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Bäckerei von St. Peter

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Ein Projekt<br />

der 1. Klasse der Evangelischen Hauptschule<br />

in Zusammenarbeit mit ART-genossen<br />

Ein besonders großes Dankeschön an Petra Schlagbauer <strong>von</strong> den ARTgenossen,<br />

ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre.<br />

Ganz herzlich möchten wir uns bei Frau Brigitte Sebald bedanken, die uns<br />

zwei Mal bei einem <strong>St</strong>adtrundgang begleitet und uns viele Anekdoten und<br />

Details aus der Salzburger Geschichte erzählt hat.<br />

Frühjahr 2009<br />

3


Im Rahmen des Schulprojektes „Kulturelles Erbe. Tradition mit Zukunft“<br />

beschäftigten wir uns mit der Frage:<br />

Was ist ein Denkmal?<br />

Denkmäler sagen uns etwas über frühere Zeiten: Wie haben die Menschen<br />

gelebt, was haben sie gedacht?<br />

Denkmäler bringen uns zum Nachdenken über die Vergangenheit und damit<br />

auch über unsere Zeit.<br />

Denkmäler werden in Kultur- und Naturdenkmäler unterschieden.<br />

Einige <strong>von</strong> Salzburgs Denkmälern haben wir besucht, fotografiert und<br />

bearbeitet.<br />

Unsere „Dalli-Klick-Bilder“ zum Raten und unsere „Original-Fälschungsbilder“<br />

können Sie auf der Homepage der Evangelischen Hauptschule unter:<br />

www.diakonie.cc finden.<br />

Viel Vergnügen !!!<br />

4


Im Rahmen dieses Projekts sind folgende Texte entstanden, die Ihnen, so<br />

hoffen wir, ein paar Informationen liefern, die Sie <strong>von</strong> Salzburg schon<br />

vergessen haben.<br />

Inhalt:<br />

Nummer<br />

auf<br />

<strong>St</strong>adtplan<br />

Denkmal Seite<br />

1 Papagenoplatz 6<br />

2 <strong>St</strong>olpersteine: Chiemseegasse 6 7<br />

3 Mozartplatz 8<br />

4 Kapitelplatz und Kapitelschwemme 10<br />

5 Festung 12<br />

6 Sphaera: <strong>St</strong>ephan Balkenhol 14<br />

7 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>: <strong>Bäckerei</strong> 16<br />

8 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>: Friedhof 17<br />

9 <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>: Kirche und Kloster 18<br />

10 Franziskanerkirche 19<br />

11 Holzmeisterstiege und <strong>St</strong>ephan Balkenhol 20<br />

12 Festspielhäuser 21<br />

13 Festspielbezirk 22<br />

14 Pferdeschwemme 23<br />

15 Neutor 24<br />

16 Almkanal 25<br />

17 Getreidegasse 26<br />

18 Alter Markt 28<br />

19 Florianibrunnen 29<br />

20 Residenz 30<br />

21 Mariensäule 31<br />

22 Dom 32<br />

5


Fred Inreiter<br />

Papagenoplatz<br />

Den Papagenoplatz gibt es erst seit dem 2. Weltkrieg, weil dort am 16. Oktober 1944 eine<br />

Bombe eingeschlagen hat. Dabei starben 244 Personen.<br />

Er heißt Papagenoplatz, weil hier der Papagenobrunnen<br />

<strong>von</strong> Hilde Heger steht.<br />

Sie ist eine der bedeutendsten bildenden Künstlerinnen<br />

Salzburgs.<br />

Früher war hier nur die Pfeiffergasse, eine verwinkelte<br />

Gasse, um in die Altstadt zu gelangen.<br />

Die Gasse war früher sehr beliebt bei den Spielleuten<br />

und Berufsmusikern.<br />

Die „<strong>St</strong>adtpfeiffer“ zogen hier in die <strong>St</strong>adt ein, um ihrer<br />

Arbeit nachzugehen.<br />

Allerdings war der Beruf eines „<strong>St</strong>adtpfeiffers“ kein<br />

angesehener Beruf. Man konnte die Musiker<br />

beschimpfen, bespucken und bewerfen, ohne bestraft zu<br />

werden.<br />

1960 erbaute Hilde Heger den Springbrunnen mit der Figur des Papageno.<br />

Der Papageno ist ein lustiger Naturbursche, der eine Hauptrolle in der berühmtesten Oper<br />

Mozarts, der Zauberflöte, spielt.<br />

Der Papageno soll wahrscheinlich an eine Salzburger Volksfigur, den „Hanswurst“<br />

erinnern. Der sang und trällerte und machte bei öffentlichen Anlässen seine Späße.<br />

Papagenobrunnen steht im „Kaigassenviertel“. Ein Kai ist normalerweise das Ufer eines<br />

Flusses. Aber der Name kommt <strong>von</strong> etwas anderem. Im Winter hatten die Menschen in<br />

Salzburg keine Isolierungen für ihre Fenster. Deshalb stopften sie <strong>St</strong>roh und Heu<br />

dazwischen. Das war das „Geheu“. Im Dialekt hieß das „G‘hai“ und daraus wurde die<br />

„Kaigasse“.<br />

Heute gibt es auf dem<br />

Platz das Kaffee<br />

„Fasties“ und den<br />

„Zirkelwirt“, ein<br />

beliebtes Gasthaus<br />

bei den Einheimischen.<br />

Es hat<br />

seinen Namen <strong>von</strong><br />

dem Zeichen, das<br />

über der Türe hängt.<br />

Das ist ein<br />

Freimaurerzeichen.<br />

Auch Mozart war<br />

Freimaurer.<br />

6


Lena Ronja Schallhammer<br />

<strong>St</strong>olpersteine<br />

<strong>St</strong>olpersteine sind kleine Messingplatten im Boden. Es sind kleine<br />

Gedenktafeln an Opfer des NS-Regimes, die <strong>von</strong> Nazis getötet, in<br />

Konzentrationslager gebracht, oder zum Selbstmord<br />

gezwungenen wurden, z.B. indem ihnen Medikamente<br />

verweigerten wurden.<br />

Finanzierung:<br />

Finanziert werden die <strong>St</strong>olpersteine durch private Spenden.<br />

Ein <strong>St</strong>ein mit Verlegung kostet derzeit 95 Euro.<br />

Erfinder:<br />

Der Erfinder der <strong>St</strong>eine heißt Gunter Demnig, er verlegte<br />

inzwischen (<strong>St</strong>and: Dezember 2008) rund 17.000 <strong>St</strong>eine in etwa 430 <strong>St</strong>ädten und<br />

Gemeinden in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Österreich, Tschechien, der<br />

Ukraine und Ungarn.<br />

Herstellung:<br />

Die <strong>St</strong>eine werden ausschließlich in Handarbeit hergestellt.<br />

