Blaue Post Nr.5 - Juli 2016
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Waffenrecht in Deutschland · Medien aus aller Welt · Bahnverkehr in Sachsen · Bedeutung des Bargeldes<br />
<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />
NR. 5 – <strong>Juli</strong> <strong>2016</strong><br />
AUS DEM SÄCHSISCHEN LANDTAG – FREISTAAT SACHSEN<br />
KOSTENLOS<br />
Volksabstimmung<br />
Aus dem Inhalt<br />
Seite 3<br />
Was die Polizeiliche Kriminalstatistik<br />
alles verschweigt<br />
Seite 4<br />
Altersarmut im Handwerk<br />
Seite 13<br />
Lehrermangel in Sachsen<br />
Seite 15<br />
Was die Konsensparteien unter<br />
„jämmerlicher” parlamentarischer<br />
Arbeit verstehen<br />
Vom Wahlprogramm zum<br />
Gesetzentwurf<br />
Sachsens AfD-Fraktion bringt ihre erste Verfassungsänderung in den Landtag ein<br />
Unsere Fraktionsvorsitzende Frauke Petry<br />
hat im Juni-Plenum die erste Verfassungsänderung<br />
der AfD-Fraktion in den Landtag<br />
eingebracht.<br />
In ihrer Rede führte sie aus: „Mit diesem<br />
Gesetzentwurf wollen wir die Direkte Demokratie<br />
im Freistaat Sachsen stärken und<br />
den Bürgern eine bessere und umfassendere<br />
Teilhabe an der Gesetzgebung und der<br />
politischen Willensbildung ermöglichen.“<br />
Die Ursprungsidee für diesen Gesetzentwurf<br />
entstammt dem Wahlprogramm der<br />
AfD-Sachsen zur Landtagswahl 2014. Die<br />
Direkte Demokratie zu stärken und das<br />
Volk an der Gesetzgebung in Sachsen besser<br />
zur beteiligen, ist eines der Hauptanliegen<br />
der AfD-Fraktion im Sächsischen<br />
Landtag. Deshalb haben wir bereits im Mai<br />
2015 im Internationalen Kongresszentrum<br />
Dresden einen vielbeachteten Demokratiekongress<br />
veranstaltet.<br />
Im AfD-Arbeitskreis II „Demokratie und<br />
Recht“ unter Leitung der stellvertretenden<br />
Fraktionsvorsitzenden Dr. Kirsten Muster,<br />
haben sechs Abgeordnete und zwei parlamentarische<br />
Berater an der Verfassungsänderung<br />
gearbeitet, mit dem Ziel, die<br />
Bürgerbeteiligung zu verbessern und die<br />
Hürden für die Volksgesetzgebung zu senken.<br />
Im Arbeitskreis sind wir daran gegangen,<br />
MdL Dr. Frauke Petry<br />
MdL Dr. Kirsten Muster<br />
diese Zielstellung umzusetzen. Dazu sollen<br />
die Quoren für den Volksantrag, das Volksbegehren<br />
und den Volksentscheid herabgesetzt<br />
werden. Auch eine Angabe in Prozentzahlen<br />
statt in absoluten Zahlen erscheint<br />
uns, wie bereits erwähnt, praktischer<br />
und flexibler. Es war jedoch gar nicht<br />
so einfach, die neue Höhe der Quoren zu<br />
bestimmen, da wir bei der Festsetzung<br />
nicht ganz frei in unserer Entscheidung<br />
waren. Wir mussten nämlich die Urteile der<br />
Verfassungsgerichte berücksichtigen und<br />
mit den Regelungen in den anderen Bundesländern<br />
vergleichen. Im Arbeitskreis<br />
haben wir lange diskutiert, wie hoch die<br />
Hürden denn nun noch sein müssen. Letztendlich<br />
wollen wir als sächsische AfD-Fraktion<br />
mutig vorangehen und bundesweit<br />
beispielgebend sein. Daher haben wir uns –<br />
auch im Bundesvergleich – auf besonders<br />
niedrige Quoren geeinigt.<br />
Fortsetzung auf Seite 2
Seite 2<br />
Grußwort<br />
der Fraktionsvorsitzenden der Alternative für Deutschland<br />
im Sächsischen Landtag<br />
Liebe Mitstreiter, Freunde und Förderer der AfD, liebe Bürger,<br />
Dr. Frauke Petry<br />
Mitglied des Sächsischen Landtags, Vorsitzende<br />
der AfD-Fraktion, Landesvorsitzende<br />
Sachsen, Bundesvorsitzende<br />
es ist fast 25 Jahre her, dass Bundeskanzler<br />
Helmut Kohl eine „geistig-moralische Wende“<br />
ankündigte. Vor allem geschichtspolitisch<br />
wollte der promovierte Historiker Kohl den<br />
Zeitgeist verändern, die Verengung der bundesdeutschen<br />
Erinnerungskultur auf die NS-<br />
Zeit beenden. Letztlich strebte er ein Rollback<br />
der 68er Kulturrevolution an.<br />
Die AfD muss das verwirklichen, was Kohl versprochen,<br />
jedoch nie eingelöst hat.<br />
Unsere eigentliche Aufgabe wird darin bestehen,<br />
den gesamten Zeitgeist zu drehen. Nicht<br />
nach rechts, sondern in die Richtung von Vernunft,<br />
bürgerlicher Normalität und einer Politik<br />
des Augenmaßes.<br />
Konkret heißt das: Wir treten ein für ein entspanntes<br />
Verhältnis zur eigenen Nation und<br />
Geschichte, ohne die berüchtigten zwölf Jahre<br />
und die Lektionen aus dieser Diktatur zu vergessen.<br />
Eine dieser Lektionen besteht darin,<br />
sich öffentlichem Konformitätsdruck zu verweigern.<br />
Wir verwahren uns gegen die perfiden<br />
Versuche, unsere freiheitliche Partei in<br />
die Nähe der Nationalsozialisten zu rücken.<br />
Wir treten für Religionsfreiheit ein, doch wir<br />
werden den politischen Islam sowie den Scharia<br />
Islam bekämpfen, solange er gegen das-<br />
Grundgesetz gerichtet ist und niemals als<br />
Teile Deutschlands akzeptieren. Zum unbewäl-<br />
tigten 68er Erbe der Republik gehört, dass das<br />
Establishment unserer Republik von einem<br />
kulturellen Selbsthass durchdrungen ist und<br />
allem Fremden entgegenseufzt. Längst scheinen<br />
Wortführer bereit zu sein, abendländische<br />
Schöpfungen wie individuelle Freiheit, Demokratie,<br />
Rechtsstaat, Gleichberechtigung der<br />
Geschlechter im Namen des Multikulturalismus<br />
und der sogenannten Vielfalt preiszugeben.<br />
Zu dieser Selbstaufgabe gehören auch<br />
die Versuche, die AfD als islamophob zu diskreditieren.<br />
Tatsächlich sind wir die Partei der<br />
Gesetzestreue, des Ausgleichs und des sozialen<br />
Friedens. Mit Muslimen, die friedlich ihren<br />
Glauben leben und ihre Rechnungen bezahlen,<br />
hat die AfD überhaupt kein Problem.<br />
Wir sind Patrioten in Europa, und gerade deshalb<br />
sind wir dagegen, dass dieser wunderschöne<br />
Kontinent, dieses jahrhundertelange<br />
kulturelle Epizentrum des Planeten, durch die<br />
massenhafte Einwanderung von kulturfremden,<br />
ungebildeten jungen Männern mit atavistischen<br />
Vorstellungen des Zusammenlebens<br />
im Kopf allmählich demoliert wird. Wir sind<br />
Patrioten in Europa, und gerade deswegen attackieren<br />
wir den EU-Zentralismus, der hunderte<br />
Millionen Menschen in ein zentralistisches<br />
Normengatter zwingen will, in dem<br />
zuerst die Gurken und am Ende die Gedanken<br />
normiert werden.<br />
Zur geistig-moralischen Wende gehört auch<br />
ein entspanntes Verhältnis zur eigenen Nation.<br />
Auf absehbare Zeit garantieren einzig<br />
die Nationalstaaten Schutz und Rechtssicherheit.<br />
Außerdem muss ein Land, das Fremde integrieren<br />
will, sich diesen Fremden als etwas<br />
Integrationswertes anbieten.<br />
Zu dieser Wende gehört des Weiteren, dass in<br />
unserer Rechtspflege wieder der Gedanke der<br />
Sühne zurückkehrt und die Verhätschelung<br />
von Gewalttätern als Resultat linker Sozialromantik<br />
beendet wird. Zu dieser Wende gehört,<br />
dass unsere Universitäten wieder Orte des<br />
Geistes und der Bildung werden, nicht Theorie-Schrottplätze<br />
für Gender Studies und Diversity-Kokolores.<br />
Vor allem aber gehört dazu,<br />
dass ein Kernbestandteil des konservativen<br />
Denkens in unserem Land Boden gewinnt,<br />
nämlich die Maxime, dass der Mensch zuerst<br />
einmal für sich selbst verantwortlich ist.<br />
Ihre/Eure Frauke Petry<br />
GRUSSWORT | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Zudem wollen wir, dass sich die Bürger<br />
nicht nur in Gesetzgebungsangelegenheiten<br />
mit einem Volksantrag an den Landtag<br />
wenden können. Der Landtag soll sich<br />
auf Antrag des Volkes auch mit Gegenständen<br />
der politischen Willensbildung,<br />
die im Zuständigkeitsbereich des Landtages<br />
liegen, befassen können. Daher haben<br />
wir uns für die Einführung einer qualifizierten<br />
Massenpetition entschieden, bei<br />
der die Vertreter die Gelegenheit zur Anhörung<br />
im Landtag bekommen.<br />
Im Arbeitskreis und auf dem Dresdner<br />
Demokratiekongress haben wir uns<br />
mit den langjährigen Erfahrungen der<br />
Schweiz in Direkter Demokratie beschäftigt.<br />
Dabei sind wir auf das Referendum<br />
als eine weitere Möglichkeit der Beteiligung<br />
des Volkes an der Gesetzgebung gestoßen.<br />
In der Schweiz bringt dieses<br />
Instrument der sachunmittelbaren Demokratie<br />
nachweislich positive wirtschaftliche<br />
und haushalterische Effekte mit sich.<br />
Mit einem Referendum kann die Staatsregierung,<br />
die Mehrheit des Parlaments<br />
oder das Volk selbst, verlangen, dass den<br />
Bürgern ein Gesetzentwurf zur Abstimmung<br />
vorgelegt werden soll. Bei Verfassungsänderungen<br />
soll die Bevölkerung<br />
dann noch zusätzlich zum Parlament mit<br />
abstimmen dürfen.<br />
Für unsere Tätigkeiten im AfD-Arbeitskreis<br />
haben wir auch das Fachwissen eines<br />
Experten in Anspruch genommen. Es<br />
handelt sich dabei um den Direktor des<br />
Deutschen Instituts für Sachunmittelbare<br />
Demokratie an der Technischen Universität<br />
Dresden, Herrn Rechtsanwalt Dr.<br />
Peter Neumann.<br />
Unser AfD-Gesetzentwurf enthält neben<br />
der Änderung der Sächsischen Verfassung<br />
auch den Entwurf eines neuen Gesetzes<br />
über Initiativen und Referenden.<br />
Der Entwurf unseres „Gesetzes zur Weiterentwicklung<br />
der sachunmittelbaren<br />
Demokratie im Freistaat Sachsen“ ist nach<br />
Einbringung in den Landtag in den zuständigen<br />
Ausschuss für Verfassung und<br />
Recht überwiesen worden. Nach Beratung<br />
im Ausschuss wird eine Beschlussempfehlung<br />
für die 2. Lesung im Plenum abgegeben.<br />
Wir sind auf die Debatte gespannt sowie<br />
auf die sich anschließende Abstimmung<br />
im Parlament und hoffen, dass möglichst<br />
viele Landtagsabgeordnete bereit sind, für<br />
eine Weiterentwicklung der sachunmittelbaren<br />
Demokratie zu stimmen.
