie auch die typischen Merkmale von Gruppen- und Individualstilen. Dabei kann<br />
unter dem Individualstil einerseits der Stil eines einzelnen Autors von literarischen oder auch Gebrauchstexten<br />
und anderseits etwa derjenige eines einzelnen Redners im Bereich der gesprochenen<br />
Sprache verstanden werden.<br />
Die angewandte Stilistik (früher auch praktische Stilistik oder Stilkunde genannt) beschäftigt sich<br />
mit der funktionalen Spezialisierung und kommunikativen Wertigkeit der verschiedenen sprachlichen<br />
(vor allem lexikalischen, grammatischen und phonetischen) Mittel im Hinblick auf deren spezifische<br />
Verwendungsweise und intentional-expressive Angemessenheit.<br />
In diesem Proseminar sollen demzufolge anhand verschiedener literarischer wie nichtliterarischer<br />
kroatischer und serbischer Texte die wichtigsten stilistischen Elemente und Verfahrensweisen detailliert<br />
analysiert werden.<br />
HS/OS/WÜ Das Frauenbild in der kroatischen und serbischen Literatur, 2st.<br />
In diesem Proseminar sollen die verschiedenen Entwicklungen, die das Bild der Frau und ihre Rolle<br />
in der serbischen und kroatischen Literatur und Kultur geprägt haben, in ihren Grundzügen dargestellt<br />
werden. Dabei wird einerseits die Art und Weise untersucht, wie männliche Autoren Frauen in<br />
ihren verschiedenen privaten und gesellschaftlichen Rollen beschreiben. Anderseits soll kontrastiv<br />
dazu gemeinsam das Bild (die Bilder) herausgearbeitet werden, das kroatische und serbische<br />
Schriftstellerinnen von der Frau (und damit partiell von sich selbst) entworfen haben. In zeitlicher<br />
Hinsicht soll der Bogen von der Renaissance über das Barock, die Romantik und den Realismus bis<br />
hin zur Moderne und zur zeitgenössischen Literatur gespannt werden. Dabei werden in repräsentativer<br />
Auswahl alle literarischen Gattungen der sog. „Schönen Literatur“ (Lyrik, Drama, Prosa), aber<br />
auch verschiedene Bereiche der Volksliteratur (Märchen, Sprichwörter, Lieder) sowie Reisebeschreibungen<br />
zur Sprache kommen.<br />
Übersetzung deutsch-kroatisch/serbisch mit lexikalisch-stilistischen Übungen (Sprachübung)<br />
Neben einer Wiederholung und Vertiefung der bisher erworbenen grammatischen und lexikalischen<br />
Kenntnisse soll in dieser Übung die mündliche wie besonders die schriftliche Übersetzung deutscher<br />
Texte aus verschiedenen Sachbereichen geübt werden, wobei ein besonderes Augenmerk der<br />
Frage einer adäquaten Wiedergabe phraseologischer und stilistischer Spezifika gilt.
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Ana Valjan, M.A.<br />
Konversation Kroatisch/Serbisch, SÜ, 2st.<br />
Diese Veranstaltung bietet die Möglichkeit alltägliche und je nach Interesse der Studierenden ausgewählte<br />
Konversationssituationen in kroatischer bzw. serbischer Sprache zu üben. Konkrete Gesprächsthemen<br />
und Diskussionen werden dabei von den Studierenden je nach Affinität aus dem<br />
kulturellen und gesellschaftlich-politischen Kontext Kroatiens und Serbiens ausgewählt.<br />
Doz.habil.DSc Rumjana Zlatanova<br />
Das Altkirchenslavische, PS, 2st.<br />
Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung steht die Vermittlung der Grundlagen der vergleichenden<br />
Grammatik der slavischen Sprachen, die Herausbildung der ältesten gemeinsamen sprachhistorischen<br />
Tendenzen, wie sie im Altkirchenslavischen (Altbulgarischen) zuerst belegt sind, mit dem<br />
Ziel, Parallelen und Übereinstimmungen auch in den heutigen Slavinen leichter zu erkennen. Nach<br />
einer Einführung zum kulturhistorischen Kontext der Entstehung des Altkirchenslavischen, zu seiner<br />
sprachlichen Stellung und seiner Überlieferung werden die phonetischen und morphologischen<br />
Besonderheiten des Altkirchenslavischen den Hauptschwerpunkt der Veranstaltung bilden.<br />
