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ZWEITES QUARTAL 2017<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

© Anja Jahn<br />

Mario Früh<br />

Verleger und<br />

Geschäftsführer<br />

ich habe mich gefragt, ob es so etwas wie eine<br />

„Korruption der Sprache" gibt. Dabei stieß ich<br />

auf einen Beitrag in Iablis Jahrbuch für europäische<br />

Prozesse. Der beginnt mit einer Beschreibung:<br />

„Zu den rätselhaften Sprachen der Welt,<br />

die gleichwohl jeder versteht, gehört die der<br />

Korruption: eine Sprache der einfachen Gesten,<br />

des Einverständnisses, das nicht vieler Worte<br />

bedarf, der Flunkerei, der Schönrednerei, des<br />

Betrugs und Selbstbetrugs genauso wie der ungeheuerlichsten<br />

Umwege und Verschleierungen".<br />

So werden selbst aus für alle sichtbaren<br />

Wahrheiten „alternative Fakten". Aber — „Wahrheiten<br />

sind Wegweiser, keine Wirtshäuser."<br />

(Hans Kudszus).<br />

Kann eine solche Sprachenwelt eine demokratische<br />

Gesellschaft verändern? Ja, sie kann. Hört<br />

man nur unkritisch auf die Schlagwörter der<br />

Populisten. „Hat das Denken Schlagseite, greift<br />

es zum Schlagwort" (Hans Kudszus). <strong>Das</strong> führt<br />

zu einer Welt des Geredes, weg von kritischer<br />

Betrachtung.<br />

In einem Gespräch mit Marie Wolf erfuhr ich,<br />

dass sie, obwohl von Hermann Hesse begeistert,<br />

die Kinderseele auch nicht kannte. So kam<br />

es zu dem Gedanken, dass sie diese Geschichte<br />

illustrieren sollte. Sie hat mir dann nach der<br />

Lektüre eine wunderbare Interpretation des Textes,<br />

wie sie ihn verstand, geschickt. Nun erlebt<br />

man sehr oft bei IllustratorInnen, dass sie mit ihrer<br />

Interpretation und ihrer Bildsprache uns im<br />

Verlag überraschen. In diesem Falle Marie Wolf.<br />

So haben wir dem Buch ihre ganz persönliche<br />

Zugangsweise als Illustratorin und Leserin nicht<br />

vorenthalten wollen und ihren Text beigegeben.<br />

Sie schreibt u. a.: „Es ist bedrückend und<br />

erstaunlich, welche Last das Kind bereits mit elf<br />

Jahren auf seinen Schultern trägt. Ich stolpere<br />

wieder über den Titel — Kinderseele. Kinderseele!<br />

Was hat mich bewegt, als ich in diesem Alter<br />

war? Was ist meine Kinderseele?"<br />

Viele von Ihnen kennen sie schon mit ihrem<br />

Buch Die Wahrheit und an der Seite von<br />

Mehrdad Zaeri aus dem Kalender Telling Time.<br />

Herzlich,<br />

Ihr Mario Früh<br />

Nun steht die Büchergilde von Beginn an für<br />

eine Welt des Lesens, einer Sprachenwelt, die<br />

aufklärt und im besten Sinne auch unterhält. So<br />

hat sie auch Zeiten des Missbrauchs der Sprache<br />

im NS-Staat überstanden. Aufmerksam kritisch<br />

achten wir auf das Programmangebot für unsere<br />

Leserinnen und Leser, wie Sie in diesem <strong>Magazin</strong><br />

wieder feststellen können.<br />

Ein für mich besonderes Buch möchte ich Ihnen<br />

ans Herz legen. Kinderseele von Hermann Hesse.<br />

Diese Erzählung hat mich vor vielen Jahren<br />

nachhaltig begeistert. Mir fiel auf, dass alle, denen<br />

ich davon berichtete, diese Erzählung von<br />

Hermann Hesse nicht kannten.<br />

PS.<br />

Übrigens: Am 30. November 2016 entschied sich<br />

der zwischenstaatliche Ausschuss der UNESCO,<br />

die Genossenschaft in die repräsentative Liste<br />

des immateriellen Kulturerbes der Menschheit<br />

aufzunehmen.<br />

3


STICHPROBE<br />

Unsere Neuerscheinungen<br />

S. 8 S. 22 S. 24<br />

S. 26<br />

S. 28 S. 30 S. 32<br />

S. 34<br />

S. 36 S. 38 S. 40<br />

S. 42<br />

S. 44 S. 46 S. 48<br />

S. 50


STICHPROBE<br />

S. 54 S. 56 S. 58<br />

S. 60<br />

S. 94 S. 95 S. 97<br />

S. 97<br />

S. 98 S. 99 S. 100<br />

S. 101<br />

S. 102 S. 104 S. 104<br />

S. 132<br />

5


INHALTSVERZEICHNIS<br />

© Martin Mascheski<br />

JOURNAL<br />

NEUERSCHEINUNGEN<br />

Neuerscheinungen<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Veranstaltungen<br />

Literatur- und Kulturreisen<br />

Welt des Lesens<br />

Von Bonn nach Berlin – im Gespräch<br />

mit GenossInnen<br />

Interviews mit Lars Kindervater und<br />

Karen Bartel zur Genossenschaft<br />

Ein Plot, so berühmt wie sein<br />

Verfasser<br />

Zu Besuch bei der Illustratorin<br />

Annika Siems<br />

Die Kleine Reihe<br />

Bibliothek für kritische Leser<br />

Der Sechser im Lotto<br />

Gunther Philler und die Jenaer<br />

Bücherstube<br />

Ein Hoch auf das Buch<br />

Zum Welttag des Buches<br />

4<br />

6<br />

8<br />

9<br />

9<br />

10<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

Hamlet im Mutterleib<br />

Isabella Caldart über<br />

Nussschale von Ian McEwan<br />

Dickens im 20. Jahrhundert<br />

Corinna Huffman über Letzte Freunde<br />

von Jane Gardam<br />

Vier Übernachtungen und mehr als<br />

ein Todesfall<br />

Andrea Baron über Die schwedischen<br />

Gummistiefel von Henning Mankell<br />

Der letzte große Roman von Lew<br />

Tolstoi<br />

Ulrich Schmidt über Auferstehung<br />

von Lew Tolstoi<br />

22<br />

24<br />

26<br />

28<br />

Entdeckungsreise durch die<br />

jüngste Demokratie der Welt<br />

Auszug aus Die Pilgerfahrt des Enmanuel<br />

Jhesus von Pedro Rosa Mendes<br />

„Die Liebe ist eine blöde Kuh“<br />

Karen Kleser über Rauschzeit von<br />

Arnold Stadler<br />

Ösi by nature<br />

Tobias Nazemi über Fremde Selle,<br />

dunkler Wald von Reinhard<br />

Kaiser-Mühlecker<br />

Es war einmal in Irland<br />

Isabella Caldart über Bogmail von<br />

Patrick McGinley<br />

Lieben wie ein Araber<br />

Corinna Huffman über Mein Vater ist<br />

Putzfrau von Saphia Azzeddine<br />

Vom Zimmer, das nicht da sein<br />

durfte<br />

Lisa-Marie Schöttler über <strong>Das</strong> Zimmer<br />

von Jonas Karlsson<br />

30<br />

32<br />

34<br />

36<br />

38<br />

40<br />

Bitte wörtlich nehmen:<br />

<strong>Das</strong> Buch zum Film<br />

Karen Kleser über Der dritte Mann<br />

von Graham Greene, illustriert von<br />

Annika Siems<br />

42<br />

6 Journal


INHALTSVERZEICHNIS<br />

PROGRAMM<br />

Kinderseele<br />

Marie Wolf über Kinderseele von Hermann<br />

Hesse, illustriert von Marie Wolf<br />

„Der Name Lampe muss nun völlig<br />

vergessen werden!“<br />

Jochen Kienbaum über Lampe und<br />

sein Meister Immanuel Kant von Antje<br />

Herzog<br />

<strong>Das</strong> illustrative Interview<br />

Antje Herzog und der Zeichenstift<br />

44<br />

46<br />

49<br />

Die Wahrheit mit der Muttermilch<br />

Wolf Biermanns Autobiografie Warte<br />

nicht auf bessre Zeiten!<br />

Was hält uns zusammen?<br />

Julia Matthias über Ungleichheit –<br />

Was wir dagegen tun können von<br />

Anthony B. Atkinson<br />

Ein Buch für unsere Zeit<br />

Uwe Kalkowski über Höllensturz –<br />

Europa 1914–1949 von Ian Kershaw<br />

52<br />

54<br />

56<br />

Belletristik<br />

Klassiker<br />

Weltlese<br />

Krimi<br />

Illustriertes Buch<br />

Graphic Novel<br />

Die Tollen Hefte<br />

Sachbuch<br />

Kochbuch<br />

Englischsprachige Literatur<br />

Kinderbuch<br />

Die schönen Dinge<br />

62<br />

72<br />

75<br />

76<br />

78<br />

84<br />

86<br />

88<br />

94<br />

96<br />

100<br />

106<br />

Mit Scharfsinn und klarem Blick<br />

Ruben Pfizenmaier über Gegen den<br />

Hass von Carolin Emcke<br />

58<br />

HÖREN UND SEHEN<br />

Hund und Herrchen<br />

Frank O. Rudkoffsky über Jasper<br />

braucht einen Job von Michael<br />

Ondaatje, illustriert von Serge Bloch<br />

50<br />

Eine 25 Jahre alte<br />

Erinnerung?<br />

Lisa-Marie Schöttler über <strong>Das</strong> trügerische<br />

Gedächtnis von Julia Shaw<br />

60<br />

Film<br />

Hörbuch<br />

Musik<br />

ARTCLUB<br />

114<br />

122<br />

128<br />

134<br />

SERVICE<br />

Impressum<br />

Vorschau<br />

Buchhandlungen<br />

Register / AGB<br />

Bestellung<br />

Büchergilde Vorzugsausgaben<br />

142<br />

143<br />

144<br />

146<br />

148<br />

151<br />

© Martin Mascheski<br />

Journal<br />

7


Bonn 30. Mai, 19.30 Uhr<br />

Lampe und sein Meister Immanuel Kant<br />

Mit ihrer Graphic Novel erzählt und zeichnet Antje Herzog Anekdoten aus dem Leben<br />

des deutschen Philosophen. Prof. Dr. Gregor Büchel lässt keine Fragen zu Kant offen.<br />

VOM WORT ZUM SATZ,<br />

ZUM TEXT, ZUM BUCH<br />

Einblicke in eine unbekannte Welt: Ein Buch, geschrieben<br />

von Analphabeten. Sie, die erst im Erwachsenenalter<br />

nochmals angefangen haben, Lesen<br />

und Schreiben zu lernen, präsentieren ihre<br />

Texte. Einige der 43 Geschichten nehmen uns mit<br />

in die Lebenswelt von Menschen, für die der Umgang<br />

mit Schrift nicht selbstverständlich ist. Andere zeigen, welche fantastische<br />

Kreativität bisher in den Köpfen der Autorinnen und Autoren<br />

verschlossen war. Fünf Studentinnen der weißensee kunsthochschule<br />

berlin haben die Texte interpretiert<br />

€ 24,90 | SFR 27,90 | NR 198258<br />

und illustrativ erweitert. Entstanden<br />

ist ein Buch, das unterhält und in sehr kleiner Auflage gedruckt und<br />

Tomaten in der Badewanne wurde nur<br />

berührt.<br />

ist darum nur stark limitiert lieferbar<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Weitere Informationen und Veranstaltungen unter<br />

www.buechergilde.de oder in Ihrer Buchhandlung.<br />

Berlin 21. Apr., 20 Uhr<br />

Lampe und sein Meister Immanuel Kant<br />

Die Illustratorin Antje Herzog ist zu Gast bei der unabhängigen Literaturreihe<br />

Hauser & Tiger. Veranstaltungsort: Kallasch&, Unionsstr. 2. Eintritt frei.<br />

© Martin Mascheski<br />

Berlin 27. Apr., 20 Uhr<br />

Lesung und Konzert zu Der Dritte Mann<br />

Annika Siems präsentiert den von ihr illustrierten Kultkrimi. Musik vom Pianisten<br />

Marius Moritz. Ein Projekt der Auszubildenden Ina Schulz.<br />

Berlin 08. Mai, 19.30 Uhr<br />

Vernissage: Druckgrafik von Hannes Hübner<br />

Der Künstler Hannes Hübner spendet einen Teil des Erlöses dem Verein Welt des<br />

Lesens. Er ist bei der Vernissage anwesend. Ausstellungsdauer: 08. Mai – 02. Juli.<br />

Bremen 04. Mai, 19.30 Uhr<br />

Lesung aus Der Dritte Mann<br />

Die Illustratorin Annika Siems präsentiert ihre Arbeit an Greenes Krimiklassiker.<br />

Es liest Christian Bergmann, Schauspieler der Bremer Shakespeare Company.<br />

Frankfurt 18. Mai, 19.30 Uhr<br />

Unser 9. Büchergilde-Abend<br />

Der unnachahmliche Helge Heynold liest aus unseren liebsten Büchergilde-Büchern.<br />

Der Eintritt ist frei!<br />

Frankfurt 16. Juni, 19.30 Uhr<br />

70 Jahre Wiederbegründung der Büchergilde in Westdeutschland<br />

Lesung aus den Büchergilde-Geschichtsbüchern der Witwe des Wiederbegründers<br />

Helmut Dreßler, die persönlich anwesend sein wird.<br />

Hamburg 22. Juni, 19 Uhr<br />

Lesung aus Der Dritte Mann<br />

Die Hamburger Illustratorin Annika Siems präsentiert ihre Arbeit an Greenes<br />

Krimiklassiker. Es liest Michael Friederici.<br />

Hanau 10. Juni, 11–18 Uhr<br />

Hoffest zum Lamboyfest 2017<br />

Unweit der Festmeile in Hanaus Altstadtgassen wird selbst gebackener Kuchen gereicht.<br />

Auch KundInnen können sich beteiligen und werden mit Büchergutscheinen belohnt.<br />

Koblenz 02. Apr., 10 Uhr<br />

15. Bücherfrühstück: Blowing in the Wind<br />

Die Kriminalschriftstellerin Anja Balschun gibt Aufschluss über ihr mörderisches Handwerk.<br />

Veranstaltungsort: Restaurant Anker-Terrasse, Moselweinstraße 6.<br />

Karten in der Buchhandlung und bei ticket-regional: € 20,–<br />

Ravensburg 23. Mai, 19 Uhr<br />

Krimilesung mit Anna Stern<br />

Die Schweizer Debütantin liest aus ihrem Roman Der Gutachter.<br />

Regensburg 27. Apr., 20 Uhr<br />

Die Zukunft des Buches ist schön!<br />

Gespräche mit Karin Schmidt-Friderichs, Rainer Groothuis und Felicitas von Lovenberg.<br />

Wien 06. Apr., 19 Uhr<br />

Lesung und Museumsführung zu Der Dritte Mann<br />

Die Illustratorin Annika Siems zu Gast im Dritte Mann Museum. Neben Lesung und<br />

Ausstellung bekommen die BesucherInnen eine exklusive Museumsführung.<br />

8 Journal<br />

Für jedes neu geworbene Mitglied erhalten Sie und<br />

der/die Geworbene jeweils einen Büchergilde-Gutschein<br />

in Höhe von € 25,- p siehe Seite 150


„MIT THEATER<br />

SPRACHE LERNEN“<br />

© Bilddatenbank Zollverein © Kulturzentrum Schloss Borbeck © Grugapark Essen<br />

NATUR UND KULTUR IM WANDEL<br />

Industrie- und Parklandschaften des Ruhrgebiets<br />

4-tägige Kultur- und Gartenreise vom 12. bis 15. April 2018<br />

Mit einer Fläche von 4500 Quadratkilometern und über fünf Millionen<br />

Einwohnern gehört das Ruhrgebiet zu den größten Kulturlandschaften Europas.<br />

Getragen von Kommunen, Künstlern und Kulturschaffenden, ist aus<br />

dem ehemaligen „Kohlenpott“ eine bunt schillernde Kulturlandschaft entstanden.<br />

Unsere Reise führt uns an beeindruckende Schauplätze der Industriegeschichte<br />

des Ruhrgebiets und in ausgewählte historische Parks.<br />

Unter fachkundiger Begleitung besuchen wir unter anderem den Gasometer<br />

in Oberhausen, die Zeche Zollverein, die Villa Hügel, Schloss und Park<br />

Borbeck, den Grugapark, die Siedlung Margarethenhöhe sowie den Baldeneysee.<br />

Ein weiteres Thema unserer Reise ist der Blick der Ruhrgebiet-Literaten<br />

auf ihren Lebensraum.<br />

12.4.–15.4.2018<br />

Anmeldeschluss: 30.10. 2017<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt!<br />

Reisepreis pro Person im Doppelzimmer: € 670,–<br />

WEITERE REISEN<br />

Grenzenlose Vielfalt: Die Europastadt<br />

Aachen im Dreiländereck<br />

Deutschland–Belgien–Niederlande<br />

Kultur- und Literaturreise<br />

27.09. – 01.10.2017<br />

Anmeldeschluss: 31.05.2017<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen<br />

begrenzt!<br />

Auf Fontanes Spuren durch die Mark<br />

Brandenburg<br />

Literatur- und Kulturreise<br />

15.–19.06.2017<br />

noch wenige Plätze frei<br />

<strong>Das</strong> historische Künstlerdorf<br />

Worpswede<br />

Literatur- und Kunstreise<br />

30.08. – 03.09.2017<br />

Anmeldeschluss: 31.05.2017<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen<br />

begrenzt!<br />

Unterwegs im Schimmelreiter-Land<br />

– auf Theodor Storms Spuren in Nordfriesland.<br />

Literatur- und Kunstreise<br />

19. – 22.10.2017<br />

Anmeldeschluss: 30.06.2017<br />

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen<br />

begrenzt!<br />

Reisepreise, weitere Informationen und Buchungsunterlagen<br />

erhalten Sie über die Reiseveranstalterin und organisatorische<br />

Reiseleitung: Ruth Rick-Walther (Terra Allegra), Tel.: (09332) 590799<br />

E-Mail: ruth.rick@terra-allegra.de<br />

Bei diesem Projekt soll Grundschülern aus bildungsfernen deutschen<br />

und ausländischen Familien beim Theaterspielen die deutsche Sprache<br />

spielerisch näher gebracht werden, insbesondere aber Kindern<br />

mit Migrationshintergrund.<br />

Theaterspielen bietet eine hervorragende Möglichkeit, gemeinsam<br />

auf spielerische Art und Weise Sprache nicht nur zu erlernen, sondern<br />

auch zu erleben. So erreicht man neben einer Menge Spaß und positiven<br />

Empfindungen eine nachhaltige Wirkung auf die Sprachkompetenz<br />

aller mitwirkenden Kinder.<br />

Mit Beginn des Schuljahres 2016/2017 startete das Projekt „Mit Theater<br />

Sprache lernen“ an der Ganztagsgrundschule Dellengarten in<br />

Saarbrücken. Im Rahmen einer Theater-AG treffen sich einmal in der<br />

Woche am Nachmittag 12 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren. Unter<br />

ihnen auch Kinder aus nichtdeutschsprachigen Familien, die in den<br />

letzten Jahren zu uns gekommen sind. Sie üben unter der Leitung einer<br />

erfahrenen Diplomschauspielerin ein Theaterstück ein, welches<br />

dann am Ende des Schuljahres vor Publikum aufgeführt wird. Inhaltlich<br />

werden aktuelle Themen aufgegriffen, wie z. B. das Thema Vorurteile<br />

oder auch kulturelle Unterschiede und Vielfalt.<br />

<strong>Das</strong> Theaterstück der Dellengartenschule heißt „Robinson Luftballon“<br />

oder „Lasst uns die Welt mit bunten Augen sehen!“. In diesem kreativen<br />

Bewegungsspiel werden wichtige gesellschaftliche Themen lustig<br />

und bildhaft auf den Punkt gebracht. „Bunt denken“ ist das Thema,<br />

nicht alles immer schwarz-weiß und einseitig sehen. Die Kinder erhalten<br />

im aktiven darstellenden Spiel die Möglichkeit zum eigenen Handeln.<br />

Der spontane Gebrauch von Sprache wird gefördert, langfristig<br />

ebenso auch Lesen und Schreiben. Zudem wirken sich auch Lob und<br />

Anerkennung für ihre Leistungen positiv auf die weitere Entwicklung<br />

der Kinder aus.<br />

JEDER BEITRAG ZÄHLT!<br />

Fördern Sie Die Welt des Lesens e.V. mit einem Jahresbeitrag von nur<br />

€ 25,– oder spenden Sie einmalig einen Betrag Ihrer Wahl. Weitere Informationen<br />