<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | RECHT UND ORDNUNG<br />
Seite 3<br />
Was die Polizeiliche Kriminalstatistik<br />
alles verschweigt<br />
CDU/SPD-Regierung will die Einführung<br />
der Software jetzt dennoch prüfen<br />
und hat damit wieder einmal bei der AfD<br />
abgekupfert.<br />
2.Die Gewaltkriminalität erreichte 2015<br />
einen besorgniserregenden Höchststand<br />
(7.085 Fälle). Von 2010 bis 2014 war sie<br />
immer niedriger als letztes Jahr.<br />
3.Woher kommt nun der Rückgang der erfassten<br />
Straftaten? Die Diebstähle unter<br />
erschwerenden Umständen sind zum<br />
Beispiel um rund 5.000 Fälle zurückgegangen<br />
(75.798). Im Vergleich mit dem<br />
Jahr 2009 haben sie jedoch um 20.000<br />
Fälle zugenommen. Ähnlich sieht es bei<br />
den Rauschgiftdelikten aus: 2015 war<br />
nach 2014 das zweitschlimmste Jahr in<br />
der jüngeren Vergangenheit.<br />
Wenn das Volk davon spricht, man<br />
solle keiner Statistik trauen, die<br />
man nicht selbst gefälscht habe, so<br />
kommt darin die wichtigste demokratische<br />
Bürgertugend zum Ausdruck.<br />
Eine Demokratie kann nur<br />
leben, solange die Bürger kritisch<br />
hinterfragen, was ihnen die Regierung<br />
tagtäglich auftischt und weismachen<br />
will. Wie anstrengend die<br />
dazu nötige Gegen- aufklärung ist,<br />
brachte der Schriftsteller Mark<br />
Twain schön zur Sprache, als er betonte:<br />
„Es ist leichter, die Menschen<br />
zu täuschen, als davon zu überzeugen,<br />
dass sie getäuscht worden<br />
sind.“<br />
Genau das erleben wir im Sächsischen<br />
Landtag auch andauernd. Ein Beispiel<br />
dafür ist die Polizeiliche Kriminalstatistik<br />
(PKS), die Innenminister Markus Ulbig am<br />
6. April freudig mit dem Fazit vorstellte, die<br />
Gesamtkriminalität sei gesunken und die<br />
Aufklärungsquote gestiegen. Schaut man in<br />
die Statistik hinein, so scheint Ulbig erst<br />
einmal Recht zu haben: 2015 wurden<br />
314.861 Straftaten erfasst. 2014 waren es<br />
noch 327.196. Zugleich stieg die Aufklärungsquote<br />
um 0,9 Prozent auf 55,7<br />
Prozent aller Fälle.<br />
Bilden Sie es sich also nur ein, dass die Sicherheit<br />
abnimmt, die Verrohung zunimmt<br />
und viele Bürger Angst haben, in der Dunkelheit<br />
über bestimmte öffentliche Plätze zu<br />
spazieren? Und betreiben wir von der AfD<br />
tatsächlich Panikmache, wenn wir mehr<br />
Polizisten fordern und Grenzkontrollen<br />
wieder einführen wollen? Die Antwort auf<br />
diese Fragen werden Sie nur finden, wenn<br />
Sie sich die Kriminalstatistik genau anschauen<br />
und danach auch noch vergegenwärtigen,<br />
was die PKS verschweigt.<br />
Zunächst zu den Fakten, die auch der Innenminister<br />
nicht leugnen kann, sie aber<br />
am liebsten im Kleingedruckten verstecken<br />
würde:<br />
1. Noch nie in den letzten zehn Jahren hat<br />
es so viele Wohnungseinbrüche wie 2015<br />
gegeben (4.257 Fälle) und noch nie war<br />
dabei die Aufklärungsquote so niedrig<br />
(20,7 %). Innerhalb der letzten zehn<br />
Jahre hat es damit fast eine Verdoppelung<br />
der Wohnungseinbrüche gegeben.<br />
Die AfD hat deshalb bereits im letzten<br />
Jahr die Einführung einer passenden<br />
Software für die Polizei („Precobs“) beantragt,<br />
damit wiederkehrende Muster<br />
bei Straftätern erkannt werden können.<br />
Die etablierten Parteien lehnten diesen<br />
konstruktiven Vorschlag ab, doch die<br />
4.In der PKS 2015 heißt es: „Bei Straftaten<br />
gegen das Leben (29,2 %), Vergewaltigung<br />
und sexuelle Nötigung (21,3 %)<br />
sowie gefährlicher und schwerer Körperverletzung<br />
(24,9 %) besaß etwa einer von<br />
vier Tatverdächtigen keine deutsche<br />
Staatsbürgerschaft.“ Das ist erschreckend<br />
angesichts der Tatsache, dass der<br />
offizielle Ausländeranteil in Sachsen bei<br />
drei Prozent liegt. Besonders auffällig<br />
waren übrigens Polen (1.940 Tatverdächtige,<br />
+ 9,3 % gegenüber 2014) und Tunesier<br />
(1.528 Tatverdächtige, + 16,6 %).<br />
Nur mit Grenzkontrollen und einer konsequenten<br />
Abschiebung krimineller Ausländer<br />
lassen sich diese Probleme lösen.<br />
5.Zu dem Anstieg der Aufklärungsquote<br />
kam es einzig und allein, weil 2015 so<br />
viele Asylbewerber unkontrolliert eingereist<br />
sind und fast alle der 15.766 ausländerrechtlichen<br />
Verstöße sehr leicht<br />
aufgeklärt werden konnten. Im Bereich<br />
der Allgemeinkriminalität geht die Aufklärungsquote<br />
dagegen seit Jahren zurück,<br />
obwohl eigentlich bei angeblich<br />
abnehmender Straftatenzahl eine funktionierende<br />
Polizei mehr Fälle erfolgreich<br />
aufklären müsste.<br />
Fortsetzung auf Seite 4
Seite 4<br />
ALTERSARMUT | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />
Fortsetzung von Seite 3<br />
Nun kommt noch hinzu, was die Polizeiliche<br />
Kriminalstatistik alles verschweigt:<br />
Das fängt an bei der Dunkelziffer der Straftaten;<br />
dem Anzeigeverhalten der Opfer, das<br />
davon abhängt, wie hoch das Vertrauen der<br />
Bürger in die Polizei ist; und endet bei der<br />
Frage, wie viel die Polizei eigentlich noch<br />
leisten kann, nachdem sie jahrelang kaputtgespart<br />
wurde.<br />
Wo die Polizei mangels Personal nicht kontrollieren<br />
kann, findet sie auch keine Straftaten.<br />
Außerdem stapeln sich die offenen<br />
Vorgänge auf den Schreibtischen der Beamten.<br />
Sie konnten deshalb in der Statistik<br />
keine Berücksichtigung finden.<br />
Im Dezember 2014 gab es 57.663 offene<br />
Vorgänge, ein Jahr später 74.251. Was<br />
Ihnen der Innenminister auch nicht sagt:<br />
40.912 angezeigte Straftaten wurden 2015<br />
gar nicht mitgezählt, weil sie aus unterschiedlichen<br />
Gründen keine PKS-Freigabe<br />
erhielten. Ebenso versteckt die Statistik<br />
tausende ungezählte<br />
Straftaten,<br />
die tatsächlich<br />
mehrere sind,<br />
aber statistisch<br />
nur als eine Tat<br />
erfasst werden.<br />
Sie sehen also,<br />
dass hier in Sachsen<br />
und bundesweit<br />
eine Menge<br />
unter den Tisch<br />
gekehrt wird, damit<br />
kein unnötiger<br />
Staub aufgewirbelt<br />
wird.<br />
Ulbig betreibt mit<br />
seiner einfachen<br />
Interpretation der Kriminalstatistik Volksverdummung,<br />
um das Versagen der Koalition<br />
aus CDU und SPD zu vertuschen. Viele<br />
Bürger reagieren darauf, indem sie sich aus<br />
eigener Tasche um ihre Sicherheit kümmern,<br />
Alarmanlagen installieren, bessere<br />
Schlösser einsetzen und gefährliche Plätze<br />
meiden. Dabei darf es aber nicht bleiben:<br />
Sie müssen die Regierung auch daran erinnern,<br />
dass sie ihren Schutzauftrag ihnen gegenüber<br />
wieder ernster nehmen muss.<br />
MdL Sebastian Wippel<br />
Altersarmut im Handwerk<br />
Kreishandwerkerschaft und AfD beraten zu Altersarmut im Handwerk<br />
Antrag der AfD-Fraktion Drs. 6/5136<br />
MdL Mario Beger<br />
Die 12-Punkte-Resolution zur Bekämpfung<br />
einer drohenden Altersarmut im Handwerk<br />
stand am 1. Juni <strong>2016</strong> im Mittelpunkt eines<br />
Gespräches zwischen Vertretern der Kreishandwerkerschaft<br />
der Region Meißen und<br />
Mitgliedern der „Alternative für Deutschland“.<br />
Angelika Meyer-Overheu (Fraktionsvorsitzende<br />
der AfD im Kreistag) sowie<br />
Mario Beger (MdL der AfD für Großenhain<br />
und Umgebung und Wirtschaftspolitischer<br />
Sprecher der AfD im Sächsischen Landtag<br />
und Kreisrat) berieten dazu mit Kreishandwerksmeister<br />
Kurt Hähnichen, Jens-<br />
Torsten Jacob, dem Geschäftsführer der<br />
Kreishandwerkerschaft, Ernst Kriesch, dem<br />
stellvertretenden Kreishandwerksmeister<br />
sowie dem Obermeister der Bäckerinnung,<br />
Peter Liebe. Die Kreishandwerkerschaft<br />
hatte den Erfahrungsaustausch angeregt.<br />
Besondere Bedeutung wurde dabei den<br />
spezifischen regionalen Besonderheiten,<br />
die ihre Ursachen im niedrigen Lohnniveau<br />
des Ostens haben, beigemessen.<br />
Kurt Hähnichen prangerte unter anderem<br />
die erhöhte Belastung der Firmen durch die<br />
Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge<br />
sowie den enorm höheren Arbeitsaufwand,<br />
der durch die Dokumentationspflicht<br />
nach Einführung des Mindestlohnes<br />
entstanden ist, an. Weiterhin äußerten die<br />
Vertreter der Kreishandwerkerschaft ihr<br />
Unverständnis über die finanzielle Belastung<br />
als Folge der Einführung der elektronischen<br />
Kassenpflicht. Bezüglich Nachfolgeregelung<br />
wurde außerdem viel Kritik<br />
darüber laut, dass die Steuerlast bei Betriebsübergaben<br />
zu hoch sei.<br />
Mario Beger bezeichnete das Gespräch als<br />
sehr konstruktiv und äußerst praxisnah, da<br />
er sich als selbstständiger Handwerksmeister<br />
vollumfänglich in die Situation hineinversetzen<br />
kann, weil er selbst mit diesen<br />
Missständen konfrontiert wird. „Unsere<br />
Standpunkte und Meinungen stimmten mit<br />
denen der Vertreter der Kreishandwerkerschaft<br />
überein, was mich nicht überraschte“,<br />
resümierte er.<br />
Weiterhin informierte er die Handwerker<br />
zum Beispiel auch über das Procedere des<br />
Einbringens von Anfragen und Anträgen<br />
und erklärte, dass von den anderen Landtagsfraktionen<br />
bisher keinem einzigen<br />
Antrag der AfD zugestimmt wurde. Im Gegensatz<br />
dazu beurteilen die Landtagsabgeordneten<br />
der AfD die Anträge anderer<br />
Fraktionen nach Sachinhalten, nicht danach,<br />
welche Partei diese einbringt.<br />
Beger bot in diesem Zusammenhang an,<br />
Wünsche und Anregungen entgegen zu<br />
nehmen und ggf. an die zuständigen Stellen<br />
weiterzuleiten.<br />
Er versprach, sich weiterhin stark für das<br />
Handwerk einzusetzen. Wegen der Themenfülle<br />
und der Brisanz der aufgeworfenen<br />
Probleme wurde leider der geplante<br />
Zeitrahmen gesprengt. Weitere Treffen sollen<br />
deshalb folgen.
