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Heft 09/04 - beim LCH

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Archivbild: Michael Gerber/LEBE<br />

9 • 2 0 0 4<br />

AUS DEM <strong>LCH</strong><br />

Verbände des Service public schlagen Alarm<br />

Einen «Nationalen Aktions- und Protesttag gegen den Abbau des Service public» veranstalten<br />

am 23. September 14 Gewerkschaften und Berufsverbände mit insgesamt mehr als 300 000 Mitgliedern.<br />

Mit dabei sind auch die Organisationen der Lehrerschaft <strong>LCH</strong> und SER.<br />

Berner Lehrpersonen an einem Protesttag im Jahr 2003. Nun sollen Aktionen im ganzen Land vor dem Abbau warnen.<br />

An einer ausserordentlichen Präsidentenkonferenz<br />

des <strong>LCH</strong> in Zürich vom<br />

18. August orientierte Zentralpräsident<br />

Beat W. Zemp über die Hintergründe<br />

des Aktions- und Protesttages: «Bund<br />

und Kantone planen Abbauprogramme<br />

im Service public im Umfang von 9,4<br />

Milliarden Franken. Aufgrund von sogenannten<br />

‹Entlastungsprogrammen› sollen<br />

<strong>beim</strong> Bund und in den Kantonen<br />

schweizweit 9000 Vollzeitstellen gestrichen<br />

werden», sagte Zemp vor den Vertreterinnen<br />

und Vertretern der Sektionen,<br />

Fach- und Stufenverbände: «Es ist<br />

klar, dass die Gewerkschaften und<br />

Berufsverbände die Alarmglocke läuten<br />

mussten.» (Mehr zu den Sparmassnahmen<br />

im Bildungsbereich auf Seite 26.)<br />

Als «Grundübel» nannte Zemp die chronischen<br />

Defizite der öffentlichen Hand,<br />

verursacht durch schwankende Einnahmen,<br />

versäumte Reservebildung in<br />

«guten Zeiten» sowie einen fatalen Steuersenkungs-Wettbewerb<br />

unter den Kantonen.<br />

So habe der Kanton Zürich in<br />

den letzten Jahren Steuersenkungen in<br />

der Gesamthöhe von acht Prozent vorgenommen<br />

und damit seine Einnahmen<br />

um 320 Millionen Franken gesenkt.<br />

Trotz der Ablehnung der<br />

eidgenössischen Steuersenkungs-Vorlage<br />

am 16. Mai – ein «Lichtblick» wie<br />

Zemp betonte – gehe die «Politik der<br />

leeren Kassen» weiter.<br />

Die Folgen dieser Politik und des laufenden<br />

Stellenabbaus sind laut Zemp eine<br />

steigende Belastung für die Verbleibenden,<br />

Arbeitslosigkeit für die Abgebauten,<br />

fehlende Einstiegs-Chancen für die<br />

Jugendlichen. Heute gebe es in der<br />

Schweiz zwar drei Mal so viele Millionäre<br />

wie vor 15 Jahren, aber auch immer<br />

mehr Leute an der Armutsgrenze.<br />

Vom Abbau der öffentlichen Dienste ist<br />

die Bildung ebenso betroffen wie die Bereiche<br />

Gesundheit, Sicherheit, Verkehr,<br />

Kommunikation und Verwaltung. Und<br />

die «Sparwut» schlägt auch auf die Privatwirtschaft<br />

durch, zum Beispiel in<br />

Form von fehlenden Bau-Investitionen.<br />

25<br />

Erstmals Plattform der Verbände im<br />

öffentlichen Dienst<br />

Eine Allianz von 14 Gewerkschaften<br />

und Berufsverbänden mit insgesamt<br />

mehr als 300 000 im öffentlichen<br />

Dienst beschäftigten Mitgliedern ruft<br />

nun für den 23. September zu einem<br />

nationalen Aktions- und Protesttag auf.<br />

Es ist das erste Mal in der Schweiz, dass<br />

eine solch breite Aktionsplattform zustande<br />

kommt. Neben Protestversammlungen<br />

gegen den Abbau des Service<br />

public und Informationsständen dürfte<br />

es auch zu Aktionen wie Protestpausen<br />

oder «Dienst nach Vorschrift» kommen,<br />

um zu zeigen, welche Dienstleistungen<br />

durch den fortschreitenden Abbau<br />

gefährdet sind.<br />

Im Bereich Bildung/Schule wird es in<br />

erster Linie um Information der Bevölkerung,<br />

insbesondere der Eltern, gehen.<br />

Auf lokaler Ebene denkt <strong>LCH</strong>-Zentralpräsident<br />

Zemp etwa an einen «Tag der<br />

offenen Schultür» und ähnliche Aktionen.<br />

Zurzeit werden konkrete Ideen

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