the mission - NEGAtief
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Supreme Court<br />
Willkommen beim<br />
obersten Gericht<br />
Die Jungs von Supreme Court bitten mit<br />
ihrem dritten Longplayer zur Verhandlung.<br />
„Keep calm + carry on“ besticht<br />
durch einen eingehenden Sound und einen<br />
Rhythmus, der einfach in die Beine<br />
geht. Zudem konnten sie Lea<strong>the</strong>r Strip<br />
für zwei Songs gewinnen. Supreme<br />
Court wurde 1996 im schönen Chemnitz<br />
gegründet und orientierte sich damals<br />
schon in Richtung Industrial a la Feindflug,<br />
Hocico, Suicide Commando oder<br />
Funker Vogt. Nach einer längeren Pause<br />
wegen anderer Verpflichtungen und<br />
Umbesetzungen in der Band kamen die<br />
Chemnitzer 2004 aus der Versenkung<br />
und machten mit den zwei ersten CDs<br />
auf sich aufmerksam und sicherten sich<br />
einen festen Platz in der Industrial-Szene.<br />
Nicht zuletzt die Zusammenarbeit<br />
mit Feindflug (“We’ll f*** you up!”)<br />
und anderen Künstlern wie z.B. DJ Rexx<br />
Arkana (FGFC820 / Bruderschaft) setzte<br />
einen wichtigen Wendepunkt in der Karriere.<br />
In 2008 jetzt zum Infacted Label<br />
gewechselt, ist von der Urbesetzung nur<br />
noch Kay Härtel (Music, Vocals, Arrangements)<br />
an Bord. Ihm zur Seite stehen<br />
noch Enrico Kunze (Lyrics) und Sebastian<br />
Nebel (Live Support).<br />
Supreme Court wurde 1996 gegründet.<br />
Warum genau gab es die lange Pause,<br />
bis ihr 2004 richtig durchgestartet seid?<br />
Kay: Supreme Court war im Grunde das Projekt,<br />
mit dem ich begonnen habe. Zu diesem<br />
Zeitpunkt war es auch nur als Experiment zu<br />
betrachten. Ich konnte mich ausprobieren<br />
und meinen Ideen freien Lauf lassen. Als es<br />
dann ernsthafter wurde und ich auch mit anderen<br />
zusammengearbeitet habe, sollte dafür<br />
ein neuer Name geboren werden, das war<br />
dann davaNtage. Nach meinem „Ausstieg”<br />
aus der Band lag es für mich nahe, mein<br />
Baby, mit dem alles begonnen hatte, wieder<br />
auferstehen zu lassen. Es war die beste Entscheidung,<br />
die ich fällen konnte.<br />
Wie kommt ihr auf euren Bandnamen „Supreme<br />
Court“? Fühlt ihr euch als die letzte<br />
Instanz?<br />
Nein, ganz sicher fühlen wir uns nicht als letzte In-<br />
stanz, das maßen wir uns nicht an.<br />
Ich kann es dir nicht sagen, was<br />
Anstoß für diese Namensgebung<br />
gewesen ist. Aus heutiger Sicht<br />
war es für mich eine Art Suche<br />
nach Gerechtigkeit. Wir sind nicht<br />
fehlerfrei, aber zu einem Fehler zu<br />
stehen und einen solchen auch zu<br />
gestehen, darf nicht schwer sein.<br />
Supreme Court ist mein Ventil,<br />
meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Ich kann<br />
mir meinen Frust von der Seele schreien, meine Wut<br />
zum Ausdruck zu bringen und mich somit auf eine<br />
gewisse Art <strong>the</strong>rapieren.<br />
Eure Zusammenarbeit mit Feindflug auf der<br />
EP „We’ll f*** you up!” sorgte für Furore in<br />
der Szene. Seid ihr Feindflug dankbar für die<br />
tatkräftige Unterstützung?<br />
Die Zusammenarbeit mit Feindflug war lange<br />
vorher im Gespräch und somit nur eine Frage der<br />
Zeit. Für Furore zu sorgen, ist heute ja schon eine<br />
Kunst, da man im Zeitalter des medialen Krieges<br />
niemanden mehr so leicht beeindrucken kann. Das<br />
fasse ich also als Kompliment auf. Ich bin auch immer<br />
und für jegliche Unterstützung dankbar. Im übrigen<br />
waren Felix und Banane auch beim aktuellen<br />
Werk mit von der Partie. Einige der Stücke sind in<br />
Zusammenarbeit und im Studio von Feindflug entstanden.<br />
Leider haben es zwei Songs nicht auf das<br />
Album geschafft, aber die werden auch noch das<br />
Licht der Welt erblicken.<br />
Das Militärische von Feindflug habt ihr ja auch<br />
teilweise übernommen. Habt ihr keine Angst<br />
davor, wie es auch oft schon bei Feindflug<br />
passiert ist, in eine politische Ecke gedrängt<br />
zu werden?<br />
Nein, davor habe ich keine Angst. In den Texten von<br />
Supreme Court wirst du keine klaren und stellungsbeziehenden<br />
politischen Aussagen finden.<br />
Wie würdet ihr eure Musik beschreiben und<br />
was wollt ihr mit euren Texten aussagen?<br />
Es ist nicht möglich, Musik zu beschreiben! Ich<br />
strebe danach, meine persönlichen musikalischen<br />
