Kurz informiert - Rock'n'Roll Club Cadillac Berlin eV
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...den lese ich immer!<br />
11 KW | Donnerstag, 17.3.2011<br />
Kleinmachnow<br />
Badesaison vorläufi g gerett et. Gemeinde<br />
zahlt notwendige Reparaturmaßnahmen<br />
aus Gemeindekasse. Seite 5<br />
Teltow<br />
An der Neuen Wohnstadt müssen drei<br />
Straßen grundlegend saniert werden - die<br />
Bauarbeiten dauern bis 2013. Seite 4<br />
Stahnsdorf<br />
Ein Wanderzirkus mach te am Gemeindeamt<br />
Station. Die Sch austeller müssen hart<br />
für ihren Unterhalt kämpfen. Seite 3<br />
Steglitz<br />
Wenn Not am Auto ist. Kiez-Fahrdienst<br />
bietet Hilfe an. Seite 8<br />
THEMA DER<br />
WOCHE<br />
Disco in einem leeren Baumarkt?<br />
Keine sch lech te Idee!<br />
Für die näch ste Woch e Samstag (26. März) bekommt der<br />
leerstehende Obi-Baumarkt an der Ruhlsdorfer Straße in<br />
Stahnsdorf eine Disco-<strong>Club</strong>-Atmosphäre.<br />
Besch allungstech niker Bernd Blankenburg aus Ruhlsdorf<br />
will mit der „City <strong>Club</strong> Party“ an alte Zeiten erinnern,<br />
weil die Partyszene in der Region nach der Wende eingesch<br />
lafen ist. In der ehemaligen Baustoff abteilung des Obi-<br />
Marktes werden Tresen und Bühne aufgebaut, auf einer<br />
Leinwand laufen in einer Dia-Show Fotos vergangener<br />
City-<strong>Club</strong>-Partys.<br />
Die Rock gruppe „Black smith“ und hübsch e Mädch en sollen<br />
den Gästen ordentlich einheizen.<br />
Beginn ist um 19.30 Uhr,<br />
der Eintritt kostet 15 Euro,<br />
Kartenvorbestellung unter<br />
www.city-club-party.de<br />
BÄKE-COURIER 5/2011 | 11. KW<br />
Regionalzeitung für Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf & Zehlendorf Ausg. 05/11 | 2. JG<br />
Von KIRSTEN GRAULICH<br />
Die jüngst errich teten Bauten<br />
am Kirch platz sorgen in Güterfelde<br />
für Gespräch sstoff . „Das<br />
passt nich t mehr zum Ort“, erregte<br />
sich SPD-Gemeindevertreter<br />
Peter Ernst jüngst bei einer<br />
Einwohnerversammlung.<br />
Große Teile der alten Bausubstanz<br />
auf dem Areal des ehemaligen<br />
Kuhlmeysch en Hofes<br />
seien abgetragen und dann<br />
nach „Gutdünken der Grundstück<br />
seigentümer bebaut worden“.<br />
Ursprünglich stand eine<br />
Sch eune dort. „Die war ortsbildprägend<br />
und hätt e erhalten<br />
werden müssen“, bedauert<br />
Ernst, dass es Güterfelde versäumt<br />
habe, eine Gestaltungssatzung<br />
auf den Weg zu brin-<br />
gen, so wie Sch enkenhorst und<br />
Sputendorf.<br />
Doch was für Peter Ernst „ortsbildprägend“<br />
war, sch ien vielen<br />
Vorbeifahrenden in den<br />
90er Jahren eine abrissreife Ruine<br />
zu sein. Auch Vertreter des<br />
Ortsbeirates mussten sich immer<br />
wieder die Frage anhören:<br />
„Wann kommt der Sch andfl eck<br />
endlich weg?“<br />
Als sich dann endlich ein Investor<br />
fand, der auf dem Areal<br />
einen Möbelmarkt etablieren<br />
wollte, atmeten viele auf. Besonders<br />
angetan waren sie von<br />
den sch önen Plänen mit Türmch<br />
en und anderem arch itektonisch<br />
en Zierrat. Nun musste<br />
nur noch der Kauf mit dem Privateigentümer<br />
zustande kommen,<br />
an den das einst von der<br />
1<br />
...lesen & mitreden!<br />
Gütergotzer Sichtachsen<br />
und Sichtweisen<br />
Neue Bauten am Dorfanger. Nich t alles gefällt. (Foto: K.Graulich )<br />
LPG genutzt Gelände, rück -<br />
übertragen wurde. Nach dem<br />
der Kauf besiegelt war, stellte<br />
sich aber heraus, dass die Banken<br />
für die sch önen Pläne kein<br />
Geld rausrück en werden. Der<br />
Investor hatt e bereits in den<br />
Abriss einiger Sch weineställe<br />
investiert, nun gab er auf – aus<br />
fi nanziellen Gründen. Als der<br />
Stahnsdorfer Immobilienmakler<br />
und CDU-Gemeindevertreter<br />
Peter Weiß sich ansch ick te,<br />
das Gelände zu vermarkten,<br />
standen die meisten Gebäude<br />
sch on 20 Jahre lang leer. „Im<br />
Kuhstall war bereits Salpeter,<br />
das war aussich tslos, da zu<br />
sanieren“, sagt Weiß. Trotzdem<br />
ist er stolz, dass er für<br />
die Hauptsch eune einen Käufer<br />
fand. Glasermeister Graefe<br />
baut das Objekt zurzeit als Firmen-<br />
und Wohnsitz aus. Ein<br />
großer Teil der Balken musste<br />
ausgewech selt werden. „Das<br />
ist ein Glück sfall, dass sich hier<br />
jemand fand, der das mit viel<br />
Eigenleistung und handwerklich<br />
em Gesch ick ausbaut“, lobt<br />
Weiß den neuen Eigentümer,<br />
der stolz seinen sanierten Drei-<br />
Seiten-Dach stuhl vorführt. Die<br />
Sch eunenfl äch e beträgt 400<br />
Quadratmeter, das Grundstück<br />
ist etwa 1500 Quadratmeter<br />
groß. Drei andere Grundstück e<br />
auf dem Areal sind über 1000<br />
Quadratmeter groß und drei<br />
weitere über 600 Quadratmeter.<br />
Für einige hat Weiß sch on<br />
Käufer. Doch die Vermarktung<br />
Fortsetzung auf Seite 2
2 REGIONALES<br />
Fortsetzung des Leitartikels von Seite 1<br />
erforderte Geduld. Vier Jahre lang habe er das Angebot, für jeden<br />
sich tbar, auf zwei Tafeln off eriert. Weiß sch ütt elt den Kopf:<br />
„Jeder konnte sehen, wie groß die Grundstück e werden. Aber<br />
nun, wo endlich was passiert regen sich alle auf“. Er zeigt auf<br />
ein gelbes Haus am Kirch platz, das wie neu gestrich en aussieht.<br />
„Das ist ein Neubau, sieht aus, als stehe es sch on immer hier“.<br />
Nur der kleine eingesch ossige Bau am Straßenrand tanze etwas<br />
aus der Reihe, räumt er ein, aber die Kreisbaubehörde habe das<br />
genehmigt nach Paragraph 34, der sich nach den Bauten in der<br />
Umgebung rich te. Tatsäch lich sind im Radius von etwa 100 Metern<br />
drei ähnlich e Bauten bereits errich tet worden.<br />
„Die ganze Aufregung über Bausünden ist Polemik“, sagt Ortsbürgermeister<br />
Dietrich Huck shold (Wir Vier), er ist froh, dass<br />
zumindest die Hauptsch eune gerett et werden konnte. Außerdem<br />
fanden doch alle gut, was der Investor ihnen vorgesch lagen<br />
hatt e, erinnert sich der Bürgermeister. Auch die SPD und Herr<br />
Ernst waren angetan, betont Huck shold. Und keiner habe damit<br />
gerech net, dass die Banken nich t mitspielen. Inzwisch en meinen<br />
einige Güterfelder, dass vielleich t ein paar Bäume im Umfeld des<br />
„Häusch ens“ die Sach e abmildern könnten.<br />
Für Peter Ernst bleibt es Verunstaltung des dörfl ich en Charakters.<br />
Wenigstens die Sich tach se zwisch en Sch loss und Kirch e<br />
müsste wieder hergestellt werden. Und Ernst bemüht sogar<br />
Fontane, der einmal Güterfelde besuch te und den Kirch platz das<br />
„Herzstück “ des Dorfes nannte. Dass der Sch ulbau, der heute<br />
Wohnhaus ist, wie ein Riegel vor der Kirch e wirkt, sch eint dem<br />
märkisch en Wanderer entgangen zu sein. Er war vor allem von<br />
den höher aufragenden Bauten beeindruck t, außerdem bei Pfarrer<br />
Brodersen zu Gast, der ihm einige Anekdoten erzählte. Die<br />
literarisch e Würdigung von Gütergotz fi el jedenfalls positiv aus,<br />
also muss das Gespräch angenehm gewesen sein, und ganz sich<br />
er war auch der Wein des Pfarrers gut.<br />
Um die Sich tach se wieder herzustellen, müsste die Gemeinde<br />
Stahnsdorf das Wiesengrundstück davor käufl ich erwerben, das<br />
noch Eigentum der Diakonie ist. „Das werden wir wohl tun müssen,<br />
auch um uns nich t einen neuen Sch andfl eck einzuhandeln“,<br />
meinte Huck shold in der Einwohnerversammlung. Fest im Blick<br />
hatt e bei diesen Worten auch Bürgermeister Bernd Albers.<br />
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ist dem Verlag vorbehalten. Alle Rech te beim Herausgeber. Vervielfältigung,<br />
auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.<br />
„Haushalt bekommt<br />
spätestens 2013<br />
ernsthafte Schwierigkeiten“<br />
Die Linken halten die Erhöhung der Kreisumlage für zu gering<br />
BELZIG/KLEINMMACH-<br />
NOW. Der Kreistag in Belzig<br />
hat kürzlich den Haushalt<br />
2011 besch lossen. Die Städte<br />
und Gemeinden müssen in<br />
diesem Jahr 43 Prozent ihrer<br />
Einnahmen an den Landkreis<br />
Potsdam-Mitt elmark abführen.<br />
Die Koalition aus SPD, CDU,<br />
FDP und der Freien Bürger<br />
und Bauern (FBB) hatt e damit<br />
eine moderate Erhöhung der<br />
Kreisumlage um zwei Prozent<br />
durch gesetzt, um die Kommunen<br />
möglich st gering zu belasten.<br />
Die Erhöhung entsprich t<br />
einer Summe von rund 70<br />
000 Euro. Vor allem Die Linke<br />
meint, das sei nich t ausreich<br />
end, um den Haushalt des<br />
Kreises für die Zukunft zu sich<br />
ern – sie halten eine Aufstufung<br />
von über ach t Prozent<br />
für notwendig. „8,2 Prozent<br />
brauch t man, um den Haushalt<br />
ausgleich end zu gestalten“,<br />
sagt Kreistagmitglied Klaus-<br />
Jürgen Warnick (Die Linke)<br />
aus Kleinmach now dem Bäke<br />
Courier. Er verweist auf die<br />
TELTOW/STAHNSDORF.<br />
Die Bürgerinitiative (BI) „Teltow<br />
gegen Fluglärm“ widmet<br />
sich jetzt intensiv den gesundheitlich<br />
en Auswirkungen<br />
eines möglich en Flugbetriebs,<br />
der über die Region führen<br />
könnte. „Wir müssen wissen<br />
worüber wir reden“, sagt Andreas<br />
Hess. Der Sprech er der<br />
Teltower BI fi ndet es „völlig<br />
unverständlich “, dass weder<br />
Flughafen noch Landesregierung<br />
bisher eine Studie zu den<br />
gesundheitlich en Risiken in<br />
Auft rag gegeben haben. „Hat<br />
man Angst vor den Ergebnissen?“,<br />
fragt Hess in einer Pressemitt<br />
eilung.<br />
Die Teltower BI hat sich mit<br />
der Rangsdorfer Bürgerinitiative<br />
Sch allsch utz (BISS ) zusammengetan<br />
und den Lärmsch<br />
utzexperten Professor Dr.<br />
Eberhard Greiser eingeladen.<br />
Greiser rich tet sich mit seiner<br />
Studie hauptsäch lich gegen<br />
die sogenannte „Fluglärm-Synopse“<br />
von Griefahn, Jansen,<br />
Sch euch und Spreng aus dem<br />
Jahre 2004. Die Autoren hatt en<br />
Fluglärm-Rich twerte von 70<br />
dB(A) am Tag und 55 dB(A) in<br />
der Nach t angegeben, die seit<br />
dem als allgemein anerkannt<br />
gelten. Professor Grieser hingegen<br />
wies mit seiner Untersuch<br />
ung im Umfeld des Flughafens<br />
Köln-Bonn und einem<br />
Dauersch allpegel von 63 dB(A)<br />
am Tag nach , dass sich die Verordnungshäufi<br />
gkeit und die<br />
Verordnungsmenge von rele-<br />
Senkung der Kreisumlage von<br />
vor zwei Jahren um drei Prozent,<br />
die den Haushalt in „Turbulenzen“<br />
gebrach t habe. Warnick<br />
: „Spätestens 2013 wird der<br />
Kreis in ernste Sch wierigkeiten<br />
kommen“.<br />
Entgegen der Opposition rech -<br />
net die Koalition in Belzig mit<br />
einer besseren Finanzlage<br />
durch unerwartet höhere Steuereinnahmen,<br />
die vom Land<br />
an den Kreis weitergereich t<br />
werden. Das Steuerplus werde<br />
langfristig nich t reich en, meint<br />
Klaus-Jürgen Warnick , selbst<br />
mitt elfristig wäre es sinnvoller<br />
gewesen, die Kreisumlage um<br />
mindestens 7,5 Prozent anzuheben.<br />
Als Vorsitzender des<br />
Kleinmach nower Finanzaussch<br />
usses sch lagen natürlich<br />
zwei Herzen in seiner Brust,<br />
aber er bleibt dabei: „Es ist besser,<br />
jetzt die Umlage stärker zu<br />
erhöhen, als dass der Kreis in<br />
zwei Jahren zehn Prozent fordern<br />
müsste, um nich t handlungsunfähig<br />
zu werden!“. Der<br />
Kreis muss als übergeordnete<br />
Institution erhalten und gestärkt<br />
werden, weil die Kommunen<br />
sich nich t freiwillig untereinander<br />
unterstützen würden,<br />
meint Warnick : „Ich habe<br />
dafür gekämpft , dass wir hier<br />
Unterstützung für den ÖPNV<br />
bekommen – vergebens“. Angesich<br />
ts der unsich eren Zukunft<br />
des Freibades in den Kiebitzbergen,<br />
hat Warnick wenig<br />
Verständnis für die Pläne in<br />
Werder/Havel: „Wer ein Spaßbad<br />
für 21 Millionen Euro baut,<br />
kann auch ein Prozent mehr<br />
Kreisumlage vertragen“, sagt<br />
er. Zumal Warnick Spaßbäder<br />
für „unsinnig“ hält, „die Thermen<br />
haben überall im Land fi -<br />
nanzielle Probleme“.<br />
Die Debatt e hatt e im Kreistag<br />
für heft ige Kontroversen gesorgt.<br />
Der Haushalt weist eine<br />
Deck ungslück e von über<br />
zehn Millionen auf. Die Grünen<br />
warfen der Koalition vor,<br />
dass die Kommunen sich auf<br />
Kosten des Kreises subventionieren<br />
wollten. Mit der Erhöhung<br />
kann der Kreis nun<br />
Flugrouten-Protest:<br />
Warnung vor dicken Brummern – BER statt BBI<br />
Initiativen zu Gesundheitsrisiken, Lärmgebühren und<br />
dem richtigen Flughafen-Kürzel<br />
vanten Arzneimitt eln<br />
in Abhängigkeit zur<br />
Lärmintensität erhöht<br />
hatt en. In die<br />
Untersuchung<br />
wurden über 800<br />
000 gesetzlich<br />
Krankenversich<br />
erte einbezogen.<br />
Die gesundheitlichen<br />
Folgen<br />
von Flugl<br />
ä r m<br />
s i n d<br />
auch<br />
a m<br />
Samstag<br />
auf dem Teltower Infomarkt<br />
(siehe Info-Kasten unten)<br />
ein Thema. In diesem<br />
Zusammenhang hat die BI<br />
„Teltow gegen Fluglärm“ einen<br />
„Lärmgebührenrech ner“<br />
auf die eigene Homepage<br />
(www.teltowgegenfluglärm)<br />
gestellt, mit der Behauptung:<br />
„Fluglärm ist in Brandenburg<br />
billiger als in <strong>Berlin</strong>“. Im Vergleich<br />
zum Flughafen Tegel<br />
würden die Gebühren am BBI<br />
stark sinken – in den Tagesrandzeiten<br />
gar „bis auf weniger<br />
als die Hälft e“. Die BI beruft<br />
sich dabei auf die beantragte<br />
Lärmgebührenordnung<br />
der Flughafengesellsch aft .<br />
Die Lärmgefahr bestünde darin,<br />
dass sch were Langstreck<br />
enfl ugzeuge, „die langsam<br />
steigen und dadurch weitaus<br />
größere Gebiete mit Lärm belasten“,<br />
den BBI als deutlich<br />
günstigeren<br />
Flugha-<br />
fenvermehrt<br />
a n -<br />
steuern<br />
würden.<br />
Der Wett -<br />
bewerbsvorteil<br />
für diese Fluggesellsch<br />
aft en liege, im Vergleich<br />
zu Frankfurt/Main, vor allem<br />
in den Tagesrandzeiten, zwisch<br />
en 22 bis 24 Uhr und 5 bis<br />
6 Uhr.<br />
Die Teltower BI kritisiert, dass<br />
es in Deutsch land keine einheitlich<br />
e Einteilung der Flugzeuge<br />
in Lärmklassen gibt.<br />
Die Bürgerinitiative vermutet,<br />
man wolle verhindern, „dass<br />
lärmabhängige Gebühren<br />
transparent dargestellt und<br />
sch ließlich auch verglich en<br />
werden können“. Gemeinsam<br />
mit der Bürgerinitiative Fluglärmfreie<br />
Havelseen fordern<br />
die Teltower die Fluglärmkommission<br />
