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Umzüge Besuch bei einer Spedition 11 - bei Prader Willi Syndrom ...

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Trara, die Post ist da!<br />

30<br />

Geschichte<br />

Alle drei Jahre kommt die Wiesenpost. Schon von Weitem kann man das<br />

Posthorn hören.<br />

„Trara, die Post ist da!“ ruft Flitzpiepe, der Briefträger. Er sitzt auf <strong>einer</strong><br />

Schnecke und lässt sich durch die Gegend tragen. „Wie altmodisch!“ schimpft<br />

Tante Frischmeier. Sie hat einen Sohn, der als Hauswichtel in der Stadt tätig<br />

ist und von dem sie sehnsüchtig Post erwartet. „Bei den Menschen fahren die<br />

Briefträger mit dem Auto. Jeden Tag. Das hat mir <strong>Willi</strong>, das Eichhörnchen,<br />

erzählt. Und der weiß es bestimmt. Er hat schon mal im Stadtpark gelebt“,<br />

weiß Melonchen zu berichten. Flitzpiepe ist nicht mehr der Jüngste. Doch er<br />

hängt an seinem Beruf. Freundlich begrüßt er die Wichtel.<br />

„Sie sollten sich wirklich ein anderes Verkehrsmittel zulegen“, meint Frau Wittewitt,<br />

die Lehrerin. „Wie wäre es mit einem jungen, kräftigen Grashüpfer?“<br />

Doch der alte Flitzpiepe winkt ab. „Für die fünf Briefe, die ich in drei Jahren<br />

auszutragen habe, genügt die Schneckenpost.“<br />

„Wieso nur fünf Briefe?“ fragt Zwickel. Der Briefträger zuckt die Achseln. „Die<br />

meisten erwachsenen Wichtel können nicht lesen und nicht schreiben.“<br />

„Ihr jungen Leute, ja…“ Er streichelt Zwickel über die Wange. „Ihr habt eine<br />

Schule. Früher gab es das nicht. Kannst Du lesen?“ Zwickel nickt. „Dann lies<br />

mir bitte diesen Brief vor. Er ist nämlich an mich gerichtet.“<br />

„Kannst du denn auch nicht lesen?“ erkundigt sich Zwickel.<br />

„Nur die Adressen“ antwortet Flitzpiepe. „Der Weg, den ich nehmen muss, ist<br />

auf den Briefumschlägen aufgezeichnet. So weiß ich, wer die Post erhalten<br />

soll.“<br />

„Das ist aber ziemlich umständlich“ meint Zwickel, nimmt den Brief und liest<br />

vor: „Säär geärter Herr Postministär! Seid hundertzwantzig Jaren warde ich<br />

auf einen Brihv van m<strong>einer</strong> Dochter Schumtata. Wann pringen sie den entlich?<br />

Hertzliche Grüse van Schamtutu, Gardenzwerk im Ruhestant“.<br />

„Ach du dicke Schnecke!“ Flitzpiepe schlägt sich an die Stirn, dass es knallt.<br />

„Den Brief von Schumtata an Schamtutu habe ich völlig verschwitzt! Nun<br />

muss ich aber ganz schnell weiter. In spätestens vierundzwanzig Jahren<br />

muss der gute Schumtutu den Brief von s<strong>einer</strong> Tochter haben.“

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