11.12.2012 Aufrufe

Unterstützen Sie den Stadtfeuer- wehrverband! Rufen Sie uns an

Unterstützen Sie den Stadtfeuer- wehrverband! Rufen Sie uns an

Unterstützen Sie den Stadtfeuer- wehrverband! Rufen Sie uns an

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10. Jahrestag Ork<strong>an</strong> Lothar 10. Jahrestag Ork<strong>an</strong> Lothar<br />

26. Dezember 1999<br />

Ork<strong>an</strong> Lothar<br />

26. Dezember 1999: Der zweite Weihnachtsfeiertag ist noch<br />

keine zehn Stun<strong>den</strong> alt, da lassen erste Sturmwarnungen im<br />

Radio aufhorchen. Die Menschen nehmen es gelassen und<br />

pflegen ihre Traditionen: Kirchg<strong>an</strong>g, Verw<strong>an</strong>dtenbesuch,<br />

Mittagessen für die Familie vorbereiten. Noch ahnt keiner, wie in<br />

<strong>den</strong> nächsten Stun<strong>den</strong> die friedliche Weihnachtsstimmung durch<br />

ein schier unübersehbares Chaos beherrscht wird.<br />

Gegen 11.20 Uhr sinkt der<br />

Luftdruck schnell ab, Schw<strong>an</strong>kungen<br />

in <strong>den</strong> Stromnetzen<br />

wer<strong>den</strong> registriert, erste<br />

Sturmböen in <strong>den</strong> Höhenlagen<br />

der Stadt sind wahrnehmbar.<br />

Die Feuerwehrleitstelle richtet<br />

routinemäßig <strong>den</strong> Verstärkungsdienst<br />

ein und führt<br />

Verständigungen von ver<strong>an</strong>twortlichen<br />

Funktionsträgern<br />

durch.<br />

Kurz vor 12.00 Uhr (Mittag)<br />

legt es los; das Ork<strong>an</strong>tief<br />

Lothar breitet sich von Fr<strong>an</strong>kreichs<br />

Atl<strong>an</strong>tikküste kommend<br />

über weite Teile Westeuropas<br />

aus.<br />

In Pforzheim erreicht der<br />

Ork<strong>an</strong> Windstärke 14 (mehr<br />

als 150 km/h) und verbreitet<br />

Angst und Schrecken. Zahlreiche<br />

Menschen wer<strong>den</strong> bei<br />

Spaziergängen im Wald oder<br />

bei der Fahrt mit dem Auto<br />

überrascht. In der Folge sind<br />

Tote und Verletzte zu beklagen.<br />

Viele Personen „str<strong>an</strong><strong>den</strong>“<br />

in <strong>den</strong> Feuerwehrgerätehäusern<br />

der Stadtteile und<br />

müssen betreut, verpflegt und<br />

medizinisch versorgt wer<strong>den</strong>.<br />

Gig<strong>an</strong>tische Waldflächen<br />

wer<strong>den</strong> nahezu gerodet, die<br />

umgestürzten Bäume türmen<br />

sich teilweise meterhoch.<br />

Strassen und Wege wer<strong>den</strong><br />

für Wochen und Monate durch<br />

umliegende Bäume blockiert.<br />

Dächer wer<strong>den</strong> abgedeckt,<br />

Masten umgeworfen, Hütten<br />

und Gärten zerstört, Autos<br />

wer<strong>den</strong> zerquetscht, Bahnlinien<br />

unpassierbar, der Autoverkehr<br />

kommt teilweise<br />

zum Erliegen, Stromausfälle<br />

führen zu Behinderungen<br />

des privaten und öffentlichen<br />

Lebens.<br />

Für die Feuerwehr und die<br />

Hilfsorg<strong>an</strong>isationen wird<br />

Großalarm ausgelöst. Die<br />

Polizei zieht alle verfügbaren dienstfreien<br />

Kräfte ein. Ein mehrtägiger<br />

Einsatz erfordert kurz vor der Jahrtausendwende<br />

von allen Beteiligten<br />

die volle Hingabe teilweise bis zur<br />

Erschöpfung, um Menschen zu retten<br />

bzw. in Sicherheit zu bringen, Tote<br />

zu bergen, die Verkehrsinfrastruktur<br />

aufrecht zu erhalten bzw. wieder<br />

herzustellen. Helferinnen und Helfer<br />

sämtlich verfügbarer Dienste geben<br />

alles, mitunter müssen lebensgefährliche<br />

Aktionen überst<strong>an</strong><strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

EVANG.<br />

STADTKIRCHE<br />

PFORZHEIM<br />

Samstag, 26. Dezember 2009<br />

10 Uhr<br />

„Keine<br />

Lagemeldungen<br />

mehr!“<br />

26.Dezember 1999<br />

Ein Fest im Ausnahmezust<strong>an</strong>d Nach ca. einer Stunde ist der Spuk vorbei: Ork<strong>an</strong><br />

Gottesdienst zum Ge<strong>den</strong>ken<br />

<strong>an</strong> 10 Jahre Sturm Lothar<br />

Lothar ist weiter gezogen und hat eine Schneise der<br />

Verwüstung hinter lassen, deren Spuren noch heute<br />

in <strong>uns</strong>eren Wäldern sichtbar sind. Er verursachte<br />

Bild rechts: eine abgedeckte<br />

Fabrikhalle in Tiefenbronn.<br />

Rechte Seite von oben: umgestürzter<br />

Baum auf der Kapelle<br />

der Burg Steinegg, im Parkhotel<br />

wur<strong>den</strong> Notunterkünfte eingerichtet,<br />

die Waldstrecke zwischen<br />

Büchenbronn und<br />

Engelsbr<strong>an</strong>d nach dem Ork<strong>an</strong><br />

Liturgie: Mitglieder von<br />

Hilfsorg<strong>an</strong>isationen,<br />

Predigt: Pfarrer H. Gölz-Eisinger,<br />

Musik: Motettenchor der Stadtkirche,<br />

Leitung: KMD Kord Michaelis<br />

Eine Initiative der<br />

Feuerwehr Pforzheim und<br />

der Ev<strong>an</strong>gelischen Kirche<br />

einer der größten Einsätze aller Behör<strong>den</strong> und Org<strong>an</strong>isationen<br />

mit Sicherheitsaufgaben im L<strong>an</strong>de Ba<strong>den</strong>-<br />

Württemberg. Dabei konnte die Leistungsfähigkeit<br />

<strong>uns</strong>eres Gefahrenabwehrsystems, basierend auf<br />

überwiegend ehrenamtlichen Strukturen, auf beeindruckende<br />

Art unter Beweis gestellt wer<strong>den</strong>. Den<br />

Einsatzkräften gebührt von daher auch noch nach<br />

zehn Jahren ein großes Lob, sich trotz Feiertagsstimmung<br />

in <strong>den</strong> Dienst für die Allgemeinheit gestellt zu<br />

haben; ihren Angehörigen gilt ein herzliches D<strong>an</strong>keschön<br />

für ihre Geduld und ihr Verständnis.<br />

Bilder: PZ (Ketterl, Fr<strong>an</strong>k, Seibel)<br />

18 kübelspritz 26/2009<br />

! Volker Velten<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!