<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | VERKEHRSPOLITIK Seite 5<br />
Wie die Regierung einen AfD-Antrag<br />
zum Bahn-Fernverkehr kopiert<br />
Antrag der AfD Fraktion Drs. 6/4855<br />
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale<br />
Infrastruktur hat am 16. März dieses<br />
Jahres den Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans<br />
(BVWP) präsentiert. Dieser<br />
wird alle 10 bis 15 Jahre erarbeitet und stellt<br />
wichtige verkehrspolitische Weichen für den<br />
Planungshorizont bis 2030. Leider fanden<br />
wichtige Bahnstrecken in Sachsen keine ausreichende<br />
Berücksichtigung.<br />
Der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag<br />
ist es besonders wichtig, dass es in Sachsen<br />
wieder einen flächendeckenden Bahnfernverkehr<br />
gibt. Deshalb stellten wir umgehend<br />
für das Plenum im April unseren<br />
Antrag an die Staatsregierung, sich auf<br />
Bundesebene für eine bessere Berücksichtigung<br />
sächsischer Bahnprojekte in den<br />
BVWP stark zu machen.<br />
Folgende Projekte sollen intensiver gefördert<br />
werden:<br />
1. Projekt-Nr. 2-029-V01: Ausbau der Eisenbahnstrecke<br />
Dresden-Görlitz-Grenze<br />
D/PL (inklusive ihrer Elektrifizierung ab<br />
Dresden-Klotzsche und der Erhöhung der<br />
Maximalgeschwindigkeit auf 160 km/h).<br />
2.Projekt-Nr. 2-028-V01: Ausbau der<br />
Eisenbahnstrecke Cottbus-Görlitz (inklusive<br />
ihrer Elektrifizierung).<br />
3.Projekt-Nr. 2-045-V01: Neubau der<br />
Eisenbahnstrecke Dresden-Prag über<br />
Heidenau bis zur Grenze D/CZ (Usti nad<br />
Labem).<br />
4.Aufnahme der Eisenbahnstrecke Plauen-<br />
Bad Brambach-Grenze D/CZ bis Cheb<br />
(inklusive ihrer Elektrifizierung) in den<br />
Bundesverkehrswegeplan.<br />
5.Aufnahme der Eisenbahnstrecke Chemnitz-Leipzig<br />
(inklusive ihrer Elektrifizierung)<br />
in den Bundesverkehrswegeplan.<br />
Wie gewohnt lehnt die Staatsregierung den<br />
Antrag der AfD-Fraktion am 20. 04. <strong>2016</strong><br />
ab. Doch ohne wenigstens eine Schamfrist<br />
abzuwarten brachte die Regierungskoalition<br />
zwei Wochen später einen eigenen Antrag<br />
ein, der den Ausbau der grenzüberschreitenden<br />
Bahnstrecken in Sachsen<br />
forderte – also große Teile unseres Antrages<br />
übernahm.<br />
MdL Silke Grimm<br />
Auf diese Kopie in der Landtagsdebatte angesprochen,<br />
führte z. B. Herr Heidan (CDU)<br />
aus, die AfD würde angeblich Europa ablehnen<br />
und er verstehe nicht, wieso sich die<br />
AfD jetzt für eine grenzüberschreitende<br />
Bahnverbindung nach Polen stark macht.<br />
Aber dieser Vergleich hinkt. Eine Bahnverbindung<br />
von Paris bis Kiew gab es bereits<br />
vor der EU. Zudem lehnt die AfD die EU<br />
nicht ab, sondern will sie zu einem Europa<br />
der Nationalstaaten mit gemeinsamem<br />
Binnenmarkt reformieren. Dazu gehören<br />
auch grenzüberschreitende Fernverkehrsverbindungen<br />
der Bahn.<br />
Das war nun mittlerweile das vierte Thema<br />
nach Asyl, Polizei und Schule, bei dem die<br />
Arbeit unserer Fraktion kurz nach Ablehnung<br />
im Plenum von der Regierungskoalition<br />
aufgenommen wurde.<br />
Wir können daher nur sagen, AfD wirkt im<br />
Sächsischen Landtag!<br />
Silke Grimm (MdL)<br />
Verkehrspolitische Sprecherin<br />
Ausschuss Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Seite 6<br />
FINANZPOLITIK | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />
Bedeutung<br />
des Bargeldes<br />
AfD-Fraktion kämpft im Sächsischen Landtag gegen<br />
die drohende Abschaffung des Bargeldes<br />
Schul- und sportpolitische<br />
Sprecher der<br />
AfD-Fraktionen treffen sich<br />
im Sächsischen Landtag<br />
Im Juni trafen sich die schul- und sportpolitischen<br />
Sprecher der AfD-Landtagsfraktionen<br />
aus Baden-Württemberg,<br />
Brandenburg, Sachsen, Hamburg und<br />
Bremen im Sächsischen Landtag zum<br />
Erfahrungsaustausch.<br />
Die AFD-Abgeordneten Detlev Spangenberg und Andrea Kersten erklären vor der Parteibasis die<br />
politische Position der AfD-Fraktion zum Thema „Bargeld erhalten!“<br />
Auf Antrag der AfD-Fraktion fand in einer<br />
der letzten Landtagssitzungen im Sächsischen<br />
Landtag eine Aktuelle Debatte zum<br />
Thema „Bargeld ist gelebte Freiheit“ statt.<br />
Die AfD-Fraktion veröffentlichte dazu eine<br />
Erklärung mit dem Ziel, die drohende Abschaffung<br />
des Bargeldes politisch zu verhindern:<br />
„Bargeld ist nicht nur gelebte, sondern auch<br />
geprägte und gedruckte Freiheit. Der von<br />
der Bundesregierung geplante Vorstoß,<br />
Obergrenzen für Bargeld ab 5.000 Euro<br />
einzuführen, ist ein weiterer schwerer Einschnitt<br />
in die freiheitlichen Bürgerrechte<br />
und ein möglicher Verstoß gegen das<br />
Grundgesetz. Darin ist geregelt, dass Freiheitsrechte<br />
nur bei unbedingter Notwendigkeit<br />
eingeschränkt werden dürfen.<br />
Die geplante Obergrenze ist ein unanständiger<br />
Angriff auf den Datenschutz, denn<br />
Banken, Finanzamt und Behörden können<br />
leichter überprüfen und kontrollieren,<br />
wann, wo und wie viel Geld von Bürgern<br />
ausgegeben wurde. Kontrollen des Staates<br />
über den Bürger dürfen nicht weiter zunehmen.<br />
79 Prozent der Deutschen sind gegen<br />
die Einführung eines Zahlungslimits. Doch<br />
der Bundesregierung ist der Wille des Souveräns<br />
offenbar egal, wie bereits die Einführung<br />
des Euro oder die aktuelle<br />
Migrationspolitik beweisen. Hier wurde das<br />
Volk ebenfalls nicht gefragt.<br />
Es ist Strategie von EU-Kommissionschef<br />
Juncker, einen Vorstoß bei unpopulären<br />
Themen zu machen und zu beobachten,<br />
was passiert. Erfolgt kein oder wenig Widerstand,<br />
kommt der entsprechende Beschluss.<br />
Darum ist es besonders wichtig, diese Pro-<br />
Bargeld-Debatte zum jetzigen Zeitpunkt zu<br />
führen, denn Finanzminister Schäuble ließ<br />
einen entsprechenden Testballon bereits<br />
steigen.<br />
Die AfD ist die Partei, die sich dafür einsetzt,<br />
Bargeld zu erhalten. Mehr als jede andere<br />
Partei!<br />
In Zukunft wollen die Landtagsfraktionen<br />
ihre politische Arbeit miteinander<br />
abstimmen, denn es warten ähnliche<br />
Aufgaben: Der Bildungsbereich ist unterfinanziert<br />
und die links-rot-grünen Parteien<br />
wollen ihre Gender-Ideologie in<br />
den Lehrplänen dauerhaft verankern<br />
und bereits Grundschüler über angebliche<br />
sexuelle Vielfalt „aufklären“. Diese<br />
Frühsexualisierung der Kinder, die im<br />
neuen Lehrplan in Baden-Württemberg<br />
bereits Realität werden soll, will die AfD<br />
verhindern.<br />
Zudem wurden die Erfahrungen aus Bremen<br />
und Hamburg zum inklusiven Bildungssystem<br />
besprochen, die wenig ermutigend<br />
sind. Die sächsische AfD-Fraktion<br />
setzt sich weiterhin für den Erhalt<br />
der Förderschulen und eine Inklusion<br />
mit Augenmaß ein. Über die Notwendigkeit<br />
der Stärkung des Lehrerberufs sowie<br />
dessen Autorität gab es breiten Konsens<br />
in allen Landtagsfraktionen.
