CHbraunvieh 07-2011 Teil 1

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aktuell
Neue Stiere im KB-Angebot
Swissgenetics hat nach der Nachzuchtprüfung vom August fünf Stiere neu für den
Zweiteinsatz klassiert. Es sind dies die Denver-Söhne Bordo und Durango, Dynasty Ajax,
Wurl Wenz sowie Punch Biribin. Select Star bringt mit Payssli einen weiteren Payoff-Sohn
in den Zweiteinsatz.
MARTIN RUST, SBZV ◇ CHbraunvieh stellt die
geprüften Stiere, welche das offi zielle Testprogramm
durchlaufen haben und für den Zweiteinsatz selektioniert
wurden, jeweils mit einem Kurzbeschrieb vor.
Die Stiere müssen die Mindestanforderungen für die
Publikation eines Schweizer Resultates erfüllen. Zudem
müssen sie neben den Ergebnissen für die Milchleistung
und für das Exterieur auch einen Zuchtwert
für die Zellzahlen und damit einen Gesamtzuchtwert
aufweisen. Die Reihenfolge der Vorstellung richtet sich
nach dem Gesamtzuchtwert.
Payssli-ET
DE 813034326.5
Payoff-Sohn Payssli wurde im internationalen Testeinsatz
in der Schweiz und Deutschland geprüft. Die
Mutter von Payssli – Hussli Bounty – kam via Embryoimport
auf den Betrieb von Karl Baisch in Deutschland.
Bounty geht über Even Bounce auf Prophet Bloom
zurück und stammt somit aus der gleichen Kuhfamilie
wie Prelude Bouquet oder die KB-Stiere Big Boy und
Bonfi re. Payssli weist mit 125 im Gesamtzuchtwert und
123 im Milchwert die höchsten Gesamtindexe der neu
klassierten Stiere auf. Mit +868 ist Payssli ein starker
Milchvererber bei neutralen Inhaltsstoffen. Payssli weist
trotz schnellem Milchfl uss (113) sehr gute Zellzahlen
(110) auf. Ebenfalls positiv fällt die Töchterfruchtbarkeit
(NRR 112) auf. Payssli macht grosse und lange
Kühe mit etwas gesenktem Rücken. Bei der Anpaarung
gilt es, die Tendenz zu gestellten Becken zu beachten
(–1.09), wo Stierenvater Payoff seinen Stempel aufgedrückt
hat. Die Töchter weisen gute Fundamente mit
straffen Fesseln auf. Die Payssli-Töchter haben ausgezeichnete
Euter (+1.66), namentlich in den Merkmalen
Nacheuter Breite, Eutertiefe und Voreuterlänge. Bei der
Gesamtnote für das Exterieur erreicht Payssli mit +1.07
einen guten Wert.
Bordo *TM
CH 120.0365.0722.8
Denver-Sohn Bordo hat bereits mehrere Zuchtwertschätzungs-Runden
hinter sich und dementspre-
chend weisen seine Leistungszuchtwerte ein hohes
Bestimmtheitsmass von 93% auf. Mütterlicherseits
geht er über Zoldo Bazoca und Collection Bamba auf
die bekannte Schaukuh Starbuck Bruna von Rest Luis
Caduff, Morissen, zurück. Einigen ist vielleicht noch der
KB-Stier Bell ein Begriff, welcher aus derselben Kuhfamilie
stammt. Bordo erreicht im Gesamtzuchtwert
Index 115 und im Milchwert 119. Er vererbt eine mittlere
Milchleistung (+465) mit ausgezeichneten Inhaltsstoffen
(Eiweiss- und Fettgehalt je +0.12%) und guter
Persistenz (109). Bei einem durchschnittlichen Milchfl
uss (100) weist er eine Schwäche bei den Zellzahlen
(91) auf. Aufgrund des Geburtsverlaufs (79) wird vom
Einsatz auf Rinder abgeraten. Die Bordo-Töchter sind
sehr rahmig und weisen viel Flankentiefe auf. Im Block
Becken lässt sich der Einfl uss von Denver nicht ganz
verleugnen (– 0.29). Bordo vererbt lange Voreuter und
Nacheuter, die hoch und breit angesetzt sind. Etwas
knapp ist die Ausprägung der Zentralbänder. Die Zitzen
sind eher kurz und fein sowie gut unter den Vierteln
positioniert. Mit +0.99 erreicht Bordo im Exterieur eine
gute Gesamtnote.
Ajax *TM
CH 120.0359.9680.1
Mit Ajax kommt ein erster Sohn von Dynasty in den
Zweiteinsatz. Mütterlicherseits stammt Ajax von
Denmark Aiola aus dem Stall von Gion Peder Vinzens
aus Luven.
Mutter Aiola erreichte in vier Laktationen eine Lebensleistung
von 45 388 kg. Grossmutter Starbuck Jola
– die Mutter von Jolden und Jongleur – steht mit
150 438 kg Lebensleistung zu Buche. Mit der ersten
Zuchtwertschätzungsrunde kommt Ajax auf einen
Gesamtzuchtwert von 111 und einen Milchwert von
114. Er vererbt viel Milch (+817), bei knappen Inhaltsstoffen
(Fett – 0.31%, Eiweiss – 0.08%). In Anbetracht
des sehr schnellen Milchfl usses (122) vererbt er akzeptable
Zellzahlen (95). Getreu der Kuhfamilie glänzt
auch Ajax mit einem sehr guten Exterieur (+1.27 GN).
Ajax macht grossrahmige, breite und tiefe Tiere. Zu
beachten gilt es die Schwächen in der Oberlinie und
Nr. 7 • September 2011