unter: www.welt-des-lesens.de.<br />

Spendenkonto „Die Welt des Lesens e.V.“:<br />

Commerzbank AG<br />

BIC: COBADEFFXXX<br />

IBAN: DE82 5004 0000 0596 0240 00<br />

Verwendungszweck: Einmalige Spende<br />

Falls Sie eine Spendenquittung benötigen, bitten wir Sie auch, Ihren<br />

Namen und Ihre Adresse anzugeben.<br />

Journal<br />

9


GENOSSENSCHAFT<br />

Von Bonn nach Berlin<br />

im Gespräch mit GenossInnen<br />

© Martin Mascheski<br />

Lars Kindervater und Karen Bartel erzählen, wie es ist, „einen ganz<br />

eigenen Buchclub zu haben, zumindest zu einem kleinen Anteil“, und<br />

was für eine Rolle gesellschaftliches Engagement und die Geschichte<br />

der Büchergilde dabei spielen. In puncto Kochbücher sind sie allerdings<br />

nicht ganz einer Meinung.<br />

Von Patricia Spies<br />

LARS KINDERVATER<br />

BONN<br />

Für Lars Kindervater ist jedes Buch ein Erinnerungsstück.<br />

Er bringt sie von Reisen mit, sammelt<br />

besondere Erstausgaben und nutzt Bücher<br />

als spontane Geschenke. Der Leiter des Operating<br />

Office des Telekom-Kundenservices ist<br />

schon lange Mitglied bei der Büchergilde Gutenberg<br />

und seit 2014 Genosse. <strong>Das</strong> Gespräch<br />

mit Lars Kindervater fand in seinem Büro in<br />

Bonn statt.<br />

Sie sind schon eine ganze Weile Mitglied<br />

bei der Büchergilde Gutenberg.<br />

Schon immer.<br />

Wie kam es dazu?<br />

<strong>Das</strong> war Anfang 1990. Ich war damals auf einem<br />

Kongress der Jungsozialisten. Kurz nach dem<br />

Zusammenbruch des Ostblocks waren die Themen:<br />

Wie geht es weiter mit dem Sozialismus?<br />

Was zählt noch? Und bei dieser Tagung gab es<br />

einen Stand der Büchergilde Gutenberg. Ich<br />

habe mir damals den Bildband Kurt Tucholsky<br />

1890–1935. Ein Lebensbild gekauft. Oder<br />

vielleicht waren es auch die Schriften von Ferdinand<br />

Lassalle. Eine Auswahl für unsere Zeit,<br />

die ich mitgenommen habe. <strong>Das</strong> weiß ich nicht<br />

mehr genau. Aber sicher ist, dass ich so zur Büchergilde<br />

gekommen bin.<br />

Ihr Engagement geht über die Mitgliedschaft<br />

in der Literaturgemeinschaft hinaus.<br />

Warum haben Sie sich entschieden, auch<br />

der Verlagsgenossenschaft beizutreten?<br />

Es war mir ein Herzensanliegen, die Unabhängigkeit<br />

der Büchergilde zu unterstützen.<br />

Außerdem habe ich ganz im eigenen Interesse<br />

gehandelt: Ich wollte sicherstellen, dass mein<br />

Anbieter für schöne Bücher mich auch in Zukunft<br />

versorgen wird. Und ich finde es eine tolle<br />

Gelegenheit, einen ganz eigenen Buchclub<br />

zu haben, zumindest zu einem kleinen Anteil.<br />

Würden Sie sich gerne aktiver bei der Genossenschaft<br />

einbringen?<br />

Ich glaube, ich möchte gar nicht aktiver werden.<br />

Ich bin zurzeit mit meinen beiden Töchtern,<br />

der Familie, meiner Arbeit und dem Lesen,<br />

zu dem ich viel zu selten komme, bereits<br />

gut ausgelastet. Aber ich bin als Genosse stolz<br />

darauf dazuzugehören. Es ist mir wichtig, etwas<br />

zum weiteren Erfolg der Büchergilde beitragen<br />

zu können. Wenn ich mir das <strong>Magazin</strong> ansehe,<br />

wenn ich mir das Programm anschaue, finde ich,<br />

dass sie sehr erfolgreich ist und sich gerade noch<br />

erfolgreicher weiterentwickelt. Bei diesem Prozess<br />

möchte ich gerne dabei sein.<br />

10 Journal


GENOSSENSCHAFT<br />

Wie würden Sie die Büchergilde einem Außenstehenden<br />

in möglichst wenigen Worten<br />

beschreiben?<br />

Der Buchclub der Arbeiterbewegung mit hochqualitativen<br />

Büchern zu günstigen Preisen.<br />

Und es ist wohl genau das: Wenn man Bücher<br />

liebt, muss man in der Büchergilde sein.<br />

<strong>Das</strong> klingt geradezu druckreif. Vielen Dank.<br />

Haben Sie die Büchergilde in dieser Form<br />

schon einmal weiterempfohlen?<br />

Ich habe zum Beispiel meine Mutter dazu gebracht,<br />

Mitglied zu werden. Wenn ich mit<br />

Freunden oder Bekannten über Bücher spreche,<br />

dann kommt das Gespräch eigentlich immer<br />

auch auf Bücher der Büchergilde, gerade<br />

wenn es um illustrierte Ausgaben geht. Ich<br />

habe oft Büchergilde-Bücher zu Hause, die ich<br />

noch nicht gelesen habe. Sie dienen mir als Reservoir<br />

für spontane Geschenke. Immer dann,<br />

wenn ich feststelle, dass ich kein Geschenk<br />

habe, aber eins haben sollte, verschenke ich<br />

ein solches Buch. Dann habe ich auch gleich<br />

wieder ein wenig Platz für etwas Neues.<br />

Haben Sie einen Lieblingsautor oder eine<br />

-autorin?<br />

Kurt Tucholsky ist einer der Autoren, für die ich<br />

mich sehr früh begeistert habe. Der Bildband<br />

zu Tucholsky gehört ja auch zu meinen ersten<br />

Büchergilde-Büchern.<br />

Dann kennen Sie sicherlich auch die illustrierte<br />

Ausgabe von Schloss Gripsholm?<br />

Ja, es gab eine sehr gelungene Ausgabe in<br />

den 90er-Jahren. Ich glaube, es ist das von mir<br />

meistgekaufte Buch aus der Büchergilde. Ich<br />

habe es damals immer meiner aktuellen Geliebten<br />

geschenkt und hatte ein paar Exemplare<br />

auf Vorrat. Dies hat allerdings dazu geführt,<br />

dass eine Freundin von mir die Ausgabe bei einer<br />

anderen Freundin im Regal entdeckte und<br />

dann misstrauisch fragte: „<strong>Das</strong> hast du aber<br />

nicht von Lars bekommen, oder?“ Aber ja, das<br />

habe ich häufig verschenkt. Von Kurt Tucholsky<br />

habe ich inzwischen auch mehrere Originale<br />

und Erstausgaben gesammelt.<br />

Folgt Ihre Sammlung einem bestimmten<br />

System?<br />

Ich interessiere mich besonders für Literatur,<br />

die sich mit gesellschaftlichen, politischen<br />

oder historischen Themen auseinandersetzt;<br />

auch für amerikanische Literatur dieser Art.<br />

Und ich pflege ein gewisses Ritual. In jedes<br />

Buch schreibe ich hinein, wann und wo ich es<br />

gekauft habe. Auch den jeweiligen Kaufpreis<br />

notiere ich. Gerade auf Reisen in die USA finde<br />

ich sehr viele Bücher in Antiquariaten. So viele,<br />

dass ich anschließend ein Paket nach Hause<br />

schicken muss oder gleich einen zweiten Koffer<br />

für Bücher dabei habe. Jedes Buch wird somit<br />

automatisch zu einem Erinnerungsstück.<br />

Eine weitere Marotte von mir ist, dass ich Dinge<br />

aus dem alltäglichen Leben aufbewahre, um<br />

sie später als Lesezeichen zu nutzen. Hier ein<br />

Beleg aus dem letzten Urlaub, dort eine Theaterkarte.<br />

Mittlerweile sind uralte Sachen darunter.<br />

Zum Beispiel Essensmarken vom Juso-<br />

Pfingstcamp vom Anfang der 90er-Jahre.<br />

Gibt es ein Buch, das Sie sich im Programm<br />

der Büchergilde wünschen würden?<br />

Vor einiger Zeit wurde die Frage nach einer<br />

möglichen Jubiläumsausgabe gestellt. Die<br />

Entscheidung fiel dann auf ein Kochbuch, das<br />

neu aufgelegt wurde. Da hätte ich mir eher etwas<br />

anderes gewünscht. Ich finde Büchergilde-Bücher<br />

besonders gut, wenn es illustrierte<br />

Bücher mit einem besonderen haptischen<br />

Erlebnis und ausgefallenen Einband sind.<br />

Meiner Meinung nach funktioniert das vor allem<br />

bei den Titeln, die eine bildhafte Darstellung<br />

erlauben, sprich bei Belletristik. Ich kaufe<br />

in der Regel auch nur gebundene Bücher und<br />

glaube, wenn man Mitglied der Büchergilde ist,<br />

gehört die Haptik ganz klar zum Lesevergnügen<br />

dazu. Ganz spontan würde ich mir vermutlich<br />

eine schöne, in Leinen gebundene Ausgabe<br />

von Deutschland, Deutschland über alles von<br />

Kurt Tucholsky wünschen. Es erschien Ende der<br />

20er-Jahre in einem Band mit sehr vielen Fotomontagen<br />

von John Heartfield. Dieses Buch<br />

mit einer typischen Büchergilde-Ausstattung<br />

würde ich mir sofort bestellen.<br />

Lars Kindervater, Jahrgang 1972, studierte<br />

neben Politik- und Europawissenschaften auch<br />

Geschichte. Noch während des Studiums war<br />

er als Abgeordneten-Mitarbeiter in Bonn tätig.<br />

Heute ist er leitender Angestellter bei der Telekom.<br />

Die größte Gefahr für seine Sammlung<br />

stellt, nach eigenen Angaben, seine einjährige<br />

Tochter dar, denn bislang knabbert sie am liebsten<br />

an Büchern. Als Miteigentümer wünscht er<br />

der Büchergilde viel Erfolg. Seine Anteilszeichnung<br />

für die Verlagsgenossenschaft ging genau<br />

eine Woche nach der von Karen Bartel ein.<br />

KAREN BARTEL<br />

BERLIN<br />

Karen Bartel wurde mit der Begeisterung für die<br />

Büchergilde von ihrem Mann angesteckt. Auch<br />

sie ist seit 2014 Genossin. Neben Krimis stehen<br />

vor allem Kochbücher auf ihrer Leseliste. In einem<br />

Berliner Kaffeehaus erzählt Karen Bartel,<br />

warum die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft<br />

für sie auch ein gesellschaftliches Engagement<br />

darstellt.<br />

Wofür steht die Büchergilde Gutenberg Ihrer<br />

Meinung nach?<br />

Die Büchergilde steht für mich gleich für mehrere<br />

Dinge: <strong>Das</strong> Erste ist die tolle Buchgestaltung,<br />

die sehr künstlerische und außergewöhnliche<br />

Gestaltung der Bücher. <strong>Das</strong> Zweite – aber<br />

sicherlich genauso wichtig – ist für mich das gesellschaftliche<br />

Engagement und die Geschichte<br />

der Büchergilde.<br />

Die meisten Genossinnen und Genossen sind<br />

bereits Mitglieder unserer Literaturgemeinschaft,<br />

bevor sie sich entscheiden, einen Anteil<br />

zu zeichnen. War das bei Ihnen anders?<br />

Ja, ich bin kein klassisches Mitglied der Büchergilde,<br />

sondern bin direkt Genossin geworden.<br />

Ich bin über meinen Mann Dirk Bartel<br />

dazu gekommen. Er hat vor über zwanzig Jahren<br />

als Buchhändler in einer Partnerbuchhandlung<br />

gearbeitet und ist noch heute begeistertes<br />

Mitglied. Er kauft, anders als ich, muss ich zu<br />

meinem Leidwesen gestehen, bestimmt achtzig<br />

oder neunzig Prozent seiner Bücher bei der<br />

Büchergilde.<br />

Wissen Sie noch, mit welchen Argumenten<br />

er Sie überzeugen konnte?<br />

Er hat mir von der Geschichte der Büchergilde<br />

erzählt. Die schönen Bücher kannte ich ja bereits<br />

aus unserem Regal. Ich war dann relativ<br />

schnell sicher, dass man die Büchergilde als Einrichtung<br />

unterstützten sollte. Unter anderem<br />

auch, damit die Dinge, für die sie steht, erhalten<br />

bleiben. Den Genossenschaftsgedanken halte<br />

ich hier für das richtige Modell. Es stellt für mich<br />

ein Stück gesellschaftliches Engagement dar.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Ich kenne die Geschichte der Büchergilde nicht<br />

bis ins Detail, aber ich weiß, dass sie aus einer<br />

Journal<br />

11


12 Journal


GENOSSENSCHAFT<br />

© Martin Mascheski<br />

Industriegewerkschaft von Buchdruckern gegründet<br />

worden ist. Und genau diese partizipative<br />

Form wird für mich durch die Genossenschaft<br />

weitergeführt. Ich würde sogar sagen,<br />

dass es wie die Faust aufs Auge passt. Die Leute,<br />

die sich gesellschaftlich engagieren, überlegen<br />

ja auch nicht lange, wie viel Profit sie aus ihrem<br />

Engagement ziehen. Es ist eine ganz andere Art<br />

von Investition als bei einer Geldanlage. Es geht<br />

vielmehr um gesellschaftliche Intentionen. Mit<br />

diesen Überlegungen im Hinterkopf ist die Genossenschaft<br />

eigentlich die einzige Rechtsform,<br />

die hier wirklich passt. Wenn man sich die Anfänge<br />

der Büchergilde anschaut, scheint es die<br />

logische Fortsetzung ihrer Geschichte zu sein.<br />

Ich finde das stimmig. Auch die Geschichte der<br />

Büchergilde in der Nazizeit hat für mich im Übrigen<br />

eine Rolle gespielt, also dass die Büchergilde<br />

in dieser Zeit nur im Exil in der Schweiz<br />

überleben konnte. Auch dies verpflichtet aus<br />

meiner Sicht zu einem gesellschaftlichen Engagement<br />

zu ihrem Erhalt.<br />

Würden Sie sich gerne mehr bei der Verlagsgenossenschaft<br />

einbringen?<br />

Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das gern<br />

tun. Ich habe auch überlegt, an den Genossenschaftsversammlungen<br />

in Frankfurt teilzunehmen.<br />

Aber auch, wenn ich nicht persönlich<br />

anwesend sein konnte, verfolge ich<br />

die Protokolle und fühle mich immer hinreichend<br />

informiert. Bisher ist es eine sehr positive<br />

Erfahrung. Und wenn es zeitlich klappen<br />

sollte, besuche ich gern einen der regionalen<br />

Genossenschaftsabende.<br />

Sind Sie Mitglied bei anderen<br />

Genossenschaften?<br />

Nein, aber wenn mir etwas Vergleichbares wieder<br />

über den Weg läuft, würde ich auch dort<br />

mitmachen.<br />

Kaufen Sie vor allem Bücher oder auch andere<br />

Dinge aus unserem Programm?<br />

Eigentlich kaufen wir sehr unterschiedliche Sachen<br />

aus dem ganzen Sortiment. Zum Beispiel<br />

hängt bei uns jedes Jahr der Pin-up-Kalender<br />

aus dem artclub. Auch Kunstdrucke und CDs<br />

der Büchergilde haben wir zu Hause. Und natürlich<br />

eine ganze Ecke Bücher. Mein Mann und<br />

ich sind schon so richtige Leseratten. Die ganze<br />

Wohnung steht voller Bücher.<br />

Welches Büchergilde-Buch haben Sie zuletzt<br />

gelesen?<br />

Um ehrlich zu sein, habe ich zuletzt sehr lange<br />

in einem Kochbuch geblättert, das ich wirklich<br />

klasse finde. Die Jubiläumsausgabe des Kochbuchs<br />

der Büchergilde wurde sehr schön von<br />

Gerhard Oberländer illustriert.<br />

Haben Sie bereits Rezepte daraus nachgekocht?<br />

Nein, das habe ich tatsächlich noch nicht gemacht.<br />

Es ist ja auch ein relativ altes Kochbuch.<br />

Die darin vorgestellten Gerichte stammen aus<br />

den 50er-Jahren und sind teils sehr an die<br />

Nachkriegszeit angelehnt. Vor allem die historischen<br />

Details und die schönen Illustrationen<br />

haben mich bei der Lektüre interessiert. Aber<br />

ich werde demnächst mal etwas ausprobieren.<br />

Wenn Sie die Programmplanung der Büchergilde<br />

für einen Tag übernehmen könnten:<br />

Welche Bücher würden Sie gern machen?<br />

<strong>Das</strong> ist eine schwere Frage. Spontan fallen mir<br />

da vor allem Bücher ein, die Sie schon im Sortiment<br />

haben. Vielleicht ein Kinderbuch wie Der<br />

kleine Wassermann in einer schönen illustrierten<br />

Ausgabe. Ich würde wohl auch versuchen,<br />

den einen oder anderen Krimi unterzubringen.<br />

Ich bin eine Krimitante und lese sehr viele skandinavische<br />

und deutsche Autoren. Von Henning<br />

Mankell habe ich zum Beispiel bisher alles gelesen.<br />

Früher habe ich auch viel von Dorothy L.<br />

Sayers gelesen. Vielleicht würde ich mich auch<br />

für weitere schöne historische Kochbücher<br />

einsetzen.<br />

Karen Bartel, Jahrgang 1968, ist auf einem<br />

Bauernhof in Niedersachsen aufgewachsen.<br />

Nach dem Jurastudium in Göttingen und Bonn<br />

verschlug es sie nach Leipzig. Heute lebt sie gemeinsam<br />

mit ihrem Mann in Berlin. Dort arbeitet<br />

sie als Juristin bei einem Verband. Als Genossin<br />

wünscht sie sich, dass die Büchergilde<br />

bekannter wird.<br />

Die nächste Generalversammlung der<br />

Büchergilde Gutenberg eG findet am<br />

17. Juni 2017 in Frankfurt am Main statt.<br />

Auf der jährlichen Generalversammlung<br />

treffen sich die Genossinen und Genossen,<br />

um über den zukünftigen Kurs der Büchergilde<br />

zu beraten und abzustimmen.<br />

Weitere Informationen folgen.<br />

Mehr über die Büchergilde Gutenberg<br />

Verlagsgenossenschaft erfahren Sie auf<br />

der Homepage der Büchergilde unter<br />

www.buechergilde.de/genossenschaft.<br />

EIN STÜCK VERLAGSGENOSSENSCHAFT<br />

ERWERBEN, EIN STÜCK BUCHKULTUR<br />

ERHALTEN<br />

Sie interessieren sich für den Erhalt der<br />

Buchkultur und wollen die Büchergilde-<br />

Buchgemeinschaft mitprägen und<br />

weiterentwickeln?<br />

Werden Sie Teil der Büchergilde<br />

Verlagsgenossenschaft!<br />

Ein Genossenschaftsanteil kostet € 500,–.<br />

Der Betrag kann in einer Summe oder in<br />

20 Monatsraten à € 25,– bezahlt werden.<br />

Jedes Mitglied hat eine Stimme bei der<br />

Generalversammlung. Die Satzung und<br />

das Beitrittsformular schicken wir Ihnen<br />

auf Anfrage gerne zu. Sie erreichen uns<br />

telefonisch unter (069) 273908–52 oder<br />

per Mail unter spies@buechergilde.de.<br />

Journal<br />

13


KÜNSTLERPORTRÄT<br />

Ein Plot, so berühmt<br />

wie sein Verfasser<br />

© Martin Mascheski<br />

Wien 1945: In den Trümmern des Zweiten Weltkriegs blüht der Schwarzmarkt, und Rollo Martins<br />

steht vor einem Rätsel – war sein Jugendfreund Harry Lime tatsächlich der gewissenlose Kopf einer<br />

Schieberbande? Mit Der dritte Mann schuf Graham Greene einen zeitlosen Kriminalroman.<br />