<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | RENTENPOLITIK Seite 7<br />
Interview zum Thema Rente<br />
mit MdL André Wendt<br />
MdL André Wendt<br />
1. Laut ARD-Deutschlandtrend sorgt<br />
sich mehr als jeder 2. Deutsche, der<br />
noch keine Rente oder Pension bezieht,<br />
um sein Auskommen in der Rentenzeit.<br />
Demnach fühlen sich insgesamt<br />
57 % nicht genügend abgesichert.<br />
Sind solche Zahlen nicht alarmierend<br />
für ein Land wie Deutschland?<br />
Unter der jungen Bevölkerung sind die Zahlen<br />
noch alarmierender. Bei den 18-34-Jährigen<br />
fühlen sich 62 % schlecht abgesichert.<br />
Die junge Generation merkt, dass das bisherige<br />
Rentensystem nicht in der Lage sein<br />
wird, eine Absicherung im Alter zu gewährleisten.<br />
Jedem, der in Deutschland 45 Jahre<br />
in Vollzeit gearbeitet und in die Rentenkassen<br />
einbezahlt hat, muss ein Leben ohne<br />
Armut im Alter ermöglicht werden. Dies bedeutet,<br />
dass die Rentensätze über der Armutsgrenze<br />
bzw. Hartz IV-Niveau liegen<br />
müssen.<br />
2. Vom früheren CDU-Arbeitsminister<br />
Norbert Blüm stammt der Satz: „Die<br />
Renten sind sicher.“ Deutschlands<br />
Rentensystem sei bis 2029 „stabil und<br />
zukunftsfest“, sagt hingegen Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel. Was kommt<br />
nach 2029?<br />
Das kann niemand sicher sagen. Dass wir<br />
aber in eine Sackgasse fahren, aus der wir<br />
nicht mehr herauskommen, wenn wir nicht<br />
rechtzeitig eingreifen: dazu braucht man<br />
keine Glaskugel, sondern nur gesunden Menschenverstand.<br />
Die Sicherheit der Rente<br />
hängt von vielen Faktoren ab. Genannt seien<br />
hier bspw. das Lohnniveau in Abhängigkeit<br />
zur Konjunktur und das Verhältnis Beitragszahler<br />
zu Empfänger. Hierbei spielt u. a. der<br />
Nachhaltigkeitsfaktor und das Verhältnis von<br />
Rentenzahlern und Rentenbeziehern berücksichtigt<br />
und hat damit Auswirkungen auf die<br />
Rentenanpassung, eine große Rolle.<br />
3. Die Rentenreform von 1957 war die<br />
Geburtsstunde der Umlagefinanzierung.<br />
Mit einem Beitragssatz von 14 %<br />
sollten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge<br />
zukünftig eine sofortige<br />
Rentenzahlung sicherstellen. Damals<br />
ging man von einer durchschnittlichen<br />
Rentenbezugsdauer von 9,6 Jahren<br />
aus, heute beträgt sie 19,4. Kann das<br />
System unter solchen Voraussetzungen<br />
überhaupt noch funktionieren?<br />
Prinzipiell kann solch ein System funktionieren.<br />
Es bedarf der dafür notwendigen Rahmenbedingungen,<br />
um das Rentenniveau zu<br />
sichern. Dazu zählt eine Familienpolitik, die<br />
dafür sorgt, dass ausreichend Beitragszahler<br />
in die Rentenkasse einzahlen. Unter den heutigen<br />
Rahmenbedingungen muss jedoch<br />
gesagt werden, dass aufgrund steigender<br />
Kosten, des demografischen Wandels, eines<br />
längeren Rentenbezuges und niedriger Löhne<br />
das System nicht zukunftsfähig ist und zu<br />
einem sinkenden Rentenniveau und steigender<br />
Altersarmut führen wird. Wenn Sie nach<br />
derzeitigen Berechnungen nach 45 Jahren<br />
Beschäftigung, bei 12 € Stundenlohn in Vollzeit,<br />
in Rente gehen, steht Ihnen eine Nettorente<br />
knapp oberhalb der Grundsicherung<br />
zu. Deshalb kann das Umlageverfahren in<br />
Zukunft wohl nur der Grundbaustein sein<br />
und muss ergänzt werden. Wenn eine Rentenreform<br />
eingeleitet werden soll, sollte man<br />
sich bewährte Systeme aus den Nachbarländern<br />
zum Vorbild nehmen. Mein Favorit<br />
wäre dann eine Anlehnung an das Rentensystem<br />
der Schweiz.<br />
4. Die etablierten Parteien behaupten<br />
immer wieder, dass die Welle an illegalen<br />
Migranten nach Deutschland<br />
eine „Bereicherung“ für uns alle sei.<br />
Schließlich brauchten wir wegen der<br />
negativen demographischen Entwicklung<br />
Einwanderung. Gleichzeitig weist<br />
der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-<br />
Werner Sinn, darauf hin, dass die bisherige<br />
Migration eine große Belastung<br />
der Staats- und Sozialkassen sei. In der<br />
Nettobilanz verursache sie dem deutschen<br />
Staat mehr Kosten durch Sozialleistungen<br />
und andere Ausgaben als<br />
sie Einnahmen durch Steuern und Sozialbeiträge<br />
bringe. Verschärft die<br />
Bundesregierung damit das Renten-<br />
Problem, anstatt es zu lösen?<br />
Eine unkontrollierte Einwanderung ist nicht<br />
erstrebenswert und stellt deshalb auch keine<br />
Bereicherung dar. Das Rentenproblem kann<br />
allein durch Zuwanderung nicht gelöst werden.<br />
Wir können es etwas abfedern, aber nur<br />
dann, wenn es sich um junge und gut ausgebildete<br />
Zuwanderer handelt, die sich einbringen<br />
und somit auch Sozialversicherungsbeiträge<br />
zahlen. Dabei sollte auch auf die Geschlechterverhältnisse<br />
geachtet werden, da<br />
ein unausgewogenes Verhältnis die demografischen<br />
Verschiebungen verschärfen würde.<br />
Und da gebe ich Herrn Prof. Sinn Recht, die<br />
bisherige Migration führt zu einer höheren<br />
Belastung für die Staats- und Sozialkassen<br />
und kann damit auch negative Auswirkungen<br />
auf unser Rentensystem haben. Dem entgegenzuwirken<br />
muss unsere Aufgabe sein.<br />
5. Kann es überhaupt ein tragendes<br />
Rentenkonzept geben, das ohne eine<br />
vernünftige Familienpolitik langfristig<br />
funktioniert?<br />
Nein, denn beides bedingt sich gegenseitig.<br />
Ein Bevölkerungs- bzw. Geburtenwachstum<br />
kann nur durch eine Familienpolitik, die<br />
auch den ihr zustehenden Stellenwert in der<br />
Gesellschaft haben muss, erreicht werden.<br />
Mit einer Politik der ungesteuerten Zuwanderung<br />
entzieht sich die Bundesregierung<br />
einer aktiven Familienpolitik.<br />
6. Glauben Sie, dass die etablierten<br />
Parteien überhaupt in der Lage sind,<br />
die Altersversorgung zu sichern? Oder<br />
schieben sie das Problem nur auf?<br />
Sicherlich werden die Regierungsparteien<br />
dazu intellektuell in der Lage sein, entsprechende<br />
Reformen auf den Weg zu bringen.<br />
Die Frage ist nur, wer sie auf die Tagesordnung<br />
setzt. Des Weiteren dürfen die etablierten<br />
Parteien nicht nur die Wählergruppe der<br />
Rentner im Blick haben, sie müssen sich<br />
ganzheitlich ausrichten. Ebenso ist entscheidend,<br />
inwieweit man bereit ist, das Rentensystem<br />
grundlegend zu reformieren oder ob<br />
man wieder nur den Weg des geringsten Widerstandes<br />
geht und einen Weg findet, das<br />
längst gescheiterte System über weitere 5-10<br />
Jahre zu retten.
