Stress II: Abwehr & Coping - Medizinische Psychologie Uni Freiburg
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Folie 5<br />
Kontingenzerwartung<br />
(Verhalten und seine<br />
Konsequenzen)<br />
Selbstbewertung<br />
(Attribution)<br />
emotionales Erleben<br />
Kompetenzerwartung<br />
(Alfred Bandura)<br />
Zielsetzung<br />
(zu schwer?<br />
zu leicht?)<br />
Kompetenzerwartung<br />
(Selbstwirksamkeit,<br />
self-efficacy)<br />
Lebensgeschichte<br />
© Dr. Götz Fabry, Abteilung für <strong>Medizinische</strong> <strong>Psychologie</strong>, <strong>Freiburg</strong>. www.medizinische-psychologie.de 4 / 7<br />
Reiz<br />
Wahl der Situation<br />
primäre<br />
Bewertung:<br />
Ausmaß der<br />
Anstrengung<br />
Ausdauer bei der<br />
Bewältigung<br />
Wie diese Konzepte zeigen, ist der einfach zu beschreibende zweistufige Bewertungsprozeß tatsächlich<br />
ein sehr komplexer Vorgang, auf den Merkmale der Situation, der Person mit ihrer Lebensgeschichte,<br />
des sozialen Umfeldes, u.a. einwirken. Das Ergebnis dieses Prozesses ist die Auswahl geeigneter Bewältigungs-<br />
bzw. <strong>Abwehr</strong>maßnahmen, die es dem Individuum erlauben, mit der Situation zurecht zu kommen.<br />
Unter <strong>Abwehr</strong> versteht man solche Mechanismen, die darauf zielen, daß psychische Gleichgewicht einer<br />
Person trotz bedrohlicher Wahrnehmungen oder Emotionen aufrecht zu erhalten. Ursprünglich stammt<br />
das Konzept der <strong>Abwehr</strong> bzw. der <strong>Abwehr</strong>mechanismen aus der psychoanalytischen Theorie. Nach dem<br />
Strukturmodell der menschlichen Psyche von Sigmund Freud gibt es drei psychische Instanzen, das Es,<br />
das Ich und das Über-Ich. Eine zentrale Aufgabe des Ichs ist es, zwischen den Triebimpulsen des Es,<br />
den Geboten und Verboten des Über-Ichs sowie der realen Umwelt Kompromisse herzustellen, um ein<br />
möglichst störungsfreies psychiches Funktionieren zu sichern. Dazu stehen dem Ich unter anderem die<br />
Abwehmechanismen zur Verfügung, mit denen sich belastende interne und externe Wahrnehmungen<br />
von störenden oder traumatisierenden Reizen, Vorstellungen und Emotionen „entschärfen“ lassen. <strong>Abwehr</strong><br />
ist somit keineswegs immer ein pathologischer Vorgang sondern zunächst eine zentrale Grundfunktion<br />
der menschlichen Psyche. Erst eine rigide, verfestigte <strong>Abwehr</strong>, die dauerhaft verhindert, daß<br />
eine realitätsangemessene Auseinandersetzung mit Reizen, Situationen, Personen, etc. stattfinden kann,<br />
muß problematisiert und möglicherweise psychotherapeutisch behandelt werden. Wichtig zum Verständis<br />
von <strong>Abwehr</strong> und zur Abgrenzung gegenüber den <strong>Coping</strong>strategien ist die Tatsache, daß <strong>Abwehr</strong>mechanismen<br />
vor- bzw. unbewußt ablaufen, d.h. normalerweise bemerken wir nicht, wenn <strong>Abwehr</strong> stattfindet,<br />
wir können uns darüber allerdings bis zu einem gewissen Grad im Rahmen der Selbstreflexion (z.B.<br />
in einer Psychotherapie) bewußt werden<br />
<strong>Abwehr</strong>mechanisemn lassen sich ganz pragmatisch in drei Kategorien unterteilen (Folie 7): Veränderungen<br />
der Wahrnehmung oder der Bedeutung des Ereignisses und schließlich Gegenmaßnahmen, die<br />
das wahrgenommene Ereignis neutralisieren sollen (Folie 8 bis 10).<br />
- irrelevant<br />
- günstig/positiv<br />
- relevant:<br />
Bedrohung<br />
Herausforderung<br />
Verlust<br />
sekundäre<br />
Bewertung:<br />
Möglichkeiten<br />
und<br />
Fähigkeiten<br />
der Bewältigung<br />
(Ressourcen)<br />
<strong>Coping</strong>:<br />
- problemorientiert<br />
- emotionsregulierend<br />
<strong>Abwehr</strong>