„Einige der<br />
Stücke sind in<br />
Zusammenarbeit<br />
und im Studio<br />
von Feindflug<br />
entstanden.”<br />
Vorlieben in einem Song zu verarbeiten, was schier<br />
unmöglich, aber nicht weiter schlimm ist. Sonst<br />
könnte ich ja aufhören. Das Wesentliche an unserem<br />
Sound – man hört eben, dass es Supreme<br />
Court ist. Ich muss zugeben, dass ich kein begnadeter<br />
Texter war und mir früher dabei immer Hilfe<br />
geholt habe. Mittlerweile schreibe ich selber Texte.<br />
Bei „Loosing Game” z.B. geht es<br />
darum, Ereignisse meines Lebens<br />
zu hinterfragen. Warum müssen<br />
manche beispielsweise mit letzter<br />
Kraft immer noch Spielchen spielen,<br />
wo doch vorher klar ist, dass<br />
sie dabei nicht gewinnen können.<br />
„Reaching out <strong>the</strong> hands” geht an<br />
alle, die mir im Leben weiter geholfen,<br />
mich dadurch gestärkt und mir<br />
durch sehr schwierige Situationen geholfen haben.<br />
Selbst an jene, die mich durch ihren Kampf gegen<br />
mich nicht zu Fall, sondern zum Fliegen gebracht<br />
haben. Auch aus schwierigen, fast unlösbaren Situationen<br />
bin ich gestärkt herausgegangen und dafür<br />
bin ich am Ende allen dankbar.<br />
Wenn man sich eure Arbeit anschaut, seid ihr<br />
ja die Meister der Remixe. Warum macht euch<br />
das Remixen so Spaß, bzw. was bringt euch<br />
das? Und welcher Remix ist eurer Meinung<br />
nach der Gelungenste?<br />
Danke. Warum einem etwas Spaß macht, ist sehr<br />
schwierig zu beantworten. Ich würde es mit Neugier<br />
begründen. Mich interessiert die Herangehensweise<br />
von anderen Musikern, welche Instrumentierung<br />
sie benutzen usw. Das ist für mich der<br />
Reiz am Remixen. Ich lerne auch viel dabei und<br />
es freut mich, wenn ich auf meine Arbeit positive<br />
Resonanzen bekomme. Welcher meiner Remixe der<br />
gelungenste ist, kann ich gar nicht so recht sagen,<br />
für mich sind alle einzigartig und gut.<br />
Auf dem neuen Album habt ihr Claus von Lea<strong>the</strong>r<br />
Strip gewinnen können. Ich nehme an,<br />
der Kontakt kam durchs Remixen zustande.<br />
Auf „Keep calm + carry on“ leiht er den Stücken<br />
„Æuropa” und „Oværkill” seine Stimme.<br />
Wie war die Zusammenarbeit?<br />
Ja, der Kontakt kam durch meinen Remix für „One<br />
more reason” zustande. Claus war sehr begeistert<br />
und meinte, es wäre der beste Remix von einem<br />
seiner Songs seit langem. Ich war sehr stolz, das<br />
von einem meiner Jugendidole zu hören. Auf meine<br />
Frage, ob er den nicht Lust hätte, bei einem meiner<br />
Songs mir seine Stimme zu leihen, antwortete er<br />
sofort mit ja. Die Zusammenarbeit war völlig entspannt<br />
und ging sehr schnell. Was dann zu Folge<br />
hatte, dass wir gemeinsam beschlossen, einen<br />
zweiten Song zu machen. Das Schönste für mich<br />
ist: Claus ist von unserer Arbeit so begeistert, dass<br />
er diese beiden Songs auf seinem nächsten Album<br />
auch nochmal veröffentlichen wird. Das ist eine<br />
große Ehre für mich.<br />
Der Titel des Albums heißt übersetzt, „Bleibt<br />
ruhig und macht weiter“, ist das euer Motto<br />
oder eine Message an eure Fans?<br />
Für mich bedeutet dieser Titel, dass sich in der heutigen<br />
Zeit jeder nur um sich kümmert und alle ihren<br />
Mund halten, auch wenn es ihnen noch so schlecht<br />
ergeht. Keiner macht den Mund auf, es könnte ja<br />
schlimmer sein, ist es aber nicht, also halten wir<br />
die Füße still und machen immer schön so weiter<br />
wie bisher.<br />
Ein Song, der sich in meinem Ohr festgesetzt<br />
hat, ist „Shed <strong>the</strong> blood“. Welcher Song hat<br />
eurer Meinung nach Tanzgarantie?<br />
Das ist schön zu hören und freut mich wirklich sehr,<br />
weil genau dieser Song der Anfang des Albums war.<br />
Es war der erste Song, den ich fertig hatte und bekommt<br />
dadurch einen besonderen Stellenwert für<br />
mich. Ich denke, neben „Shed <strong>the</strong> blood” dürften<br />
auch Songs wie „Everyday Tragedy”, „Reaching<br />
out <strong>the</strong> hand”, „We’re on <strong>the</strong> march” und „Keep<br />
calm and carry on” den Weg in die Clubs schaffen.<br />
Ich bin sehr zuversichtlich, dass dieses Album bei<br />
meinen Fans gut ankommen wird.<br />
HEikO NOltiNG<br />
www.myspace.com/supremecourtinfo<br />
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