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Blaue Post Nr.5 - Juli 2016

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Waffenrecht in Deutschland · Medien aus aller Welt · Bahnverkehr in Sachsen · Bedeutung des Bargeldes<br />

<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />

NR. 5 – <strong>Juli</strong> <strong>2016</strong><br />

AUS DEM SÄCHSISCHEN LANDTAG – FREISTAAT SACHSEN<br />

KOSTENLOS<br />

Volksabstimmung<br />

Aus dem Inhalt<br />

Seite 3<br />

Was die Polizeiliche Kriminalstatistik<br />

alles verschweigt<br />

Seite 4<br />

Altersarmut im Handwerk<br />

Seite 13<br />

Lehrermangel in Sachsen<br />

Seite 15<br />

Was die Konsensparteien unter<br />

„jämmerlicher” parlamentarischer<br />

Arbeit verstehen<br />

Vom Wahlprogramm zum<br />

Gesetzentwurf<br />

Sachsens AfD-Fraktion bringt ihre erste Verfassungsänderung in den Landtag ein<br />

Unsere Fraktionsvorsitzende Frauke Petry<br />

hat im Juni-Plenum die erste Verfassungsänderung<br />

der AfD-Fraktion in den Landtag<br />

eingebracht.<br />

In ihrer Rede führte sie aus: „Mit diesem<br />

Gesetzentwurf wollen wir die Direkte Demokratie<br />

im Freistaat Sachsen stärken und<br />

den Bürgern eine bessere und umfassendere<br />

Teilhabe an der Gesetzgebung und der<br />

politischen Willensbildung ermöglichen.“<br />

Die Ursprungsidee für diesen Gesetzentwurf<br />

entstammt dem Wahlprogramm der<br />

AfD-Sachsen zur Landtagswahl 2014. Die<br />

Direkte Demokratie zu stärken und das<br />

Volk an der Gesetzgebung in Sachsen besser<br />

zur beteiligen, ist eines der Hauptanliegen<br />

der AfD-Fraktion im Sächsischen<br />

Landtag. Deshalb haben wir bereits im Mai<br />

2015 im Internationalen Kongresszentrum<br />

Dresden einen vielbeachteten Demokratiekongress<br />

veranstaltet.<br />

Im AfD-Arbeitskreis II „Demokratie und<br />

Recht“ unter Leitung der stellvertretenden<br />

Fraktionsvorsitzenden Dr. Kirsten Muster,<br />

haben sechs Abgeordnete und zwei parlamentarische<br />

Berater an der Verfassungsänderung<br />

gearbeitet, mit dem Ziel, die<br />

Bürgerbeteiligung zu verbessern und die<br />

Hürden für die Volksgesetzgebung zu senken.<br />

Im Arbeitskreis sind wir daran gegangen,<br />

MdL Dr. Frauke Petry<br />

MdL Dr. Kirsten Muster<br />

diese Zielstellung umzusetzen. Dazu sollen<br />

die Quoren für den Volksantrag, das Volksbegehren<br />

und den Volksentscheid herabgesetzt<br />

werden. Auch eine Angabe in Prozentzahlen<br />

statt in absoluten Zahlen erscheint<br />

uns, wie bereits erwähnt, praktischer<br />

und flexibler. Es war jedoch gar nicht<br />

so einfach, die neue Höhe der Quoren zu<br />

bestimmen, da wir bei der Festsetzung<br />

nicht ganz frei in unserer Entscheidung<br />

waren. Wir mussten nämlich die Urteile der<br />

Verfassungsgerichte berücksichtigen und<br />

mit den Regelungen in den anderen Bundesländern<br />

vergleichen. Im Arbeitskreis<br />

haben wir lange diskutiert, wie hoch die<br />

Hürden denn nun noch sein müssen. Letztendlich<br />

wollen wir als sächsische AfD-Fraktion<br />

mutig vorangehen und bundesweit<br />

beispielgebend sein. Daher haben wir uns –<br />

auch im Bundesvergleich – auf besonders<br />

niedrige Quoren geeinigt.<br />

Fortsetzung auf Seite 2


Seite 2<br />

Grußwort<br />

der Fraktionsvorsitzenden der Alternative für Deutschland<br />

im Sächsischen Landtag<br />

Liebe Mitstreiter, Freunde und Förderer der AfD, liebe Bürger,<br />

Dr. Frauke Petry<br />

Mitglied des Sächsischen Landtags, Vorsitzende<br />

der AfD-Fraktion, Landesvorsitzende<br />

Sachsen, Bundesvorsitzende<br />

es ist fast 25 Jahre her, dass Bundeskanzler<br />

Helmut Kohl eine „geistig-moralische Wende“<br />

ankündigte. Vor allem geschichtspolitisch<br />

wollte der promovierte Historiker Kohl den<br />

Zeitgeist verändern, die Verengung der bundesdeutschen<br />

Erinnerungskultur auf die NS-<br />

Zeit beenden. Letztlich strebte er ein Rollback<br />

der 68er Kulturrevolution an.<br />

Die AfD muss das verwirklichen, was Kohl versprochen,<br />

jedoch nie eingelöst hat.<br />

Unsere eigentliche Aufgabe wird darin bestehen,<br />

den gesamten Zeitgeist zu drehen. Nicht<br />

nach rechts, sondern in die Richtung von Vernunft,<br />

bürgerlicher Normalität und einer Politik<br />

des Augenmaßes.<br />

Konkret heißt das: Wir treten ein für ein entspanntes<br />

Verhältnis zur eigenen Nation und<br />

Geschichte, ohne die berüchtigten zwölf Jahre<br />

und die Lektionen aus dieser Diktatur zu vergessen.<br />

Eine dieser Lektionen besteht darin,<br />

sich öffentlichem Konformitätsdruck zu verweigern.<br />

Wir verwahren uns gegen die perfiden<br />

Versuche, unsere freiheitliche Partei in<br />

die Nähe der Nationalsozialisten zu rücken.<br />

Wir treten für Religionsfreiheit ein, doch wir<br />

werden den politischen Islam sowie den Scharia<br />

Islam bekämpfen, solange er gegen das-<br />

Grundgesetz gerichtet ist und niemals als<br />

Teile Deutschlands akzeptieren. Zum unbewäl-<br />

tigten 68er Erbe der Republik gehört, dass das<br />

Establishment unserer Republik von einem<br />

kulturellen Selbsthass durchdrungen ist und<br />

allem Fremden entgegenseufzt. Längst scheinen<br />

Wortführer bereit zu sein, abendländische<br />

Schöpfungen wie individuelle Freiheit, Demokratie,<br />

Rechtsstaat, Gleichberechtigung der<br />

Geschlechter im Namen des Multikulturalismus<br />

und der sogenannten Vielfalt preiszugeben.<br />

Zu dieser Selbstaufgabe gehören auch<br />

die Versuche, die AfD als islamophob zu diskreditieren.<br />

Tatsächlich sind wir die Partei der<br />

Gesetzestreue, des Ausgleichs und des sozialen<br />

Friedens. Mit Muslimen, die friedlich ihren<br />

Glauben leben und ihre Rechnungen bezahlen,<br />

hat die AfD überhaupt kein Problem.<br />

Wir sind Patrioten in Europa, und gerade deshalb<br />

sind wir dagegen, dass dieser wunderschöne<br />

Kontinent, dieses jahrhundertelange<br />

kulturelle Epizentrum des Planeten, durch die<br />

massenhafte Einwanderung von kulturfremden,<br />

ungebildeten jungen Männern mit atavistischen<br />

Vorstellungen des Zusammenlebens<br />

im Kopf allmählich demoliert wird. Wir sind<br />

Patrioten in Europa, und gerade deswegen attackieren<br />

wir den EU-Zentralismus, der hunderte<br />

Millionen Menschen in ein zentralistisches<br />

Normengatter zwingen will, in dem<br />

zuerst die Gurken und am Ende die Gedanken<br />

normiert werden.<br />

Zur geistig-moralischen Wende gehört auch<br />

ein entspanntes Verhältnis zur eigenen Nation.<br />

Auf absehbare Zeit garantieren einzig<br />

die Nationalstaaten Schutz und Rechtssicherheit.<br />

Außerdem muss ein Land, das Fremde integrieren<br />

will, sich diesen Fremden als etwas<br />

Integrationswertes anbieten.<br />

Zu dieser Wende gehört des Weiteren, dass in<br />

unserer Rechtspflege wieder der Gedanke der<br />

Sühne zurückkehrt und die Verhätschelung<br />

von Gewalttätern als Resultat linker Sozialromantik<br />

beendet wird. Zu dieser Wende gehört,<br />

dass unsere Universitäten wieder Orte des<br />

Geistes und der Bildung werden, nicht Theorie-Schrottplätze<br />

für Gender Studies und Diversity-Kokolores.<br />

Vor allem aber gehört dazu,<br />

dass ein Kernbestandteil des konservativen<br />

Denkens in unserem Land Boden gewinnt,<br />

nämlich die Maxime, dass der Mensch zuerst<br />

einmal für sich selbst verantwortlich ist.<br />

Ihre/Eure Frauke Petry<br />

GRUSSWORT | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Zudem wollen wir, dass sich die Bürger<br />

nicht nur in Gesetzgebungsangelegenheiten<br />

mit einem Volksantrag an den Landtag<br />

wenden können. Der Landtag soll sich<br />

auf Antrag des Volkes auch mit Gegenständen<br />

der politischen Willensbildung,<br />

die im Zuständigkeitsbereich des Landtages<br />

liegen, befassen können. Daher haben<br />

wir uns für die Einführung einer qualifizierten<br />

Massenpetition entschieden, bei<br />

der die Vertreter die Gelegenheit zur Anhörung<br />

im Landtag bekommen.<br />

Im Arbeitskreis und auf dem Dresdner<br />

Demokratiekongress haben wir uns<br />

mit den langjährigen Erfahrungen der<br />

Schweiz in Direkter Demokratie beschäftigt.<br />

Dabei sind wir auf das Referendum<br />

als eine weitere Möglichkeit der Beteiligung<br />

des Volkes an der Gesetzgebung gestoßen.<br />

In der Schweiz bringt dieses<br />

Instrument der sachunmittelbaren Demokratie<br />

nachweislich positive wirtschaftliche<br />

und haushalterische Effekte mit sich.<br />

Mit einem Referendum kann die Staatsregierung,<br />

die Mehrheit des Parlaments<br />

oder das Volk selbst, verlangen, dass den<br />

Bürgern ein Gesetzentwurf zur Abstimmung<br />

vorgelegt werden soll. Bei Verfassungsänderungen<br />

soll die Bevölkerung<br />

dann noch zusätzlich zum Parlament mit<br />

abstimmen dürfen.<br />

Für unsere Tätigkeiten im AfD-Arbeitskreis<br />

haben wir auch das Fachwissen eines<br />

Experten in Anspruch genommen. Es<br />

handelt sich dabei um den Direktor des<br />

Deutschen Instituts für Sachunmittelbare<br />

Demokratie an der Technischen Universität<br />

Dresden, Herrn Rechtsanwalt Dr.<br />

Peter Neumann.<br />

Unser AfD-Gesetzentwurf enthält neben<br />

der Änderung der Sächsischen Verfassung<br />

auch den Entwurf eines neuen Gesetzes<br />

über Initiativen und Referenden.<br />

Der Entwurf unseres „Gesetzes zur Weiterentwicklung<br />

der sachunmittelbaren<br />

Demokratie im Freistaat Sachsen“ ist nach<br />

Einbringung in den Landtag in den zuständigen<br />

Ausschuss für Verfassung und<br />

Recht überwiesen worden. Nach Beratung<br />

im Ausschuss wird eine Beschlussempfehlung<br />

für die 2. Lesung im Plenum abgegeben.<br />

Wir sind auf die Debatte gespannt sowie<br />

auf die sich anschließende Abstimmung<br />

im Parlament und hoffen, dass möglichst<br />

viele Landtagsabgeordnete bereit sind, für<br />

eine Weiterentwicklung der sachunmittelbaren<br />

Demokratie zu stimmen.


