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108 Softstarter DS7<br />
Allgemeine Informationen zur Projektierung<br />
Allgemeine Informationen zur Projektierung<br />
Projektieren<br />
Phasenanschnittsteuerung der Motorspannung<br />
Durch die sogenannte Phasenanschnittsteuerung wird beim Softstarter<br />
die Spannung des Versorgungsnetzes (U LN ) stufenlos von einem einstellbaren<br />
Anfangswert auf 100 Prozent des Bemessungswertes U LN gestellt.<br />
Die Phasenanschnittsteuerung erfolgt bei den Softstarter der Gerätereihen DS7<br />
<strong>und</strong> S801+/S811+ durch anti-parallel geschaltete Thyristoren, die nach Ablauf der<br />
zeitlich geführten Spannungsänderung (t-Start) für den Dauerbetrieb durch<br />
sogenannte Bypass-Kontakte überbrückt werden (TOR = Top Of Ramp). Der Übergangswiderstand<br />
dieser Bypass-Kontakte ist hierbei deutlich geringer als der Übergangswiderstand<br />
der Leistungshalbleiter. Die Verlustleitung im Softstarter wird<br />
dadurch reduziert <strong>und</strong> die Lebensdauer der Leistungshalbleiter verlängert.<br />
Neben dem zeitlich geführten Start eines Motors ermöglicht der Softstarter durch<br />
die zeitlich geführte Verringerung der Motorspannung auch einen gesteuerten<br />
Motorstopp.<br />
U<br />
U LN<br />
U-Start<br />
t-Start<br />
TOR<br />
t<br />
U-Start<br />
t-Start<br />
t-Stop<br />
t<br />
U LN :Netzanschlussspannung<br />
U-Start: Startspannung<br />
t-Start: Rampenzeit der Spannungsänderung beim Start<br />
TOR (Top of Ramp): Meldet das Ende der eingestellten Rampenzeit „t-Start“<br />
(Ausgangsspannung U 2 = Netzanschlussspannung U LN ). Die internen<br />
Bypass-Kontakte werden daraufhin geschlossen.<br />
Durch diese Spannungssteuerung wird der Einschaltstrom eines Drehstrom-<br />
Asynchronmotors begrenzt <strong>und</strong> sein Startdrehmoment reduziert. Dies ermöglicht<br />
einen sanften <strong>und</strong> stoßfreien Drehmomentanstieg, angepasst an das Lastverhalten<br />
der Maschine. Die Arbeitsabläufe, das Betriebsverhalten <strong>und</strong> die Lebensdauer der<br />
mechanischen Betriebsmittel werden dadurch positiv beeinflusst <strong>und</strong> negative<br />
Einflüsse vermieden, wie beispielsweise:<br />
• das Aufschlagen von Zahnflanken im Getriebe,<br />
• Druckstöße in Rohrleitungssystemen (Wasserschlag),<br />
• das Durchrutschen von Keilriemen oder<br />
• Ruckeffekte bei Transporteinrichtungen.<br />
Die Ausgangsspannung eines Softstarters bestimmt das Drehmoment des Motors<br />
(M ~ U 2 ). Beim Anlauf einer Maschine ist daher darauf zu achten, dass die Startspannung<br />
U-Start nicht zu niedrig gewählt ist <strong>und</strong> die Rampenzeit t-Start für die<br />
lineare Spannungsänderung möglichst kurz eingestellt wird.<br />
Zur Beachtung:<br />
• große Rampenzeit (t-Start) bewirken ein sanftes Startverhalten, aber eine höhere<br />
thermische Belastung der Thyristoren,<br />
• höhe Startspannung (U-Start) bewirkt mehr Drehmoment <strong>und</strong> einen hohen<br />
Anlaufstrom,<br />
• möglichst niedrige Startspannung <strong>und</strong> kurze Startrampen einstellen.<br />
Beispiele für Applikationen <strong>und</strong> Einstellwerte zum DS7 sind auf den folgenden<br />
Seiten dargestellt.<br />
Wird eine geführte Verzögerung gefordert, muss t-Stop auf längere Zeiten<br />
eingestellt werden, als die lastabhängige, freie Auslaufzeit der Maschine ist. Für die<br />
Thyristoren im Softstarter stellt die geführte Verzögerung (Soft-Stopp) eine<br />
vergleichbare Belastung wie beim Startvorgang dar. Wird beispielsweise bei einem<br />
Softstarter mit maximal zehn zulässigen Starts pro St<strong>und</strong>e die Verzögerungsrampe<br />
aktiviert, so reduzieren sich die zulässigen Starts auf fünf pro St<strong>und</strong>e (plus fünf<br />
Stopps innerhalb dieser St<strong>und</strong>e).<br />
CA04020001Z-<strong>DE</strong>-INT<br />
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