Von Lisa-Marie Schöttler<br />

In der Pressgasse 25 in Wien findet man ein<br />

Museum, das nicht nur eine Anlaufstelle für<br />

Filmfreunde ist, sondern sehr authentisch<br />

vom Wien der Nachkriegszeit berichtet. Gerhard<br />

Strassgschwandtner und Karin Höfler haben<br />

sich dort einem Thema verschrieben, mit<br />

dem die Österreicher ihre Mühe zu haben scheinen.<br />

Ausgehend von dem Filmklassiker Der<br />

dritte Mann haben sie eine einzigartige private<br />

Sammlung aufgebaut. <strong>Das</strong> besetzte und<br />

zerstörte Wien und die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte<br />

des beispiellosen Films werden<br />

dokumentiert – 13 Räume mit 2300 Originalexponaten<br />

erwarten die Besucher. Und die<br />

Künstlerin Annika Siems war beeindruckt von<br />

dem, was sie im vierten Bezirk vorfand. Im April<br />

reiste die Hamburgerin nach Wien, um sich<br />

selbst einen Eindruck von der im Roman beschriebenen<br />

Atmosphäre zu verschaffen.<br />

Den Film – so bekannt wie einprägsam – wollte<br />

sie mit ihrem illustrierten Buch nicht kopieren.<br />

Siems lag viel daran, die Stimmung in<br />

der vom Krieg zerstörten Großstadt einzufangen<br />

und sich dabei nicht zu sehr in der realistischen<br />

Darstellung einzelner Figuren zu verlieren.<br />

Einfach war es nicht, dieses Vorhaben<br />

angemessen umzusetzen. Denn Bilder vom<br />

zerstörten Wien, gar Bewegtbildaufnahmen<br />

aus der Zeit nach dem Krieg, gibt es kaum.<br />

Selbstverständlich, so sagt sie, hätte sie sich<br />

an dem abarbeiten können, was von deutschen<br />

Großstädten bekannt ist. Doch um die<br />

Schlüsselszenen aus Der dritte Mann authentisch<br />

umzusetzen, wollte sie sich selbst ein<br />

Bild machen.<br />

Seit vier Jahren Arbeitsmittelpunkt und Entstehungsort<br />

der Tuschezeichnungen zu Greenes Krimiklassiker<br />

ist das Atelier Igor und die anderen<br />

in Hamburg-Ottensen. Besonders faszinieren<br />

Annika Siems’ großformatige Arbeiten,<br />

denen sich der Betrachter hier kaum entziehen<br />

kann. Handwerk und Haptik haben für<br />

die Künstlerin einen besonderen Stellenwert<br />

– das ist auch für den Laien auf den ersten<br />

Blick ersichtlich. <strong>Das</strong>s aus Zeit- und Budgetgründen<br />

in der Illustration mittlerweile<br />

oft digital gearbeitet werden muss, bedauert<br />

sie sehr. Neben dem Schreibtisch stehen<br />

allerhand Ölfarben, mit denen Annika Siems<br />

vorwiegend arbeitet, sowie mehrere große<br />

Glasgefäße mit Hunderten Pinseln. Auf ihrer<br />

Staffelei ist gerade ein Bild aus unserem illustrierten<br />

Buch aufgespannt. Eine Skizze und<br />

eine Farbstudie zu dem Motiv existieren bereits,<br />

denn von der Idee bis zum fertigen Blatt<br />

braucht es drei Arbeitsschritte. Zunächst entsteht<br />

die grobe Bleistiftskizze, um das Motiv<br />

14 Journal


© Martin Mascheski<br />

einzuschätzen und abzuwägen, ob es sich tatsächlich<br />

zur Umsetzung eignet. Anschließend<br />

fertigt Annika Siems zu dem ausgewählten<br />

Motiv eine Farbstudie an. In diesem Fall eine<br />

Hell-dunkel-Studie, die bereits einen guten<br />

Eindruck vom fertigen Aquarell vermittelt.<br />

Anders als sonst hat die studierte Illustratorin<br />

sich für diesen Auftrag auf einen einzigen<br />

Farbton beschränkt: In Sepia setzen sich die<br />

Bilder von dem bekannten Schwarz-Weißfilm<br />

von Carol Reed aus dem Jahr 1949 ab<br />

und haben eine ganz eigene, sehr spezielle<br />

Aura. An Der dritte Mann begeistert Annika<br />

Siems insbesondere die historische Perspektive<br />

und der hohe künstlerische Anspruch, der<br />

mit der Umsetzung eines solchen Titels verknüpft<br />

ist. Eine erste Inspirationsquelle fand<br />

sie in der exzellenten Umsetzung von Fliegenpapier<br />

von <strong>Das</strong>hiell Hammet, illustriert von<br />

Hans Hillmann, ein Werk, das sie bereits in ihrer<br />

Studienzeit für sich entdeckte. Zehn Jahre<br />

lang – von 1972 bis 1982 – arbeitete der 2014<br />

verstorbene Künstler an dem Buch, das zu einem<br />

Meilenstein für die Graphic Novel wurde.<br />

Über die Anfrage aus der Büchergilde freute<br />

sich Siems auch deshalb, weil die Arbeit an<br />

diesem Projekt eine willkommene Abwechslung<br />

mit sich brachte. Denn als Reaktion auf<br />

ihr Diplombuch Meister der Tarnung. Überlebenskünstler<br />

in der Tierwelt wird die Hamburgerin<br />

hauptsächlich für die Illustration<br />

von Flora und Fauna angefragt. Seit ihr Debüt<br />

2012 beim Gerstenberg Verlag erschien,<br />

ist sie für ihre feinfühligen und einprägsamen<br />

Naturdarstellungen bekannt und fand<br />

so auch ihren Weg zur Büchergilde Gutenberg<br />

– mit ihrem farbintensiven Cover zu Lily<br />

Kings Roman Euphoria, das im zweiten Quartal<br />

2016 auch das <strong>Magazin</strong> zierte.<br />

Bevor Annika Siems sich dem Studium der Illustration<br />

widmete und dafür auch ein Jahr an<br />

der École nationale supérieure des Arts Décoratifs<br />

in Paris verbrachte, war sie zunächst als<br />

Modedesign-Studentin eingeschrieben. Persönliches<br />

Interesse und ein Mangel an interessanten<br />

Arbeitsperspektiven ließen sie jedoch<br />

das Fach wechseln. Was sie an ihrem<br />

Beruf seither begeistert, ist die unerschöpfliche<br />

Vielseitigkeit: Mit jedem neuen Auftrag<br />

kann sie sich in einem anderen Feld neuen<br />

Herausforderungen stellen und sowohl<br />

für Museen als auch für Verlage, <strong>Magazin</strong>e<br />

und Unternehmen arbeiten. Gleichermaßen<br />

ist diese Umtriebigkeit aber auch dem Umstand<br />

geschuldet, dass es IllustratorInnen<br />

meist nicht möglich ist, allein von der Arbeit<br />

an Büchern zu leben. <strong>Das</strong>s Mühe und Hingabe<br />

sich dennoch lohnen, beweist das entstandene<br />

Buch. Mit ihrem Gespür für Licht und Schatten<br />

und einem feinsinnig arrangierten Storyboard<br />

setzt Annika Siems einem der größten Autoren<br />

des 20. Jahrhunderts ein imposantes Denkmal.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Senden Sie uns bis zum 30. Mai 2017 ein<br />

Foto Ihrer persönlichen Ausgabe von Graham<br />

Greenes Romans Der Dritte Mann –<br />

gern auch aus einem anderen Verlag – unter<br />

dem Stichwort „Gewinnspiel“ postalisch an<br />

diese Adresse:<br />

Büchergilde Gutenberg<br />

Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Stuttgarter Straße 25–29<br />

60329 Frankfurt a. M.<br />

oder per Mail an: service@buechergilde.de<br />

Unter allen Einsendungen verlosen wir<br />

4 x 2 Freikarten für das<br />

Dritte Mann Museum in Wien<br />

DRITTE MANN MUSEUM |<br />

SAMMLUNG STRASSGSCHWANDTNER<br />

GEÖFFNET JEDEN SAMSTAG 14–18 UHR<br />

Pressgasse 25, 1040 Wien<br />

Eintritt: Erwachsene € 8,90; ermäßigt € 6,90<br />

Journal<br />

15


16 Journal


RELAUNCH<br />

Die Kleine<br />

Reihe<br />

wird 35 Jahre jung!<br />

Die „Bibliothek für kritische Leser“ wurde sie genannt, als Die<br />

Kleine Reihe 1982 erstmals in der Büchergilde erschien – mit<br />

anspruchsvollen literarischen Texten, Essays, Kurzprosa, Gedichten,<br />

Klassikern und beachtenswerten Debüts. Ob poetisch,<br />

ob schräg – Kleinodien waren es und sind es bis heute,<br />

Preziosen die die Büchergilde in haptisch angenehmem Einband<br />

und handlichem Format herausbringt: Taschenbücher<br />

büchergilde-like!<br />

Anfangs noch als Pappband mit Schutzumschlag in Gelb-rot<br />

(Reihengestaltung Jürgen Seuss) jeweils mit einem Bildmotiv<br />

nach einer Originalzeichnung, die für jeden Band individuell in<br />

Auftrag gegeben wurde.<br />

Bis 1990 erschienen 48 Titel in dieser Ausstattung – von zeitgenössischen<br />

Autoren, weltberühmten und völlig unbekannten.<br />

Dann sollte Die Kleine Reihe farbiger werden und erhielt die von<br />

Heinrich Thomas entwickelte Gestaltung: Analog zur Vielfalt der<br />

Inhalte hat Thomas Schrift, Motiv und Titel individueller abgestimmt.<br />

Dem sich wandelnden Geschmack der Mitglieder und<br />

dem Wunsch nach mehr Klarheit folgte die Gestaltung von Anja<br />

Harms ab 2004, in der die sorgfältig ausgesuchten Texte nunmehr<br />

erschienen und für einen wahren Farbenreigen sorgten.<br />

Nun, 2017, erscheint Die Kleine Reihe abermals in neuem Gewand:<br />

Cosima Schneider hat ein neues Reihenkonzept entwickelt,<br />

das auf Gemälde zurückgreift, auf Vor- und Nachsatz nun<br />

auch Informationen zum Inhalt und zu den AutorInnen enthält –<br />

und: ein extra feines Lesebändchen.<br />

Ausstattung im Wandel der Zeit. Inhalt in klarer Tradition: Kleine<br />

Texte, die es in sich haben.<br />

1. Kleine Reihe Buchgestaltung: Jürgen Seuss<br />

2. Kleine Reihe Einbandgestaltung: Thomas & Thomas Design<br />

3. Kleine Reihe Einbandgestaltung: Anja Harms<br />

4. Kleine Reihe Buchgestaltung: Cosima Schneider<br />

© Martin Mascheski<br />

Die neuen Titel der Kleinen Reihe finden Sie auf den<br />

Seiten 38 bis 41.<br />

Journal<br />

17


Der Sechser im Lotto<br />

© Martin Mascheski<br />

Im Zentrum der Universitätsstadt Jena hat Gunther Philler sein<br />

Paradies gefunden: Die Jenaer Bücherstube hat sich durch bewegte<br />

Zeiten hindurch als Domizil des Buches und der LeserInnen behauptet.<br />

Von Lisa Ernestine Wagner<br />

Jena ist eine gesegnete Stadt: Mit einem Stadtpark<br />

und einem Bahnhof südlich der Innenstadt<br />

hat es schon zwei Orte, die der Volksmund<br />

als „Paradies“ bezeichnet. Wer in und um Jena<br />

gerne liest, hat vielleicht noch einen dritten im<br />

Kopf: die Jenaer Bücherstube.<br />

Seit ihrer Gründung 1929 ist die gerade einmal<br />

25 Quadratmeter große Buchhandlung Anlaufpunkt<br />

für BuchliebhaberInnen. Dieser Ort konnte<br />

sich durch jegliche zeitgeschichtlichen Wandlungen<br />

behaupten. Und Gunther Philler ist trotz<br />

des stolzen Alters der Bücherstube erst ihr dritter<br />

Besitzer. „So etwas wie die Bücherstube gibt<br />

es nur einmal, das ist ein Sechser im Lotto“, sagt<br />

der 68-Jährige. Philler hat das Geschäft 1983<br />

übernommen – in voller Überzeugung, am richtigen<br />

Ort angelangt zu sein. 1966 hatte er in der<br />

Jenaer Universitätsbuchhandlung seine Ausbildung<br />

abgeschlossen. In Leipzig bildete er sich<br />

durch ein Fachschulstudium weiter, erhielt Literatur-,<br />

Kunst- und Musikunterricht, hätte nun<br />

die Stelle eines Abteilungsleiters in den großen<br />

staatlichen Buchhandlungen annehmen<br />

können. Statt aber nach Jena zurückzukehren,<br />

übernahm Gunther Philler in seiner Heimatstadt<br />

Eisenberg die Kreisbuchhandlung.<br />

Doch lange hielt es ihn dort nicht: Von 1976<br />

an arbeitete er im Staatlichen Kunsthandel.<br />

„Ich bin immer auf Literatur und auf Kunst geschwommen,<br />

das hat mich beides sehr interessiert.“<br />

Eine abwechslungsreiche Zeit folgte, in<br />

der er im Monatsrhythmus Ausstellungen aus<br />

den Bereichen Malerei, Grafik und angewandte<br />

Kunst organisierte. So sehr er in der Rolle<br />

des Galerieleiters aufging, sagt Gunther Philler<br />

heute: „Im Herzen, habe ich dann gemerkt, bin<br />

18 Journal


BUCHHANDEL<br />

© Martin Mascheski<br />

ich Buchhändler geblieben.“ Im Januar 1983<br />

ergab sich die Gelegenheit, und der Familienvater<br />

ging „mit wehenden Fahnen“ zurück nach<br />

Jena.<br />

Seitdem ist Gunther Philler das Gesicht der Bücherstube.<br />

Morgens ist er um sieben im Laden,<br />

abends um halb sieben zu Hause. „<strong>Das</strong> ist mein<br />

Kind, mein Geschäft. Weil ich den ganzen Tag<br />

hier bin, sieht es auch aus wie ein gemütliches<br />

Wohnzimmer.“ Viele KundInnen wollen eben<br />

auch, glaubt Philler, den Chef im Laden sehen.<br />

Da bleibt Urlaub eine Ausnahme – seit der Wende<br />

waren es nie mehr als acht Tage am Stück.<br />

Aber das ist für Gunther Philler kein Grund, sich<br />

zu beschweren: „Ich wweiß, dass ich einginge<br />

wie eine Pflanze, die nicht gegossen wird, denn<br />

schon nach wenigen Tagen habe ich eine solche<br />

Sehnsucht nach der Bücherstube.“<br />

<strong>Das</strong> Besondere an der Jenaer Bücherstube ist,<br />

dass sie in der DDR ein halbstaatliches Unternehmen<br />

war und so auch antiquarische Titel in<br />

den Regalen standen. „Bei uns gab es das, was<br />

sonst nicht mehr zu haben war“, sagt Philler, der<br />

das Sortiment seiner Vorgängerin so weiterführte.<br />

„Es hat mich sehr stolz gemacht, dass sie dieses<br />

Vertrauen in mich gesetzt hat. Für mich war<br />

es eine Verpflichtung, diese ehrwürdige Buchhandlung<br />

zu übernehmen.“ Als die Wende kam,<br />

so Philler, ging alles „irgendwie hopp-hopp“.<br />

1991 wurde er Inhaber der Bücherstube, und<br />

ein Jahr später hat er das Haus am Johannisplatz,<br />

in dessen Erdgeschoss seine Buchhandlung<br />

liegt, von der Stadt erworben. „<strong>Das</strong> hat<br />

sehr geholfen, aber wir haben nur noch gearbeitet.<br />

Auf sicheren Füßen stehen wir erst seit<br />

15 Jahren.“ Schließlich sei die Bücherstube<br />

kein Selbstläufer, dafür müsse man auch richtig<br />

was tun.<br />

Doch wie hält sich die kleine Stube mit dem großen<br />

Mitbewerber Thalia direkt vor der Haustür?<br />

„Jena ist ein gutes Pflaster und wir haben<br />

hier ein interessiertes Publikum, das es schätzt,<br />

dass wir es mit Namen ansprechen.“ Gleichzeitig<br />

profitiert die Stadt von den immer neuen<br />

Jahrgängen der Studierenden. An Universität<br />

und Fachhochschule sind über 22000 immatrikuliert<br />

und machen damit etwa 20 Prozent der<br />

Bevölkerung aus. Viele von ihnen sind Zugezogene.<br />

Gunther Philler ist selbst auch Zugereister,<br />

Jenaer also und nicht<br />

Jenenser. „Aber ich fühle<br />

mich hier völlig dazugehörig.<br />

Mitunter kommen<br />

nach zehn, fünfzehn Jahren<br />

Leute rein und sagen:<br />

Ach, wir wussten, dass wir<br />

dich hier noch treffen!“<br />

Es sind diese Momente, in<br />

denen man versteht, wie<br />

eng die Jenaer Bücherstube<br />

mit dem Buchhändler<br />

Philler verbunden ist.<br />

Auch das sorgfältig abgestimmte<br />

Sortiment ist bis<br />

zum schmalsten Kinderbuch<br />

sein Werk. „Wir können<br />

hier nichts verkaufen<br />

nur um des Verkaufens<br />

willen. <strong>Das</strong> würden mir<br />

die Leute übel nehmen.“<br />

Vielmehr verfolgt er aufmerksam<br />

Kulturbeiträge<br />

im Rundfunk, wie die Lesezeit<br />

vom MDR, und in den<br />

Feuilletons. Vor allem aber<br />

Gunther Philler, porträtiert von der Jenaer Künstlerin<br />

Gerlinde Böhnisch-Metzmacher<br />

ist es die Erfahrung. „Wir halten es hier so: Die<br />

Bücher, die man in der Bücherstube findet, die<br />

hatte ich in der Hand und habe reingelesen.“<br />

Belohnt wird sein Einsatz tagtäglich durch eine<br />

treue Kundschaft. 2015 gab es sogar noch etwas<br />

mehr: Die Jenaer Bücherstube wurde mit dem<br />

Deutschen Buchhandlungspreis als besonders<br />

herausragende Buchhandlung ausgezeichnet.<br />

„<strong>Das</strong> war wirkich eine ganz wunderbare Sache.“<br />

<strong>Das</strong> Preisgeld hat Philler in die Restauration des<br />

historischen Mobiliars der Bücherstube investiert.<br />

„Wir haben ein halbes Jahr nur gefeiert“,<br />

gesteht er lachend, „und ganz nebenbei habe<br />

ich durch die viele Presse noch zwei Cousins<br />

wiedergefunden.“<br />

Die Büchergilde gehört seit 2014 zum Sortiment<br />

der Bücherstube. Eine mit dem Logo der<br />

Buchgemeinschaft selbst dekorierte Lampe<br />

taucht die Bände in ein heimeliges Licht. „Mit<br />

der Büchergilde würde ich sehr gern noch mehr<br />

in die Öffentlichkeit, den Leuten diese schönen<br />

Bücher ans Herz legen.“ Darin liegt für Gunther<br />

Philler noch immer der Reiz seines Berufs: mit<br />

den Menschen zu tun haben und ihre Wünsche<br />

erfüllen. Vielleicht haben ihm das auch seine Eltern<br />

mitgegeben, die eine Konditorei und ein<br />

Café führten. „Eine Zeit lang wollte ich Kellner<br />

werden. <strong>Das</strong> hatte auch etwas mit Gastlichkeit<br />

zu tun, mit Menschen, denen man begegnet.“<br />

Journal<br />

19


BUCHHANDEL<br />

Die Büchergilde finden<br />

Sie jetzt auch …<br />

im Museum:<br />

Ab 2017 sind das Museum für<br />

Druckkunst Leipzig und die<br />

Büchergilde Kulturpartner. In<br />

diesem Rahmen werden gemeinsame<br />

Veranstaltungen<br />

entwickelt, wie die Buchpremiere<br />

des von Annika Siems<br />

illustrierten Krimiklassikers<br />

Der dritte Mann, während der<br />

auch Originale der Künstlerin<br />

ausgestellt werden. Im Museumsshop<br />

werden in jedem Quartal die Novitäten der Büchergilde präsentiert<br />

und an Mitglieder verkauft. Zusätzlich können Mitglieder bei Vorlage<br />

ihrer Büchergilde-Card das Museum besichtigen und zahlen dafür den reduzierten<br />

Eintrittspreis.<br />

<strong>Das</strong> Museum für Druckkunst wurde 1994 gegründet. Die Sammlung<br />

besteht aus Maschinen und Pressen, die nicht als stumme Zeugen ihrer<br />

Zeit präsentiert werden, sondern die Arbeitsmethoden in lebendiger<br />

Form praktisch vorführen. Ein Museum, das gleichzeitig eine Druckwerkstatt<br />

zum Anfassen und Mitmachen ist. Regelmäßige Ausstellungen,<br />

Workshops und Kreativseminare machen das Museum zu einem spannenden<br />

Ort für alle, die sich für Buch- und Druckkunst interessieren.<br />

Mehr Informationen unter www.druckkunst-museum.de.<br />

in Wasserburg:<br />

Die Altstadt von Wasserburg am Inn, etwa 50 Kilometer östlich von München,<br />

liegt idyllisch auf einer fast vollständig vom Inn umflossenen Halbinsel.<br />

In den schmalen Gassen ist auch die Wasserburger Bücherstube beheimatet.<br />

Mit Beginn dieses Quartals finden hier Mitglieder und alle, die<br />

es werden wollen, das Programm der Büchergilde. Buchhändler Matthias<br />

Lehmann und sein Team freuen sich auf bekannte und unbekannte Gesichter.<br />

Zur Feier schmückt sich die Bücherstube einige Zeit in Büchergilde-Optik.<br />

Eine Buchhandlung zum Wohlfühlen und allemal eine Reise wert.<br />

Mehr online unter www.wasserburger-buecherstube.de.<br />

Heike Guderjahn (Hrsg.) /<br />

Susanne Wurlitzer (Ill.)<br />

April, Sturm und andere Turbulenzen<br />

Ausgewählt, mit einer Vorbemerkung und Kurzbiografien der Schriftstellerinnen<br />

von Heike Guderjahn, mit 13 farbigen Illustrationen und einem aufklappbaren<br />

Panorama-Schutzumschlag von Susanne Wurlitzer, 208 Seiten<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | 167522<br />

20 Journal<br />

Ein Hoch auf das Buch<br />

Am 23. April ist Welttag des Buches<br />

Er ist vielen LeserInnen und BuchhändlerInnen<br />

ein besonders lieber Feiertag: der Welttag des<br />

Buches. Die ursprünglich katalanische Tradition,<br />

in Gedenken an den Heiligen Sant Jordi Frauen<br />

eine Rose und Männern ein Buch zu schenken,<br />

hat sich mittlerweile zu einem<br />

weltweit populären Anlass<br />

entwickelt, um die Freude<br />

am Lesen und am gedruckten<br />

Wort zu feiern.<br />

Nun fällt dieser Welttag<br />

in diesem Jahr auf einen<br />

Sonntag. Kein Problem<br />

für die Büchergilde-Partnerbuchhandlungen:<br />

Die Hanauer Buchhandlung<br />

am Freiheitsplatz zum Beispiel begeht den Tag<br />

ausgeruht am Montag und erwartet viele Klassen.<br />

Bei Literatur Moths in München bekommen<br />

alle KundInnen bereits am 22. April als<br />

„eine Art Liebesgabe“, so Regina Moths, eine<br />

Rose zum erworbenen Buch geschenkt.<br />

Bestens geeignet, um die Liebe zum guten<br />

und schönen Buch zu wecken, ist der Erzählungsband<br />

April, Sturm und Turbulenzen. Die<br />

Variationen über die Liebe von Schriftstellerinnen<br />

von Weltrang machen dem Anlass alle Ehre<br />

und bedienen Ihre Buchlust.