auf, die Gebührenordnung<br />
abzulehnen.<br />
Die Stahnsdorfer Bürgerinitiative<br />
gegen Fluglärm mach te<br />
mit einem Etat von rund 250<br />
Millionen Euro rech nen. Das<br />
sind zwar 100 Millionen mehr<br />
als vor zehn Jahren, aber allein<br />
die Sozialausgaben versch<br />
lingen über 140 Millionen<br />
Euro. Hauptsäch lich e Posten<br />
sind dabei die Unterbringung<br />
von Mensch en, die Hartz IV<br />
beziehen und das Budget für<br />
die Mitt elmärkisch e Arbeitsgemeinsch<br />
aft zur Integration<br />
in Arbeit (MAIA). Der Kreis<br />
bekommt zwar einen Großteil<br />
dieser Leistungen von Bund<br />
und Land zurück erstatt et, hat<br />
aber dadurch auch nur einen<br />
geringen Teil des Haushalts<br />
zur Verfügung, um Investitionen,<br />
wie beispielsweise den<br />
Bau des Stahnsdorfer Gymnasiums<br />
zu tätigen.<br />
Mit der erhöhten Kreisumlage<br />
hat die Gemeinde Kleinmach -<br />
now bereits gerech net. „Das<br />
wird kein neues Loch in unsere<br />
Haushaltskasse reißen“, sagt<br />
der Vorsitzende des Finanzaussch<br />
usses Klaus-Jürgen Warnick<br />
. Karsten Sawalski<br />
kürzlich darauf aufmerksam,<br />
dass der BBI „kein Flughafen<br />
in Indien“ ist. Nur der „Bij u<br />
Patnaik Airport“ der Stadt<br />
Bhubaneswar würde dieses<br />
Kürzel zu Rech t tragen. Für<br />
den Flughafen in Sch önefeld<br />
gelte hingegen die international<br />
vereinbarte Bezeich nung<br />
„Flughafen <strong>Berlin</strong>-Brandenburg“,<br />
mit dem Kürzel „BER“.<br />
Die Abkürzung „BBI“ hingegen<br />
würde ein „internationales<br />
Drehkreuz“ suggerieren.<br />
Die Stahnsdorfer BI will solch<br />
„hoch gestapelte Träume“<br />
rech tzeitig „in der Realität landen<br />
lassen“ und verweist auf<br />
das Urteil des Bundesverwaltungsgerich<br />
ts vom März 2006:<br />
„Gegenstand der Landesplanung<br />
ist nich t (mehr) ein internationaler<br />
Großfl ughafen mit<br />
vier Start- und Landebahnen<br />
für 60 Mio. Passagiere, sondern<br />
ein mitt elgroßer Verkehrsfl<br />
ughafen mit einem modernen<br />
Zwei-Bahnen-System“.<br />
Info: Am Samstag, 19. März,<br />
von 11 bis 16 Uhr: Infomarkt<br />
zum Thema „Fluglärm“ am<br />
Rathaus Teltow. Die Teltower<br />
BI hat für den Tag ein vielseitiges<br />
Programm zusammen<br />
gestellt. Es wird Infostände zu<br />
An- und Abfl ugrouten und einen<br />
Lärmsimulator geben. Als<br />
Fach vortragende sind Dr. med.<br />
Christoph Brodel und Dr. Eric<br />
Kearny eingeladen. Die Besuch<br />
er erwartet außerdem ein<br />
Rahmenprogramm mit Flohmarkt<br />
und Musik. K. Sawalski
Der Zirkus zieht weiter<br />
BÄKE-COURIER 5/2011 | 11. KW<br />
DRITTE SEITE<br />
3<br />
Lesen & Mitreden<br />
Polizei kann Diebe<br />
nur auf freiem Feld fangen<br />
VON KARSTEN SAWALSKI amt gerade trock en bekommen Familie gehören außerdem dres, aber in Teltow habe man<br />
haben. Das Tauwasser hatt e ei- vier Kamele aus der mongo- ihm und seiner Familie sogar Angesich ts der Kriminalitätsbilanz 2010 geriet der Potsdamer Polizei-<br />
In Teltow und Stahnsdorf ganen matsch igen See innerhalb lisch en Steppe, sech s Ponys, Prügel angedroht.<br />
direktor Ralf Marsch all in widersprüch lich e Erklärungen. Die Zahl der<br />
stierte ein Wanderzirkus. Aber der Wagenburg hinterlassen, Ziegen und ein Lama. Mit Das Verhältnis zwisch en Diebstähle steigt nämlich weiterhin, die Aufk lärungsquote der Polizei<br />
der Aufenthalt des „Circus der abgepumpt werden muss- einem Transporter und einem Landbevölkerung und Zirkus ist aber im Bereich der Teltower Wach e stark rück läufi g. Der Polizei-<br />
Magic“ stand unter keinem te. Dabei sei die Platzmiete seit Bulli transportieren sie ihr ge- ist seit jeher von Skepsis und direktor mach t sich deshalb einerseits Sorgen, dass die Entwick lung<br />
guten Stern: Ein wildes Kamel dem letzten Jahr um mehr als samtes Gut durch Branden- Vorurteilen bestimmt. Zwei das Sich erheitsgefühl der Bürger „beeinträch tigen“ könnte, anderer-<br />
ging zweimal auf Mensch en das Doppelte ppelte angehoben wor-<br />
Welten<br />
treff en dabei aufeinanseits beruhigt er mit den Worten: „Wir sind da“, verdeck te Ermitt -<br />
los. Polizeilich e Ermitt lungen den, sagt gt Isabel Endres. Der<br />
der: UUnsteter<br />
Lebenswandel ler seien besonders in Kleinmach now stets präsent. Nur soll das Sied-<br />
und aufgebrach te Bürger wa- Wanderzirkus erzirkus kkämpft ämpft<br />
und ttraditionelle<br />
Sesshaft iglungsgebiet der Region Teltow für Diebe besonders gut geeignet sein,<br />
ren die Folge. Die Sch austel- ums Überle-<br />
keit.<br />
In Deutsch land reisen die könnten wegen der verwinkelten Bebauung und der Nähe zu <strong>Berlin</strong><br />
lerfamilie Endres muss täglich ben. „Zu u den<br />
noch<br />
etwa 330 Zirkusse un- und der Landesgrenze nämlich sch nell versch winden. Das ist - gelinde<br />
hart kämpfen, um den Zirkus letzten Vortersch<br />
t iedlich er Größe gesagt - eine sehr fadensch einige Begründung. Das würde ja heißen,<br />
zu erhalten und weiterziehen stellungenngen umher, u die mit vielen dass Polizeibeamte die Diebe nur auf freiem Feld verfolgen und zur<br />
zu können.<br />
kamen 20 Leu- Leu-<br />
Problemen zu kämp- Streck e bringen könnten. Die Täter werden aber meist dann dingfest<br />
fen haben. Traditionelle gemach t, wenn sie im Zusammenhang mit anderen Straft aten über-<br />
Zirkusdarbietungen rasch t, von anderen Leuten verpfi ff en oder aufgrund von Beweismate-<br />
mit Clownerie, Artirial (Video, Fotos) überführt werden können.<br />
stik uund<br />
Tierdressur haben Aber warum bleibt die Quote für den Stadtbereich Potsdam nahezu<br />
ihren Reiz beim erwach senen konstant, während im Umland letztes Jahr 7,5 Prozent weniger Fälle<br />
Publikum P meist verlo- als 2009 aufgeklärt wurden? Es könnte entweder daran liegen, dass<br />
ren, seit dem es spek- die Teltower Wach e sich mehr anderen Aufgaben zugewendet hat, als<br />
takuläre Magier-Shows der Aufk lärung von Straft aten. Oder aber daran, dass die Leitung im<br />
á la David Copperfi eld Sch utzbereich Potsdam die Aufk lärungsarbeit im Umland zu wenig<br />
gibt oder künstlerisch es unterstützt. Vielleich t kann man es auch damit begründen, dass in<br />
Zirkus-Theater, Z<br />
wie das Kleinmach now, Teltow und Stahnsdorf einfach besonders viel gestoh-<br />
des d „Cirque du Soleil“. len wurde, was insgesamt die Anzahl der Fälle in die Höhe sch nellen<br />
Hinzu H kommen Werbe- und die Aufk lärungsquote in die Tiefe fallen lässt. Das wären möglich e<br />
verbote ve in einigen Städten Begründungen, die man akzeptieren könnte. Nur sollte die Polizei we-<br />
oder od die Kritik von Tierder Journalisten noch Bürger für dumm verkaufen wollen: Dass zu<br />
rech tlern, die den Zirkusbe- wenig Diebe gefasst werden, liegt sich erlich nich t daran, weil in Kleintreibern<br />
treiber vorwerfen, exotisch e mach now in dritt er und vierter Reihe gebaut wurde.<br />
Tiere nich n t artgerech t zu hal-<br />
Karsten Sawalski<br />
ten. Während W der 1950er Jahre<br />
hatt e der d Zirkus in der DDR Lesen Sie dazu „Gute Bedingungen für Diebe“ auf Seite 4<br />
noch eine herausgehobene<br />
Stellung. Stellun Die drei verstaatlich -<br />
ten Zirkusse Z (Barlay, Busch<br />
und Aeros) A konnten damals teltOwkanal<br />
Artistenkinder: Jesse (12) und seine Sch wester Anjali Fotos: von Antje Jünemann mehr Besuch er verzeich nen als<br />
STAHNSDORF. Für einen te“, sagt Isabel Endres, „wir burg und wieder nach <strong>Berlin</strong>. alle Theater.<br />
Augenblick kehrt ein wenig sind froh, wenn es mal 50 sind, „Solange wir über die Runden<br />
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Wanderzirkus-Romantik ein. das deck t gerade unsere Ko- kommen“, sagt Isabel Endres.<br />
Am Samstagmitt ag leuch tet sten“. Ins Zirkuszelt passen Zirkusdirektor Samuel Endres<br />
das Zirkuszelt in der Früh- 200 zahlende Besuch er. Aber ist auf die hiesige Presse nich t<br />
lingssonne wie neu. Der Hund die sch eint der „Circus Magic“ gut zu sprech en. Die habe mit<br />
liegt träge in der Wagenburg sch on lange nich t oder noch der Berich terstatt ung über das<br />
und die Kinder haben Zeit, nie gesehen zu haben. Im Fe- wild gewordene Kamel die<br />
um ein wenig Fußball zu spiebruar war selbst das Geld für Bürger aufgebrach t. Eines von<br />
Programm ab 19.3.2011 - 12 Uhr<br />
• Großdemo gegen Fluglärm in Sch önefeld<br />
• Ehrung für Förster Funke in Kleinmach now<br />
• Ein Kulturprogramm für die Kammerspiele<br />
• Gratulationen für Emma Maria Lange zum 90. Geburtstag<br />
• Ein Klett erfelsen für Teltow?<br />
• Turbine Potsdam - Deutsch er Meister 2011<br />
• Vorgestellt: Das Sch utzengel-Projekt<br />
• Rich tfest Sporthalle Gymnasium Stahnsdorf<br />
len. Nich t lange, denn um 16 Tierfutt er knapp geworden den Jungtieren war Mitt e Fe-<br />
Uhr beginnt die Vorstellung – die <strong>Berlin</strong>er „taz“ rief zu eibruar in Teltow ausgebroch en Die Zirkuskinder bleiben an<br />
und einen Tag später wird der ner Spendenaktion auf. Samu- und hatt e eine 44-jährige Frau diesem Samstagmitt ag beim Berichtigung:<br />
„Circus Magic“ am Stahnsdorel und Isabel Endres stammen angerempelt. Der Vorfall wie- Fußballspielen am Stahnsdorfer<br />
Gemeindeamt seine Zelte beide aus Zirkusfamilien und derholte sich Anfang März, fer Gemeindeamt unter sich . Noch kein Termin für Tag der off enen Tür<br />
abbrech en, um sie in Trebbin<br />
Die vierjährige Anjali Endres Bedauerlich erweise ist uns in der letzten Ausgabe vom 3. März<br />
wieder aufzubauen. Auch dort<br />
wird um 16 Uhr als Clown 2011 ein Fehler unterlaufen. Im Kommentar „Mehr Respekt für<br />
wird man nur eine Woch e blei-<br />
auft reten, der ach tjährige Oc- die Feuerwehr!“ wurde auf einen Termin hingewiesen. Der Geben,<br />
dann geht es weiter nach<br />
tano wird von seinem Vater armeindewehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kleinmach now,<br />
Mellensee, Blankensee und irtistisch<br />
durch die Luft gewir- Mario Groch olski stellt rich tig: „Sie berich teten über einen Tag<br />
gendwann in der zweiten Jahbelt,<br />
der 14-jährige Jeff rey wird der off enen Tür am 04.04. 2011. Dieses ist uns nich t bekannt, wir<br />
reshälft e wieder nach <strong>Berlin</strong>.<br />
über ein Seil laufen. Wortfüh- haben überhaupt noch keinen Termin genannt, weder für eine<br />
Im Bezirk Kreuzberg am Morer<br />
ist der 12-jährige Jesse, der Einweihung unseres Erweiterungsbaus, noch für einen Tag der<br />
ritzplatz hat man den Winter<br />
von seiner Mutt er die Arbeit off enen Tür“. Das Team vom Bäke Courier bitt et, dieses Verse-<br />
verbrach t – unfreiwillig lange.<br />
am Trapez und auf dem Seil hen zu entsch uldigen.<br />
Eigentlich wollte Zirkusdirek-<br />
beigebrach t bekommen hat.<br />
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tor Samuel Endres (40) sch on<br />
Die Jungs sind gute Fußbal- Jeden Tag jünger werden in nur 30 Minuten:<br />
im Februar weiter, aber der<br />
ler. Einmal im Jahr können sie<br />
Frost hinderte ihn daran: Die<br />
als Zirkusvereinsmannsch aft<br />
„Wenn es um Figur und Fitness geht, ist das Alter ein sch wach es<br />
gefrorene Zeltplane wäre beim<br />
bei einem „Turnier der Rei-<br />
Argument“, erklärt Elmar Trunz-Carlisi vom Institut für Präven-<br />
Abbau zerbroch en und die<br />
senden“ im Harz ihr Können<br />
tion und Nach sorge. Denn mit einem gesunden Lebensstil plus<br />
Zeltstangen hätt e er auch nich t Mongolisch e Kamele, Ponys, Ziegen und ein Lama gehören dazu. am Ball beweisen. Zur Sch ule<br />
regelmäßigem Ausdauer- und Kraft training wie bei Mrs.Sporty<br />
aus dem Boden bekommen.<br />
gehen sie dort, wo der Zirkus<br />
habe es jede Frau selbst in der Hand, wie sie aussehe und wie fi t<br />
Jetzt sch rubbt seine Frau Isa- haben sich erst vor anderthalb diesmal wurde ein 20-jähriger gerade Halt mach t. Sie haben<br />
sie sei. Das natürlich e Jungsein liegt vor allem auch an der Enerbel<br />
den Wohnwagen und Sa- Jahren selbstständig gemach t. Mann umgerannt. Die Tiere auch in Stahnsdorf die Sch ulgie<br />
und Lebensfreude, die durch mehr Bewegung entsteht. Mrs.<br />
muel Endres ist in Trebbin auf Gemeinsam mit drei Söhnen seien gerade in der Pubertät bank gedrück t, wie die Sch u-<br />
Sporty hat dafür nich t nur das ideale einfach e und eff ektive Zir-<br />
der Such e nach einem neuen und einer Toch ter mach en sie und bei den ersten Frühlingsle heißt, weiß Jesse allerdings<br />
keltraining an hydraulisch en Geräten, sondern auch ein einzig-<br />
Standort. Jetzt, wo sie den Platz alles selbst: Vom Programm strahlen etwas außer Kontrol- nich t: „Das ist nich t wich tig für<br />
artiges Frühlingsangebot: Das erfolgreich e Konzept kann jetzt<br />
am Stahnsdorfer Gemeinde- bis zum Ab- und Aufb au. Zur le geraten, erklärt Samuel En- mich “, sagt er.<br />
bis 30.04.2011 vierzehnTage lang, gratis ausprobiert werden.<br />
Anzeigenwerbung im Bäke Courier.<br />
Tel. 03328 470680 • E-Mail agentur@info-serv.de
4 TELTOW, KLEINMACHNOW, STAHNSDORF<br />
<strong>Kurz</strong> <strong>informiert</strong><br />
Gute Bedingungen für Diebe<br />
Kriminalitätsstatistik 2010: Aufk lärungsquote im Potsdamer<br />
Umland gesunken<br />
POTSDAM/REGION. Die Zahl der Diebstähle steigt stetig. Das<br />
zeigt die jüngst vorgestellte Bilanz des Kriminalitätsgesch ehens<br />
im Sch utzbereich Potsdam. Während aber die Polizei in der<br />
Stadt Potsdam die Aufk lärungsquote für alle Straft aten verbessern<br />
konnte, ist die Quote im Potsdamer Umland um 7,5 Prozent<br />
zurück gegangen. Im Wach enbereich Teltow sind Diebstähle<br />
mit 1827 Delikten der Kriminalitätssch werpunkt. Sie nehmen<br />
mit 43,8 Prozent (+ 2,2 Prozent) den Löwenanteil aller Straft aten<br />
in der Region ein: es folgen Betrugsdelikte mit 15,5 Prozent und<br />
Sach besch ädigungen mit 14,5 Prozent. Auch der KFZ-Diebstahl<br />
nimmt zu. Letztes Jahr wurden 132 Fahrzeuge gestohlen (2009<br />
waren es 128). VW-Modelle stehen bei den Dieben ganz oben<br />
auf der Beliebtheitsskala, gefolgt von Audi, Mercedes und<br />
BMW. Ein rasant zunehmender Trend ist das Ausbauen von Navigationsgeräten<br />
und Airbags.<br />
„Hier sind die Bedingungen für Diebe gut“, sagt der Leiter<br />
des Sch utzbereich es Potsdam, Polizeidirektor Ralf Marsch all,<br />
„durch die verwinkelte Bebauung sind die Orte unübersich tlich<br />
“, die Täter können sch nell in der Großstadt <strong>Berlin</strong> oder hinter<br />
