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Ein Mann, ein Werk - Entrepreneurship.de

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Scharfsichtiger Visionär: Um für s<strong>ein</strong> Mo<strong>de</strong>ll<br />

New Work zu werben, ist Frithjof Bergmann bis<br />

in <strong>de</strong>n letzten Winkel <strong>de</strong>r Welt unterwegs


Ich habe etwas wahnsinnig Aufregen<strong>de</strong>s<br />

mitgebracht“, sagt Frithjof<br />

Bergmann verschwörerisch. Der<br />

<strong>Mann</strong> mit <strong>de</strong>m wil<strong>de</strong>n Bart und<br />

weichen Augen zieht <strong>ein</strong> Plastiktütchen<br />

aus <strong>de</strong>r Tasche. Darin: <strong>ein</strong> in Form<br />

gepresster, bräunlicher Klumpen, <strong>de</strong>r ihn<br />

bei <strong>ein</strong>er Drogenkontrolle mit Sicherheit<br />

in Schwierigkeiten gebracht hätte. „Das<br />

ist Ökozement“, erklärt Bergmann s<strong>ein</strong>en<br />

Zuhörern. Kunstpause. Dann grinst er.<br />

Den Klumpen hat Bergmann aus Südafrika<br />

mit ins österreichische Schlierbach<br />

genommen zu <strong>ein</strong>em Workshop <strong>de</strong>r Spes<br />

Zukunftsaka<strong>de</strong>mie. Bergmann hält hier<br />

Vorträge und diskutiert mit Experten aus<br />

Regierung, Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

Der Ökozement, sagt er, soll das Bauen in<br />

Entwicklungslän<strong>de</strong>rn revolutionieren.<br />

Hergestellt wer<strong>de</strong> er aus <strong>ein</strong>er Art Klebstoff<br />

und Er<strong>de</strong>. „Ökozement ist günstig<br />

und leicht zu handhaben“, schwärmt Bergmann.<br />

Zehn ungeübte Personen könnten<br />

daraus an <strong>ein</strong>em Tag <strong>ein</strong> Haus bauen.<br />

Bergmann, Jahrgang 1930 und in Sachsen<br />

geboren, reist nahezu ununterbrochen<br />

durch die Welt – aus <strong>de</strong>n Slums in Johannesburg<br />

in Österreichs dörfliche Idylle,<br />

aus armen indischen Landstrichen ins vom<br />

Nie<strong>de</strong>rgang <strong>de</strong>r Automobilindustrie gebeutelte<br />

Detroit. Braune Klumpen hat er<br />

nur ausnahmsweise dabei, immer im Gepäck<br />

aber ist s<strong>ein</strong> Konzept: New Work,<br />

also Neue Arbeit, <strong>ein</strong> Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s Wirtschaftens<br />

und Arbeitens, das die Menschen<br />

von ihren ökonomischen Zwängen befreien,<br />

ihnen <strong>ein</strong>e neue Form <strong>de</strong>s Wohlstands<br />

und <strong>ein</strong>e höhere Lebensqualität ermöglichen<br />

soll. Bergmann diskutiert darüber<br />

mit Regierungsvertretern, Managern und<br />

sozialen Institutionen, er arbeitet mit Ar-<br />

Seite 57<br />

CSR<br />

<strong>Ein</strong> <strong>Mann</strong>, <strong>ein</strong> <strong>Werk</strong><br />

Er war Hafenarbeiter, Preisboxer und <strong>Ein</strong>siedler, ehe er s<strong>ein</strong>e Bestimmung fand: Seit über 50 Jahren<br />

predigt <strong>de</strong>r Philosoph Frithjof Bergmann mit „New Work“ <strong>ein</strong>e neue Form <strong>de</strong>s Arbeitens.<br />

