Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen - Bezirksregierung ...
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Spitze und Breite fördern<br />
Spitzenförderung muss sein. Sie ist notwendig für die kulturelle Profilierung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, die internationalen<br />
Maßstäben Rechnung trägt. Gemeinsam mit den Kommunen ist <strong>des</strong>halb dafür zu sorgen,<br />
dass es qualitativ hochwertige Kulturinstitute und -ereignisse gibt. Spitzenförderung setzt<br />
aber auch eine Förderung in der Breite geradezu voraus. Denn nur auf einem guten Humus gedeihen<br />
Spitzenleistungen. <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> besitzt eine vielfältige und lebendige freie Kulturszene.<br />
Soziokulturelle Zentren, Freie Theater, aber auch der große Bereich der Laien- oder Breitenkultur<br />
bilden diesen Humus und den Freiraum für aktive kulturelle Betätigung und kulturelle Teilhabe.<br />
Das Land kann sich hier nicht überall finanziell beteiligen, aber es kann und muss mehr als bisher<br />
zur Profilierung und Professionalisierung der freien Kulturszene beitragen.<br />
Kennerschaft und Qualität berücksichtigen<br />
Kulturpolitik und Kunstförderung dürfen auf Qualitätsmaßstäbe nicht verzichten. Sie sind bei der<br />
Beurteilung von Kunstwerken und Kulturveranstaltungen immer anzulegen. Die Lan<strong>des</strong>regierung<br />
bekennt sich in diesem Sinne ausdrücklich zur kennerschaftlichen und wertenden Anteilnahme an<br />
der Kultur. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Kulturpolitik sich als Kunstrichter aufspielen oder sich<br />
inhaltlich einmischen darf. Vielmehr ist bei Qualitätsfragen auf die Expertise von Künstlern und<br />
Kunstsachverständigen zu vertrauen. Eine an Qualität ausgerichtete Kulturpolitik muss die Voraussetzungen<br />
schaffen für exzellente Praxis in den Kultureinrichtungen und in der freien Kulturszene.<br />
Partnerschaft als Prinzip praktizieren<br />
Öffentliche <strong>Kulturförderung</strong> ist in erster Linie eine Gemeinschaftsaufgabe von Land und Kommunen.<br />
Sie ist umso aussichtsreicher, wenn sie sich um die Partnerschaft mit Akteuren aus Wirtschaft<br />
und Gesellschaft bemüht. Dazu gehören die Organisationen der Zivilgesellschaft wie auch private<br />
Unternehmen und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Auch die Bürger selbst sollen zur<br />
Übernahme einer größeren Verantwortung für Kultur bewegt werden. Für Unternehmen und Privatpersonen<br />
muss es attraktiv sein, mit Kultureinrichtungen zu kooperieren und in sie zu investieren<br />
und sich ehrenamtlich zu engagieren.<br />
Kreative Milieus fördern<br />
Die Kultur- und Kreativwirtschaft gewinnt immer mehr an Bedeutung. In der Informations- und Wissensgesellschaft<br />
der Zukunft ist Kreativität eine der wichtigsten Ressourcen. Kulturelle Bildung und<br />
künstlerisches Schaffen sind Voraussetzungen dafür, dass sie entsteht. Notwendig sind aber auch<br />
Orte und Milieus, in denen kreative Menschen aus den Künsten, den Medien, der Wissenschaft und<br />
Wirtschaft zusammen kommen, um gemeinsam an neuen Ideen und Projekten zu arbeiten. Lan<strong>des</strong>kulturpolitik<br />
kann einen Beitrag dazu leisten, die kreativen Kräfte im Land zur Entfaltung zu bringen.<br />
Sie fördert ein reiches Angebot an Programmen und bietet für eine entsprechende kommunikative<br />
Infrastruktur der verschiedenen innovativen Diziplinen beste Voraussetzungen. Gemeinsam mit<br />
den öffentlich-rechtlichen und privaten Medieneinrichtungen und -unternehmen, die ihrerseits das<br />
Kulturangebot in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> bereichern, entstehen so jene kreativen Milieus, die für Kultur<br />
und Wirtschaft förderlich sind.