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Wie hast Du rückblickend Eure Jubiläumsaktivitäten<br />
aus dem letzten Jahr in Erinnerung?<br />
Die komplette Veranstaltung war ein Highlight.<br />
„20 Wahre Jahre“, Jubiläum auf der Loreley, ausverkauft<br />
und Übertragung (die erste nach 15jahren<br />
Pause) vom WDR Rockpalast im Fernsehen<br />
festgehalten. Und die ganze Frische und Energie<br />
haben wir dann direkt im Anschluss für die neuen<br />
Aufnahmen genutzt. Es war sozusagen die Initialzündung.<br />
Wo und wie lange habt Ihr am neuen Album<br />
„Quid Pro Quo“ gearbeitet?<br />
Vor der Loreley gab es natürlich erste Ideen,<br />
danach ging die Vorproduktion los, die heiße<br />
Phase begann Mitte September. In den Principal<br />
Studios/Münster waren wir dann ab Januar 20<strong>16</strong>,<br />
erneut mit dem bewährten Produzententeam<br />
Umbreit/Sorg. Vorher gab es ja einige Probleme<br />
mit unserem ausgebrannten Proberaum in Berlin,<br />
was den Zeitplan fast gekippt hätte.<br />
Worin liegt der Unterschied zum erfolgreichen<br />
Vorgänger „Kunstraub“ aus dem Jahr 2013?<br />
Ein wenig mehr Rock, ein wenig mehr Metal. Für<br />
die beiden Russland-Songs haben wir erstmalig<br />
mit einem Moskauer Kosaken-Chor zusammengearbeitet.<br />
Trotzdem nicht die traditionellen Mittelalter-Klänge<br />
vernachlässigt, ein paar alte Instrumente<br />
hinzugenommen. Und vor allem kehren<br />
die Fremdsprachen zurück, die es auf „Kunstraub“<br />
nicht zu hören gab. „Quid Pro Quo“, „Pikse Palve“<br />
und „Dacw´Nghariad“ kann man hier durchaus<br />
als gelungene Beispiele anführen. Insgesamt die<br />
Quintessenz aus 21 Jahren In Extremo.<br />
Welcher Titel des Albums ist Dein Lieblingsstück<br />
und warum?<br />
Das ist eine extrem schwierige Frage. Sehr weit<br />
vorne steht da bei mir „Lieb Vaterland, magst<br />
ruhig sein“ wegen der aktuellen Thematik des 1.<br />
Weltkriegs.<br />
Gastsänger haben schon Tradition bei In Extremo,<br />
dieses Mal Hansi Kürsch von Blind Guardian<br />
und Marcus Bischoff/Alexander Dietz von Heaven<br />
Shall Burn. Kommen die Gastsänger in der<br />
Regel auf In Extremo zu oder wählt die Band sie<br />
nach eigenem Geschmack und zu dem jeweiligen<br />
Stück passend aus?<br />
Wir wählen uns die Gäste aus, die wir uns wünschen.<br />
Da geht es nicht nur um musikalische<br />
Vorstellungen, sondern in erster Linie um Freundschaften.<br />
Es hat noch keinen Gast gegeben, mit<br />
dem wir nicht auch privat zu tun hatten. Mit Hansi<br />
Kürsch und Blind Guardian waren wir im letzten<br />
Jahr zusammen auf einer Metal-Kreuzfahrt in der<br />
Karibik. Die waren auch schon öfters in Russland<br />
auf Tournee. Da bot sich an ihn den Text von<br />
„Roter Stern“ singen zu lassen. Dass der Text auf<br />
Deutsch ist, war auch eine Premiere für ihn. Auch<br />
Heaven Shall Burn sind gute Kumels, die wir für<br />
„Flaschenteufel“ nicht lange überreden mussten.<br />
„Quid Pro Quo“ heißt einfach übersetzt ´Geben<br />
und Nehmen´, welche Bedeutung kommt dem<br />
titelgebenden Stück des Albums zu?<br />
Eine tiefergehende. Das fängt schon beim Artwork<br />
an und hört erst beim Inhalt auf. Dieses Mal<br />
stand der Titel auch schon vor dem Schreiben<br />
vieler Texte fest. Es ist zwar kein Konzeptalbum,<br />
aber einen roten Faden gibt es, angefangen bei<br />
„Störtebeker“ über verschiedene Geben und<br />
Nehmen-Situationen bis hin zu „Sternhagelvoll“,<br />
einem Trinklied über gemeinsames Austauschen<br />
und Feiern.<br />
Mit wachsendem Erfolg steigt normalerweise<br />
auch die Verantwortung und soziale Bedeutung<br />
einer Band. Wie handhaben In Extremo Charterfolg<br />
und gesellschaftliches Engagement?<br />
Wir unterstützen Projekte wie z.B. die Kampagne<br />
iChance vom Bundesverband Alphabetisierung,<br />
die sich für Lesen- und Schreibenlernen einsetzt.<br />
Seit dem Loreley-Jubiläum arbeiten wir<br />
eng mit Sea Shepherd, der weltweit aktivsten<br />
Meeresschutzaktion zusammen. Wir engagieren<br />
uns für Viva Con Agua und statten immer wieder<br />
Sportmannschaften, vor allem in Berlin, mit<br />
Trikotsätzen aus.<br />
Die Band ist bekannt für ihre energetischen Live-<br />
Shows, vor allem auch für die verwendete Pyrotechnik.<br />
Gibt es da noch so eine Art schneller, härter,<br />
lauter, kurzum noch Steigerungspotential?<br />
Natürlich gibt es immer Steigerungspotential.<br />
Der Einsatz von Pyrotechnik hat sicher auch zum<br />
wachsenden Erfolg von In Extremo über die Jahre<br />
hinweg beigetragen. Sie waren ja auch Wegbereiter<br />
für andere Bands. Heute fährt aber jeder<br />
Schlagerstar tonnenweise Pyrotechnik auf, bei<br />
einer Helene Fischer-Produktion kannst Du dann<br />
einfach nicht mehr mithalten. Aber dennoch<br />
bleibt dies auch Bestandteil unserer kommenden<br />
Shows.<br />
Saarlandhalle Saarbrücken,<br />
Mittwoch, 12.Oktober, ab 20.00 Uhr<br />
www.inextremo.de