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tom clancy im sturm

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Moskau<br />

3<br />

Korrelation der Kräfte<br />

»Nach meiner Meinung hat man mich überhaupt nicht gefragt«,<br />

erklärte Generalstabschef Marschall Schawyrin. »Als man mich am<br />

Donnerstagabend rief, war die politische Entscheidung längst gefallen.<br />

Wie lange ist es her, dass der Verteidigungsminister mich um<br />

eine auf stichhaltigen Argumenten basierende Entscheidung gebeten<br />

hat?«<br />

»Und was haben Sie gesagt?« fragte Marschall Roschkow, Oberbefehlshaber<br />

der Heerestruppen. Die erste Reaktion war ein gr<strong>im</strong>miges,<br />

ironisches Lächeln.<br />

»Die Streitkräfte der Sowjetunion seien nach einer Vorbereitungszeit<br />

von vier Monaten in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen.«<br />

»Vier Mo nate...?« Roschkow starrte aus dem Fenster, drehte<br />

sich dann um. »Wir werden nicht bereit sein.«<br />

»Die Feindseligkeiten beginnen am 15. Juni«, erwiderte Schawyrin.<br />

»Wir müssen bereit sein, Juri. Sollte ich denn vielleicht sagen:<br />

»Bedaure, Genosse Generalsekretär, aber die Sowjetarmee ist dazu<br />

nicht in der Lage?< Ich wäre entlassen und durch einen fügsameren<br />

Mann ersetzt worden - Sie wissen ja, wer das ist. Wollen Sie lieber<br />

unter Bucharin dienen?«<br />

»Dieser Idiot!« grollte Roschkow. Die brillanten Pläne des damaligen<br />

Generalleutnants Bucharin hatten die Sowjetarmee nach<br />

Afghanistan geführt. Bucharin, fachlich eine Null, war von seinen<br />

politischen Beziehungen nicht nur gerettet, sondern bis fast an die<br />

Spitze des Militärs befördert worden.<br />

»Soll also er in diesem Z<strong>im</strong>mer sitzen und Ihnen seine Pläne<br />

diktieren?« fragte Schawyrin. Roschkow schüttelte den Kopf. Die<br />

beiden waren befreundet, seit sie 1945 bei dem letzten Vorstoß auf<br />

Wien Panzerverbände befehligt hatten.<br />

»Und wie fangen wir das an?« fragte Roschkow.<br />

»Roter Sturm«, erwiderte der Marschall schlicht. Roter Sturm<br />

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