VOLAND & QUIST<br />

Schenken Sie nachhaltig: Mit dem Büchergilde-Geschenkjahr<br />

genießen Ihre Lieben ein volles Jahr lang Lesefreude in<br />

der Literaturgemeinschaft.<br />

Die Beschenkten können 1 Jahr alle<br />

Vorteile der Literaturgemeinschaft nutzen<br />

und aus unserem Programm frei einkaufen.*<br />

Dazu bekommen sie vier Quartale das<br />

Büchergilde-<strong>Magazin</strong> und lernen so die<br />

Büchergilde kennen.<br />

Sie erwerben das dazugehörige Geschenkguthaben<br />

in Höhe von mindestens € 30,-.<br />

Illustration: Christine Rösch<br />

Bestellung<br />

<strong>Das</strong> Büchergilde-Jahr gibt es direkt bei uns. Bitte wenden Sie<br />

sich an: service@buechergilde.de,Tel. (069) 27 39 08 - 90 oder<br />

an Ihre Büchergilde-Buchhandlung vor Ort. Ihnen wird das<br />

Büchergilde-Geschenkjahr selbstverständlich als Quartalskauf<br />

angerechnet.<br />

*Die oder der Beschenkte kann direkt bei uns bestellen oder in jeder Büchergilde-Buchhandlung<br />

vor Ort einkaufen – auch wenn das von Ihnen bereitgestellte<br />

Geschenkguthaben aufgebraucht ist. <strong>Das</strong> Büchergilde-Geschenkjahr endet<br />

automatisch nach 12 Monaten.<br />

Journal 21


Ian McEwan<br />

Nussschale<br />

Eine alte Geschichte neu erzählt – aus einer sehr verblüffenden<br />

Perspektive: der eines fast geburtsreifen<br />

Kindes im Mutterleib. Es wird Zeuge einer tödlichen<br />

Intrige. Seine Mutter Trudy wohnt zwar noch im Haus<br />

ihres Gatten John, eines Dichters und Verlegers. Wer<br />

dort jedoch ein und aus geht, ist Johns Bruder Claude,<br />

Bauunternehmer. Claude und Trudy haben einen<br />

Plan, den das Kind – schon gedreht und mit dem Ohr<br />

an der Bauchwand – mithören muss. Es kann gar nicht<br />

anders. Und es macht sich Sorgen, wo es da hineingerät,<br />

in wem es überhaupt steckt und wie es Teil eines<br />

Komplotts sein kann, wo es doch noch ganz unschuldig<br />

ist. Ian McEwan schreibt fesselnd, verstörend und<br />

philosophisch über List und Leidenschaft, Verrat und<br />

Mord. Und amüsant, denn das Baby hört ja auch alle<br />

Körpergeräusche, bekommt vom Wein etwas ab und<br />

hat Druck auf der Stirn, wenn Mutter und Liebhaber<br />

die Lust überkommt. Ein empfehlenswerter Perspektivwechsel.<br />

© Isolde Ohlbaum<br />

AUTOR<br />

Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London.<br />

1998 erhielt er für Amsterdam den Booker-Preis und 1999 den<br />

Shakespeare-Preis der Alfred Toepfer-Stiftung für das Gesamtwerk. Er<br />

ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts<br />

und der American Academy of Arts and Sciences.<br />

Aus dem Englischen von Bernhard Robben, geprägtes Leinen<br />

mit Schutzumschlag, 288 Seiten, Lesebändchen,<br />

Umschlaggestaltung von Isabel Schubert<br />

€ 18,95 (€ 22,– Ausgabe Diogenes Verlag) | SFR 21,50<br />

NR 169355<br />

Geprägtes Leinen<br />

22 Neuerscheinungen


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

Hamlet im Mutterleib<br />

Eine mehr als ungewöhnliche Perspektive hat der britische Romancier Ian McEwan für seinen neuesten<br />

Roman gewählt: Der Erzähler in Nussschale muss sich mit einem wahrhaft hamletschen Problem<br />

auseinandersetzen – als ungeborener Fötus.<br />

E<br />

igentlich fühlt sich der namenlose Ich-Erzähler im Mutterleib<br />

wohl: „Diese Geborgenheit sollte kein Gefängnis sein. Hier<br />

drinnen stehen mir Privileg und Luxus des Alleinseins zu.“ Allein<br />

seine Unfähigkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren, die er sehr<br />

deutlich wahrnimmt, stört den ungeborenen Helden in Ian McEwans<br />

17. Roman. Ein wenig altklug ist der Fötus, sehr viel wissender als die<br />

Erwachsenen, die er erlebt. Dieses Wissen bezieht er von den Radiosendungen<br />

und Podcasts, die seine Mutter hört, selbst alles andere als eine<br />

Intellektuelle. Den Vater des Kindes, einen idealistischen Dichter, hat<br />

sie in den Wind geschossen, um jetzt mit dessen plumpem Bruder zusammen<br />

zu sein. Dazu frönt sie trotz Schwangerschaft einem ausschweifenden<br />

Alkoholkonsum, sehr zur Freude des Fötus, der zu einem wahren<br />

Weinliebhaber heranwächst.<br />

Die Mutter und der unliebsame Onkel heißen nicht ohne Grund Trudy<br />

und Claude. Denn genau wie Gertrude und Claudius aus Hamlet planen<br />

auch sie ein heimtückisches Mordkomplott: Sie wollen den Vater des ungeborenen<br />

Kindes um die Ecke bringen. Trudy lebt in einem baufälligen,<br />

aber großen Herrschaftshaus im Zentrum Londons, das ihrem Noch-Ehemann<br />

gehört, der jetzt schnellstens aus dem Weg geschafft werden soll.<br />

Und so ist der Fötus zwischen willkommenem Weingenuss und unwillkommener<br />

Penetration durch den Onkel gezwungen, den Mordplänen<br />

des Paares beizuwohnen, ohne eingreifen zu können. Eine Interaktion mit<br />

der Außenwelt kann unmöglich stattfinden, die Sicht bleibt strikt subjektiv,<br />

und er, der Außenstehende mit Innensicht, ist handlungsunfähig.<br />

Nussschale ist ein klassisches Kammerspiel mit einer genau definierten<br />

Anzahl an Akteuren und einem Setting innerhalb der Villa oder – genau<br />

genommen – im Mutterleib. Trotzdem beschränkt sich der Roman<br />

nicht auf den geplanten Mord am Vater. Der Fötus, der so gebildet ist,<br />

als wäre er ein Oxford-Absolvent, stellt kluge Reflexionen über Politik,<br />

Gesellschaft und die derzeitige Lage in England und der ganzen Welt an.<br />

Er ist die moralische Instanz, die keiner bemerkt, und doch ist selbst er<br />

ungeachtet dieser Überlegenheit nicht vor seinen eigenen Instinkten<br />

gefeit. Trotz der mörderischen Absicht seiner Mutter und trotz ihres rücksichtslosen<br />

Verhaltens dem Fötus gegenüber kann er sich seiner bedingungslosen<br />

Liebe zu ihr nicht erwehren. Und so harrt er zwischen der<br />

Vergötterung der Person, die ihm das Leben schenken wird, und seinem<br />

Plan, sie irgendwie hinter Gitter zu bringen. Seine Geburt jedoch lässt<br />

auf sich warten. Sein oder Nichtsein? – Der Erzähler in Ian McEwans Geniestreich<br />

ist irgendwo dazwischen.<br />

„ Ein kluger, witziger und äußerst<br />

fesselnder Roman.“ — THE NEW YORK TIMES<br />

Isabella Caldart<br />

Macht allerhand Jux und Tollerei mit dem geschriebenen Wort,<br />

zum Beispiel auf novellieren.com.<br />

Neuerscheinungen<br />

23


Jane Gardam<br />

Letzte Freunde<br />

Aller guten Dinge sind drei: Nach Ein untadeliger<br />

Mann und Eine treue Frau (ebenfalls bei der Büchergilde<br />

erschienen) widmet Altmeisterin Jane Gardam den<br />

letzten Band ihrer Trilogie nun Terry Veneering. Der<br />

brilliante, witzige Staranwalt gilt in der Kolonialgesellschaft<br />

Hongkongs als Emporkömmling. Sein Vater<br />

soll Zirkusartist/russischer Spion gewesen sein, seine<br />

Mutter Kohlenhändlerin. Verneering bekommt die<br />

schönste Frau aus der reichsten Familie Hongkongs.<br />

Und doch ist er neidisch auf den untadeligen Edward<br />

Feathers. Denn auch Terry hatte sich in dessen treue<br />

Frau Betty verliebt (und sie sich in ihn). Aber auch<br />

vorher schon waren die beiden Juristen Erzfeinde.<br />

Wie also kommt es, dass sie nach einem Leben voller<br />

Abscheu plötzlich Nachbarn sind und miteinander<br />

Schach spielen? Jane Gardam erzählt auf ihre anrührende<br />

und doch lächelnd-böse Art von einer späten<br />

Freundschaft. Ein krönender Abschluss der Geschichte<br />

dreier Leben.<br />

© Victoria Salmon<br />

AUTORIN<br />

Jane Gardam wurde 1928 in North Yorkshire geboren und lebt<br />

heute in East Kent. Für ihr viel bewundertes schriftstellerisches<br />

Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihr deutsches Publikum<br />

hat sie spät, aber im Sturm erobert.<br />

ÜBERSETZERIN<br />

Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und<br />

Japanologie. Sie übersetzte unter anderem Jonathan Safran Foer,<br />

Jasper Fforde und Nick Hornby. 2016 erschien ihr erster Roman Der<br />

Pfau. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für Übersetzungen,<br />

2011 den für Literatur.<br />

Aus dem Englischen von Isabel Bogdan, geprägtes Leinen mit<br />

Schutzumschlag, 240 Seiten, Lesebändchen, Umschlaggestaltung<br />

von Katja Holst<br />

€ 18,95 (€ 22,00 Ausgabe Carl Hanser Verlag) | SFR 21,50<br />

NR 16938X<br />

Geprägtes Leinen<br />

24 Neuerscheinungen


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

Dickens im 20. Jahrhundert<br />

Der dritte Band der Old-Filth-Trilogie ist da! Längst haben sie Kultstatus, die Romane um Sir Edward<br />

Feathers, der, so Gardam, inzwischen zu ihrem Alter Ego geworden ist und es dieses Jahr als 25 waagerecht<br />

in das Kreuzworträtsel des Times Literary Supplement geschafft hat.<br />

Wer die vorherigen Romane der Trilogie gelesen hat – Ein<br />

untadeliger Mann und Eine treue Frau – wird sich ohnehin<br />

auf den neuen Band stürzen. Wer diese beiden noch nicht<br />

kennt, hat hier die Gelegenheit einzusteigen und hat noch ein außergewöhnliches<br />

Leseerlebnis vor sich.<br />

Im neuen Band geht es um Terry Veneering – den großen und zutiefst<br />

gehassten Widersacher des untadeligen Protagonisten Edward<br />

Feathers, und: heimlich und ein Leben lang leidenschaftlich geliebt von<br />

Feathers’ Frau Betty. Er ist eine schillernde Figur. Geheimnisvoll sein<br />

Charakter, geheimnisumwoben seine Herkunft, ein Lebenskünstler, erfolgreich<br />

und Mittelpunkt jeder Abendgesellschaft.<br />

Wo die ersten beiden Bände in die britische Kolonialzeit und das Leben<br />

der Radj-Waisen eingebettet waren, bilden nun die Zeit des Zweiten<br />

Weltkriegs und die Nachkriegsjahre in Großbritannien den historischen<br />

Hintergrund der Geschichte. Dem Upper-Class-Milieu von Edward und<br />

Betty wird eine Welt von Dickens’scher Düsternis gegenübergestellt.<br />

Hier wächst Terry auf, arm, verängstigt, Mutter Kohlenhändlerin, Vater<br />

wortkarger russischer Zirkusakrobat. Doch das Schicksal meinte es gut<br />

mit ihm, als er in letzter Sekunde aus Heimweh von einem Schiff, der<br />

City of Benares, floh, das ihn zusammen mit Hunderten anderer Kinder<br />

Richtung Kanada vor den deutschen Bombenangriffen in Sicherheit<br />

bringen sollte – torpediert wurde und sank. Und dies wird nicht die letzte<br />

glückliche Fügung im Leben Terrys sein.<br />

Gardam wäre natürlich nicht Gardam, erzählte sie uns nur chronologisch<br />

die Lebensgeschichte des späteren Staranwalts. Vielmehr sind zu<br />

Beginn des Romans sämtliche Protagonisten bereits tot. Nur Dulcie und<br />

Fiscal Smith, zwei Randfiguren aus den ersten Bänden, sind noch übrig<br />

– die letzten Freunde.<br />

In ebenso kunstvollen wie plausiblen Rückblenden werden all ihre<br />

Lebenswege verwoben, und dabei erreichen die Charaktere die Glaubwürdigkeit<br />

und Tiefe echter Zeitgenossen. Und das ist auch der große<br />

Spaß- und Spannungsmoment in Gardams Romanen: dass der Perspektivenwechsel<br />

schon bekannte Figuren und Szenen in einem völlig neuen<br />

Licht erscheinen lässt. <strong>Das</strong>s sie nichts erklärt, nur beschreibt und sich aus<br />

den Beschreibungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln eine höchst<br />

komplexe Dreiecksbeziehung zusammensetzt, eine Geschichte um verpasste<br />

Liebe, Abgründe, Niederlagen und Lebenslügen, in der auch die<br />

Beteiligten nie die ganze Wahrheit kannten. Darum lesen wir in Letzte<br />

Freunde nicht nur, was Terry Veneering überhaupt zu Terry Veneering<br />

machte oder warum er mit der schönsten Frau Hongkongs – unglücklich<br />

– verheiratet war. Sondern auch Betty und Edward Feathers bekommen<br />

noch einmal ganz neue Seiten.<br />

Die Unverblümtheit, mit der Gardam erzählt, ihr staubtrockener Witz<br />

und die große Menschenliebe, die allenthalben zu spüren ist – und ja,<br />

auch eine gewisse Weisheit – verschaffen auch diesem Roman diese<br />

ganz besondere Aura, die schon die Vorgänger-Bände ausstrahlten. Die<br />

Trilogie kann man als Alterswerk bezeichnen. Old Filth erschien 2004,<br />

der letzte Band Last Friends wurde 2013 publiziert, da war die Autorin 85.<br />

Last Friends stand gar auf der Shortlist für den Folio Prize 2013. Doch Alterswerk<br />

hin oder her – wie frisch Gardam von der Liebe und dem Leben<br />

zu schreiben weiß, das soll ihr erst mal einer nachmachen.<br />

„Doppelbödig, fesselnd, witzig, böse,<br />

anrührend. So kann nur eine uralte<br />

Britin schreiben.“ — DIE ZEIT<br />

Corinna Huffman<br />

Programmleiterin bei der Büchergilde Gutenberg.<br />

Neuerscheinungen<br />

25


Henning Mankell<br />

Die schwedischen Gummistiefel<br />

Von wegen Ruhestand ... Nach einem Kunstfehler zog<br />

der Ex-Chirurg Fredrik Welin auf eine einsame Insel der<br />

schwedischen Schären. Doch dann, mit fast 70, muss<br />

er quasi neu anfangen: Als sein Haus bis auf die Grundmauern<br />

abbrennt, bleiben ihm noch ein Wohnwagen,<br />

ein Zelt, ein Boot und zwei ungleiche Gummistiefel.<br />

Die Polizei verdächtigt ihn zunächst, das Feuer selbst<br />

gelegt zu haben. Doch so einfach ist die Sache nicht<br />

... Denn während Welin versucht, seine schwangere<br />

Tochter in Paris aus der Untersuchungshaft zu handeln,<br />

brennt auf der Insel das nächste Haus. Henning Mankells<br />

letzter Roman ist spannend von Anfang bis Ende<br />

– und sehr persönlich. Es geht um Nähe im Angesicht<br />

von Alter, Einsamkeit und Tod. Und Fragen wie: Was<br />

weiß ich wirklich über mich und die, die mir nahestehen?<br />

Wo hört das Gute auf und fängt das Böse an? Die<br />

Atmsphöre der Inselwelt spielt dabei eine entscheidende<br />

Rolle. Sie hält einen gefangen, weit über das<br />

Ende des Buches hinaus.<br />

© Lina Ikse Bergman<br />

AUTOR<br />

Henning Mankell, geboren 1948 in Härjedalen, Schweden,<br />

lebte als Theaterregisseur und Autor in Schweden und in Maputo<br />

(Mosambik). Seine Romane um Kommissar Wallander sind<br />

internationale Bestseller, unter anderem Die fünfte Frau (1998) und<br />

Mittsommermord (2000). In seinem letzten und sehr persönlichen<br />

Buch Treibsand. Was es heißt, ein Mensch zu sein setzt er sich mit<br />

seiner Krebserkrankung auseinander, der er am 5. Oktober 2015<br />

erlegen ist. 2016 ist mit Die schwedischen Gummistiefel sein letzter<br />

großer Roman erschienen.<br />

ÜBERSETZERIN<br />

Verena Reichel, 1945 geboren, wurde für ihre Übersetzungen<br />

mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2008 mit dem Johann-<br />

Heinrich-Voß-Preis.<br />

Aus dem Schwedischen von Verena Reichel, geprägtes Leinen mit<br />

Schutzumschlag, Lesebändchen, farbiges Vorsatzpapier, 480 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />

€ 21,95 (€ 26,00 Ausgabe Zsolnay Verlag) | SFR 24,90<br />

NR 169312<br />

Geprägtes Leinen<br />

26 Neuerscheinungen


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

Vier Übernachtungen und<br />

mehr als ein Todesfall<br />

Mankells letzter Roman erzählt von dem fast 70-jährigen Fredrik Welin, der dem Ende<br />

des Lebens näher ist als seinem Anfang – und dennoch lebendiger als wir alle.<br />

Fredrik Welin wacht eines Morgens umgeben von Rauch und<br />

Feuer auf. Sein Haus brennt. Auf einer kleinen Insel abseits des<br />

schwedischen Festlands und kaum besiedelt verliert Welin auf<br />

einen Schlag alles, was er besitzt. Übrig bleibt nur ein Schuhspanner.<br />

Bekanntlich kursieren in kleinen Orten Gerüchte schneller als ein Lauffeuer.<br />

Und so weiß Welins Postbote Jansson noch vor ihm, dass die Polizei<br />

ihn, Welin, als Brandstifter verdächtigt, und Jansson gibt sich auch keine<br />

Mühe, damit hinter dem Berg zu halten – oder hinter dem Fjord.<br />

Welin, am Boden zerstört, tut das, was ein Mann tun muss: Er bestellt<br />

sich neue Gummistiefel. Denn seine sind verbrannt, und wie soll<br />

ein Mann ein Mann sein, wenn er keine Stiefel hat. Die Journalistin Lisa<br />

Modin wittert einen Lokalskandal und nimmt sich des Falls an. Sie interviewt<br />

Welin, und die beiden kommen sich auf eigenartige Art näher.<br />

Was wie ein Krimi beginnt – und wer denkt bei Mankell nicht zuerst<br />

an Wallander und Kriminalliteratur –, entwickelt sich zu einem Sozialdrama,<br />

einer Tragikomödie und einer Lektion über das Leben jenseits der<br />

urbanen und pulsierenden Großstadtmentalität.<br />

Einen Tag nach dem Feuer erscheint Welins Tochter Louise, mit der<br />

er nur wenig Kontakt hat, da er von ihrer Existenz erst sehr spät erfahren<br />

hatte. Louise ist schwanger und braucht Geld. Er glaubt, dass sie sich als<br />

Prostituierte verdingt, und vermutet, ein Freier könne der Vater sein.<br />

Etwas harmloser, aber kaum weniger ernüchternd ist die Realität: Sie<br />

ist eine Taschendiebin. Und offensichtlich keine besonders gute, denn<br />

eines Tages kommt ein Anruf von ihr aus Paris: Sie wurde verhaftet und<br />

sitzt im Gefängnis. Immer noch ohne seine Gummistiefel macht sich der<br />

Vater auf den Weg und sorgt für die Entlassung der Tochter. Lisa Modin<br />

reist ihm hinterher. Nach einer vorangegangen Übernachtung in Schweden<br />

verbringen die beiden abermals die Nacht zusammen, ohne dass<br />

auch nur eine Berührung stattfindet. Nicht, dass Welin das nicht gewollt<br />

hätte, aber die Journalistin bleibt so stur wie undurchschaubar. Und das<br />

noch zwei weitere Male. Doch der Mann gibt nicht auf.<br />

In Welins kleinem Heimatörtchen kehrt ebenfalls keine Ruhe ein; erst<br />

stirbt der Ladenbesitzer Nordin – bevor Welin seine Stiefel bekommt! –<br />

und dann eine Nachbarin, die alte Orlovski. Welin sieht sich umgeben von<br />

Toten und beginnt, über sein eigenes Leben zu reflektieren, über die Beziehung<br />

zu seiner Tochter und natürlich über sein Verhältnis zu Lisa Modin.<br />

Auch wenn wir vielleicht nie erfahren werden, ob Welin seine Stiefel<br />

erhält, lernen wir doch Fredric Welin in all seinen Facetten kennen, seine<br />

Vergangenheit und Gegenwart, wie er sich seine, wie er befürchtet,<br />

nur noch sehr kurze Zukunft vorstellt. Mankell malt in Die schwedischen<br />

Gummistiefel das Bild eines Manns mit so viel Tiefe, wie es nur in wenigen<br />

Romanen gelingt. Womöglich ist er auch das Alter Ego des Autors,<br />

der sich am Ende gerne auf eine Insel zurückgezogen hätte, der aber das<br />

Abenteuer nie loslassen<br />

konnte.<br />

„Der Roman entwirft<br />

ein bewegendes Porträt<br />

eines älteren Mannes und<br />

entführt uns in die Abgründe<br />

der menschlichen<br />

Seele. Mankell erzählt<br />

eine spannende und<br />

zugleich philosophische<br />

Geschichte von geradezu<br />

existenialistischem Ausmaß.“<br />

— RBB KULTURRADIO<br />

Andrea Baron<br />

Lektorin bei Beltz & Gelberg<br />

Neuerscheinungen<br />

27


Lew Tolstoi<br />

Auferstehung<br />

Tolstois drittes Meisterwerk in der Neuübersetzung:<br />

Auferstehung erzählt die Geschichte zweier Menschen,<br />

die ihr eigenes Leben einsetzen, um dadurch etwas<br />

Gutes zu tun. Fürst Nechljudow verführte einst die junge<br />

Maslowa. Als Geschworener trifft er sie wieder; Maslowa<br />

sitzt als Prostituierte auf der Anklagebank. Und<br />

Nechljudow erkennt nicht nur die Unvollkommmenheit<br />

des Rechtssystems, sondern auch, dass er schuld<br />

ist an ihrer elendigen Lage. Daher bietet er ihr die Ehe<br />

an. Doch Maslowa lehnt ab, obwohl sie den Fürsten<br />

liebt. Denn sie will den politischen Gefangenen Simonson<br />

heiraten. Nechljudow folgt Maslowa daraufhin<br />

nach Sibirien in die Verbannung. <strong>Das</strong> Spätwerk Tolstois<br />

ist eine leidenschaftliche moralische und politische<br />

Anklage. Es erregte bei seinem Erscheinen 1899 großes<br />

Aufsehen, denn in diesem erschütternden, eher<br />

wenig bekannten Vermächtnis des alten Meisters ist<br />

die „gute“ Gesellschaft die Wurzel allen Übels.<br />

AUTOR<br />

Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, wurde 1828 auf dem Gut Jasnaja<br />

