25 Jahre Literaturhaus Salzburg
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prolit<br />
Edition Eizenbergerhof<br />
Bücher der Edition Eizenbergerhof<br />
W<br />
ir verstehen Literatur als Medium, das uns die<br />
Welt größer machen kann, das Erfahrungs- und<br />
Wahrnehmungsräume erschließen kann, die<br />
noch nicht vermessen sind. Literatur, so glauben wir,<br />
erweitert unsere Vorstellungskraft, sie fordert unsere<br />
Fähigkeit zur Neugier, zum Staunen und zur Empathie.<br />
Sie stellt simultane Lebensvielfalt vor, parallele Welten,<br />
in denen das Mögliche wirklich werden kann. So erlaubt<br />
auch jede Lesung vielfältige Momente des Entdeckens.<br />
Und sie schafft Raum – einen Raum für Begegnungen mit<br />
AutorInnen, mit Wörtern und Sätzen und schließlich mit<br />
uns selbst. Einen Raum, in dem Zuhören und Berührtwerden,<br />
Denken und Phantasie sich verbinden.<br />
Die Vermittlung und Begegnung zwischen AutorInnen,<br />
Texten und Publikum steht entsprechend im Mittelpunkt<br />
der Veranstaltungstätigkeit von prolit. Besonders wichtig<br />
sind uns die Literaturen Mittel- und (Süd-)Osteuropas,<br />
die wir in ihrer Vielstimmigkeit, ihren sprachlichen<br />
Spielarten, ihren Bildern erkunden wollen und in ihrer<br />
Fähigkeit, uns immer wieder neue Seiten von „Welt“ zu<br />
zeigen, überraschende und ungeahnte Zugänge zum<br />
Erfahren des „Anderen“, das letztlich immer auch Fragen<br />
des „Eigenen“ berührt.<br />
Im Rahmen unseres Mittel- und Osteuropaschwerpunktes<br />
konnten wir AutorInnen wie Imre Kertesz, Herta Müller,<br />
György Dragomán, Laszlo Darvasi, Drago Jancar, Bora<br />
Cosic, Olga Tokarczuk, Oksana Sabuschko, Serhij Zahdan<br />
und viele andere als Gäste begrüßen.<br />
Offenheit, Neugier und der Versuch, im Medium der Sprache<br />
„andere“ Räume zugänglich zu machen, prägen auch<br />
die Projekte der Edition Eizenbergerhof. Ihr vor rangiges<br />
Anliegen ist es, literarische mit sozial-integrativen Initiativen<br />
zu verbinden. In diesem Rahmen gestaltet die<br />
Edition Eizenbergerhof Stadtteilbücher, die Einblicke in<br />
vielfältigste <strong>Salzburg</strong>er Alltagsgeschichten bieten; sie<br />
lässt an den Wahrnehmungswelten von jugendlichen<br />
Strafgefangenen teilnehmen oder in Texten und Bildern<br />
minderjähriger Flüchtlinge die Potentiale und Erfahrungen<br />
von Asylsuchenden nachvollziehen.<br />
Der Verein prolit wurde 1988 gegründet,<br />
seit 1992 trägt er als einer der Veranstalter<br />
im <strong>Literaturhaus</strong> zum vielfältigen<br />
Programm des Hauses bei. Zusätzlich zu<br />
seiner Veranstaltungstätigkeit betreut<br />
prolit die Edition Eizenbergerhof, in<br />
dieser sind bisher 39 Bücher und 3 CDs<br />
erschienen. Die ansprechend gestaltete<br />
Homepage des Vereins bietet Informationen<br />
zum aktuellen Lesungsprogramm<br />
sowie Zugang zu einem Veranstaltungsarchiv<br />
mit Autorenfotos und einigen<br />
ausgewählten Videoausschnitten vergangener<br />
Lesungen: www.prolit.at<br />
Petra Nagenkögel<br />
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