15.02.2017 Aufrufe

MANmagazin Ausgabe Lkw 2/2016 Österreich

In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das innovative Produkt- und Dienstleistungsportfolio, das MAN auf der Nutzfahrzeugmesse IAA 2016 präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die neuen Modelle, etwa den MAN TGE, und beleuchten zukunftsweisende Themen wie Digitalisierung und Platooning. Außerdem lesen Sie, warum Tina und Jakob Haeusgen bei ihrer Fahrt durch Australien auf MAN vertrauen, erleben eine nächtliche Fahrt mit dem Schwertransporter und begleiten MAN-Tanklaster in Neuseeland.

In dieser Ausgabe des MANmagazin geht es um das innovative Produkt- und Dienstleistungsportfolio, das MAN auf der Nutzfahrzeugmesse IAA 2016 präsentiert. In unserem Themen-Special werfen wir einen Blick auf die neuen Modelle, etwa den MAN TGE, und beleuchten zukunftsweisende Themen wie Digitalisierung und Platooning. Außerdem lesen Sie, warum Tina und Jakob Haeusgen bei ihrer Fahrt durch Australien auf MAN vertrauen, erleben eine nächtliche Fahrt mit dem Schwertransporter und begleiten MAN-Tanklaster in Neuseeland.

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02/<strong>2016</strong><br />

Journalisten, Mitarbeiter und<br />

Gäste warteten am 4. April vor<br />

dem MAN Truck Forum in<br />

München auf das Startsignal –<br />

und das kam von Alexander<br />

Dobrindt höchstpersönlich. Der<br />

deutsche Verkehrsminister hatte<br />

sich aus gutem Grund auf den Weg nach<br />

Bayern gemacht. Einen „Meilenstein für die<br />

digitale Mobilität“ kündigte der Politiker an,<br />

bevor er symbolisch den roten Startknopf<br />

drückte und zwei MAN-<strong>Lkw</strong> auf die Reise<br />

nach Rotterdam zur „European Truck Platooning<br />

Challenge <strong>2016</strong>“ schickte.<br />

Zu der Fahrt aufgerufen hatte die niederländische<br />

Regierung, die im ersten Halbjahr<br />

<strong>2016</strong> die EU-Ratspräsidentschaft innehatte.<br />

Aus Deutschland, Schweden und Belgien waren<br />

die Truck-Platoons verschiedener Hersteller<br />

sternförmig gen Rotterdam gestartet. Das<br />

Ziel: die Platooning-Technologie als Lösung für<br />

den Güterverkehr von morgen zu erproben.<br />

Dichter Verkehr ist kein Hindernis: Die<br />

Platooning-Technologie nimmt auch<br />

Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer.<br />

Die MAN-Entwickler arbeiten seit Jahren<br />

an Technologien zum autonomen Fahren. Sie<br />

halten eine Einführung von Truck-Platoons in<br />

Europa ab dem Jahr 2020 für denkbar. Die<br />

Umsetzung hängt allerdings von rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen ab. Denn die EU-Mitgliedstaaten<br />

