25.01.2017 Aufrufe

Nippeser Bürgerwehr Fest 2016/2017

Festheft der Kölner Karnevalsgesellschaft Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V. | Weitere Informationen unter www.nippeser-buergerwehr.de

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10 FRAGEN AN…<br />

Ingo Häcker, Archivar der <strong>Nippeser</strong> <strong>Bürgerwehr</strong><br />

Wie wird man Archivar einer Karnevalsgesellschaft?<br />

Eigentlich kam ich zu diesem Amt, wie<br />

die Jungfrau zum Kinde. In meiner Zeit als<br />

aktiver Schütze sammelte ich bereits die<br />

ersten Erfahrungen. Denn das Archiv des<br />

Bezirksverbandes und Stadtverbandes Kölner<br />

Schützen wurde von mir komplett überarbeitet.<br />

Nachdem mein Vorgänger Günter Becker<br />

viel zu früh verstarb, wurde ich vom Vorstand<br />

angesprochen, dieses Amt weiterzuführen, was<br />

ich dann auch sehr gerne tat.<br />

Worin besteht die Aufgabe eines Archivar?<br />

Im Prinzip ist man der Jäger des verloren<br />

Schatzes.<br />

Ich sammele alles was mir von der<br />

<strong>Nippeser</strong> <strong>Bürgerwehr</strong> in die Finger kommt, vom<br />

Zeitungsartikel bis zum Bildmaterial, das dann<br />

von mir digitalisiert wird. Gerade alte Bilder aus<br />

früheren Tagen sind für mich von großem Wert.<br />

Über das gesamte Jahr hinweg schreibe ich<br />

zu fast jeder Veranstaltung einen Bericht, so<br />

dass man das vergangene Jahr Revue passieren<br />

lassen kann.<br />

Es ist mir wichtig, einen lückenlosen Verlauf<br />

zu dokumentieren und so für die Nachwelt zu<br />

erhalten.<br />

Besteht das Archivmaterial ausschließlich<br />

aus Bild- und Tonmaterial?<br />

Wie gesagt es existiert ein fortlaufender<br />

Jahresbericht mit vielen Bildern und Texten,<br />

der nach Abschluss des Jahres zu einem Buch<br />

gebunden wird.<br />

Ich habe viele Bilder, Tonmaterial, und<br />

natürlich Orden, Urkunden, Pokale und<br />

<strong>Fest</strong>bücher.<br />

Woher beziehst Du das Archivmaterial?<br />

Man sieht mich oft mit einer Fotokamera<br />

bewaffnet, womit ich die Veranstaltung bildlich<br />

dokumentiere. Ich sammele Presseberichte<br />

aus Zeitungen, suche aber auch in den<br />

sozialen Medien nach Beiträgen über unsere<br />

Gesellschaft. Auch von unseren Mitgliedern<br />

erhalte ich das ein oder andere, z.B. alte<br />

Fotoalben, die ich dann einscanne.<br />

Was geschieht mit dem Archivmaterial?<br />

Gelagert wird es im Archivraum in der<br />

Geschäftsstelle unserer Gesellschaft.<br />

Das Datenmaterial habe ich auf<br />

mehreren <strong>Fest</strong>platten gesichert. Ich kann<br />

das Archivmaterial vielseitig verwenden. Im<br />

alljährlichen <strong>Fest</strong>buch, aber auch auf Facebook<br />

und auf unserer Homepage sind meine Bilder<br />

und Berichte wiederzufinden.<br />

Hat jeder aus der Gesellschaft die<br />

Möglichkeit, das Material einzusehen?<br />

Eigentlich kann jeder Einsicht in das Archiv<br />

nehmen, wenn er es möchte. Im <strong>Fest</strong>buch<br />

werden des öfteren Bilder von „Früher“<br />

veröffentlicht.<br />

Gab es in den vergangenen Jahren schon<br />

Veranstaltungen (z.B. Ausstellungen) bei<br />

denen das Material zum Einsatz kam?<br />

Zum 100 jährigen Bestehen der Gesellschaft<br />

wurde nicht nur ein Buch erstellt, in dem viel<br />

Archivmaterial zum Einsatz kam, sondern auch<br />

eine Ausstellung in der Geschäftsstelle der<br />

Sparkasse Nippes durchgeführt.<br />

Arbeitest Du im Zusammenhang mit<br />

dem Archivmaterial mit den anderen<br />

Gesellschaften zusammen? Tauscht ihr euch<br />

gegenseitig aus?<br />

Es ist eine engere Zusammenarbeit sowie ein<br />

Treffen aller Archivare der Corps Gesellschaften<br />

in Planung.<br />

Im Laufe einer Session erhalte ich von jedem<br />

Traditionscorps das <strong>Fest</strong>buch, in dem ich das ein<br />

oder andere interessante Thema finde, womit<br />

unsere Gesellschaft wiederum in Verbindung<br />

gebracht wird.<br />

Was macht Dir am meisten Spaß am Amt des<br />

Archivars?<br />

Zum einen ist es eine Art Sammelleidenschaft<br />

und das Bestreben, eine lückenlose<br />

Dokumentation über die Gesellschaft zu<br />

erhalten. Zum anderen ist es immer wieder eine<br />

Reise in die Vergangenheit, die mich fasziniert.<br />

Es ist eine sehr zeitintensive Arbeit, die so<br />

niemand sieht. In einem Jahresbericht über die<br />

Gesellschaft stecken viele Stunden Arbeit, vom<br />

Recherchieren bis zum Schreiben des Textes.<br />

Hat man aber diesen dann fertig, ist man richtig<br />

Stolz, etwas für die Gesellschaft geschaffen zu<br />

haben, das der Nachwelt erhalten bleibt.<br />

Wie groß ist Dein Respekt vor dem Material?<br />

Was empfindest Du dabei?<br />

Ja, ich glaube das Wort „Respekt“ ist<br />

zutreffend. Archivmaterial, das mehrere<br />

Jahrzehnte alt ist oder einen Orden, der vor<br />

dem Krieg verliehen wurde, sind besondere<br />

Momente, die einem das Herz höher schlagen<br />

lässt.<br />

Ich glaube, ich bin mit Leib und Seele<br />

Archivar und wenn man sich tatsächlich mit<br />

diesen Dingen identifiziert, macht dieses Amt<br />

unglaublich viel Spaß.<br />

Ingo Häcker im Gespräch mit Oliver Brückner<br />

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