20.03.2017 Aufrufe

Auf die Goldwaage - Wie gerecht ist Freihandel?

Im Spannungsfeld zwischen den protektionistischen Parolen des neuen US-Präsidenten Donald Trump und den Bestrebungen der EU, immer mehr Freihandelsabkommen zu schließen stellen wir aus Sicht unserer Partner*innen in Mittelamerika die Frage: Wie gerecht ist Freihandel? Und wir räumen mit der gern herangezogenen Schwarz-weiß Malerei auf, die Freihandel als heilsbringenden Gegensatz zu Protektionismus sieht. Auf den Spuren der Folgen von CAFTA und ADA (Freihandelsabkommen zwischen Mittelamerika und Nordamerika / der EU) zeigt sich schnell: "Freihandel ist der Protektionismus der Mächtigen" (Vandana Shiva)

Im Spannungsfeld zwischen den protektionistischen Parolen des neuen US-Präsidenten Donald Trump und den Bestrebungen der EU, immer mehr Freihandelsabkommen zu schließen stellen wir aus Sicht unserer Partner*innen in Mittelamerika die Frage: Wie gerecht ist Freihandel? Und wir räumen mit der gern herangezogenen Schwarz-weiß Malerei auf, die Freihandel als heilsbringenden Gegensatz zu Protektionismus sieht. Auf den Spuren der Folgen von CAFTA und ADA (Freihandelsabkommen zwischen Mittelamerika und Nordamerika / der EU) zeigt sich schnell: "Freihandel ist der Protektionismus der Mächtigen" (Vandana Shiva)

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Thema<br />

<strong>Wie</strong> <strong>gerecht</strong> <strong>ist</strong> <strong>Freihandel</strong>?<br />

Honduras: In der<br />

Region Valle am<br />

Pazifik (unten) und<br />

an zwei Stellen der<br />

Karibikküste sollen<br />

<strong>die</strong> ersten beiden<br />

„Modellstädte“<br />

des <strong>Freihandel</strong>s<br />

entstehen.<br />

FOTO: D-MAPS.COM (IS.GD/3UQ8LE); CHRISTIAN WIMBERGER (CIR)<br />

Pedro Landa (links) neben<br />

Chr<strong>ist</strong>ian Wimberger<br />

Versuchslabor<br />

für <strong>Freihandel</strong>sfantasien<br />

Die Regierung von Honduras forciert den<br />

Ausverkauft mit „Modellstädten“<br />

In den Sonderwirtschaftszonen Mittelamerikas genießen internationale Textil- und<br />

Agrarkonzerne seit den 1990ern Steuervergünstigungen und Zollfreiheit. Treibt man<br />

<strong>die</strong> Ideologie des freien Handels auf <strong>die</strong> Spitze, befreit sich <strong>die</strong> Wirtschaft immer<br />

mehr von politischen Regeln. Die Regierung von Honduras will jetzt „Modellstädte“<br />

gründen, in denen sie <strong>die</strong> politische Macht fast komplett an Unternehmen abtritt.<br />

Pedro Landa von unserer Partnerorganisation ERIC/Radio Progreso warnt vor den<br />

Folgen, <strong>die</strong> Modellstädte für <strong>die</strong> Gesellschaft haben können.<br />

INTERVIEW UND ÜBERSETZUNG: CHRISTIAN WIMBERGER (CIR)<br />

Pedro, worin besteht das<br />

Konzept <strong>die</strong>ser „Modellstädte“?<br />

Die „Zonen für Beschäftigung<br />

und wirtschaftliche Entwicklung“ (spanische<br />

Abkürzung: ZEDE) oder Modellstädte sind<br />

quasi kleine Staaten innerhalb des Staates.<br />

Es handelt sich um Gebiete, <strong>die</strong> an Dritte<br />

abgegeben werden, unter dem Vorwand<br />

<strong>die</strong> internationale Konkurrenzfähigkeit des<br />

Landes zu steigern. Die Besitzer*innen der<br />

ZEDEs werden laut Gesetz befugt sein, ihr<br />

eigenes Verwaltungssystem einzuführen,<br />

><br />

presente 1/2017 9

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