General Motors war <strong>de</strong>r erste Konzern, <strong>de</strong>r ihn erhörte. Heute sind es Wirtschaftsbosse aus aller Welt<br />

beitslosen, Indianerstämmen und <strong>de</strong>n<br />

Ärmsten <strong>de</strong>r Armen in <strong>de</strong>r Dritten Welt.<br />

Das Konzept New Work, von Bergmann<br />

in jahrzehntelanger Denkarbeit und praktischer<br />

Erprobung entwickelt, klingt für<br />

viele Zuhörer s<strong>ein</strong>er Vorträge bestechend<br />

– ist aber auch komplex, vielschichtig und<br />

erklärungsbedürftig. Zu stark will es in die<br />

bestehen<strong>de</strong>n Strukturen <strong>ein</strong>greifen, for<strong>de</strong>rt<br />

in großen Teilen ihre komplette Umwandlung.<br />

Bergmann wie<strong>de</strong>rholt <strong>ein</strong>en<br />

Satz fast wie <strong>ein</strong> Mantra: „Unser Jobsystem<br />

hält uns im Würgegriff. Die <strong>ein</strong>en arbeiten<br />

bis zum Burn-out, die an<strong>de</strong>ren versinken<br />

in Arbeitslosigkeit und Lethargie.<br />

Es gibt k<strong>ein</strong>e an<strong>de</strong>re Möglichkeit als <strong>ein</strong>en<br />

radikalen Neuanfang.“<br />

Der Visionär spru<strong>de</strong>lt nur so über von<br />

I<strong>de</strong>en für mögliche Projekte. Nicht nur <strong>de</strong>r<br />

Ökozement, auch die Algenzucht <strong>de</strong>s Österreichers<br />

Johann Staudinger, <strong>de</strong>r auch<br />

am Workshop in Schlierbach teilnimmt,<br />

hat es ihm angetan: Die Algen wan<strong>de</strong>ln<br />

klimaschädliches CO2 in Sauerstoff um,<br />

eignen sich als schnell wachsen<strong>de</strong>r Brennstoff<br />

und gesun<strong>de</strong>s Nahrungsmittel. Bergmanns<br />

Vorstellung ist, dass diese Algen<br />

künftig in armen Dorfgem<strong>ein</strong>schaften gezüchtet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Ebenso begeistert Bergmann sich für die<br />

Produktion <strong>ein</strong>es an <strong>de</strong>r TH Aachen entworfenen<br />

Elektroautos, das zu <strong>ein</strong>em Preis<br />

von 5000 Euro auf <strong>de</strong>n Markt kommen<br />

soll. Ginge es nach ihm, wür<strong>de</strong> es als Bausatz<br />

konzipiert und in regionalen <strong>Werk</strong>stätten<br />

zusammengesetzt: Selbstproduktion<br />

und Selbstversorgung stehen für <strong>ein</strong>e<br />

<strong>de</strong>r großen Umwälzungen, die Bergmann<br />

mit New Work verfolgt. Im Sinne <strong>de</strong>r sogenannten<br />

Grundwirtschaft sollen alle<br />

technischen Errungenschaften dazu ge-<br />

nutzt wer<strong>de</strong>n, die Dinge <strong>de</strong>s täglichen Lebens<br />

nicht in großen Konzernen, son<strong>de</strong>rn<br />

in kl<strong>ein</strong>en Gem<strong>ein</strong>schaften vor Ort zu produzieren<br />