Lange Zeit stellte Demnig die <strong>St</strong>eine selbst her. Doch da sich sein Projekt so schnell<br />

entwickelt, lässt er sich mittlerweile <strong>von</strong> einem befreundeten Künstler helfen.<br />

Aussehen und der Text auf dem <strong>St</strong>ein:<br />

Für normal beginnt der <strong>St</strong>olperstein mit „Hier wohnte“, gefolgt vom Namen, dem<br />

Geburtsjahrgang und einzelfallabhängigen Texten, häufig dem Jahr, in dem die Person ins<br />

Konzentrationslager gebracht wurde und dem Todesort.<br />

7


Kinga Wolacewicz<br />

Mozartplatz<br />

Der Mozartplatz ist ein rechteckiger, repräsentativer<br />

Platz in der Altstadt der <strong>St</strong>adt Salzburg.<br />

Er entstand nach dem Abbruch mehrerer Häuser<br />

durch Fürsterzbischof Wolf Dietrich <strong>von</strong> Reitenau<br />

1588.<br />

Mittelpunkt des Platzes ist das Mozart-Denkmal.<br />

Diese Bronzestatue wurde <strong>von</strong> Ludwig Schwanthaler<br />

entworfen und <strong>von</strong> Johann <strong>St</strong>iglmaier gegossen.<br />

Die feierliche Enthüllung fand am 5. September 1842<br />

im Beisein beider überlebender Söhne Mozarts,<br />

Franz Xaver Wolfgang und Carl Thomas, statt.<br />

Die Witwe Mozarts, Constanze <strong>von</strong> Nissen, hat diese<br />

Feierlichkeit nicht mehr erlebt, sie<br />

starb am 6. März desselben Jahres im Haus<br />

Mozartplatz 8.<br />

Ein Fest mit Fackeln, Schifffahrt, Alpenzug, Scheibenschießen und Pferderennen<br />

umrahmte die Feier.<br />

Viele Bürger trauerten aber damals dem gleichzeitig entfernten alten Michaelsbrunnen<br />

nach.<br />

Der Mozartplatz hieß nämlich früher Michaeler Platz. (Die Michaelskirche gibt es noch!)<br />

Die Salzburger waren unzufrieden, dass ihr geliebter Heiliger Michael „verpflanzt“ wurde.<br />

Im Salzburger Intelligenzblatt, das war die damalige Tageszeitung, wurde ein Spottgedicht<br />

verfasst:<br />

Michl marschier, der Mozart ist hier!<br />

Geh´ umi übers Wasser und<br />

wasch an Gabler seine Fasser.<br />

übers Wasser = über die Salzach<br />

Michl ist Heiliger Michael<br />

Fasser sind die Bierfässer des Brauhauses<br />

Gabler in der Linzergasse!<br />

Alle Figuren in der Salzburger Altstadt<br />

(Papageno, Florian...) blicken zum Dom,<br />

bzw. zur Residenz, in der der Erzbischof<br />

wohnte.<br />

Eine Ausnahme wäre Mozart gewesen. Er<br />

hätte in die andere Richtung blicken dürfen, nämlich zu seiner Frau Constanze, die am<br />

8


Mozartplatz 8 wohnte. Doch bei den Bauarbeiten fand man unter dem Mozartplatz Reste<br />

eines römischen Mosaiks, des Archeloos mit einem Athletenkampfbild.<br />

Es kam zu Verzögerungen bei der Aufstellung des Denkmals. Leider starb Mozarts Witwe<br />

inzwischen – und so blickt Mozart wie alle anderen auch - zum Erzbischof.<br />

Am Mozartplatz 4, im sogenannten „Antretter Haus“, wohnte Familie Antretter, die mit der<br />

Familie Mozart eng befreundet war. Für den <strong>St</strong>udienabschluss eines Sohnes der Familie<br />

hat Mozart die „Antretter – Serenade“, KV 185 komponiert.<br />

Heute befindet sich das Haus in Privatbesitz und hat eine der ganz wenigen noch<br />

bestehenden privaten Hauskapellen.<br />

9


Teresa Wegscheider<br />

Kapitelplatz und Kapitelgasse<br />

Der Kapitelplatz ist ein großer Platz südlich des Salzburger Domes in der Salzburger<br />

Altstadt. Der weitläufige Platz blickt gegen Osten zur Dompropstei und zum Erz-<br />

bischöflichen Palais und nach Süden zur Festung und zur Kapitelschwemme.<br />

Im Westen des Platzes befindet sich der Noviziattrakt (ein Trakt ist ein Gang) des <strong>St</strong>iftes<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>.<br />

Der Kapitelplatz und die Kapitelgasse sind benannt nach dem Sitz des Salzburger<br />

Domkapitels.<br />

Die Pferdeschwemme stammt aus dem 17. Jahrhundert.<br />

Hier stand einst das Flügelross Pegasus (ein Flügelross ist ein Pferd, das fliegen kann),<br />

das heute im Mirabellgarten steht. Dieser Brunnen wurde 1732 unter Erzbischof Firmian<br />

neu errichtet. Neptun (ein antiker Meeresgott) mit Dreizack und Krone hält sich mit einer<br />

Hand auf seinem Meerespferd (das einen Fischschwanz hat) fest. Aus den Nasenlöchern<br />

<strong>von</strong> Neptuns Pferd spritzt Wasser. Die zwei wasserspeienden Tritonen (aus der griech.<br />

Mythologie: muschelblasende Begleiter) sind älter und kamen erst später an ihren<br />

heutigen Platz. Sie stammen aus dem Jahr 1691.<br />

Die anderen Skulpturen der Pferdeschwemme stammen <strong>von</strong> Josef Anton Pfaffinger, der<br />

gesamte Entwurf dazu geht aber auf Franz Anton Danreiter zurück. In einem breiten Band<br />

fließt das Wasser unter dem Meerespferd (<strong>von</strong> Neptun) ins tief liegende Becken der<br />

Pferdeschwemme.<br />

10


Früher befand sich auf dem Kapitelplatz das Domkloster: hier und in den Palästen der<br />

anschließenden Gassen residierte bis zur Auflösung des Erzstiftes im Jahr 1803 der hohe<br />

Klerus. Das Viertel der Domherren bestand aus strengen und hoheitsvollen<br />

<strong>St</strong>adtresidenzen, die sich in Kapitelgasse, Kaigasse und Chiemseegasse<br />

aneinanderreihten.<br />

Schon im Mittelalter befand sich auf dem Kapitelplatz ein „Rosstümpel“ (Pferde-Bad), da-<br />

mals noch in der Mitte des Platzes.<br />

Der Zugang für die Pferde zum Wasserbecken führt direkt auf die barockbewegte<br />

