Titelthema: Räuber Hotzenplotz - Literaturkita

Ausgabe 1, IV/2012
Literaturkita Aktuell
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, dass Sie Interesse an einer Zertifizierung zur „Literaturkita NRW“ gezeigt
haben. Mit der quartalsweise erscheinenden kostenlosen Ausgabe „Literaturkita Aktuell“
möchten wir Sie von nun an über Neuigkeiten rund um das Projekt auf dem Laufenden halten,
sowie außerdem Tipps anhand von Bilderbuch-Rezensionen etc. für Ihre pädagogische
Bildungsarbeit und Sprachförderung mit Kindern geben. Für die Zukunft ist geplant, auch
Berichte aus Einrichtungen, die sich zertifizieren lassen, mit in die Ausgaben aufzunehmen.
Anregungen Ihrerseits sind also jederzeit herzlich willkommen!
Viel Spaß beim Lesen wünschen
Tanja Schultefrankenfeld & Christian Peitz
Inhalt
Titelthema: Räuber Hotzenplotz 2
Inhaltliche Zusammenfassung 2
Pädagogischer Wert für die Kita? 2
Ideen rund um den Räuber Hotzenplotz 3
Die Figur „Räuber“ als inhaltliches Thema. 3
Theaterpädagogische Nachbereitung (Figurentheater) 3
Weitere Literatur zur Thematik „Räuber“ 3
Seminare zur Literaturkita 2013 4
Das Team Literaturkita stellt sich vor 5
Impressum: Tanja Schultefrankenfeld & Christian Peitz / LWL-BZ Jugendhof Vlotho / Oeynhausener Straße 1 / 32602 Vlotho
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Titelthema: Räuber Hotzenplotz
Am vergangenen 01. August wurde Otfried
Preußlers „Räuber Hotzenplotz“ 50 Jahre alt.
Ein Jubiläum, das wir zum Anlass nehmen
wollen, uns einmal genauer mit diesem berühmten
Räuber zu beschäftigen… Und uns
die Fragen zu stellen: Was machen die insgesamt
drei Erzählungen des „Räuber Hotzenplotz“
für die pädagogische Arbeit mit Kindern
eigentlich so interessant? Und wie lässt
sich der „Räuber Hotzenplotz“ sinnvoll in die
Bildungsarbeit und Sprachförderung mit
Kindern integrieren?
Inhaltliche Zusammenfassung
Räuber Hotzenplotz
raubt Kasperls Großmutter
ihre geliebte
Kaffeemühle. Kasperl
und sein Freund Seppel
beschließen, dem
Wachtmeister Alois
Dimpfelmoser zu
helfen und versuchen
Räuber Hotzenplotz‘
Räuberhöhle ausfindig
zu machen, indem
sie ihm eine Falle
stellen. Dieser Versuch missglückt; sie werden
Gefangene des Räuber Hotzenplotz. Da Kasper
und Seppel zuvor ihre Mützen getauscht haben,
um nicht erkannt zu werden, werden sie von nun
an miteinander verwechselt. Räuber Hotzenplotz
verkauft Kasperl an den Zauberer Petrosilius
Zwackelmann und behält Seppel als eigenen
Sklaven. Kasperl erlebt einige Abenteuer im
Schloss des Zauberers und schafft es, eine sprechende
Unke in die Fee Amaryllis zurück zu
verwandeln. Petrosilius Zwickelmann stirbt daraufhin
vor Wut. Zum Dank für die Befreiung
erhält Kasperl von der Fee Amaryllis einen Ring,
mit dem er drei Wünsche frei hat. Er macht sich
mit Seppel, der zuvor von Petrosilius
Zwackelmann herbei gezaubert wurde, auf den
Heimweg. Sie nehmen den in einen Gimpel verwandelten
Räuber Hotzenplotz mit, um ihn bei
Wachtmeister Alois Dimpfelmoser abzuliefern.
Ausgabe 1, IV/2012
Kasperl wünscht sich unterwegs mit Hilfe des
Ringes nicht nur die geraubte Kaffeemühle herbei,
sondern auch eine neue Kasperlmütze, da
diese zwischenzeitlich von Räuber Hotzenplotz
verbrannt wurde. Mit dem dritten Wunsch verwandelt
er den Gimpel in Alois Dimpfelmosers
Büro wieder in den Räuber Hotzenplotz zurück.
Otfried Preußler, „Der Räuber Hotzenplotz“,
Thienemann Verlag, ISBN-10: 3-522-18319-3
Pädagogischer Wert für die Kita?
Auf den ersten Blick scheidet „Der Räuber
Hotzenplotz“ für Kindergartenkinder aus.
