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tom clancy im sturm

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schnell kann die Nato unmöglich reagieren. Bis ihre Offiziere die<br />

Gehe<strong>im</strong>dienstmeldungen verarbeitet und ihren Ministern vorgelegt<br />

haben, rollen unsere Panzer schon in der Bundesrepublik durchs<br />

Kinzigtal.«<br />

»Zuviel kann schief gehen!« Der OB West erhob sich so rasch,<br />

dass ihm das Handtuch von den Hüften zu rutschen drohte. Er hielt<br />

es mit einer Hand fest und ballte die andere. »Die Verkehrsregelung<br />

muss ausgearbeitet werden. Unsere Männer müssen an den neuen<br />

Waffensystemen üben. Unsere Heeresflieger müssen auf den Fronteinsatz<br />

gegen die Imperialisten vorbereitet werden. Bitte sehr, da<br />

haben Sie ein unüberwindliches Problem. Die Piloten müssen mindestens<br />

einen Monat lang intensiv üben. Und meine Panzerbesatzungen,<br />

Geschützbedienungen und Infanteristen auch.«<br />

Wenn du eine Ahnung von deiner Arbeit hättest, wärst du jetzt<br />

bereit, du nichtsnutziger Hurenbock! dachte Alexejew. Der OB<br />

West war ein Mann von einundsechzig, der unter Vernachlässigung<br />

seiner Dienstpflichten gerne seine Potenz unter Beweis stellte. Aber<br />

der Mann galt als politisch zuverlässig. So geht das also in unserem<br />

System, sagte sich der jüngere General. Zur Verteidigung des Vaterlandes<br />

brauchen wir Kämpfer, und was kriegen wir? Politisch<br />

zuverlässige Bürohengste. Alexejew spielte seine letzte Karte aus:<br />

»Genosse General, Ihre Divisions-, Reg<strong>im</strong>ents- und Bataillonskommandeure<br />

sind tüchtige Männer. Vertrauen Sie ihnen.« Es<br />

konnte nicht schaden, das Banner der Roten Armee zu schwenken,<br />

fand Alexejew.<br />

Roschkow erhob sich. »Was Sie sagen, Pawel Leonidowitsch, hat<br />

Hand und Fuß, aber dürfen wir ein Vabanquespiel um die Sicherheit<br />

des Landes wagen?« Er schüttelte den Kopf und zitierte wie<br />

schon oft die Militärdoktrin: »Nein. Gewiss, wir setzen auf den<br />

Überraschungseffekt, wenn unser erster schwerer Schlag den Weg<br />

für den kühnen Vorstoß unserer Panzer fre<strong>im</strong>acht. Während das<br />

Politbüro den Westen mit Friedensangeboten in Sicherheit wiegt,<br />

bereiten wir unseren Schlag vor, und wenn er fällt, trifft er den<br />

Gegner, der erst drei Tage vorher Verdacht geschöpft hat, unvorbereitet.«<br />

Die Offiziere folgten Roschkow, um sich unter der kalten Dusche<br />

den Schweiß von den Leibern zu waschen. Zehn Minuten später<br />

versammelten sie sich erfrischt <strong>im</strong> Speisesaal <strong>im</strong> zweiten Stock. Die<br />

Kellner, größtenteils KGB-Informanten, stellten fest, dass eine et­<br />

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