Skulpturengruppe zu. Oben an der Kapitelschwemme verbirgt sich ein Buchstaben -<br />

Additionsrätsel, ein sogenanntes Chronogramm. Darin ist das Erbauungsjahr verborgen.<br />

Es geht auf Fürsterzbischof Firmian zurück<br />

LEOPULDVS PRINCEPS ME EXSTRVXIT<br />

(Leopold Fürst (= FEB) hat mich erbaut)<br />

L + L+D+V + I + C + M + X + V+X+I<br />

50 + 50+500+5 + 1 +100 + 1000 + 10 + 5 +10+1 = 1732<br />

Das Erbauungsjahr ist 1732.<br />

11


Anna-Sophie Angerer<br />

Die Festung<br />

Die Festung, auch Hohensalzburg genannt, ist das Wahrzeichen der <strong>St</strong>adt Salzburg.<br />

Baubeginn war um 1077, das war die Zeit des Investiturstreites (=der Höhepunkt eines<br />

politischen Konfliktes im mittelalterlichen Europa zwischen geistlicher und weltlicher<br />

Macht).<br />

Es wurde 600 Jahre ununterbrochen daran gebaut – insgesamt hat sie heute eine Fläche<br />

<strong>von</strong> 32 000 m².<br />

Viele Erzbischöfe bauten an der Burg weiter. Noch heute erinnern viele Wappen daran.<br />

z. B. Erzbischof Leonhard <strong>von</strong> Keutschach, der „Rübler“ genannt, weil er eine Rübe<br />

im Wappen führte.<br />

Erzbischof Wolf Dietrich, der eine Kugel im Wappen führte. Er wurde 5 Jahre lang<br />

– bis zu seinem Tod 1617 - <strong>von</strong> seinem Nachfolger und Neffen Markus Sittikus auf<br />

der Festung gefangen gehalten.<br />

Erzbischof Paris Lodron, dessen Wappen den Löwen mit dem Brezelschweif<br />

zeigt.<br />

12<br />

Man kann die Festung auch<br />

besichtigen, aber da muss man<br />

entweder rauf gehen oder mit der<br />

Festungsbahn fahren.<br />

Die Festung liegt 119 Meter über<br />

der <strong>St</strong>adt – darum kann man sie<br />

aus fast jedem Winkel der <strong>St</strong>adt<br />

sehen.<br />

Die 900 Jahre alte Burg mit ihren<br />

vielen Toren konnte nie erstürmt<br />

werden.<br />

Wenn man im äußeren Burghof steht, ist man schon durch vier verschiedene Tore<br />

gegangen, die sogenannten „Sperrbogen“.<br />

Die Festung war jahrelang Verteidigungsanlage und zeitweilige Residenz der<br />

Fürsterzbischöfe während Gefahrenzeiten. Sie diente auch als Kaserne und Gefängnis.<br />

100 bis 120 Leute lebten ständig auf der Festung – nicht nur die Erzbischöfe, sondern<br />

auch Soldaten und Handwerker. Es gab auch <strong>St</strong>älle mit lebendem Vieh:<br />

Ochsen, Hennen und Schweine.<br />

Heute leben nur mehr 15 Personen auf der Festung.<br />

Der „Reißzug“ ist die weltweit älteste erhaltene <strong>St</strong>andseilbahn, mit der früher<br />

Baumaterial, Kanonenkugeln oder Lebensmittel leichter hinaufbefördert werden konnten.<br />

Das Prinzip war einfach: 4 Pferde oder auch Gefangene drehten ein Rad im Kreis und<br />

zogen so einen Wagen an einem langen Seil <strong>von</strong> Nonntal herauf.


Der „Salzburger <strong>St</strong>ier“ ist eine alte mechanische Orgel, deren Melodie man noch vor<br />

kurzem 3 Mal täglich (um 7, 11, und 18 Uhr) durch das geöffnete Fenster spielen hörte.<br />

Mit ihrem Getöse (die Luft für das Spielwerk musste „reingepumpt“ werden), „blökten“ alle<br />

Pfeifen und das klang dann genauso wie das Gebrüll eines <strong>St</strong>ieres.<br />

Deswegen nannte man das Orgelwerk auch „Salzburger <strong>St</strong>ier“.<br />

Früher war dies das Zeichen für das Öffnen und Schließen der <strong>St</strong>adttore.<br />

Danach erst entstand die Legende mit den „<strong>St</strong>ierwaschern“:<br />

<strong>St</strong>ierwascher ist ein Spitzname für die Salzburger.<br />

Während der Bauernkriege 1525/26 zogen sich die Erzbischöfe samt Gefolge auf die<br />

Festung zurück.<br />

Einmal soll die Festung so lange belagert worden sein, dass alle Vorräte schon<br />

aufgebraucht waren – nur noch 1 <strong>St</strong>ier war übrig. In ihrer Not malten ihn die Salzburger<br />

jeden Tag anders an und führten ihn hoch oben auf den Mauern der Festung ihren<br />

Feinden vor – als ob sie eine ganze <strong>St</strong>ierherde als Vorrat hätten.<br />

Da gaben sich die Belagerer geschlagen und zogen ab. Der <strong>St</strong>ier wurde im Triumphzug an<br />

die Salzach geführt und abgewaschen. Daher kommt der Name „<strong>St</strong>ierwascher“.<br />

1479<br />

Im Mittelalter schrieb man den<br />

Vierer als halben Achter.<br />

13


Nicolas Rothe<br />

<strong>St</strong>ephan Balkenhol – Die Sphaera<br />

Der deutsche Bildhauer <strong>St</strong>ephan Balkenhol hat das Kunstwerk für die <strong>St</strong>adt gemacht.<br />

Es ist eine große goldene Kugel, auf der ein Mann steht.<br />

Sie steht auf dem Kapitelplatz.<br />

Daneben spielen einige Leute Schach auf dem aufgemalten Schachbrett.<br />

Wenn die Sonne auf die Kugel scheint, glänzt sie und blendet in den Augen.<br />

Man geht über den Domplatz und dann durch die Dombögen, oder hinter dem Dom vorbei<br />

um zur Sphaera zu kommen.<br />

Der Blick des Mannes geht weg vom Dom und dorthin,<br />

wo der Erzbischof jetzt wohnt, nämlich zu den<br />

Kapitelhäusern.<br />

Er steht in 9 Metern Höhe und hat eine schwarze Hose<br />

und ein weißes Hemd an.<br />

Zu dem Mann gehört auch noch eine Frau,<br />

die viel kleiner ist und in einer Felswand im<br />

Toscaninihof steht. Sie heißt „Frau im Fels“.<br />

14


In den letzten Jahren wurden <strong>von</strong> der Salzburg Foundation folgende Kunstprojekte<br />

ermöglicht:<br />

2002 Anslem Kiefer: A.E.I.O.U Pavillion im/am Furtwänglerpark<br />

2003 Mario Merz: Ziffern im Wald (Mönchsberg)<br />

2004 Marina Abramovic: Spirit of Mozart (Sessel vor der <strong>St</strong>aatsbrücke)<br />

2005 Markus Lüpertz: Mozart – eine Homage (Ursulinenplatz)<br />

2006 James Turrell: SKY SPACE (Mönchsberg)<br />

2007 <strong>St</strong>ephan Balkenhol: Sphaera<br />

2008 Anthony Cragg: Caldera (Makartplatz)<br />

2009 Christian Boltanski: VANITAS Krypta des Salzburger Doms<br />

15


<strong>St</strong>efan Reiter<br />

<strong>Bäckerei</strong> <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

Die <strong>Bäckerei</strong> <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> ist die älteste in Salzburg. Sie ist auch heute noch im Besitz des<br />

