Presseinformation DRD-Index, Herbst 2011 - Creditreform Leipzig
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<strong>Presseinformation</strong><br />
<strong>Creditreform</strong> <strong>DRD</strong>-<strong>Index</strong>, <strong>Herbst</strong> <strong>2011</strong><br />
Informationen zum Zahlungsverhalten in Deutschland<br />
Wirtschaft zufrieden mit dem Zahlungsverhalten der<br />
Kunden – Zahlungsausfälle bedrohen Ertragskraft<br />
Die gute Konjunktur der Jahre 2010/ <strong>2011</strong> und die zuneh-<br />
mende Professionalisierung des Forderungsmanagements<br />
in den Unternehmen haben das Zahlungsverhalten in<br />
Deutschland positiv beeinflusst. Die von <strong>Creditreform</strong> be-<br />
fragten Unternehmen bewerten das Zahlungsverhalten<br />
ihrer Kunden überwiegend mit »gut« oder »sehr gut«. Zu-<br />
dem haben sich die Forderungslaufzeiten verringert, und<br />
das Ausmaß der Zahlungsausfälle ist rückläufig. Entspre-<br />
chend ist der <strong>Creditreform</strong> <strong>DRD</strong>-<strong>Index</strong> weiter aufwärtsge-<br />
richtet. Mit 72,8 Punkten wird der Vorjahreswert (70,1<br />
Punkte) um 2,7 Zählern klar überschritten.<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Verband der Vereine <strong>Creditreform</strong> e.V.<br />
Postfach 10 15 53, 41415 Neuss<br />
Hellersbergstraße 12, 41460 Neuss<br />
Telefon 0 21 31 / 1 09 - 171<br />
Telefax 0 21 31 / 1 09 - 176<br />
E-Mail m.bretz@verband.creditreform.de<br />
Internet www.creditreform.de
<strong>Creditreform</strong> <strong>Presseinformation</strong> Seite 2<br />
INDIKATOREN HERBST <strong>2011</strong> HERBST 2010<br />
CREDITREFORM <strong>DRD</strong>-INDEX 72,8 70,1<br />
BEWERTUNG DES ZAHLUNGSVERHALTENS<br />
(SALDO AUS GUT / SCHLECHT)<br />
FORDERUNGSLAUFZEIT<br />
(BIS 30 TAGE IN PROZENT DER<br />
BEFRAGTEN)<br />
DURCHSCHNITTLICHER ZAHLUNGSVERZUG<br />
(IN TAGEN)<br />
FORDERUNGSAUSFALL<br />
(SALDO AUS KEIN / HOCH)<br />
50,9 43,0<br />
78,4 75,9<br />
12,74 12,81<br />
11,4 11,1<br />
Zahlungsverhalten der Kunden<br />
Forderungslaufzeit < 30 Tage<br />
*) Dargestellt ist jeweils der gleitende Durchschnitt aus Frühjahr und <strong>Herbst</strong>.<br />
Saldo aus gut / schlecht<br />
Lieferanten 40 erhalten schneller ihr Geld – Kleinunter-<br />
80<br />
nehmen sind schlechtere Zahler<br />
60<br />
Rund 10 4.200 Unternehmen wurden von <strong>Creditreform</strong> um<br />
eine Einschätzung des Zahlungsverhaltens der Kunden<br />
gebeten. 2005 2006 Das 2006Ergebnis: 2007 2007 2008 2008 Mehr 2009 2009 als 2010jeder 2010 <strong>2011</strong>Zweite <strong>2011</strong> (54,6 Pro-<br />
zent) bewertet mit der Note »gut« oder »sehr gut«. Vor<br />
einem Jahr zeigten sich nur 48,7 Prozent der Befragten so<br />
zufrieden. Nicht einverstanden mit dem Zahlungsverhalten<br />
der 14 Auftraggeber waren 3,7 Prozent der Unternehmen<br />
in Tagen<br />
60<br />
50<br />
30<br />
20<br />
0<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
13<br />
(<strong>Herbst</strong> 12 2010: 5,7 Prozent).<br />
11<br />
10<br />
<strong>Herbst</strong><br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
Durchschnittlicher Zahlungsverzug<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
2005 2006 2006 2007 2007 2008 2008 2009 2009 2010 2010 <strong>2011</strong> <strong>2011</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
<strong>Herbst</strong><br />
in Prozent der Befragten<br />
in Prozent der Befragten<br />
90<br />
85<br />
75<br />
70<br />
65<br />
55<br />
50<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
gewerbliche/private alle Kunden öffentliche<br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
2005 2006 2006 2007 2007 2008 2008 2009 2009 2010 2010 <strong>2011</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
Frühj.<br />
Forderungsausfälle<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
