Februar 2017

4
Frühstück auf Dari und Albanisch
Jugendliche der Clearingstelle Ellerbeck vom Verbund Sozialer
Dienste erleben praxisnahen Unterricht beim Heimatund
Wanderverein Bissendorf
Die Wärme im Gemeinschaftsraum tut gut, denn es ist kalt
am zweiten Tag der Kooperation auf dem Hof Eickhoff in
Stimmung unter den Jugendlichen. Die beiden werden unterstützt
von Horst Stutzenstein und Jan Düthmann, so dass
sie den Jugendlichen einzeln zur Seite stehen und dabei viel
von ihrem umfangreichen Wissen zu den alten Gerätschaften
weitergeben können. Aufgrund der vielen technischen
Begriffe fällt das Verstehen allerdings nicht immer leicht.
Waisedin und Sajad aus Afghanistan haben bis Dezember
in einem dreimonatigen Intensiv-Deutschkurs bei der VHS
OS-Land Grundlagen der deutschen Sprache gelernt, Klodjan
aus Albanien erhielt in dieser Zeit Deutschunterricht in
der Schule. Sie und alle anderen Schülerinnen und Schüler
mit sprachlichem Förderbedarf erhalten in der Oberschule
ergänzende Unterrichtsstunden im Fach „Deutsch als Zweitsprache“.
Die vielen technischen Begriffe überfordern das
Sprachverständnis der drei aber dennoch. Das ist auch der
Grund dafür, dass sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler
der 10. Hauptschulklasse mittwochs nicht begleiten können.
Denn die erhalten an diesem Tag im Rahmen der Berufsorientierung
fachpraktischen Unterricht an einer Osnabrücker
Berufsschule. Waisedin, Sajad und Klodjan haben nun durch
die Kooperation mit dem Heimat- und Wanderverein ebenfalls
die Chance, ihre technischen Kenntnisse und Fertigkeiten
zu erweitern.
Vielleicht ergibt sich aus diesen „Schnuppertagen“ eine
längerfristige Unterstützung für den Heimat- und Wanderverein,
dessen technische Abteilung sich immer dienstagnachmittags
auf dem Hof Eickhoff trifft. Den Jugendlichen
und auch den Vereinsmitgliedern macht die gemeinsame
handwerkliche Arbeit jedenfalls viel Freude. Das Lachen ist
deswegen höchst ansteckend in der wohltuenden Wärme
des Gemeinschaftsraums an diesem kalten Tag auf dem Hof
Eickhoff.
Michael Suchy
v. l. n. r. Horst Stutzenstein, Waisedin Sajad, Klodjan, Jan Düthmann
Natbergen. Waisedin, Sajad und Klodjan, drei Schüler der
Oberschule am Sonnensee mit den Erfahrungen einer langen
Flucht, freuen sich über die Stärkung, nachdem sie bei
Minusgraden im Januar auf dem Dachboden des Museums
für Landwirtschaft und Handwerk kleinere Reparaturen und
Instandhaltungen erledigt haben. Nun wird gegessen, getrunken
und erzählt und die Neugierde bei den Vereinsmitgliedern
ist groß, etwas auf Dari (Persisch), der Amtssprache
Afghanistans, und auf Albanisch zu hören.
Peter Spach, Ansprechpartner für die Technische Abteilung,
und Rosi, seine Frau, sorgen von Anfang an für eine gute