<strong>St</strong>iftes <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>. Früher wurde das berühmte „<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> Schwarzbrot“ <strong>von</strong> den<br />

Benediktinermönchen des <strong>St</strong>iftes <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> gebacken. Heute ist die <strong>Bäckerei</strong> an eine<br />

Privatperson verpachtet.<br />

Die Mühle dieser <strong>Bäckerei</strong> wurde jahrhundertelang vom Almkanal angetrieben. Seit<br />

kurzem erinnert wieder ein Mühlrad an diese Tatsache.<br />

Um die <strong>St</strong>adt mit frischem Wasser zu versorgen, wurde vor langer Zeit <strong>von</strong> den<br />

Benediktinermönchen ein Tunnel durch den Mönchsberg gegraben. Die Schleusen des<br />

Almkanals wurden jeden Donnerstag geöffnet, um die <strong>St</strong>raßen zu schwemmen. Durch das<br />

Schwemmen wurde der weggeworfene Müll in die Salzach gespült.<br />

In Salzburg brach niemals die Pest aus, weil die Versorgung mit frischem Wasser immer<br />

ausreichend war.<br />

16


Pauline Pancheri<br />

Der Friedhof <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

Santino Solari, der Domerbauer, suchte sich am<br />

Friedhof einen perfekten Platz aus, nämlich mit<br />

Blick auf den Dom. Dort ist er heute begraben und<br />

kann <strong>von</strong> seinem Grab aus immer noch auf den<br />

Dom schauen. Man findet ihn in der Gruft Nr. 31.<br />

Nannerl, Mozarts Schwester, wurde wie Michael<br />

Haydn auf dem Friedhof in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> begraben.<br />

Sie bekamen einen Ehrenplatz in der ersten Gruft.<br />

Nannerl wollte nämlich nicht mit ihrer Familie begraben werden, da dort auch Constanze,<br />

ihre Schwägerin, die letzte Ruhe finden würde. Die beiden Frauen waren nicht unbedingt<br />

Freundinnen.<br />

Das Familiengrab der Mozarts liegt im Sebastiansfriedhof, in der Linzergasse.<br />

Katakomben<br />

Man glaubt immer, Katakomben sind christliche Begräbnisstätten. Aber die Wissenschaft<br />

zweifelt daran. Wahrscheinlich dienten sie als Mönchswohnungen oder Einsiedeleien.<br />

Das Gerücht der Katakomben kommt eigentlich <strong>von</strong> einem Übersetzungsfehler. Salzburg<br />

hieß nämlich in der Römerzeit „JUVAVUM“.<br />

Die <strong>St</strong>elle in einer alten wissenschaftlichen Quelle, die da<strong>von</strong> erzählt, bezieht sich jedoch<br />

auf „JOVIACUM“, das heutige Aschach an der Donau in Bayern. Diesen Ort hat man lange<br />

irrtümlich mit „Salzburg“ übersetzt.<br />

17


Carina Grannersberger<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

Das Kloster Sankt <strong>Peter</strong> in Salzburg ist das älteste bestehende Kloster im deutschen<br />

Sprachraum. Die Mönche leben hier nach der Benediktinerregel.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> in Salzburg wurde vom Heiligen Rupert (Hroudperth = der<br />

Ruhmglänzende) um 696 gegründet bzw. wiederbelebt. Rupert war Bischof<br />

und kam aus Worms. Die Gebeine unseres Landespatrons liegen heute<br />

unter dem Hochaltar des Doms, früher war er in <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> begraben.<br />

Unter dem Altar der heutigen Kirche <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> fand man Mauerreste einer<br />

noch älteren Kirche, die schon im fünften Jahrhundert erbaut wurde. Zu<br />

dieser Zeit lebte der Heilige Severin.<br />

Im Mittelalter war das <strong>St</strong>ift Sankt <strong>Peter</strong> vor allem wegen seiner hervorragenden<br />

Schreibschule bekannt.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> beherbergt heute noch die älteste Bibliothek Österreichs. Die<br />

kostbarste unter den 800 Handschriften ist das Verbrüderungsbuch, das 784<br />

<strong>von</strong> Bischof Virgil angelegt wurde.<br />

Der Heilige Virgil ist neben Rupert der zweite Patron des Erzbistums Salzburg. Er kam<br />

745 aus einem Kloster in Nordirland nach Salzburg. Er war der vierte Bischof nach Rupert.<br />

Virgil war auch ein bedeutender Gelehrter. Er glaubte an die Kugelgestalt der Erde. Er<br />

wurde der Ketzerei verdächtigt, doch der plötzliche Tod des damaligen Papstes rettete ihm<br />

das Leben.<br />

Das Innere der Kirche bekam 1760-66 eine reiche Rokokoausstattung.<br />

Teile der Innenaustattung wurden früher mit<br />

Hilfe eines Eichhörnchenpinsels und Alkohol<br />

mit Goldstaub vergoldet.<br />

Die Vergolder waren auf Grund dieser Arbeit<br />

meist täglich betrunken, da sie dabei den<br />

Alkohol einatmeten.<br />

Der Friedhof <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> hat 7 Kapellen.<br />

Eine da<strong>von</strong>, die Margarethenkapelle wurde<br />

1491 erbaut und ist eines der wenigen<br />

gotischen Bauwerke in Salzburg.<br />

18


Julia Binder<br />

Franziskanerkirche<br />

Die Franziskanerkirche steht in der Altstadt <strong>von</strong> Salzburg.<br />

Das Gebäude ist älter als der Dombau des Hl.Virgil.<br />

Im Jahr 1670 ließ Erzbischof Max Gandolf <strong>von</strong> Kuenberg die<br />

Turmspitze entfernen. Er wollte nicht, dass die Turmspitze<br />

höher als der Dom ist und ließ sie durch eine niedrigere,<br />

barocke Haube ersetzen.<br />

Der gotische Turm wurde 1866-67 <strong>von</strong> Joseph Wessiken wieder errichtet.<br />

Die Ansicht vom Höhenweg erlaubt ein Bild aus der Vogelperspektive. Ohne zu fliegen ist<br />

ein Foto aus der Vogelperspektive nur noch <strong>von</strong> der Festung möglich, aber dann ist die<br />

Kirche schon sehr weit weg und klein abgebildet.<br />

19


Elena Fleischhacker<br />

Die Salzburger Altstadt hat sehr wenig Platz. Auf der einen Seite<br />

bildet die Salzach eine Grenze, auf der anderen Seite ist es der<br />

Mönchsberg.<br />

Im Toscanini-Hof (Arturo Toscanini war ein berühmter Dirigent) im<br />

Salzburger Festspielbezirk findet man 2 Sehenswürdigkeiten.<br />

Die erste Sehenswürdigkeit ist die<br />

Clemens Holzmeister-<strong>St</strong>iege<br />

Sie ist eine der interessantesten <strong>St</strong>iegenaufgänge in Salzburg. Man geht an einer<br />

Hauswand, die aussieht wie eine Felswand, hoch, verschwindet dann im Festspielhaus<br />

und kommt auf einer Art Balkon mit wunderschönem Ausblick auf den Dombezirk wieder<br />

heraus. Dann führt die <strong>St</strong>iege in einem letzten Bogen zur Edmundsburg hinauf und schon<br />

ist man oben auf dem Mönchsberg angekommen.<br />

Im dunklen Innenbereich der <strong>St</strong>iege schlängelt sich eine riesige <strong>St</strong>einschlange am<br />

Geländer entlang.<br />

Die zweite Sehenswürdigkeit ist die<br />

Frau im Fels<br />

Oberhalb des Eingangs in die Altstadtgarage<br />

findet man in der Felswand eine Nische, in der<br />

eine Frau steht. Diese Frau wurde im Jahr<br />

2007 vom selben Künstler gemacht, der den<br />

Mann auf der goldenen Kugel am Kapitelplatz<br />

gemacht hat. Der Name des Künstlers ist<br />

<strong>St</strong>ephan Balkenhol.<br />

Interessant ist, dass diese Frau keine Heilige<br />

darstellt, sondern eine ganz normale Frau in<br />

einem einfachen roten Kleid.<br />

20


Constanze Felser<br />

Festspielhäuser<br />

Die Festspiele wurden 1920 nach dem 1.Weltkrieg<br />

<strong>von</strong> Max Reinhardt gegründet. Damals war kein Geld<br />

da.<br />

Es gab kein Haus, wo die Festspiele stattfinden<br />

konnten.<br />

Bischof Ignaz Rieder nahm Max Reinhardt das Versprechen ab, dass es Festspiele fürs<br />

Volk werden. Man musste für die Karten nur sehr wenig bezahlen. Die 1. Aufführung <strong>von</strong><br />

Jedermann war für die Kriegsinvaliden. Die Schauspieler nahmen keine Gage, bis auf den<br />

Darsteller des Teufels, der wollte eine Lederhose für seine Dienste. Die bekam er auch.<br />

Für ein neues Festspielhaus gab es 8 Pläne, aber da es kurz nach dem 1.Weltkrieg war,<br />

gab es kein Geld. Von den 8 Plänen wurde keiner verwirklicht.<br />

Bis man darauf kam, die <strong>St</strong>allungen sowie die Winter- und Sommerreitschule umzubauen.<br />

Auf dem Patz der heutigen Festspielhäuser stand nämlich der <strong>St</strong>all der Erzbischöfe<br />

(„Hofstallgasse“). Sie waren für 150 Pferde bestimmt und hatte Marmorbrunnen mit<br />

fließendem Wasser. Außerdem gab es dort die einzige Pferdeapotheke des Landes und<br />

einen Tierarzt („Arzneyschmidt“).<br />

Clemens Holzmeister baute alles um. Die berühmte Holzmeisterstiege ist hinter den<br />

Häusern zu sehen. Es passen ca. 5.000 Leute in die Festspielhäuser.<br />

Furtwänglerpark<br />

Wilhelm Furtwängler war ein berühmter Dirigent.<br />

In diesem schönen Garten, in dem auch ein Schillerdenkmal steht, befand sich früher ein<br />

„Botanischer Garten“. Heute erinnern noch einige ausländische Pflanzen, wie zum Beispiel<br />

ein Ginkgobaum, eine Tränenkiefer und ein Tulpenbaum, die alle über 100 Jahre alt sind,<br />

daran.<br />

Im Jahre 2007/2008 wurde der Park neu gestaltet. Dabei fand man viele römische Funde.<br />

21


Thomas <strong>St</strong>rasser<br />

DER FESTPIELBEZIRK<br />

Das Große Festspielhaus, das Haus für Mozart und die Felsenreitschule bilden<br />

zusammen mit dem Domplatz und der Kollegienkirche den Festspielbezirk.<br />

Baubeginn war im 17. Jahrhundert (1607) unter Erzbischof Wolf Dietrich. Er errichtete den<br />

Hofmarstall der Salzburger Erzbischöfe.<br />

Die Winterreitschule wurde 50 Jahre später unter Erzbischof Johann Ernst Thun erbaut.<br />

Aus der Wand des Mönchsbergs zwischen dem Marstall und <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong> wurde der Fels aus<br />

dem Berg geschlagen. Die <strong>St</strong>eine wurden für den Dombau verwendet.<br />

1694 ließ Erzbischof Johann Ernst Thun in diesem aufgelassenen <strong>St</strong>einbruch 3 Galerien<br />

errichten. Diese 96 Arkaden dienten als Zuschauerraum für das Publikum. In dieser<br />

Felsenreitschule veranstaltete man Reiterspiele und Tierkämpfe.<br />

Max Reinhardt hat 1926 erstmals die Felsenreitschule als Schauplatz für eine Aufführung<br />

der Salzburger Festspielhaus genutzt.<br />

In den Jahren 1969/70 erfolgte eine wesentliche Umgestaltung der Felsenreitschule.<br />

Eine lichtdichte ausfahrbare Regenplane mit einem Regenauffangnetz zur Dämpfung der<br />

Geräusche schützt heute die Bühne. Dieses Dach kann geöffnet werden. Die<br />

Felsenreitschule fast 1 437 Zuschauer.<br />

22


Michael Sebald<br />

Die Pferdeschwemme<br />

Da, wo jetzt die Salzburger Festspielhäuser stehen, waren früher die Pferdeställe und<br />

Reitschulen der Erzbischöfe. Deswegen gibt es daneben die berühmte Pferdeschwemme.<br />

Diese Brunnenanlage wurde um 1700 herum gebaut und ist besonders prachtvoll, weil das<br />

