PC Games 02-2017
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AKTUELL <strong>02</strong>|17<br />
nicht schnell einen Stellungswechsel<br />
vornehmen, hauchen wir ganz<br />
unehrenhaft unser virtuelles Leben<br />
aus. Zwar kann sich Karl auch<br />
ganz gut mit Messer und Pistole<br />
zur Wehr setzen, allzu viele Treffer<br />
hält er aber nicht aus. Um die aktuelle<br />
Lage einzuschätzen, ist ein<br />
Blick auf die farbige Markierung<br />
über den Köpfen der Feinde hilfreich:<br />
Grün bedeutet Dienst nach<br />
Vorschrift, Gelb zeigt eine erhöhte<br />
Aufmerksamkeit an und bei einem<br />
roten Punkt ist die Gefahr erkannt<br />
und es wird ohne weitere Warnung<br />
geschossen.<br />
Also heißt das Motto: Ruhe bewahren<br />
und kreativ vorgehen. So<br />
können wir beispielsweise eine an<br />
einem Kran befestigte Kiste abschießen,<br />
die gleich einen ganzen<br />
Trupp unter sich begräbt, mit einer<br />
Granate oder Mine einen beseitigten<br />
Feind zur tödlichen Sprengfalle<br />
umfunktionieren (fies!) oder darauf<br />
achten, dass unsere Schüsse<br />
zeitgleich mit einem lauten Umgebungsgeräusch<br />
erfolgen. Möglichst<br />
im Schatten agieren, Tote aus dem<br />
offenen Feld in den Straßengraben<br />
ziehen, immer schön in Deckung<br />
bleiben – so kommen wir unbeschadet<br />
weiter.<br />
Bei unserem Ein-Mann-Feldzug<br />
profitieren wir auch von der neu gewonnenen<br />
Bewegungsfreiheit des<br />
Helden: Karl kann nun über Abgründe<br />
springen, sich an Vorsprüngen<br />
entlanghangeln oder an Hauswänden<br />
emporklettern, um sich ein<br />
Schützennest mit perfekter Übersicht<br />
in luftiger Höhe einzurichten.<br />
Mehrspieler-Modi<br />
Nach der acht Missionen umfassenden<br />
Kampagne, die auch zusammen<br />
mit einem Freund kooperativ<br />
gespielt werden kann, und<br />
bereits angekündigten Zusatzinhalten<br />
wie der Vorbesteller-<br />
Bonusmission Zielperson: Der<br />
Diktator braucht Sniper Elite 4<br />
Die KI der Wehrmachtssoldaten erwies sich im Probespiel als<br />
clever. Erledigen wir frühzeitig den kommandierenden Offizier,<br />
verlieren die Gegner jedoch spürbar an Kampfwillen.<br />
aber nicht im Schrank zu verstauben.<br />
Rebel lion setzt wie in den<br />
Vorgängern auf eine Spielspaßverlängerung<br />
durch Multiplayer-Modi,<br />
die kooperative und kompetitive<br />
Schlachten mit bis zu zwölf Spielern<br />
erlauben. Bei unserem Anspieltermin<br />
konnten wir uns im<br />
neuen Modus Control austoben. In<br />
dem schnellen Scharmützel spielen<br />
zwei Sechser-Teams gegeneinander<br />
und müssen Kontrollpunkte<br />
erobern und möglichst lange halten.<br />
Klingt nach Standardware, ist<br />
aber durch die großen und verwinkelten<br />
Karten, die viele hochgelegene<br />
Positionen für Sniper-Schützen<br />
bieten, eine echte taktische<br />
Herausforderung. Allerdings lohnt<br />
sich Campen nicht, denn nach<br />
dem ersten Schuss werden die<br />
Gegner auf die Stellung aufmerksam.<br />
Es gilt also, immer in Bewegung<br />
zu bleiben, Fallen aufzustellen<br />
und stets damit zu rechnen,<br />
dass sich ein Feind anschleicht<br />
und zum Stealth-Kill ansetzt.<br />
Wer es kooperativer mag, der<br />
wird mit dem Modus Survivor bestens<br />
bedient, bei dem sich vier<br />
Spieler zusammenfinden und Wellen<br />
von anstürmenden Nazis den<br />
Garaus machen sollen. Im Spielverlauf<br />
erhöht sich nicht nur die<br />
Anzahl der Feinde, die Bösewichte<br />
rücken außerdem mit Fahrzeugen<br />
an und legen eine tödliche Intelligenz<br />
in ihrem strategischen Vorgehen<br />
an den Tag. Nach Welle 6 war<br />
für uns im Hands-on erst einmal<br />
Feier abend – mit einiger Übung<br />
und kräftigem Aufleveln der Spielfigur<br />
ist da aber sicherlich noch<br />
deutlich mehr drin. <br />
Sind wir erst einmal aufgefallen, ist es vorbei mit dem<br />
ruhigen Sniper-Leben – dann regiert die Action.<br />
SASCHA MEINT<br />
„Neues Futter für<br />
Heckenschützen!“<br />
Schon seit seligen Counter-Strike-Zeiten<br />
hole ich immer mal gerne das virtuelle<br />
Scharfschützengewehr aus dem<br />
Schrank, aktuell beispielsweise in Battlefield<br />
1. Insofern taugt mir der grundsätzliche<br />
Ansatz der Sniper-Elite-Serie<br />
natürlich durchaus. Mit der jetzt hinzugewonnenen<br />
Vertikalität der Levels<br />
wird es sicher ein Heidenspaß, sich die<br />
besten Sniper-Nester auszugucken. Auf<br />
die Kill Cam und die damit verbundene<br />
Brutalität könnte ich aber verzichten.<br />
Ein weiteres ahnungsloses Opfer für einen<br />
der brutal inszenierten Stealth-Kills!<br />
ULRICH MEINT<br />
„Sniper Elite 4 bietet durch die umfangreichere, vertikale<br />
Spielwelt mehr taktische Optionen als die Vorgänger.“<br />
Mir hat die umfangreiche und frei begehbare<br />
Spielwelt und besonders die neue<br />
Vertikalität, die erheblich mehr Freiraum<br />
für taktische Manöver bietet, gefallen.<br />
Wenn Karl behände auf Dächer klettert<br />
und sich an Vorsprüngen entlanghangelt,<br />
erinnert mich das auf positive Art<br />
und Weise an Klettermaxe wie Lara Croft<br />
oder Nathan Drake aus dem PS4-Hit Uncharted.<br />
Das reichhaltige Waffenarsenal,<br />
die realistische Ballistik auf den höheren<br />
Schwierigkeitsstufen, die Koop-Kampagne<br />
mit acht Missionen und diverse<br />
Mehrspieler-Modi versprechen ebenfalls<br />
launige Sniper-Einsätze. Die brutalen<br />
Kill-Cam-Bilder sind übrigens nicht nur<br />
bei Fernschüssen zu sehen, sondern<br />
auch wenn ich im Nahkampf einem Feind<br />
das Messer in die Kehle ramme oder bei<br />
einer Bombenexplosion Körper von Splittern<br />
durchbohrt werden. Ob das sein<br />
muss? Sicherlich Geschmackssache. Die<br />
brachiale Darstellung der Tötungsakte ist<br />
jedenfalls nichts für Zartbesaitete.<br />
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