– in <strong>de</strong>n Zentren für Neue Arbeit.<br />

Das gilt für Nahrungsmittel, für Kleidung,<br />

für Häuser, für Energie und eben<br />

auch für Autos. Neue Computertechnologien<br />

könnten dabei zunehmend Möglichkeiten<br />

eröffnen, etwa 3D-Drucker für Produkte<br />

aus Kunststoff, mit <strong>de</strong>nen sich in<br />

Zukunft auch ohne große Fertigungsanlagen<br />

Bauteile herstellen ließen.<br />

Die Selbstversorgung vor Ort, sagt Bergmann,<br />

sei günstiger und min<strong>de</strong>re die Abhängigkeit<br />

von <strong>de</strong>r Lohnarbeit. Zu<strong>de</strong>m biete<br />

sie Menschen <strong>ein</strong>en Lebensinhalt, die<br />

im bestehen<strong>de</strong>n Jobsystem k<strong>ein</strong>en Platz<br />

haben. Sinn- und ziellose Warenproduk-<br />

Bergmann will Menschen<br />

zu <strong>ein</strong>er Beschäftigung<br />

verhelfen, die sie ausfüllt<br />

und glücklich macht,<br />

die ihnen Kraft gibt<br />

tion sowie gedankenloser Konsum fän<strong>de</strong>n<br />

<strong>ein</strong> En<strong>de</strong>, weil die Menschen dann selbst<br />

entschei<strong>de</strong>n, was sie zu <strong>ein</strong>em erfüllten<br />

Leben benötigen. „100 verschie<strong>de</strong>ne Sorten<br />

Zahnpasta wer<strong>de</strong>n es ganz sicher nicht<br />

s<strong>ein</strong>“, sagt Bergmann.<br />

Ebenfalls mit Selbstbestimmung hat die<br />

zweite große Säule <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls Neue Arbeit<br />

zu tun. Bergmann will <strong>de</strong>n Menschen<br />

zu <strong>ein</strong>er Beschäftigung verhelfen, die sie<br />

ausfüllt und glücklich macht, die ihnen<br />

Kraft gibt. Er sagt: „Nicht wir sollten <strong>de</strong>r


Arbeit dienen, die Arbeit sollte uns dienen.<br />

Sie sollte nicht alle Kräfte auszehren<br />

und uns erschöpfen, sie sollte uns dabei<br />

unterstützen, lebendigere, vollständigere<br />

und stärkere Menschen zu wer<strong>de</strong>n.“ Oft<br />

ruiniere die Arbeit in ihrer heutigen Form<br />

alles: die Gesundheit, die Partnerschaft<br />

und das Verhältnis zu <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn. Da es<br />

jedoch alles an<strong>de</strong>re als leicht sei, sich aus<br />

<strong>de</strong>m bestehen<strong>de</strong>n System zu befreien und<br />

kaum jemand dies aus eigener Kraft schaffe,<br />

will Bergmann möglichst viele Menschen<br />

auf diesem Weg coachen und beraten.<br />

<strong>Ein</strong> grundlegen<strong>de</strong>s Buch über s<strong>ein</strong><br />

Mo<strong>de</strong>ll hat er vor <strong>ein</strong>igen Jahren vorgelegt.<br />

Der Titel: „Neue Arbeit, neue Kultur“.<br />

Aus Bergmann spricht nicht nur <strong>de</strong>r Philosoph<br />

und Denker, son<strong>de</strong>rn auch viel Lebenserfahrung.<br />

Er hat selbst intensiv nach<br />

<strong>de</strong>r passen<strong>de</strong>n Lebensform gesucht. Im<br />

ländlichen Österreich zur Schule gegangen,<br />

entfloh <strong>de</strong>r damals 19-Jährige <strong>de</strong>r engen<br />

Dorfgem<strong>ein</strong>schaft mit <strong>ein</strong>em Stipendium<br />

in die USA. Als dieses abgelaufen<br />

war, jobbte er am Fließband und im Hafen,<br />

schrieb Theaterstücke und verdiente<br />

s<strong>ein</strong> Geld als Preisboxer. „In dieser Zeit<br />

wusste ich vor allem, was ich nicht wollte,<br />

nämlich zurück nach Österreich.“<br />

In Princeton studierte Bergmann dann<br />

Philosophie, promovierte mit <strong>ein</strong>er Arbeit<br />

über <strong>de</strong>n Philosophen Hegel, mit 24 Jahren<br />

bereits wur<strong>de</strong> er Dozent. Doch die<br />

Lehrtätigkeit an <strong>de</strong>r Eliteuniversität erfüllte<br />

ihn nicht und er zog als absoluter Selbstversorger<br />

in die <strong>Ein</strong>ö<strong>de</strong>. Aber auch hier<br />

fand er nicht die gesuchte Freiheit: „Ich<br />

lebte so nah an <strong>de</strong>r Natur, dass ich m<strong>ein</strong>e<br />

ganze Zeit damit verbrachte, Holz zu hacken“,<br />

sagt er. „Das war selbst <strong>ein</strong>gebrockte<br />

Sklaverei.“ Die Erfahrung brachte ihn<br />

immerhin auf die I<strong>de</strong>e mit <strong>de</strong>r Selbstversorgung<br />

auf hohem technischen Niveau.<br />

S<strong>ein</strong>e aka<strong>de</strong>mische Bestimmung fand<br />

Bergmann doch noch: An <strong>de</strong>r University<br />

of Michigan, in unmittelbarer Nähe zu Detroit,<br />

<strong>de</strong>m Zentrum <strong>de</strong>r amerikanischen<br />

Automobilindustrie. Hier beschäftigte er<br />

sich mit <strong>de</strong>n Rechten <strong>de</strong>r Arbeiter, <strong>de</strong>r Automatisierung<br />

und <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Arbeitslosigkeit.<br />