Poljana geboren, wo er, mit der Unterbrechung durch lange Reisen,<br />

sein ganzes Leben verbrachte. Er starb 1910 auf der Bahnstation<br />

Astapovo und wurde auf Jasnaja Poljana beigesetzt. Sein Werk<br />

umfasst Romane, Erzählungen, Theaterstücke und philosophische<br />

Schriften. Die beiden großen Romane Krieg und Frieden (1868)<br />

und Anna Karenina (1877) brachten ihm Weltruhm.<br />

ÜBERSETZERIN<br />

Barbara Conrad, geboren 1937, arbeitet als Slawistin in Heidelberg.<br />

Sie übersetzte Werke unter anderem von Tschechow und<br />

Pasternak und schrieb Kommentare zu Ausgaben von Tolstoi und<br />

Gogol. Für ihre Neuübersetzung von Krieg und Frieden wurde sie<br />

2011 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse geehrt.<br />

Neuübersetzung<br />

Aus dem Russischen übersetzt und kommentiert von Barbara<br />

Conrad, bedrucktes Leinen, Dünndruckpapier, Lesebändchen,<br />

720 Seiten, farbiges Vorsatzpapier, Umschlaggestaltung von<br />

Wolfgang Schaper<br />

€ 32,00 (€ 38,00 Ausgabe Carl Hanser Verlag) | SFR 36,00<br />

NR 169096<br />

Farbiges Vorsatzpapier<br />

28 Neuerscheinungen


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

Der letzte große Roman<br />

von Lew Tolstoi<br />

„<strong>Das</strong> Großartige an dem Buch ist die Kombination: Es ist total modern,<br />

weil es praktisch dokumentarische Literatur ist. ... Gleichzeitig ist es<br />

ein Gesellschaftspanorama von einem größenwahnsinnigen Mann, der<br />

das Eigentum abschaffen will, die Kirche abschaffen will, den Staat<br />

abschaffen will, und das alles mit dem Mittel des Romans zu erreichen<br />

versucht.“ — VOLKER WEIDERMANN, ZDF „DAS LITERARISCHE QUARTETT“<br />

Fürst Dimitri Iwanowitsch Nechljudow ist ein geachtetes Mitglied<br />

der gehobenen russischen Gesellschaft und lebt standesgemäß<br />

von den Erträgen seiner Güter. Gerade hat er Toilette<br />

gemacht und sich angekleidet, als ihm seine Haushälterin einen Brief<br />

überreicht, der ihn an einen Gerichtstermin erinnert: Er ist als Schöffe<br />

zu einem Prozess geladen, in dem es um Diebstahl und Mord geht. Die<br />

Hauptangeklagte ist Katjuscha Maslowa. Sie soll zusammen mit anderen<br />

einen Kaufmann vergiftet haben, um sich zu bereichern. Im Verlauf<br />

der Verhandlung stellt Nechljudow fest: Die Maslowa ist jenes Mädchen,<br />

das er vor einigen Jahren verführte und mit 100 Rubel abgefunden hat.<br />

In der von Lew Tolstoi akribisch geschilderten Gerichtsverhandlung wird<br />

die Maslowa des Mordes für schuldig befunden. Zwar stellt sich unmittelbar<br />

nach der Verhandlung heraus, dass das Urteil auf einem Verfahrensfehler<br />

beruht, aber es kann so schnell nicht revidiert werden. Zusammen<br />

mit anderen verurteilten Frauen und Männern wird die Maslowa in<br />

die Verbannung geschickt.<br />

Nechljudow gibt sich der Maslowa zu erkennen und verspricht ihr<br />

jegliche Hilfe bis hin zur Heirat. Die Maslowa aber ist vom Erscheinen<br />

des Fürsten entsetzt. Sie hatte mit diesem Kapitel innerlich abgeschlossen<br />

und lehnt ihn ab. Die Wandlung Nechljudows wird in den besseren<br />

Kreisen der Stadt natürlich wahrgenommen, man hält sie aber für einen<br />

Spleen. Doch dem Fürsten ist es ernst. Er setzt in St. Petersburg alle Hebel<br />

in Bewegung, um das Fehlurteil aufheben zu lassen, und erfährt dabei<br />

viel über die Dehnbarkeit des Begriffs Gerechtigkeit.<br />

Später verwirklicht der Fürst seine persönliche Bodenreform und<br />

übergibt den Bauern fast alle seiner Ländereien. Denn so ganz ohne Einkommen<br />

kann selbst ein dem verschwenderischen Leben der russischen<br />

Oberschicht Entsagender nicht leben. Schließlich kostet auch die Begleitung<br />

einer Verurteilten nach Sibirien Geld. <strong>Das</strong> Interesse des Fürsten<br />

richtet sich zunehmend auf die politischen Gefangenen, weil er nur dort<br />

adäquate Gesprächspartner findet. Es zeigt sich aber auch hier wieder<br />

das Feudalsystem: Die politischen Gefangenen werden nicht so rigoros<br />

behandelt wie die anderen Delinquenten. In Diskussionen mit den Politischen<br />

muss Nechljudow feststellen, dass deren Rigorisität einerseits<br />

und sein Humanismus andererseits unvereinbar sind.<br />

Schon früh hatte die Maslowa dem Fürsten gesagt, dass sie ihn auf<br />

keinen Fall heiraten werde. Sie hatte beschlossen, bindungslos zu leben,<br />

doch das Leben im Gefängnis verlieh ihr neuen Lebensmut. Dort erfährt<br />

sie jene Solidarität, die sie nach ihrer Vergewaltigung erwartet hatte. Eigentlich<br />

will sie nie wieder mit einem Mann zusammen sein, aber unter<br />

den Politischen findet sie einen Mann, den sie als ihrer würdig erachtet.<br />

Als Nechljudow das erkennt, zieht er sich zurück.<br />

Ulrich Schmidt<br />

Seit er das Internat verlassen hat, kann er die Finger nicht von Büchern lassen.<br />

Neuerscheinungen<br />

29


Pedro Rosa Mendes<br />

Die Pilgerfahrt des Enmanuel<br />

Jhesus<br />

Osttimor, 1999: Ein norwegischer Bischof sucht<br />

den Architekten Alor. Der Javanese verschwand in<br />

den Unruhen des Unabhängigkeitskrieges spurlos.<br />

Die Suche nach ihm ist auch eine nach Identität,<br />

Gedächtnis und Zugehörigkeit. Wer sich an Alor<br />

erinnert, manipuliert die Vergangenheit, um die<br />

Zukunft zu lenken: Völkermörder und Freiheitskämpfer,<br />

Priester und Heiler, Ahnengeister und sündige<br />

Liebhaber, Kollaborateure und Abtrünnige – sie alle<br />

kommen zu Wort. Mendes’ literarische Reportage<br />

umreißt 500 Jahre Unterwerfung und Widerstand,<br />

nach denen sich seit dem Rückzug der portugiesischen<br />

Kolonialherren 1974 Militär, Milizen und<br />

Unabhängigkeitskämpfer in einem unerbitterlichen<br />

Krieg gegenüberstehen. Herausfordernd, verstörend<br />

und trotz allem poetisch: Diese Pilgerfahrt ist<br />

eine Reise, auf die man gehen, von der man lesen<br />

sollte.<br />

© Ekko von Schwichow<br />

AUTOR<br />

Pedro Rosa Mendes, geboren 1968, arbeitet als Journalist und<br />

Schriftsteller. Bekannt wurde er mit Reportagen aus Angola, Ruanda,<br />

Zaire, Afghanistan und Jugoslawien, wo er als Kriegsberichterstatter<br />

tätig war. Auf Deutsch erschien 2001 sein Buch Tigerbucht,<br />

von der Presse unter anderem als „brillantes literarisches<br />

Erstlingswerk“ (NZZ) gefeiert.<br />

Erstmals auf Deutsch<br />

HERAUSGEBER<br />

Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren und in Kenia aufgewachsen,<br />

ist einer der renommiertesten deutschen Autoren. Seit 2008 gibt<br />

Trojanow bei der Büchergilde die Reihe Weltlese – Lesereisen ins<br />

Unbekannte heraus.<br />

ÜBERSETZER<br />

Kurt Scharf, geboren 1940, studierte Rechtswissenschaften in<br />

Berlin und war im Goethe-Institut tätig, unter anderem in Teheran,<br />

Porto Alegre und Lissabon. Er ist Übersetzer und Herausgeber<br />

von Lyrik und Prosa aus dem Portugiesischen, Spanischen und<br />

Persischen.<br />

Aus dem Portugiesischen von Kurt Scharf, geprägter fester Einband<br />

mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 464 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 169177<br />

30 Neuerscheinungen


WELTLESE<br />

Entdeckungsreise durch die<br />

jüngste Demokratie der Welt<br />

Auszug aus dem fünften Kapitel. Es berichtet Matarufa, ein Veteran der timorischen Widerstandsbewegung.<br />

Gemeinsam mit dem verschwundenen Architekten Alor plante er dessen<br />

Expeditionsreise ins Innere Osttimors, die Suche nach dem „timorischen Haus“.<br />

An der Kirche von Baguia hing ein Hund – tot. Ein Strick war an<br />

den Beinen des Tiers befestigt, dessen anderes Ende an den<br />

Klöppel der Glocke gebunden war. Die Tötung des Hundes<br />

war kurz vor unserer Ankunft in dem Städtchen erfolgt. Ein paar Minuten<br />

früher, und man hätte uns die Ehre erwiesen, uns zur Zeremonie einzuladen,<br />

vielleicht sogar, den ersten Schlag auszuführen. Ich sah auf dem<br />

Hof Leute, die noch vom Blut des Köters verschmierte Knüppel mit sich<br />

führten, sie waren sehr erregt, ihre Aufmerksamkeit war ganz auf die<br />

Runde von Frauen gerichtet, die Tebedais aufführten, sehr anmutige, bei<br />

uns heimische Tänze.<br />

Am Kalkputz der Fassade floss ein dunkler, blutiger Strich hinab, von<br />

einem sternförmigen Fleck aus, der mit Hirnmasse und Haaren besprenkelt<br />

war. Es war die Stelle, an der das Pendel des toten Hundes gegen<br />

die Wand schlug, wenn einer der Jungen auf dem Dach der Kirche, unter<br />

dem Geschrei und Getobe der unten stehenden Männer, auf den Strick<br />

einschlug, um zu sehen, wie sich der Kadaver bewegte und das Leben<br />

wiedergewann, das ihm genommen worden war, und sie riefen das<br />

arme, nun namenlose Tier:<br />

»Asu! Asu! Wach auf, asu!« Aber der Hund erwachte nicht. Aus seinem<br />

totenstarren Körper rann lediglich ein roter Speichel und tropfte<br />

von der Schnauze auf den Boden, wo sich ein glänzendes Fleckchen<br />

Schleim bildete. Alor schien keiner dieser Bräuche zu verstören. Er erkundigte<br />

sich ganz unbefangen: »Was ist das da?« Und mit der gleichen<br />

Selbstverständlichkeit erläuterte Sixto in einem oberlehrerhaften Ton:<br />

»<strong>Das</strong> ist ein Kirchturm, mein Herr.«<br />

»Ich weiß ... Warum haben sie den Hund totgeschlagen?«<br />

»Sie haben ihn nicht totgeschlagen. <strong>Das</strong> ist eine Sitte, mein Herr.«<br />

»Eine Sitte?«<br />

»<strong>Das</strong> ist bei uns Brauch.«<br />

» Ein timorischer oder ein katholischer?«<br />

So weit reichten Sixtos Kenntnisse nicht, sodass er, statt zu antworten,<br />

bloß wiederholte:<br />

»<strong>Das</strong> ist eine Sitte, mein Herr.«<br />

Und er schaute verzückt auf den Hund.<br />

»<strong>Das</strong> ist eine berechtigte Frage«, sagte Pater Rosário, der in seiner eigentümlichen<br />

Gestalt neben uns auftauchte: ein vierkantiges, fast strenges<br />

Gesicht mit zwei Narben, beherrscht von der Klappe, die das rechte Auge<br />

bedeckte, ein langer Hals über einem breiten Brustkorb und lange,<br />

schwielige Hände, was unter Priestern eher selten ist. Dichtes Silberhaar.<br />

Rosário sprach mit einem fremdartigen hispano-amerikanischen<br />

Akzent, den er in den Jahren seines Theologiestudiums auf den Philippinen<br />

erworben hatte, einem Akzent, der Alors Interesse erregte. Mich<br />

umarmte der Pater. Sixto streckte er die Hand zum Kuss entgegen. Alor<br />

begrüßte er mit dem Segen, wobei er die rechte Hand bis zum Gesicht<br />

hochhob. Ich bemerkte, dass Alor ein Blutfleck auf Rosários Hemdsärmel<br />

aufgefallen war. […]<br />

Neuerscheinungen<br />

31


Arnold Stadler<br />

Rauschzeit<br />

Die Zeit heilt alle Wunden? Von wegen. Bei Alain<br />

und Mausi sind das Leben und die Liebe in die Jahre<br />

gekommen. Nach 15 Jahren Ehe gibt’s statt Leidenschaft<br />

Opernbesuche und gutes Essen. An einem<br />

Sommertag reißen alte Wunden endgültig wieder<br />

auf: Alains und Mausis gute Freundin Elfi stirbt – wie<br />

die beiden war auch sie Teil der WG aus Studententagen.<br />

Dort wohnten außerdem: Justus, Inge, Toby<br />

und Babette. Gemeinsam verbrachten sie 1983 einen<br />

Sommer der Liebe am französischen Atlantik. Doch<br />

als dieser Sommer endete, hinterließ er Lücken – und<br />

eben Wunden. Denn Babette, Alains große Liebe,<br />

brannte mit Toby durch – auf Nimmerwiedersehen.<br />

Und Mausi nahm ihre Stelle ein. Während Alain und<br />

Mausi im Jetzt noch mit Elfis Tod und ihrem Gewissen<br />

hadern, kommt das Glück vielleicht doch noch um die<br />

Ecke: Alain trifft Babette wieder. Und Mausi verliebt<br />

sich in einen blonden Dänen. Stadler setzt der Liebe,<br />

der Sehnsucht und der Erinnerung hier ein verzweifelt-traurig-komisches<br />

Denkmal.<br />

© Isolde Ohlbaum<br />

AUTOR<br />

Arnold Stadler wurde 1954 in Meßkirch geboren. Er studierte<br />

Theologie und Literaturwissenschaft. Stadler erhielt zahlreiche bedeutende<br />

Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis.<br />

Geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, 552 Seiten, Lesebändchen,<br />

Umschlaggestaltung von Katrin Stangl<br />

€ 21,95 (€ 26,00 Ausgabe S. Fischer Verlag) | SFR 24,90<br />

NR 169304<br />

Geprägtes Leinen<br />

32 Neuerscheinungen


DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

„Die Liebe ist eine blöde Kuh.“<br />

Dieser Meinung ist zumindest Alain, einer der Protagonisten in Arnold Stadlers neuestem Roman<br />

Rauschzeit. So viel sei verraten: Alain wird sie ändern, seine Meinung. Bis dahin ist es ein langer Weg<br />

aus Erinnerungen an vergangene Rauschzeiten und Vorfreude auf die, die hoffentlich noch folgen.<br />

Zugegeben: Stadler macht es einem nicht leicht. Wenig konkrete<br />

Handlung, verpackt in Wiederholungen und Gedankenfetzen,<br />

aufgeteilt auf die Ich-Perspektive Alains und die Sicht<br />

seiner Frau Mausi, die in der 3. Person erzählt ist. Aber je mehr man sich<br />

einlullen lässt in diese Spirale aus Vergangenem und Gegenwärtigem,<br />

aus Lust und Hoffen, desto deutlicher wird: <strong>Das</strong> hier hat Methode. Der<br />

Hobby-Analytiker erkennt Muster.<br />

„Wenig konkrete Handlung“ spiegelt das Leben von Alain und Mausi<br />

wieder. Sie sind jetzt 40, der Alltag plätschert so vor sich hin. Sie zweifeln<br />

an ihrer Ehe, aneinander und an<br />

sich selbst. Stadler schafft es, den<br />

drögen Beziehungstrott so plastisch<br />

„Verspielt, prall voll mit Beobachtungen,<br />

die den Zeitgeist unterminieren.<br />

<strong>Das</strong> Buch ist melancholisch,<br />

von hintergründigem Humor<br />

und kein bisschen zynisch.“<br />

— WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

zu beschreiben, dass man geneigt<br />

ist, seinen eigenen Partner anders<br />

zu betrachten. Unheimlich. Die „Wiederholungen<br />

und Gedankenfetzen“<br />

fordern den Leser heraus, am Ball<br />

zu bleiben. Hab ich das nicht schon<br />

gelesen? Viermal mindestens! Aber:<br />

Alain hat Tourette (seine besondere<br />

Ausprägung ist das Reimen), gegen<br />

Wiederholungen kann er sich gar<br />

nicht wehren. Und Gedankenfetzen,<br />

die unaufhörlich kreisen, haben es<br />

nun mal an sich, immer wieder vorbeizukommen. <strong>Das</strong> fällt nur stärker<br />

auf, wenn man es geschrieben sieht. Die „Spirale aus Vergangenem, Lust<br />

und Hoffen“ bringt mit jeder weiteren Drehung die ganze Tragik hinter<br />

Alains und Mausis Geschichte ans Licht.<br />

<strong>Das</strong> Paar ist der Rest einer Studenten-Clique (Alain, Mausi, Inge, Justus,<br />

Norbert, Tobi, Elfi und Babette), die im Sommer 1983 an der französischen<br />

Atlantikküste die Zeit ihres Lebens hatte. Bis Alains große Liebe<br />

Babette mit Mausis Quasi-Freund Tobi abhaut. Und Alain und Mausi<br />

zueinanderfinden, einander retten oder stützen, mangels des eigentlichen<br />

Objekts der Begierde. 20 Jahre später sind Inge und Justus Spießer<br />

geworden, Mausis große Liebe Norbert ist tot und Elfi jetzt auch. Ganz<br />

frisch, ganz jung. Zu jung. Und so wird Mausi nie Gelegenheit haben zur<br />

Aussprache mit Elfi, wegen deren Affäre mit Alain.<br />

Als Ersatz kündigt Mausi ihrem Mann eine „vegetarische Zeit“ an, bar<br />

aller körperlichen Fleischeslust. Wobei, so ganz stimmt das nicht, nur<br />

eben miteinander schlafen die beiden nicht. Die Lust jedoch ist ungebremst.<br />

