EJF-Lazarus Aktuell
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113. Jubiläum des Gründungstages der <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> Gesellschaft<br />
Am Dienstag, 4. Dezember 2007<br />
im Berliner Rathaus<br />
Präsident des Bundesverfassungsgerichts<br />
beim Freundeskreis von <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> zu Gast<br />
ochrangiger hätte der Gast<br />
kaum sein können: Der<br />
Präsident des Bundesverfassungsgerichts,<br />
Professor Dr.<br />
Hans-Jürgen Papier, drittmächtigster<br />
Mann in der Bundesrepublik,<br />
hielt am 21. Februar vor dem<br />
Freundeskreis von <strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> im<br />
Hotel Haus Morgenland einen Vortrag<br />
über seinen Berufsalltag. Anschließend<br />
beantwortete er zahlreiche<br />
Fragen aus dem Publikum<br />
im Saal, der bis auf den letzten Platz<br />
mit nicht weniger namhaften Juristen<br />
aus Berlin und Brandenburg<br />
gefüllt war. Anwesend waren unter<br />
anderen der Präsident des OLG<br />
Brandenburg, Prof. Dr. Wolfgang<br />
Farke, der Präsident des Landgerichts<br />
Potsdam, Christian Gaude,<br />
Monika Nöhre, Präsidentin des Kammergerichts<br />
Berlin, Margret Diwell,<br />
Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs<br />
des Landes Berlin und<br />
die Präsidentin des Amtsgerichts<br />
Potsdam, Christiane Dreusicke.Wie<br />
Papier u.a. hervorhob, sei das El-<br />
Siegfried Dreusicke und Prof. Dr. Hans-<br />
Jürgen Papier, Präsident des Bundesverfassungsgerichtes<br />
ternrecht ein Grundrecht, das den<br />
Eltern nicht um ihrer selbst willen<br />
eingeräumt werde. Vielmehr werde<br />
es „treuhänderisch“ verliehen „mit<br />
dem Ziel der Beförderung und<br />
Wahrung des Kindeswohls“. Bei<br />
der Frage, ob Kindeswohl oder Elternrecht<br />
vorrangig sei, bestehe somit<br />
in der Bundesrepublik „kein<br />
verfassungsrechtliches Manko“. Wie<br />
Papier berichtete, habe die Zahl der<br />
Klagen beim Bundesverfassungsgericht<br />
im vergangenen Jahr stark<br />
zugenommen. Mit rund 6.000 Beschwerden<br />
seien über 1.000 Klagen<br />
mehr als im Jahr zuvor eingegangen.<br />
Das Bundesverfassungsgericht<br />
werde von den Bürgern immer<br />
häufiger als „Super-Revisionsinstitution“<br />
angesehen, sagte der Präsident.<br />
Die Erfolgsquote liege allerdings<br />
nur bei 2,5 Prozent. Dies<br />
belege, dass sich die öffentlichen<br />
Gerichte im Land der Verpflichtung<br />
bewusst seien, die Grundrechte zu<br />
beachten und durchzusetzen. Ein<br />
Prozess dauere im Durchschnitt ein<br />
Jahr. 2,4 Prozent aller Klagen<br />
würden mehr als vier Jahre lang<br />
verhandelt. Nachdrücklich beklagte<br />
Papier ein abnehmendes Unrechtsbewusstsein<br />
in der Gesellschaft. Die<br />
Gesetzeslage sei für die Bürger „zu<br />
intransparent, unverständlich und<br />
kompliziert“ geworden, sagte er am<br />
Rande der Veranstaltung.<br />
<strong>EJF</strong>-<strong>Lazarus</strong> <strong>Aktuell</strong> 1/2008<br />
Highlights<br />
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1) Sopranistin Sylvia Tazberik, 2) Ehrengast u. Grußwortredner Dr. Sami Mussalam,<br />
Palästinensischer Gouverneur von Tubass bei Jenin, 3) Chellist Adriano Schwab<br />
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4) Ehrungen der Mitarbeiter durch Dr. Dorothee Kress, Direktorin und Chefärztin der Wiegmann-Klinik, und Siegfried<br />
Dreusicke, 5) Die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales des Landes Berlin, Dr. Heidi Knake-Werner, hielt die Festrede,<br />
6) Viele bekannte Gesichter waren zu sehen (u.a. Karlheinz Nolte, MdA, Klaus Böger, Senator a.D), 7) Prof. Dr. Ulrich Baßeler<br />
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