Seite 8<br />
DIE AFD VOR ORT | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />
AfD-Bürgerbüros in Sachsen<br />
Bürgerbüros im Raum Dresden<br />
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Bautzen Dr. K. Muster 02625 Heringstr. 6 0 35 91/5 31 52 52 kirsten.muster@afdsachsen.de Di 14 – 17, Mi 11 – 14,<br />
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Dippoldiswalde A. Barth 01744 Am Markt 10 0 35 04/7 24 38 47 andre.barth@afdsachsen.de Di, Do 10 – 18<br />
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Löbau S. Grimm 02708 Breitscheidstr. 42 0 35 85/4 52 47 91 silke.grimm@afdfraktionsachsen.de Di 14 – 18, Do 10 – 14<br />
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D. Spangenberg detlev.spangenberg@slt.sachsen.de<br />
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Zittau S. Grimm 02763 Bahnhofstr. 33 0 35 83/5 54 94 00 silke.grimm@afdsachsen.de Mo, Mi 10 – 14, Fr 14 – 18<br />
Bürgerbüros im Raum Leipzig<br />
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U. Wurlitzer eilenburg@uwewurlitzer.de<br />
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Leipzig U. Wurlitzer 04105 Nordstr. 1 03 41/4 42 89 95 leipzig@uwewurlitzer.de Mo bis Fr 9 – 15<br />
Leipzig-Grünau U. Wurlitzer 04207 Selliner Str. 1 a-c 03 41/94 06 17 60 gruenau@uwewurlitzer.de Di, Do 10 – 16, Mi 15 – 18<br />
Oschatz D. Spangenberg 04758 Wermsdorfer Straße 1 03 51/2 72 21 52 detlev.spangenberg@slt.sachsen.de Di 10.30 – 17<br />
(01 75/7 27 80 66)<br />
Bürgerbüros im Raum Chemnitz<br />
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Annaberg-Buchholz C. Hütter 09456 Adam-Ries-Straße 16 0 37 33/14 54 00 carsten.huetter@afdsachsen.de Di, Do 16 – 18,<br />
(01 78/5 45 95 03) Fr nach Absprache<br />
Aue C. Hütter 08280 Altmarkt 7 01 78/5 45 95 03 carsten.huetter@afdsachsen.de Di, Do 16 – 18.00<br />
Chemnitz C. Hütter 09112 Theaterstraße 15 03 71/66 62 66 16 carsten.huetter@afdsachsen.de Di bis Fr 17 – 19<br />
Freiberg K. Wilke 09599 Kesselgasse 10 0 37 31/1 64 08 01 freiberg@karin-wilke.de Di, Do 10 – 13 u. 14 – 18<br />
Limbach-Oberfrohna A. Kersten 09212 Helenenstr. 33 0 37 22/6 00 17 56 andrea.kersten@afdfraktionsachsen.de Di 14 – 18,<br />
Fr 10 – 12 u. 13 – 16<br />
Lugau C. Hütter 09385 Stollbergerstraße 7 01 78/5 45 95 03 carsten.huetter@afdsachsen.de Di, Mi 16 – 18<br />
Marienberg C. Hütter 09496 Dörfelstraße 28 0 37 35/6 13 84 carsten.huetter@afdsachsen.de Mo bis Fr 09 – 18<br />
(01 78/5 45 95 03)<br />
Markneukirchen G. Wild 08258 Dorfstr. 2 01 71/7 34 92 20 markneukirchen@gunter-wild.de nach Vereinbarung<br />
Mittweida A. Kersten 09648 Rochlitzer Straße 19 0 37 27/9 99 20 30 andrea.kersten@afdsachsen.de Mo 14 – 18,<br />
Do 10 – 12 und 13 – 16<br />
Plauen G. Wild 08527 Marienstraße 22 0 37 41/3 83 54 92 plauen@gunter-wild.de Mo, Do 14 – 18<br />
Rodewisch G. Wild 08228 Äußere Lengenfelder Str. 10 0 37 44/2 29 60 29 rodewisch@gunter-wild.de Di 14 – 18, Do 10 – 14<br />
Treuen G. Wild 08233 Weststraße 6 0 15 25/9 33 92 33 gunter.wild@afdfraktionsachsen.de nach Vereinbarung<br />
treuen@gunter-wild.de<br />
Zwickau G. Wild 08064 Lengefelder Straße 54 03 75/28 32 03 92 zwickau@gunter-wild.de Di 9.30 – 13 u. 13.30 – 18<br />
afd-buergerinfo@t-online.de<br />
Besuchen Sie unsere Bürgerbüros und diskutieren Sie mit uns.<br />
Mit oder ohne Termin. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | NEUERÖFFNUNG BÜRGERBÜROS<br />
Seite 9<br />
Bürgerbüro-Eröffnungen<br />
Bürgerbüro Löbau · 18. April <strong>2016</strong><br />
Bürgerbüro Freiberg · 11. Mai <strong>2016</strong><br />
Bürgerbüro Zwickau · 21. Mai <strong>2016</strong> Bürgerbüro Limbach-Oberfrohna · 30. Mai <strong>2016</strong><br />
LINKE fordert öffentlich Aufhebung der<br />
Terror-Einstufung der PKK<br />
sche Partei Deutschlands“ (MLPD) und die<br />
„Antifaschistische Revolutionäre Aktion<br />
Berlin“ (ARAB). Organisiert ist das Aktionsbündnis<br />
unter der Bezeichnung „Tatort<br />
Kurdistan“. Im November 2013 organisierte<br />
„Tatort Kurdistan“ in Berlin eine Demonstration<br />
anlässlich des 20. Jahrestages<br />
des PKK-Verbots. Die ca. 5.500 Teilnehmer<br />
forderten dabei die Aufhebung des<br />
PKK-Verbots in Deutschland. Bei gemeinsamen<br />
Kundgebungen von deutschen<br />
Linksextremisten und PKK-Anhängern ist<br />
es in Deutschland bereits mehrfach zu Gewaltausbrüchen<br />
gekommen. Infostände<br />
der MLDP werden bei Gewerkschaftsveranstaltungen<br />
in Sachsen jedoch geduldet.<br />
Laut Verfassungsschutzbericht finanziert<br />
sich die PKK in Deutschland durch mehr<br />
oder weniger freiwillige Spenden. Von kurdischen<br />
Familien werden im Jahr mehrere<br />
hundert Euro verlangt; Geschäftsleute<br />
Im Mai brachte die AfD-Fraktion eine aktuelle<br />
Debatte im Sächsischen Landtag ein<br />
mit dem Titel: „Keine Visafreiheit für die<br />
Türkei – erst die Armenier und jetzt die<br />
Kurden?“ In der Debatte forderte der Abgeordnete<br />
der Partei „Die Linke“, Mirko<br />
Schultze, öffentlich die Aufhebung der Terror-Einstufung<br />
der PKK. Schultze sagte<br />
wörtlich: „Das werden wir ändern!“<br />
Dazu erklärt der sicherheitspolitische<br />
Sprecher der AfD-Fraktion, Carsten Hütter:<br />
„Die Linke sollte sich einmal mit dem Bericht<br />
des Verfassungsschutzes des Jahres<br />
2014/15 befassen. Darin wird klar dargestellt,<br />
dass die PKK intensiven Kontakt und<br />
Zusammenarbeit mit gewalttätigen linksextremistischen<br />
Organisationen deutschlandweit<br />
– also auch in Sachsen –<br />
unterhält. Auf linksextremistischer Seite<br />
sind dies u. a. die „Marxistisch-Leninistimüssen<br />
auch schon mal mehrere Tausend<br />
Euro bezahlen. Im Jahr 2013 wurden<br />
damit 9 Millionen Euro eingesammelt. Die<br />
PKK verfügt auch in Deutschland über ein<br />
gut organisiertes Medienwesen, um ihre<br />
Anhänger zu beeinflussen. So erscheint die<br />
PKK-Tageszeitung „Yeni Özgür Politika“<br />
(YÖP) mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren<br />
und es gibt einen Fernsehsender,<br />
der mit einer norwegischen Lizenz ausgestattet<br />
ist.<br />
Die PKK verübt ausschließlich Anschläge<br />
in der Türkei. Die ‚Kurdische Arbeiterpartei‘<br />
erweist damit ihren unterdrückten<br />
Landsleuten in der Türkei einen Bärendienst<br />
und liefert zum Teil Vorwand und<br />
Argumente für das völlig überzogene Agieren<br />
des türkischen Diktators Erdogan. Für<br />
die PKK ist Deutschland ein Rückzugsgebiet.<br />
Hier werden auch Kämpfer für den<br />
Einsatz in der Türkei rekrutiert.“
Seite 10<br />
WAFFENRECHT IN DEUTSCHLAND | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />
MdL Detlev Spangenberg erteilt im Landtag den Grünen eine<br />
Lektion zum Thema Waffenrecht<br />
MdL Detlev Spangenberg vor dem Sächsischen Landtag<br />
Die Grünen hatten im April einen Antrag<br />
gestellt „Mit Konsequenz gegen illegalen<br />
Waffenbesitz und unzuverlässige<br />
Waffenbesitzer“ (Drs. 6/4827).<br />
Der Sportschütze und AfD-Abgeordnete<br />
Detlev Spangenberg entgegnete<br />
der „Öko-Partei“ im Sächsischen<br />
Landtag:<br />
„Die Begriffe „illegaler Waffenbesitz“ und<br />
„unzuverlässige Waffenbesitzer“ werden von<br />
der Fraktion GRÜNE wieder in einen Zusammenhang<br />
gebracht. Meine Damen und<br />
Herren von den GRÜNEN, wovor haben Sie<br />
eigentlich Angst? Vor Sportschützen, Jägern,<br />
Waffensammlern brauchen Sie keine Angst<br />
zu haben. Sie müssen Angst haben vor den<br />
beiden Landtagswahlen in diesem Jahr!<br />
Davor müssen Sie zittern, nicht vor den<br />
Sportschützen.<br />
Andererseits müssen wir wiederum Angst<br />
vor Ihnen haben. Weil Sie eine Partei sind,<br />
die die Leute gängelt; die bevormundet, die<br />
eine Partei der Einschränkungen der persönlichen<br />
Freiheiten ist, eine Partei der Umerziehung,<br />
eine Schikane-Partei. Kurz: Sie sind<br />
ein Risiko für eine Demokratie; Sie dürften<br />
in einem demokratischen Parlament gar<br />
nicht vertreten sein. Sie haben einmal sehr<br />
gute Politik gemacht. Was Sie jetzt machen,<br />
ist Umerziehung. Dann fordern Sie in Ihrem<br />
Antrag noch, Sie wollen die verbotenen Waffen<br />
kontrollieren. Wie machen Sie denn das?<br />
Sie sind nicht in den Waffenschränken drin.<br />
Glauben Sie denn, dass sie die alle in die<br />
Waffenschränke einsortiert haben? Das ist<br />
doch eine Kuriosität. Ich kann mir nicht vorstellen,<br />
wie Sie es machen wollen. Das ist ja<br />
der Sinn der verbotenen Waffen, dass Sie sie<br />
nicht finden.<br />
Ich habe Ihnen schon am 17. 12. klipp und<br />
klar erklärt, dass die Richtlinie von 1991 bereits<br />
eine Diskriminierung darstellte. Sie<br />
haben wieder nicht zugehört. Man muss wiederum<br />
Angst haben vor einer Partei, die<br />
solch einen Unsinn jedes Mal wieder auf die<br />
Plattform hebt. Dabei sind Sie mit anderen<br />
wieder dabei.<br />
Sie verlangen eine Ermessensvorschrift, um<br />
ihre Ideologie durchzusetzen, in dem Sie allein<br />
entscheiden, wer zuverlässig ist oder<br />
nicht. Das wurde hier schon angedacht. Das<br />
ist eine ideologische Sache. Das nennt man<br />
auch Gesinnungslumperei. So heißt der Begriff<br />
dafür.<br />
Wenn Sie eine bestimmte politische Richtung,<br />
die im Besitz von Waffen ist, als eine<br />
Gefahr ansehen, dann müssen Sie bei Ihrer<br />
Partei aber ganz deutlich hinschauen. Dann<br />
haben wir auch eine ganz große Gefahr bei<br />
Ihnen. Wir haben eines der schärfsten Waffengesetze.<br />
Es bekommt jemand keine Erlaubnis,<br />
wenn er vor zehn Jahren mit einer<br />
Mindeststrafe von einem Jahr bestraft worden<br />
ist – zehn Jahre! – oder wenn er in fünf<br />
Jahren mehr als einmal im Polizeigewahrsam<br />
war. Wir haben doch wirklich ein sehr<br />
hartes Gesetz. Es gibt schon Organisationen.<br />
Wenn Sie darin schon einmal Mitglied gewesen<br />
sind, dann dürfen Sie keine Waffen be-<br />
antragen. Dann haben wir § 6 – persönliche<br />
Eignung: Geschäftsfähigkeit, Alkohol, Drogen.<br />
Dabei sieht es auch nicht so toll aus, mit<br />
den Drogen. Sie können vermutlich gar keine<br />
Waffen beantragen, wenn ich mir das so anschaue.<br />
Dann haben wir in § 7 die Sachkunde. Haben<br />
Sie sich schon einmal den Katalog angeschaut?<br />
Es sind fast tausend mögliche Antworten.<br />
400 sind ungefähr richtig. Das<br />
können Sie einmal durchackern: was Sie machen<br />
müssen, bevor Sie überhaupt in den<br />
Genuss kommen, diesen Weg zu einer Waffe<br />
zu gehen. Dann haben wir als Letztes noch<br />
das Bedürfnis. Im Schießsportverein müssen<br />
Sie sein oder etwas Gleichwertiges. Das ist<br />
auch hochinteressant. Das ist der einzige<br />
Sportverein, bei dem der Gesetzgeber vorschreibt,<br />
wie oft jemand den Sport betreiben<br />
muss. Also der Fußballspieler muss nicht<br />
soundso viele Mal gegen den Ball treten, aber<br />
der Waffenbesitzer muss mindestens zwölfbis<br />
18 mal antreten, sonst ist das kreuzgefährlich<br />
für ihn. Viele sagen schon, das ist<br />
kein Waffengesetz, sondern ein Waffenverhinderungsgesetz.<br />
Sie beklagen die Zunahme der Beantragung<br />
von waffenrechtlichen Erlaubnissen. Warum,<br />
können Sie sich vielleicht selbst denken.<br />
Wir hatten auch schon Zeiten, z. B. als<br />
die Tennisturniere stattfanden, da haben alle<br />
auf einmal Tennis spielen wollen. Das war<br />
1995, als Graf und Becker das machten. Das<br />
sind Modeerscheinungen. Jetzt wollen sie<br />
alle Sportschützen werden. Wir können uns<br />
das auch nicht erklären. So ist es eben. Jetzt<br />
ist es eben einmal Mode, Sportschütze zu<br />
werden.<br />
Sie verdächtigen die Bürger, die Waffen besitzen.<br />
Das sind aber mehr Bürger, als Sie<br />
Wähler haben. Seien Sie einmal vorsichtig.<br />
Das ist wirklich so.<br />
Die beiden Wahlen, die jetzt kommen, habe<br />
ich schon angesprochen, aber 2017 sieht es<br />
ganz böse aus. Vielleicht sind Sie gar nicht<br />
mehr im Bundestag. Wenn Sie so weitermachen,<br />
dann kann Ihnen das passieren. Nun<br />
habe ich hier noch ein Zitat. Das passt auf<br />
Sie, auf Ihre Partei. Hören Sie zu, Herr Lippmann,<br />
speziell für Sie:<br />
„Denn nur, wer sich gern zunehmend in<br />
immer mehr Bereiche seines Lebens hineinreden<br />
lassen möchte, freie Entscheidungen<br />
verabscheut, Verbote und Vorschriften liebt,<br />
nur der wird die grüne Partei wählen.“<br />
Das werden immer weniger Bürger, und das<br />
zu unserem Glück. Recht vielen Dank.”