<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | RECHT UND ORDNUNG<br />

Seite 3<br />

Was die Polizeiliche Kriminalstatistik<br />

alles verschweigt<br />

CDU/SPD-Regierung will die Einführung<br />

der Software jetzt dennoch prüfen<br />

und hat damit wieder einmal bei der AfD<br />

abgekupfert.<br />

2.Die Gewaltkriminalität erreichte 2015<br />

einen besorgniserregenden Höchststand<br />

(7.085 Fälle). Von 2010 bis 2014 war sie<br />

immer niedriger als letztes Jahr.<br />

3.Woher kommt nun der Rückgang der erfassten<br />

Straftaten? Die Diebstähle unter<br />

erschwerenden Umständen sind zum<br />

Beispiel um rund 5.000 Fälle zurückgegangen<br />

(75.798). Im Vergleich mit dem<br />

Jahr 2009 haben sie jedoch um 20.000<br />

Fälle zugenommen. Ähnlich sieht es bei<br />

den Rauschgiftdelikten aus: 2015 war<br />

nach 2014 das zweitschlimmste Jahr in<br />

der jüngeren Vergangenheit.<br />

Wenn das Volk davon spricht, man<br />

solle keiner Statistik trauen, die<br />

man nicht selbst gefälscht habe, so<br />

kommt darin die wichtigste demokratische<br />

Bürgertugend zum Ausdruck.<br />

Eine Demokratie kann nur<br />

leben, solange die Bürger kritisch<br />

hinterfragen, was ihnen die Regierung<br />

tagtäglich auftischt und weismachen<br />

will. Wie anstrengend die<br />

dazu nötige Gegen- aufklärung ist,<br />

brachte der Schriftsteller Mark<br />

Twain schön zur Sprache, als er betonte:<br />

„Es ist leichter, die Menschen<br />

zu täuschen, als davon zu überzeugen,<br />

dass sie getäuscht worden<br />

sind.“<br />

Genau das erleben wir im Sächsischen<br />

Landtag auch andauernd. Ein Beispiel<br />

dafür ist die Polizeiliche Kriminalstatistik<br />

(PKS), die Innenminister Markus Ulbig am<br />

6. April freudig mit dem Fazit vorstellte, die<br />

Gesamtkriminalität sei gesunken und die<br />

Aufklärungsquote gestiegen. Schaut man in<br />

die Statistik hinein, so scheint Ulbig erst<br />

einmal Recht zu haben: 2015 wurden<br />

314.861 Straftaten erfasst. 2014 waren es<br />

noch 327.196. Zugleich stieg die Aufklärungsquote<br />

um 0,9 Prozent auf 55,7<br />

Prozent aller Fälle.<br />

Bilden Sie es sich also nur ein, dass die Sicherheit<br />

abnimmt, die Verrohung zunimmt<br />

und viele Bürger Angst haben, in der Dunkelheit<br />

über bestimmte öffentliche Plätze zu<br />

spazieren? Und betreiben wir von der AfD<br />

tatsächlich Panikmache, wenn wir mehr<br />

Polizisten fordern und Grenzkontrollen<br />

wieder einführen wollen? Die Antwort auf<br />

diese Fragen werden Sie nur finden, wenn<br />

Sie sich die Kriminalstatistik genau anschauen<br />

und danach auch noch vergegenwärtigen,<br />

was die PKS verschweigt.<br />

Zunächst zu den Fakten, die auch der Innenminister<br />

nicht leugnen kann, sie aber<br />

am liebsten im Kleingedruckten verstecken<br />

würde:<br />

1. Noch nie in den letzten zehn Jahren hat<br />

es so viele Wohnungseinbrüche wie 2015<br />

gegeben (4.257 Fälle) und noch nie war<br />

dabei die Aufklärungsquote so niedrig<br />

(20,7 %). Innerhalb der letzten zehn<br />

Jahre hat es damit fast eine Verdoppelung<br />

der Wohnungseinbrüche gegeben.<br />

Die AfD hat deshalb bereits im letzten<br />

Jahr die Einführung einer passenden<br />

Software für die Polizei („Precobs“) beantragt,<br />

damit wiederkehrende Muster<br />

bei Straftätern erkannt werden können.<br />

Die etablierten Parteien lehnten diesen<br />

konstruktiven Vorschlag ab, doch die<br />

4.In der PKS 2015 heißt es: „Bei Straftaten<br />

gegen das Leben (29,2 %), Vergewaltigung<br />

und sexuelle Nötigung (21,3 %)<br />

sowie gefährlicher und schwerer Körperverletzung<br />

(24,9 %) besaß etwa einer von<br />

vier Tatverdächtigen keine deutsche<br />

Staatsbürgerschaft.“ Das ist erschreckend<br />

angesichts der Tatsache, dass der<br />

offizielle Ausländeranteil in Sachsen bei<br />

drei Prozent liegt. Besonders auffällig<br />

waren übrigens Polen (1.940 Tatverdächtige,<br />

+ 9,3 % gegenüber 2014) und Tunesier<br />

(1.528 Tatverdächtige, + 16,6 %).<br />

Nur mit Grenzkontrollen und einer konsequenten<br />

Abschiebung krimineller Ausländer<br />

lassen sich diese Probleme lösen.<br />

5.Zu dem Anstieg der Aufklärungsquote<br />

kam es einzig und allein, weil 2015 so<br />

viele Asylbewerber unkontrolliert eingereist<br />

sind und fast alle der 15.766 ausländerrechtlichen<br />

Verstöße sehr leicht<br />

aufgeklärt werden konnten. Im Bereich<br />

der Allgemeinkriminalität geht die Aufklärungsquote<br />

dagegen seit Jahren zurück,<br />

obwohl eigentlich bei angeblich<br />

abnehmender Straftatenzahl eine funktionierende<br />

Polizei mehr Fälle erfolgreich<br />

aufklären müsste.<br />

Fortsetzung auf Seite 4


Seite 4<br />

ALTERSARMUT | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />

Fortsetzung von Seite 3<br />

Nun kommt noch hinzu, was die Polizeiliche<br />

Kriminalstatistik alles verschweigt:<br />

Das fängt an bei der Dunkelziffer der Straftaten;<br />

dem Anzeigeverhalten der Opfer, das<br />

davon abhängt, wie hoch das Vertrauen der<br />

Bürger in die Polizei ist; und endet bei der<br />

Frage, wie viel die Polizei eigentlich noch<br />

leisten kann, nachdem sie jahrelang kaputtgespart<br />

wurde.<br />

Wo die Polizei mangels Personal nicht kontrollieren<br />

kann, findet sie auch keine Straftaten.<br />

Außerdem stapeln sich die offenen<br />

Vorgänge auf den Schreibtischen der Beamten.<br />

Sie konnten deshalb in der Statistik<br />

keine Berücksichtigung finden.<br />

Im Dezember 2014 gab es 57.663 offene<br />

Vorgänge, ein Jahr später 74.251. Was<br />

Ihnen der Innenminister auch nicht sagt:<br />

40.912 angezeigte Straftaten wurden 2015<br />

gar nicht mitgezählt, weil sie aus unterschiedlichen<br />

Gründen keine PKS-Freigabe<br />

erhielten. Ebenso versteckt die Statistik<br />

tausende ungezählte<br />

Straftaten,<br />

die tatsächlich<br />

mehrere sind,<br />

aber statistisch<br />

nur als eine Tat<br />

erfasst werden.<br />

Sie sehen also,<br />

dass hier in Sachsen<br />

und bundesweit<br />

eine Menge<br />

unter den Tisch<br />

gekehrt wird, damit<br />

kein unnötiger<br />

Staub aufgewirbelt<br />

wird.<br />

Ulbig betreibt mit<br />

seiner einfachen<br />

Interpretation der Kriminalstatistik Volksverdummung,<br />

um das Versagen der Koalition<br />

aus CDU und SPD zu vertuschen. Viele<br />

Bürger reagieren darauf, indem sie sich aus<br />

eigener Tasche um ihre Sicherheit kümmern,<br />

Alarmanlagen installieren, bessere<br />

Schlösser einsetzen und gefährliche Plätze<br />

meiden. Dabei darf es aber nicht bleiben:<br />

Sie müssen die Regierung auch daran erinnern,<br />

dass sie ihren Schutzauftrag ihnen gegenüber<br />

wieder ernster nehmen muss.<br />

MdL Sebastian Wippel<br />

Altersarmut im Handwerk<br />

Kreishandwerkerschaft und AfD beraten zu Altersarmut im Handwerk<br />

Antrag der AfD-Fraktion Drs. 6/5136<br />

MdL Mario Beger<br />

Die 12-Punkte-Resolution zur Bekämpfung<br />

einer drohenden Altersarmut im Handwerk<br />

stand am 1. Juni <strong>2016</strong> im Mittelpunkt eines<br />

Gespräches zwischen Vertretern der Kreishandwerkerschaft<br />

der Region Meißen und<br />

Mitgliedern der „Alternative für Deutschland“.<br />

Angelika Meyer-Overheu (Fraktionsvorsitzende<br />

der AfD im Kreistag) sowie<br />

Mario Beger (MdL der AfD für Großenhain<br />

und Umgebung und Wirtschaftspolitischer<br />

Sprecher der AfD im Sächsischen Landtag<br />

und Kreisrat) berieten dazu mit Kreishandwerksmeister<br />

Kurt Hähnichen, Jens-<br />

Torsten Jacob, dem Geschäftsführer der<br />

Kreishandwerkerschaft, Ernst Kriesch, dem<br />

stellvertretenden Kreishandwerksmeister<br />

sowie dem Obermeister der Bäckerinnung,<br />

Peter Liebe. Die Kreishandwerkerschaft<br />

hatte den Erfahrungsaustausch angeregt.<br />

Besondere Bedeutung wurde dabei den<br />

spezifischen regionalen Besonderheiten,<br />

die ihre Ursachen im niedrigen Lohnniveau<br />

des Ostens haben, beigemessen.<br />

Kurt Hähnichen prangerte unter anderem<br />

die erhöhte Belastung der Firmen durch die<br />

Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge<br />

sowie den enorm höheren Arbeitsaufwand,<br />

der durch die Dokumentationspflicht<br />

nach Einführung des Mindestlohnes<br />

entstanden ist, an. Weiterhin äußerten die<br />

Vertreter der Kreishandwerkerschaft ihr<br />

Unverständnis über die finanzielle Belastung<br />

als Folge der Einführung der elektronischen<br />

