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Kunsthaus Zürich Zürcher Kunstgesellschaft Jahresbericht 2010

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30<br />

Drei Landschaftszeichner im späten<br />

18. Jahrhundert<br />

Für den Konservator der älteren Bereiche stand das<br />

Berichtsjahr ganz im Zeichen einer ungewöhnlich interessanten<br />

Ausstellungskonstellation, die sich Salomon<br />

Gessners künstlerischem Schaffen und seiner<br />

internationalen Wirkung widmete. Als Auftakt zur Hundertjahrfeier<br />

des <strong>Kunsthaus</strong>es rekonstruierten wir das<br />

«Gessnerische Gemälde-Kabinett», auf das im Herbst<br />

die erste Einzelausstellung des genialen, von Gessner<br />

inspirierten Carl Wilhelm Kolbe d. Äl. folgte. (s. S. 23 f)<br />

Die arkadisch-idyllischen Baumlandschaften von<br />

Gessner und Kolbe stehen in der Grafik am Ende einer<br />

Entwicklung, welche im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts<br />

ihren Höhepunkt erreichte. Gessner, Kolbe<br />

und ihre Zeitgenossen standen noch in der humanistischen<br />

Tradition der Idyllen-Dichtung als Entwurf eines<br />

alternativen Lebensraums in kritischer Gegenposition<br />

zur Sphäre des Hofes und der Machthaber.<br />

Mit der Ausstellung über Adrian Zingg (1734–<br />

1816), dem St. Galler Zeichner und Stecher, der sich<br />

in <strong>Zürich</strong>, Bern und Paris ausbilden liess, bevor er<br />

nach Dresden an die Kunst-Akademie berufen wurde,<br />

schliessen wir im Frühsommer 2012 den ersten Teil<br />

unserer Reihe zur Landschaftsdarstellung in Zeichnung<br />

und Grafik ab. Zinggs Verdienste als Entdecker<br />

der Sächsischen und Böhmischen Schweiz sowie als<br />

Lehrer von Caspar David Friedrich sind heute unumstritten.<br />

Diese weltweit erste Zingg-Ausstellung wird<br />

vom Kupferstichkabinett Dresden in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Kunsthaus</strong> <strong>Zürich</strong> konzipiert. Als Vorbereitung<br />

mussten in diesem Jahr die umfangreichen Zingg-<br />

Bestände in Dresden und in der Albertina Wien besichtigt<br />

und ausgewertet werden. Gleichzeitig wurden die<br />

Vorarbeiten für unsere nächste Kabinett-Ausstellung –<br />

«Albert Welti, Landschaft in Pastell» –abgeschlossen.<br />

Bei diesen mehrheitlich aus dem Museum zu Allerheiligen<br />

in Schaffhausen stammenden Leihgaben steht<br />

die Farbe im Fokus.<br />

An der diesjährigen Tagung der Leiter der Grafischen<br />

Sammlungen aus Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz im Folkwang Museum in Essen (12.–14.<br />

November) wurde über den Stand der digitalen Erfassung<br />

der grafischen Sammlungsbestände diskutiert.<br />

Am weitesten fortgeschritten sind im deutschsprachigen<br />

Bereich die Kollegen aus der Albertina Wien und<br />

dem Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig,<br />

deren Bestände zu einem grossen Teil online genutzt<br />

werden können.<br />

MV/BvW<br />

Ausleihe im Studiensaal 3786<br />

Ausleihe an Ausstellungen 237<br />

davon intern 121<br />

davon extern 116

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