<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | ZUKUNFT DEUTSCHER LANDWIRTE Seite 11<br />
Total-Globalisierung gefährdet<br />
Zukunft deutscher Bauern!<br />
Jörg Urban im Gespräch mit Bauern<br />
Am 27.05. demonstrierten vor den Sächsischen<br />
Landtag rund 500 Bauern mit einem<br />
Korso von rund 100 Traktoren. Die Landwirte<br />
demonstrierten gegen ruinöse Erzeugerpreise<br />
und den damit verbundenen<br />
Existenzkampf vieler Bauernhöfe.<br />
Der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion,<br />
Jörg Urban, sprach mit den Bauern<br />
über ihre Sorgen. In den Landtagsdebatten<br />
zur Krise der Milchbauern (Drs. 6/4079<br />
und 6/5214) erklärte Urban die Probleme<br />
der Globalisierung für die Landwirte und<br />
die politischen Gegensteuern der AfD:<br />
Der Milchpreis-Verfall von kostendeckenden<br />
40 Cent auf stellenweise unter 20 Cent<br />
pro Liter, ist nur ein Symptom, welches<br />
zeigt, wie schlecht es um die Zukunft der<br />
deutschen Bauern steht, wenn die Landwirtschaftspolitik<br />
nicht sichernde Weichenstellungen<br />
vornimmt.<br />
Derzeit kann die landwirtschaftliche Produktion<br />
in Deutschland lediglich mit Subventionen<br />
am Leben erhalten werden.<br />
Beinahe die Hälfte der Betriebseinnahmen<br />
kommen inzwischen von der öffentlichen<br />
Hand. Bauern hängen damit am Tropf des<br />
Steuerzahlers, weil der weltweite Preisdruck<br />
sehr groß ist. Die hiesige Landwirtschaft<br />
mit ihren hohen Löhnen, hohem<br />
bürokratischem Aufwand, vergleichsweise<br />
kleinen Flächen und nicht zu vergessen,<br />
einem relativ unbeständigem Wetter, ist so<br />
kostenintensiv, dass deutsche Landwirte<br />
ohne Zuschüsse nicht im internationalen<br />
Wettbewerb mithalten können. Dazu kommen<br />
Steuerunterschiede innerhalb der EU,<br />
Umweltauflagen, Sozialstandards, Lohnund<br />
Lebenshaltungskosten etc., die in den<br />
allermeisten Fällen ebenfalls höher sind, als<br />
bei den Mitbewerbern aus China, Argentinien,<br />
den USA oder Frankreich. Zumal die<br />
Bauern in dem Nachbarland noch weitaus<br />
höhere Subventionen empfangen als die<br />
deutschen Landwirte. Mit den durch die EU<br />
– von Deutschland mitinitiierten – Russland-Sanktionen,<br />
die wiederum zu einem<br />
Boykott für europäische Agrarprodukte als<br />
Gegenreaktion führten, wurde den Bauern<br />
ein weiterer wichtiger Absatzmarkt zerstört.<br />
Was muss also dringend getan werden, um<br />
das langsame Sterben der Bauernhöfe und<br />
den damit verbundenen Niedergang ländlicher<br />
Strukturen in den Dörfern zu stoppen,<br />
ohne die hohen deutschen und<br />
europäischen Standards abzubauen?<br />
Dafür gibt es einen Hauptweg, der politisch<br />
beschritten werden muss: Den Schutz des<br />
einheimischen Marktes durch höhere Einfuhrzölle<br />
für Agrarimporte. Des Weiteren<br />
müssen Steuernachteile, z. B. für Diesel, abgebaut<br />
werden und es müssen Zuschüsse<br />
als Kompensation für Auflagen gezahlt werden.<br />
Im Gegenzug sollten Subventionen gezielt<br />
für regionale Erzeugung, Verarbeitung<br />
und Vermarktung gezahlt werden, um auch<br />
das Überleben kleinerer Betriebe zu gewährleisten<br />
und eine weitere Industrialisierung<br />
der Landwirtschaft zu verhindern.<br />
Schlachtviehtransporte quer durch Europa<br />
sind weder nötig noch gesund und erst<br />
recht nicht mit dem Tierschutz vereinbar.<br />
Brot, Fleisch und Butter sind mehr wert, als<br />
sie derzeit kosten!<br />
Demonstration vor dem Sächsischen Landtag<br />
Die AfD-Fraktion im Gespräch mit Demonstranten.
Seite 12<br />
INNEN- UND SICHERHEITSPOLITIK | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />
Innen- und Sicherheitspolitiker<br />
der AfD-Fraktionen treffen sich im Sächsischen Landtag<br />
Die innen- und sicherheitspolitischen Sprecher<br />
der AfD-Landtagsfraktionen aus Bremen,<br />
Thüringen und Brandenburg trafen<br />
sich erstmals im Sächsischen Landtag zu<br />
einem Erfahrungsaustausch und sprachen<br />
über Abstimmungen gemeinsamer, künftiger<br />
politischer Aktivitäten.<br />
Der parlamentarische Geschäftsführer der<br />
sächsischen AfD-Fraktion, Uwe Wurlitzer:<br />
„Solche Treffen – wie in Dresden – zwischen<br />
den jeweiligen Fach-Experten der verschiedenen<br />
Landtagsfraktionen sind auch deshalb<br />
wichtig, um gemeinsame Vorgehensweisen<br />
und Strategien abzusprechen. Zudem kann<br />
es helfen, von bereits gemachten Erfahrungen<br />
der anderen Bundesländer zu lernen<br />
oder begangene Fehler zu vermeiden. Die<br />
AfD gewinnt bundesweit immer größere Bedeutung.<br />
Eines ihrer wichtigsten politischen<br />
Themen ist die innere Sicherheit, die durch<br />
die als Sparpolitik getarnte Zerfaserung und<br />
Entmachtung der Polizei nicht nur in Sachsen<br />
immer mehr gefährdet ist. Es ist Ziel<br />
aller AfD-Fraktionen, diese Entwicklung zu<br />
stoppen und neu aufzurollen. Es gilt als sicher,<br />
dass die AfD-Fraktionen in Deutsch-<br />
Vor dem Sächsischen Landtag in Dresden.<br />
land in diesem Jahr um zwei weitere wachsen<br />
und damit in zehn deutschen Parlamenten<br />
vertreten sein wird. Die AfD wird nach<br />
Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und<br />
Baden-Württemberg mit an Sicherheit grenzender<br />
Wahrscheinlichkeit auch in Berlin<br />
und Mecklenburg-Vorpommern in die Landtage<br />
bzw. den Senat einziehen.“<br />
Lehrermangel in Sachsen<br />
Antrag zur Lehrergewinnung<br />
Es geistert nicht nur durch die Medien.<br />
Auch Schüler, Eltern und Lehrer merken<br />
es. Es fehlen Lehrer an allen Ecken und<br />
Enden. Wir als AfD-Fraktion haben es uns<br />
deshalb zur Aufgabe gemacht, im Landtag<br />
für ein deutliches Mehr an Lehrern und<br />
bessere Rahmenbedingungen zur Lehrergewinnung<br />
einzutreten. Daher erarbeitete<br />
unser Arbeitskreis III den Antrag „Sofortmaßnahmen<br />
zur Lehrergewinnung“ (Drs.<br />
6/5135). Am 27.05.<strong>2016</strong> brachten wir den<br />
Antrag ins Plenum ein.<br />
Unser Antrag umfasste Forderungen/Vorschläge:<br />
1. Einstufung von Lehrern aller Schularten<br />
mindestens in die Entgeltstufe E13 (bessere<br />
Bezahlung von Grund- und Oberschullehrern).<br />
2.Entfristung aller Arbeitsverträge sowie<br />
Abschluss neuer Verträge grundsätzlich<br />
ohne Befristung.<br />
3.Einstellung von Lehrkräften in den<br />
Schuldienst ohne Bindung an eine Bewerbungsfrist.<br />
4.Stellenangebot für den Vorbereitungsdienst<br />
für alle Lehramtsabsolventen, die<br />
ihr Studium an einer sächsischen Hochschule<br />
absolviert haben.<br />
5.Einstellungszusage zu Beginn des Referendariats<br />
für alle Referendare, die ihr<br />
Lehramtsstudium mit einer Abschlussnote<br />
von mindesten 3,49 abschließen.<br />
6.Prüfung, ob Kooperationsvereinbarungen<br />
mit privaten Nachhilfeunternehmen<br />
möglich sind, um den Vertretungslehrerpool<br />
aufzustocken.<br />
7. Prüfung, ob in Fächern wie z. B. Kunst,<br />
Musik oder Sport Arbeitskräfte in den<br />
Schuldienst (zunächst in Teilzeit) übernommen<br />
werden können, die keine<br />
Hochschulausbildung vorweisen können.<br />
Einer der für uns wichtigsten Punkte war<br />
die gleiche Bezahlung aller Lehrer, entsprechend<br />
der Entgeltgruppe 13 und zwar unabhängig<br />
von der Schulart.<br />
Die Bezahlung der sächsischen Lehrer ist<br />
seit jeher ein großes Minus in Sachsen. Andere<br />
Bundesländer zahlen mehr oder verbeamten<br />
ihre Lehrkräfte. Während man<br />
sich trefflich über eine Verbeamtung streiten<br />
kann, ist es aber sicher, dass alle Lehrer<br />
gleich bezahlt werden sollten. Grund- und<br />
Mittelschullehrer leisten qualitativ dieselbe<br />
Arbeit wie Lehrer an Gymnasien. Und auch<br />
das Arbeitspensum unterscheidet sich nicht<br />
wesentlich. Zudem bürdet das Sächsische<br />
Kultusministerium den Lehrern der Grund-
<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | BILDUNGSPOLITIK Seite 13<br />
