JubelZeitung2_08.06.2012
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50 JAHRE VERSORGUNG UND ENTSORGUNG<br />
Seite 3<br />
Wir gratulieren!<br />
Dr. Marcel Huber MdL<br />
Bayer. Staatsminister f.<br />
Umwelt und Gesundheit<br />
Seit 2009 gehören die Wasserversorgung Zornedinger Gruppe und der Abwasserzweckverband<br />
München-Ost zu einem gemeinsamen Kommunalunternehmen. Vorstand Jens-F. Schmidt im Interview.<br />
R: Herr Schmidt, wie kam es zur Entscheidung<br />
für ein gemeinsames Kommunalunternehmen?<br />
S: Die Idee, die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung<br />
unter einem organisatorischen<br />
Dach zu vereinen, gab es bereits seit den siebziger<br />
Jahren. Schon damals überlegte man, wie<br />
ein positiver Effekt für beide Bereiche entstehen<br />
könnte. Als 2006 der damalige Werkleiter der<br />
Wasserversorgung, Friedrich Lindacher, in den<br />
Ruhestand ging, haben die Gemeinden den Gedanken<br />
erneut aufgegriffen. Das Konzept und die<br />
relativ junge Unternehmensform des gemeinsamen<br />
Kommunalunternehmens fand eine breite<br />
Zustimmung unter den Gemeinden und so hat<br />
man sich schließlich zu einer Umwandlung und<br />
Zusammenführung entschlossen.<br />
R: Welche Vorteile verspricht man sich durch<br />
die neue Unternehmensform?<br />
S: Erst seit 2004 ist es für Gemeinden in Bayern<br />
möglich, zusammen ein gemeinsames Kommunalunternehmen<br />
bilden. Diese Unternehmensform<br />
verbindet die Vorteile privatwirtschaftlich<br />
geführter Unternehmen und kommunaler<br />
Einrichtungen. Teure Doppelstrukturen in der<br />
Verwaltung verschwanden und technische bzw.<br />
wirtschaftliche Vorteile beim Bau und Betrieb<br />
von Anlagen können besser genutzt werden.<br />
Kurz gesagt: Wir haben jetzt die Vorteile eines<br />
Privatunternehmens, ohne den Status einer<br />
kommunalen Einrichtung zu verlieren. Es gibt<br />
mehr Flexibilität im Vergaberecht, Synergien in<br />
betriebswirtschaftlichen Bereichen und mehr<br />
Transparenz durch eine kaufmännische Unternehmensführung<br />
und einen klaren organisatorischen<br />
Aufbau. Wir können weiterhin Satzungen<br />
und Verordnungen erlassen und die Steuervorteile<br />
eines Zweckverbandes nutzen. All diese<br />
positiven Effekte kommen dem Ausbau unseres<br />
Leistungsspektrums wie z. B. der Abwasser-<br />
Oberpframmern<br />
und Egmating treten<br />
dem AZV* bei<br />
Gemeinsam stark<br />
Inbetriebnahme<br />
des Klärwerks in<br />
Neufinsing<br />
Festlegung des<br />
Verbandsnamens:<br />
Wasserversorgung<br />
Zornedinger Gruppe<br />
WZG<br />
Bezug des<br />
neuen Dienstgebäudes<br />
in<br />
Poing<br />
Wärmenutzung zugute.<br />
R: Welche Schwierigkeiten gab es vor und bei<br />
der Zusammenführung?<br />
S: Das Genehmigungsverfahren war auch für die<br />
Behörden damals Neuland. Dadurch konnte der<br />
gesamte Prozess sicher nicht so schnell wie heute<br />
abgewickelt werden. Was unsere Mitarbeiter<br />
betrifft, war bei einigen Beschäftigten trotz der<br />
festen Zusage, keine Arbeitsplätze abzubauen,<br />
ein latentes Misstrauen vorhanden. Es gab zwar<br />
einige wenige Arbeitsplatzverlagerungen zwischen<br />
Poing und Neufinsing. Allerdings fiel kein<br />
einziger Arbeitsplatz auf Grund der Zusammenlegung<br />
weg. Im Gegenteil: Durch das starke Gemeindenwachstum<br />
im Münchner Osten und die<br />
Anforderungen an umweltorientiertes Handeln,<br />
erweitern wir stetig unseren Personalbestand.<br />
R: Gehen andere Verbände auch den Weg des<br />
gemeinsamen Kommunalunternehmens?<br />
S: Die Verantwortlichen im Münchner Osten<br />
gehen einen Weg, der von Experten als zukunftsweisend<br />
gesehen wird. Die zunehmende<br />
Komplexität bei der Gewinnung, Aufbereitung,<br />
Speicherung und Verteilung von Trinkwasser<br />
erfordert effizientere Einheiten. Die Modernisierung<br />
der süddeutschen Wasserversorgung<br />