Kassenpflicht. Bezüglich Nachfolgeregelung<br />

wurde außerdem viel Kritik<br />

darüber laut, dass die Steuerlast bei Betriebsübergaben<br />

zu hoch sei.<br />

Mario Beger bezeichnete das Gespräch als<br />

sehr konstruktiv und äußerst praxisnah, da<br />

er sich als selbstständiger Handwerksmeister<br />

vollumfänglich in die Situation hineinversetzen<br />

kann, weil er selbst mit diesen<br />

Missständen konfrontiert wird. „Unsere<br />

Standpunkte und Meinungen stimmten mit<br />

denen der Vertreter der Kreishandwerkerschaft<br />

überein, was mich nicht überraschte“,<br />

resümierte er.<br />

Weiterhin informierte er die Handwerker<br />

zum Beispiel auch über das Procedere des<br />

Einbringens von Anfragen und Anträgen<br />

und erklärte, dass von den anderen Landtagsfraktionen<br />

bisher keinem einzigen<br />

Antrag der AfD zugestimmt wurde. Im Gegensatz<br />

dazu beurteilen die Landtagsabgeordneten<br />

der AfD die Anträge anderer<br />

Fraktionen nach Sachinhalten, nicht danach,<br />

welche Partei diese einbringt.<br />

Beger bot in diesem Zusammenhang an,<br />

Wünsche und Anregungen entgegen zu<br />

nehmen und ggf. an die zuständigen Stellen<br />

weiterzuleiten.<br />

Er versprach, sich weiterhin stark für das<br />

Handwerk einzusetzen. Wegen der Themenfülle<br />

und der Brisanz der aufgeworfenen<br />

Probleme wurde leider der geplante<br />

Zeitrahmen gesprengt. Weitere Treffen sollen<br />

deshalb folgen.


<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | VERKEHRSPOLITIK Seite 5<br />

Wie die Regierung einen AfD-Antrag<br />

zum Bahn-Fernverkehr kopiert<br />

Antrag der AfD Fraktion Drs. 6/4855<br />

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur hat am 16. März dieses<br />

Jahres den Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans<br />

(BVWP) präsentiert. Dieser<br />

wird alle 10 bis 15 Jahre erarbeitet und stellt<br />

wichtige verkehrspolitische Weichen für den<br />

Planungshorizont bis 2030. Leider fanden<br />

wichtige Bahnstrecken in Sachsen keine ausreichende<br />

Berücksichtigung.<br />

Der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag<br />

ist es besonders wichtig, dass es in Sachsen<br />

wieder einen flächendeckenden Bahnfernverkehr<br />

gibt. Deshalb stellten wir umgehend<br />

für das Plenum im April unseren<br />

Antrag an die Staatsregierung, sich auf<br />

Bundesebene für eine bessere Berücksichtigung<br />

sächsischer Bahnprojekte in den<br />

BVWP stark zu machen.<br />

Folgende Projekte sollen intensiver gefördert<br />

werden:<br />

1. Projekt-Nr. 2-029-V01: Ausbau der Eisenbahnstrecke<br />

Dresden-Görlitz-Grenze<br />

D/PL (inklusive ihrer Elektrifizierung ab<br />

Dresden-Klotzsche und der Erhöhung der<br />

Maximalgeschwindigkeit auf 160 km/h).<br />

2.Projekt-Nr. 2-028-V01: Ausbau der<br />

Eisenbahnstrecke Cottbus-Görlitz (inklusive<br />

ihrer Elektrifizierung).<br />

3.Projekt-Nr. 2-045-V01: Neubau der<br />

Eisenbahnstrecke Dresden-Prag über<br />

Heidenau bis zur Grenze D/CZ (Usti nad<br />

Labem).<br />

4.Aufnahme der Eisenbahnstrecke Plauen-<br />

Bad Brambach-Grenze D/CZ bis Cheb<br />

(inklusive ihrer Elektrifizierung) in den<br />

Bundesverkehrswegeplan.<br />

5.Aufnahme der Eisenbahnstrecke Chemnitz-Leipzig<br />

(inklusive ihrer Elektrifizierung)<br />

in den Bundesverkehrswegeplan.<br />

Wie gewohnt lehnt die Staatsregierung den<br />

Antrag der AfD-Fraktion am 20. 04. <strong>2016</strong><br />

ab. Doch ohne wenigstens eine Schamfrist<br />

abzuwarten brachte die Regierungskoalition<br />

zwei Wochen später einen eigenen Antrag<br />

ein, der den Ausbau der grenzüberschreitenden<br />

Bahnstrecken in Sachsen<br />

forderte – also große Teile unseres Antrages<br />

übernahm.<br />

MdL Silke Grimm<br />

Auf diese Kopie in der Landtagsdebatte angesprochen,<br />

führte z. B. Herr Heidan (CDU)<br />

aus, die AfD würde angeblich Europa ablehnen<br />

und er verstehe nicht, wieso sich die<br />

AfD jetzt für eine grenzüberschreitende<br />

Bahnverbindung nach Polen stark macht.<br />

Aber dieser Vergleich hinkt. Eine Bahnverbindung<br />

von Paris bis Kiew gab es bereits<br />

vor der EU. Zudem lehnt die AfD die EU<br />

nicht ab, sondern will sie zu einem Europa<br />

der Nationalstaaten mit gemeinsamem<br />

Binnenmarkt reformieren. Dazu gehören<br />

auch grenzüberschreitende Fernverkehrsverbindungen<br />

der Bahn.<br />

Das war nun mittlerweile das vierte Thema<br />

nach Asyl, Polizei und Schule, bei dem die<br />

Arbeit unserer Fraktion kurz nach Ablehnung<br />

im Plenum von der Regierungskoalition<br />

aufgenommen wurde.<br />

Wir können daher nur sagen, AfD wirkt im<br />

Sächsischen Landtag!<br />

Silke Grimm (MdL)<br />

Verkehrspolitische Sprecherin<br />

Ausschuss Wirtschaft, Arbeit und Verkehr


Seite 6<br />

FINANZPOLITIK | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />

Bedeutung<br />

des Bargeldes<br />

AfD-Fraktion kämpft im Sächsischen Landtag gegen<br />

die drohende Abschaffung des Bargeldes<br />

Schul- und sportpolitische<br />

Sprecher der<br />

AfD-Fraktionen treffen sich<br />

im Sächsischen Landtag<br />

Im Juni trafen sich die schul- und sportpolitischen<br />

Sprecher der AfD-Landtagsfraktionen<br />

aus Baden-Württemberg,<br />

Brandenburg, Sachsen, Hamburg und<br />

Bremen im Sächsischen Landtag zum<br />

Erfahrungsaustausch.<br />

Die AFD-Abgeordneten Detlev Spangenberg und Andrea Kersten erklären vor der Parteibasis die<br />

politische Position der AfD-Fraktion zum Thema „Bargeld erhalten!“<br />

Auf Antrag der AfD-Fraktion fand in einer<br />

der letzten Landtagssitzungen im Sächsischen<br />

Landtag eine Aktuelle Debatte zum<br />

Thema „Bargeld ist gelebte Freiheit“ statt.<br />

Die AfD-Fraktion veröffentlichte dazu eine<br />

Erklärung mit dem Ziel, die drohende Abschaffung<br />

des Bargeldes politisch zu verhindern:<br />

„Bargeld ist nicht nur gelebte, sondern auch<br />

geprägte und gedruckte Freiheit. Der von<br />

der Bundesregierung geplante Vorstoß,<br />

Obergrenzen für Bargeld ab 5.000 Euro<br />

einzuführen, ist ein weiterer schwerer Einschnitt<br />

in die freiheitlichen Bürgerrechte<br />

und ein möglicher Verstoß gegen das<br />

Grundgesetz. Darin ist geregelt, dass Freiheitsrechte<br />

nur bei unbedingter Notwendigkeit<br />

eingeschränkt werden dürfen.<br />

Die geplante Obergrenze ist ein unanständiger<br />

Angriff auf den Datenschutz, denn<br />

Banken, Finanzamt und Behörden können<br />

leichter überprüfen und kontrollieren,<br />

wann, wo und wie viel Geld von Bürgern<br />

ausgegeben wurde. Kontrollen des Staates<br />

über den Bürger dürfen nicht weiter zunehmen.<br />

79 Prozent der Deutschen sind gegen<br />

die Einführung eines Zahlungslimits. Doch<br />

der Bundesregierung ist der Wille des Souveräns<br />

offenbar egal, wie bereits die Einführung<br />

des Euro oder die aktuelle<br />

Migrationspolitik beweisen. Hier wurde das<br />

Volk ebenfalls nicht gefragt.<br />

Es ist Strategie von EU-Kommissionschef<br />

Juncker, einen Vorstoß bei unpopulären<br />

Themen zu machen und zu beobachten,<br />

was passiert. Erfolgt kein oder wenig Widerstand,<br />

kommt der entsprechende Beschluss.<br />

Darum ist es besonders wichtig, diese Pro-<br />

Bargeld-Debatte zum jetzigen Zeitpunkt zu<br />

führen, denn Finanzminister Schäuble ließ<br />

einen entsprechenden Testballon bereits<br />

steigen.<br />

Die AfD ist die Partei, die sich dafür einsetzt,<br />

Bargeld zu erhalten. Mehr als jede andere<br />

Partei!<br />

In Zukunft wollen die Landtagsfraktionen<br />

ihre politische Arbeit miteinander<br />

abstimmen, denn es warten ähnliche<br />

Aufgaben: Der Bildungsbereich ist unterfinanziert<br />

und die links-rot-grünen Parteien<br />

wollen ihre Gender-Ideologie in<br />

den Lehrplänen dauerhaft verankern<br />

und bereits Grundschüler über angebliche<br />

sexuelle Vielfalt „aufklären“. Diese<br />

Frühsexualisierung der Kinder, die im<br />

neuen Lehrplan in Baden-Württemberg<br />

bereits Realität werden soll, will die AfD<br />

verhindern.<br />

Zudem wurden die Erfahrungen aus Bremen<br />

und Hamburg zum inklusiven Bildungssystem<br />

besprochen, die wenig ermutigend<br />

sind. Die sächsische AfD-Fraktion<br />

setzt sich weiterhin für den Erhalt<br />

der Förderschulen und eine Inklusion<br />

mit Augenmaß ein. Über die Notwendigkeit<br />

der Stärkung des Lehrerberufs sowie<br />

dessen Autorität gab es breiten Konsens<br />

in allen Landtagsfraktionen.