Hier fühlte er, dass s<strong>ein</strong> Wirken<br />

Sinn machte. Und hier kam es zu <strong>ein</strong>er<br />

aufsehenerregen<strong>de</strong>n Zusammenarbeit mit<br />

<strong>de</strong>m Autohersteller General Motors.<br />

Seite 58<br />

CSR<br />

Um die in <strong>de</strong>n 80er-Jahren drohen<strong>de</strong>n<br />

Massenentlassungen abzuwen<strong>de</strong>n, entwarf<br />

Bergmann für das GM-<strong>Werk</strong> in Flint <strong>ein</strong>e<br />

spezielle Art <strong>de</strong>r Teilzeit- o<strong>de</strong>r Kurzarbeit:<br />

<strong>Ein</strong> halbes Jahr arbeitete die <strong>ein</strong>e Hälfte<br />

<strong>de</strong>r Belegschaft am Fließband, <strong>ein</strong> halbes<br />

Jahr die an<strong>de</strong>re. In <strong>de</strong>r jeweils freien Zeit<br />

erhielten die Arbeiter die Möglichkeit, sich<br />

neue Beschäftigungsfel<strong>de</strong>r zu suchen und<br />

sich mit I<strong>de</strong>en selbstständig zu machen.<br />

Dazu richtete Bergmann <strong>ein</strong> Zentrum für<br />

Neue Arbeit <strong>ein</strong>, in <strong>de</strong>m die Arbeiter beraten<br />

und gecoacht wur<strong>de</strong>n. So ent<strong>de</strong>ckte<br />

zum Beispiel <strong>ein</strong> ehemaliger Fließbandarbeiter<br />

s<strong>ein</strong>e Begeisterung für Yoga und eröffnete<br />

<strong>ein</strong> Studio. <strong>Ein</strong>e Arbeiterin wur<strong>de</strong><br />

Lehrerin für baline-<br />

sische Kultur- und<br />

Kunstformen.<br />

Auch heute hat es<br />

Bergmann wie<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>r amerikanischen<br />

Autoindustrie<br />

zu tun. Er arbeitet in<br />

Detroit, <strong>de</strong>r Stadt,<br />

die sich durch die<br />

wirtschaftliche Notlage von GM, Chrysler<br />

und Ford in <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>ziges Krisengebiet verwan<strong>de</strong>lt<br />

hat. Viele Menschen haben ihren<br />

Job und auch ihre Häuser verloren. Zahlreiche<br />

<strong>Ein</strong>wohner sind bereits geflüchtet,<br />

die Natur hat sich weite Teile <strong>de</strong>r Stadt<br />

zurückerobert. Bergmann engagiert sich<br />

für <strong>de</strong>n ehemaligen Fabrikstandort Highland<br />

Park. Im Sinne <strong>de</strong>r Grundwirtschaft<br />

entstehen hier mit <strong>de</strong>r Unterstützung von<br />

Stiftungen und Spen<strong>de</strong>rn Foodhäuser, in<br />

<strong>de</strong>nen Obst und Gemüse angebaut wird.<br />

Die Pläne sehen auch <strong>ein</strong>e Fischzucht vor,<br />

die benötigte Energie soll aus Geothermie<br />

gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

Wie in Highland Park will Bergmann<br />

überall auf <strong>de</strong>r Welt Oasen <strong>de</strong>r Neuen Arbeit<br />

entstehen lassen – als Antwort auf die<br />

jeweils drängen<strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>r Region.<br />