muss deshalb zwangsläufig zu einer Konzentration<br />
durch Kooperation und Fusionen führen.<br />
Das neue Erscheinungsbild<br />
Seit 2009 gibt es einen neuen optischen Auftritt. Symbolhaft für die Verbindung von<br />
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung schmiegen sich zwei Wellen im abgestuften<br />
Blau der Leitfarbe an den Schriftzug. Das einprägsame Logo steht für Klarheit, Seriosität<br />
und Kompetenz und vermittelt Vertrauen.<br />
Feldkirchen tritt<br />
der WZG* bei<br />
Erweiterung<br />
des Klärwerks<br />
Pliening tritt der<br />
WZG* bei<br />
Umzug der<br />
Verwaltung von<br />
Poing in das Klärwerk<br />
Neufinsing<br />
1992 1999 2003 2009<br />
1993 1994 1995 2001<br />
Verschmelzung des<br />
AZV mit der WZG zum<br />
gemeinsamen<br />
Kommunalunternehmen<br />
VE München-Ost<br />
Die in den frühen 1960er Jahren getroffene Entscheidung,<br />
in den östlich von München liegenden<br />
Gemeinden eine geordnete Abwasserentsorgung<br />
gemeinsam über einen Abwasserzweckverband<br />
sicherzustellen, spricht für den Weitblick der damals<br />
Verantwortlichen und verdient Lob und<br />
Anerkennung. Das seit 2009 durch die Fusion mit<br />
dem Wasserverband Zornedinger Gruppe entstandene<br />
gemeinsame Kommunalunternehmen<br />
Ver- und Entsorgung München-Ost stellt für 7<br />
Mitgliedsgemeinden eine einwandfreie Wasserversorgung<br />
und für 13 Mitgliedsgemeinden eine<br />
ordnungsgemäße Abwasserentsorgung sicher. Ein<br />
Musterbeispiel für interkommunale Zusammenarbeit.<br />
Ich danke dem Verband und den beiden<br />
früher eigenständigen Zweckverbänden für die<br />
geleistete vorbildliche Arbeit, gratuliere zum Jubiläum<br />
und wünsche Ihnen auch in Zukunft alles<br />
Gute und viel Erfolg.<br />
Georg Rittler<br />
Vorsitzender des<br />
Verwaltungsrates des<br />
gKu VE München-Ost<br />
Erster Bürgermeister<br />
Gemeinde Pliening<br />
Der Schutz unserer Gewässer sowie unseres<br />
Grundwassers, aus welchem das lebensnotwendige<br />
Trinkwasser gewonnen wird, ist eine der<br />
wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft. Aus<br />
diesem Grund ist die Errichtung und Unterhaltung<br />
zentraler Wassergewinnungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen<br />
eine kommunale Pflichtaufgabe.<br />
Dies wurde in unserer Region schon<br />
vor 50 Jahren so gesehen und der Zweckverband<br />
Wasserversorgung Zornedinger Gruppe und<br />
der Abwasserzweckverband München – Ost gegründet.<br />
Mit der Zusammenführung der beiden<br />
Organisationen 2009 zum gemeinsamen Kommunalunternehmen<br />
VE München-Ost wurde die<br />
Basis für ein strukturell sinnvolles Unternehmen<br />
geschaffen. Ich beglückwünsche hierzu die Verantwortlichen<br />
und wünsche den Mitarbeitern<br />
weiterhin viel Freunde an der täglichen Arbeit.<br />
Helmut J. Englmann<br />
stellv. Vorsitzender des<br />
Verwaltungsrates des<br />
gKU VE München Ost<br />
Erster Bürgermeister<br />
Gemeinde Aschheim<br />
Wasser ist ein knappes und kostbares Gut. Daher<br />
kommt den Städten und Gemeinden eine besondere<br />
Verantwortung zu. Die Abwässer müssen<br />
aufgrund gesetzlicher Vorgaben mit hohem Aufwand<br />
gereinigt werden. Dies gelingt dem gKu<br />
VE München-Ost in interkommunaler Zusammenarbeit<br />
mit den Mitgliedsgemeinden seit nunmehr<br />
50 Jahren erfolgreich. Zum Erhalt unserer<br />
Umwelt und der hohen Hygienestandards ist es<br />
notwendig, dies auch weiterhin in enger Zusammenarbeit<br />
und Solidarität unter den Mitgliedsgemeinden<br />
weiterzuführen. Seit 1966, also seit 46<br />
Jahren, begleite ich als Verbandsrat der Gemeinde<br />
Aschheim diese wichtige Einrichtung für unsere<br />
Umwelt. Dem gkU VE München-Ost wünsche<br />
ich auch im Sinne unserer Bürger und der<br />
Umwelt für die Zukunft alles Gute.<br />
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