und Mittelschulen immer mehr Aufgaben<br />
auf. Als Beispiel sei hier der Entwurf des<br />
neuen Schulgesetzes genannt. In Zukunft<br />
werden Kinder mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf in den Bereichen „Lernen<br />
und emotionale-soziale Entwicklung“<br />
immer in die erste Klasse der Grundschule<br />
eingeschult. Wir fragen uns, wie die Grundschulen<br />
das leisten sollen. Abgesehen von<br />
fehlenden räumlichen Voraussetzungen<br />
sind die Lehrer in keiner Weise sonderpädagogisch<br />
geschult. Denn Sonderpädagogik<br />
ist kein Teil der eigenständigen Lehramtsausbildung,<br />
weder für Grund-, Mittel- noch<br />
Gymnasiallehrer. Im Normalfall müsste ein<br />
Inklusionsschüler neben der Lehrkraft von<br />
einem Inklusionsassistenten unterstützt<br />
werden. Ein solcher Fall wird wohl in der<br />
Praxis nie eintreten. Unsere Lehrer werden<br />
also mit den anstehenden Herausforderungen<br />
allein gelassen.<br />
Unsere Forderung nach einer gleichen Bezahlung<br />
hätte zwar nicht alle Probleme gelöst,<br />
aber es sollte ein Anfang sein. Den<br />
altgedienten Lehrern wollten wir damit zeigen,<br />
dass wir stolz auf ihren Einsatz sind<br />
und ihre Leistung zu schätzen wissen. Zugleich<br />
wollten wir neue Lehrer nach Sachsen<br />
locken. Finanzielle Anreize spielen<br />
dabei eine nicht ganz unwesentliche Rolle.<br />
In der Diskussion zu unserem Antrag entbrannte<br />
im Landtag eine heftige Debatte.<br />
Für uns überraschend war, dass die Koalition<br />
aus CDU und SPD – eigentlich zum<br />
ersten Mal – unseren Antrag grundsätzlich<br />
positiv bewertete. Für uns nicht überraschend<br />
war allerdings die kategorische und<br />
unreflektierte Kritik der anderen Oppositionsparteien.<br />
Von den Linken wurde ausschließlich<br />
nach Ablehnungsgründen gesucht,<br />
obwohl sich gerade diese Fraktion im<br />
Ausschuss sowie im Plenum als Sprachrohr<br />
unserer sächsischen Lehrkräfte verstanden<br />
wissen will. Doch wenn es darum geht, zu<br />
beweisen, dass es tatsächlich um Sachpolitik<br />
geht, dann kneifen auch die Linken.<br />
Die Grünen ließen ebenfalls von Anfang an<br />
erkennen, dass sie unseren Antrag ablehnen<br />
werden.<br />
Anlass ihrer Kritik war unsere Forderung,<br />
alle befristeten Arbeitsverträge mit Lehrern<br />
zu entfristen und Neueinstellungen nur<br />
noch unbefristet vorzunehmen, mit Ausnahme<br />
der DaZ-Lehrer (Deutsch als Zweitsprache).<br />
Wir treten nach wie vor für ein<br />
Ende des Asylzustroms ein und gehen<br />
daher fest davon aus, dass wir in absehbarer<br />
Zukunft keine DaZ-Lehrer für die Vorbereitungsklassen,<br />
zumindest nicht mehr in<br />
dieser Größenordnung, brauchen. Zur Verdeutlichung<br />
des Ausmaßes: zu Beginn des<br />
Schuljahres 2015 waren es 290 Vorbereitungsklassen.<br />
Mittlerweile gibt es 509 Vorbereitungsklassen<br />
mit 8.703 Schülern. Und<br />
nach Angaben des SMK sollen im Laufe<br />
dieses Jahres bis zu 15.000 weitere schulpflichtige<br />
Flüchtlinge nach Sachsen kommen.<br />
Auch die Kultusministerin Kurth (CDU)<br />
nahm Stellung zu unserem Antrag. Ihr<br />
Fazit war, die Staatsregierung würde alle<br />
Forderungen schon längst umsetzen, so<br />
dass es unseres Antrags gar nicht bedürfe.<br />
Schulen in Not? Nicht, wenn es nach ihr<br />
geht. Sachsen stehe in der schulischen Bildung<br />
ganz weit vorne, so Kurth. Und am<br />
Unterrichtsausfall seien übrigens nur die<br />
Lehrer schuld, weil sie schon wieder streiken.<br />
Und daran sehen wir: Frau Kurth trägt die<br />
schwarz-rote Brille. Und wer diese Brille<br />
trägt, hat den Blick für die Realität schon<br />
längst verloren.<br />
Daher wollen wir kurz in Erinnerung rufen,<br />
dass die CDU seit 26 Jahren an der Spitze<br />
der Regierung steht. An der jetzigen Situation<br />
der Schulen trägt daher auch alleine<br />
die CDU die Verantwortung. Statt sich aber<br />
dieser Verantwortung zu stellen, hört man<br />
nur Eigenlob. Man lobt sich selbst für einen<br />
gelungenen Entwurf für ein neues Schulgesetz.<br />
Und genauso lobt sich die Ministerin<br />
über eine tolle, einzigartige und über die<br />
Maßen hinaus demokratische Bürgerbeteiligung<br />
im Prozess zum neuen Schulgesetz.<br />
40 von sage und schreibe rund 1.000 Einwendungen,<br />
die beim Kultusministerium<br />
MdL Andrea Kersten<br />
zur Novellierung des Schulgesetzes eingegangen<br />
sind, sind am Ende in den Gesetzentwurf<br />
eingeflossen. Ein trauriges Bild.<br />
Demokratie wird in der CDU eben nicht<br />
groß, sondern besonders klein geschrieben.<br />
Da die Bildung innerhalb der sächsischen<br />
AfD einer der größten Schwerpunkte ist,<br />
und wir uns sehr wohl über die dramatische<br />
Lage an den Schulen bewusst sind, appellierte<br />
ich in unserem Schlusswort an die<br />
Landtagsabgeordneten, abseits jeder parteipolitischen<br />
Ideologie abzustimmen.<br />
Zudem machte ich das Angebot, weitere<br />
Ideen in einem fraktionsübergreifenden<br />
Antrag in den Landtag einzubringen und<br />
gemeinsam zu beschließen.<br />
Das Ergebnis der Abstimmung über unseren<br />
Antrag fiel dennoch wie gewohnt aus.<br />
Er wurde abgelehnt.<br />
Zudem wurde unser Angebot nach einem<br />
gemeinsamen Antrag aller Fraktionen, welcher<br />
dem Namen unseres „Hohen Hauses“<br />
gerecht werden würde, nicht angenommen.<br />
Schade eigentlich.<br />
Andrea Kersten, MdL<br />
Spruch des Tages<br />
Eine Schülergruppe besuchte Anfang Juni den Sächsischen Landtag und traf sich dort auch<br />
mit dem AfD-Landtagsabgeordneten Carsten Hütter aus dem Erzgebirge.<br />
Die Betreuer der Kinder trugen T-Shirts mit dem Aufdruck „Integration ist cool!“.<br />
Carsten Hütter zu den T-Shirt-Trägern: „Na, wo kommen Sie denn her?“<br />
Antwort eines Betreuers: „Aus Bayern ursprünglich.“<br />
Darauf Hütter: „Na, da kann so eine Integration schon mal zwei Jahre dauern ...!“
Seite 14<br />
MEDIEN AUS ALLER WELT | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />
Medien aus aller Welt<br />
im Sächsischen Landtag – Neugierig auf AfD und Frauke Petry<br />
Zeitungs- und Filmemacher, Redakteure<br />
und Interviewer weltweit sind<br />
neugierig und wollen ziemlich genau<br />
wissen, was die AfD-Fraktion im<br />
Sächsischen Landtag politisch<br />
macht. Sie kommen aus den USA,<br />
Japan, Israel, Ungarn, England und<br />
Russland zu Gesprächen mit der<br />
Fraktionsvorsitzenden Frauke Petry.<br />
Drei aktuelle Beispiele:<br />
Ein japanischer Journalist einer großen Tagesszeitung führte in Begleitung einer Dolmetscherin ein<br />
Interview.<br />
Regisseur und Filmemacher Mark Hall aus Texas<br />
(USA) reiste zum Vorgespräch an. Er plant ein<br />
Filmprojekt mit Frauke Petry.<br />
Das russische Fernsehen führte ein langes TV-Gespräch mit Fraktionschefin Frauke Petry.<br />
Sächsische Fleischer-Innung besucht AfD-Fraktion im Landtag<br />
Bei der AfD-Fraktion waren der Landesinnungsmeister<br />
Thomas Keller, die Geschäftsführerin<br />
Marina Holm und<br />
Fleischermeister Häussler aus dem Erzgebirge<br />
zu Gast. Der AfD-Landtagsabgeordnete,<br />
Carsten Hütter, Handwerksmeister<br />
im Kfz-Gewerbe aus dem Erzgebirge und<br />
der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-<br />
Fraktion, Mario Beger, ebenfalls selbstständiger<br />
Händler, diskutierten angeregt<br />
mit ihnen. Fazit der beiden Politiker:<br />
„Die Fleischer-Innung hat die gleichen<br />
Probleme wie viele andere sächsische<br />
Handwerksbetriebe. In vielen Bereichen<br />
der Gesellschaft werden eine höhere<br />
Schulbildung und ein anschließendes Studium<br />
propagiert. Immer weniger Jugendliche<br />
wollen eine Lehrausbildung im<br />
Handwerk beginnen, dementsprechend<br />
groß sind die Nachwuchsprobleme. Auch<br />
die Schwierigkeiten bei der Betriebsnachfolge,<br />
wenn der Besitzer in Rente geht,<br />
treffen das Fleischerhandwerk genauso<br />
wie andere Handwerksbetriebe. Als Partei<br />