Vor allem, als Alain auf einem Kongress fern der Heimat in Köln<br />

seine (immer noch) geliebte Babette wiedertrifft. Und Mausi daheim<br />

in Berlin in der Oper einen jungen<br />

Dänen kennenlernt, der sie überaus<br />

stark an Norbert erinnert und dadurch<br />

sehr entzückt. Statt zur Beerdigung<br />

von Elfi zu gehen, geben sich<br />

Alain und Mausi ganz der nächsten<br />

Rauschzeit hin, als würden sie ihrer<br />

verstorbenen Freundin gedenken,<br />

deren Nachname auch Rauschzeit<br />

lautete und die diesem ihrerseits alle<br />

Ehre gemacht hatte.<br />

Nach so viel zähem Leid, das das<br />

Paar mit sich herumträgt, wünscht<br />

man den beiden Hauptpersonen<br />

Erlösung. In dieser neuen Konstellation<br />

ist die Liebe nämlich keine blöde Kuh mehr, sondern sie gehört zu<br />

den „Tuwörtern“. Wer durchhält, kann am Schluss aufatmen und klappt<br />

diskret das Buch zu. Nach diesem Seelenstriptease haben sich Alain und<br />

Mausi wahrlich ein bisschen Rauschzeit verdient.<br />

Karen Kleser<br />

Die Texterin/Redakteurin mag an Büchern, dass man in ihnen so vollkommen<br />

versinken kann. Sie sind ihre Auszeit, Inspiration, Wissensquelle ...<br />

Neuerscheinungen<br />

33


Reinhard Kaiser-Mühlecker<br />

Fremde Seele, dunkler Wald<br />

Zwei Brüder wollen ihre enge Welt verlassen, jeder<br />

auf seine Weise. Alexander kehrt dem Dorf in Österreich<br />

den Rücken zu, um zu studieren, und absolviert<br />

als Soldat einen Auslandseinsatz nach dem anderen.<br />

Nach Hause kommt er selten. Hier hält sein 15 Jahre<br />

jüngerer Bruder Jakob die Stellung. Er führt den Hof<br />

der Familie, versucht ihn zusammenzuhalten, während<br />

der Vater mit immer neuen Geschäftsideen ankommt,<br />

und ihr Land Stück für Stück kleiner wird. Als<br />

der Großvater stirbt, sind alle gespannt, wen die Großmutter<br />

zum Erben macht. Doch es passiert – nichts.<br />

Erst mal. Denn dann geschieht etwas Tragisches. Und<br />

Jakob muss sich neben Verpflichtungen und Gerede<br />

nun auch noch mit Schuldgefühlen herumschlagen.<br />

Reinhard Kaiser-Mühlecker erzählt bedrückend und<br />

mit biblischer Wucht von Familientragödien und Befreiungsversuchen.<br />

© Jürgen Bauer<br />

AUTOR<br />

Reinhard Kaiser-Mühlecker, geboren 1982, studierte Landwirtschaft,<br />

Geschichte und Internationale Entwicklung in Wien. Auf<br />

seinen Debütroman Der lange Gang über die Stationen 2008,<br />

folgten unter anderem Wiedersehen in Fiumicino, Roter Flieder<br />

und Schwarzer Flieder. Fremde Seele, dunkler Wald stand auf der<br />

Shortlist des Deutschen Buchpreises 2016.<br />

Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 304 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Moni Port<br />

€ 17,95 (€ 20,– Ausgabe S. Fischer Verlag) | SFR 20,50<br />

NR 169347<br />

34 Neuerscheinungen


DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

Ösi by nature<br />

Wer sich für Fremde Seele, dunkler Wald entscheidet, bekommt gleich drei Romane zum<br />

Preis von einem: eine Coming-of-Age-Story, ein Familienepos und einen Heimatroman.<br />

Immer wenn im Oktober der Gewinner des Deutschen Buchpreises<br />

verkündet wird, schauen alle nur noch auf den Preisträger. Die restlichen<br />

Nominierungen geraten innerhalb kürzester Zeit in Vergessenheit.<br />

Oder kann sich noch jemand daran erinnern, dass dieser Roman<br />

im letzten Jahr auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand?<br />

Aber das ist auch nicht verwunderlich, denn der junge, 1982 geborene<br />

Österreicher ist ein eher stiller und zurückhaltender<br />

Mensch, drängt sich nicht<br />

auf, will keine Aufmerksamkeit um jeden<br />

Preis. Genauso ist auch sein Roman –<br />

ruhig und verhalten und wie man sich<br />

österreichische Literatur typischerweise<br />

so vorstellt: etwas düster und melancholisch,<br />

mit eigenbrötlerischen, wortkargen<br />

Charakteren. Der Buchtitel deutet es<br />

schon an und hält, was er verspricht.<br />

Die Geschichte spielt da, wo der Autor<br />

sich auskennt, wo er geboren und<br />

aufgewachsen ist. Auf einem Bauernhof<br />

irgendwo in der ländlichen Bergidylle in Oberösterreich, einer strukturschwachen<br />

Gegend, wo drei Generationen in einem Haus aufeinanderhocken.<br />

Die Großeltern mit ordentlich Geld auf dem Sparbuch, die Eltern<br />

dagegen mit einem Berg Schulden und jeder Menge gescheiterter Träume<br />

und die Kinder wiederum mit diversen misslungenen Befreiungsund<br />

Fluchtversuchen.<br />

Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die Brüder Jakob und Alexander.<br />

Der Ältere wollte eigentlich Priester werden, entscheidet sich aber<br />

nach einem fatalen Liebesabenteur mit der Dorfschönheit für den Militärdienst.<br />

Sein Bruder Jakob bricht mit 16 Jahren die Schule ab und kümmert<br />

sich um den elterlichen Hof. Er zieht aus, kommt nach einer gescheiterten<br />

Beziehung wieder zurück und findet schließlich Gefallen an einer<br />

religiösen Sekte, die ausgerechnet von der ehemaligen Dorfschönheit<br />

angeführt wird, die des Bruders Zukunft als Priester zerstört hat.<br />

„Wie er aus der hilflosen Stummheit,<br />

die seine Protagonisten<br />

anfällt, Literatur macht, ist<br />

virtuos.“ — ZEIT ONLINE<br />

<strong>Das</strong> alles beschreibt Kaiser-Mühlecker sehr authentisch und glaubwürdig.<br />

Es gelingt ihm, ein wunderbar schwermütiges Stimmungsbild<br />

aufzubauen, mit einsamen und verschlossenen Charakteren, die sich<br />

auf die unterschiedlichste Weise verloren haben. Es ist ein leises, melancholisches<br />

Buch, das von der Lesestimmung her ein wenig an Robert<br />

Seethalers kurzes Alpendrama Ein ganzes Leben erinnert. Die ideale Lektüre,<br />

um es sich an einem stürmischen<br />

Regentag mit einer Tasse Tee auf dem<br />

Sofa gemütlich zu machen. Man taucht<br />

ein ins dunkle Bauerntal und lebt dieses<br />

einsame, karge Leben für ein paar Tage<br />

mit.<br />

Wenn der Roman dann plötzlich endet,<br />

fühlt man sich wie herausgerissen. Es war<br />

gerade so gemütlich und hätte noch zweihundert<br />

Seiten so weitergehen können.<br />

Aber ein schöner Grund, um sich auch mal<br />

die älteren Romane dieses jungen österreichischen<br />

Autors anzuschauen.<br />

Tobias Nazemi<br />

Er bloggt als „last man reading “ auf buchrevier.com.<br />

Neuerscheinungen<br />

35


Patrick McGinley<br />

Bogmail<br />

Einen Sturm der Entrüstung löste Bogmail aus, als<br />

der Roman 1978 erschien: Er sei pornografisch und<br />

beleidige die Landbevölkerung. Patrick McGinleys<br />

Krimi handelt vom Pubbesitzer Tim Roarty, dem es<br />

absolut nicht passt, dass der Barmann mit seiner<br />

17-jährigen Tochter anbandelt. Kurzentschlossen<br />

brät er ihm mit der Encyclopædia Britannica eins<br />

über und versenkt die Leiche im Moor. Nur gräbt sie<br />

irgendwer wieder aus und schickt Roarty Erpresserbriefe<br />

aus dem Moor (Bogmail) – Leichenteile<br />

inklusive. Wer könnte es sein? Roarty vermutet den<br />

Erpresser unter seinen Stammgästen, von denen<br />

einer exzentrischer und durchtriebener ist als der<br />

andere. Für den unterbeschäftigten und übereifrigen<br />

Polizeikommisar ist der Fall natürlich das gefundene<br />

Fressen. Und der nächste Mord scheint schon bald<br />

beschlossene Sache.<br />

AUTOR<br />

Patrick McGinley, geboren 1937 in Glencolmcille, Grafschaft<br />

Donegal, hat in einem Londoner Verlag gearbeitet. Als sein Roman<br />

Bogmail 1978 erschien, löste er einen Sturm der Entrüstung aus, gilt<br />

jedoch heute als Klassiker der irischen Kriminalliteratur.<br />

ÜBERSETZER<br />

Hans-Christian Oeser wurde 1950 in Wiesbaden geboren. Seit<br />

1982 ist er als freier Übersetzer und Herausgeber tätig. Er übersetzte<br />

unter anderem Werke von Maeve Brennan, Patrick McGabe, Colin<br />

Barrett und Paul McVeigh.<br />

Bei Erscheinen Platz 2 der Krimi-Bestenliste<br />

Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser, Leinen mit<br />

Schutzumschlag, Lesebändchen, 336 Seiten, Umschlaggestaltung<br />

von Joe Villion<br />

€ 19,95 (€ 24,– Ausgabe Steidl Verlag) | SFR 22,50<br />

NR 169428<br />

36 Neuerscheinungen


KRIMI<br />

Es war einmal in Irland<br />

Allabendlich treffen sich die Dorfbewohner im Pub, um über die Welt zu diskutieren – zum<br />

Beispiel darüber, ob sich der Besitzer des aufgetauchten einzelnen Fußes anhand seines<br />

Schweißgeruches identifizieren ließe. Mit einer Portion schwarzen Humors zeichnet der<br />

irische Autor Patrick McGinley in Bogmail ein Porträt seiner skurrilen Landsleute.<br />

Was macht man, wenn einem der Liebhaber der eigenen<br />

Tochter missfällt? Nun, man schnappe sich Band 25 der<br />

Encylopædia Britannica von 1911, ziehe ihm das Buch<br />

über den Schädel und entsorge die Leiche im heimischen Moor. Diese<br />

Methode stellt sich als effektiver heraus als das Omelett aus Giftpilzen,<br />

das zuvor versagt hat. Jetzt ist der Unhold tot und die Welt sieht für Roarty,<br />

Patrick McGinleys Antihelden, wieder rosig aus. Gewissensbisse plagen<br />

ihn keine, er muss sich lediglich einen neuen Barkeeper für seinen<br />

Pub suchen.<br />

Jeden Tag treffen sich die Dorfbewohner in Roartys Pub, um sich bei<br />

Pints und Scotch über die ewigselben Themen zu unterhalten. In dem<br />

kleinen Landstrich an der rauen irischen Westküste passiert selten etwas,<br />

und selbst das plötzliche Verschwinden von Roartys Barkeeper<br />

bringt niemanden aus der Ruhe. Einzig der bis dato unterbeschäftigte<br />

Polizeikommissar läuft zur Höchstform auf, um seinen „Dorf-Moriarty“<br />

ausfindig zu machen. Also müssen ein paar vorgetäuschte Einbrüche<br />

her, um ihn von dem eigentlichen Verbrechen abzulenken.<br />

Roarty wähnt sich in Sicherheit, bis er einen anonymen Brief erhält. Er<br />

ist unterzeichnet mit dem Namen „Bogmailer“, dem Erpresser aus dem<br />

Moor, der Geld für sein Schweigen einfordert – und, nachdem Roarty zögert,<br />

als Drohung einen Fuß der Leiche an den Polizeikommissar schickt.<br />

Ohne dass er sich seine Beunruhigung anmerken lassen darf, liegt es<br />

allein an dem Barbesitzer, seinen Erpresser ausfindig zu machen. Sein<br />

Verdacht fällt schnell auf Potter, den Neuen im Dorf – schließlich ist er<br />

Engländer. Ein bisschen bedauert Roarty, dass er seinen neuen Freund<br />

aus dem Weg schaffen muss, denn „gute Gesprächspartner waren so rar,<br />

dass man es sich genau überlegen musste, bevor man ihre Zahl verringerte“.<br />

Aber was muss, das muss.<br />

Doch Bogmail ist mehr als nur ein Krimi. Denn eigentlich dreht sich<br />

hier alles um die skurrilen Dorfbewohner. Da gibt es den alternden Bauern,<br />

der sein Land verkaufen will, den überzeugten Kommunisten, der<br />

prinzipiell gegen alles ist, und den Lokalreporter, der jedes Jahr die gleichen<br />

Nachrichten schreibt. Und da ist natürlich Potter, der Engländer,<br />

der mehr mit den Iren gemein hat, als diese zunächst glauben wollen.<br />

Es wird ein Verein gegründet, um gegen den neuen Kalksteinaltar zu protestieren,<br />

und im Pub wird darüber diskutiert, ob Regenwürmer Hermaphroditen<br />

seien. Als Potter auch noch mit dem Hausmädchen des Dorfkanonikus<br />

anbändelt, liefert er neuen Gesprächsstoff. Wen kümmert da<br />

ein möglicher Mord?<br />

Bogmail ist eine warmherzige Satire, die den schrägen Mikrokosmos<br />

der irischen Provinz abbildet. Neben dem Dorfalltag werden mit einem<br />

Augenzwinkern die Parallelen zwischen Iren und Engländern aufgezeigt.<br />

Und es gibt explizite Beschreibungen, die bei Erscheinen des Romans<br />

1978 die Sittenwächter im katholischen Irland auf den Plan riefen.<br />

Nicht zuletzt wegen dieses kleinen Skandals, aber auch dank des feinen<br />

schwarzen Humors, der schönen Landschaftsbeschreibungen und seiner<br />

genauen Beobachtungsgabe gehört Patrick McGinleys Bogmail<br />

heutzutage zu den unumgänglichen Klassikern der irischen (Kriminal-)<br />

Literatur.<br />

Isabella Caldart<br />

Macht allerhand Jux und Tollerei mit dem geschriebenen<br />

Wort, zum Beispiel auf novellieren.com.<br />

Neuerscheinungen<br />

37


Mein Vater ist Putzfrau<br />

Saphia Azzeddine<br />

„Mein Vater ist Putzfrau.“ So beginnt Saphia Azzedines<br />

liebevolle Vater-Sohn-Geschichte. Der 14-jährige<br />

Erzähler geht nach der Schule oft mit seinem Vater<br />

in die Stadtbibliothek. Aber eben zum Putzen, nicht<br />

zum Lesen. Obwohl: Jede Woche lernt der Junge<br />

ein neues Wort. Nicht irgendeines, sondern eines<br />

dieser Wörter, „die Angst machen“. Solche, bei denen<br />

es ziemlich peinlich ist, wenn man ihren Sinn nicht<br />

kennt. Und die locker mal drei bis vier Konsonanten<br />

hinter einander haben können, wie „obskur“ oder<br />

„abstrakt“. Der Sohn hilft dem Vater bei seiner Arbeit,<br />

weil er so klein und schmal ist, dass er einfach überall<br />

hinkommt. Und damit sie schneller wieder zu Hause<br />

sind. Und weil es nun mal sein Vater ist. Azzeddine<br />

erzählt leicht und schnell. Der schmale Band ist voller<br />

Situationskomik und Galgenhumor. Ihre Botschaft:<br />

Auch oder gerade am bitteren Rand der Gesellschaft<br />

ist nichts verloren, solange man Bücher hat.<br />

© Francesca Mantovani<br />

AUTORIN<br />

Saphia Azzeddine wurde 1979 in Agadir, Marokko, geboren und<br />

zog mit neun Jahren nach Frankreich. Sie studierte Soziologie,<br />

arbeitete als Diamantschleiferin in Genf und etablierte sich dann<br />

als Journalistin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin. Bei der<br />

Verfilmung von Mein Vater ist Putzfrau führte sie selbst Regie.<br />

Aus dem Französischen von Birgit Leib, fester Einband, bedrucktes<br />

Vor- und Nachsatzpapier, Lesebändchen, 144 Seiten, Buchgestaltung<br />

von Cosima Schneider unter Verwendung eines Gemäldes<br />

von Steve Eichenberger<br />

€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 169436<br />

Bedrucktes Vor- und Nachsatzpapier<br />

38 Neuerscheinungen


KLEINE REIHE<br />

Lieben wie ein Araber<br />

Ein unsentimentaler und authentischer kleiner Roman, zuweilen sogar ein bisschen böse,<br />

über die Seelennöte eines 14-Jährigen und eine bezaubernde, wehmütig-schöne<br />

Vater-Sohn-Geschichte, die unter die Haut und mitten ins Herz geht.<br />

In den tristen Außenbezirken von Paris wollte 2005 ein kleiner<br />

Mann anständig durchputzen: der damalige Innenminister Nicolas<br />

Sarkozy. Die armen Problemviertel um die französische Hauptstadt<br />

sollten seiner Meinung nach gründlich gesäubert werden – vor<br />

allem von rebellierenden nordafrikanischen Einwanderern. Dieser Mann<br />

wurde kurze Zeit später Präsident der Republik.<br />

Weniger Prestige erlangt, wer tatsächlich mit Wischeimer und Putzlappen<br />

seine Existenz bestreitet – was auf viele Menschen in jener Banlieue<br />

zutrifft. So wie die Mutter von Driss aus Ziemlich beste Freunde<br />

zieht auch der Vater von Paul, dem 14-jährigen Ich-Erzähler aus Azzeddines<br />

Roman, allabendlich mit dem Staubsauger durch Büroräume<br />

oder Restaurants. Paul, genannt Polo, hilft ihm dabei. Obgleich er sich<br />

irgendwie für seinen Vater und dessen Job vor seinen Klassenkameraden<br />

schämt, bleibt der Vater doch seine wichtigste Bezugsperson, der<br />

er vertraut und die er liebt. Vor allem auf<br />

seinen nächtlichen Putz-Touren in die Bibliotheken<br />

begleitet er ihn: Hier verschanzt<br />

Polo sich mit dem Staubwedel hinter den<br />

Regalen und taucht ein in die Welt der Bücher.<br />

Und entflieht damit seiner eigenen.<br />

Die nämlich sieht düster aus. Und Azzeddine<br />

schafft hier auch sprachlich souverän<br />

den schwierigen Spagat zwischen derbem<br />

Jargon aus der Realität des Lebens in der<br />

Banlieue und einer sehr poetischen Sprache,<br />

die der zarten Vater-Sohn-Geschichte<br />

entspricht.<br />

Der Vater hält die Familie durch seine<br />

Putzjobs über Wasser, die Mutter klebt<br />

ununterbrochen vor dem Fernseher und<br />

ist kaum ansprechbar, die etwas ältere<br />

Schwester kümmert sich ausschließlich<br />

„Azzeddine lässt ihren Protagonisten<br />

sprechen: unreif, frech und<br />

irgendwie unfertig, und dann<br />

wieder zart und poetisch. Es ist<br />

ein ganz besonderer Ton. Man<br />

verfällt seinem Charme. Jedes<br />

Mal.“ — LE POINT<br />

um Beauty-Kram und will um jeden Preis Schönheitskönigin werden.<br />

Und Polo selbst sieht sich als hässlichen, unbeliebten Jungen, der immer<br />

als Letzter beim Sport in die Mannschaft gewählt wird, bei den Mädchen,<br />

denen derzeit sein größtes Interesse gilt, nicht landen kann und<br />

auch sonst von einer pubertären Identitätskrise in die nächste taumelt.<br />

Zwischen coolen Jungs und aufgebrezelten Mädchen fühlt er sich spektakulär<br />

uninteressant, leidet darunter, und wir Leser leiden mit. Nicht einmal<br />

arabisch oder schwarz oder jüdisch sei er, das gäbe ihm zumindest eine Art<br />

Zugehörigkeitsgefühl. Nein, einfach nur weiß, arm und hässlich – und völlig<br />

chancenlos bei Priscilla, die er leidenschaftlich liebt und die ihn Tag und<br />

Nacht um den Verstand bringt. So humorvoll und ironisch Saphia Azzeddines<br />

Erzählstil daherkommt – man ist gerührt, wie verzweifelt Polo zum<br />

Muslim werden möchte oder sich von jüdischen Ritualen begeistern lässt<br />

– weil sie ihm einen Rahmen vermitteln würden, den ihm die gesellschaftliche<br />