hohe Forderungsausfälle keine Forderungsausfälle<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
2005 2006 2006 2007 2007 2008 2008 2009 2009 2010 2010 <strong>2011</strong> <strong>2011</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
Frühj.<br />
Frühj.<br />
<strong>Herbst</strong><br />
<strong>Herbst</strong>
<strong>Creditreform</strong> <strong>Presseinformation</strong> Seite 3<br />
Ausschlaggebend für die guten Noten sind vor allem drei<br />
Punkte: eine Verkürzung der Forderungslaufzeiten – die<br />
Unternehmen erhalten schneller ihr Geld –, geringere Zah-<br />
lungsverzögerungen und Zahlungsausfälle. So verbuchen<br />
78,4 Prozent der befragten Unternehmen nach spätestens<br />
30 Tagen den Geldeingang für die gelieferte Ware oder<br />
eine erbrachte Leistung. (<strong>Herbst</strong> 2010: 75,9 Prozent).<br />
Die positiven Wirkungen des Aufschwungs auf das Zah-<br />
lungsverhalten zeigen sich zudem in einer leichten Ab-<br />
nahme des durchschnittlichen Zahlungsverzugs von 12,81<br />
auf 12,74 Tage. Unterteilt nach Unternehmensgröße des<br />
Debitors zeigen sich tendenziell mehr Zahlungsverzöge-<br />
rungen bei kleineren Unternehmen als bei mittleren und<br />
größeren. Bei sehr großen Unternehmen erhöht sich der<br />
durchschnittliche Zahlungsverzug allerdings wieder auf-<br />
grund ihrer Einkaufsmacht.<br />
Ende des positiven Trends?<br />
Forderungsverluste von mehr als 1,0 Prozent des Jahres-<br />
umsatzes musste jedes elfte Unternehmen (9,0 Prozent)<br />
hinnehmen. Der Anteil der Betroffenen hat sich gegenüber<br />
dem Vorjahr aber verringert (<strong>Herbst</strong> 2010: 10,3 Prozent).<br />
Gänzlich verschont von uneinbringlichen Außenständen<br />
blieben allerdings nur 20,4 Prozent der deutschen Firmen<br />
(<strong>Herbst</strong> 2010: 21,4 Prozent). Dabei beeinträchtigen hohe<br />
Zahlungsausfälle die Ertragskraft eines Unternehmens er-<br />
heblich. So beklagen Unternehmen, die Forderungsverlus-<br />
te von mehr als 1,0 Prozent ihres Jahresumsatzes hin-<br />
nehmen mussten, doppelt so häufig Ertragsrückgänge wie<br />
Unternehmen, die von Zahlungsausfällen verschont blie-<br />
ben. Auch Finanzierungsschwierigkeiten werden über-<br />
durchschnittlich häufig genannt.
<strong>Creditreform</strong> <strong>Presseinformation</strong> Seite 4<br />
Der positive Trend beim Zahlungsverhalten dürfte sich<br />
aufgrund der Konjunktureintrübungen in den kommenden<br />
Monaten voraussichtlich nicht fortsetzen. Zu Verengungen<br />
der Liquiditätslage dürfte es aber allenfalls in Teilbereichen<br />
der Wirtschaft, nicht aber in der Breite des Unternehmens-<br />
sektors, kommen. Lieferanten und Warenkreditgeber soll-<br />
ten jedoch die Bonität der Geschäftspartner regelmäßig<br />
professionell bewerten.<br />
Die vollständige Fassung des <strong>DRD</strong>-<strong>Index</strong> kann bei der<br />
<strong>Creditreform</strong> Wirtschaftsforschung (Tel.: 02131/109-174)<br />
oder per E-Mail (presse@creditreform.de) kostenlos be-<br />
stellt werden und steht auch im Internet unter<br />
www.creditreform.de/analysen zum Download bereit. Die<br />
nächste Ausgabe erscheint im Mai 2012.<br />
Zeichen: 4.777<br />
Neuss, 20. Oktober <strong>2011</strong><br />
Methodik:<br />
Der <strong>DRD</strong>-<strong>Index</strong> bildet das Zahlungsverhalten in Deutschland anhand<br />
einer Punkteskala von 0 bis 100 ab. Dabei symbolisiert ein höherer<br />
Wert ein besseres Zahlungsverhalten. Grundlage der halbjährlichen<br />
Berechnung des <strong>Index</strong> sind zwei Datenquellen: Das Debitorenregister<br />
von <strong>Creditreform</strong> (<strong>DRD</strong>), in dem inzwischen ca. 89 Millionen bran-<br />
chenübergreifende Zahlungserfahrungen vorliegen, sowie die Creditre-<br />
form Mittelstandsbefragungen, bei denen rund 4.000 Unternehmen zu<br />
Konjunktur- und Finanzthemen befragt werden.