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100 Jahre Sozialdemokratie in Ottensoos 100 Jahre - spdottensoos.de

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Arno Hamburger, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Israelitischen Kultusgeme<strong>in</strong><strong>de</strong> Nürnberg war 2008 zu<br />

Gast <strong>in</strong> <strong>Ottensoos</strong>. Erhalt <strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r ehemaligen Synagoge war das Ans<strong>in</strong>nen <strong>de</strong>r<br />

SPD-Fraktion und Arno Hamburgers.<br />

Auf E<strong>in</strong>ladung <strong>de</strong>r SPD-Fraktion und speziell <strong>de</strong>m Bemühen <strong>de</strong>r Fraktionsvorsitzen<strong>de</strong>n Christ<strong>in</strong>e Zierer<br />

ermöglichte <strong>de</strong>r Zeitzeuge, passionierte Kenner <strong>de</strong>r jüdischen Geschichte und Nürnberger Stadtrat Arno<br />

Hamburger, trotz e<strong>in</strong>es immer noch sehr vollen Term<strong>in</strong>kalen<strong>de</strong>rs, se<strong>in</strong>en Besuch im August <strong>in</strong> <strong>Ottensoos</strong>.<br />

Dritter Bürgermeister Franz Stark begrüßte <strong>de</strong>n Gast im Sitzungssaal <strong>de</strong>r Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> und schnell sprang <strong>de</strong>r<br />

Funke über zum heute fast 86-jährigen Hamburger, <strong>de</strong>r außergewöhnlich locker und humorvoll, <strong>in</strong> Bezug<br />

auf se<strong>in</strong>e Persönlichkeit angesprochen, wirkte. Als weitere Gäste waren die Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>räte Christ<strong>in</strong>e Zierer,<br />

Thomas Zitzmann, die SPD-Ortsvere<strong>in</strong>svorsitzen<strong>de</strong> Birgitt He<strong>in</strong>sohn und nicht zuletzt Historiker und<br />

Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>rat Mart<strong>in</strong> Schieber anwesend.<br />

Vor <strong>de</strong>r <strong>Ottensoos</strong>er<br />

Synagoge von<br />

rechts nach l<strong>in</strong>ks:<br />

Historiker<br />

Mart<strong>in</strong> Schieber,<br />

3. Bürgermeister<br />

Franz Stark,<br />

Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>rat<br />

Thomas Zitzmann,<br />

Arno Hamburger,<br />

Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>rät<strong>in</strong><br />

Christ<strong>in</strong>e Zierer, die<br />

damalige SPD-OV-<br />

Vorsitzen<strong>de</strong> Birgitt<br />

He<strong>in</strong>sohn,<br />

Alexandra Stark und<br />

Christa Dollmeyer.<br />

Arno Hamburger seit 1972 SPD-Stadtrat - und seit über 40 <strong>Jahre</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r zweitgrößten Jüdischen<br />

Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> Bayerns <strong>in</strong> Nürnberg, war sehr gewandt im Umgang mit <strong>Jahre</strong>szahlen und Begebenheiten, was<br />

auch die knapp 500 <strong>Jahre</strong> zurückliegen<strong>de</strong> Geschichte <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>Ottensoos</strong> betraf. Franz Stark zitierte Teile<br />

aus <strong>de</strong>m Ortsbuch zum 1<strong>100</strong>-jährigen Bestehen <strong>de</strong>r Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> <strong>Ottensoos</strong>: „Dass zweifelsfrei die erste<br />

enthaltene E<strong>in</strong>wohnerliste von <strong>Ottensoos</strong> im <strong>Jahre</strong> 1519 Auskunft über e<strong>in</strong>en Ju<strong>de</strong>n gibt „Amschel Jud von<br />

O<strong>de</strong>nsos“ <strong>de</strong>r 1537 <strong>in</strong> Nürnberg wegen Hehlerei vermutlich erhängt wur<strong>de</strong>, was allerd<strong>in</strong>gs nicht zweifelsfrei<br />

nachgewiesen wer<strong>de</strong>n kann. Stark wies auf die langjährige Tradition <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>Ottensoos</strong> h<strong>in</strong>, wo auch<br />

während <strong>de</strong>r dunklen <strong>Jahre</strong> <strong>de</strong>r Naziherrschaft über 20 jüdische Mitbewohner ihr Leben lassen mussten.<br />

1762 lebten bereits 113 jüdische Personen <strong>in</strong> 43 Familien <strong>in</strong> <strong>Ottensoos</strong>.<br />

Doch das Hauptaugenmerk beim Besuch Hamburgers ist auf die künftige Nutzung <strong>de</strong>r ehemaligen Synagoge<br />

fokussiert, so Stark. Erstmals schriftlich erwähnt 1698, brach dann 1871 im Viertel <strong>de</strong>r Synagoge e<strong>in</strong> Feuer<br />

aus, welches das Gotteshaus und die umliegen<strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong> komplett vernichtete. Die Verantwortlichen <strong>de</strong>r<br />

israelitischen Kultusgeme<strong>in</strong><strong>de</strong> nahmen damals sofort Gedanken e<strong>in</strong>es Wie<strong>de</strong>raufbaus <strong>in</strong>s Visier und im <strong>Jahre</strong><br />

1872 errichtete man nach <strong>de</strong>n Grundrissen <strong>de</strong>s Vorgängerbaus e<strong>in</strong>en Neubau <strong>de</strong>r Synagoge.Historiker<br />

Mart<strong>in</strong> Schieber führte die Gruppe mit Arno Hamburger dann durch die Räumlichkeiten, die <strong>de</strong>n Gast ob <strong>de</strong>r<br />

Geschichte sichtlich nach<strong>de</strong>nklich stimmten. Der frühere Gebetsraum Richtung Osten, <strong>de</strong>r heute durch e<strong>in</strong>e<br />

Zwischen<strong>de</strong>cke getrennt ist, zeigt im Dachbereich noch die kuppelförmigen Sparren und Wandbemalungen<br />

und im unteren Bereich vermutet man <strong>de</strong>n ursprünglichen Ste<strong>in</strong>fußbo<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r heute mit Brettern be<strong>de</strong>ckt ist.<br />

In Summe könnten noch e<strong>in</strong>ige wertvolle Gebäu<strong>de</strong>teile bestehen, die im Laufe <strong>de</strong>r Zeit durch<br />

Umbauarbeiten aber nicht mehr sichtbar s<strong>in</strong>d, so Hamburger und Schieber. Lei<strong>de</strong>r s<strong>in</strong>d vom Gebäu<strong>de</strong><br />

ke<strong>in</strong>erlei Pläne mehr vorhan<strong>de</strong>n, um e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme zu erleichtern.

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