Pferd in der Barockzeit für die Menschen sehr wichtig war.<br />

In der Mitte der Pferdeschwemme zähmt der junge Alexander das wilde Pferd Bukephalos.<br />

Es hatte immer gescheut, weil es sich vor seinem eigenen Schatten gefürchtet hatte.<br />

Alexander führte das Pferd gegen die Sonne, sodass es seinen Schatten nicht mehr<br />

sehen konnte und hat es so beruhigt. Diese Geschichte gilt als Symbol für die weise<br />

Lenkung des <strong>St</strong>aates ohne Gewalt.<br />

Die großen Pferdebilder an der Wand dahinter zeigen die Temperamente der<br />

verschiedenen Pferderassen.<br />

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Mirjam Schäffer<br />

Das Neutor / Sigmundstor<br />

Das Sigmundstor wird im Volksmund ausschließlich Neutor genannt. Früher wurde es<br />

nur Neutor genannt. Es ist vermutlich der älteste <strong>St</strong>raßentunnel Österreichs.<br />

Nach dem Dombau (1676) versuchte man zuerst, den Mönchsberg <strong>von</strong> oben zu<br />

durchschneiden. Das scheiterte allerdings.<br />

100 Jahre später, 1759, entschied man sich für einen <strong>St</strong>ollen. Das war, für die damalige<br />

Zeit, eine Meisterleistung. Der Tunnel verbindet die Salzburger Altstadt mit dem <strong>St</strong>adtteil<br />

Riedenburg.<br />

Er wurde dem Heiligen Sigismund geweiht, da es <strong>von</strong> Erzbischof Sigismund <strong>von</strong><br />

Schrattenbach 1767 eingeweiht wurde.<br />

Der Tunnel hat eine Länge <strong>von</strong> 131 Metern. Er war früher gleichzeitig eines der <strong>St</strong>adttore<br />

der geschichtlichen Altstadt.<br />

Der Hofkriegsrat Guidobald Franz Freiherr <strong>von</strong> Hegi trat an den Erzbischof Maximilian<br />

Gandolph Graf <strong>von</strong> Kuenburg heran und schlug vor, den Mönchsberg an der schmalsten<br />

<strong>St</strong>elle zu durchtrennen. Dadurch sollte ein erhöhtes <strong>St</strong>eueraufkommen und die Absiedlung<br />

feuergefährlicher Betriebe möglich gemacht werden.<br />

Außerdem konnte neuer Wohnraum geschaffen, die nicht einfache Verteidigung der<br />

inneren Riedenburg sichergestellt und die Verteidigung <strong>von</strong> <strong>St</strong>adt und Festung verbessert<br />

werden.<br />

1759 entschied man sich für einen Tunnelbau nach Plänen <strong>von</strong> Johann Elias <strong>von</strong> Geyer,<br />

mit dem am 14. Mai 1764 begonnen wurde. Am 2. September 1765 erfolgte der<br />

Durchstich des Berges und 1766 wurde er schließlich eröffnet.<br />

Später wurde der Tunnel <strong>von</strong> den Brüdern Wolfgang und Johann Hagenauer verbreitert<br />

und erhöht. Er steigt wegen des Wasserabzuges und des günstigeren Lichteinfalls zur<br />

Riedenburg hin ein wenig an.<br />

Die beiden Brüder gestalteten auch die beiden Portale.<br />

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Alexander Haslauer<br />

Der Almkanal<br />

Er wird abgeleitet <strong>von</strong> der Königseeache, die sich noch im Berchtesgadener Land<br />

befindet.<br />

Das Almkanalnetz gibt es seit dem 12. Jahrhundert und ist eine Meisterleistung des<br />

Mittelalters.<br />

Auftraggeber waren das Domkapitel und das Benediktinerstift <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong>.<br />

Durch hölzerne Almbrunnleitungen wurde Wasser zu Brunnen, Bädern und<br />

Pferdeschwemmen geleitet. In der Altstadt flossen fünf Arme des Almkanals.<br />

Bis ins 19. Jahrhundert wurde einmal in der Woche die <strong>St</strong>adt mit dem Almkanalwasser<br />

gereinigt. Das ist mit ein Grund, dass in Salzburg die Pest nicht wütete.<br />

Wolf Dietrich siedelte Fleischbänke zum heutigen Ferdinand-Hanusch-Platz um Seuchen<br />

zu verhindern.<br />

Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert wurde der Almkanal sehr wichtig für Gewerbe und<br />

Fabriken.<br />

Der Almkanal wird jedes Jahr im Herbst für drei Wochen gesperrt. In dieser Zeit wird er<br />

gereinigt.<br />

Grünmarkt<br />

Eine Besonderheit Salzburgs war, dass Häuser in die Höhe gebaut<br />

wurden, aber schmal. An der Fassade erkennt man noch immer die<br />

Gliederung und, dass früher die Häuser schmäler waren. Alle Häuser<br />

sind sehr alt, zum Teil sogar über 700 Jahre alt. Das erkennt man an<br />

den Fenstern. Früher sprach man <strong>von</strong> „Wohntürmen“.<br />

Heute sind in der Altstadt <strong>von</strong> Salzburg an folgenden <strong>St</strong>ellen Almkanal-Zweige zu sehen:<br />

an der Talstation der Festungsbahn<br />

bei der Mühle <strong>von</strong> <strong>St</strong>. <strong>Peter</strong><br />

am Universitätsplatz vor der Kollegienkirche<br />

in Mülln bei der Augustinergasse<br />

an den Einmündungen in die Salzach<br />

Am Beginn der Gstättengasse wurde der<br />

Kanal 2004 mit einem beleuchteten<br />

"Sehschlitz" freigelegt.<br />

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Thomas Weber<br />

Getreidegasse<br />

Die Getreidegasse lockt viele Touristen und Urlauber an, denn sie ist Salzburgs<br />

beliebteste Einkaufsstraße. Die Häuser ragen steil auf und die schmiedeeisernen<br />

Zunftzeichen verkünden, welche Waren in den Geschäften zu kaufen sind.<br />

Bei einem Spaziergang durch die Getreidegasse kann man an den historischen Häusern<br />

viele Zeichen der Vergangenheit entdecken. So findet man Jahreszahlen, die Namen <strong>von</strong><br />

einstigen Bewohnern oder ein „Auge Gottes“ – diese Zeugnisse der Vergangenheit sind<br />

sicher genau so spannend wie die Auslagen der Geschäfte. Ein Besuch der<br />

Getreidegasse in Salzburg ist sehr zu empfehlen.<br />

Geschichte:<br />

Die Getreidegasse war bereits zur Römerzeit Teil eines bedeutenden Verkehrsweges, sie<br />

bildete die Hauptverkehrsader durch die <strong>St</strong>adt Salzburg in Richtung des heutigen Bayern.<br />

