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40376_Leseprobe_10_Stunden
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Der „Lange Hunderter“ von 1908 – Geld als Quelle 53<br />
Arbeitsblatt: Bedeutung der Symbole des „Langen Hunderters“<br />
Wasserzeichen und Vorderseite<br />
Im Wasserzeichen ist Wilhelm I. zu sehen, der Großvater von Wilhelm II. und erster Kaiser des Deutschen Kaiserreiches von 1871.<br />
Auf der Vorderseite des Scheines sieht man die antiken Götter Hermes und Ceres.<br />
Hermes war der Schutzgott der Kaufleute, des Verkehrs und des Handels, symbolisiert den wirtschaftlichen Aufstieg des Deutschen<br />
Reiches in den Jahren nach der Reichsgründung.<br />
Ceres: Göttin des Ackerbaus, der Landwirtschaft, symbolisiert die agrarischen Wurzeln des deutschen Staates.<br />
Die abgebildeten Götter können auch für zwei sehr wichtige Verbände des Reiches stehen, den Centralverbund der deutschen<br />
Industrie (CDI) sowie den Bund der deutschen Landwirte (BdL). In diesen Verbänden sammelten sich die Industriellen und die<br />
adligen Großgrundbesitzer.<br />
In der Bildmitte findet sich die Reichskrone, Zepter und Schwert kreuzen sich dahinter. Diese Symbole stehen für die führende<br />
Macht, welche die deutsche Einigung betrieben hatte und nun die deutsche Politik bestimmte: Preußen.<br />
Rückseite des Scheines<br />
Eiche: Sinnbild für „deutsche Standfestigkeit“, Symbol für die Unsterblichkeit, galt den Germanen als heiliger Baum, mittelalterliche<br />
Gerichtseiche, durch den Bezug zum Germanentum stand die Eiche im 19. Jahrhundert für Heldentum (dementsprechend<br />
die hohen militärischen Orden mit Eichenlaub!).<br />
Amboss: steht für die Kunst der Metallbearbeitung, für die Leistungen des Handwerks und der Arbeiterschaft.<br />
Kriegsschiffe (unter Volldampf) deuten auf das deutsche Flottenrüstungsprogramm hin, das seit 1900 vom Kaiser mit Unterstützung<br />
der Industriellen und der adligen Großagrarier betrieben wurde.<br />
Pflug: symbolisiert das Bauerntum.<br />
Zahnrad (unten links): symbolisiert die Feinmechanik, die technische Industrie. Hinweis auf den technischen und wissenschaftlichen<br />
Fortschritt.<br />
Warenballen: symbolisiert die Kaufleute und den Handel, vor allem wohl den Fernhandel bzw. Kolonialhandel und somit die imperialistischen<br />
Ziele Deutschlands.<br />
Hermesstab: symbolisiert Handel und Verkehr.<br />
Germania: Personifikation Germaniens, des Deutschen Reiches; sie symbolisiert nach 1870/71 die nationale Einheit. Auf älteren<br />
Darstellungen ist die Germania oft unbewaffnet dargestellt.<br />
Schild: stellt Wehrhaftigkeit dar, auf dem Schild der Adler, das preußische Wappentier, stark und kampferprobt.<br />
Lorbeerkranz: Die Germania ist lorbeergeschmückt (vgl. Lorbeerzweig auch auf der Vorderseite), ein Symbol für den Sieg im<br />
deutsch-französischen Krieg 1870/71, der zur Reichseinigung führte.<br />
copy<br />
Reichskrone und Krönungsmantel: Der Adler findet sich auf dem Krönungsmantel und auf dem Schild, ein Hinweis auf die Führerschaft<br />
Preußens im Prozess der deutschen Einigung.<br />
© Wochenschau Verlag<br />
© Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts.