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city-scene TriLux Juli 07/16

Das total umsonste Popkulturmagazin.

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Wie hast Du rückblickend Eure Jubiläumsaktivitäten<br />

aus dem letzten Jahr in Erinnerung?<br />

Die komplette Veranstaltung war ein Highlight.<br />

„20 Wahre Jahre“, Jubiläum auf der Loreley, ausverkauft<br />

und Übertragung (die erste nach 15jahren<br />

Pause) vom WDR Rockpalast im Fernsehen<br />

festgehalten. Und die ganze Frische und Energie<br />

haben wir dann direkt im Anschluss für die neuen<br />

Aufnahmen genutzt. Es war sozusagen die Initialzündung.<br />

Wo und wie lange habt Ihr am neuen Album<br />

„Quid Pro Quo“ gearbeitet?<br />

Vor der Loreley gab es natürlich erste Ideen,<br />

danach ging die Vorproduktion los, die heiße<br />

Phase begann Mitte September. In den Principal<br />

Studios/Münster waren wir dann ab Januar 20<strong>16</strong>,<br />

erneut mit dem bewährten Produzententeam<br />

Umbreit/Sorg. Vorher gab es ja einige Probleme<br />

mit unserem ausgebrannten Proberaum in Berlin,<br />

was den Zeitplan fast gekippt hätte.<br />

Worin liegt der Unterschied zum erfolgreichen<br />

Vorgänger „Kunstraub“ aus dem Jahr 2013?<br />

Ein wenig mehr Rock, ein wenig mehr Metal. Für<br />

die beiden Russland-Songs haben wir erstmalig<br />

mit einem Moskauer Kosaken-Chor zusammengearbeitet.<br />

Trotzdem nicht die traditionellen Mittelalter-Klänge<br />

vernachlässigt, ein paar alte Instrumente<br />

hinzugenommen. Und vor allem kehren<br />

die Fremdsprachen zurück, die es auf „Kunstraub“<br />

nicht zu hören gab. „Quid Pro Quo“, „Pikse Palve“<br />

und „Dacw´Nghariad“ kann man hier durchaus<br />

als gelungene Beispiele anführen. Insgesamt die<br />

Quintessenz aus 21 Jahren In Extremo.<br />

Welcher Titel des Albums ist Dein Lieblingsstück<br />

und warum?<br />

Das ist eine extrem schwierige Frage. Sehr weit<br />

vorne steht da bei mir „Lieb Vaterland, magst<br />

ruhig sein“ wegen der aktuellen Thematik des 1.<br />

Weltkriegs.<br />

Gastsänger haben schon Tradition bei In Extremo,<br />

dieses Mal Hansi Kürsch von Blind Guardian<br />

und Marcus Bischoff/Alexander Dietz von Heaven<br />

Shall Burn. Kommen die Gastsänger in der<br />

Regel auf In Extremo zu oder wählt die Band sie<br />

nach eigenem Geschmack und zu dem jeweiligen<br />

Stück passend aus?<br />

Wir wählen uns die Gäste aus, die wir uns wünschen.<br />

Da geht es nicht nur um musikalische<br />

Vorstellungen, sondern in erster Linie um Freundschaften.<br />

Es hat noch keinen Gast gegeben, mit<br />

dem wir nicht auch privat zu tun hatten. Mit Hansi<br />

Kürsch und Blind Guardian waren wir im letzten<br />

Jahr zusammen auf einer Metal-Kreuzfahrt in der<br />

Karibik. Die waren auch schon öfters in Russland<br />

auf Tournee. Da bot sich an ihn den Text von<br />

„Roter Stern“ singen zu lassen. Dass der Text auf<br />

Deutsch ist, war auch eine Premiere für ihn. Auch<br />

Heaven Shall Burn sind gute Kumels, die wir für<br />

„Flaschenteufel“ nicht lange überreden mussten.<br />

„Quid Pro Quo“ heißt einfach übersetzt ´Geben<br />

und Nehmen´, welche Bedeutung kommt dem<br />

titelgebenden Stück des Albums zu?<br />

Eine tiefergehende. Das fängt schon beim Artwork<br />

an und hört erst beim Inhalt auf. Dieses Mal<br />

stand der Titel auch schon vor dem Schreiben<br />

vieler Texte fest. Es ist zwar kein Konzeptalbum,<br />

aber einen roten Faden gibt es, angefangen bei<br />

„Störtebeker“ über verschiedene Geben und<br />

Nehmen-Situationen bis hin zu „Sternhagelvoll“,<br />

einem Trinklied über gemeinsames Austauschen<br />

und Feiern.<br />

Mit wachsendem Erfolg steigt normalerweise<br />

auch die Verantwortung und soziale Bedeutung<br />

einer Band. Wie handhaben In Extremo Charterfolg<br />

und gesellschaftliches Engagement?<br />

Wir unterstützen Projekte wie z.B. die Kampagne<br />

iChance vom Bundesverband Alphabetisierung,<br />

die sich für Lesen- und Schreibenlernen einsetzt.<br />

Seit dem Loreley-Jubiläum arbeiten wir<br />

eng mit Sea Shepherd, der weltweit aktivsten<br />

Meeresschutzaktion zusammen. Wir engagieren<br />

uns für Viva Con Agua und statten immer wieder<br />

Sportmannschaften, vor allem in Berlin, mit<br />

Trikotsätzen aus.<br />

Die Band ist bekannt für ihre energetischen Live-<br />

Shows, vor allem auch für die verwendete Pyrotechnik.<br />

Gibt es da noch so eine Art schneller, härter,<br />

lauter, kurzum noch Steigerungspotential?<br />

Natürlich gibt es immer Steigerungspotential.<br />

Der Einsatz von Pyrotechnik hat sicher auch zum<br />

wachsenden Erfolg von In Extremo über die Jahre<br />

hinweg beigetragen. Sie waren ja auch Wegbereiter<br />

für andere Bands. Heute fährt aber jeder<br />

Schlagerstar tonnenweise Pyrotechnik auf, bei<br />

einer Helene Fischer-Produktion kannst Du dann<br />

einfach nicht mehr mithalten. Aber dennoch<br />

bleibt dies auch Bestandteil unserer kommenden<br />

Shows.<br />

Saarlandhalle Saarbrücken,<br />

Mittwoch, 12.Oktober, ab 20.00 Uhr<br />

www.inextremo.de

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