<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | RENTENPOLITIK Seite 7<br />

Interview zum Thema Rente<br />

mit MdL André Wendt<br />

MdL André Wendt<br />

1. Laut ARD-Deutschlandtrend sorgt<br />

sich mehr als jeder 2. Deutsche, der<br />

noch keine Rente oder Pension bezieht,<br />

um sein Auskommen in der Rentenzeit.<br />

Demnach fühlen sich insgesamt<br />

57 % nicht genügend abgesichert.<br />

Sind solche Zahlen nicht alarmierend<br />

für ein Land wie Deutschland?<br />

Unter der jungen Bevölkerung sind die Zahlen<br />

noch alarmierender. Bei den 18-34-Jährigen<br />

fühlen sich 62 % schlecht abgesichert.<br />

Die junge Generation merkt, dass das bisherige<br />

Rentensystem nicht in der Lage sein<br />

wird, eine Absicherung im Alter zu gewährleisten.<br />

Jedem, der in Deutschland 45 Jahre<br />

in Vollzeit gearbeitet und in die Rentenkassen<br />

einbezahlt hat, muss ein Leben ohne<br />

Armut im Alter ermöglicht werden. Dies bedeutet,<br />

dass die Rentensätze über der Armutsgrenze<br />

bzw. Hartz IV-Niveau liegen<br />

müssen.<br />

2. Vom früheren CDU-Arbeitsminister<br />

Norbert Blüm stammt der Satz: „Die<br />

Renten sind sicher.“ Deutschlands<br />

Rentensystem sei bis 2029 „stabil und<br />

zukunftsfest“, sagt hingegen Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel. Was kommt<br />

nach 2029?<br />

Das kann niemand sicher sagen. Dass wir<br />

aber in eine Sackgasse fahren, aus der wir<br />

nicht mehr herauskommen, wenn wir nicht<br />

rechtzeitig eingreifen: dazu braucht man<br />

keine Glaskugel, sondern nur gesunden Menschenverstand.<br />

Die Sicherheit der Rente<br />

hängt von vielen Faktoren ab. Genannt seien<br />

hier bspw. das Lohnniveau in Abhängigkeit<br />

zur Konjunktur und das Verhältnis Beitragszahler<br />

zu Empfänger. Hierbei spielt u. a. der<br />

Nachhaltigkeitsfaktor und das Verhältnis von<br />

Rentenzahlern und Rentenbeziehern berücksichtigt<br />

und hat damit Auswirkungen auf die<br />

Rentenanpassung, eine große Rolle.<br />

3. Die Rentenreform von 1957 war die<br />

Geburtsstunde der Umlagefinanzierung.<br />

Mit einem Beitragssatz von 14 %<br />

sollten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge<br />

zukünftig eine sofortige<br />

Rentenzahlung sicherstellen. Damals<br />

ging man von einer durchschnittlichen<br />

Rentenbezugsdauer von 9,6 Jahren<br />

aus, heute beträgt sie 19,4. Kann das<br />

System unter solchen Voraussetzungen<br />

überhaupt noch funktionieren?<br />

Prinzipiell kann solch ein System funktionieren.<br />

Es bedarf der dafür notwendigen Rahmenbedingungen,<br />

um das Rentenniveau zu<br />

sichern. Dazu zählt eine Familienpolitik, die<br />

dafür sorgt, dass ausreichend Beitragszahler<br />

in die Rentenkasse einzahlen. Unter den heutigen<br />

Rahmenbedingungen muss jedoch<br />

gesagt werden, dass aufgrund steigender<br />

Kosten, des demografischen Wandels, eines<br />

längeren Rentenbezuges und niedriger Löhne<br />

das System nicht zukunftsfähig ist und zu<br />

einem sinkenden Rentenniveau und steigender<br />

Altersarmut führen wird. Wenn Sie nach<br />

derzeitigen Berechnungen nach 45 Jahren<br />

Beschäftigung, bei 12 € Stundenlohn in Vollzeit,<br />

in Rente gehen, steht Ihnen eine Nettorente<br />

knapp oberhalb der Grundsicherung<br />

zu. Deshalb kann das Umlageverfahren in<br />

Zukunft wohl nur der Grundbaustein sein<br />

und muss ergänzt werden. Wenn eine Rentenreform<br />

eingeleitet werden soll, sollte man<br />

sich bewährte Systeme aus den Nachbarländern<br />

zum Vorbild nehmen. Mein Favorit<br />

wäre dann eine Anlehnung an das Rentensystem<br />

der Schweiz.<br />

4. Die etablierten Parteien behaupten<br />

immer wieder, dass die Welle an illegalen<br />

Migranten nach Deutschland<br />

eine „Bereicherung“ für uns alle sei.<br />

Schließlich brauchten wir wegen der<br />

negativen demographischen Entwicklung<br />

Einwanderung. Gleichzeitig weist<br />

der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-<br />

Werner Sinn, darauf hin, dass die bisherige<br />

Migration eine große Belastung<br />

der Staats- und Sozialkassen sei. In der<br />

Nettobilanz verursache sie dem deutschen<br />

Staat mehr Kosten durch Sozialleistungen<br />

und andere Ausgaben als<br />

sie Einnahmen durch Steuern und Sozialbeiträge<br />

bringe. Verschärft die<br />

Bundesregierung damit das Renten-<br />

Problem, anstatt es zu lösen?<br />

Eine unkontrollierte Einwanderung ist nicht<br />

erstrebenswert und stellt deshalb auch keine<br />

Bereicherung dar. Das Rentenproblem kann<br />

allein durch Zuwanderung nicht gelöst werden.<br />

Wir können es etwas abfedern, aber nur<br />

dann, wenn es sich um junge und gut ausgebildete<br />

Zuwanderer handelt, die sich einbringen<br />

und somit auch Sozialversicherungsbeiträge<br />

zahlen. Dabei sollte auch auf die Geschlechterverhältnisse<br />

geachtet werden, da<br />

ein unausgewogenes Verhältnis die demografischen<br />

Verschiebungen verschärfen würde.<br />

Und da gebe ich Herrn Prof. Sinn Recht, die<br />

bisherige Migration führt zu einer höheren<br />

Belastung für die Staats- und Sozialkassen<br />

und kann damit auch negative Auswirkungen<br />

auf unser Rentensystem haben. Dem entgegenzuwirken<br />

muss unsere Aufgabe sein.<br />

5. Kann es überhaupt ein tragendes<br />

Rentenkonzept geben, das ohne eine<br />

vernünftige Familienpolitik langfristig<br />

funktioniert?<br />

Nein, denn beides bedingt sich gegenseitig.<br />

Ein Bevölkerungs- bzw. Geburtenwachstum<br />

kann nur durch eine Familienpolitik, die<br />

auch den ihr zustehenden Stellenwert in der<br />

Gesellschaft haben muss, erreicht werden.<br />

Mit einer Politik der ungesteuerten Zuwanderung<br />

entzieht sich die Bundesregierung<br />

einer aktiven Familienpolitik.<br />

6. Glauben Sie, dass die etablierten<br />

Parteien überhaupt in der Lage sind,<br />

die Altersversorgung zu sichern? Oder<br />

schieben sie das Problem nur auf?<br />

Sicherlich werden die Regierungsparteien<br />

dazu intellektuell in der Lage sein, entsprechende<br />

Reformen auf den Weg zu bringen.<br />

Die Frage ist nur, wer sie auf die Tagesordnung<br />

setzt. Des Weiteren dürfen die etablierten<br />

Parteien nicht nur die Wählergruppe der<br />

Rentner im Blick haben, sie müssen sich<br />

ganzheitlich ausrichten. Ebenso ist entscheidend,<br />

inwieweit man bereit ist, das Rentensystem<br />

grundlegend zu reformieren oder ob<br />

man wieder nur den Weg des geringsten Widerstandes<br />

geht und einen Weg findet, das<br />

längst gescheiterte System über weitere 5-10<br />

Jahre zu retten.


Seite 8<br />

DIE AFD VOR ORT | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />

AfD-Bürgerbüros in Sachsen<br />

Bürgerbüros im Raum Dresden<br />

Ort MdL PLZ Straße Telefon E-Mail Öffnungszeiten<br />

Bautzen Dr. K. Muster 02625 Heringstr. 6 0 35 91/5 31 52 52 kirsten.muster@afdsachsen.de Di 14 – 17, Mi 11 – 14,<br />

Do 14 – 18<br />

Dippoldiswalde A. Barth 01744 Am Markt 10 0 35 04/7 24 38 47 andre.barth@afdsachsen.de Di, Do 10 – 18<br />

Dresden J. Urban, A. Wendt 01067 Wilsdruffer Str. 11 03 51/32 30 05 95 afdbuero-dresden@urban-wendt.de Mo, Di, Do 09 – 14,<br />

Mi 14 – 19<br />

Freital A. Barth 01705 Dresdner Str. 234 03 51/33 94 89 66 andre.barth@afdsachsen.de Di, Do 14 – 18<br />

Görlitz S. Wippel 02826 Salomonstr. 2 0 35 81/8 79 64 73 goerlitz@sebastian-wippel.de Mo, Fr 9 – 13,<br />

Eingang über Berliner Str. 50 Mi 9 – 13 und 15 – 19<br />

Großenhain M. Beger 01558 Dresdner Straße 7 0 35 22/5 59 61 87 mario.beger@afdsachsen.de Di, Do 10 – 18<br />

Hoyerswerda J. Urban, A. Wendt 02977 Am Bahnhofsvorplatz 1b 0 35 71/9 27 71 08 afdbuero-hoyerswerda@urban-wendt.d Mo, Mi, Fr 10 – 14<br />

Di, Do 14 – 18<br />

Kamenz S. Grimm, S. Wippel 01917 Willy-Muhle-Straße 32 03 57 83/74 88 80 silke.grimm@afdsachsen.de Mo 10 – 14, Mi 14 – 18<br />

Löbau S. Grimm 02708 Breitscheidstr. 42 0 35 85/4 52 47 91 silke.grimm@afdfraktionsachsen.de Di 14 – 18, Do 10 – 14<br />

Meißen M. Beger, 01662 Roßmarkt 3 0 35 21/4 92 18-27/-28 mario.beger@afdsachsen.de Di 11 – 18, Do 10 – 18<br />

D. Spangenberg detlev.spangenberg@slt.sachsen.de<br />

Moritzburg Dr. K. Muster 01468 Markt 15 03 52 07/99 73 33 kirsten.muster@afdsachsen.de Di 10 – 16, Do 10 – 18<br />

Radebeul D. Spangenberg 01445 Eduard-Bilz-Straße 33 03 51/2 72 21 52 detlev.spangenberg@slt.sachsen.de nach Vereinbarung<br />

Weißwasser S. Wippel 02943 Muskauer Str. 73 0 35 76/2 18 66 78 weisswasser@sebastian-wippel.de nach Vereinbarung<br />

Zittau S. Grimm 02763 Bahnhofstr. 33 0 35 83/5 54 94 00 silke.grimm@afdsachsen.de Mo, Mi 10 – 14, Fr 14 – 18<br />

Bürgerbüros im Raum Leipzig<br />

Ort MdL PLZ Straße Telefon E-Mail Öffnungszeiten<br />

Borna Dr. F. Petry 04552 Grabengasse 1 0 34 33/2 45 47 21 borna@fraukepetry.net Mo, Mi 10 – 16, Di 10 – 18,<br />

Do 10 – 15, Fr 12 – 16<br />

Delitzsch Dr. F. Petry, 04509 Bismarckstraße 40 03 42 02/30 56 40 delitzsch@fraukepetry.net Di, Mi, Do 10 – 16<br />

U. Wurlitzer delitzsch@uwewurlitzer.de<br />

Eilenburg Dr. F. Petry, 04838 Leipziger Straße 56 0 34 23/7 50 65 55 eilenburg@fraukepetry.net Mo, Fr 12 – 18, Mi 14 – 18<br />