Die Referatsthemen und ein Literaturverzeichnis werden zu Beginn des WS vorgelegt.<br />
Leistungsanforderungen für einen Schein: Regelmäßige und aktive Mitarbeit, Referat/ Hausarbeit<br />
Literatur:<br />
� Leskien, A.: Handbuch der altbulgarischen (altkirchenslavischen) Sprache. 10. Aufl. <strong>Heidelberg</strong><br />
1990 (Indogermanische Bibliothek, 1. Reihe: Lehr- und Handbücher)<br />
� Aitzetmüller, R.: Altbulgarische Grammatik als Einführung in die slavische Sprachwissenschaft.<br />
Freiburg i.Br. 1978 (= Monumenta linguae slavicae dialecti veteris. 12)<br />
� Trunte, H.: Slověnьskyj językъ. Ein praktisches Lehrbuch des Kirchenslavischen in 35 [30] Lektionen.<br />
Zugleich eine Einführung in die slavische Philologie. 1. Altkirchenslavisch. Durchges.<br />
Nachdr. der 4. Aufl. München 1997 [= Slavistische Beiträge. 264; Studienhilfen. 1.]<br />
� Birnbaum, H., J. Schaeken: Altkirchenslavische Studien II: Die altkirchenslavische Schriftkultur<br />
[Slavistische Beiträge 382]. München 1999
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Dr. habil. Blagovest Zlatanov Velichkov<br />
PS Das System der bulgarischen Personal-, Possessiv- und Reflexivpronomen, 2st.<br />
Die Personal-, Possessiv- und Reflexivpronomen bilden ein spezifisches Mikrosystem innerhalb des<br />
Gesamtsystems der bulgarischen Pronomen. Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel, ihre Hauptcharakteristiken<br />
und ihre gegenseitige Determinierung zu analysieren. Ein besonderer Akzent liegt auf<br />
der Tatsache, dass diese drei Gruppen von Pronomen 1) immer subjektgebunden sind (im Sinne des<br />
grammatikalischen Subjekts), 2) modal-logisch eng miteinander koordiniert sind und 3) homophonische<br />
und homographische Eigenschaften aufweisen. Anhand konkreter Beispiele werden in der<br />
Veranstaltung die Funktion und der Gebrauch der einzelnen Pronomen erläutert.<br />
Literatur:<br />
� Nicolova, Ruselina. Bălgarskite mestoimenija. Nauka i Izkustvo, Sofija, 1986, S. 219.<br />
� Nicolova, Ruselina. Bălgarska gramatika : morfologija. 1. izd., Univ. Izdat. "Sv.Kliment<br />
Ochridski", Sofija, 2008, S. 523.<br />
� Maslov, Jurij S. Gramatika na balgarskija ezik. Nauka i Izkustvo, Sofija, 1982, S. 401.<br />
PS Der bulgarische Roman nach 1989, 1. Teil, 2st.<br />
Die Veranstaltung ist als erster Teil einer breiter angelegten Beschäftigung mit dem bulgarischen<br />
Roman nach der plötzlichen, vom politischen Sturz des Kommunismus verursachten Entthronung<br />
des sozialistischen Realismus im Jahre 1989 konzipiert. In diesem Teil werden Romane zweier Autoren<br />
– Dimitar Korudžiev und Viktor Paskov - analysiert, die mit ihren Werken schon vor der<br />
Wende eine der wenigen Ausnahmen und eine Alternative zum offiziellen literarischen Kanon darstellten.<br />
Es werden die thematischen, stilistischen und konzeptuellen Gemeinsamkeiten zwischen<br />
ihren Werken vor und nach der Wende untersucht. Später wird zur Analyse der Roman von Emilija<br />
Dvorjanova „Passion ili smărtta na Alisa“ („Passion oder der Tod von Alice“ (1995)) hinzugezogen,<br />
der zusammen mit „Balada za Georg Chenich“ (1987, V. Paskov) und „ Predi da se umre: fantazija<br />
za Sašo Sladura“ (1993, D. Korudžiev) das Verhältnis zwischen der Kunst, dem Individuum, der<br />
Macht und den Zeitgeschehnissen ins Zentrum des Romansujets setzt.<br />
Literatur:<br />
� Paskov, Viktor. Balada za Georg Chenich. 3. izd., Sofija : Christo Botev, 1994, S. 135. d.Ü.:<br />
Paskov, Viktor. Viola d'Amore. 1. Aufl. Leipzig : Kiepenheuer, 1993, S. 183.<br />
� Korudžiev, Dimităr. Predi da se umre: fantazija za Sašo Sladura, Sofija: Literaturen Forum,<br />
1995, S. 152. d.Ü.: Korudžiev, Dimităr. Bevor gestorben wird: das stolze Leben des Sašo<br />
Sladura, Aus dem Bulg. von Andreas Tretner, Klagenfurt: Wieser-Verl., 2003, S. 284.<br />
� Dvorjanova, Emilija. Passion ili smărtta na Alisa. Roman-fuga. 1. izd., Sofija: Obsidian, 1995, S.<br />