des Mittelstands engagiert sich die AfD<br />
bereits länger gegen Akademisierungswahn<br />
und den damit verbundenen Nachwuchsmangel<br />
im Handwerk. Dieses<br />
Thema wird die AfD-Fraktion in ihrer parlamentarischen<br />
Arbeit weiter verfolgen.<br />
Auch die Probleme der Fleischer-Innung<br />
mit Förderprojekten und der Vermarktung<br />
des sächsischen Fleischerhandwerks<br />
werden nun im Landtag zur Sprache gebracht.“
<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | GESETZENTWÜRFE DER AFD<br />
Seite 15<br />
Was andere Parteien und<br />
Fraktionen unter „jämmerlicher”<br />
parlamentarischer Arbeit<br />
verstehen<br />
• Einrichtung eines Kulturausgleichsfonds<br />
(Drs. 6/4009): In wirtschaftlich guten Zeiten,<br />
wenn die Steuereinnahmen um 1 % gegenüber<br />
dem Vorjahr gestiegen sind, fließen<br />
die Mehreinnahmen in den Fond. Dieses<br />
Geld darf nur für Infrastrukturmaßnahmen<br />
ausgegeben werden, falls die Steuereinnahmen<br />
des Freistaats wieder um mehr als 1 %<br />
zurückgehen. Dann können auch in wirtschaftlich<br />
schlechteren Zeiten Straßen und<br />
Schulgebäude saniert werden. Besonders<br />
wichtig werden die Rücklagen, wenn ab<br />
2020 der Solidarpakt II ausläuft und Sachsen<br />
weniger finanzielle Mittel aus dem Länderfinanzausgleich<br />
zur Verfügung stehen.<br />
MdL André Barth<br />
Die Konsens-Parteien im Sächsischen Landtag<br />
behaupten immer wieder, die parlamentarische<br />
Arbeit der AfD-Fraktion sei<br />
jämmerlich und ihre Anträge meist abgeschrieben.<br />
Wenn sie die Landtagssitzungen<br />
etwas aufmerksamer verfolgen würden,<br />
könnten diese Politiker zur Kenntnis nehmen,<br />
dass die AfD eben nicht, wie oft<br />
behauptet, eine Ein-Themen-Partei ist, sondern<br />
sich der ganzen Bandbreite der parlamentarischen<br />
Arbeit widmet.<br />
So könnten z. B. CDU-Politiker feststellen,<br />
dass die Christdemokraten massiv bei der<br />
AfD abkupfern und nicht andersherum. Bereits<br />
drei Anträge der AfD-Fraktion lehnte die<br />
Regierungskoalition erst ab, um sie wenig<br />
später selbst in den Landtag einzubringen<br />
oder in Gesetzentwürfe zu übernehmen:<br />
• Im Antrag 6/454 forderte die AfD-Fraktion<br />
20 zusätzliche Personalstellen für das<br />
Bundesamt für Migration und 12 zusätzliche<br />
Richter an den Verwaltungsgerichten<br />
einzurichten, um Asylverfahren zu be-<br />
schleunigen. Später übernahm die Staatsregierung<br />
diese Forderung in den Haushaltsplan.<br />
• Für den Ausbau der Infrastruktur forderte<br />
die AfD-Fraktion im Antrag 6/4855, sächsische<br />
und grenzüberschreitende Bahnstrecken<br />
im Bundesverkehrswegeplan<br />
2030 besser zu berücksichtigen. Wenig<br />
später beantragte die Regierungskoalition,<br />
die grenzüberschreitenden Bahnstrecken<br />
auszubauen.<br />
• Im Antrag 6/3487 forderte die AfD-Fraktion,<br />
Schulen und Turnhallen nicht mit<br />
Asylbewerbern zu belegen. Diese Forderung<br />
übernahm die Regierung in ihren<br />
Entwurf für das neue Schulgesetz.<br />
Zudem hat die AfD-Fraktion mit sechs Gesetzentwürfen<br />
in den letzten sechs Monaten<br />
bereits doppelt so viele eingebracht, wie die<br />
regierende CDU-SPD-Koalition.<br />
Hier einige Beispiele:<br />
• Änderung des Flüchtlingsaufnahmegesetzes<br />
(Drs. 6/4167): Asylbewerber sollen nur<br />
auf die Landkreise verteilt werden, wenn<br />
die Anerkennungsquote aus ihren Herkunftsländern<br />
in der Vergangenheit über<br />
50 % lag und eine einigermaßen realistische<br />
Bleibeperspektive besteht. Illegal eingereiste<br />
Wirtschaftsmigranten sollen<br />
schnell das Asylverfahren durchlaufen und<br />
zügig abgeschoben werden. Zudem tragen<br />
derzeit die Kommunen die finanzielle<br />
Hauptlast im Asyl-Chaos, obwohl sie sich<br />
ohnehin in einer finanziell sehr angespannten<br />
Lage befinden. Sie sollen in Zukunft<br />
alle Asyl-Kosten erstattet bekommen<br />
und diese nicht vorfinanzieren müssen.<br />
• Änderung der Sächsischen Landkreisordnung<br />
(Drs. 6/4853): Wenn Bürgermeister<br />
auch in Kreistagen sitzen, führt das oft zu<br />
handfesten Interessenkonflikten: Einerseits<br />
sind sie als Bürgermeister dem<br />
Wohle ihrer Stadt oder Gemeinde verpflichtet,<br />
andererseits müssen Kreisräte<br />
die Interessen ihres Landkreises vertreten.<br />
Vor allem in den CDU-Fraktionen der<br />
Kreistage sitzen sehr viele hauptamtliche<br />
Bürgermeister, die sich dann teilweise<br />
durch bemerkenswertes Abstimmverhalten<br />
„auszeichnen“. Diese Regelung soll<br />
deshalb abgeschafft werden, so wie in<br />
Brandenburg bereits praktiziert.
Der <strong>Blaue</strong> Brief<br />
Die AfD-Fraktion und die „Lückenpresse“<br />
Als es im Sächsischen Landtag beim<br />
Thema Zukunft der sächsischen Braunkohle<br />
diskutativ hoch her ging, griffen<br />
dieses Thema fast alle sächsischen Zeitungen<br />
genussvoll auf. Öffentlicher<br />
Streit ist immer gut für Medien und Auflage.<br />
Aber – uuups – war die AfD-Fraktion<br />
beim Thema nicht im Plenarsaal?<br />
Weder LVZ, DNN noch Sächsische Zeitung<br />
verloren nur ein gedrucktes Wort<br />
über die temperamentvollen Redebeiträge<br />
der sächsischen Alternative. Dabei<br />
wurde umfangreich über die Debatte berichtet.<br />
Grüne und Linke kamen immerhin<br />
zu Wort; Oppositionsparteien wie<br />
die AfD, deren Meinung aber durchs mediale<br />
Raster fiel.<br />
Ähnlich ging es der AfD auch, als Parteien<br />
und Minister um den Haushalt und<br />
um neue Lehrerstellen im Freistaat rangen.<br />
Linke und Grüne durften ihren abgegebenen<br />
medialen Senf morgens in<br />
der Zeitung lesen und für ihr Archiv ausschneiden<br />
und kopieren. Die AfD-Pressestelle<br />
schob die arbeitslos gebliebene<br />
Schere in die Schublade zurück, der Kopierer<br />
blieb ebenfalls kalt. Es gab keinen<br />
Text über die Positionen der eigenen Abgeordneten,<br />
obwohl die laut und deutlich<br />
dazu gesprochen hatten.<br />
Den Vogel schossen aber die DNN ab, als<br />
ein Redakteur in einem Artikel vom<br />
22. April <strong>2016</strong> behauptete, die AfD habe<br />
zwei Mal nicht auf eine Anfrage der Zeitung<br />
zum Thema Abwehrzentrum im<br />
Landeskriminalamt reagiert. Richtig geraten<br />
– es gab keine Anfrage von der Redaktion<br />
an die Fraktion. Weder per<br />
E-Mail noch per Anruf. Die Reihe solcher<br />
Fälle ließe sich ewig fortsetzen.<br />
Nehmen wir nun einmal an, es liegt nicht<br />
daran, dass in den Redaktionsstuben Alzheimer<br />
grassiert und die Reporter und<br />
Redakteure schlicht „vergaßen“, Positionen<br />
der AfD zu veröffentlichen. „Lückenpresse“<br />
hat diese Art selektiven Journalismus<br />
Schriftsteller Michael Klonovsky<br />
jüngst getauft. Der Publizist mischt nun<br />
ebenfalls in den Reihen der AfD-Fraktion<br />
mit, weil er den „Meinungskorridor“ in<br />
vielen Medien enger werden sieht.<br />
Die AfD-Fraktion sammelt solche Beispiele<br />
von bewusster Ignoranz. Nicht aus<br />
Masochismus, sondern um beweisen zu<br />
können, dass die allermeisten Medien<br />
inhaltliche Positionen der AfD verschweigen,<br />
wohl um dann immer wieder<br />
die Mär zu verbreiten, dass wir inhaltlich<br />
nichts oder nur wenig anzubieten hätten.<br />
Allerdings werden auch die Lücken in<br />
der Leserschaft solcher Blätter immer<br />
mehr und immer größer. Deutliche Zeichen<br />
dafür, dass mündige Bürger wenige<br />
Lust auf betreutes Schreiben durch pädagogischen<br />
Journalismus verspüren.<br />
von Andreas Albrecht Harlaß<br />
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Impressum<br />
<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> Nr. 5<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2016</strong><br />
Herausgeber:<br />
AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag<br />
Bereich Presse & Öffentlichkeitsarbeit<br />
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