der nahen Landesgrenze abtauch en. Die Polizei beobach te<br />
die negative Entwick lung aber nich t tatenlos. „Wir sind da“,<br />
versich ert der Polizeidirektor, „auch wenn wir nich t öff entlich<br />
wahrgenommen werden“. Besonders in Kleinmach now seien<br />
regelmäßig verdeck te Ermitt ler unterwegs.<br />
Dennoch bereitet die Entwick lung Polizeidirektor Ralf Marsch<br />
all Sorgen: „Einbrüch e und Diebstähle beeinträch tigen das<br />
Sich erheitsgefühl der Bürger“ sagt er. Gemessen an der Gesamtkriminalität<br />
liegt der Sch werpunkt aber mit fast 80 Prozent in<br />
der Landeshauptstadt Potsdam, Teltow hat einen Anteil von 8,8,<br />
Kleinmach now von 4,8 und Stahnsdorf von 3,8 Prozent.<br />
Karsten Sawalski<br />
Sicher im Internet<br />
Die Abteilung Prävention der Polizei Potsdam veranstaltet eine<br />
Projektwoch e an der Grundsch ule „Auf dem Seeberg“ in Kleinmach<br />
now. Das Thema dieser Projektwoch e ist „Sich er im Netz“<br />
1.Teil - Cybermobbing. Zwei Kolleginnen werden dazu in den 5.<br />
und 6. Klassen ein dreistündiges Programm durch führen.<br />
Mit Kindern über die Gefahren im Netz zu sprech en gewinnt<br />
immer mehr an Bedeutung. Die Polizei reagiert mit dieser Projektwoch<br />
e auf etlich e Nach fragen von Lehrern und Eltern, zu<br />
diesem Thema etwas anzubieten.<br />
Wir möch ten Sie am Mitt woch , den 16.März 2011 zu einer dieser<br />
Projektstunden einladen. Wir freuen uns über Ihr Ersch einen<br />
um 10:45 Uhr in der Grundsch ule, Am Hoch wald 30/ Haus 5.<br />
Polizeipräsidium<br />
Weitere Infos beim Sch utzbereich Potsdam,<br />
Tel.: (0331) 5508-2400<br />
Festgottesdienst mit Bischof<br />
TELTOW. Die Evangelisch e Kirch engemeinde lädt am Sonntag<br />
zu einem Festgott esdienst ein. In der St. Andreaskirch e wird<br />
die Sanierung der selbigen gefeiert. Die Festpredigt hält der<br />
Bisch of der Evangelisch en Landeskirch e <strong>Berlin</strong>-Brandenburg-<br />
Sch lesisch e Oberlausitz (EKBO), Dr. Markus Dröge. „Das ist ein<br />
großes Ereignis für uns“, sagt die Vorsitzende des Gemeindekirch<br />
enrates Barbara Nieter, „so ein Bisch of kommt nich t alle<br />
Tage“. Landesbisch of Dr. Markus Dröge ist seit November 2009<br />
im Amt. Er hatt e die Nach folge von Bisch of Dr. Wolfgang Huber<br />
angetreten.<br />
Mit dem Festgott esdienst und einem Imbiss im Pfarrhaus dankt<br />
die Teltower Kirch engemeinde für die umfassende Sanierung<br />
ihrer St. Andreaskirch e. Im November 2009 hatt e ein Sch welbrand<br />
im Keller der Kirch e die Innensanierung nötig gemach t.<br />
Von Januar 2010 bis August 2010 wurden die Sch äden beseitigt,<br />
Reinigungsarbeiten und ein Teil der Sanierungsarbeiten durch -<br />
geführt. In Absprach e mit dem Denkmalsch utz nahmen sich die<br />
Restauratoren die Gestaltung des Innenraumes nach der Kirch<br />
ensanierung von 1911 zum Vorbild. Bis Weihnach ten konnte<br />
die Kirch e zwisch enzeitlich genutzt werden. Von Januar bis<br />
März 2011 blieb sie wieder gesch lossen, damit die noch verbliebenen<br />
Arbeiten ausgeführt werden konnten.<br />
Sch on 1997 hatt e es erste Überlegungen zur Kirch ensanierung<br />
gegeben, jedoch konnte erst 2006 mit den Arbeiten an Dach und<br />
Fassade des Glock enturms begonnen werden. Ein Jahr später<br />
kam die Sanierung des Kirch ensch iff es hinzu. Im Oktober 2009<br />
wurden drei neue Bronzeglock en geweiht. Die Instandsetzung<br />
des Kirch eninnenraumes, eigentlich für fünf bis zehn Jahre später<br />
ins Auge gefasst, musste nach dem Sch welbrand in Angriff<br />
genommen werden. Währenddessen wurde im Frühjahr 2010<br />
die Neugestaltung des Außengeländes fertig.<br />
Barbara Nieter/KaSa<br />
Info: Festgott esdienst am Sonntag, 20. März, 10 Uhr, in der<br />
Andreaskirch e in Teltow, ansch ließend Imbiss im Pfarrhaus,<br />
Ritt erstraße 11.<br />
Straßensanierung<br />
in acht Bauabschnitten<br />
TELTOW Das Ausmaß<br />
der gesamten Baumaßnahme<br />
ersch eint zunäch<br />
st gar nich t so groß:<br />
1530 Meter Straße müssen<br />
im Bereich der Neuen<br />
Wohnstadt erneuert<br />
werden. Das Problem<br />
ist, dass es sich dabei<br />
gleich um drei Straßen<br />
handelt, die nich t nur<br />
als Verbindungswege<br />
zu den Wohnungen,<br />
sondern auch zur Sch ule<br />
und den Kitas weiterhin<br />
nutzbar bleiben<br />
müssen. Die Stadt Teltow<br />
plant, die Neue<br />
Wohnstadt in ihrer Infrastruktur<br />
zu erneuern:<br />
Für den Ausbau der<br />
John-Sch ehr-Straße, der<br />
Käthe-Niederkirchner-Straße<br />
und der Ott o-Liliental-Straße<br />
sind insgesamt 1,4 Millionen<br />
Euro veransch lagt worden.<br />
Die Fahrbahnen befi nden sich<br />
einem desolaten Zustand, besonders<br />
in der K.-Niederkirch -<br />
ner-Straße ist der Asphaltüberzug<br />
nur noch lück enhaft<br />
vorhanden. Aufgrund mangelhaft<br />
er Entwässerung reißen<br />
entstandene Sch laglöch er immer<br />
wieder auf.<br />
Der Teltower Bauaussch uss<br />
stimmte kürzlich zu, die<br />
Fahrbahnen der John-Sch ehr-<br />
Straße und der Käthe-Nie-<br />
Gefahrlose „Hochzeitsreise“<br />
für Kröten<br />
Bald ist es wieder soweit und<br />
die Kröten wandern. Sobald<br />
morgens die Temperaturen<br />
über fünf Grad steigen, begünstigt<br />
von Regen, marsch ieren<br />
Tausende zu den Nudower<br />
Teich en und zum Güterfelder<br />
Haussee, oft kilometerweit.<br />
Weil zwisch en Gewässer und<br />
Winterquartier die L77 liegt,<br />
stellen freiwillige Helfer des<br />
Potsdamer NABU- Kreisverbandes<br />
alljährlich Krötensch<br />
utzzäune auf, damit die<br />
Tiere nich t unter die Räder<br />
geraten. Denn, um eine sieben<br />
Meter breite Straße zu überqueren,<br />
brauch t eine Erdkröte<br />
20 Minuten. Etwa 350 Meter<br />
lang sind die Amphibienzäune,<br />
die aus Plastikfolie bestehen<br />
und mit ein paar Stöck en<br />
und einigen Eimern hinter dem<br />
Kreisverkehr von zehn Natursch<br />
ützern aufgebaut wurden.<br />
Doch zuvor mussten leere Flasch<br />
en und Verpack ungen eingesammelt<br />
werden, die Vorbeifahrende<br />
ach tlos aus ihren<br />
Fahrzeugen an den Straßenrand<br />
warfen. „Als ob es nich t<br />
an jeder Tankstelle einen Mülleimer<br />
gebe“, ärgert sich Petra<br />
Sell über die Sch lamperei. Der<br />
Lebensraum Natur werde von<br />
vielen nich t respektiert, weil<br />
sie zu wenig darüber wissen.<br />
Plötzlich reck t sie die Hand,<br />
zeigt in die Wipfel der Bäume:<br />
Fahrbahnerneuerungen in der Neuen Wohnstadt<br />
werden bis 2013 andauern<br />
Die geplanten Bauabsch nitt e in der „Neuen Wohnstadt“<br />
(Planquelle: Stadt Teltow)<br />
derkirch ner-Straße auf sech s<br />
Meter Breite zu asphaltieren.<br />
Damit sch afft man die Voraussetzung,<br />
hier wieder einen<br />
Busverkehr einrich ten zu können.<br />
Zudem sollen die Gehwege,<br />
die Regenentwässerung<br />
und die Straßenbeleuch tung<br />
erneuert werden. Für den Bereich<br />
der Grundsch ule ist eine<br />
Mitt elinsel zur besseren Überquerung<br />
und als gesch windigkeitsreduzierende<br />
Maßnahme<br />
geplant. Vor dem Sportplatz<br />
werden die PKW-Stellplätze<br />
„Da oben zwei Bussarde im<br />
Balzfl ug“. Viele würden das<br />
gar nich t wahrnehmen. „So<br />
was lernen Kinder nich t mehr<br />
in der Sch ule“, pfl ich ten ihr<br />
Hanne Peter und eine weitere<br />
Helferin bei. Auch die heutige<br />
Elterngeneration nehme sich<br />
kaum noch Zeit, um mit ihren<br />
Sprösslingen Natur zu erleben,<br />
sagen sie. Wie berech tigt<br />
die Klage ist, zeigt auch , dass<br />
unter den Krötenrett ern kaum<br />
junge Leute anzutreff en sind.<br />
Die meisten sind seit Jahren<br />
dabei, zählen sich selbst zur<br />
Generation 50plus. „Das liegt<br />
aber nich t an den Kindern“,<br />
sagt Ute Herrmann, die sich<br />
mit Granit-Kleinsteinpfl aster<br />
erneuert.<br />
Die umfangreich e Straßensanierung<br />
in der Neuen Wohnstadt<br />
soll am 30. März von den<br />
Stadtverordneten besch lossen<br />
werden, dann könnte es im<br />
Sommer losgehen. Die Bauausführung<br />
hat das Planungsbüro<br />
„Baurconsult“ erarbeitet.<br />
Um die Behinderung der Anlieger<br />
so gering wie möglich<br />
zu halten und den „Bringeverkehr“<br />
zur Sch ule und den<br />
Kitas so wenig möglich zu<br />
Straßenränder und Wälder werden nich t von allen respektiert<br />
Foto: K.Graulich<br />
um die Natursch utzjugend in<br />
Potsdam kümmert. Wenn sie<br />
in die Sch ulen komme, gäbe<br />
es stets großes Interesse mitzumach<br />
en, doch meist werde der<br />
Tatendrang dann von den Eltern<br />
ausgebremst.<br />
Auch die Krötenrett er, die jährlich<br />
zur Mithilfe beim Aufb au<br />
der Zäune aufrufen, bleiben<br />
meist auf sich gestellt. Dabei<br />
hätt en sie Helfer aus den umliegenden<br />
Orten gebrauch en<br />
können, vor allem in Güterfelde.<br />
Der Zaun am Ortsausgang<br />
muss durch den Kreiselbau<br />
nun länger eingeplant werden.<br />
„Da brauch en wir jetzt mindestens<br />
500 Meter“, sch ätzt<br />
behindern, sind für die<br />
Baumaßnahmen ach t<br />
Teilabsch nitt e vorgesehen.<br />
Dabei gilt es, jeden<br />
Absch nitt komplett fertig<br />
zu stellen, bevor mit<br />
dem näch sten begonnen<br />
wird. Die Verkehrsknotenpunkte<br />
sollen in<br />
den Sch ulferien ausgebaut<br />
werden. Im Winter<br />
sollen keine off enen<br />
Baustellen vorhanden<br />
sein. Das Konzept sieht<br />
außerdem einen provisorisch<br />
en Parkplatz<br />
in der Ernst-Sch neller-<br />
Straße, die Öff nung<br />
des Parkplatzes an der<br />
Sporthalle sowie die<br />
Durch fahrt zur Ernst-<br />
Sch neller-Straße als<br />
„Kindersch leuse“ vor. Die<br />
Gustl-Sandtner-Straße wird<br />
als Einbahnstraße in Rich tung<br />
Norden ausgewiesen, damit<br />
sie weiterhin für die Neue<br />
Wohnstadt befahrbar bleibt.<br />
Die Straßenplanungen fanden<br />
in Abstimmung mit den Wohnungsgesellsch<br />
aft en WGT und<br />
TWG, mit der Polizei, dem<br />
Verkehrsamt und der Sch ul-<br />
und Kita-Verwaltungen statt .<br />
Im November letzten Jahres<br />
gab es dazu eine Anwohnerversammlung.<br />
Karsten Sawalski<br />
Nabu-Kreisverband stellt Krötenschutzzäune an Nudower Teichen<br />
und in Güterfelde auf<br />
Burghard Sell, im Jahr zuvor<br />
reich ten noch 350 Meter. In<br />
den letzten Jahren gab es hier<br />
so viele tote Kröten, dass die<br />
Fahrbahn rutsch ig wurde.<br />
Doch nich t nur Kröten werden<br />
von Frühlingsgefühlen übermannt<br />
und folgen seit Generationen<br />
dem Weg in ihre Geburtsgewässer,<br />
um dort Hoch -<br />
zeit zu halten. Auch Molch e<br />
und Frösch e sind unterwegs,<br />
besonders wenn es nach ts<br />
regnet. Dann sind sie nich t<br />
mehr zu halten – und wenn<br />
sie Glück haben, plumpsen sie<br />
am Hindernis Zaun in einen<br />
der eingegrabenen Behälter<br />
und werden von Naturfreunden<br />
über die Straße transportiert.<br />
In manch en Näch ten<br />
können so an die 1000 Tiere<br />
gerett et werden. Zudem ist<br />
es für Tierfreunde ein interessantes<br />
Erlebnis, wenn sie<br />
beobach ten können, wie sich<br />
die Männch en von den Weibch<br />
en huck epack zur Hoch -<br />
zeit „ch auffi eren“ lassen und<br />
dabei Nebenbuhler mit wütenden<br />
Pfeift önen in die Fluch t<br />
sch lagen.<br />
Wer den Amphibien helfen<br />
will, ihre Laich gewässer zu<br />
erreich en, kann sich beim<br />
NABU-Kreisverband bei<br />
Wolfgang Ewert unter Tel.<br />
0179/ 1 17 96 08 melden.<br />
K.Graulich
BÄKE-COURIER 05/2011 | 11. KW<br />
TELTOW, KLEINMACHNOW, STAHNSDORF<br />
Bade-Saison gerettet<br />
Freibad in den Kiebitzbergen kann mit Mitteln aus Kleinmachnow<br />
notdürftig repariert werden<br />
KLEINMMACHNOW. Die<br />
Freibadsaison für die Region<br />
Teltow sch eint - wieder einmal<br />
– in letzter Minute gerett et<br />
worden zu sein. Anfang März<br />
hieß es noch , dass der Badebetrieb<br />
in diesem Jahr, wenn<br />
überhaupt, nur mit starken<br />
Einsch ränkungen möglich sei.<br />
„Die Situation hat sich jetzt geändert“,<br />
sagt Carsten Fisch er,<br />
Gesch äft sführer der gemeinnützigenWohnungsbaugesellsch<br />
aft (Gewog) und Betreiber<br />
des Freibades, „die Gemeinde<br />
hat Mitt el im Haushalt eingestellt,<br />
mit denen wir die Reparaturen<br />
ausführen können“.<br />
Das Geld aus der Gemeindekasse<br />
reich t, um das Nich tsch<br />
wimmerbeck en zu reparieren<br />
und die meisten Wege im<br />
Gelände unfallfrei zu mach en.<br />
„Auf die Solarheizung müssen<br />
wir verzich ten“, sagt Carsten<br />
Fisch er dem Bäke Courier. Der<br />
Gewog-Gesch äft sführer hält<br />
die Solaranlage sowieso für<br />
„überdimensioniert“, in den<br />
Sommermonaten würde die<br />
Sonne genügen, um das Beck<br />
enwasser aufzuheizen. Ohne<br />
die fi nanzielle Geldspritze<br />
aus der Kleinmach nower<br />
Gemeindekasse hätt en etlich e<br />
Platt enwege um die Badebeck<br />
en wegen Unfallgefahr gesperrt<br />
werden müssen, sagt<br />
der Gewog-Chef. Inwieweit<br />
die Beck en vom Winter in Mitleidensch<br />
aft gezogen wurden,<br />
konnte Fisch er noch nich t sagen,<br />
weil die zum Zeitpunkt<br />
des Gespräch s mit dem Bäke<br />
Hoff entlich kann man auch noch in der näch sten Saison so sorgenfrei hineinspringen. (Foto: K.S.)<br />
Courier teilweise noch vereist<br />
waren. Die fi nanzielle Zuwendung<br />
für das Freibad „ändert<br />
aber nich ts daran, dass in den<br />
Folgejahren immer wieder<br />
Reparaturen fällig werden,<br />
wenn es keine grundlegende<br />
Sanierung gibt“, sagt Carsten<br />
Fisch er. Die Frage nach einer<br />
Betreibergesellsch aft , die sich<br />
in Zukunft darum kümmert,<br />
sei „sekundär“, meint der Gewog-Chef:<br />
„Wich tig ist, dass<br />
sich die Kommunen über die<br />
Finanzierung einig sind!“.<br />
Zuletzt hatt e sich Stahnsdorf,<br />
wegen des eigenen knappen<br />
Haushalts, aus der gemeinsam<br />
geplanten Sanierung des Freibades<br />
herausgezogen. Mitt -<br />
lerweile hat die Aussich t auf<br />
höhere Steuereinnahmen die<br />
Situation gebessert, die Diskussion<br />
um die Beteiligung am<br />
Freibad müsse in Stahnsdorf<br />
neu entfach t werden, meinte<br />
Bürgermeister Bernd Albers<br />
(BfB) kürzlich . Von einer gemeinsamenBetreibergesellsch<br />
aft , in der die drei Kommunen<br />
verbindlich und öff entlich<br />
die Verantwortung für das regionale<br />
Freibad übernehmen,<br />