und die Partner aus Industrie<br />

und Verkehrsplanung müssen zunächst die<br />

Verkehrsregeln und Gesetzgebungen in verschiedenen<br />

Ländern aufeinander abstimmen<br />

und ein markenübergreifendes, einheitliches<br />

System entwickeln.<br />

Ein Schritt in diese Richtung wurde am<br />

13. April <strong>2016</strong> in Berlin gemacht. An diesem Tag<br />

gab Verkehrsminister Alexander Dobrindt ein<br />

weiteres wichtiges Startsignal – diesmal in<br />

Form eines Gesetzesentwurfs, der den rechtlichen<br />

Rahmen für selbstfahrende Autos<br />

erweitert. Demnach dürfen automatisierte<br />

Fahrsysteme immer mehr Fahraufgaben<br />

„Das ist ein<br />

Meilenstein für die<br />

digitale Mobilität.“<br />

Alexander Dobrindt, deutscher Bundesminister für<br />

Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

Mit vereinten Kräften: Joachim<br />

Drees, Vorsitzender des Vorstands<br />

MAN Truck & Bus, Andreas<br />

Renschler, CEO von Volkswagen<br />

Truck & Bus, und Bundesverkehrsminister<br />

Alexander Dobrindt<br />

(v. l.) drückten den Startknopf zur<br />

European Truck Platooning<br />

Challenge.<br />

selbstständig übernehmen. „Das automatisierte<br />

und vernetzte Fahren ist die größte<br />

Mobilitätsrevolution seit der Erfindung des<br />

Autos“, sagte Dobrindt. „Wir wollen diese<br />

Technologie auf die Straße bringen.“ Und<br />

MAN liefert dazu die passenden Fahrzeuge.<br />

DIESE DIGITALE TECHNOLOGIE eröffnet<br />

ganz neue Möglichkeiten, das Transportgeschäft<br />

effizienter und nachhaltiger zu machen.<br />

Beim Platooning, dem vernetzten Fahren<br />

im Konvoi, wird der Abstand zwischen<br />

zwei oder drei Fahrzeugen dank modernster<br />

Technik konstant gering gehalten. Zum einen<br />

ermöglichen das synchronisierte Fahrverhalten<br />

und das Windschatten-Fahren,<br />

Kraftstoff und Emissionen einzusparen. Um<br />

bis zu zehn Prozent kann beides reduziert<br />

werden. Zum anderen wird auch der Fahrer<br />

auf langen Strecken entlastet.<br />

Doch wie sieht es mit der Sicherheit aus?<br />

Auf der Testfahrt nach Rotterdam im April<br />

scherten zum Beispiel immer wieder Autos<br />

zwischen die beiden <strong>Lkw</strong> ein. Laut Xaver<br />

Römersperger, der als Beifahrer im vorderen<br />

Fahrzeug saß, ist das kein Grund zur Sorge:<br />

„Das System ist auf solche Situationen vorbereitet<br />

und löst den Platoon automatisch auf“,<br />

erklärt der MAN-Entwicklungsingenieur. Die<br />

Sattelzüge machen dem anderen Verkehrsteilnehmer<br />

Platz. Hat dieser die Lücke zwischen<br />

den beiden <strong>Lkw</strong> wieder verlassen, zieht<br />

sich der gesamte Platoon wieder zu seiner ursprünglichen<br />

Konfiguration zusammen. Hinzu<br />

kommt, dass der computergesteuerte <strong>Lkw</strong><br />

weit schneller reagiert, als jeder Mensch es<br />

könnte. Die digitale Technik könnte also helfen,<br />

Unfälle zu vermeiden. Denn: 90 Prozent<br />

aller Verkehrsunfälle werden durch menschliches<br />

Versagen verursacht, allein in Europa<br />

sind es mehr als 30 000 Unfälle jährlich. Die<br />

modernen Fahrassistenzsysteme machen das<br />

Fahren im Platoon für alle Verkehrsteilnehmer<br />

sicherer.<br />

IN ROTTERDAM wurden die Platoons von<br />

Melanie Schultz van Haegen empfangen, der<br />

niederländischen Ministerin für Infrastruktur<br />

und Umwelt. „Wir zeigen der Welt gerade,<br />

dass wir bereit sind – für das grenzüberschreitende<br />

Truck-Platooning und für eine<br />

neue Ära der Mobilität“, sagte sie bei der Begrüßung<br />

der Teilnehmer. Auch MAN-Projektleiter<br />

Daniel Heyes war sehr zufrieden: „Unsere<br />

Technik hat sich auf der langen Strecke<br />

bewährt.“ Doch nun gilt es, den Elan, den die<br />

Demonstrationsfahrt bei allen Herstellern erzeugt<br />

hat, weiter zu nutzen. „Die Platooning-<br />

Challenge hat ein Zeichen gesetzt: Die nächsten<br />

Schritte zum automatisierten Fahren<br />

müssen wir gemeinsam gehen.“<br />

Generalprobe bestanden: Daniel Heyes,<br />

Projektleiter Platooning bei MAN,<br />

war zufrieden mit der Rotterdam-Fahrt.<br />

10 %<br />

Kraftstoff<br />

können <strong>Lkw</strong> durch das Fahren im<br />

Platoon maximal einsparen. Dadurch<br />

reduzieren sich im gleichen Maß<br />

auch die CO ²<br />

-Emissionen.<br />

© Max Kratzer (1), MAN (2)<br />

Die Platooning-Technologie<br />

Antenne ITS G5<br />

Kamera<br />

Radar<br />

Lidar (Laserscanner)<br />

Lenksystem<br />

Folgefahrzeug<br />

10 m<br />

UNTER PLATOONING versteht man ein Fahrzeugsystem für<br />

den Straßenverkehr, bei dem zwei oder mehr Trucks mithilfe<br />

technischer Fahrassistenz- und Steuersysteme sowie einer<br />

Car-to-Car-Kommunikation in geringem Abstand hintereinander<br />

fahren. Der Fahrzeugabstand beträgt dabei etwa zehn bis<br />

15 Meter beziehungsweise eine halbe Sekunde Fahrzeit. Alle im<br />

Platoon – dem gesamten Sattelzug-Verbund – fahrenden <strong>Lkw</strong><br />

sind durch eine sogenannte elektronische Deichsel miteinander<br />

verbunden. Das erste Fahrzeug gibt während der Fahrt Geschwindigkeit<br />

und Fahrtrichtung vor. Über WLAN gelangen die<br />

notwendigen Steuerbefehle zu den nachfolgenden Fahrzeugen,<br />

die wiederum Daten zum Zugfahrzeug zurücksenden.<br />

Führungsfahrzeug<br />

Fahrzeugkommunikation über WLAN (ITS G5)<br />

Ständiger Austausch von Informationen wie:<br />

▪▪Zustand Platoon<br />

▪▪Geschwindigkeit, Beschleunigung und Bremsverzögerung<br />

▪▪ungefähre GPS-Position<br />

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