Luxus zum Mieten

Inneneinrichtung mit erlesenen Materialien
Für die Konzeption des Interieurs zeichnen die US-amerikanischen
Star-Designer Glade Johnson Design Inc., für den fachmännischen
Einbau die Oldenburger Yacht Interior GmbH aus dem deut-
schen Dinklage verantwortlich. Entsprechend dem Generalthema
„Squared“ sind die Wände überwiegend in als rechteckige Kasset-
ten arrangiertem, rot-braunem Ahorn-Wurzelholz gehalten. Kom-
plementiert wird diese Wahl hauptsächlich durch farblich harmo-
nierende Birke, Eben- und Anigré-Hölzer für Akzente wie Fenster-
kästen, Möbel und Bars. Die durch etliche Fenster lichtdurchflute-
ten Innenräume werden in ihrem hellen, offenen Charakter durch
cremefarbene Decken und Böden unterstützt. Als Teppich kommt
ausschließlich die luxuriöse Auslegeware von Oliver Treutlein zum
Einsatz, der auch schon das Weiße Haus ausstattete. Marmor wur-
de in den Kabinen für Waschbecken und Ablageflächen sowie die
Gestaltung des Hauptbadezimmers verarbeitet. Die Geländer zum
Pool, die dezent beleuchtete Boarding-Rampe, die Wendeltreppe,
Barhocker- und Tischfüße erstrahlen in poliertem Chrom.
Der Medienliebling HighTech-Yacht
Die hochwertigen Werkstoffe, ihre professionelle Verarbeitung,
das kunstvolle Ensemble per se und nicht zuletzt die handverle-
sene Crew garantieren zwar schon einen äußerst angenehmen
Aufenthalt. So werden auch diverse Wasserfahrzeuge und Tauch-
ausrüstungen bereitgehalten, mit denen sich unter Anleitung der
erfahrenen Besatzung über- und unter Wasser einiges erleben
lässt. Doch das sprichwörtliche I-Tüpfelchen dürfte die Unterhal-
tungselektronik an Bord der Solemates, genauer deren komfortable
Ansteuerung durch den Gast sein. Die Spezialisten der Firma abs
GmbH aus Saarbrücken haben sich hierfür etwas ganz besonderes
einfallen lassen, mit Liebe zum Detail aus- und in die Yacht einge-
arbeitet. Weltweit die meisten Schlagzeilen wie mitunter bei CNN,
maclife.de oder eben auch hier gibt es für Solemates als die iPad-
Yacht. Denn von den State-of-the-Art Multimedia-Systemen über
die Licht- und Klimasteuerungen bis hin zur Cocktail-Stewardess
hört alles auf das Touch-Kommando der Gäste auf deren eigenen
iPads.
Das Geheimnis hinter der Millionen-Dollar-App
Die atemberaubende Entertainment-Lösung basiert auf einem
schiffseigenen WLAN, in das alle vom Passagier zu bedienenden
Elemente eingebunden sind. Mitgebrachte iPods und iPhones wer-
den über Docking-Stationen in das System eingespeist. Ein reich-
haltiges Multimedia-Repertoire, das auf die Geschmäcker der je-
weils reisenden Gesellschaft abgestimmt wird, kommt über einen
zentralen Streaming-Server dazu. Fernsehsender, BluRay-Player,
Audio und Video on Demand lassen sich dadurch ebenso kinder-
leicht in der iPad-App auswählen wie die gewünschten Einstellungen
der Klimaanlage, der Lichter oder der Jalousien. Die Oberfläche der
App ist übrigens vom Benutzer nach dessen speziellen Vorstellun-
gen in gewissem Rahmen konfigurierbar. Durch ein Ortungssystem
kann das iPad ermitteln, in welchem Raum sich der Anwender gera-
de aufhält und lässt daraufhin mittels der „Follow Me“-Funktion das
zuvor bestimmte Unterhaltungsprogramm über die vielen Lautspre-
cher und Flachbildschirme an Bord wie magisch mitwandern.
Nicht für den App Store
Sollte der Gast den Kinomodus antippen, werden automatisch die
Lichter gedimmt, die Jalousien geschlossen, die Leinwand und der
Projektor ausgefahren und gegebenenfalls die Lieblingsdrinks bei
der Crew bestellt. Dieser „Steward Call“ geht sodann als XML-
Nachricht auf den Smartphones der diensthabenden Besatzung
ein. Weitere Features des Systems sind Passagierinformationen mit
Routendetails der Yacht und bei Bedarf ein Quibla-System, das den
aktuell kürzesten Weg nach Mekka anzeigt. Das wird üblicherwei-
se von arabischen Eignern gewünscht. Dafür gibt es die entspre-
chenden Schnittstellen zu den Navigationssystemen der Yacht.
Ins Ruder greifen lässt sich der Kapitän hingegen sinnvollerweise
nicht über die iPads. Mit der ab Werk von Apple gelieferten iOS-
Software hat jeder Anwender schon große Teile der vernetzten Welt
unter den Fingern. Durch den App Store ergeben sich viele zusätz-
liche, teilweise ungeahnte Einsatzfelder für Apples magisches Ge-
rät. Doch diese App, so lässt sich Rupert Connor von der Charter-
Gesellschaft Luxury Yacht Group zitieren, wird man so bald nicht
im App Store finden. Martin Dirk Zimmer
Miet24 Magazin • Ausgabe Februar 2012
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