sch eint man immer noch weit<br />
entfernt zu sein. Im Mai 2009<br />
war der Kleinmach nower Bürgermeister<br />
von der eigenen<br />
Gemeindevertretung beauftragt<br />
worden, die notwendigen<br />
Sch ritt e zur Gründung<br />
einer GmbH mit Stahnsdorf<br />
und Teltow einzuleiten. Nun<br />
heißt es, dass nur Teltow und<br />
Kleinmach now zur Saisoneröff<br />
nung eine Stellungnahme<br />
zur gemeinsamen Sanierung<br />
des maroden Freibades abgeben<br />
wollen. Die Summe für<br />
die grundlegende Instandsetzung<br />
sch wankt zwisch en 3,5<br />
bis 9 Millionen Euro. Das Freibad<br />
in den Kiebitzbergen ging<br />
erstmalig am 15. Mai 1976 in<br />
Betrieb.<br />
Info: Die Eröff nung des Freibades<br />
ist für den 1. Mai geplant.<br />
Am 15. Mai soll es einen<br />
eintritt sfreien Sch nuppertag<br />
geben.<br />
Karsten Sawalski<br />
Testphase mit Schülerlotsen<br />
KLEINMMACHNOW. Vor<br />
drei Woch en startete die Freie<br />
Waldorfsch ule auf dem Kleinmach<br />
nower Seeberg das Projekt<br />
„autofreie Sch ule“. Dabei<br />
sollen die Eltern ihre Autos<br />
am Rathausmarkt stehen lassen,<br />
weil Sch ülerlotsen die<br />
Kleinsten auf den weiteren<br />
Weg begleiten. „Es läuft sehr<br />
gut, wird sehr gut angenommen“,<br />
sagt Katrin Falbe, die<br />
Leiterin der Waldorfsch ule.<br />
Man habe den Kreuzungsbereich<br />
, der im morgendlich en<br />
Verkehr ein Nadelöhr darstellte,<br />
in den letzten Woch en<br />
freihalten können. „Einige Unbelehrbare<br />
gibt es natürlich<br />
immer“, so die Sch ulleiterin.<br />
Das Angebot nehmen hauptsäch<br />
lich die Sch üler der 2. und<br />
3. Klassen in Anspruch , die<br />
werden dann von den Sch üler-<br />
lotsen aus den 6. und 7. Jahrgangsstufen<br />
begleitet. Das<br />
Projekt soll zunäch st für zwei<br />
Monate laufen und dann ausgewertet<br />
werden. Der Fußweg<br />
vor dem Unterrich t sei auch<br />
„aus pädagogisch en Gründen“<br />
sinnvoll, meint die Sch ulleiterin.<br />
Das würden auch viele Eltern<br />
als Argument akzeptieren.<br />
Nur vereinzelt hätt en sich einige<br />
gemeldet, die sich durch das<br />
Projekt beeinträch tigt fühlen<br />
und weiterhin der Meinung<br />
sind, dass der Fußweg für ihre<br />
Kinder zu gefährlich ist.<br />
Seit langem ist vor allem morgens<br />
eine „Autolawine“ auf<br />
dem Bildungscampus zu beobach<br />
ten. Die Arbeitsgruppe<br />
Verkehr der Lokalen Agenda<br />
Kleinmach now sprich t von<br />
einem „Verkehrsch aos“, wenn<br />
die Sch üler von ihren Eltern<br />
mit dem Auto zum Unterrich t<br />
gefahren werden. Die Lokale<br />
Agenda besch reibt folgendes<br />
Szenario: „Hunderte Eltern,<br />
Kinder und Lehrer drängeln<br />
sich durch das Gebiet am<br />
Hoch wald – die wenigsten<br />
sind zu Fuß oder fahren Fahrrad,<br />
die meisten sitzen im Auto“.<br />
Sch ulleiterin Katrin Falbe<br />
meint hingegen, dass etwa 70<br />
Prozent ihrer Sch üler in der<br />
eis- und sch neefreien Zeit mit<br />
dem Fahrrad zur Waldorfsch ule<br />
kommen. Über die Aktion<br />
„autofreie Sch ule“ seien die<br />
beiden Nach barsch ulen, die<br />
<strong>Berlin</strong> Brandenburg International<br />
Sch ool (BBIS) und die<br />
Grundsch ule auf dem Seeberg,<br />
<strong>informiert</strong> worden. Es kam allerdings<br />
keine Resonanz. „Wir<br />
haben eigentlich eine guten<br />
Kontakt miteinander“, sagt Ka-<br />
trin Falbe, „daran kann es nich t<br />
liegen“.<br />
Die Lokale Agenda kritisiert,<br />
dass die täglich e Blech lawine<br />
auf dem Bildungscampus<br />
„in keiner Weise den nach haltigen<br />
Zielen der Gemeinde entsprich<br />
t“. Die Arbeitsgruppe<br />
Verkehr begrüßt deshalb den<br />
„mutigen Sch ritt “ der Waldorfsch<br />
ule. Eine nach haltige Verkehrsberuhigung<br />
könnte die<br />
geplante „Fahrradstraße“ bringen.<br />
Die neue „Sch opfh eimer<br />
Allee“, die von der Karl-Marx-<br />
Straße auf den Seeberg führen<br />
wird, soll als solch e umgewidmet<br />
werden. Der Besch luss<br />
der Gemeindevertreter liegt<br />
vor. Leider ist aus der Gemeindeverwaltung<br />
nich t zu erfahren,<br />
wann mit einer Genehmigung<br />
durch den Landkreis zu<br />
rech nen ist. K. Sawalski<br />
Leserbrief<br />
Seniorenfasch ing im Bürgerhaus Teltow<br />
5<br />
Anlässlich des Fasch ings trafen sich ca. .50 Senioren am 01.03.11 im<br />
Bürgerhaus Teltow, Ritt erstraße 10. Im gesch mück ten Raum wurden<br />
wir von der Leiterin des Hauses, Frau Sch ädlich begrüßt, sie wünsch te<br />
uns eine „lustige Fasch ingsfeier“.<br />
Unser Winne Töppich spielte zum Tanz, Herr Dahms trat als Rübch<br />
enbauer „Ott o „ auf und einige Senioren lasen lustige Gedich te zur<br />
Unterhaltung vor.<br />
Der Höhepunkt war aber der Auft ritt der „Fünkch engarde“ des TCC.<br />
Die Leiterin des Hauses, Frau Sch ädlich , lud die Kinder für das näch -<br />
ste Jahr wieder ein.<br />
Aber wohin?<br />
Jetzt wurde uns wieder bewusst, dass es wahrsch einlich für den Seniorentreff<br />
Teltow kein „Näch stes Mal„ im Bürgerhaus Ritt erstrasse<br />
mehr geben wird, da die Stadt Teltow die freiwillige Aufgabe „Seniorentreff<br />
“ nach über 22 Jahren Bestehen, aus Kostengründen an einen<br />
freien Träger übergeben will: die AWO- Teltow in der Potsdamerstraße<br />
62.<br />
Darüber werden die Abgeordneten am 30.03.11 in der SVV endgültig<br />
entsch eiden.<br />
Seit Herbst 2010 haben sich die Senioren mehrfach gegen die Übernahme<br />
in die Potsdamer Strasse 62 ausgesproch en. Wir wollen im Bürgerhaus<br />
bleiben!<br />
Eine Seniorin nutzte die Zeit, nach dem der Tanz zu Ende war, um die<br />
anwesenden Senioren aufzurufen, am 30.03.11 vor dem Rathaus in<br />
Teltow gegen diesen Umzug zu protestieren.<br />
Das missfi el der Leiterin des Hauses, sie verbat sich diese „ politisch e<br />
Aktion“, da sie gegen die Stadtverwaltung Teltow gerich tet gewesen<br />
sei.<br />
So endete diese sch öne Seniorenfasch ingsfeier mit einem Missklang.<br />
Trotzdem wollen die Seniorinnen und Senioren dem Team des Hauses<br />
ein herzlich es Dankesch ön, für die Ausgestaltung der Feier aussprech<br />
en.<br />
G.Latt eck , B. Malch er Teltow<br />
<strong>Kurz</strong> <strong>informiert</strong><br />
„Auf jüdischen Spuren<br />
in Ostpolen“<br />
Seit 1993 hat der Bezirk Steglitz-Zehlendorf Partnersch aft en mit<br />
den idyllisch en Städten Kazimierz Dolny, Naleczow und Poniatowa<br />
in der Lubliner Region.<br />
Vom 9. bis 18. September 2011 organisiert der Städtepartnersch<br />
aft sverein eine Bürgerreise mit Besich tigungen in Warsch au<br />
„auf den Spuren von Fréderic Chopin“, dem Besuch der Partnerstädte<br />
(Empfang im Rathaus, Konzert des Kinderch ors von<br />
Poniatowa, kulturhistorisch e Spaziergänge) sowie „auf jüdisch<br />
en Spuren“ in der sch önsten Region Ostpolens Zamosc,<br />
Sandomierz und Baradow Sandomierski.<br />
Im Reisepreis von 990,-€ im Doppelzimmer sind enthalten:<br />
Bahnfahrt <strong>Berlin</strong>-Warsch au-<strong>Berlin</strong>, Unterkunft in guten Hotels<br />
mit Halbpension (Frühstück und Abendessen), Busfahrten,<br />
Ausfl üge, Besich tigungen, Eintritt sgelder, deutsch sprach ige<br />
Fremdenführer<br />
Ausführlich es Programm, Anmeldung und Information:<br />
Städtepartnersch aft sverein Steglitz-Zehlendorf e.V.<br />
Königin-Luise-Str. 92, 14195 <strong>Berlin</strong> (montags von 16-18 Uhr),<br />
Tel.: 67463005 und Tel.: 902993234<br />
E-Mail: staedtepart-sz@versanet.de, www.bsz-spv.de<br />
Anmeldesch luss: 15. Mai 2011
6<br />
<strong>Kurz</strong> <strong>informiert</strong><br />
Ehrengrabstatus abgelaufen<br />
Die Nach rich t kam überrasch end: Der <strong>Berlin</strong>er Senat wird nich t<br />
mehr für die Pfl ege des Ehrengrabes von Georg Graf von Arco<br />
auf dem Südwestkirch hof aufk ommen. Der Ehrengrabstatus<br />
sei nach 20 Jahren abgelaufen, wurde der Verwaltung des<br />
Kirch hofes mitgeteilt. Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt hat den<br />
Trend der Sparmaßnahmen des <strong>Berlin</strong>er Senates sch on in anderen<br />
Fällen registrieren müssen. Auf Hinweis des Teltower FDP-<br />
Stadtverordneten Eberhard Derlig stellte der Förderverein des<br />
Südwestkirch hofes nun kurzfristig einen Antrag zur Vereinsförderung,<br />
über die der Sozialaussch uss jährlich im Frühjahr<br />
entsch eidet. Derlig war überrasch t, dass der deutsch e Pionier<br />
der Nach rich tentech nik vielen Aussch ussmitgliedern gar nich t<br />
bekannt ist, erst rech t nich t, dass er in Teltow wohnte und einige<br />
Versuch e der Funktech nik in dieser Stadt liefen. Der Bäke Courier<br />
<strong>informiert</strong> daher in dieser Ausgabe in der Reihe „Häuser<br />
und ihre prominenten Bewohner“ über den Forsch er, der mit<br />
Albert Einstein und Manfred von Ardenne befreundet war.<br />
K.Graulich<br />
s.auch S. 11<br />
Ehrengrab von Georg Graf von Arco auf dem Südwestkirch hof<br />
Stahnsdorf Foto: K.Graulich<br />
Die Baustelle der Landesstraße 40<br />
zehrt an den Nerven der Anwohner<br />
STAHNSDORF/GÜTERFEL-<br />
DE „Das Güterfelder Eck werden<br />
sie nich t wiedererkennen“,<br />
geriet Frank Sch midt<br />
vom Landesbetrieb Straßenwesen<br />
fast ins Sch wärmen auf<br />
der jüngsten Einwohnerversammlung<br />
des Ortes. Er blieb<br />
fast der Einzige, der sich über<br />
den Bau freute. Auch als er<br />
Summen nannte, die für den<br />
umstritt enen Bau ausgegeben<br />
werden, beeindruck te das die<br />
Einwohner nich t sonderlich .<br />
CDU-Vertreter Mich ael Burhenne<br />
monierte, dass die Kosten<br />
anfangs auf 20 Millionen<br />
Euro beziff ert wurden, inzwisch<br />
en aber auf das Doppelte<br />
gestiegen seien. Am meisten<br />
war er jedoch verärgert, dass<br />
einige Wegeverbindungen in<br />
Nähe der Brück e gekappt wurden.<br />
„Das ist eine Abstrafung<br />
der Güterfelder, die gegen den<br />
Straßenbau waren“, meinte<br />
Burhenne. Auch andere Einwohner<br />
sahen das so. Frank<br />
Sch midt dementierte: „Das ist<br />
zu ihrer Sich erheit, wir haben<br />
nich ts gegen die Güterfelder“.<br />
An der Baustelle der Ortsumgehung<br />
soll demnäch st eine<br />
Umfahrung für den Baubereich<br />
gesch aff en werden. Dafür<br />
werde bis 26.März eine vorübergehende<br />
Einengung der<br />
Fahrbahn vorgenommen. Ende<br />
des Jahres soll die Landesstraße<br />
77 – die Güterfelde und<br />
Stahnsdorf verbindet – wieder<br />
off en sein.<br />
Die Bodenuntersuch ung im<br />
Der Brück enbau an der Großenbeerener Straße (Foto: K.Graulich )<br />
Harten Fenn ist bereits abgesch<br />
lossen. Arch äologisch e<br />
Funde gab es nich t, es wurde<br />
nur Kleinstmunition gefunden.<br />
Sch midt gab für das Bauende<br />
des Großprojektes das<br />
Jahr 2014 an.<br />
Ortsbürgermeister Dietrich<br />
Huck sold (Wier Vier)<br />
hakte nach , ob bei mehr als<br />
40 Dezibel noch nach träglich<br />
Lärmsch utzmaßnahme<br />
für betroff ene Anwohner errich<br />
tet werden. Sch midt sagte<br />
Ja, sch ränkte aber gleich ein:<br />
„Messen ist keine Methode,<br />
die anerkannt ist, das wird<br />
errech net“. Die Anfrage von<br />
SPD-Gemeindevertreter Peter<br />
Ernst, vorsorglich ein Rohr für<br />
den Hirtengraben unter den<br />
Straßenneubau reinzulegen,<br />
wiegelte Sch midt ab. „Ihre<br />
Forderung muss ich knallhart<br />
zurück weisen“. Auch für Anregungen<br />
war er nich t zugäng-<br />
lich , „denn dazu bin ich heute<br />
nich t hier“.<br />
Immerhin beantwortete er die<br />
Frage, was mit der alten Ortsdurch<br />
fahrtsstraße passiert.<br />
Anwohner beklagten, dass<br />
die Durch fahrt der sch weren<br />
Baufahrzeuge nich t nur regelmäßig<br />
das Gesch irr zum Klappern<br />
bringen würden, sondern<br />
auch Risse in den Häusern<br />
hinterlassen habe. Zudem sei<br />
die Straße vor der Haustür<br />
zur Sch lagloch piste geworden.<br />
Frank Sch midt erklärte,<br />
die werde nach der Freigabe<br />
der Umfahrung zur kommunalen<br />
Straße herabgestuft und<br />
entweder vom Baubetrieb instandgesetzt<br />
oder der Gemeinde<br />
die entsprech enden Finanzmitt<br />
el bereitgestellt, um sie<br />
ortsverträglich umzugestalten.<br />
K.Graulich<br />
Der starke Durch gangsverkehr setzt dem kleinen Ort sehr zu (Foto: uv)
<strong>Kurz</strong> <strong>informiert</strong><br />
Schwimmhalle Hüttenweg<br />
wieder eröffnet<br />
Kindersch wimmen (Foto: dlrg Steglitz/Zehl.)<br />
Zweite Ökofi lmwoche<br />
Zehlendorf 2011<br />
BÄKE-COURIER 5/2011 | 11. KW<br />
Die Sch wimmhalle<br />
Hütt enweg<br />
hat nach<br />
der Sanierung<br />
seine Pforten<br />
wieder geöff -<br />
net. Das ehemalige<br />
Bad der<br />
US-Alliierten<br />
ist im Rahmen<br />
des Bädersanierungsprogramms<br />
des Senats<br />
umfassend<br />
instand gesetzt<br />
worden. Das<br />
Dahlemer Sch ul- und Vereinsbad der <strong>Berlin</strong>er Bäder-Betriebe<br />
hat ein Nich tsch wimmer- sowie ein Sch wimmerbeck en von<br />
25 Metern mit Sprunganlage von ein und drei Metern Höhe.<br />
Für die Allgemeinheit ist nur das Frühsch wimmen möglich<br />
und zwar montags und dienstags sowie donnerstags und freitags<br />
jeweils von 6 bis 8 Uhr und sonntags von 8 bis 15 Uhr.<br />
Der Eintritt beträgt 4 ermäßigt 2,50 Euro. gm<br />
Ökofi lmtour mach t Station in <strong>Berlin</strong><br />
Mit bitt erem Beigesch mack es durch die aktuellen Meldungen<br />
aus Japan, aber vielleich t gerade deshalb sinnvoll ist in diesen<br />
Tagen ein Besuch des Festivals für Umwelt- und Naturfi lme, das<br />
noch bis zum 20. März in Zehlendorf gastiert.<br />
Die Eröff nung am Sonntag im Freilandlabor Zehlendorf, Sach -<br />
tlebenstraße 30/32, bot bei Frühlingstemperaturen Einblick e<br />
in Teich - und Feldleben. Dort und im BALI-KINO am Teltower<br />
Damm 33 erwarten weitere Thementage mit Diskussionsrunden<br />
zu globalem Klimawandel, Globalisierung und Artensch<br />
utz die Besuch er. Die Ökofi lmtour, das „längste Filmfestival<br />
Deutsch land“, tourt seit Januar 2011 bis Mitt e April durch über<br />
70 Orte Brandenburgs. Soziale Kernfragen und Zukunft sthemen<br />
fi nden in den Filmbeiträgen für Jung und Alt Beach tung.<br />
Wissensch aft ler, Filmemach er, Umweltpolitiker stellen sich den<br />
kritisch en Fragen der Zusch auer. Von einer Fach jury werden im<br />
Bereich Naturfi lm, künstlerisch e Leistung und Jugendfi lm die<br />
Gewinner ermitt elt.<br />
Zusch auergespräch e mit Referenten fi nden zu folgenden<br />