Das Buch ist zu lang und als Ganzes sowieso
nicht vorlesbar. Mit der Länge geht eine gewisse
inhaltliche Komplexität einher. Was
haben Vorschulkinder also von dieser Geschichte?
Zunächst mal funktioniert „Der Räuber Hotzenplotz“
in Episoden und muss nicht komplett
vorgelesen werden. Es gibt auch einige
Szenen, die sich isoliert betrachten lassen.
Zum anderen enthält die Geschichte wunderbare
Gesprächsimpulse. Die ganze Geschichte
geht davon aus, dass der Räuber Hotzenplotz
Großmutters Kaffeemühle raubt. Der
Verlust scheint erst einmal übersichtlich.
Eine Kaffeemühle ist nicht wahnsinnig teuer.
Sie ist kein Goldschatz. Es hängt keine Existenz
daran. Dennoch ist sie für Großmutter
wertvoll. Und der Räuber möchte sie auch
unbedingt haben. Was macht wohl ihren
Wert aus? Oder anders gefragt: Warum finden
Großmutter und der Räuber Hotzenplotz
die Kaffeemühle so toll? Was finden die
Kinder wertvoll? Welches Spielzeug würden
sie am schmerzlichsten vermissen, wenn es
gestohlen wäre? – „Der Räuber Hotzenplotz“
eignet sich also hervorragend, um über das
Thema „Werte“ ins Gespräch zu kommen
und den Unterschied zwischen einem persönlichen
Werteempfinden und z.B. einem finanziellen
Wert zu besprechen.
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Darüber hinaus bietet „Der Räuber Hotzenplotz“
einen weiteren großen Vorteil: Das Personal
der Geschichte sind die klassischen
Kasperpuppen: Kasperl, Seppel, Räuber,
Großmutter, Zauberer, Polizist. Das Kasperletheater
ist ein etwas aus der Mode gekommenes
Utensil. Kinder jedoch können es für
kreative Rollenspiele nutzen, und aus der
Hotzenplotz-Vorlage eigene Geschichten
spielen und erfinden. So bietet die Geschichte
einen Auftakt für die Förderung von Kreativität.
Zudem ist die sprachliche Gestaltung des
Buches hervorragend. Die Sätze sind klar
formuliert, enthalten wunderbare Beschreibungen
und Figurenzeichnungen und zudem
blitzt immer wieder Humor durch. Wenn zum
Beispiel im Verließ des Zauberers Petrosilius
Zwackelmann einer Tür mit der Aufschrift
„Betreten verboten“ eine nächste Tür folgt,
auf der „Betreten streng verboten“ zu lesen
ist, und schließlich eine übernächste Tür mit
dem Hinweis „Betreten allerstrengstens verboten“.
„Der Räuber Hotzenplotz“ bietet eine
klare, bild- und fantasiereiche Sprache, die
Kinder gut verstehen können, die sie aber
hier und da auch einmal fordert.
Ideen rund um den Räuber Hotzenplotz
Mögliche Fragestellungen, um mit Kindern
über den „Räuber Hotzenplotz“ ins Gespräch
zu kommen:
Die Figur „Räuber“ als inhaltliches
Thema.
1. Was macht ein Räuber? (Ein Räuber
ist einzig und allein durch seine
Handlungen definiert. Wie aber sehen
die genau aus? Was unterscheidet den
Räuber von Dieb? Ist das Rauben
immer und grundsätzlich falsch? Gibt
es Umstände, unter denen es in Ordnung
ist, etwas zu rauben?)
Ausgabe 1, IV/2012
2. Aus welchen Gründen wird ein
Mensch zum Räuber? (Was müsste
passieren, damit ein Mensch zum
Räuber wird?)
Woran erkennt man einen Räuber?
(Wie sehen Räuber aus? Sehen alle
Räuber gleich aus? Gibt es auch
Menschen, die wie Räuber aussehen,
obwohl sie keine sind?)
3. Wie kann man sich vor einem Räuber
schützen?
4. Wo lebt ein Räuber? (Leben alle Räuber
im Wald? Hast Du im Wald schon
einmal einen Räuber gesehen? Wie
wäre es für Dich, im Wald zu leben?)
Muss ein Räuber bestraft werden? Welche
Strafe wäre gerecht? Ist es gerecht, wenn alle
Räuber die gleiche Strafe erhalten? Ist es
überhaupt möglich, einen Räuber gerecht zu
bestrafen?
Theaterpädagogische Nachbereitung
(Figurentheater)
• Geschichten spielen mit Puppen (Puppentheater)
� Welche Wirkung hat dies auf
die Kinder?