205.<br />
Grundlagen der bulgarischen Grammatik und Lexik (Bulgarisch 1), Ü, 4st.<br />
Erwerb von grundlegenden sprachpraktischen Kenntnissen. In dieser Übung werden die Grundzüge<br />
des Lautsystems, der Worttypologie und der Wort- und Formbildung verschiedener Wortarten<br />
(Substantive, Adjektive, Personal- und Possessivpronomen, Numeralien) vermittelt. Neben den<br />
Grundzügen des Verbalsystems – Konjugationsklassen, einfache Tempora (Präsenz und Futur) –<br />
macht die Übung die Studierenden mit dem Grundwortschatz und der Wortfolge im Haupt- und<br />
Nebensatz vertraut. Das Hör- und Leseverständnis wird anhand von einfachen Standarddialogen<br />
entwickelt.<br />
Lehrbücher:<br />
� Hildegard Ehrismann-Klinger, Rumjana Pavlova. Powerkurs für Anfänger – Bulgarisch. PONS,<br />
2003<br />
� Walter, H.,E. Karvanbasieva. Lehrbuch der bulgarischen Sprache. Leipzig 1989<br />
Basismodul Spracherwerb, für B.A., 5 LP (inkl. Klausur)
SLAVISCHES INSTITUT - WINTERSEMESTER 2012/2013<br />
Dr. habil. Blagovest Zlatanov Velichkov<br />
Morphologie des Bulgarischen, 2. Teil (Bulgarisch 3), Ü, 4st.<br />
Diese Sprachübung ist für die Studierenden bestimmt, die Bulgarisch 2 erfolgreich absolviert haben<br />
oder über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen, damit sie zur Erarbeitung der grundlegenden<br />
Morphologie des Verbs, der Pronomina und der Numeralien übergehen können. Ein besonderer<br />
sprachpraktischer Akzent wird auf die verschiedenen grammatischen Kategorien des Verbs, die<br />
Formbildung sowie die semantische und syntaktische Beschreibung aller drei Wortarten gesetzt.<br />
Viele Übungen zum Bilden von komplexeren Satzreihen und Satzgefügen verhelfen zur Vertiefung<br />
der Sprachkenntnisse im Bereich des Haupt- und Nebensatzes.<br />
Literatur:<br />
Radeva, V. (Hrsg.). Bulgarische Grammatik: morphologisch-syntaktische Grundzüge. Helmut<br />
Buske Verlag, Hamburg 2003<br />
Walter, H.,E. Karvanbasieva. Lehrbuch der bulgarischen Sprache. Leipzig 1989<br />
Aufbaumodul Spracherwerb, für B.A., Magister, 5 LP (inkl. Klausur)<br />
Übersetzung Bulgarisch-Deutsch / Deutsch-Bulgarisch, SÜ, 2st.<br />
Diese Übung richtet sich an Studierende mit ausreichenden Sprachkenntnissen des Bulgarischen. Es<br />
werden Texte oder Textausschnitte unterschiedlicher Art (neuere bulgarische und deutsche Literatur<br />
und Publizistik, literatur- und sprachwissenschaftliche Nachschlagewerke) übersetzt und anschließend<br />
grammatisch und semantisch kommentiert."<br />
Vertiefungsmodul Spracherwerb B.A. und Master Spracherwerb, 3 LP<br />
HS/OS/WÜ Bulgarischer Diabolismus, 2st.<br />
Die letzte Phase des bulgarischen literarischen Modernismus, die üblicherweise mit dem Terminus<br />
„Diabolismus“ bezeichnet wird, bezieht sich auf das Schaffen einer kleinen Gruppe junger bulgarischer<br />
Schriftsteller – Svetoslav Minkov, Vladimir Poljanov, Čavdar Mutafov, u.a. - deren erste<br />
Werke Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhundertes erschienen. Anhand der Lektüre und Analyse<br />
einzelner Texte dieser Autoren werden in der Veranstaltung verschiedene Aspekte der bulgarischen<br />
diabolistischen Prosa behandelt : deren antimimetischer Charakter, deren Urbanismus, deren tiefer<br />
Psychologismus, deren Beschäftigung mit dem Grausamen, Unheimlichen, Morbiden, deren Tendenz<br />
zur Grenzüberschreitung, deren doppelgängerische Strukturen usw.<br />
Literatur:<br />
� Martin, Thomas M. Der bulgarische Diabolismus: eine Studie zur bulgarischen Phantastik zwischen<br />
1920 und 1934, Harrassowitz, Wiesbaden, 1993, S. 282.<br />
� Poljanov, Vladimir. Diabolični povesti i razkazi, Knigoizd. Georgi Bakalov, Varna, 1990, S.<br />
279.<br />
� Minkov, Svetoslav. Die Dame mit den Röntgenaugen: satirische Erzählungen. Buchverl. Der<br />
Morgen, Berlin, 1959, S. 284.