Die <strong>St</strong>raße wurde 1150 erstmals als Trabegasse erwähnt. Der Name leitet sich nicht vom<br />

Getreide ab, sondern ist mit dem Mundartbegriff „trabig“ (= schnell, rührig, eilig) verwandt.<br />

Im 14. Jahrhundert wohnten hier <strong>St</strong>adträte, erzbischöfliche Beamte, Richter, Münzer,<br />

gehobene Handwerker, Chirurgen und Apotheker. Es gab auch Brauereien und<br />

Gaststätten. So wurde diese <strong>St</strong>raße zur ersten gesellschaftlichen Adresse für die Bürger.<br />

Eine Besonderheit stellte die Reinigung der <strong>St</strong>raße dar. Sie wurde jeden Donnerstag mit<br />

dem Wasser des Almkanals geschwemmt und damit gereinigt. Das Schwemmwasser<br />

konnte in die Salzach durch die Durchhäuser ablaufen.<br />

Architektur:<br />

Die hohen schmalen Häuserreihen mit ihren vielen schmucken, geschmiedeten<br />

Zunftzeichen über den alten Verkaufsläden, vermitteln mit den sogenannten<br />

„Durchhäusern“ und Innenhöfen ein mittelalterliches Gefühl. Die Durchhäuser bestanden<br />

teilweise schon zu fürsterzbischöflicher Zeit. Sie bieten heute noch vielfach reizvolle<br />

Einblicke in die historischen Innenhöfe und die alten Hauszugänge. Säulen, Wölbungen,<br />

Wappen, Inschriften, Bogengänge und farbenprächtiger Blumenschmuck schaffen eine<br />

einmalige Atmosphäre.<br />

Typisch für die Häuser sind die vom ersten <strong>St</strong>ock an kleiner werdenden Fenster und die<br />

wunderschönen Hausportale, wie zum Beispiel beim Haus Nummer 9, Mozarts<br />

Geburtshaus. In den früheren Wohnräumen der Familie Mozart befindet sich jetzt das<br />

Mozartmuseum. Obwohl die Häuser in der Getreidegasse sehr schmal erscheinen, sind<br />

sie doch in keiner Weise winzig, denn sie erstrecken sich nach beiden Seiten der Gasse in<br />

die Tiefe. Früher lag hinter den Häuserzeilen noch ein meist als Garten genützter Raum.<br />

Später wurden die Flächen immer mehr verbaut, weil man Platz für Werkstätten, Lager,<br />

<strong>St</strong>älle und Dienstbotenwohnungen brauchte.<br />

So entstanden Rückgebäude, die dann mit dem Haupthaus verbunden wurden und so zu<br />

den typischen Innenhöfen führten.<br />

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Der wohl frequentierteste Durchgang ist das Schatz-Durchhaus <strong>von</strong> der Getreidegasse 3<br />

zum Universitätsplatz. In einer Nische befindet sich eine Reliefdarstellung der Madonna<br />

mit dem Kind. Im Innenhof erinnert auch eine Gedenktafel an den Aufenthalt des<br />

deutschen Sozialistenführers August Bebel. Das Schatz-Durchhaus wurde bereits 1363<br />

urkundlich erwähnt und ist damit eines der ältesten Durchhäuser. Dort befand sich seit<br />

Mitte des 15. Jahrhunderts ein Lebkuchen- und Wachswarengeschäft, das mein Ur-<br />

Urgroßvater etwa 1890 <strong>von</strong> der Familie Lewitsch übernommen hat und <strong>von</strong> meinem Papa<br />

bis 1993 geführt wurde.<br />

Die alten Handwerksbetriebe bestehen heute leider nicht mehr. Geblieben sind ihre<br />

kunstvollen Zunftzeichen und die reizvolle Architektur.<br />

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Constantin Thaier<br />

Alter Markt<br />

Der Alte Markt ist in der Altstadt <strong>von</strong> Salzburg.<br />

Der Marktplatz wurde vom Waagplatz auf den Alten Markt verlegt. Vom späten Mittelalter<br />

bis zur Neuzeit wurde der Alte Markt als Handelsplatz verwendet. Ab dem 18. Jahrhundert<br />

wurden Wochenmärkte abgehalten. Vor allem wurden landwirtschaftliche Produkte wie<br />

Milch, Käse, Fleisch und Gemüse verkauft. Hier kauften die Salzburger Bürger ihre<br />

Lebensmittel ein. 1857 wurde der Wochenmarkt jedoch an eine andere <strong>St</strong>elle der <strong>St</strong>adt<br />

verlegt.<br />

In der Mitte des Platzes steht der alte <strong>St</strong>adtbrunnen, der Florianibrunnen. Er wurde 1488<br />

errichtet, als erstmals Wasser vom Gersberg über die <strong>St</strong>aatsbrücke bis zum Alten Markt<br />

geleitet werden konnte. Das erhaltene achtseitige Brunnenbecken wurde im 17.<br />

Jahrhundert errichtet und ist rundherum mit zwei marmornen Treppenstufen umgeben. Die<br />

Brunnsäule trägt ebenso wie das schmiedeeiserne Gitter das Wappen der <strong>St</strong>adt Salzburg.<br />

An der Spitze der Brunnensäule steht die <strong>St</strong>atue des Heiligen Florian <strong>von</strong> Lorch.<br />

Dieser Brunnen versorgte die mittelalterliche <strong>St</strong>adt mit frischem Bergwasser und wurde<br />

dem heiligen Florian geweiht. Die Häuser bestanden damals hauptsächlich aus Holz und<br />

wenn es zu Bränden kam wurde das Wasser zum Löschen verwendet.<br />

Seit Ende des 16. Jahrhunderts befindet sich auch die Alte Fürsterzbischöfliche<br />

Hofapotheke am Alten Markt.<br />

Gegenüber der Alten Residenz befinden sich das berühmte Café Tomaselli und die Café-<br />

Konditorei Fürst. Paul Fürst, der Urgroßvater des heutigen Besitzers, hat die echte<br />

Salzburger Mozartkugel erfunden. Neben dem Café Tomaselli befindet sich am Alten<br />

Markt auch das kleinste Haus der <strong>St</strong>adt Salzburg mit einer Breite <strong>von</strong> ca. 1,42 m.<br />

Noch im Jahr 1947 fuhr über den Alten Markt ein Obus.<br />

Dieser Platz war immer ein Mittelpunkt der <strong>St</strong>adt Salzburg, auf dem buntes Treiben, Leben<br />

und Bewegung herrschte.<br />

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Elena Pletzer<br />

FLORIANIBRUNNEN<br />

In der Mitte des Alten Marktes steht der Florianibrunnen.<br />

Die <strong>St</strong>atue stellt den heiligen Florian, der ein brennendes Haus löscht, dar.<br />