Diese Vorstellung gefällt auch <strong>de</strong>r Spes Zukunftsaka<strong>de</strong>mie,<br />

die Kommunen in Österreich<br />

und Deutschland berät. „Wir versprechen<br />

uns von Bergmann wichtige<br />

Impulse für die Arbeit mit <strong>de</strong>n Gem<strong>ein</strong><strong>de</strong>n“,<br />

sagt Wolfgang Ma<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Geschäftsleitung.<br />

Mit Unterstützung <strong>de</strong>r Spes Zukunftsaka<strong>de</strong>mie<br />

haben bereits vier Gem<strong>ein</strong>-<br />

Oft ruiniere die Arbeit in<br />

ihrer heutigen Form alles:<br />

die Gesundheit, die<br />

Partnerschaft und das<br />

Verhältnis zu <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn<br />

Offenes Technologielabor ins Leben gerufen,<br />

in <strong>de</strong>m Menschen allen Alters für die<br />

Gem<strong>ein</strong>wirtschaft begeistert wer<strong>de</strong>n und<br />

sich in eigenen technischen o<strong>de</strong>r kreativen<br />

Projekten ausprobieren können. Weitere<br />

Beratungsschwerpunkte sind wohnortnahes<br />

Produzieren und regionales<br />

Selbermachen. „Gem<strong>ein</strong>sam mit <strong>de</strong>n Gem<strong>ein</strong><strong>de</strong>n<br />

überlegen wir, welche Technologien<br />

für sie <strong>de</strong>n größten Nutzen haben,<br />

die Menschen in <strong>de</strong>r Region stärken und<br />

zu<strong>de</strong>m nachhaltig sind“, sagt Ma<strong>de</strong>r.<br />

Er steht stellvertretend für die Berater, Pro-<br />

fessoren und Unternehmer, die Bergmann<br />

getroffen haben und von s<strong>ein</strong>en Ausführungen<br />

fasziniert sind. Bergmann inspiriert<br />

sie, sich für Ökolo-<br />

gieprojekte,Selbstbestimmung und<br />

regionalen Zusammenhalt<br />

zu engagieren.<br />

Er bestärkt sie,<br />

über alternative Wirt-<br />

schafts- und Lebens-<br />

mo<strong>de</strong>lle o<strong>de</strong>r <strong>ein</strong>en<br />

<strong>Ein</strong>satz für Benachteiligte<br />

nachzu<strong>de</strong>nken. Und das schon lange<br />

vor <strong>de</strong>n Diskussionen um Nachhaltigkeit<br />

und gesellschaftliche Stabilität o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Social-Business-Bewegung. Bergmann<br />

will Pioniere – etwa in Sachen Regionalwährung,<br />

<strong>de</strong>zentraler Energieversorgung<br />

o<strong>de</strong>r Coaching – stärker vernetzen und auf<br />

diese Weise ihre Schlagkraft erhöhen.<br />

Beseelt von s<strong>ein</strong>er Mission wäre Bergmann<br />

am liebsten auf <strong>de</strong>r ganzen Welt<br />

gleichzeitig, wür<strong>de</strong> diskutieren, beraten,<br />

überzeugen. Gefragt, ob er <strong>de</strong>nn überhaupt<br />

<strong>ein</strong> Zuhause besäße, kommt die Antwort<br />

zögerlich. <strong>Ein</strong> Zuhause vielleicht nicht direkt,<br />

aber <strong>ein</strong>en wichtigen Rückzugsort<br />

gebe es, sagt er schließlich. <strong>Ein</strong> Haus in<br />

Mexiko, auf <strong>de</strong>r Halbinsel Baja Californica.<br />

Es steht auf <strong>ein</strong>em Felsen, <strong>de</strong>r hinausragt<br />

in <strong>de</strong>n Pazifik. An <strong>ein</strong>em Ort so traumhaft,<br />

dass man es sich kaum vorstellen<br />

kann. Weiter nördlich in Kalifornien hätte<br />

das Grundstück mehrere Millionen Dollar<br />

gekostet. Bergmann zahlte damals 4000<br />

Dollar. Das Haus hat er mit s<strong>ein</strong>en eigenen<br />

Hän<strong>de</strong>n gebaut. /<br />

<strong>de</strong>n in Oberösterreich <strong>ein</strong> sogenanntes TEXT Andrea Bittelmeyer FOTO Andreas Teichmann

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