U. Wurlitzer eilenburg@uwewurlitzer.de<br />

Grimma Dr. F. Petry 04668 Frauenstraße 17 0 34 37/9 41 71 42 grimma@fraukepetry.net Mo, Fr 10 – 15, Di 11 – 19<br />

Mi 12 – 18, Do 9 – 12<br />

Leipzig U. Wurlitzer 04105 Nordstr. 1 03 41/4 42 89 95 leipzig@uwewurlitzer.de Mo bis Fr 9 – 15<br />

Leipzig-Grünau U. Wurlitzer 04207 Selliner Str. 1 a-c 03 41/94 06 17 60 gruenau@uwewurlitzer.de Di, Do 10 – 16, Mi 15 – 18<br />

Oschatz D. Spangenberg 04758 Wermsdorfer Straße 1 03 51/2 72 21 52 detlev.spangenberg@slt.sachsen.de Di 10.30 – 17<br />

(01 75/7 27 80 66)<br />

Bürgerbüros im Raum Chemnitz<br />

Ort MdL PLZ Straße Telefon E-Mail Öffnungszeiten<br />

Annaberg-Buchholz C. Hütter 09456 Adam-Ries-Straße 16 0 37 33/14 54 00 carsten.huetter@afdsachsen.de Di, Do 16 – 18,<br />

(01 78/5 45 95 03) Fr nach Absprache<br />

Aue C. Hütter 08280 Altmarkt 7 01 78/5 45 95 03 carsten.huetter@afdsachsen.de Di, Do 16 – 18.00<br />

Chemnitz C. Hütter 09112 Theaterstraße 15 03 71/66 62 66 16 carsten.huetter@afdsachsen.de Di bis Fr 17 – 19<br />

Freiberg K. Wilke 09599 Kesselgasse 10 0 37 31/1 64 08 01 freiberg@karin-wilke.de Di, Do 10 – 13 u. 14 – 18<br />

Limbach-Oberfrohna A. Kersten 09212 Helenenstr. 33 0 37 22/6 00 17 56 andrea.kersten@afdfraktionsachsen.de Di 14 – 18,<br />

Fr 10 – 12 u. 13 – 16<br />

Lugau C. Hütter 09385 Stollbergerstraße 7 01 78/5 45 95 03 carsten.huetter@afdsachsen.de Di, Mi 16 – 18<br />

Marienberg C. Hütter 09496 Dörfelstraße 28 0 37 35/6 13 84 carsten.huetter@afdsachsen.de Mo bis Fr 09 – 18<br />

(01 78/5 45 95 03)<br />

Markneukirchen G. Wild 08258 Dorfstr. 2 01 71/7 34 92 20 markneukirchen@gunter-wild.de nach Vereinbarung<br />

Mittweida A. Kersten 09648 Rochlitzer Straße 19 0 37 27/9 99 20 30 andrea.kersten@afdsachsen.de Mo 14 – 18,<br />

Do 10 – 12 und 13 – 16<br />

Plauen G. Wild 08527 Marienstraße 22 0 37 41/3 83 54 92 plauen@gunter-wild.de Mo, Do 14 – 18<br />

Rodewisch G. Wild 08228 Äußere Lengenfelder Str. 10 0 37 44/2 29 60 29 rodewisch@gunter-wild.de Di 14 – 18, Do 10 – 14<br />

Treuen G. Wild 08233 Weststraße 6 0 15 25/9 33 92 33 gunter.wild@afdfraktionsachsen.de nach Vereinbarung<br />

treuen@gunter-wild.de<br />

Zwickau G. Wild 08064 Lengefelder Straße 54 03 75/28 32 03 92 zwickau@gunter-wild.de Di 9.30 – 13 u. 13.30 – 18<br />

afd-buergerinfo@t-online.de<br />

Besuchen Sie unsere Bürgerbüros und diskutieren Sie mit uns.<br />

Mit oder ohne Termin. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.


<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | NEUERÖFFNUNG BÜRGERBÜROS<br />

Seite 9<br />

Bürgerbüro-Eröffnungen<br />

Bürgerbüro Löbau · 18. April <strong>2016</strong><br />

Bürgerbüro Freiberg · 11. Mai <strong>2016</strong><br />

Bürgerbüro Zwickau · 21. Mai <strong>2016</strong> Bürgerbüro Limbach-Oberfrohna · 30. Mai <strong>2016</strong><br />

LINKE fordert öffentlich Aufhebung der<br />

Terror-Einstufung der PKK<br />

sche Partei Deutschlands“ (MLPD) und die<br />

„Antifaschistische Revolutionäre Aktion<br />

Berlin“ (ARAB). Organisiert ist das Aktionsbündnis<br />

unter der Bezeichnung „Tatort<br />

Kurdistan“. Im November 2013 organisierte<br />

„Tatort Kurdistan“ in Berlin eine Demonstration<br />

anlässlich des 20. Jahrestages<br />

des PKK-Verbots. Die ca. 5.500 Teilnehmer<br />

forderten dabei die Aufhebung des<br />

PKK-Verbots in Deutschland. Bei gemeinsamen<br />

Kundgebungen von deutschen<br />

Linksextremisten und PKK-Anhängern ist<br />

es in Deutschland bereits mehrfach zu Gewaltausbrüchen<br />

gekommen. Infostände<br />

der MLDP werden bei Gewerkschaftsveranstaltungen<br />

in Sachsen jedoch geduldet.<br />

Laut Verfassungsschutzbericht finanziert<br />

sich die PKK in Deutschland durch mehr<br />

oder weniger freiwillige Spenden. Von kurdischen<br />

Familien werden im Jahr mehrere<br />

hundert Euro verlangt; Geschäftsleute<br />

Im Mai brachte die AfD-Fraktion eine aktuelle<br />

Debatte im Sächsischen Landtag ein<br />

mit dem Titel: „Keine Visafreiheit für die<br />

Türkei – erst die Armenier und jetzt die<br />

Kurden?“ In der Debatte forderte der Abgeordnete<br />

der Partei „Die Linke“, Mirko<br />

Schultze, öffentlich die Aufhebung der Terror-Einstufung<br />

der PKK. Schultze sagte<br />

wörtlich: „Das werden wir ändern!“<br />

Dazu erklärt der sicherheitspolitische<br />

Sprecher der AfD-Fraktion, Carsten Hütter:<br />

„Die Linke sollte sich einmal mit dem Bericht<br />

des Verfassungsschutzes des Jahres<br />

2014/15 befassen. Darin wird klar dargestellt,<br />

dass die PKK intensiven Kontakt und<br />

Zusammenarbeit mit gewalttätigen linksextremistischen<br />

Organisationen deutschlandweit<br />

– also auch in Sachsen –<br />

unterhält. Auf linksextremistischer Seite<br />

sind dies u. a. die „Marxistisch-Leninistimüssen<br />

auch schon mal mehrere Tausend<br />

Euro bezahlen. Im Jahr 2013 wurden<br />

damit 9 Millionen Euro eingesammelt. Die<br />

PKK verfügt auch in Deutschland über ein<br />

gut organisiertes Medienwesen, um ihre<br />

Anhänger zu beeinflussen. So erscheint die<br />

PKK-Tageszeitung „Yeni Özgür Politika“<br />

(YÖP) mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren<br />

und es gibt einen Fernsehsender,<br />

der mit einer norwegischen Lizenz ausgestattet<br />

ist.<br />

Die PKK verübt ausschließlich Anschläge<br />

in der Türkei. Die ‚Kurdische Arbeiterpartei‘<br />

erweist damit ihren unterdrückten<br />

Landsleuten in der Türkei einen Bärendienst<br />

und liefert zum Teil Vorwand und<br />

Argumente für das völlig überzogene Agieren<br />

des türkischen Diktators Erdogan. Für<br />

die PKK ist Deutschland ein Rückzugsgebiet.<br />

Hier werden auch Kämpfer für den<br />

Einsatz in der Türkei rekrutiert.“


Seite 10<br />

WAFFENRECHT IN DEUTSCHLAND | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />

MdL Detlev Spangenberg erteilt im Landtag den Grünen eine<br />

Lektion zum Thema Waffenrecht<br />

MdL Detlev Spangenberg vor dem Sächsischen Landtag<br />

Die Grünen hatten im April einen Antrag<br />

gestellt „Mit Konsequenz gegen illegalen<br />

Waffenbesitz und unzuverlässige<br />

Waffenbesitzer“ (Drs. 6/4827).<br />

Der Sportschütze und AfD-Abgeordnete<br />

Detlev Spangenberg entgegnete<br />

der „Öko-Partei“ im Sächsischen<br />

Landtag:<br />

„Die Begriffe „illegaler Waffenbesitz“ und<br />

„unzuverlässige Waffenbesitzer“ werden von<br />

der Fraktion GRÜNE wieder in einen Zusammenhang<br />

gebracht. Meine Damen und<br />

Herren von den GRÜNEN, wovor haben Sie<br />

eigentlich Angst? Vor Sportschützen, Jägern,<br />

Waffensammlern brauchen Sie keine Angst<br />

zu haben. Sie müssen Angst haben vor den<br />

beiden Landtagswahlen in diesem Jahr!<br />

Davor müssen Sie zittern, nicht vor den<br />

Sportschützen.<br />

Andererseits müssen wir wiederum Angst<br />

vor Ihnen haben. Weil Sie eine Partei sind,<br />

die die Leute gängelt; die bevormundet, die<br />

eine Partei der Einschränkungen der persönlichen<br />

Freiheiten ist, eine Partei der Umerziehung,<br />

eine Schikane-Partei. Kurz: Sie sind<br />

ein Risiko für eine Demokratie; Sie dürften<br />

in einem demokratischen Parlament gar<br />

nicht vertreten sein. Sie haben einmal sehr<br />

gute Politik gemacht. Was Sie jetzt machen,<br />

ist Umerziehung. Dann fordern Sie in Ihrem<br />

Antrag noch, Sie wollen die verbotenen Waffen<br />

kontrollieren. Wie machen Sie denn das?<br />

Sie sind nicht in den Waffenschränken drin.<br />

Glauben Sie denn, dass sie die alle in die<br />

Waffenschränke einsortiert haben? Das ist<br />

doch eine Kuriosität. Ich kann mir nicht vorstellen,<br />

wie Sie es machen wollen. Das ist ja<br />

der Sinn der verbotenen Waffen, dass Sie sie<br />

nicht finden.<br />

Ich habe Ihnen schon am 17. 12. klipp und<br />

klar erklärt, dass die Richtlinie von 1991 bereits<br />

eine Diskriminierung darstellte. Sie<br />

haben wieder nicht zugehört. Man muss wiederum<br />

Angst haben vor einer Partei, die<br />

solch einen Unsinn jedes Mal wieder auf die<br />

Plattform hebt. Dabei sind Sie mit anderen<br />

wieder dabei.<br />

Sie verlangen eine Ermessensvorschrift, um<br />

ihre Ideologie durchzusetzen, in dem Sie allein<br />

entscheiden, wer zuverlässig ist oder<br />

nicht. Das wurde hier schon angedacht. Das<br />

ist eine ideologische Sache. Das nennt man<br />

auch Gesinnungslumperei. So heißt der Begriff<br />

dafür.<br />

Wenn Sie eine bestimmte politische Richtung,<br />

die im Besitz von Waffen ist, als eine<br />

Gefahr ansehen, dann müssen Sie bei Ihrer<br />

Partei aber ganz deutlich hinschauen. Dann<br />

haben wir auch eine ganz große Gefahr bei<br />

Ihnen. Wir haben eines der schärfsten Waffengesetze.<br />

Es bekommt jemand keine Erlaubnis,<br />

wenn er vor zehn Jahren mit einer<br />

Mindeststrafe von einem Jahr bestraft worden<br />

ist – zehn Jahre! – oder wenn er in fünf<br />

Jahren mehr als einmal im Polizeigewahrsam<br />

war. Wir haben doch wirklich ein sehr<br />

hartes Gesetz. Es gibt schon Organisationen.<br />

Wenn Sie darin schon einmal Mitglied gewesen<br />

sind, dann dürfen Sie keine Waffen be-<br />

antragen. Dann haben wir § 6 – persönliche<br />

Eignung: Geschäftsfähigkeit, Alkohol, Drogen.<br />

Dabei sieht es auch nicht so toll aus, mit<br />

den Drogen. Sie können vermutlich gar keine<br />

Waffen beantragen, wenn ich mir das so anschaue.<br />

Dann haben wir in § 7 die Sachkunde. Haben<br />

Sie sich schon einmal den Katalog angeschaut?<br />

Es sind fast tausend mögliche Antworten.<br />

400 sind ungefähr richtig. Das<br />

können Sie einmal durchackern: was Sie machen<br />

müssen, bevor Sie überhaupt in den<br />

Genuss kommen, diesen Weg zu einer Waffe<br />

zu gehen. Dann haben wir als Letztes noch<br />

das Bedürfnis. Im Schießsportverein müssen<br />

Sie sein oder etwas Gleichwertiges. Das ist<br />

auch hochinteressant. Das ist der einzige<br />

Sportverein, bei dem der Gesetzgeber vorschreibt,<br />

wie oft jemand den Sport betreiben<br />

muss. Also der Fußballspieler muss nicht<br />

soundso viele Mal gegen den Ball treten, aber<br />

der Waffenbesitzer muss mindestens zwölfbis<br />

18 mal antreten, sonst ist das kreuzgefährlich<br />

für ihn. Viele sagen schon, das ist<br />

kein Waffengesetz, sondern ein Waffenverhinderungsgesetz.<br />

Sie beklagen die Zunahme der Beantragung<br />

von waffenrechtlichen Erlaubnissen. Warum,<br />

können Sie sich vielleicht selbst denken.<br />

Wir hatten auch schon Zeiten, z. B. als<br />

die Tennisturniere stattfanden, da haben alle<br />

auf einmal Tennis spielen wollen. Das war<br />

1995, als Graf und Becker das machten. Das<br />

sind Modeerscheinungen. Jetzt wollen sie<br />

alle Sportschützen werden. Wir können uns<br />

das auch nicht erklären. So ist es eben. Jetzt<br />

ist es eben einmal Mode, Sportschütze zu<br />

werden.<br />

Sie verdächtigen die Bürger, die Waffen besitzen.<br />

Das sind aber mehr Bürger, als Sie<br />

Wähler haben. Seien Sie einmal vorsichtig.<br />

Das ist wirklich so.<br />

Die beiden Wahlen, die jetzt kommen, habe<br />

ich schon angesprochen, aber 2017 sieht es<br />

ganz böse aus. Vielleicht sind Sie gar nicht<br />

mehr im Bundestag. Wenn Sie so weitermachen,<br />

dann kann Ihnen das passieren. Nun<br />

habe ich hier noch ein Zitat. Das passt auf<br />

Sie, auf Ihre Partei. Hören Sie zu, Herr Lippmann,<br />

speziell für Sie:<br />

„Denn nur, wer sich gern zunehmend in<br />

immer mehr Bereiche seines Lebens hineinreden<br />

lassen möchte, freie Entscheidungen<br />

verabscheut, Verbote und Vorschriften liebt,<br />

nur der wird die grüne Partei wählen.“<br />

Das werden immer weniger Bürger, und das<br />

zu unserem Glück. Recht vielen Dank.”


<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | ZUKUNFT DEUTSCHER LANDWIRTE Seite 11<br />

Total-Globalisierung gefährdet<br />

Zukunft deutscher Bauern!<br />

Jörg Urban im Gespräch mit Bauern<br />

Am 27.05. demonstrierten vor den Sächsischen<br />

Landtag rund 500 Bauern mit einem<br />

Korso von rund 100 Traktoren. Die Landwirte<br />

demonstrierten gegen ruinöse Erzeugerpreise<br />

und den damit verbundenen<br />

Existenzkampf vieler Bauernhöfe.<br />

Der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion,<br />

Jörg Urban, sprach mit den Bauern<br />

über ihre Sorgen. In den Landtagsdebatten<br />

zur Krise der Milchbauern (Drs. 6/4079<br />

und 6/5214) erklärte Urban die Probleme<br />

der Globalisierung für die Landwirte und<br />

die politischen Gegensteuern der AfD:<br />

Der Milchpreis-Verfall von kostendeckenden<br />

40 Cent auf stellenweise unter 20 Cent<br />

pro Liter, ist nur ein Symptom, welches<br />

zeigt, wie schlecht es um die Zukunft der<br />

deutschen Bauern steht, wenn die Landwirtschaftspolitik<br />

nicht sichernde Weichenstellungen<br />

vornimmt.<br />

Derzeit kann die landwirtschaftliche Produktion<br />

in Deutschland lediglich mit Subventionen<br />

am Leben erhalten werden.<br />

Beinahe die Hälfte der Betriebseinnahmen<br />

kommen inzwischen von der öffentlichen<br />

Hand. Bauern hängen damit am Tropf des<br />

Steuerzahlers, weil der weltweite Preisdruck<br />

sehr groß ist. Die hiesige Landwirtschaft<br />

mit ihren hohen Löhnen, hohem<br />

bürokratischem Aufwand, vergleichsweise<br />

kleinen Flächen und nicht zu vergessen,<br />

einem relativ unbeständigem Wetter, ist so<br />

kostenintensiv, dass deutsche Landwirte<br />

ohne Zuschüsse nicht im internationalen<br />

Wettbewerb mithalten können. Dazu kommen<br />

Steuerunterschiede innerhalb der EU,<br />

Umweltauflagen, Sozialstandards, Lohnund<br />

Lebenshaltungskosten etc., die in den<br />

allermeisten Fällen ebenfalls höher sind, als<br />

bei den Mitbewerbern aus China, Argentinien,<br />

den USA oder Frankreich. Zumal die<br />

Bauern in dem Nachbarland noch weitaus<br />

höhere Subventionen empfangen als die<br />

deutschen Landwirte. Mit den durch die EU<br />

– von Deutschland mitinitiierten – Russland-Sanktionen,<br />

die wiederum zu einem<br />

Boykott für europäische Agrarprodukte als<br />

Gegenreaktion führten, wurde den Bauern<br />

ein weiterer wichtiger Absatzmarkt zerstört.<br />

Was muss also dringend getan werden, um<br />

das langsame Sterben der Bauernhöfe und<br />

den damit verbundenen Niedergang ländlicher<br />

Strukturen in den Dörfern zu stoppen,<br />

ohne die hohen deutschen und<br />

europäischen Standards abzubauen?<br />

Dafür gibt es einen Hauptweg, der politisch<br />

beschritten werden muss: Den Schutz des<br />

einheimischen Marktes durch höhere Einfuhrzölle<br />

für Agrarimporte. Des Weiteren<br />

müssen Steuernachteile, z. B. für Diesel, abgebaut<br />

werden und es müssen Zuschüsse<br />

als Kompensation für Auflagen gezahlt werden.<br />

Im Gegenzug sollten Subventionen gezielt<br />

für regionale Erzeugung, Verarbeitung<br />

und Vermarktung gezahlt werden, um auch<br />

das Überleben kleinerer Betriebe zu gewährleisten<br />

und eine weitere Industrialisierung<br />

der Landwirtschaft zu verhindern.<br />

Schlachtviehtransporte quer durch Europa<br />

sind weder nötig noch gesund und erst<br />

recht nicht mit dem Tierschutz vereinbar.<br />

Brot, Fleisch und Butter sind mehr wert, als<br />

sie derzeit kosten!<br />

Demonstration vor dem Sächsischen Landtag<br />

Die AfD-Fraktion im Gespräch mit Demonstranten.


Seite 12<br />

INNEN- UND SICHERHEITSPOLITIK | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />

Innen- und Sicherheitspolitiker<br />

der AfD-Fraktionen treffen sich im Sächsischen Landtag<br />

Die innen- und sicherheitspolitischen Sprecher<br />

der AfD-Landtagsfraktionen aus Bremen,<br />

Thüringen und Brandenburg trafen<br />

sich erstmals im Sächsischen Landtag zu<br />

einem Erfahrungsaustausch und sprachen<br />

über Abstimmungen gemeinsamer, künftiger<br />

politischer Aktivitäten.<br />

Der parlamentarische Geschäftsführer der<br />

sächsischen AfD-Fraktion, Uwe Wurlitzer:<br />

„Solche Treffen – wie in Dresden – zwischen<br />

den jeweiligen Fach-Experten der verschiedenen<br />

Landtagsfraktionen sind auch deshalb<br />

wichtig, um gemeinsame Vorgehensweisen<br />

und Strategien abzusprechen. Zudem kann<br />

es helfen, von bereits gemachten Erfahrungen<br />

der anderen Bundesländer zu lernen<br />

oder begangene Fehler zu vermeiden. Die<br />

AfD gewinnt bundesweit immer größere Bedeutung.<br />

Eines ihrer wichtigsten politischen<br />

Themen ist die innere Sicherheit, die durch<br />

die als Sparpolitik getarnte Zerfaserung und<br />

Entmachtung der Polizei nicht nur in Sachsen<br />

immer mehr gefährdet ist. Es ist Ziel<br />

aller AfD-Fraktionen, diese Entwicklung zu<br />

stoppen und neu aufzurollen. Es gilt als sicher,<br />

dass die AfD-Fraktionen in Deutsch-<br />

Vor dem Sächsischen Landtag in Dresden.<br />

land in diesem Jahr um zwei weitere wachsen<br />

und damit in zehn deutschen Parlamenten<br />

vertreten sein wird. Die AfD wird nach<br />

Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und<br />

Baden-Württemberg mit an Sicherheit grenzender<br />

Wahrscheinlichkeit auch in Berlin<br />

und Mecklenburg-Vorpommern in die Landtage<br />

bzw. den Senat einziehen.“<br />

Lehrermangel in Sachsen<br />

Antrag zur Lehrergewinnung<br />

Es geistert nicht nur durch die Medien.<br />

Auch Schüler, Eltern und Lehrer merken<br />

es. Es fehlen Lehrer an allen Ecken und<br />

Enden. Wir als AfD-Fraktion haben es uns<br />

deshalb zur Aufgabe gemacht, im Landtag<br />

für ein deutliches Mehr an Lehrern und<br />

bessere Rahmenbedingungen zur Lehrergewinnung<br />

einzutreten. Daher erarbeitete<br />

unser Arbeitskreis III den Antrag „Sofortmaßnahmen<br />

zur Lehrergewinnung“ (Drs.<br />

6/5135). Am 27.05.<strong>2016</strong> brachten wir den<br />

Antrag ins Plenum ein.<br />

Unser Antrag umfasste Forderungen/Vorschläge:<br />

1. Einstufung von Lehrern aller Schularten<br />

mindestens in die Entgeltstufe E13 (bessere<br />

Bezahlung von Grund- und Oberschullehrern).<br />

2.Entfristung aller Arbeitsverträge sowie<br />

Abschluss neuer Verträge grundsätzlich<br />

ohne Befristung.<br />

3.Einstellung von Lehrkräften in den<br />

Schuldienst ohne Bindung an eine Bewerbungsfrist.<br />

4.Stellenangebot für den Vorbereitungsdienst<br />

für alle Lehramtsabsolventen, die<br />

ihr Studium an einer sächsischen Hochschule<br />

absolviert haben.<br />

5.Einstellungszusage zu Beginn des Referendariats<br />

für alle Referendare, die ihr<br />

Lehramtsstudium mit einer Abschlussnote<br />

von mindesten 3,49 abschließen.<br />

6.Prüfung, ob Kooperationsvereinbarungen<br />

mit privaten Nachhilfeunternehmen<br />

möglich sind, um den Vertretungslehrerpool<br />

aufzustocken.<br />

7. Prüfung, ob in Fächern wie z. B. Kunst,<br />

Musik oder Sport Arbeitskräfte in den<br />

Schuldienst (zunächst in Teilzeit) übernommen<br />

werden können, die keine<br />

Hochschulausbildung vorweisen können.<br />

Einer der für uns wichtigsten Punkte war<br />

die gleiche Bezahlung aller Lehrer, entsprechend<br />

der Entgeltgruppe 13 und zwar unabhängig<br />

von der Schulart.<br />

Die Bezahlung der sächsischen Lehrer ist<br />

seit jeher ein großes Minus in Sachsen. Andere<br />

Bundesländer zahlen mehr oder verbeamten<br />

ihre Lehrkräfte. Während man<br />

sich trefflich über eine Verbeamtung streiten<br />

kann, ist es aber sicher, dass alle Lehrer<br />

gleich bezahlt werden sollten. Grund- und<br />

Mittelschullehrer leisten qualitativ dieselbe<br />

Arbeit wie Lehrer an Gymnasien. Und auch<br />

das Arbeitspensum unterscheidet sich nicht<br />

wesentlich. Zudem bürdet das Sächsische<br />

Kultusministerium den Lehrern der Grund-


<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | BILDUNGSPOLITIK Seite 13<br />

und Mittelschulen immer mehr Aufgaben<br />

auf. Als Beispiel sei hier der Entwurf des<br />

neuen Schulgesetzes genannt. In Zukunft<br />

werden Kinder mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf in den Bereichen „Lernen<br />

und emotionale-soziale Entwicklung“<br />

immer in die erste Klasse der Grundschule<br />

eingeschult. Wir fragen uns, wie die Grundschulen<br />

das leisten sollen. Abgesehen von<br />

fehlenden räumlichen Voraussetzungen<br />

sind die Lehrer in keiner Weise sonderpädagogisch<br />

geschult. Denn Sonderpädagogik<br />

ist kein Teil der eigenständigen Lehramtsausbildung,<br />

weder für Grund-, Mittel- noch<br />

Gymnasiallehrer. Im Normalfall müsste ein<br />

Inklusionsschüler neben der Lehrkraft von<br />

einem Inklusionsassistenten unterstützt<br />

werden. Ein solcher Fall wird wohl in der<br />

Praxis nie eintreten. Unsere Lehrer werden<br />

also mit den anstehenden Herausforderungen<br />

allein gelassen.<br />

Unsere Forderung nach einer gleichen Bezahlung<br />

hätte zwar nicht alle Probleme gelöst,<br />

aber es sollte ein Anfang sein. Den<br />

altgedienten Lehrern wollten wir damit zeigen,<br />

dass wir stolz auf ihren Einsatz sind<br />

und ihre Leistung zu schätzen wissen. Zugleich<br />

wollten wir neue Lehrer nach Sachsen<br />

locken. Finanzielle Anreize spielen<br />

dabei eine nicht ganz unwesentliche Rolle.<br />

In der Diskussion zu unserem Antrag entbrannte<br />

im Landtag eine heftige Debatte.<br />

Für uns überraschend war, dass die Koalition<br />

aus CDU und SPD – eigentlich zum<br />

ersten Mal – unseren Antrag grundsätzlich<br />

positiv bewertete. Für uns nicht überraschend<br />

war allerdings die kategorische und<br />

unreflektierte Kritik der anderen Oppositionsparteien.<br />

Von den Linken wurde ausschließlich<br />

nach Ablehnungsgründen gesucht,<br />

obwohl sich gerade diese Fraktion im<br />

Ausschuss sowie im Plenum als Sprachrohr<br />

unserer sächsischen Lehrkräfte verstanden<br />

wissen will. Doch wenn es darum geht, zu<br />

beweisen, dass es tatsächlich um Sachpolitik<br />

geht, dann kneifen auch die Linken.<br />

Die Grünen ließen ebenfalls von Anfang an<br />

erkennen, dass sie unseren Antrag ablehnen<br />

werden.<br />

Anlass ihrer Kritik war unsere Forderung,<br />

alle befristeten Arbeitsverträge mit Lehrern<br />

zu entfristen und Neueinstellungen nur<br />

noch unbefristet vorzunehmen, mit Ausnahme<br />

der DaZ-Lehrer (Deutsch als Zweitsprache).<br />

Wir treten nach wie vor für ein<br />

Ende des Asylzustroms ein und gehen<br />

daher fest davon aus, dass wir in absehbarer<br />

Zukunft keine DaZ-Lehrer für die Vorbereitungsklassen,<br />

zumindest nicht mehr in<br />

dieser Größenordnung, brauchen. Zur Verdeutlichung<br />

des Ausmaßes: zu Beginn des<br />

Schuljahres 2015 waren es 290 Vorbereitungsklassen.<br />

Mittlerweile gibt es 509 Vorbereitungsklassen<br />

mit 8.703 Schülern. Und<br />

nach Angaben des SMK sollen im Laufe<br />

dieses Jahres bis zu 15.000 weitere schulpflichtige<br />

Flüchtlinge nach Sachsen kommen.<br />

Auch die Kultusministerin Kurth (CDU)<br />

nahm Stellung zu unserem Antrag. Ihr<br />

Fazit war, die Staatsregierung würde alle<br />

Forderungen schon längst umsetzen, so<br />

dass es unseres Antrags gar nicht bedürfe.<br />

Schulen in Not? Nicht, wenn es nach ihr<br />

geht. Sachsen stehe in der schulischen Bildung<br />

ganz weit vorne, so Kurth. Und am<br />

Unterrichtsausfall seien übrigens nur die<br />

Lehrer schuld, weil sie schon wieder streiken.<br />

Und daran sehen wir: Frau Kurth trägt die<br />

schwarz-rote Brille. Und wer diese Brille<br />

trägt, hat den Blick für die Realität schon<br />

längst verloren.<br />

Daher wollen wir kurz in Erinnerung rufen,<br />

dass die CDU seit 26 Jahren an der Spitze<br />

der Regierung steht. An der jetzigen Situation<br />

der Schulen trägt daher auch alleine<br />

die CDU die Verantwortung. Statt sich aber<br />

dieser Verantwortung zu stellen, hört man<br />

nur Eigenlob. Man lobt sich selbst für einen<br />

gelungenen Entwurf für ein neues Schulgesetz.<br />

Und genauso lobt sich die Ministerin<br />

über eine tolle, einzigartige und über die<br />

Maßen hinaus demokratische Bürgerbeteiligung<br />

im Prozess zum neuen Schulgesetz.<br />

40 von sage und schreibe rund 1.000 Einwendungen,<br />

die beim Kultusministerium<br />

MdL Andrea Kersten<br />

zur Novellierung des Schulgesetzes eingegangen<br />

sind, sind am Ende in den Gesetzentwurf<br />

eingeflossen. Ein trauriges Bild.<br />

Demokratie wird in der CDU eben nicht<br />

groß, sondern besonders klein geschrieben.<br />

Da die Bildung innerhalb der sächsischen<br />

AfD einer der größten Schwerpunkte ist,<br />

und wir uns sehr wohl über die dramatische<br />

Lage an den Schulen bewusst sind, appellierte<br />

ich in unserem Schlusswort an die<br />

Landtagsabgeordneten, abseits jeder parteipolitischen<br />

Ideologie abzustimmen.<br />

Zudem machte ich das Angebot, weitere<br />

Ideen in einem fraktionsübergreifenden<br />

Antrag in den Landtag einzubringen und<br />

gemeinsam zu beschließen.<br />

Das Ergebnis der Abstimmung über unseren<br />

Antrag fiel dennoch wie gewohnt aus.<br />

Er wurde abgelehnt.<br />

Zudem wurde unser Angebot nach einem<br />

gemeinsamen Antrag aller Fraktionen, welcher<br />

dem Namen unseres „Hohen Hauses“<br />

gerecht werden würde, nicht angenommen.<br />

Schade eigentlich.<br />

Andrea Kersten, MdL<br />

Spruch des Tages<br />

Eine Schülergruppe besuchte Anfang Juni den Sächsischen Landtag und traf sich dort auch<br />

mit dem AfD-Landtagsabgeordneten Carsten Hütter aus dem Erzgebirge.<br />

Die Betreuer der Kinder trugen T-Shirts mit dem Aufdruck „Integration ist cool!“.<br />

Carsten Hütter zu den T-Shirt-Trägern: „Na, wo kommen Sie denn her?“<br />

Antwort eines Betreuers: „Aus Bayern ursprünglich.“<br />

Darauf Hütter: „Na, da kann so eine Integration schon mal zwei Jahre dauern ...!“


Seite 14<br />

MEDIEN AUS ALLER WELT | <strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong><br />

Medien aus aller Welt<br />

im Sächsischen Landtag – Neugierig auf AfD und Frauke Petry<br />

Zeitungs- und Filmemacher, Redakteure<br />

und Interviewer weltweit sind<br />

neugierig und wollen ziemlich genau<br />

wissen, was die AfD-Fraktion im<br />

Sächsischen Landtag politisch<br />

macht. Sie kommen aus den USA,<br />

Japan, Israel, Ungarn, England und<br />

Russland zu Gesprächen mit der<br />

Fraktionsvorsitzenden Frauke Petry.<br />

Drei aktuelle Beispiele:<br />

Ein japanischer Journalist einer großen Tagesszeitung führte in Begleitung einer Dolmetscherin ein<br />

Interview.<br />

Regisseur und Filmemacher Mark Hall aus Texas<br />

(USA) reiste zum Vorgespräch an. Er plant ein<br />

Filmprojekt mit Frauke Petry.<br />

Das russische Fernsehen führte ein langes TV-Gespräch mit Fraktionschefin Frauke Petry.<br />