Fünf <strong>St</strong>einmetzgenerationen haben daran gearbeitet.<br />

Erst 250 Jahre nach Baubeginn wurde der Brunnen im Jahr 1734 fertiggestellt.<br />

Das Brunnenbecken ist achteckig.<br />

Auf den Schildern sind die Wappen des Landes und der <strong>St</strong>adt Salzburg, sowie des<br />

Erzbischofs Johann Jakob <strong>von</strong> Kuen-Belasy eingraviert.<br />

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Felix Wojna<br />

Residenz<br />

Die Residenz war der Sitz des Erzbischofs, der auch<br />

weltlicher Landesherr war.<br />

Fürsterzbischof Wolf Dietrich <strong>von</strong> Raitenau war ein weit<br />

blickender Mann.<br />

Er brachte das Italienische in die Mozartstadt und baute<br />

Salzburg zur Fürstenstadt aus. Die Residenz in der heutigen<br />

Form wurde 1588 geplant und 1596 begann er mit dem Bau.<br />

Die Residenz sollte fortan der Repräsentation der geistlichen und weltlichen Herrscher<br />

dienen.<br />

Mehrere Erzbischöfe bauten an der Residenz weiter.<br />

Die Prunkräume in der Residenz werden für <strong>St</strong>aats- und Festspielempfänge und ähnliche<br />

hochkarätige Anlässe gerne genutzt.<br />

Sie zählt heute zu den historisch wertvollsten Gebäuden der Salzburger Altstadt.<br />

Die Residenz hat 15 Prunkräume und 180 Räume.<br />

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Markus Hirschmann<br />

Die Mariensäule<br />

In der Mitte des Domplatzes steht die<br />

Mariensäule.<br />

Das <strong>St</strong>andbild der Maria wurde 1766-<br />

1771 <strong>von</strong> den Brüdern Wolfgang und Johann Baptist Hagenauer im Auftrag <strong>von</strong> Erzbischof<br />

Sigismund Graf Schrattenbach erbaut.<br />

Die Figur der Maria ist aus Blei gegossen und thront auf einer Weltkugel und<br />

Wolkenbergen.<br />

Auf einem Block aus Untersberger Marmor sind auch noch 4 Figuren, ein Engel, der<br />

Teufel, die Weisheit und die Kirche. Diese Figuren muss man symbolisch sehen.<br />

Das Geheimnis der unbefleckten Maria ist so groß, dass der Engel entzückt ist, die<br />

Weisheit verschwindet, der Teufel mit den Zähnen knirscht und die Kirche frohlockt.<br />

Maria steht auf der Weltkugel, auf die folgender Satz<br />

geschrieben wurde: Im <strong>St</strong>ande der Unbeflecktheit bist du<br />

geblieben und hast uns Christum geboren<br />

Es ist die einzige Figur in Salzburg, die vom Dom abgewandt<br />

ist!<br />

Wenn sich eine Prozession dem Dom <strong>von</strong> der Hofstallgasse durch den mittleren Bogen<br />

nähert, krönt der Betrachter selbst Maria mit einer Krone, die sich an der Domfassade<br />

befindet!<br />

Alles bewegt sich im Barock!<br />

Die Landkarte an der Mariensäule ist eigentlich eine Weltkarte, auf dieser Weltkarte ist<br />

aber NUR das Salzburger Land auf- und eingezeichnet, was so viel heißt wie: Salzburg<br />

hat die Weltherrschaft!<br />

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Luisa Hagen<br />

DER SALZBURGER DOM<br />

Der Dom hat ein Christusprogramm und heißt deswegen einfach nur: “Der Dom“.<br />

Die Fassade ist in 3 <strong>St</strong>ockwerke eingeteilt.<br />

Das erste <strong>St</strong>ockwerk zeigt (<strong>von</strong> links) Rupert, Petrus, Paulus und Virgil und stellt die<br />

„Kirche“ dar.<br />

Das zweite <strong>St</strong>ockwerk handelt vom Neuen Testament. Man sieht die 4 Evangelisten<br />

Markus, Lukas, Johannes und Matthäus.<br />

Im dritten <strong>St</strong>ockwerk geht es um das Alte Testament mit den Propheten Moses und Elias.<br />

Jesus als Retter der Welt befindet sich über allem. Das weltliche Symbol der Krone, <strong>von</strong><br />

zwei Engeln gehalten, zeigt die Macht der Fürsterzbischöfe.<br />

Den einzelnen Etagen zugeordnet sind die Säulen dorisch (einfach), ionisch<br />

(Schneckenform) und korinthisch (prunkvoll).<br />

Die Maße des Doms sind beeindruckend: er ist 99 m lang, 33 m breit, misst im Mittelschiff<br />

66 m und die Kuppel ist knapp 80 m hoch. Im Dom haben ca. 10 000 Menschen Platz.<br />

Geschichte<br />

Der romanische Dom brannte im Jahre 1598 komplett nieder.<br />

Insgesamt gab es im Laufe der Zeit 10 große Brände. Der letzte ereignete sich im Jahre<br />

1944 durch einen Bombentreffer, bei dem die Kuppel einstürzte und neu aufgebaut<br />

werden musste.<br />

Die Erzbischöfe Wolf Dietrich, Markus Sittikus und Paris<br />

Lodron planten und bauten den neuen Dom, der im Jahre 1628<br />

endlich eingeweiht wurde. Santino Solari, ein italienischer<br />

Baumeister, entwarf die Pläne.<br />

Die Glocken im Salzburger Dom haben alle Namen. Die Salvator<br />

Glocke ist eine der größten der Welt.<br />

Andere Glocken heißen z.B. Marienglocke oder Virgilglocke.<br />

Das Geläute hat den schönsten Klang <strong>von</strong> ganz Österreich. Für<br />

jeden Festtag gibt es eine eigene Läutordnung.<br />

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Viel Spaß beim Erkunden <strong>von</strong> Salzburgs Denkmälern wünschen euch:<br />

Anna Sophie Angerer, Julia Binder, Benedikt Blattnik, Constanze Felser, Elena Fleischhacker,<br />

Carina Grannersberger, Luisa Hagen, Alexander Haslauer, Markus Hirschmann, Silvia Hosse,<br />

Frederick Inreiter, Pauline Panchieri, Elena Pletzer, <strong>St</strong>efan Reiter, Nicolas Rothe, Emmi<br />

Ruprechtsberger, Mirjam Schäffer, Lena Schallhammer, Michi Sebald, Thomas <strong>St</strong>rasser,<br />

Constantin Thaier, Thomas Weber, Teresa Wegscheider, Felix Wojna, Kinga Wolacewicz,<br />

Gerhard Berger, Michaela Krismer und Heidi Gandler.<br />

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