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Stahl & Technik auf der IdeenExpo - Schau Verlag Hamburg

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FOTOS: UDO BOJAHR/SZMF<br />

SZMF: Zwei Standorte, ein Ziel<br />

Der Bil<strong>der</strong>bogen aus Salzgitter und Duisburg zeigt Atmosphäre – und die beiden größten Investitionen<br />

1<br />

2 4<br />

3<br />

1 Tradition und Mo<strong>der</strong>ne: Der Eingangsbereich des Standortes<br />

Duisburg wurde einladend gestaltet<br />

2 In <strong>der</strong> Duisburger Bibliothek stehen u. a. die kompletten<br />

Jahrgänge des Fachblattes „<strong>Stahl</strong> und Eisen“ – seit 1896<br />

3 Wichtigste Neu-Investition in Salzgitter: die 1000-Tonnen-Presse<br />

4 Wichtigste Neu-Investition in Duisburg:<br />

<strong>der</strong> Warmwalzsimulator<br />

Warum HSD ® -Stähle so einmalig sind<br />

Die Seite für alle, die es ein bisschen genauer wissen möchten<br />

HSD® (High Strength<br />

and Ductility)-Stähle<br />

stellen <strong>auf</strong>grund ihrer<br />

herausragenden mechanischenEigenschaften<br />

eine eigene<br />

Klasse von <strong>Stahl</strong>werkstoffen mit sehr<br />

großen Potenzialen dar. Sie besitzen bei<br />

sehr hohen Festigkeiten gleichzeitig eine<br />

hohe Duktilität. Zu erklären sind die<br />

Werkstoffeigenschaften durch die Vorgänge<br />

beim Auftreten des TRIP- und des<br />

TWIP-Effekts. Beim sogenannten TRIP-<br />

Effekt (TRansformation Induced Plasticity),<br />

ist <strong>der</strong> <strong>Stahl</strong> nach Abkühlung <strong>auf</strong><br />

Raumtemperatur weitgehend austenitisch.<br />

Dieser Zustand ist allerdings metastabil,<br />

und bei Verformung wandelt<br />

Austenit in Martensit um, was mit einer<br />

hohen Verfestigung verbunden ist. Beim<br />

TWIP-Effekt, <strong>der</strong> im oberen Mangangehaltsspektrum<br />

dominiert, resultiert<br />

das Verfestigungspotenzial aus <strong>der</strong> verformungsinduzierten<br />

Zwillingsbildung.<br />

Hierdurch werden noch höhere Dehnungen,<br />

allerdings bei etwas geringerer,<br />

aber immer noch außerordentlich hoher<br />

Festigkeit erreicht.<br />

Die extrem hohen Festigkeiten und<br />

die gegenüber herkömmlichen Stählen<br />

geringere Dichte <strong>der</strong> neuen HSD®-Güten<br />

ermöglichen bei gleichzeitig großer Ver-<br />

formbarkeit deutliche Gewichtseinsparungen<br />

an <strong>Stahl</strong>bauteilen. So konnten an<br />

beispielhaften Untersuchungen an Musterbauteilen<br />

für Automobile Gewichtseinsparungen<br />

um bis zu 30 Prozent erreicht<br />

werden. Gewichtsreduzierte Fahrzeuge<br />

ermöglichen die Erschließung großer<br />

Energie- und CO2-Emissionseinsparpotenziale,<br />

nicht nur bei <strong>der</strong> Produktion,<br />

son<strong>der</strong>n insbeson<strong>der</strong>e im Betrieb.<br />

Die neue <strong>Technik</strong><br />

kommt ohne<br />

Gießpulver aus<br />

Voraussetzung für die Herstellung von<br />

HSD®-Stählen ist die neue Direct Strip<br />

Cast- o<strong>der</strong> Dünnbandgießtechnik (DSC).<br />

Bei diesem Bandgießen wird <strong>der</strong> flüssige<br />

<strong>Stahl</strong> über ein Zuführsystem <strong>auf</strong> ein uml<strong>auf</strong>endes,<br />

von unten intensiv mit Wasser<br />

gekühltes Gießband aus <strong>Stahl</strong> gegossen.<br />

Weil <strong>der</strong> <strong>Stahl</strong> direkt <strong>auf</strong> das mitl<strong>auf</strong>ende<br />

Gießband gegossen wird, kann <strong>auf</strong> den<br />

Einsatz von Gießpulver verzichtet werden,<br />

welches in klassischen Prozessen zur Verringerung<br />

<strong>der</strong> Reibung eingesetzt wird.<br />

Nach <strong>der</strong> Erstarrung des <strong>Stahl</strong>filmes<br />

durchläuft das 8 bis 15 Millimeter dicke<br />

Band eine Sekundärkühlzone, sodass das<br />

anschließende Warmwalzen bei für die<br />

KLASSIFIZIeRUnG deR STäHLe nAcH LIeFeReIGenScHAFTen<br />

Liefereigenschaften nach Duktilität/Festigkeit<br />

Einstellung <strong>der</strong> Werkstoffeigenschaften<br />

geeigneten Temperaturen erfolgen kann.<br />

Die nachgeschaltete Kühlstrecke und Aufwickeleinheit<br />

sind Stand <strong>der</strong> <strong>Technik</strong>.<br />

Durch die Einführung <strong>der</strong> DSC-<strong>Technik</strong><br />

können bei <strong>der</strong> Herstellung von <strong>Stahl</strong>band<br />

erhebliche Energie- und Kosteneinsparungen<br />

gegenüber <strong>der</strong> konventionellen<br />

Strangguss- o<strong>der</strong> Dünnbrammentechnik<br />

erreicht werden. Die konventionelle diskontinuierliche<br />

Herstellung von Brammen<br />

mit Abmaßen, die weit von denen<br />

des Endproduktes entfernt sind, erfor<strong>der</strong>t<br />

das wie<strong>der</strong>holte Aufwärmen des Materials<br />

und zahlreiche Umformstufen. Die Einsparpotenziale<br />

durch Nutzung <strong>der</strong> Gießwärme<br />

und Reduzierung des Umformgrades<br />

liegen <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Hand.<br />

Weitere Einsparpotenziale ergeben sich<br />

durch die mögliche Nutzung gesteigerter<br />

Schrottanteile, ohne dass die bekannten<br />

unerwünschten Effekte durch hohe Begleitelementanteile<br />

<strong>auf</strong>träten. DSC unter<br />

Schutzgas und beschleunigter Erstarrung<br />

vermeidet dieses Problem und erschließt<br />

die in Zukunft verstärkt <strong>auf</strong>tretenden<br />

Schrotte mit zu hohen Gehalten an Begleitelementen<br />

als Rohstoffressource sogar<br />

für beson<strong>der</strong>s innovative Produkte<br />

wie HSD®-<strong>Stahl</strong>.<br />

Bei <strong>der</strong> Entwicklung von HSD®-Stählen<br />

kooperiert Salzgitter seit 2005 mit Corus.<br />

10 stil stil 11<br />

QUELLE: SZAG

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