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RUMI Magazin Ausgabe 1

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magazin :: WISSEN<br />

Wo die Farben<br />

wachsen<br />

Naturfarben und wie sie gewonnen werden<br />

Text: Dr. Manfred Bieber und Dr. Marius Kliesch<br />

Oben links: Walnussschalen und Blüten als Grundstoffe für die Farbgewinnung.<br />

Oben rechts: Auch aus Granatäpfeln werden Naturfarben gewonnen.<br />

Unten: Mit Naturfarben gefärbte Wollen werden zu einem Teppich.<br />

Fotos: Miri<br />

Früher, seit ca. 1860/70, hat man Wollen synthetisch gefärbt. Weil es einfacher<br />

ging und schneller. Ein ganz klares Zeichen des Fortschritts. Dass man dabei<br />

oft gifthaltige, auch teilweise die Umwelt belastende Stoffe verwendete, war<br />

oftmals nicht bekannt oder man beachtete es nicht. Auch dass sich die Farben<br />

nicht lichtecht verhielten, beim Waschen ausfärbten oder tagtäglich Giftstoffe abgaben.<br />

Man hielt die neuen Farben einfach für besser. Weil sie neu waren. Über<br />

viele, viele Jahre ging das so. Noch früher hat man die Wollen für die Teppiche<br />

mit Naturfarben gefärbt. Weil man die synthetischen Farben noch nicht kannte.<br />

Und weil einem die Natur alles bot, was man brauchte. 2000, 3000 Jahre ging<br />

das so. Diese Farben waren zwar aufwändig herzustellen, aber sie behielten ihre<br />

Leuchtkraft über viele Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte.<br />

Von dieser alten Kunst zeugt u. a. das alchemistische Lehrbuch von den „Alaunen<br />

und Salzen“, geschrieben bereits im 11. Jahrhundert in Spanien. Als Quellen<br />

dafür dienten noch ältere Schriften von islamischen Gelehrten sowie Schriften<br />

aus ägyptischen Kreisen. Geschrieben wurde dieses Lehrbuch ursprünglich in<br />

Arabisch, später wurde es ins Lateinische übersetzt. Eine lange Zeitspanne in<br />

der Geschichte, etwa 2000 bis 3000 Jahre, lebte man gut mit den Naturfarben.<br />

Alchimisten waren zwar eine geheimnisvolle, jedoch in China, islamischen Ländern,<br />

der griechischen und römischen Antike und dem Ägypten der Pharaonen<br />

seit Tausenden von Jahren eine gefragte Zunft.<br />

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