Filmthemen in Zehlendorf statt :<br />
18. März 2011, BALI KINO um 18 Uhr:<br />
„Bedrohte Paradiese: Golf von Mexiko – Folgen der Ölkatastrophe“,<br />
„Die vergessene Katastrophe: Ölpest in Nigeria“<br />
Ansch ließende Diskussion mit Dr. Mich ael Weltzin, Referent f.<br />
Klimapolitik d. Bundestagsfraktion – Grüne<br />
20. März 2011, BALI KINO um 18 Uhr:<br />
Themen zu Fluss und Meer:<br />
„Von Harz bis Nordsee“ und „Die Havel“<br />
Ansch ließende Diskussion mit Naturranger Björn Lindner und<br />
Biologen Carsten Kallasch<br />
Um 20.30 Uhr:<br />
„Die Mark in Lila – Heidelandsch aft en in Brandenburg“<br />
„Landsch aft swandel in Brandenburg – Heimat oder Energiesteppe“<br />
Weitere Film-Termine in Brandenburg sind unter www.oekofi<br />
lmtour.de einzusehen oder unter Tel. 030 76 23 83 81 zu erfragen.<br />
Text Jacqueline Lorenz<br />
Die vom ADAC-Hannover<br />
deutsch landweit initiierte<br />
„Aktion Sch utzengel“ bekam<br />
nun auch in <strong>Berlin</strong> Flügel verliehen.<br />
Ziel ist es, junge Mädch<br />
en und Frauen zwisch en 16<br />
und 24 Jahren in ihrer sozialen<br />
Kompetenz anzusprech en.<br />
Auf sozialem Denken basierend<br />
sollen sie in Discos und<br />
auf Veranstaltungen gleich -<br />
altrige Männer davon überzeugen,<br />
alkoholisiert nich t<br />
mehr ins Auto zu steigen.<br />
Angelika Goldlust aus Lich -<br />
terfelde, als Kleinkünstlerin<br />
„Primel-Paula“ mit <strong>Berlin</strong>er<br />
Sch nauze bekannt, ist es zu<br />
verdanken, dass die Aktion<br />
nun auch hier anläuft . Auf der<br />
Veranstaltung zum Projektstart<br />
in den Räumen des DRK<br />
KV Steglitz-Zehlendorf verriet<br />
sie: „Als dreifach e Mutt er und<br />
zweifach e Oma weiß ich um<br />
die Ängste, wenn Kinder nach<br />
Veranstaltungen ins Auto von<br />
Freunden steigen. Aber die<br />
Entsch eidung, nich t mehr zu<br />
fahren nach Alkoholgenuss,<br />
muss bei jedem aus Eigenverantwortung<br />
heraus entstehen.<br />
Dafür setze ich mich mit dem<br />
Projekt ein.“ Vor einem guten<br />
Jahr hörte sie davon, besch loss,<br />
sich dafür zu engagieren: „Ich<br />
kam mir anfangs ziemlich alleine<br />
vor, aber: Als ich neulich<br />
beim Sech s-Tage-Rennen auftrat,<br />
drück te mir ein Gastronom<br />
spontan 50 Euro für die<br />
Auft aktveranstaltung in die<br />
Hand.“ In den letzten Woch en<br />
wurde deutlich , dass Angelika<br />
Goldlust alles andere als alleine<br />
mit dem Projekt steht. Hinter<br />
sich weiß sie inzwisch en<br />
Partner wie den ADAC Hannover,<br />
DRK, Fahrlehrerverband,<br />
Landesverkehrswach t,<br />
Am 4. März kamen in Zehlendorf-Mitt<br />
e über 500 Mensch en<br />
mit einem gemeinsamen Ziel<br />
zusammen: Auf vier angemeldeten<br />
Gegenveranstaltungen<br />
äußerten sie ihren Unmut über<br />
die Zusammenkunft der 60<br />
Mitglieder von „Pro Deutsch -<br />
land“ im Rathaus Zehlendorf<br />
an diesem Abend. Zu den<br />
Kundgebungen gegen die<br />
Gründung eines rech tspopulistisch<br />
en Zehlendorfer Kreisverbandes<br />
hatt en Fraktionen<br />
und Organisationen gemeinsam<br />
aufgerufen. Über 400 Polizeikräft<br />
e begleiteten die Veranstaltung<br />
im weitläufi g abgesperrten<br />
Bereich , die friedlich<br />
verlief.<br />
Bereits um 17 Uhr sind die ersten<br />
Teilnehmer vor Ort: Gemäßigte<br />
Volksfeststimmung<br />
kommt fast auf, Tulpen werden<br />
verteilt. Olga H. und Helga<br />
G. unterhalten sich angeregt<br />
mit dem Anti-Konfl ikt-Team<br />
der Polizei, das vorsorglich vor<br />
dem Eingang des Bürgersaales<br />
STEGLITZ-ZEHLENDORF<br />
<strong>Berlin</strong>er Schutzengel<br />
suchen Landeplatz<br />
Projekt will Fahren unter Alkohol verhindern<br />
Angelika Goldlust: Primel-Paula und Obersch utzengel<br />
Sender Teltowkanal, „Blauer<br />
Stern“ mit Kameramann<br />
Oliver Lück oder Gernod Giebel<br />
von Challenge-Radio, der<br />
Angelika Goldlust kostenlos<br />
ein Bürosystem überspielte.<br />
Durch den Einsatz der Sponsoren<br />
und Unterstützer bietet<br />
das Projekt neben dem<br />
mensch lich en Aspekt den angehenden<br />
Sch utzengeln auch<br />
manch Vergünstigung: Ein<br />
namhaft er Kleidungsfabrikant<br />
und eine Fast-Food-Kett e bieten<br />
Ermäßigungen. Kostenloser<br />
Erste-Hilfe-Kurs beim<br />
Führersch ein-Erwerb und ein<br />
Bewerbungstraining sind ihnen<br />
ebenfalls sich er.<br />
Angelika Goldlust hat dies alles<br />
engagiert auf die Beine gestellt,<br />
weiß aber, „dass es nie<br />
ohne die Unterstützung von<br />
Stellung bezogen hat und optimistisch<br />
auf die Gegenveranstaltung<br />
sieht. Die beiden Damen<br />
sind stets dort zu fi nden,<br />
wo es gilt, seine Meinung zum<br />
Wohle des Bezirks durch zusetzen.<br />
Fast etwas familiär mutet<br />
die direkt vor dem Rathaus<br />
statt fi ndende Kundgebung an.<br />
Politiker aller Fraktionen tausch<br />
en Höfl ich keiten untereinander<br />
und mit Bürgern aus,<br />
zeigen sich tolerant und weltoff<br />
en. Eine Haltung des Bezirkes,<br />
die Bürgermeister Norbert<br />
Kopp in seiner Rede immer<br />
wieder betont. Dass er den<br />
Rech tspopulisten kurzfristig<br />
das rathäusige Feld überlassen<br />
musste, da die es ansonsten<br />
wie in anderen Bezirken eingeklagt<br />
hätt en, bedauert nich t<br />
nur er hier. Immerhin kontrollieren<br />
die Sitzung Mitarbeiter<br />
des Bezirksamtes, um sich er<br />
zu gehen, dass keine antisemitisch<br />
en und rassistisch en, bzw.<br />
verfassungswidrigen Äußerungen<br />
fallen.<br />
Christine Rett ig vom ADAC<br />
Niedersach sen gelungen wäre.“<br />
Auf weitere interessierte<br />
Mitstreiter kann sie nur hoff en,<br />
denn „Flyer und die Projektwerbung<br />
sch luck en viel Geld.“<br />
Gut tut da, dass Dr. Gregor<br />
Gysi die Kosten für Plakate<br />
übernehmen will.<br />
Stellvertretend für bereits über<br />
<strong>Berlin</strong> sch webende 20 Sch utzengel,<br />
zeigte sich bodenständig<br />
bei der Auft aktveranstaltung<br />
die 21jährige Studentin Saskia<br />
Nikolett a Wolle. Sie erhielt als<br />
„Grundausrüstung“ Ausweis<br />
und Butt on. Als Heilpädagogin<br />
möch te sie später in die<br />
Ausbildung gehen: „In einem<br />
derartigen Projekt mitwirken<br />
zu dürfen, ist die ideale Berufsvorbereitung<br />
für mich ! Hauptsäch<br />
lich aber kann ich dabei<br />
Eine Abordnung des „Hauses<br />
der Jugend Zehlendorf“ hält<br />
die Meinung vieler hoch :<br />
„Love, Peace + Tolerance“,<br />
„Kein Mensch ist illegal“ steht<br />
da auf selbstgefertigten Plakaten,<br />
die zwisch en „Vielfalt statt<br />
Einfalt“ und „Brinkmann ab<br />
in die Sch warzwaldklinik“ bestimmt<br />
aus dem Sch ilderwald<br />
in den Abendhimmel wach -<br />
sen. Sie beziehen sich auf den<br />
nun auch noch nach Zehlendorf<br />
gezogenen Landesvorsitzenden<br />
Patrik Brinkmann und<br />
seine Anhänger und deren negative<br />
Äußerungen über den<br />
Islam.<br />
Um die Eck e haben jugendlich<br />
e Autonome zusammengefunden.<br />
Bierfl asch e und<br />
Zigarett e kreisen, „man will<br />
Spaß“, betont eine höch stens<br />
13jährige mit Lederkluft und<br />
sch warzem Lidstrich . Zwei<br />
junge Zehlendorfer mit Skin-<br />
Frisur korrigieren sie: „Nee,<br />
wenn wir Spaß wollten, wä-<br />
7<br />
helfen, zur Verkehrssich erheit<br />
und zu weniger Unfalltoten<br />
beizutragen.“ Sie freut sich auf<br />
die Kontakte zu Sch utzengeln<br />
anderer Regionen. Treff en mit<br />
den „Blauen Sch utzengeln“ in<br />
Brandenburg sind geplant.<br />
Für Angelika Goldlust ist ganz<br />
wich tig, dass dieses Projekt<br />
auch kirch lich abgesegnet ist.<br />
So lud sie spontan ihren Pfarrer<br />
Jusch ka dazu, der die Aktion<br />
nun mit unterstützt.<br />
Herz und Verstand – diese<br />
zwei Elemente vereint die ehemalige<br />
Bankkauff rau und Erzieherin<br />
bestens. Als <strong>Berlin</strong>er<br />
Original lautet ihr Mott o „Al-<br />
Ein Plakat, das Leben rett en hilft .<br />
let fürs Herz, nisch t fürs Portemonnaie“.<br />
Eine Aussage, die<br />
auch auf sie als Ober-Sch utzengel<br />
genau zutrifft .<br />
Infos für am Projekt interessierte<br />
junge Frauen und<br />
Unterstützer unter: Tel. 030<br />
46 73 49 57 oder www.ich -<br />
bin-dein-sch utzengel.de<br />
Zehlendorfer machten mobil:<br />
Rechtspopulismus unerwünscht…<br />
Text/Foto Jacqueline Lorenz<br />
ren wir heute woanders…“ Sie<br />
wollen heute lebendes Plakat<br />
sein, auf der Lederjack e zeigt<br />
ein „Stinkefi nger“ „Gegen Nazis“.<br />
Die Herren Rech tspopulisten<br />
steck en nur ab und zu die<br />
Köpfe aus dem Rathaus, warum<br />
auch immer, Pfeifk onzerte<br />
aus der Menge sagen<br />
wohl genug.<br />
Die Pressetribüne ist „aus Sich<br />
erheitsgründen“ so entfernt<br />
platziert, dass man außer<br />
Blick auf Polizistenrück en<br />
hinter Rathausfenstern nich ts<br />
weiter vom eigentlich en Gesch<br />
ehen mitbekommt.<br />
Vielleich t auch besser so: Ist es<br />
doch befriedigender, darüber<br />
zu berich ten, dass Mensch en<br />
untersch iedlich ster Organisationen<br />
und Herkunft für Toleranz<br />
in ihrem Bezirk und gegen<br />
Rech tspopulismus auf die<br />
Straße gehen…<br />
Jacqueline Lorenz
8 STEGLITZ-ZEHLENDORF<br />
KULTURTIPPS 8. Zukunftssalon Steglitz-<br />
Zehlendorf:<br />
THEATER<br />
SCHLOSS PARKTHEATER BERLIN<br />
Sch loßstraße 48, Steglitz<br />
Am 21. März 2011 um 20 Uhr<br />
„Gunther Emmerlich singt, swingt und liest“ mit dem Dresden-Swing-Quartett<br />
Bekannte und beliebte Melodien wech seln sich ab mit heiteren<br />
und interessanten Gesch ich ten aus Gunther Emmerlich s zweitem<br />
Buch „ZUGABE – Anekdoten, Ansich ten und anderes“. Erinnerungs-<br />
und Denkwürdiges mit leisem Augenzwinkern.<br />
Kartentelefon: 030 789 56 67 – 100<br />
ZIMMERTHEATER STEGLITZ<br />
Bornstraße 17, Steglitz<br />
Am 26. März 2011 um 20 Uhr<br />
„WILLI KOLLO: Als ich jung war in <strong>Berlin</strong>“ Literarisch -musikalisch<br />
e Erinnerungen von und mit Marguerite Kollo<br />
Die Enkelin Walter Kollos liest aus den Memoiren ihres Vaters,<br />
dem <strong>Berlin</strong>er Komponisten Willi Kollo. Die Musikverlegerin<br />
und Künstleragentin hat zahlreich e historisch e Tonaufnahmen<br />
im Gepäck , die diese Lesung abrunden.<br />
Ansch ließende Signierstunde!<br />
Eintritt : 12.- / erm. 8.- Euro<br />
KABARETT OBELISK<br />
Potsdam, Charlott enstr. 31, Tel. 0331/280710<br />
Mitt woch , 22.+23.03.2011, 19:30Uhr<br />
SKANDAL - Frau Meissner oder Neues aus der Gerüch teküch e<br />
In ihrer neuesten Comedy-Show mit dem verheißungsvollen<br />
Titel „Skandal...Frau Meissner“ erleben Sie die Kabarett istin<br />
und Komikerin Andrea Meissner in Höch stform. Ihr Name<br />
steht für Sch lager und Sch malzstulle, ihr Alter für Weisheit und<br />
dritt e Zähne. Sie tanzt wie Trude Herr nach ihrem sch weren<br />
Bandsch eibenvorfall im Frühsommer 1959, sprich t wie unsere<br />
Kanzlerin nach ihrer Zungenlähmung. Mit augenzwinkernder<br />
Sch am wird sie Sie verzaubern, bis Sie glauben, Weihnach ten<br />
in der Familie ist doch sch ön. Frau Meissner stellt fest: Skandale<br />
sind die Sch miermitt el der Gesellsch aft . Skandale können<br />
wie klärende Gewitt er sein. Skandale über Skandale werden an<br />
diesem Abend von Frau Meissner und ihrer Lieblingszeitung,<br />
der BILD, aufgedeck t. Gesellsch aft lich e Lust an Skandalen und<br />
Skandalösem gibt es immer, und sie wird von Frau Meissner<br />
beleuch tet. Integre Vorbilder fehlen in Deutsch land. Dafür haben<br />
wir ab jetzt Frau Meissner.<br />
AUSSTELLUNG<br />
PETRUSKIRCHE<br />
Oberhofer Platz, Lich terfelde-Ost<br />
Vom 22. März – 8. Mai 2011 am Mi. + Sa. 10 – 13 Uhr<br />
und vor und nach den Kulturveranstaltungen geöff net<br />
„WANDLUNGEN“ Barbara Zirpins Acrylbilder und Chinatusch<br />
en<br />
Die Bilder der <strong>Berlin</strong>er Malerin entstammen der spontanen Bewegung,<br />
vermitt eln fi gurative und abstrakte Zeich en. Spiel und<br />
Zufall bestimmen den kreativen Prozess, der ähnlich einem Gedich<br />
t das Gefühl des Betrach ters in Bewegung bringt.<br />
Eintritt Frei<br />
LESUNG<br />
SCHWARTZSCHE VILLA<br />
Grunewaldstraße 55, Steglitz<br />
Am 21. März 2011 um 20 Uhr<br />
„Die Fliegenfänger“ von Andrzej Bart, aus dem Polnisch en auf<br />
Deutsch gelesen von Sch auspieler Leo Solter<br />
Geheimnisvoller Text über einen fi ktiven Prozess um den Vorsitzenden<br />
des Judenrates im ehemaligen Ghett o Lodz, gesch rieben<br />
von einem der bedeutendsten Sch rift steller Polens.<br />
Intellektuelles Spiel mit literarisch en Stilformen und Motiven<br />
sowie einer guten Portion Selbstironie.<br />
Eintritt : 3.- Euro<br />
FÜR JUNG UND ALT<br />
DOMÄNE DAHLEM<br />
Königin-Luise-Straße 49, Dahlem<br />
Am 26. und 27. März 2011 jeweils von 10 – 18 Uhr<br />
„Frühlingsfest“ – Eröff nung der Marktfestsaison<br />
Kunsthandwerkermarkt, handbemalte Ostereier und die Domänewerkstätt<br />
en feiern mit den Besuch ern Frühlingserwach en.<br />
Niedlich e Kälbch en, Zick lein und Lämmch en entzück en nich t<br />
nur die Jüngsten. Leck ere Landköstlich keiten lock en zur Einkehr,<br />
die musikalisch untermalt wird von der Gruppe „New<br />
Orleans Caliente“ mit Jazz- und Bluesklängen.<br />
…Und die Bäuerin spannt im Märzen bei geeignetem Wett er<br />
wieder die Kühe an!<br />
Eintritt : 2.- €uro, freier Eintritt für Kinder, Jugendlich e, Sch werbehinderte,<br />
etc.<br />
Seit September 2008<br />
veranstalten bezirklich<br />
e Einrich tungen<br />
wie Volkshoch sch ule,<br />
Kirch enkreis, Bezirks-<br />
und Umweltamt<br />
gemeinsam den<br />
„Zukunftssalon“.<br />
Zum 8. Sa lon-Abend<br />
begrüßten der Klimasch<br />
utzbeauft ragte<br />
von Steglitz-Zehlendorf,<br />
Peter Sch rage-Aden,<br />
und der<br />
Bezirksstadtrat für<br />
Stadtplanung, Uwe<br />
Stäglin, die Gäste. Zu<br />
ihnen zählten interessierte<br />
Bürger, Arch itekten<br />
und Umweltgruppen,<br />
die sich für<br />
Der Zephir e.V. Nach barsch aft -<br />
streff dürft e am Busch graben<br />
in Zehlendorf Süd inzwi sch en<br />
bekannt sein. Sei es durch<br />
„Runden Tisch “, jährlich en<br />
Laternenumzug oder gemeinsame<br />
Aktionen für ein lebenswertes<br />
Zehlendorf-Süd: Eltern<br />
wie Kinder, Rent ner und Jugendlich<br />
e sind hier willkommen,<br />
und auch Multikulti wird<br />
großgesch rieben.<br />
Gesch äft sführer Dr. Winfried<br />
