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Meine Illustrierte Ahnenliste - Jens Peter Clausen

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<strong>Jens</strong> <strong>Peter</strong> <strong>Clausen</strong>: <strong>Illustrierte</strong> <strong>Ahnenliste</strong> 80<br />

60749? PANKER (Pancker), Anna, * auf Rügen aus einem adligen Geschlecht mit dem Stammsitz<br />

Mattchow auf der Halbinsel Wittow im Kirchspiel Altenkirchen/Rügen. Daß sie die<br />

Ehefrau des Hermman Rose war, geht aus der Leichenpredigt ihres Enkel Axel Rose hervor,<br />

die am 9. Febr. 1681 in Olaikirche in Reval gehalten wurde („Anna von Banckert, entsprossen<br />

aus dem vornehmen, hochadlichen Hause der Banckert auff dem Lande und Fürstenthumb<br />

Rügen“). Damit muß die Familie Panker auf Rügen gemeint sein, als deren älteste<br />

Familienmitglieder erwähnt werden: 1345 Raslav Pancker auf Rügen, 1349 Razlav und<br />

Hennecke Pancker, Mitbesitzer von Gulewitz, und 1395 Pawel Pancker, Knappe und<br />

Lehnsmann auf Mattchow. Die Pancker könnten sich im 14. Jh. von dem altadligen<br />

Geschlecht von der Lanken abgezweigt haben, da sie wie dieses einen wachsenden roten<br />

Löwen in blauem Felde über drei Sternen führten (Siebmacher V, S. 165), doch übernahmen<br />

die Panker bald das Rügensche Fürstenwappen, den Löwen über der Mauerkrone von 3 bzw.<br />

5 Steinen, doch über dem Helm statt der Krone drei Straußenfedern blau, rot, blau, die<br />

Helmdecken rot und blau. Den Stammsitz Mattchow auf Rügen vermachte Jochim Hinrich<br />

von Panker 1704 seinen Vettern von der Lanken und verzog nach Mecklenburg, wo das<br />

Geschlecht der Panker erloschen ist. Für die Heirat der adligen Anna Pancker mit dem<br />

nichtadligen Hermann Rose wohl in den 1560er Jahren hatte es auf Rügen bereits einen<br />

Präzedenzfall gegeben, da der Bauer Claus Piper, 1530 – 1548 in Drewoldke ansässig, eine<br />

Tochter des Claus von Quantz auf Varnkewitz heiratete. Im Rügenschen Landschoß-Register<br />

von 1568 erscheinen ein Hans Pancker auf dem Stammgut Mattchow und Rickelt Pancker in<br />

Drewoldke. – Zur Namensdeutung: Pan(c)ker kommt von slawisch Pankuhren, was als<br />

„Herrenwinkel“ oder „Burgstall des Herren“ übersetzt wird.<br />

Kinder Rose/Pancker, 1. und 2. wahrscheinlich, 3. sicher:<br />

1. Trin Rose vom Jagdhaus in Wieck, oo Prerow 22. November 1590 mit Hans Nieman.<br />

2. Hermann Rose (s. Nr. 30374).<br />

3. Bogislaus Rose(n), * Wieck 1572, # Reval 22. Januar 1659, Kaufmann, Bürger und ältester der Großen<br />

Gilde in Reval, 1618 – 1635 Statthalter über Jama, Koporje und Ivangorods Lehen. oo 1) Reval 1602 mit<br />

Margarethe Molkenbur, oo 2) Reval 1651 mit Magdalena Stampehl. Am 1. Oktober 1617 in den<br />

schwedischen Adelsstand mit Namen „Rosen“ erhoben, wurde er zum Stammvater eines weitverzweigten<br />

baltischen Adelsgeschlechtes. Das 1617 verliehene Wappen zeigt einen aufrecht schreitenden goldenen<br />

Löwen mit ausgeschlagener roter Zunge und doppeltem aufgeworfenem Schweif begleitet von drei<br />

silbernen Rosen, zwei zu einer, in blauem Felde. Als Helmzier ein wachsender Löwe mit einer silbernen<br />

Rose über dem Haupt, die Helmdecken blau und gold. Zur Unterscheidung vom uradligen Geschlecht der<br />

„roten Rosen“ in Livland, Schweden, Rußland und Deutschland, deren Wappen drei rote Rosen in<br />

goldenem Schild zeigt, führen die Nachfahren Bogislaus Rosens, bekannt als die Barone Rosen aus dem<br />

Hause Weinjerwen und Kardina, auch den Namen „die weißen Rosen“ wegen der silbernen Rosen in ihrem<br />

Wappen. – 1658 schenkte Bogislaus Rosen der Prerower Kirche einen Abendmahlskelch mit Patene und<br />

200 Reichsthaler, „weil Ich in dem ort zu der Weldt kommen vndt gebohren“ (laut Brief des Bogislaus<br />

Rosen vom 25. Juni 1658, Domkirchenarchiv Reval). Das 1651 errichtete Epitaph für seine beiden Frauen<br />

in der Nikolaikirche in Reval (heute Tallinn, Hauptstadt von Estland) gilt als ein herausragendes Barock-<br />

Kunstwerk des Nordens. Am 30. Mai 1634 anläßlich eines Festes in Koporje um einen Eintrag in Hans<br />

Arpenbecks Stammbuch (= Poesiealbum) gebeten, schrieb Bogislaus Rosen den Vers hinein: „Im Ungluck<br />

hab ein Lewenmuth / Traw Gott, es kan balt werden gut / Im Gluck thu Dich auch nicht erheben / Gott<br />

kann Dir bald ein Unglück geben“.<br />

Literatur: Elisabet von Rosen: Bogislaus Rosen (1572-1658). Dorpat 1938, S. 82-88. – Rosen (1617), in:<br />

Adelslexikon Bd. 12, Limburg an der Lahn 2001 (= Genealogisches Handbuch des Adels Bd. 125), S. 26f.<br />

60750 – 65535. ...

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