Wohlstandshierarchie verweigert.<br />

<strong>Das</strong>s Polo nicht werden möchte wie sein<br />

Vater, das treibt ihn an. Und immerhin hat<br />

er es aufs Gymnasium geschafft. Und er<br />

wird auch – irgendwie – sein Abitur kriegen,<br />

so viel (aber nicht mehr) sei dazu verraten.<br />

Mein Vater ist Putzfrau ist ein kleiner<br />

Roman, der zu Herzen geht, ein witziges,<br />

intelligentes Lesevergnügen, mit einem<br />

lebensklugen Protagonisten, der ohne<br />

jede Larmoyanz, dafür mit Witz und Herzblut<br />

Wege aus dem Ghetto sucht. Bei der<br />

Verfilmung des Romans führte Saphia<br />

Azzeddine, die in Marokko geboren wurde<br />

und mit neun Jahren nach Frankreich<br />

kam, selbst Regie.<br />

Corinna Huffman<br />

Programmleiterin bei der Büchergilde Gutenberg.<br />

Neuerscheinungen<br />

39


Jonas Karlsson<br />

<strong>Das</strong> Zimmer<br />

<strong>Das</strong> Zimmer ist Björns Rettung: Er arbeitet erst seit Kurzem<br />

in der Behörde und hat große Pläne. Mit seinem<br />

Platz im Großraumbüro kommt er nicht klar, ebensowenig<br />

mit den merkwürdigen Kollegen. Er fühlt sich<br />

ihnen überlegen und zu Höherem bestimmt. Eines<br />

Tages entdeckt er diesen kleinen, ungenutzten Raum,<br />

gleich neben Aufzug und Altpapiertonne. Je öfter er<br />

das Zimmer betritt, desto mehr macht er es sich zu eigen.<br />

Herrlich, ein Büro nur für sich allein! Ohne Chaos,<br />

ohne die Enge des Bürobienenstocks! Plötzlich macht<br />

Björn seine Arbeit sogar Spaß. Leider sind die Kollegen<br />

überhaupt nicht angetan von Björns bizarrem Verhalten.<br />

Ja, sie verstehen nicht mal, welches Zimmer er<br />

meint. Lieber tun sie so, als gäbe es den Raum nicht.<br />

Gibt es ihn denn? Jonas Karlsson gilt als eine der vielversprechendsten<br />

literarischen Stimmen Schwedens.<br />

Mit Witz und Scharfsinn beleuchtet er die Konformität<br />

der modernen Arbeitswelt – und die Frage, wie man<br />

als Rädchen im Getriebe glücklich wird.<br />

© Appendix Fotografi<br />

AUTOR<br />

Jonas Karlsson, 1971 in Södertälje geboren, ist eine der vielversprechendsten<br />

literarischen Stimmen Schwedens. Er zählt zu den<br />

angesehensten Schauspielern seines Landes und wurde bereits<br />

zweimal mit dem Schwedischen Filmpreis ausgezeichnet. Karlsson<br />

hat bislang drei Kurzgeschichtensammlungen, zwei Romane und<br />

ein Theaterstück veröffentlicht.<br />

Aus dem Schwedischen von Paul Berf, fester Einband, bedrucktes<br />

Vor- und Nachsatzpapier, Lesebändchen, 160 Seiten, Buchgestaltung<br />

von Cosima Schneider unter Verwendung eines Gemäldes von<br />

Mamma Andersson<br />

€ 14,95 (€ 17,99 Ausgabe Luchterhand Verlag) | SFR 16,90<br />

NR 169290<br />

Extra feines Lesebändchen<br />

40 Neuerscheinungen


KLEINE REIHE<br />

Vom einem Zimmer, das<br />

nicht da sein durfte<br />

Björn ist sich sicher: Er ist zu Höherem berufen. In der Behörde wird er die Stufen der Karriereleiter<br />

rasant erklimmen, seine kaffeeschlürfenden und tratschenden Kollegen weit hinter sich<br />

lassen und letztlich auch den Chef übertrumpfen. Auf seinem Weg nach oben kommt ihm ein<br />

verwaistes Zimmer auf dem Toilettenflur sehr gelegen.<br />

Großraumbüro, Aktenstapel, blaue Schuhüberzieher und<br />

überdimensional große Computerbildschirme. In dieser<br />

Umgebung versucht ein neuer, hoch motivierter Mitarbeiter,<br />

Herr der Lage zu werden, seine Position zu stärken, unnötige soziale<br />

Kontakte zu vermeiden. An seinem früheren Arbeitsplatz hatte Björn<br />

den Respekt der anderen gewonnen, indem er sie mitunter zurechtwies.<br />

Er war nie ein „Schmeichler“ oder „Schönwettermacher“ und denkt auch<br />

jetzt nicht im Traum daran, seine Haltung zu verändern.<br />

<strong>Das</strong>s es sich bei Björn um einen vermeintlich schwierigen Charakter<br />

handelt, bleibt nicht lange verborgen. Jonas Karlsson hat in seinem Roman<br />

<strong>Das</strong> Zimmer einen Protagonisten geschaffen, der seinen Arbeitstag<br />

in „Fünfundfünfzig-Minuten-Phasen“ einteilt – eine Taktik, die es Björn<br />

ermöglicht, äußerst effizient zu arbeiten. Selbst der Toilettengang wird<br />

aufgeschoben, und sei er noch so dringend. Seinen Kollegen von gegenüber<br />

rügt der Pedant für die überzähligen Akten auf dem Schreibtisch,<br />

die langsam, aber sicher in seine Richtung zu wandern und damit seine<br />

Ordnung zu stören drohen. Und auch der Chef ist vor seinen Verurteilungen<br />

nicht sicher. Schon ein verschlissener Baumwollcardigan wird missmutig<br />

beäugt und auf eine problematische Einstellung zum Leben im<br />

Allgemeinen und der Arbeit im Besonderen zurückgeführt.<br />

Wie gerufen kommt dem aufstrebenden Sachbearbeiter da ein kleines<br />

Arbeitszimmer auf dem Flur, das er nur zufällig entdeckt. Es scheint<br />

auf ihn gewartet zu haben, wirkt mit den sorgsam aufgestellten Arbeitsmaterialien<br />

wie für ihn arrangiert und fördert seine Kreativität ungemein.<br />

Jeder Arbeitsschritt geht ihm plötzlich leichter von der Hand, und<br />

so findet er sich regelmäßig in seinen eigenen vier Wänden ein, um den<br />

Unterbrechungen und Belästigungen durch seine Umwelt zu entkommen.<br />

„Der Mann, der mir im Spiegel begegnete, hatte eine unerhört konzentrierte<br />

Art zu schauen. Er nagelte mich mit seinen Pupillen fest und<br />

folgte mir, wohin ich mich auch bewegte. Ich erkannte sofort, dass dies<br />

ein neuer Pluspunkt war, ein Augenpaar, das wirklich alles verlangen<br />

konnte.“ Gestärkt durch seine Entdeckung und unter dem Einfluss neu<br />

entfachter Energie, wird Björn sich erst allmählich bewusst, dass sein<br />

Verhalten Aufmerksamkeit erregt. Es werden jedoch nicht seine brillanten<br />

Arbeitsergebnisse gelobt, er steht vielmehr unter Verdacht, verrückt<br />

geworden zu sein und das Zimmer zu halluzinieren. <strong>Das</strong>s Björn dieses offensichtliche<br />

Mobbing nicht auf sich sitzen lassen kann und schon bald<br />

beim Chef vorstellig wird, steht außer Frage ...<br />

Jonas Karlsson hat mit seinem kurzen Roman ein prägnantes Stück<br />

Literatur geschaffen, ein Kammerspiel über die moderne Arbeitswelt, in<br />

dem sich beklemmende Situationen und skurrile Pointen immer wieder<br />

die Klinke in die Hand geben. Wie kann man als kleines Rädchen im großen<br />

Ganzen funktionieren? Und wer verhindert, dass Einzelne im Wahnsinn<br />

des Arbeitsalltags auf der Strecke bleiben?<br />

„<strong>Das</strong> Zimmer ist ein großartiger Arbeitsweltthriller,<br />

eine kleine Bürotragödie und<br />

Hamsterradgroteske. Ein Buch über ein<br />

Rädchen im großen Getriebe.“<br />

— RBB KULTURRADIO<br />

Lisa-Marie Schöttler<br />

Studierte Literaturwissenschaftlerin mit einem Faible für<br />

gute Geschichten, schnelle Autos und schöne Bücher.<br />

Neuerscheinungen<br />

41


Graham Greene,<br />

Annika Siems (Ill.)<br />

Der dritte Mann<br />

Wien 1945. Die Alliierten haben die Stadt besetzt;<br />

der Schwarzmarkt blüht. Der mittelmäßig erfolgreiche<br />

Schriftsteller Rollo Martins kommt auf Einladung<br />

seines Jugendfreundes Harry Lime in die Stadt – allerdings<br />

nur noch rechtzeitig zu Limes Bestattung. Angeblich<br />

kam dieser bei einem Autounfall ums Leben.<br />

Nachdem Martins vom Erzähler, dem britischen Major<br />

Calloway, verhört worden ist, kommen ihm Zweifel:<br />

War Harry Lime in Wahrheit der gewissenlose Kopf<br />

einer Schieberbande? Martins ermittelt auf eigene<br />

Faust. Dabei kreuzt immer wieder ein geheimnisvoller<br />

dritter Mann seine Wege. Illustratorin Anna Siems<br />

setzt Greenes bekanntestes Buch eindrucksvoll in Szene.<br />

In ihren Sepia-Aquarellen werden Wahrzeichen<br />

und Untergrund der österreichischen Hauptstadt zur<br />

Kulisse eines düsteren Versteckspiels zwischen Licht<br />

und Schatten. Der dritte Mann ist ein beispielloses<br />

Zeitdokument der Nachkriegsgeschichte und verführt<br />

mit schwarzem Humor und erzählerischer Tiefe.<br />

© Paul Zsolnay Verlag © Martin Mascheski<br />

AUTOR<br />

Graham Greene (1904–1991) zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern<br />

des 20. Jahrhunderts. Sein erster Roman, The Man Within,<br />

beschrieb bereits den Konflikt zwischen Gut und Böse,<br />

der im Zentrum von Greenes Werk steht. Für The Power and the<br />

Glory erhielt er den Hawthorne-Preis. Greene wurde mehrmals<br />

als Kandidat für den Nobelpreis für Literatur gehandelt.<br />

Bedrucktes Leinen mit verschiebbarer Buchhülse<br />

ILLUSTRATORIN<br />

Annika Siems wurde 1984 in der Nähe von Hamburg geboren.<br />

Sie studierte Mode und Illustration an der Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften in Hamburg sowie an der École nationale<br />

supérieure des Arts Décoratifs in Paris. Seit ihrem Diplom arbeitet<br />

sie als freischaffende Künstlerin, ihre Arbeiten werden international<br />

ausgestellt.<br />

Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl, mit zahlreichen Sepia-<br />

Tuschezeichnungen und einer Nachbemerkung der Illustratorin.<br />

Bedrucktes Leinen mit verschiebbarer Buchhülse, Fadenheftung,<br />

Lesebändchen, Format 15,5 x 22 cm, 216 Seiten, Buchgestaltung<br />

von Cosima Schneider<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168898<br />

Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert<br />

und nummeriert, Auflage: 120 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 168901<br />

Mit zahlreichen Sepia-Tuschezeichnungen<br />

42 Neuerscheinungen


ILLUSTRIERTES BUCH<br />

Bitte wörtlich nehmen:<br />

das Buch zum Film<br />

Der dritte Mann gehört nicht zu diesen Büchern, die verfilmt und dann als „das Buch zum Film“ angepriesen<br />

werden. Die Erzählung war für Graham Greene vielmehr eine Fingerübung, die nötige Vorarbeit zum<br />

Drehbuch, mit dem er und Carol Reed Filmgeschichte schrieben. Kopfkino erster Klasse!<br />

Es ist mir fast unmöglich, ein Drehbuch zu schreiben, ohne zunächst<br />

eine Erzählung zu schreiben. (…) Deshalb musste Der<br />

dritte Mann, obwohl nie zur Veröffentlichung vorgesehen<br />

(…),als Erzählung beginnen“, schreibt Greene in seinem Vorwort zu dem<br />

schmalen Band. Welch‘ ein Glück, dass er sich doch dazu entschied, den<br />

Roman zu publizieren!<br />

Die Geschichte um den Autor Martins, seinen Freund Harry Lime und<br />

den mysteriösen dritten Mann liest sich temporeich und spannend: Martins<br />

wird von seinem Jugendfreund Harry nach Wien eingeladen – und<br />

kommt dort pünktlich zu Harrys Beerdigung an. Martins wird stutzig;<br />

auch die Menschen aus Harrys Dunstkreis tragen zu seinem Misstrauen<br />

bei. Bei seinen Nachforschungen erfährt Martins von einem dritten Mann,<br />

der bei Harrys Tod anwesend war. Sein Informant segnet kurz darauf selbst<br />

das Zeitliche. Bald ist Martins überzeugt, dass Harry ebenfalls ermordet<br />

wurde. Und dann ist da noch Harrys Geliebte Anna, die zwar Martins<br />

Sicht auf Harry teilt, Martins Gefühle für sie aber nicht erwidern will. Zu<br />

stark hängt sie noch an Harry.<br />

Während er dafür kämpft, Harrys Weste weißzuwaschen, bekommt<br />

Martins’ Bild von seinem Freund zunehmend Risse: Lime soll der Kopf einer<br />

Schieberbande gewesen sein, die gestrecktes (und damit unwirksames)<br />

Penicillin verkauft. Und eines Abends muss Martins sich die Frage<br />

stellen: Ist Harry wirklich tot?<br />

Mit präzisen Worten skizziert Greene seine Figuren so anschaulich,<br />

dass sich vor dem geistigen Auge ein Film abspielt – ob man den<br />

Film-noir-Klassiker schon gesehen hat oder nicht. <strong>Das</strong> Ganze selbstredend<br />

in Schwarz-Weiß. Denn es ist Winter und die Kulisse des zerbombten<br />

Wien lässt kaum andere Farben zu. Als Farbtupfer gibt es hier einen<br />

warm-goldenen Lichtstrahl, dort das Aufglühen einer Zigarette oder<br />

auch das lebendige Violett eines Blutergusses.<br />

Die szenische Erzählweise erinnert stark an ein Drehbuch. Als Leser<br />

sieht man förmlich die Kameraeinstellungen und verschiedene Perspektiven<br />

vor sich und meint, Filmmusik aus der Ferne zu hören. Bei den Schlüsselszenen<br />

am Riesenrad und in der Wiener Kanalisation (inzwischen<br />

Meilensteine der Filmgeschichte), fiebert man unwillkürlich mit. Denn<br />

Greene hält die Spannung auch im Geschriebenen auf einem permanent<br />

hohen Niveau.<br />

Wer den Film kennt, wird kleine Unterschiede zwischen diesem und<br />

dem Roman feststellen. Namen, Nationalitäten und sogar der Schluss<br />

weichen voneinander ab. Greene erklärt in seinem Vorwort, wie es dazu<br />

kam und wie eng er mit Regisseur Carol Reed für das beste Ergebnis zusammenarbeitete.<br />

Seiner Ansicht nach ist der Film die Endfassung der<br />

Erzählung.<br />

Der illegale Penicillin-Handel, in den Harry Lime verwickelt war, ist<br />

übrigens bedauerlicherweise keine Erfindung Greenes; er basiert auf<br />

einer wahren Begebenheit. Es heißt, auch deswegen habe man den Film<br />

in Wien nach seinem Erscheinen wenig goutiert. Doch ganz gleich, ob<br />

man den Film schaut, das Buch liest oder beides: Es wird in jedem Fall<br />

kurzweilig.<br />

Karen Kleser<br />

Die Texterin/Redakteurin mag an Büchern, dass man in ihnen so vollkommen<br />

versinken kann. Sie sind ihre Auszeit, Inspiration, Wissensquelle ...<br />

Neuerscheinungen<br />

43


Hermann Hesse,<br />

Marie Wolf (Ill.)<br />

Kinderseele<br />

Komplizierte Kindheit in Literatur gegossen: Ein kleiner<br />

Junge hadert mit seiner Angst vor dem Vater, dem<br />

strengen Glauben und sich selbst. Ausgehend von<br />

der „Feigenepisode“, beschreibt Hesse in einer Art<br />

Gedankenstrom das schwierige Verhältnis zum Vater<br />

und zu Erwachsenen. Sein 11-jähriges Ich ist bedrückend<br />

weltverdrossen und von Angst gezeichnet. Und<br />

tatsächlich schuf Hesse dieses zeitlose Kunstwerk in<br />

einer Lebenskrise: Die Erzählung entstand knapp drei<br />

Jahre nach dem Tod seines verehrt-verhassten Vaters,<br />

kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Hesse<br />

suchte Halt in der Literatur – zermürbt von der anstrengenden<br />

Gefangenenfürsorge und familiären Umbrüchen.<br />

Die Illustrationen Wolfs zu diesem bisher kaum<br />

beachteten Text des Nobelpreisträgers setzen einen<br />

starken Kontrast zu den Abgründen der Kinderseele.<br />

© Paul Zsolnay Verlag © Privat<br />

AUTOR<br />

Hermann Hesse (1877–1962) wurde 1946 mit dem Nobelpreis für<br />

Literatur und 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels<br />

ausgezeichnet. Seine Bücher wurden in mehr als 70 Sprachen<br />

übersetzt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen unter anderem<br />

Der Steppenwolf, Siddhartha, Unterm Rad, Peter Camenzind und<br />

Narziß und Goldmund.<br />

ILLUSTRATORIN<br />

Marie Wolf, geboren 1991, studierte Kommunikationsdesign an<br />

der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seit ihrem<br />

Abschluss 2014 arbeitet sie als freiberufliche Illustratorin. Nach<br />

Die Wahrheit und dem Kalender Telling Time, einer Zusammenarbeit<br />

mit Mehrdad Zaeri, erscheint nun ihr zweites Buch bei der<br />

Büchergilde.<br />

Mit 13 vierfarbigen Illustrationen und einer Nachbemerkung<br />

der Illustratorin. Fester Einband mit schillerndem Papier, Format<br />

15 x 19,5 cm, 72 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />

€ 17,00 | SFR 18,90 | NR 168553<br />

44 Neuerscheinungen


ILLUSTRIERTES BUCH<br />

Kinderseele<br />

Kinderseele! Was für ein bedeutungsvolles Wort für einen autobiografischen Text. Die Erwartungen sind<br />

hoch, als ich den Text zum ersten Mal lese. Ich frage mich: Was hat meine Kinderseele ausgemacht, und<br />

wie unterscheidet sie sich von der Seele der fünfundzwanzigjährigen Marie Wolf?<br />

„<strong>Das</strong> Chaos, der Kampf in der Seele jedes<br />

Heranwachsenden, die unentrinnbare Hassliebe<br />

zwischen den Generationen ist hier (...)<br />

in Vollendung geschildert und analysiert und<br />

für alle Zeiten gültig festgehalten. Kinderseele<br />

ist für mich ein, wenn nicht der Gipfelpunkt<br />

deutscher Novellistik im zwanzigsten<br />

Jahrhundert.“ — MICHAEL KLEEBERG, WELT<br />

<strong>Das</strong> Interesse ist geweckt. Auf jeder Seite fallen mir religiös geprägte<br />

Bilder ins Auge. Beschrieben wird ein Elternhaus, das<br />

einer Kirche gleicht. Der Gang in das väterliche Studienzimmer,<br />

in der obersten Etage gelegen und als »Schicksalstor« beschrieben,<br />

erinnert an den Beichtgang. Ich habe den Eindruck, dass der Vater im<br />

kindlichen Universum des jungen Hesse die Rolle eines Gottes spielt.<br />

[…] <strong>Das</strong> Buch durchzieht ein<br />

schier unüberbrückbarer Zwiespalt<br />

zwischen Tugend und<br />

Menschlichkeit, dem Wunsch,<br />

allen Ansprüchen gerecht zu<br />

werden, und gleichzeitig dem<br />

Bedürfnis, daraus auszubrechen.<br />

Die Tatsache, dass jemand<br />

sowohl alle guten als auch alle<br />

bösen Triebe besitzen kann<br />

und daher einem ständigen Gewissenskonflikt<br />

ausgesetzt ist,<br />

stellt Hesse vor einen großen<br />

Konflikt. Ein Konflikt zwischen<br />

Tugend und Gewöhnlichkeit.<br />

Es ist bedrückend und erstaunlich,<br />

welche Last das Kind bereits mit elf Jahren auf seinen Schultern<br />

trägt. Ich stolpere wieder über den Titel – Kinderseele. Kinderseele!<br />

Was hat mich beschäftigt und bewegt, als ich in diesem Alter war? Was<br />

ist meine Kinderseele?<br />

Ich erinnere mich noch gut an einen Besuch mit meinen Eltern auf<br />

dem Weimarer Zwiebelmarkt. Aus einer übermütigen Laune heraus<br />

habe ich spontan meine gesamten Ersparnisse für einen Teddybären<br />

ausgegeben. Ich weiß bis heute nicht, was mich dazu gebracht hatte.<br />

Ziemlich schnell meldete sich mein schlechtes Gewissen, so viel Geld<br />

für etwas so Nichtiges ausgegeben zu haben. Jedes Mal, wenn ich den<br />

Bären sah, wurde ich an meinen Fehler erinnert. Es war furchtbar. Ich<br />

habe ihn aus meinem Kinderzimmer verbannt, im Kleiderschrank meiner<br />

Eltern versteckt, möglichst weit weg von mir. <strong>Das</strong> Ganze hat mich so<br />

gequält, dass ich irgendwann meine Lehrerin in der Schule um Hilfe bat.<br />

Ich fragte sie, was sie tun würde, wenn sie einen Gegenstand besäße,<br />

der sie an etwas ganz Schlimmes erinnerte. Meine Eltern beunruhigte<br />

dieses Gespräch sehr, sie befürchteten, mir wäre in irgendeiner Form Gewalt<br />

widerfahren. <strong>Das</strong>s das Erlebnis mit dem Bären für mich so belastend<br />

war, konnte damals niemand verstehen.<br />

Die Logik in (m)einem kindlichen<br />

Universum ist eine andere,<br />

Relationen sind verschoben und<br />

für die Erwachsenenwelt oft vollkommen<br />

abwegig.<br />

Hermann Hesses und meine<br />

Kindheit trennen mehr als einhundert<br />

Jahre, und er verstarb,<br />

bevor ich geboren wurde. Daher<br />

schien es mir absurd, zu versuchen,<br />

seine kindliche Welt abzubilden.<br />

Vielmehr hat es mich interessiert,<br />

Parallelen zu finden und<br />

seine Empfindungen in das Hier<br />

und Jetzt oder besser in die Zeit<br />

meiner Kindheit zu übertragen,<br />

sie greifbarer zu machen. <strong>Das</strong>s der Protagonist ein Affe ist, ist weniger<br />

meinem Eindruck, sondern vielmehr seinem eigenen Selbstbild geschuldet:<br />

In der christlichen Symbolik stehen Affen für Eitelkeit, Lüsternheit<br />

und Bosheit. Ein Affe, der in eine Frucht beißt, kann als Symbol für<br />

den Sündenfall gesehen werden. Der Adler hingegen gilt als der König<br />

der Tiere, er steht für Intelligenz und göttliche Fürsorge.<br />

Was für den jungen Hermann und seinen Freund Oskar Weber die<br />

Pistole war, wäre für mich der Gameboy gewesen, gezuckerte Feigen<br />

hätten mich wahrscheinlich nicht so sehr in Versuchung gebracht wie ein<br />

Hamburger aus Gelatine oder eine mit Bonbons gefüllte Plastikmuschel.<br />

Doch die Geschichte funktioniert ebenso um die Jahrhundertwende wie<br />

auch hundert Jahre später und ist keineswegs ein Relikt aus alten Zeiten.<br />

Kinderseelen bleiben Kinderseelen, zerbrechlich und fantastisch.<br />

Marie Wolf<br />

Aus der Nachbemerkung der Künstlerin<br />

Neuerscheinungen<br />

45


Antje Herzog<br />

Lampe und sein Meister<br />

Immanuel Kant<br />

Von einem Denker, der nie auszog und doch die Welt<br />

veränderte! Antje Herzog nimmt in ihrer Graphic<br />

Novel einen der herausragendsten Philosophen der<br />

Weltgeschichte unter die Lupe: Immanuel Kant. Martin<br />

Lampe war über 40 Jahre an Kants Seite – als Diener,<br />

Vertrauter und Freund. Doch schließlich musste<br />

er wegen seiner Trunksucht und Nachlässigkeit das<br />

Kant-Haus verlassen. Herzog spürt der Verbindung<br />

der beiden Männer nach und dabei skurrile Anekdoten<br />

auf. Kurze Sequenzen aus Kants Lehre durchbrechen<br />

und ergänzen die amüsanten wie spannenden<br />

Einblicke in die Welt des Königsberger Philosophen,<br />

dessen Ideen unsere Gesellschaft bis heute beeinflussen:<br />

Wie wickelt man sich kant-gerecht in eine<br />

Bettdecke? Was sollte man bei der Kombination von<br />

Nachtmütze und Leselicht beachten? Und wie hielten<br />

Kants Seidenstrümpfe? Eigene Aufzeichnungen und<br />

Briefe von Zeitzeugen machen Kant dabei zu einem<br />

Denker zum Anfassen.<br />

© Stefanie Neumann<br />

AUTORIN & ILLUSTRATORIN<br />

Antje Herzog, geboren 1981, studierte Design und Illustration an<br />

der Hochschule Düsseldorf sowie Animation und Animationsfilm<br />

an der Konstfack-Universität in Stockholm. Sie ist Stellvertretende<br />

Vorsitzende der Illustratoren Organisation e. V. Seit 2008 lebt und<br />

arbeitet Antje Herzog als Illustratorin in Köln.<br />

Durchgehend illustriert und handgelettert, bedruckter, fester<br />

Einband, zweifarbig gedruckt, Format 21 x 27 cm, 152 Seiten<br />

€ 24,00 | SFR 26,90 | NR 168731<br />

46 Neuerscheinungen


GRAPHIC NOVEL<br />

„Der Name Lampe muß nun<br />

völlig vergessen werden!“<br />

Immanuel Kant war Mathematiker, Universitätsprofessor, Philosoph und schrulliger Zeitgenosse in einem.<br />