Glück mit seinem Team ist nun<br />
stolz, nach zwei Jahren Planung<br />
etwas „auf die Räder“<br />
gestellt zu haben: Gemeinsam<br />
mit der AWO Südwest gelang<br />
es, aus Förder- und Werbegeldern<br />
ein Fahrzeug anzusch affen,<br />
das Alt und Jung mobiler<br />
mach t.<br />
Der Kiez-Fahrdienst steht<br />
Dienstag – Freitag in der Zeit<br />
von 9.00 – 19.00 Uhr kos tenlos<br />
bereit. Und nich t nur an die sozial<br />
Sch wäch eren wurde dabei<br />
gedach t.<br />
Dr. Glück berich tet: „Es gibt<br />
hier in der Gegend auch viele<br />
Jüngere, die aus Umweltgründen<br />
kein Fahrzeug besitzen.<br />
Da kann es sch on mal zu<br />
Notfällen kommen, bei denen<br />
man doch ein Auto brauch t:<br />
Das Kind muss zum Arzt oder<br />
alleinerziehende Eltern müs-<br />
„Stadtentwicklung im Zeichen des Klimawandels“<br />
Wenn Not am Auto ist:<br />
Kiez-Fahrdienst bietet Hilfe<br />
Dr. Winfried Glück und Fahrer Cem Güler: Angewandte Näch stenliebe<br />
sen ihr Kind von der Sch ule<br />
abholen. Dafür gibt es uns<br />
nun.“ Zwei Kin dersitze sorgen<br />
für nötige Sich erheit. Mit<br />
der Albert-Sch weitzer-Sch ule<br />
in Kleinmach now laufen Verhandlungen,<br />
auch evtl. einen<br />
Fahrdienst für die Sch üler anzubieten,<br />
die täglich aus Zehlendorf<br />
anfahren. Mit den öffentlich<br />
en Verkehrsmitt eln benötigt<br />
man für eine 15minütige<br />
Autostreck e von Zehlendorf-<br />
Süd nach Kleinmach now immerhin<br />
45 Minuten.<br />
Fahrer Cem Güler ist besonders<br />
beliebt bei den älteren<br />
Fahrgästen. „Natürlich trage<br />
ich Einkäufe mit hoch oder<br />
helfe auch beim Einkaufen“,<br />
bestätigt er. Die Senioren wissen<br />
das zu sch ätzen. Helene F.<br />
aus dem Breitensteinweg, die<br />
an diesem Tag zum Arzt muss,<br />
hat den Fahrdienst sch on öft er<br />
in Anspruch genommen: „Ein<br />
Segen, dass es den jetzt gibt.<br />
Mit meinem Rollator ist das im<br />
Bus zu sch wierig. Hier wird<br />
mir freundlich geholfen, und<br />
bei der Fahrt gibt es noch das<br />
ein oder andere nett e Ge spräch<br />
dazu.“ Sie tätsch elt dankbar<br />
Cems Arm. Seit zahlreich e<br />
Der Steglitzer Professor<br />
für Klimageographie,<br />
Dr. Wilfried Endlich<br />
er, betonte, dass<br />
es „die Ideallösung<br />
sch lech thin nich t gibt.“<br />
Aber es werde mit<br />
einem lokalen Ansatz<br />
be reits globaler Nutzen<br />
erreich t. So müsse<br />
natürlich bei jeder Sanierung<br />
im Bezirk auch<br />
die Reduktion der<br />
Treibhausgase an erster<br />
Stelle stehen. Diesbezüglich<br />
kam das energetisch<br />
e Sanierungskonzept<br />
„Sanazenu“<br />
des Rathaus Zehlendorf<br />
zur Sprach e. Ein<br />
inzwisch en weitaus<br />
höherer Kostenrahmen<br />
eine lebenswerte Zu- Sanierung des Rathaus Zehlendorf: Kosten werden deutlich höher als geplant.<br />
kunft unter den Bedingungen führen. Bereits der heiße Som- Fassadenbegrünung sowie als anfangs aufgestellt, ver-<br />
des unabwendbaren Klimamer 2003 ver ursach te durch den Erhalt und die Neusch aflangt nach günstigerer Lösung.<br />
wandels stark mach en. Moti- „Wärmestress“ deutsch landfung belüft ender Freifl äch en Einstimmig wurde an dieviert<br />
setzen sie fort, was vor weit 70 000 Todesfälle. mit klimaresistenten Pfl anzen sem Abend die Forderung<br />
über 15 Jahren der ehemalige Warum also ist ein intelli- . Zehlendorf liegt mit seinen nach einem durch dach ten<br />
Bun desminister für Umwelt, genter Stadtentwick lungsplan gut ver bundenen Grünfl äch en Klimasch utzgesetz laut. Der<br />
Klaus Töpfer, anregte. so wich tig?<br />
noch im positiven Bereich , wie Bezirk wird als Vorreiter am<br />
Dr. Heike Stock von der Se- Durch ihn wird die Lebens- <strong>Berlin</strong> überhaupt, im Vergleich 21. Mai 2011 dazu sein Klinatsverwaltung,verantwortqualität<br />
im Stadtbereich zu si- zu anderen Städten. Verstärmasch utzkonzept vorlegen.<br />
lich für das Gebiet „Nach halch ern gesuch t. Aus einer räumktes Augenmaß muss zukünf- Unumstritt en aber auch die<br />
tige Entwick lung“, mach te die lich en Betroff enheitsanalyse tig auf die Sch aff ung helle rer, immer wieder bekräft igte Aus-<br />
Problematik deutlich : kann abgeleitet werden, wel- strahlungssch luck ender Fassasage, dass wir alle uns ändern<br />
In einer Klimasimulation liegt ch e Bezirksgebiete besondeden gelegt werden. Ein Punkt, und einbringen müssen: In<br />
<strong>Berlin</strong> in 90 Jahren klimatisch ren Handlungsbedarf aufwei- der sich mit dem Denkmal- kleinen Sch ritt en kann jeder<br />
auf der Höhe von Rom. Der sen. Der Mensch steht dabei sch utzgedanken oft mals kaum das bereits vor sei ner Tür am<br />
durch sch nitt lich e Temperatu- im Mitt elpunkt. Eine gewisse vereinen lässt. Versiegelte (be- durstigen Straßenbaum! - Das<br />
ranstieg um 2,5°C wird Star- Anpassung ans Klima muss tonierte) Flä ch en sind allmäh- Ehrenamt wird dazu immer<br />
kregen und Stürme in immer gesch aff en werden, indem den lich zu entsiegeln, um Star- notwendiger werden. Und die<br />
nasser werdenden Wintern zu- Belastun gen durch Hitze und kregenabfl uss zu gewähren. Politik wird lernen müssen, danehmen<br />
lassen. Trock ene Som- Nässe nach haltig entgegen- – Besteht doch ansonsten die mit sensibel umzugehen.<br />
mer werden zur Ausbildung gewirkt wird. – Sei es durch Gefahr des unkontrollierten Text/Foto Jacqueline Lorenz<br />
innerstädtisch er Hitzeinseln<br />
besch att ende Baumbestände, Überlaufes in Gewässer.<br />
Einkaufsmöglich kei ten in der<br />
Gegend im Laufe der Jahre<br />
gesch lossen wurden, sind gerade<br />
die älteren Anwohner<br />
auf nach barsch aft lich e Hilfe<br />
angewiesen. Rollstühle werden<br />
vom Fahr dienst ebenfalls<br />
befördert, jedoch muss der<br />
Fahrgast den zur Fahrt verlassen,<br />
die Rollstuhlrampe steht<br />
noch auf der Wunsch liste des<br />
Vereins. Ebenso ein Navigator,<br />
der vieles erleich tern würde,<br />
oder ein Radio, um im Wagen<br />
wenigstens den Ver kehrsfunk<br />
verfolgen zu können. Aber<br />
dazu fehlt das Geld, bestreitet<br />
der Verein doch Werkstatt -<br />
und Benzinkosten aus eigener<br />
Tasch e.<br />
Wer das Mobil nutzt, gibt eine<br />
Spende, die er für angemessen<br />
hält, aber auch das ist freiwillig.<br />
Augenblick lich fährt der<br />
Dienst zwisch en ach t bis zehn<br />
Einsätze pro Tag. „Wir erfüllen<br />
zwar gerne spontane Buch<br />
ungen, für unsere Planung<br />
ist es aber angenehmer, wenn<br />
die Fahrgäste einen Tag vorab<br />
buch en“, ergänzt Cem.<br />
Tel. Vorbestellung unter 030 84<br />
59 87/79 oder 0176 51528173.<br />
Text/Foto Jacqueline Lorenz
Protest ist in Frankreich selbstverständlich<br />
, sogar Sch üler demonstrieren<br />
im Nach barland,<br />
wenn Personal an Sch ulen gekürzt<br />
werden soll. Empörung<br />
ist in Frankreich erste Bürgerpfl<br />
ich t – dagegen werden<br />
die Empörer in Deutsch land<br />
als Wutbürger diff ammiert.<br />
Da kommt das Büch lein von<br />
Stéphane Hessel gerade zur<br />
rech ten Zeit, dessen Titel<br />
„Empört Euch !“ zugleich<br />
Auff orderung ist,<br />
sich lautstark gegen Ungerech<br />
tigkeiten zu wehren.<br />
In Frankreich wurde<br />
der Aufruf begeistert aufgenommen,<br />
das Büch lein<br />
ist ein Bestseller und sch eint<br />
nun auch in Deutsch land einen<br />
Nerv zu treff en.<br />
„Die Gesellsch aft darf sich<br />
nich t kleinkriegen lassen von<br />
der internationalen Diktatur<br />
der Finanzmärkte“, sch reibt<br />
der 94-Jährige. Auch er hat<br />
sich nich t kleinkriegen lassen.<br />
In einem Interview mit dem<br />
Hessisch en Rundfunk sagt<br />
er: „Ich bin in <strong>Berlin</strong> geboren<br />
und das bedeutet etwas. Denn<br />
ein kleiner <strong>Berlin</strong>er bleibt immer<br />
ein kleiner <strong>Berlin</strong>er, etwas<br />
frech “. Sein Vater war der<br />
Sch rift steller Franz Hessel, seine<br />
Mutt er die Journalistin und<br />
Übersetzerin Helen Grund.<br />
Als Stephan sieben Jahre alt<br />
ist, emigriert die Familie nach<br />
Frankreich und aus Stephan<br />
wird Stéphane.<br />
Seit 1939 ist er französisch er<br />
Staatsbürger und sch ließt sich<br />
1941 der Résistance an, wird<br />
verraten und ins Konzentrationslager<br />
Buch enwald deportiert.<br />
An dem Tag, an dem<br />
er gehängt werden soll, hilft<br />
ihm unerwartet ein Deutsch er.<br />
Der Mann heißt Eugen Kogon<br />
BÄKE-COURIER 5/2011 | 11. KW<br />
„Empört Euch!<br />
Die Kleinmachower Schauspielerin Deborah Kaufmann liest<br />
am 25.März im Bürgersaal des Kleinmachnower Rathaus<br />
aus dem Bestseller von Stéphane Hessel<br />
So oft wie an diesem Benefi zabend<br />
vor einer Woch e rausch te<br />
der rote Vorhang der Kleinmach<br />
nower Kammerspiele<br />
wohl kaum in den letzten Jahren.<br />
„Kultur für Alle“, so der<br />
Titel des Abends, der auch<br />
gleich zeitig Programm für die<br />
künft ige Spielstätt e sein soll.<br />
Denn obwohl viele Gemeindevertreter<br />
gegenüber dem Kauf<br />
der Immobilie zurück haltend<br />
sind, ist das Interesse in der<br />
Einwohnersch aft an dem Haus<br />
größer als es manch er Politiker<br />
wahrhaben möch te. Trotz<br />
des kurzfristigen Termins<br />
waren viele gekommen, vor<br />
allem jüngere Leute, die sich<br />
ansch ließend auch für den Erhalt<br />
des Hauses in die ausliegenden<br />
Listen eintrugen.<br />
Zuvor konnten sie erleben,<br />
welch e Möglich keiten eine<br />
solch e Bühne, die in der Region<br />
einmalig ist, den Künstlern<br />
und Gruppen bietet. Temperamentvoll<br />
das Spiel der Irish-<br />
Folk-Band, auch die Töne der<br />
Jazzkapelle Kleinmach now<br />
brach ten manch en Fuß im<br />
Zusch auerraum zum Wippen<br />
und gleich einem Feuerwerk<br />
und versch afft ihm die Identität<br />
eines gerade verstorbenen<br />
Gefangenen, der dann unter<br />
dem Namen Stéphane Hessel<br />
im Krematorium verbrannt<br />
wurde. Als er 1945 nach Bergen<br />
Belsen transportiet wird,<br />
gelingt Hessel ihm die Fluch t<br />
aus dem Zug.<br />
Noch im glei- chen<br />
Jahr<br />
wird<br />
e r<br />
Frankreichs<br />
Vertreter bei den Vereinten<br />
Nationen und drei Jahre<br />
später einer der Autoren der<br />
Charta der Mensch enrech te.<br />
Der Diplomat mach t sich in<br />
den 50er Jahren auch stark für<br />
die Entkolonialisierung. Für<br />
die Franzosen ist Hessel eine<br />
Instanz, die den aufrech ten<br />
Gang verkörpert – ein zorniger<br />
alter Mann mit sanft er<br />
Stimme, der an die Jüngeren<br />
in der Gesellsch aft appelliert,<br />
sich zu empören und mit zivilem<br />
Ungehorsam gegen<br />
Fehlentwick lungen in der<br />
Gesellsch aft aufzubegehren.<br />
„Das gesamte Fundament der<br />
sozialen Errungensch aft en der<br />
Résistance steht heute auf dem<br />
Spiel“, erinnert er daran, dass<br />
die Résistance nich t nur nationale,<br />
sondern auch soziale und<br />
politisch e Ziele hatt e. Die Ausgrenzung<br />
von Immigranten,<br />
nennt Hessel eine gefährlich e<br />
Politik und verweist darauf,<br />
dass auch Deutsch land dieses<br />
Problem habe. „Denkt nich t,<br />
dass solch e Gefahren, wie wir<br />
sie erlebt haben, heute unmöglich<br />
sind“, warnt er. Auch die<br />
Kluft zwisch en Arm und Reich<br />
prangert er an: „Man wagt uns<br />
heute zu sagen, der Staat könne<br />
die Kosten der sozialen Errungensch<br />
aft en nich t mehr tragen.<br />
Aber wie kann heute das<br />
Geld dafür fehlen, da doch der<br />
Wohlstand so viel größer ist als<br />
zur Zeit der Befreiung, als Europa<br />
in Trümmern lag?“ Boni-<br />
Banker und Gewinnmaximierer<br />
würden sich keinen Deut<br />
um das Gemeinwohl sch eren,<br />
und Lobbyisten seien inzwisch<br />
en bis in die höch sten Ränge<br />
des Staates gelangt. „Wir<br />
haben das Gefühl, „sagt<br />
Hessel, „dass die Regierung<br />
und die Wirtsch aft smäch te in<br />
einem Komplott zusammensitzen“.<br />
Auch deutsch e Soziologen,<br />
wie Professor Mich ael Hartmann<br />
von der Universität<br />
Darmstadt pfl ich ten Hessel<br />
bei. „In den 60er und 70er<br />
Jahren gab es mehr Chancengleich<br />
heit in der Bundesrepublik<br />
Deutsch land“, konstatiert<br />
der Professor, dass vor allem<br />
die Sch ere zwisch en Arm und<br />
Reich immer mehr auseinandergehe.<br />
Nur in zwei europäisch<br />
en Ländern gehe sie weiter<br />
auseinander: Bulgarien und<br />
Rumänien. „Dabei war die<br />
BRD einst ein Vorzeige-Sozialstaat,<br />
wir lagen noch vor zehn<br />
Jahren ganz dich t hinter den<br />
skandinavisch en Ländern“, so<br />
Ein Kulturhaus für Alle<br />
Vor allem Jugendlich e trugen sich in die Listen ein, für den Erhalt der<br />
Kammerspiele (Foto: K. Graulich )<br />
wirbelte die Tanzgruppe Kurrat<br />
mit ihrem Can-Can-Auftritt<br />
über die Bühnenbrett er.<br />
Mit der bekannten Spielfreude<br />
und witzigen Dialogen waren<br />
auch die Akteure des Theaters<br />
Stéphane Hessel ist in Frankreich<br />
eine Instanz<br />
Hartmann.<br />
Von manch en wird Stéphane<br />
Hessel noch beläch elt, vor<br />
allem das Pathos, mit dem der<br />
94-Jährige sein Unbehagen<br />
über die Politik, ausdrück t.<br />
Aber gerade dieses Feuer ist<br />
der Grund für den Erfolg des<br />
Buch es. „Empört Euch !“ ist<br />
kein Klagelied, es ist ein Appell<br />
gegen Resignation und<br />
Gleich gültigkeit. „Ja, es gibt<br />
ein Mensch enrech t sich zu empören“,<br />
sagt Stéphane Hessel,<br />
„aber Empörung soll nich t nur<br />
Empörung bleiben, sie soll zur<br />
Tat führen“<br />
Die Kleinmach nower Sch auspielerin<br />
Deborah Kaufmann<br />
wird am 25.März um 19.30<br />
Uhr im Bürgersaal des Kleinmach<br />
nower Rathauses aus<br />
dem französisch en Bestseller<br />
lesen. Der Eitritt ist frei.<br />
Das Buch „Empört Euch !“<br />
wurde übrigens von Mich ael<br />
Kogon ins Deutsch e übersetzt,<br />
dem Sohn des Mithäft lings,<br />
der Hessel einst das Leben rettete.<br />
Am Abend der Lesung bietet<br />
die Natura-Buch handlung das<br />
Büch lein zum Kauf an.<br />
K.Graulich<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
am Weinberg dabei. In ihren<br />
Szenenaussch nitt en mach ten<br />
sie augenzwinkernd deutlich ,<br />
dass ohne Geld auch Kultur<br />
und Kunst nich t mach bar sind.<br />
Ob sie erhört werden wird sich<br />
in der Gemeindevertreter-Sitzung<br />
am 24. März herausstellen.<br />
Bislang haben sich die Nein-<br />
Sager immer auf die Position<br />