• Einzelne Figuren: Wer ist Kasperl? Wer
ist Seppel? Wer ist Grete? � Charaktere
darstellen
Weitere Literatur zur Thematik „Räuber“
a. Axel Scheffler, Julia Donaldson, „Räuber
Ratte“
b. Mauri Kunnas, „Ich bin’s, Robin Hood“
c. Tomi Ungerer, „Die drei Räuber“
d. Ulrike Sauerhöfer, „Riesen, Räuber, Ritterburgen“
e. Gudrun Pausewang: „Das große Buch vom
Räuber Grapsch“
f. Katrin Stangl: „Die Räuber von Toulouse“
g. Räubermärchen: „Das Wirtshaus im
Spessart“ (Wilhelm Hauff), „Der Räuber
und seine Söhne“ (Brüder Grimm), „Die
Räuberpistole“ (Christian Peitz)
h. Astrid Lindgren, „Ronja Räubertochter“
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Seminare zur Literaturkita 2013
Auch für das kommende Jahr haben wir einige Seminare für die „Literaturkita“ geplant.
Hier gibt es schon einmal eine Vorschau:
Ausgabe 1, IV/2012
Die einzelnen Veranstaltungen werden mit jeweils zwei Fortbildungstagen für die Zertifizierung
anerkannt.
Datum Seminartitel Organisation
28.01. – 29.01. „Kinder fördern mit Märchen, Reimen und
Geschichten“
31.01. – 1.02. /
29.02. – 1.03. /
11.04. – 12.04.
Seminarreihe „Wir machen Theater“
Spielleitung in Kita und Grundschule
25.02. – 26.02. „Werte entdecken in der Kita“ – Ethik und Moral
in Kindertagesstätten
Christian Peitz
Ines Bollmeyer
Christian Peitz
29.04. – 30.04. „Sprachförderung und Literacy für Jungen“ Christian Peitz
22.05. – 23.05. „Wenn ein Regenbogen am Himmel sichtbar
wird - begegnen sich Himmel und Erde“
Begleitung bieten wenn Kinder und Jugendliche
dem Tod begegnen
Ines Bollmeyer
10.06. – 11.06. „Der Fantasie Flügel verleihen“ Einfach erzählen
mit Kindern
Ines Bollmeyer
23.09. – 24.09. „Werte entdecken in der Kita“ – Ethik und Moral
in Kindertagesstätten
Christian Peitz
07.11. – 08.11. „Zeit für Bildung in der Kita“ – Mit den Kindern
das Phänomen Zeit entdecken
11.11. – 13.11. Vom Bilderbuch bis zur Aufführung „Regie im
Kindertheater“
18.11. – 20.11. Zertifikatskurs „Sprachförderung im Elemen-
+ 3 Termine 2014 tarbereich“
04.12. – 05.12. „Kinder fördern mit Märchen, Reimen und
Geschichten“
Christian Peitz
Ines Bollmeyer
Christian Peitz
Christian Peitz
Gerne bieten wir auch weiterhin Team-Schulungen an. Für Nachfragen stehen wir Ihnen jederzeit
zur Verfügung.
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Das Team Literaturkita stellt sich vor
Folgende Personen arbeiten in dem Projekt
Literaturkita NRW und betreuen die damit
zusammenhängenden Bereiche.
Christian Peitz
Dipl.-Pädagoge und staatlich anerkannter
Erzieher, Zuständigkeit:
- Projektkoordinator Literaturkita NRW
(Fortbildungen Sprachförderung &
Literacy)
Kontakt
Tel.: 05733 923-326
E-Mail: christian.peitz@lwl.org
Sabine Yilmaz
Lehrgangssekretariat, Zuständigkeit:
- Betreuung der Seminare zur Literaturkita
NRW
Kontakt
Tel.: 05733 923-310
E-Mail: sabine.yilmaz@lwl.org
Ausgabe 1, IV/2012
Tanja Schultefrankenfeld
Dipl.- Pädagogin, Zuständigkeit:
- Projekt Literaturkita NRW (Selbstreporte,
Besuchskontakte)
Kontakt
Tel.: 05733 923-321
E-Mail: tanja.schultefrankenfeld@lwl.org
Ines Bollmeyer
Dipl.-Pädagogin, Theaterpädagogin,
Klinikclownin, Zuständigkeit:
- Theaterpädagogische Seminare
Kontakt
Tel.: 05733 923-324
E-Mail: ines.bollmeyer@lwl.org
Larry Leseratte
- Projektmaskottchen
E-Mail: kontakt@literaturkita.de
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