Sächsische Fleischer-Innung besucht AfD-Fraktion im Landtag<br />

Bei der AfD-Fraktion waren der Landesinnungsmeister<br />

Thomas Keller, die Geschäftsführerin<br />

Marina Holm und<br />

Fleischermeister Häussler aus dem Erzgebirge<br />

zu Gast. Der AfD-Landtagsabgeordnete,<br />

Carsten Hütter, Handwerksmeister<br />

im Kfz-Gewerbe aus dem Erzgebirge und<br />

der wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-<br />

Fraktion, Mario Beger, ebenfalls selbstständiger<br />

Händler, diskutierten angeregt<br />

mit ihnen. Fazit der beiden Politiker:<br />

„Die Fleischer-Innung hat die gleichen<br />

Probleme wie viele andere sächsische<br />

Handwerksbetriebe. In vielen Bereichen<br />

der Gesellschaft werden eine höhere<br />

Schulbildung und ein anschließendes Studium<br />

propagiert. Immer weniger Jugendliche<br />

wollen eine Lehrausbildung im<br />

Handwerk beginnen, dementsprechend<br />

groß sind die Nachwuchsprobleme. Auch<br />

die Schwierigkeiten bei der Betriebsnachfolge,<br />

wenn der Besitzer in Rente geht,<br />

treffen das Fleischerhandwerk genauso<br />

wie andere Handwerksbetriebe. Als Partei<br />

des Mittelstands engagiert sich die AfD<br />

bereits länger gegen Akademisierungswahn<br />

und den damit verbundenen Nachwuchsmangel<br />

im Handwerk. Dieses<br />

Thema wird die AfD-Fraktion in ihrer parlamentarischen<br />

Arbeit weiter verfolgen.<br />

Auch die Probleme der Fleischer-Innung<br />

mit Förderprojekten und der Vermarktung<br />

des sächsischen Fleischerhandwerks<br />

werden nun im Landtag zur Sprache gebracht.“


<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> | GESETZENTWÜRFE DER AFD<br />

Seite 15<br />

Was andere Parteien und<br />

Fraktionen unter „jämmerlicher”<br />

parlamentarischer Arbeit<br />

verstehen<br />

• Einrichtung eines Kulturausgleichsfonds<br />

(Drs. 6/4009): In wirtschaftlich guten Zeiten,<br />

wenn die Steuereinnahmen um 1 % gegenüber<br />

dem Vorjahr gestiegen sind, fließen<br />

die Mehreinnahmen in den Fond. Dieses<br />

Geld darf nur für Infrastrukturmaßnahmen<br />

ausgegeben werden, falls die Steuereinnahmen<br />

des Freistaats wieder um mehr als 1 %<br />

zurückgehen. Dann können auch in wirtschaftlich<br />

schlechteren Zeiten Straßen und<br />

Schulgebäude saniert werden. Besonders<br />

wichtig werden die Rücklagen, wenn ab<br />

2020 der Solidarpakt II ausläuft und Sachsen<br />

weniger finanzielle Mittel aus dem Länderfinanzausgleich<br />

zur Verfügung stehen.<br />

MdL André Barth<br />

Die Konsens-Parteien im Sächsischen Landtag<br />

behaupten immer wieder, die parlamentarische<br />

Arbeit der AfD-Fraktion sei<br />

jämmerlich und ihre Anträge meist abgeschrieben.<br />

Wenn sie die Landtagssitzungen<br />

etwas aufmerksamer verfolgen würden,<br />

könnten diese Politiker zur Kenntnis nehmen,<br />

dass die AfD eben nicht, wie oft<br />

behauptet, eine Ein-Themen-Partei ist, sondern<br />

sich der ganzen Bandbreite der parlamentarischen<br />

Arbeit widmet.<br />

So könnten z. B. CDU-Politiker feststellen,<br />

dass die Christdemokraten massiv bei der<br />

AfD abkupfern und nicht andersherum. Bereits<br />

drei Anträge der AfD-Fraktion lehnte die<br />

Regierungskoalition erst ab, um sie wenig<br />

später selbst in den Landtag einzubringen<br />

oder in Gesetzentwürfe zu übernehmen:<br />

• Im Antrag 6/454 forderte die AfD-Fraktion<br />

20 zusätzliche Personalstellen für das<br />

Bundesamt für Migration und 12 zusätzliche<br />

Richter an den Verwaltungsgerichten<br />

einzurichten, um Asylverfahren zu be-<br />

schleunigen. Später übernahm die Staatsregierung<br />

diese Forderung in den Haushaltsplan.<br />

• Für den Ausbau der Infrastruktur forderte<br />

die AfD-Fraktion im Antrag 6/4855, sächsische<br />

und grenzüberschreitende Bahnstrecken<br />

im Bundesverkehrswegeplan<br />

2030 besser zu berücksichtigen. Wenig<br />

später beantragte die Regierungskoalition,<br />

die grenzüberschreitenden Bahnstrecken<br />

auszubauen.<br />

• Im Antrag 6/3487 forderte die AfD-Fraktion,<br />

Schulen und Turnhallen nicht mit<br />

Asylbewerbern zu belegen. Diese Forderung<br />

übernahm die Regierung in ihren<br />

Entwurf für das neue Schulgesetz.<br />

Zudem hat die AfD-Fraktion mit sechs Gesetzentwürfen<br />

in den letzten sechs Monaten<br />

bereits doppelt so viele eingebracht, wie die<br />

regierende CDU-SPD-Koalition.<br />

Hier einige Beispiele:<br />

• Änderung des Flüchtlingsaufnahmegesetzes<br />

(Drs. 6/4167): Asylbewerber sollen nur<br />

auf die Landkreise verteilt werden, wenn<br />

die Anerkennungsquote aus ihren Herkunftsländern<br />

in der Vergangenheit über<br />

50 % lag und eine einigermaßen realistische<br />

Bleibeperspektive besteht. Illegal eingereiste<br />

Wirtschaftsmigranten sollen<br />

schnell das Asylverfahren durchlaufen und<br />

zügig abgeschoben werden. Zudem tragen<br />

derzeit die Kommunen die finanzielle<br />

Hauptlast im Asyl-Chaos, obwohl sie sich<br />

ohnehin in einer finanziell sehr angespannten<br />

Lage befinden. Sie sollen in Zukunft<br />

alle Asyl-Kosten erstattet bekommen<br />

und diese nicht vorfinanzieren müssen.<br />

• Änderung der Sächsischen Landkreisordnung<br />

(Drs. 6/4853): Wenn Bürgermeister<br />

auch in Kreistagen sitzen, führt das oft zu<br />

handfesten Interessenkonflikten: Einerseits<br />

sind sie als Bürgermeister dem<br />

Wohle ihrer Stadt oder Gemeinde verpflichtet,<br />

andererseits müssen Kreisräte<br />

die Interessen ihres Landkreises vertreten.<br />

Vor allem in den CDU-Fraktionen der<br />

Kreistage sitzen sehr viele hauptamtliche<br />

Bürgermeister, die sich dann teilweise<br />

durch bemerkenswertes Abstimmverhalten<br />

„auszeichnen“. Diese Regelung soll<br />

deshalb abgeschafft werden, so wie in<br />

Brandenburg bereits praktiziert.


Der <strong>Blaue</strong> Brief<br />

Die AfD-Fraktion und die „Lückenpresse“<br />

Als es im Sächsischen Landtag beim<br />

Thema Zukunft der sächsischen Braunkohle<br />

diskutativ hoch her ging, griffen<br />

dieses Thema fast alle sächsischen Zeitungen<br />

genussvoll auf. Öffentlicher<br />

Streit ist immer gut für Medien und Auflage.<br />

Aber – uuups – war die AfD-Fraktion<br />

beim Thema nicht im Plenarsaal?<br />

Weder LVZ, DNN noch Sächsische Zeitung<br />

verloren nur ein gedrucktes Wort<br />

über die temperamentvollen Redebeiträge<br />

der sächsischen Alternative. Dabei<br />

wurde umfangreich über die Debatte berichtet.<br />

Grüne und Linke kamen immerhin<br />

zu Wort; Oppositionsparteien wie<br />

die AfD, deren Meinung aber durchs mediale<br />

Raster fiel.<br />

Ähnlich ging es der AfD auch, als Parteien<br />

und Minister um den Haushalt und<br />

um neue Lehrerstellen im Freistaat rangen.<br />

Linke und Grüne durften ihren abgegebenen<br />

medialen Senf morgens in<br />

der Zeitung lesen und für ihr Archiv ausschneiden<br />

und kopieren. Die AfD-Pressestelle<br />

schob die arbeitslos gebliebene<br />

Schere in die Schublade zurück, der Kopierer<br />

blieb ebenfalls kalt. Es gab keinen<br />

Text über die Positionen der eigenen Abgeordneten,<br />

obwohl die laut und deutlich<br />

dazu gesprochen hatten.<br />

Den Vogel schossen aber die DNN ab, als<br />

ein Redakteur in einem Artikel vom<br />

22. April <strong>2016</strong> behauptete, die AfD habe<br />

zwei Mal nicht auf eine Anfrage der Zeitung<br />

zum Thema Abwehrzentrum im<br />

Landeskriminalamt reagiert. Richtig geraten<br />

– es gab keine Anfrage von der Redaktion<br />

an die Fraktion. Weder per<br />

E-Mail noch per Anruf. Die Reihe solcher<br />

Fälle ließe sich ewig fortsetzen.<br />

Nehmen wir nun einmal an, es liegt nicht<br />

daran, dass in den Redaktionsstuben Alzheimer<br />

grassiert und die Reporter und<br />

Redakteure schlicht „vergaßen“, Positionen<br />

der AfD zu veröffentlichen. „Lückenpresse“<br />

hat diese Art selektiven Journalismus<br />

Schriftsteller Michael Klonovsky<br />

jüngst getauft. Der Publizist mischt nun<br />

ebenfalls in den Reihen der AfD-Fraktion<br />

mit, weil er den „Meinungskorridor“ in<br />

vielen Medien enger werden sieht.<br />

Die AfD-Fraktion sammelt solche Beispiele<br />

von bewusster Ignoranz. Nicht aus<br />

Masochismus, sondern um beweisen zu<br />

können, dass die allermeisten Medien<br />

inhaltliche Positionen der AfD verschweigen,<br />

wohl um dann immer wieder<br />

die Mär zu verbreiten, dass wir inhaltlich<br />

nichts oder nur wenig anzubieten hätten.<br />

Allerdings werden auch die Lücken in<br />

der Leserschaft solcher Blätter immer<br />

mehr und immer größer. Deutliche Zeichen<br />

dafür, dass mündige Bürger wenige<br />

Lust auf betreutes Schreiben durch pädagogischen<br />

Journalismus verspüren.<br />

von Andreas Albrecht Harlaß<br />

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<strong>Blaue</strong> <strong>Post</strong> Nr. 5<br />

<strong>Juli</strong> <strong>2016</strong><br />

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AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag<br />

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Pressesprecher Andreas Albrecht Harlaß<br />

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Wahlkampf nicht zur Parteienwerbung eingesetzt werden.

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