zurück gezogen, dass sich die<br />
Gemeinde ein solch es fi nanzpolitisch<br />
es Abenteuer nich t leisten<br />
könne. Nur in Wahlzeiten<br />
sind alle für die Kammerspiele,<br />
beteuern gebetsmühlenhaft<br />
den Stellenwert des Hauses.<br />
Nach der Wahl kommt dann<br />
meist das „Aber“. Dass die<br />
Messen für das Kulturhaus<br />
noch längst nich t gesungen<br />
sind, erkannten bereits die<br />
Künstler bei der Einweihung<br />
des neuen Rathauses vor mehreren<br />
Jahren.<br />
Für die nun anstehende Entsch<br />
eidung liefert der Bäke<br />
Courier ein Argument gratis:<br />
Kultur ist lebendig, aufregend<br />
und bildet!<br />
K.Graulich<br />
KULTURTIPP<br />
Kinderchor probt<br />
„Max und Moritz“<br />
Wer möch te mitsingen?<br />
9<br />
Mit großem Vergnügen sind die Kinder des Kinderch ores der<br />
evangelisch en Kirch e Teltow dabei das Singspiel „Max und Moritz“<br />
einzuüben.<br />
Die Auff ührung soll am 19. Juni im Gemeindezentrum Mahlower<br />
Straße 150a statt fi nden (voraussich tlich 15.00 Uhr).<br />
Alle Kinder im Alter von 7 – 11 Jahren, die Lust haben mitzusingen,<br />
können gern noch dazu kommen.<br />
Die Proben fi nden immer dienstags von 16.00 Uhr – 16.45 Uhr<br />
im Gemeindezentrum Mahlower Straße 150a statt .<br />
Für Anfragen stehe ich gern zur Verfügung.<br />
Bernd Metzner (Kirch enmusiker Teltow) Tel. 03328 42042<br />
Orchideen–<br />
FRÜHLING IM DSCHUNGEL<br />
(Foto: B. Metzner)<br />
Vom 18. März - 1. Mai 2011<br />
Mit der jährlich en großen Orch ideen-Sch au läutet die Biosphäre<br />
das Frühjahr ein und so verwandelt sich der Tropengarten in ein<br />
Blütenmeer aus Farben und Düft en. Über 500 Orch ideen vom<br />
Frauensch uh bis zur Nach tfalter-Orch idee bilden ein Meer aus<br />
bunten Blüten und betörenden<br />
Düft en. Auf allen Ebenen der<br />
Biosphäre warten überrasch<br />
ende Blumenkompositionen<br />
darauf, entdeck t zu werden.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />
in der Biosphäre!<br />
Für Anregungen kontaktieren<br />
Sie uns per E-Mail unter<br />
info@biosphaere-potsdam.de<br />
oder telefonisch unter<br />
0331/550 74-0.<br />
Biosphäre Potsdam,<br />
Georg-Herrmann-Allee 99, Foto: Silke Assmann<br />
Keine Beratung<br />
Kein Verkauf
10<br />
kurz notiert<br />
Zehlendorfer Schulreiter<br />
holten ersten Platz<br />
SPORT VOR ORT<br />
Die Kunst, jedes Pferd reiten zu können<br />
ZEHLENDORF. Die Mannsch aft des Kinder- und Jugend-, Reit<br />
und Fahrverein Zehlendorf e.V. (KJRFV) überzeugte mit dem ersten<br />
Platz beim <strong>Berlin</strong>er Sch ulpferde-Reiter-Cup 2011. Am <strong>Berlin</strong>er<br />
Sch ulpferde-Cup nahmen zwölf Vereine teil. Der Wett kampf<br />
wurde<br />
vor drei<br />
Jahren<br />
ins Leben<br />
gerufen.<br />
Es geht<br />
darum,<br />
dass die<br />
Reiter mit<br />
Pferden<br />
umgehen<br />
müssen,<br />
auf Denen sie zuvor noch nich t geritt en sind. Bewertet werden<br />
die Aufgaben, die das gesamte Team aus vier Reitern absolviert.<br />
Sch ulpferde sind – im Gegensatz zu Privatpferden – dafür ausgebildet,<br />
dass sie jeden Mensch en „(er-)tragen“. Diese Tiere haben<br />
dadurch ein sch lech tes Image, sie gelten als weniger temperamentvoll.<br />
„Zu Unrech t“, meint Anne-Kathrin Sch ulz vom<br />
Zehlendorfer-Siegerteam, „ein Sch ulpferd kann zwar kein Rennen<br />
laufen, aber es ist hervorragend für die Aufgaben qualifi -<br />
ziert, für die es ausgebildet wurde“.<br />
Beim Wett bewerb hatt en die Teilnehmer fünf Minuten Zeit, um<br />
sich auf das noch unbekannte Pferd einzustellen. Wobei man<br />
nich t wusste, wie das Pferd regieren würde, „ob es ein fl otter<br />
oder eher gemütlich er Typ ist“, sagt Anne-Kathrin Sch ulz.<br />
Dann galt es, als Mannsch aft nebeneinander aufzumarsch ieren,<br />
durch den Zirkel zu reiten und zum Sch luss hintereinander aus<br />
dem Trab in gerader Linie zum Stehen zu kommen. „Man steht<br />
gerade, wenn man durch die Ohren des Pferdes die Hinterhufe<br />
des Vordermanns sieht“, erklärt Sch ulz.<br />
Der Zehlendorfer Reitverein engagiert sich stark für die Kinder-<br />
und Jugendarbeit und darin, behinderten Mensch en das Zusammensein<br />
mit den Tieren zu ermöglich en. Momentan zählen<br />
400 Mitglieder und 118 Pferde, Ponys und Esel zum Verein.<br />
Karsten Sawalski<br />
Info: Kinder- und Jugend-, Reit- und Fahrverein Zehlendorf e.V.<br />
Robert-von-Ostertag-Straße 1, <strong>Berlin</strong>-Zehlendorf, Tel. 030 - 802<br />
61 16, im Internet unter: www.kinderreitsch ule-berlin.de.<br />
Erfolgreiche Hallensaison<br />
Eine lange und anstrengende Wintersaison ging vor einigen<br />
Tagen für den Laufclub Kleinmach now mit einer erfolgreich en<br />
Meistersch aft zu Ende. Von November bis Februar nahmen 65<br />
Kinder der Abteilung Leich tathletik an elf Wett kämpfen teil<br />
und absolvierten über 30 zusätzlich e Trainingsstunden. Viel<br />
Sch weiß ist gefl ossen, aber die Mühe hat sich gelohnt. Violet<br />
Werder wurde vierte im Hoch sprung, Luca Krüsemann fünft er<br />
über 1000 Meter und Lenas Röhr kam ins Finale über 60 Meter<br />
Hürden. Mit zwei Silbermedaillen, zweimal Bronze, zwei<br />
vierten, zwei fünft en Plätzen und einem sech sten Platz zeigten<br />
die Mädch en und Jungs aus der Region Teltow, dass sie zur<br />
Spitze im Land Brandenburg gehören. Besonders hervorzuheben<br />
ist der dritt e Platz von Leonie Lorenz über 800 Meter und<br />
der Staff elsieg der D-Sch ülerinnen beim Hallensportfest durch<br />
Nele Sch ütt e, Victoria Casadio, Leonie Lorenz und Elfi e Wildgrube.<br />
Über viermal 200 Meter ließen die vier Mädch en alle <strong>Berlin</strong>er<br />
und Brandenburger Kontrahenten hinter sich . Aber nich t<br />
nur sportlich e Erfolge sondern auch die Gründung der Leich tathletik-Gemeinsch<br />
aft Mitt elmark kennzeich nen die Hallensaison<br />
2010/2011. Mit dem Zusammensch luss des Kleinmach nower<br />
LC und des RSV Eintrach t Stahnsdorf zur LG Mitt elmark<br />
konnten die Sportler erstmals in allen Altersklassen gemeinsam<br />
in Ersch einung treten. Somit war es die erfolgreich ste Hallensaison<br />
seit Bestehen der Leich tathletik in Teltow, Kleinmach now<br />
und Stahnsdorf. Nach jedem Wett kampf waren Sportler bei der<br />
Siegerehrung auf dem Podest dabei, persönlich wurden viele<br />
Bestleistungen aufgestellt. Aber auch der Spaß und die Freude<br />
an der Leich tathletik sind wich tige Bestandteile des Vereinslebens.<br />
Mitt lerweile betreuen die Trainer knapp 20 Stunden in der<br />
Woch e 150 Kinder in Sch ul AG`s und 60 Kinder im Verein. Diese<br />
großartige Endwick lung such t im Kreis Potsdam Mitt elmark<br />
seines gleich en. Frank Meister/KaSa<br />
Rock’n’Roll ab 5 Jahre<br />
KLEINMACHNOW /<br />
STAHNSDORF/BERLIN. Am<br />
16. April lädt der Rock ‘n‘Roll<br />
<strong>Club</strong> <strong>Cadillac</strong> <strong>Berlin</strong> zu den<br />
Rock ‘n‘Roll Landesmeistersch<br />
aft en ein. Akrobatik, faszinierenden<br />
Choreographien<br />
und fetziger Musik werden<br />
die Sportler die Halle der BBIS<br />
<strong>Berlin</strong> Brandenburg International<br />
Sch ool GmbH in Kleinmach<br />
now zum Rock en bringen.<br />
Als Favoriten wird ein<br />
Tanzpaar vom ausrich tenden<br />
Verein aufs „Parkett “ gehen:<br />
Valerie Kouch en (11) und Lars<br />
Dietrich (10) habe die Chance,<br />
den Hatt rick zu sch aff en und<br />
zum dritt en Mal in Folge Landesmeister<br />
in der Sch ülerklasse<br />
zu werden. Die Zusch auer<br />
erwartet ein spannender Wett -<br />
kampf mit Showeinlagen aus<br />
Tanz, Akrobatik und Sport.<br />
Als Tanzsport verbindet der<br />
Rock ’n’Roll nich t nur die Genrationen<br />
miteinander sondern<br />
auch die Regionen. Im RRC-<br />
<strong>Cadillac</strong> ist der jüngste Tänzer<br />
5 Jahre alt, der älteste 65.<br />
Der <strong>Berlin</strong>er Verein zieht zur<br />
Hälft e Mitglieder aus dem<br />
Umland und Potsdam an. Mich<br />
ael Sch atz, zweiter Vorsitzender<br />
im RRC, ist seit 1983<br />
dabei, und wohnt seit sieben<br />
Jahren in Stahnsdorf. Gegründet<br />
wurde der RRC 1980. „Es<br />
war zunäch st ein reiner Westberliner<br />
Tanzsportverein“,<br />
sagt Sch atz, „der seit 1985 auf<br />
einem Gelände in Lich terfelde-<br />
Süd trainiert“. Rock ’n’Roll als<br />
Tanzsport war in der Teltower<br />
Region zu DDR-Zeiten nich t<br />
möglich . Mich ael Sch atz sind<br />
aus der Zeit nur vereinzelte<br />
TANZ-SPORT<br />
Landesmeisterschaft mit Showeinlagen in Kleinmachnow<br />
LANGEN. Um das Viertelfi -<br />
naltick et wurde am Dienstag<br />
gerungen – das Spiel fand leider<br />
nach Redaktionssch luss<br />
für diese Bäke-Courier-Ausgabe<br />
statt . Insofern können wir<br />
an dieser Stelle nur vom verlorenen<br />
Spiel am Samstag berich<br />
ten. Der RSV unterlag beim<br />
TV Langen mit 82:90 (39:46).<br />
Bereits vor der Anfahrt nach<br />
Langen mussten die Brandenburger<br />
eine sch lech te Nach -<br />
rich t verkraft en, denn Kapitän<br />
Tim Modersitzki konnte aufgrund<br />
eines fi ebrigen Infekts<br />
die Reise nach Hessen nich t<br />
antreten. Für ihn rück te der<br />
16-jährige Mauricio Marin in<br />
die Startformation. Auch My-<br />
Lars Dietrich (10) und Valerie Kouch en (11), die amtierenden <strong>Berlin</strong>er<br />
Landesmeister der Sch ülerklasse. (Foto: Dietrich /Kouch en)<br />
<strong>Club</strong>s in Potsdam, Königs Wusterhausen<br />
und vor allem in<br />
Ost-<strong>Berlin</strong> bekannt. Aber nach<br />
der Maueröff nung lag man<br />
mit dem Vereinshaus nahe am<br />
Grenzgebiet und sch on 1990<br />
stellten sich die Rock ’n’Roll-<br />
Tänzer auf dem ersten Stadtfest<br />
in Teltow vor. „Dort haben<br />
wir viele Mitglieder aus der<br />
Region gewinnen können“,<br />
sagt Sch atz, „vor allem Kinder<br />
und Jugendlich e“.<br />
Der Rock ’n’Roll-<strong>Club</strong> ist kein<br />
Nostalgieverein. Hier geht<br />
es nich t um Pett icoat-Röck e,<br />
Elvis-Tollen und darum, das<br />
Lebensgefühl der 50er Jahre<br />
zurück zuholen. Die Musik<br />
von Rock ’n’Roll, Boogie Woogie<br />
und Lindy Hop gründet<br />
auf sch nellen Rhythmen, mit<br />
denen ein sportlich er Tanzsport<br />
möglich ist. Die Musikauswahl<br />
wird im RRC nich t<br />
so eng gesehen und ist auch<br />
modern ausgerich tet. „Man<br />
ch al Green stand erstmals seit<br />
seinem Außenbandriss wieder<br />
in der Anfangsfünf. Der RSV<br />
brauch te allerdings drei Minuten,<br />
ehe Alex Moosmann<br />
mit einem Dreipunktewurf für<br />
das erste Erfolgserlebnis aus<br />
dem Spiel heraus sorgte. Es<br />
folgte eine gute Phase, wobei<br />
vor allem die physisch en Vorteile<br />
durch Yannick Evans und<br />
Mich ael Hauck e genutzt wurden.<br />
Letzterer konnte in der 5.<br />
Minute per Nahdistanzwurf<br />
die erstmalige Führung (12:11)<br />
herstellen.<br />
Doch die Gastgeber antworteten<br />
umgehend und überzeugten<br />
durch eine enorm hohe<br />
Wurfeff ektivität. Vor allem<br />
der 18-jährige Youngster Patrick<br />
Heck mann konnte sich<br />
immer wieder gut in Szene set-<br />
kann Stück e aus den aktuellen<br />
Charts nehmen, die sch neller<br />
abspielen und sch on hat man<br />
den rich tigen Takt“, sagt Mich<br />
ael Sch atz. Zudem liegt vielen<br />
zeitgenössisch en Titeln der<br />
Rock -Beat zugrunde. Auch<br />
Lenas Grand-Prix-Hit ‚Satt elite‘<br />
ist Rock ’n’Roll.<br />
Der RRC <strong>Cadillac</strong> verfolgt<br />
zwei Sparten der tänzerisch en<br />
Ausbildung: Einmal die akrobatisch<br />
e, sportlich e Variante,<br />
mit der meist Kinder und<br />
Jugendlich e auf Rock ’n’Roll-<br />
Turniere hinarbeiten; zum<br />
anderen den Tanzsport für<br />
Ältere, die Spaß beim Boogie<br />
oder Lindy Hop haben. Der<br />
Spaß kommt aber auch bei<br />
den Jüngsten nich t zu kurz.<br />
Beim Training wird geturnt,<br />
auch auf einem Trampolin, es<br />
gibt Spiele und Übungen, um<br />
die Kondition zu verbessern.<br />
Jeder kann Mitglied im Verein<br />
werden, egal, ob etwas dick er<br />
BASKETBALL<br />
RSV Eintracht verliert<br />
zen und bis zur Pause bereits<br />
zehn Punkte erzielen. Da auch<br />
seine Mitspieler hoch prozentig<br />
trafen (61% zur Halbzeit)<br />
gingen die Langener mit<br />
einem 46:39 Vorsprung in die<br />
Kabine. Vor allem die vielen<br />
Punkte im korbnahen Bereich<br />
werden RSV-Coach Vladimir<br />
Pastushenko dabei missfallen<br />
haben. Die Brandenburger begannen<br />
die zweite Hälft e mit<br />
gesteigerter Intensität in der<br />
Defensive, was einige gute<br />
Phasen mit Ballgewinnen zur<br />
Folge hatt e. Allerdings verstand<br />
man es leider nich t die<br />
eigenen Angriff e konsequent<br />
zu nutzen, so dass der Abstand<br />
zum Gastgeber in etwa konstant<br />
blieb. Mit fortlaufender<br />
Spielzeit stieg allerdings die<br />
Foulbelastung immer weiter<br />
oder ob noch nich t so groß. Einige<br />
Kinder und Jugendlich e<br />
nutzen die Tanzausbildung<br />
beim RRC auch , um sich bei<br />
Casting-Shows zu bewerben.<br />
„Aber bei uns zählt sch on der<br />
Leistungsgedanke, wir sind<br />
ein Turnier orientierter Verein“,<br />
sagt Mich ael Sch atz. Der<br />
Weg dahin gesch ieht aber allmählich<br />
, mit kleinen Steigerungen.<br />
Die Kinder beginnen<br />
mit Breitensport-Wett bewerben,<br />
wo einfach in T-Shirt und<br />
Turnsch uhen getanzt wird. Da<br />
es in Deutsch land nich t viele<br />
Ligen für Rock ’n’Roll gibt,<br />
muss man für die Teilnahme<br />
an Tanzturniere viel fahren.<br />
Die fi nden fast das ganze Jahr<br />
über, immer am Samstag, im<br />
nord- und mitt eldeutsch en<br />
Raum statt . Dafür ist dann<br />
sch on ein sportlich er Dress<br />
notwendig, weil die Tänzer<br />
„wie ein 800-Meter-läufer“ belastet<br />
werden. Die Turnierkostüme<br />
sind natürlich auch für<br />
optisch e Bewertung wich tig.<br />
Die erste Rock ’n’Roll Landesmeistersch<br />
aft in Kleinmach -<br />
now soll ein Test sein. Wenn alles<br />
gut läuft will der RRC 2012<br />
das große Ranglisten-Turnier<br />
nach Kleinmach now holen.<br />
Info: Am 16. April fi nden<br />
die Rock ‘n‘Roll Landesmeistersch<br />
aft en in der Halle<br />
der BBIS <strong>Berlin</strong> Brandenburg<br />
International Sch ool<br />
(BBIS) auf dem Kleinmach -<br />
nower Seehof statt . Ab 13<br />
Uhr. Informationen und<br />
Karten unter 03329-692<br />
328 oder im Internet unter<br />
www.rrc-cadillac.de<br />
Karsten Sawalski<br />
RSV verlor am Samstag zweites Play-Off-Spiel gegen TV Langen mit 82:90<br />
an und als beim Stande von<br />
63:75 Mich ael Hauck e mit seinem<br />
fünft en Foul zum Zusehen<br />
gezwungen war und kurze<br />
Zeit später Coach Patushenko<br />
mit einem tech nisch en Foul<br />
versehen wurde, sah alles nach<br />
der endgültigen Entsch eidung<br />
aus. Doch die Moral war intakt<br />
und man kämpft e sich bis<br />
zwei Minuten vor Ende wieder<br />
auf 74:82 heran. Zwei nach folgende<br />
Dreipunktewürfe von<br />
Kris Moore und Mych al Green<br />
verfehlten aber jeweils knapp<br />
das Ziel, so dass der Langener<br />
Spielmach er Nate Drury mit<br />
einem Korbleger eine Minute<br />
vor Ende zum 84:76 die endgültige<br />
Entsch eidung herbeiführte.<br />
Marcus Boljahn/KaSa
Ein Kapitel der drahtlosen Telegrafi e und Telefonie<br />
begann in Teltow<br />
Häuser haben ihre Gesch ich te<br />
– Häuser sind Gesch ich te, und<br />
könnten sie erzählen, würden wir<br />
nich t nur viel über ihre Bewohner<br />
erfahren, sondern auch über die<br />
Zeiten, in denen sie lebten. Der<br />
Bäke Courier stellt in der vierten<br />
Folge dieser Reihe und aus aktuellem<br />
Anlass den Pionier der<br />
drahtlosen Kommunikation Dr.<br />
hc. Georg Graf von Arco (1869 –<br />
1940) vor, der noch vor der Inbetriebnahme<br />
der Funstation Nauen<br />
(1906), erste Versuch e in Teltow<br />
startete.<br />
Er war einer der führenden<br />
Männer in der drahtlosen Telegrafi<br />
e: Georg Graf von Arco.<br />
Über 400 Patente gehen auf<br />
sein Konto und davon entwick<br />
elte er einen großen Teil in<br />
Teltow. Denn auf dem heutigen<br />
Gelände des Forsch ungsstandortes<br />
Teltow-Seehof, in<br />
der Kantstraße 52 - 55, besaß<br />
er eine Villa, in deren Nähe ein<br />
Antennenmast für Versuch szweck<br />
e stand und davon nur<br />
drei Kilometer entfernt ein<br />
weiterer Mast. Mit dieser Anlage<br />
wurde Peilfunk getestet.<br />
Zu DDR-Zeiten war die Villa<br />
Chefetage des Institutes für Fa-<br />
BÄKE-COURIER 5/2011 | 11. KW<br />
Die Arco-Villa auf dem Gelände des Forsch ungsstandortes Teltow-Seehof<br />
Foto: K.Graulich<br />
serforsch ung, später umbenannt<br />
in Institut für Polymerench<br />
emie „Erich Correns“. Der<br />
Chemiker Correns soll nach<br />
seiner Zeit als Insitutsdirektor<br />
in einem Labor in der Villa<br />
noch weitere Forsch ungen betrieben<br />
haben.<br />
Georg Graf von Arco entstammte<br />
einem deutsch en<br />
Adelsgesch lech t, das urkundlich<br />
sch on im 12. Jahrhundert<br />
erwähnt wurde. Sein<br />
Vater wünsch te sich für ihn<br />
eine Offi zierslaufb ahn. Doch<br />
nach einer Ausbildung zum<br />
Gardesch ützen, erkannte der<br />
24-Jährige, dass seine Zukunft<br />
nich t beim Militär sein würde<br />
und begann ein Studium an<br />
der Tech nisch en Hoch sch ule<br />
Charlott enburg. Dort studierte<br />
er Masch inenbau und Elektrotech<br />
nik, unter anderem bei<br />
Professor Adolf Slaby, dessen<br />
Assistent er später wurde. 1997<br />
unternahmen beide die ersten<br />
Versuch e der drahtlosen Funkverbindung<br />
am Potsdamer<br />
Jungfernsee. Etwa zwei Kilometer<br />
betrug die Streck e zwisch<br />
en dem Glock enturm der<br />
Sacrower Heilandskirch e und<br />
der ehemaligen Matrosenstation<br />
an der Sch wanenallee, am<br />
gegenüberliegenden Ufer. Vor<br />
den Augen von Kaiser Wilhelm<br />
II. sch ick ten sie die ersten<br />
Funksignale Deutsch lands<br />
vom Glock enturm bis zur<br />
Empfangsstation. Im gleich en<br />
Jahr sandten sie „von Rangsdorf<br />
an der Militärbahn in der<br />
Nähe von Zossen elektrisch e<br />
Strahlen nach dem Übungsplatz<br />
der Luft sch iff erabtheilung<br />
in Sch öneberg, die dort<br />
durch einen Morse-Apparat<br />
aufgenommen wurden“. Über<br />
eine Distanz von 21 Kilometern<br />
Luft linie kamen die Depesch<br />
en auf der Hoch frequenz<br />
per Funk tadellos und klar<br />
an, was den Kaiser von einem<br />
„deutsch en Weltrekord“ frohlock<br />
en ließ. Als vorteilhaft<br />
hatt en sich Antennen erwiesen,<br />
die an Ballonsch iff en befestigt<br />
und bis zu 300 Metern<br />
ausgefahren waren. Ein Jahr<br />
später war von Arco als Ingenieur<br />
bei der AEG (Allgemeine<br />
Elektrizitäts Gesellsch aft ) tätig.<br />
Als sich kurz darauf zwei<br />
deutsch e Forsch ergruppen um<br />
die Patente zur Entwick lung<br />
der Nach rictentech nik stritt en,<br />
sch lich tete der Kaiser. Die AEG<br />
und die Gruppe um Karl Ferdinand<br />
Braun gründeten 1903<br />
die „Gesellsch aft für drahtlose<br />
Telegrafi e m.b.H System Telefunken“<br />
(später Telefunken),<br />
deren tech nisch e und wissensch<br />
aft lich e Leitung Graf von<br />
Arco übernahm. Ein Jahr zuvor<br />
waren bereits 30 deutsch e<br />
Kriegssch iff e mit Slaby-Arco-Funkanlagen<br />
ausgerüstet.<br />
Denn die militärisch e Nutzung,<br />
war der Grund, warum<br />
der Kaiser die Forsch ungen<br />
förderte. Trotzdem gilt von<br />
Arco als Pazifi st, der sich frühzeitig<br />
in liberalen Verbänden<br />
organisierte, denen auch der<br />
Physiker Albert Einstein und<br />
der Philosoph Eduard Bernstein<br />
angehörten. Dem „Bund<br />
Neues Vaterland“, der sich<br />
für eine deutsch -französisch e<br />
Annäherung engagierte, gehörte<br />
von Arco seit 1915 an.<br />
Hoff nungsvoll sch rieb er 1926<br />
Polizeiberichte<br />
Bei Unfall Kind leicht verletzt<br />
Notrufe<br />
11<br />
LK Potsdam- Mitt elmark. Leich te Verletzungen erlitt am Sonntagnach<br />
mitt ag ein 9-jähriger Radfahrer in Teltow beim Zusammenstoß<br />
mit einem Auto. Das Kind war gegen 15 Uhr, als Letzter<br />
in einer Kolonne, auf dem Radweg der Lich terfelder Allee in<br />
Rich tung Ruhlsdorfer Platz gefahren. Auf Höhe der Diakonie<br />
sch erte er plötzlich , off enbar ohne sich umzusehen, nach links<br />
aus, um die Straße zu überqueren. Eine auf der Lich terfelder Allee<br />
fahrende VW-Fahrerin konnte trotz einer sofort eingeleiteten<br />
Gefahrenbremsung einen Zusammenstoß mit dem Radfahrer<br />
nich t mehr vermeiden. Der Junge wurde im Beisein seiner Mutter<br />
in ein <strong>Berlin</strong>er Krankenhaus gefahren.<br />
Reh ins Auto gerannt<br />
Georg Graf von Arco<br />
(Foto: Bundesarch iv)<br />
den Artikel „Die Tech nik mordet<br />
den Krieg“. 1923 wurde er<br />
Vorstand in der Gesellsch aft<br />
der Freunde des neuen Russland.<br />
Sogar seinen 60.Geburtstag<br />
feierte er in Moskau.<br />
Von Arco war überzeugt, dass<br />
Tech nik und die Vernunft der<br />
Mensch en künft ige Kriege<br />
aussch ließen würden. 1939,<br />
ein Jahr vor seinem Tode, musste<br />
er noch miterleben, dass<br />
sich sein Wunsch nich t erfüllt<br />
hatt e.<br />
K.Graulich<br />
LK Potsdam- Mitt elmark. Montag früh kam es auf der Landstraße<br />
zwisch en Großbeeren und Güterfelde zu einem Wildunfall.<br />
Ein Fiat-Fahrer, der gegen 5 Uhr in Rich tung Güterfelde unterwegs<br />
war, hatt e einem, plötzlich von rech ts auf die Fahrbahn<br />
laufendem, Reh nich t mehr ausweich en können. Das bei dem<br />
Zusammenstoß off enbar verletzte Tier lief weg. Der Sach sch aden<br />
am Fahrzeug beträgt ca. 500 Euro.<br />
Polizei/Notruf Tel. 110<br />
Feuerwehr/Rett ungsleitstelle Tel. 112<br />
Frauenhaus Potsdam Tel. (0331) 964516<br />
telef. Beratung in Krisensituationen (kostenlos, anonym<br />
Gift notrufzentrale Tel. 030/19240<br />
Kassenärztlich e Notfalldienste<br />
Kinder- & Jugendtelefon<br />
„Die Nummer gegen Kummer“ (kostenfrei) Tel. 0800.111033<br />
Opfernotruf „Weißer Ring“<br />
Beratung für Kriminalitätsopfer<br />
Nansenstr. 12, 14471 Potsdam, Tel. (0331) 291273<br />
Rett ungsstelle Klinikum<br />
„Ernst von Bergmann“ Tel. 0331/241505,<br />
24-Stunden-Kindernotaufnahme, Tel. 0331/2415918<br />
Wasser- und Abwasserzweck verband „Der Teltow“:<br />
Havarie Trinkwasser Tel. (033203) 34 52 10<br />
Havarie Abwasser Tel. (033203) 34 52 00<br />
Zentrale Störungsnummer EMB: Tel. (0331) 7495-0<br />
E.ON edis Netz-Hotline Tel. 0180-11 55 53 3*<br />
Entstörungsdienst Gas Telefon 0180-4 55 1111
12<br />
Geheimgänge haben sch on<br />
immer die Fantasie angeregt,<br />
auch in Kleinmach now ranken<br />
sich Legenden um unterirdisch<br />
e Tunnel. So war der<br />
Ortsch ronist Heinz Koch davon<br />
überzeugt, dass von der<br />
alten Hakeburg ein Stollen bis<br />
hinüber zum Krähenberg auf<br />
der anderen Seite des Mach -<br />
nower Sees führte. Sein Vater<br />
soll ihm davon berich tet haben,<br />
ebenso einige Jungen aus<br />
der Nach barsch aft und auch<br />
die Toch ter des Sch leusengastwirtes<br />
nannte der Chronist als<br />
Augenzeugin. Sie war nach<br />
eigenem Bekunden als 13-Jährige<br />
mit anderen Kindern in<br />
dem Tunnel.<br />
Der Maler und Autor Herbert<br />
Lange hat die Gesch ich te aufgezeich<br />
net, die sich an einem<br />
„heißen Augustt ag“ ereignet<br />
haben soll – einige Jahre vor<br />
dem Kanalausbau. Das Mädch<br />
en war mit Joach im von<br />
Hake, dem Sohn des Gutsherren<br />
befreundet. An jenem<br />
Sommertag tollten sie und<br />
andere Kinder auf dem Gutshof<br />
herum, plötzlich tat der<br />
Hake-Spross geheimnisvoll<br />
und erzählte von einem unterirdisch<br />
en Gang. Unternehmungslustig<br />
stieg der ganze<br />
Trupp in den Keller der alten<br />
Hakeburg hinab. Im Lich t einer<br />
Stalllaterne räumten sie<br />
Gerümpel aus einer Eck e bis<br />
ein „halbversch ütt etes Loch<br />
sich tbar wurde. Bevor nun die<br />
Kinder die gefahrvolle Expedition<br />
begannen, ließ Joach im<br />
alle sch wören, niemand davon<br />
zu erzählen“. Der Eingang<br />
soll ebenerdig gewesen sein,<br />
führte dann aber nach unten,<br />
wo „der Boden feuch t und glitsch<br />
ig war“. Der Hakespross<br />
erlaubte sich dann aber einen<br />
HISTORISCHES<br />
Geheimnisse unter der Erde<br />
üblen Sch erz, denn er kehrte<br />
plötzlich um und ließ seine<br />
Gefährten in der Dunkelheit<br />
allein zurück . Da der Boden<br />
in der zuvor eingesch lagenen<br />
Rich tung zunehmend trock ener<br />
wurde, tasteten sich die Kinder<br />
langsam vorwärts. Bald<br />
ging es bergauf und in der Ferne<br />
sahen sie einen sch wach en<br />
Lich tsch ein. Doch als sie der<br />
Öff nung immer näher kamen,<br />
entdeck ten sie, dass davor ein<br />
Eisengitt er war. In ihrer Not<br />
riefen sie um Hilfe. Ein Bauer<br />
hörte die Rufe bei der Feldarbeit<br />
und ging den Stimmen<br />
nach . Doch allein sch afft e er es<br />
nich t, das Eisengitt er wegzuziehen.<br />
Erst als er noch andere<br />
Männer herbeiholte, gelang es,<br />
das Hindernis hoch zu wuch -<br />
ten und die Kinder zu befreien.<br />
Herbert Lange hält die<br />
Gesch ich te für sehr umstritten.<br />
Sch on die geologisch en<br />
Voraussetzungen hätt en einer<br />
unterirdisch en Durch querung<br />
des Mach nower Sees im<br />
Wege gestanden. „Man weiß,<br />
dass beim Bau der Sch leuse<br />
17 Meter hohe Sch lamm- und<br />
Sch lick sch ich ten ausgebaggert<br />
werden mussten, um festen<br />
Grund zu erreich en“, meinte<br />
Lange.<br />
Von Geheimgängen wird vielerorts<br />
gesproch en, meist im<br />
Zusammenhang mit Burgen<br />
und Klöstern. In den Legenden<br />
geht es oft mals um Fluch t-<br />
Geheimgänge haben sch on immer die Fantasie angeregt F.: Arch iv<br />
möglich keiten der Burgherren<br />
vor ihren Feinden. Auch zwisch<br />
en Klöstern soll es in unterirdisch<br />
en Gängen zu Treff en<br />
zwisch en Mönch en und Nonnen<br />
gekommen sein. Spätere<br />
Nach forsch ungen waren aber<br />
meist ergebnislos, manch mal<br />
handelte es sich auch um alte<br />
Kanalisationen oder Stollen<br />
des Bergbaus. Ein tatsäch lich er<br />
Geheimgang ist jedoch der<br />
Passett o di Borgo, der äußer-<br />
lich wie eine Mauer anmutet,<br />
jedoch im Innern einen Fluch tgang<br />
zwisch en Vatikan und<br />
Engelsburg birgt.<br />
Da aber unterirdisch e Gänge<br />
irgendwie zum Nimbus eines<br />
alten Gemäuers gehören, gibt<br />
es im Falle Kleinmach nows<br />
noch eine zweite Variante. So<br />
soll einst ein Gang unter der<br />
Erde vom Gutshaus Dahlem<br />
bis zur alten Hakeburg geführt<br />
haben.<br />
Doch mit solch en Legenden<br />
sind die Kleinmach nower<br />
nich t allein in der Region.<br />
Auch Teltow kann mit einer<br />
ähnlich en Gesch ich te aufwarten.<br />
Eine, die sich besonders<br />
hartnäck ig bis Ende des letzten<br />
Jahrhunderts hielt, erzählt<br />
von einem angeblich en Geheimgang<br />
in der Altstadt. Allerdings<br />
soll der Gang kürzer<br />
sein als die Kleinmach nower<br />
Varianten. Überliefert ist dazu<br />
folgende Bgebenheit: Eine adlige<br />
Dame soll auf ihrer Reise<br />
in Teltow Station gemach t haben<br />
und ein Quartier in einem<br />
Hause bezogen haben, dass<br />
gegenüber der Andreaskirch e<br />
lag. Von dort sei sie über einen<br />
Gang in die Sakristei gelangt,<br />
vermutlich zu einem privaten<br />
Gott esdienst. Die Gesch ich -<br />
te muss die Fantasie der alten<br />
Teltower so angeregt haben,<br />
dass es gleich mehrere Varianten<br />
gibt, auch von einem Stelldich<br />
ein wird berich tetet. Doch<br />
bei den Sanierungsarbeiten<br />
des Gott eshauses in den letzten<br />
Jahren ergab sich kein Hinweis<br />
auf einen Tunnel oder zugemauerte<br />
Türen.<br />
Dagegen existieren unterirdisch<br />
e Verbindungsgänge im<br />
ehemaligen Reich spostministerium<br />
auf dem Kleinmach -<br />
nower Seeberg. Die Publizistin<br />
Carola Stern sch rieb darüber<br />
in ihrer Autobiografi e „Doppelleben“.<br />
Sie war von 1949<br />
bis 1951 Sch ülerin an der ehemaligen<br />
Parteihoch sch ule, die<br />
das Areal auf dem Seeberg bezogen<br />
hatt e. Damals hatt e sie<br />
sich von den Amerikanern als<br />
Agentin anwerben lassen. Mit<br />
dem Versprech en des CIC, für<br />
die medizinisch e Versorgung<br />
ihrer an Krebs erkrankten<br />
Mutt er aufzukommen, hatt e<br />
sie einige Jahre zuvor über Interna<br />
der sowjetisch en Raketenversuch<br />
sanstalt Bleich enroda<br />
geplaudert, bei der sie als<br />
Arch ivarin arbeitete. Die Sch ule<br />
ersch ien der damals 22-Jährigen<br />
wie ein mitt elalterlich es<br />
Jesuitenseminar. Ihre Doppelrolle<br />
war für sie auch eine psych<br />
isch e Belastung, weshalb sie<br />
immer wieder über Fluch t<br />
Kirsten Graulich