Seine Heimat Königsberg, in der er einen streng geordneten Alltag führte, verließ er so gut wie nie.<br />

Antje Herzog hat Kants diszipliniertes Leben aufgezeichnet und seine Marotten unter die Lupe genommen.<br />

Die Philosophie Immanuel Kants zu verstehen kann mühevoll<br />

sein. <strong>Das</strong> belegt eine Anekdote, die Carl Friedrich Zelter im<br />

Jahr 1825 Johann Wolfgang Goethe über ein Gespräch mit<br />

Kant mitteilt: „Aber“, spricht Kant, „hast du, lieber Freund, wohl auch<br />

einmal Lust, meine Schriften zu lesen?“ – „O ja! Und ich würde es noch<br />

öfter tun, nur fehlen mir die Finger.” – „Wie versteh’ ich das?“ – „Ja, lieber<br />

Freund, Eure Schreibart ist so reich an Klammern und Vorbedingtheiten,<br />

welche ich im Auge behalten muß; da setze ich den einen Finger aufs<br />

Wort, dann den zweiten, dritten, vierten, und ehe ich das Blatt umschlage,<br />

sind meine Finger alle.“<br />

Für das Buch Lampe und sein Meister Immanuel Kant von Antje Herzog<br />

sind lediglich zwei Finger nötig, nämlich zum Umblättern der Seiten.<br />

In denen steckt neben viel Wunderlichem aus Kants Leben auch<br />

eine gehörige Portion seiner Philosophie. „Kant strahlte sein Denken<br />

förmlich aus“, sagt Antje Herzog. „Er lebte seine Philosophie, befolgte<br />

sie akribisch.“ Die Illustratorin animiert ihre Leser mit viel Witz, in das Leben<br />

Kants und seine Philosophie einzutauchen. „Es sind gerade einmal<br />

knappe 191 Wörter, mit denen Kant im Original zitiert wird“, fügt sie als<br />

Entwarnung hinzu. „Die einzige Schwierigkeit könnte sein, dass ich sie in<br />

der Handschrift Kants wiedergebe, einer leicht abgewandelten Kurrentschrift<br />

des 18. Jahrhunderts. Man muss sich ein wenig einlesen.“ Kants<br />

Diener Lampe hingegen spricht in Fraktur, seinem Naturell als ehemaliger<br />

preußischer Soldat angemessen.<br />

Lampe und sein Meister Immanuel Kant ist keine klassische Biografie.<br />

Antje Herzog beschreibt das Leben des großen Philosophen der<br />

Aufklärung in kurzen Anekdoten und Episoden. Sie zeigt, wie streng er<br />

seinen Tagesablauf taktet, beschreibt, wie er sich auf spezielle Weise in<br />

sein Betttuch wickelt, wie er die Nachtmütze zur Kerze anordnet, damit<br />

beim Lesen im Bett nichts anbrennt, erzählt von Störenfrieden, die seine<br />

Konzentration behindern, und dass er sich auf die jährliche Rückkehr einer<br />

Grasmücke in seinem Garten freut. Besonders drastisch reagiert er<br />

schließlich auf die Trunksucht und Nachlässigkeit seines treuen Dieners<br />

Lampe. „Er entlässt ihn schweren Herzens und schreibt sich Notizzettel,<br />

die ihm auftragen, den Namen Lampe umgehend und vollständig zu<br />

vergessen“, so Herzog. „Es rührt mich, wie dieser größte aller Denker sich<br />

auf so menschelnde Art mit der Trennung seines Dieners befasst hat.“<br />

Antje Herzog nimmt die Marotten des großen Königsbergers sehr<br />

ernst. „Schrulligkeit und Genie bilden bei Kant eine lebensnotwendige<br />

Symbiose.“ Erfunden hat die Illustratorin nichts, sondern schöpfte<br />

aus zeitnahen Quellen und Biografien Kants. „Zwar wurde Kant erst im<br />

fortgeschrittenen Alter sonderbarer, aber gerade in dieser Zeit, ab 1787,<br />

schrieb er auch seine großen Hauptwerke. Diese großen Gedankengebäude<br />

erwuchsen auf dem Fundament eines penibel geregelten Alltags,<br />

einer Mischung aus unumstößlichen Gewohnheiten und Sturheit. <strong>Das</strong><br />

hat mich fasziniert.“<br />

Die Liebe zu Kant und seiner Philosophie erwachte bei Antje Herzog<br />

während ihres Studiums. „Seit acht Jahren lese ich intensiv seine Werke,<br />

befasse mich mit seiner Person und seinem Charakter. Diese Graphic Novel<br />

spukt mir schon lange als Herzensprojekt im Kopf herum. Ich musste<br />

sie einfach zeichnen, obwohl sie mich lange gebunden hat.“ Die reine Zeichenarbeit<br />

beanspruchte schließlich mehr als eineinhalb Jahre. In eine<br />

Doppelseite steckt Antje Herzog drei bis fünf Arbeitstage. „<strong>Das</strong> hängt<br />

mit meinem Zeichenstil zusammen, den ich während einer Weltreise<br />

nach meinem Studium entwickelt habe“, erklärt sie. „Für großes Malbesteck<br />

war kein Platz im Rucksack, so zeichnete ich damals mit einem<br />

Tuschefüller kleinteilige Skizzen und Bilder. <strong>Das</strong> habe ich beibehalten.<br />

Ein spezieller japanischer Stift und eine besondere Tusche aus den USA<br />

sind meine liebsten und einzigen Werkzeuge.“ Herzogs Illustrationen<br />

Jochen Kienbaum<br />

Er ist von Beruf TV-Reporter. Er lebt und liest in Berlin und bloggt unter<br />

www.lustauflesen.de.<br />

Neuerscheinungen<br />

47


estechen durch Treue zum historischen Detail und einer Liebe zu feinen,<br />

der Natur abgeschauten Texturen. „Wenn ich irgendwo in einer<br />

Zeichnung Fischgräten-Gras unterbringen kann, bin ich glücklich.“<br />

Die gesamte Epoche der Aufklärung zieht Antje Herzog magisch an.<br />

Wissenschaft, Kunst und Literatur der Zeit faszinieren sie und die großen<br />

Persönlichkeiten wie Humboldt, Forster, Goethe und eben Kant.<br />

„Begegnen mir preußische Themen, muss ich unwillkürlich schmunzeln.<br />

Es ist diese Kombination aus Ordentlichkeit, Disziplin und Pünktlichkeit.<br />

Daraus ergeben sich viele menschlich-fehlbare Geschichten, die häufig<br />

unfreiwillig komisch sind.“ Bei Kant, fügt sie hinzu, sei es schließlich<br />

unausweichlich gewesen, alles verfügbare Material zu sammeln und in<br />

einem Buch aufzuzeichnen.<br />

Liebevoll transportiert Antje Herzog in ihren Zeichnungen die Atmosphäre<br />

des 18. Jahrhunderts. Nur eine Farbe schleicht sich in ihre<br />

schwarz-weißen Bilder ein, die gerade in ihrer starken Limitierung so viel<br />

Eindruck erwecken: ein warmleuchtendes Gelb. „Gelb ist für mich die<br />

Farbe der Philosophie, ich kann nicht begründen, warum, es ist einfach<br />

so. Bei Kant passt das hervorragend, weil er gelbe<br />

Rosen sehr liebte und Aurikeln, eine kleine gelbe Primelart.<br />

Tatsächlich hat Immanuel Kant mit Vorliebe<br />

stets gelbe oder sandfarbene Sakkos getragen.“<br />

Die Hauptwerke Kants, die drei großen Kritiken,<br />

spielen in Lampe und sein Meister Immanuel Kant<br />

allenfalls Nebenrollen, die Hauptrolle übernimmt<br />

der Mensch Kant. „Ganz ehrlich: ich maße mir nicht<br />

an, mittels Illustrationen Kants Philosophie zu erläutern.“<br />

Aber eins kann Antje Herzogs humorvolle<br />

Graphic Novel definitiv: Sie verführt dazu, die großen<br />

Schriften Kants erneut in die Hand zu nehmen. Denn<br />

der schrullige Professor aus Königsberg hat der Welt<br />

ein bis heute bedeutendes Werk hinterlassen.<br />

© Alle Abbildungen: Martin Mascheski<br />

48 Neuerscheinungen


GRAPHIC NOVEL<br />

<strong>Das</strong> illustrative Interview<br />

Wie stellst du dir den perfekten Ort zum Lesen vor?<br />

Hast du ein Lieblingszitat von Immanuel Kant?<br />

Ist eine schöne Handschrift heute noch wichtig?<br />

Wie schrullig war Immanuel Kant?<br />

Welche kleine oder große Macke pflegst du so<br />

wie Kant das Einschlafen?<br />

Wie lebt es sich als Künstlerin In Köln?<br />

Was tun gegen die Angst vor dem weißen Blatt?<br />

Was wäre aus dir geworden, hätte es<br />

mit der Kunst nicht geklappt?<br />

Was kommt als Nächstes?<br />

<strong>Das</strong> Interview führte Adelheid Haaß.<br />

Neuerscheinungen<br />

49


Michael Ondaatje,<br />

Serge Bloch (Ill.)<br />

Jasper braucht einen Job<br />

Jasper ist ein Dobermann und kostet seine Herrchen<br />

Mr. und Mrs. Cletus einfach zu viel. Sie müssen<br />

bald abwägen: „entweder der Hund, oder das Schulgeld<br />

für die Kinder“. Deswegen soll Jasper unbedingt<br />

einer Beschäftigung nachgehen. Am besten<br />

natürlich einer, bei der Geld reinkommt. Zunächst<br />

aber wird Jasper für eine Schulaufführung von<br />

George Bernard Shaws Caesar und Cleopatra engagiert<br />

– und sieht dabei fast so aus wie die ägyptische<br />

Gottheit Anubis. Schnell wird der kostspielige Hund<br />

zum eigentlichen Star. Und das hat ungeahnte Folgen.<br />

Denn Jasper verwandelt sich vom Haus- in ein<br />

absolutes Alpha-Tier. In dieser Erstveröffentlichung<br />

von Michael Ondaatje geht es um den viel gespriesenen<br />

„besten Freund des Menschen“. Serge Bloch<br />

hat diese wunderbar groteske Geschichte kongenial<br />

illustriert – und man bekommt einen ganz guten<br />

Eindruck davon, auf wessen Seite er steht.<br />

© Jeff Nolte<br />

AUTOR<br />

Michael Ondaatje wurde in Sri Lanka geboren und lebt heute in<br />

Kanada. Für seine bislang sechs Romane erhielt er zahlreiche Preise,<br />

darunter den Booker Prize für Der englische Patient. Auf Deutsch<br />

erschien zuletzt der Roman Der Katzentisch.<br />

Weltweite Erstveröffentlichung der wunderbar grotesken Geschichte von Michael Ondaatje<br />

ILLUSTRATOR<br />

Serge Bloch, geboren 1956, studierte an der École supérieure<br />

des arts décoratifs in Strasbourg bei Claude Lapointe. Er illustrierte<br />

mehr als dreihundert Bücher und arbeitet regelmäßig für Zeitungen<br />

und <strong>Magazin</strong>e wie die New York Times, die Washington Post<br />

oder das Time <strong>Magazin</strong>e.<br />

HERAUSGEBERIN<br />

Rotraut Susanne Berner, geboren in Stuttgart, gestaltet und<br />

illustriert Bücher für Erwachsene und Kinder, für die sie auch<br />

Texte schreibt. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem<br />

mit der Hans-Christian-Andersen-Medaille und dem Sonderpreis<br />

Illustration des Deutschen Jugendliteraturpreises.<br />

Die Tollen Hefte Nr. 47, herausgegeben von Rotraut Susanne<br />

Berner, aus dem Englischen von Anna Leube, Original-Flachdruck<br />

mit vier Sonderfarben und einer Beilage (Poster), Fadenknotenheftung<br />

mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />

€ 14,95 | SFR 16,90 NR 160471<br />

Limitierte Vorzugsausgabe mit Siebdruck, Auflage: 120 Exemplare<br />

€ 49,90 | SFR 56,– | NR 161478<br />

50 Neuerscheinungen


DIE TOLLEN HEFTE<br />

Hund und Herrchen<br />

Ein Dobermann avanciert zum Star im Theater – und zum Helden in einer grotesken, kunstvoll<br />

illustrierten Geschichte von Beststellerautor Michael Ondaatje.<br />

Ein Hund, heißt es in Studien, ist gut für die Gesundheit. Er<br />

verringert Stress, senkt den Blutdruck und hält uns fit – es sei<br />

denn, man muss einen ehemaligen Profiringer engagieren, der<br />

ihn Gassi führt. Dann geht es einem wie Mr. Cletus, dessen Dobermann<br />

Jasper nicht nur nutzlos, sondern auch ziemlich kostspielig ist. Und weil<br />

der beste Freund des Menschen gleichsam sein Spiegel ist, muss ausgerechnet<br />

Familienhund Jasper für das bürgerliche Anspruchsdenken<br />

seines Herrchens herhalten. Einen Job findet Jasper nicht, dafür aber<br />

eine Nebenrolle in einem Theaterstück – in den Augen von Mr. Cletus<br />

eine ideale Gelegenheit, um endlich einmal aufzutrumpfen, vor allem<br />

gegenüber dem beliebten Wheaton-Terrier der Nachbarn. Doch nicht<br />

nur Mr. Cletus platzt vor Stolz: Als sein Jasper zum heimlichen Star der<br />

Aufführung wird, erliegt der Dobermann schon bald den Verlockungen<br />

des Erfolges …<br />

Lakonisch und mit Sinn für absurden Humor erzählt der Kanadier Michael<br />

Ondaatje, dessen Debüt Der englische Patient mit dem Booker Prize<br />

ausgezeichnet wurde, in Jasper braucht einen Job eine allzu menschliche<br />

Geschichte über fünf Minuten im Scheinwerferlicht, zu Kopf gestiegenen<br />

Ruhm und die Frage, wer bei Hund und Herrchen eigentlich das Sagen<br />

hat. <strong>Das</strong>s Jasper ausgerechnet den Hauptfiguren in George Bernard<br />

Shaws Caesar und Cleopatra die Schau stiehlt, ist natürlich kein Zufall:<br />

„Bald bekamen viele Zuschauer den Eindruck, nur dieser Hund würde so<br />

ganz verstehen, dass es bei dieser Liebesbeziehung unterschwellig auch<br />

um Macht ging.“<br />

Lebendig wird die Erstveröffentlichung von Ondaatjes grotesker Geschichte<br />

vor allem dank der stimmungsvollen Illustrationen von Serge<br />

Bloch, die jede Seite in ein ganz eigenes Kunstwerk verwandeln. In Kontrast<br />

zu den einfachen, aber treffsicher karikierten Figuren setzt Bloch<br />

Collagen, Skizzen und farbige Flächen, die den Text atmosphärisch spiegeln.<br />

Dem Franzosen, bekannt für Illustrationen in mehr als 300 Büchern<br />

und seine Arbeiten für die New York Times, die Washington Post und das<br />

Time <strong>Magazin</strong>e, gelingt es aber nicht nur, die Stimmung des Textes einzufangen,<br />

sondern ihn auch zu ergänzen und zu interpretieren – etwa im<br />

Fall von Jasper, der mal im feinen Zwirn, mal salutierend in Uniform zur<br />

Karikatur von Mr. Cletus’ bürgerlicher Großmannssucht wird.<br />

Jasper braucht einen Job ist deshalb nur auf den ersten Blick ein<br />

kurzweiliges Vergnügen. Michael Ondaatjes skurrile wie kluge Geschichte<br />

regt zum Nach- und Weiterdenken an, während die Illustrationen<br />

Serge Blochs viel zu eigenständig und aussagestark sind, um sie<br />

bloß als Beiwerk zu betrachten. Tatsächlich möchte man die Seiten immer<br />

wieder aufschlagen, um neue Details auf ihnen zu entdecken. Ein<br />

echtes Sammlerstück – nicht nur für Hundefreunde!<br />

Frank O. Rudkoffsky<br />

Autor und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift ]trash[pool.<br />

Er bloggt auf www.rudkoffsky.com über Gegenwartsliteratur.<br />

Neuerscheinungen<br />

51


Wolf Biermann<br />

Warte nicht auf bessre Zeiten!<br />

Die Autobiografie<br />

Ein Leben zwischen West und Ost, ein Widerspruchsgeist<br />

zwischen den Fronten: Wolf Biermanns Autobiografie<br />

ist ein Zeitzeugnis der besonderen Art. Bei ihm<br />

sind persönliches Schicksal und deutsche Geschichte<br />

untrennbar miteinander verwoben: Der Vater wird als<br />

Kommunist eingekerkert und als Jude in Auschwitz<br />

ermordet. Die Mutter rettet den kleinen Wolf 1943<br />

aus dem Hamburger Bombeninferno. Mit 16 geht der<br />

junge Biermann in die DDR: Er hält sie damals noch<br />

für das bessere Deutschland. Später fällt er bei der<br />

Obrigkeit in Ungnade, darf nicht mehr auftreten und<br />

seine Arbeit veröffentlichen. Im Osten wird er nonstop<br />

von der Stasi beobachtet, im Westen verehrt. Und als<br />

er 1976 aus der DDR ausgebürgert werden soll, gibt<br />

es Proteste, die heute als Anfang vom Ende der DDR<br />

gelten. Biermann schreibt mit seiner ihm eigenen<br />

Sprachkraft von Alltagsdramen, Widerstandskraft<br />

und natürlich: von seiner Kunst.<br />

© Johannes Arlt/Laif<br />

AUTOR<br />

Wolf Biermann, Dichter und Liedermacher, wurde 1936 in Hamburg<br />

geboren. Er war die Stimme des Widerstands in der DDR und<br />

wurde 1976 ausgebürgert. Seitdem gibt er Konzerte in manchen<br />

Ländern. Für seine Dichtung wurde er vielfach ausgezeichnet,<br />

darunter mit dem Georg-Büchner-, dem Heinrich-Heine- und dem<br />

Hölderlin-Preis.<br />

Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, bedruckter Vorsatz,<br />

576 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Umschlaggestaltung von<br />

Thomas Pradel<br />

€ 24,00 (€ 28,– Ausgabe Propyläen Verlag) | SFR 26,90<br />

NR 169339<br />

52 Neuerscheinungen


SACHBUCH<br />

Die Wahrheit mit der<br />

Muttermilch<br />

Selten sind persönliches Schicksal und deutsche Geschichte so eng<br />

verwoben wie bei Wolf Biermann. Ein Leben zwischen West und Ost, ein<br />

Widerspruchsgeist zwischen allen Fronten. Seine eindringlich erzählte,<br />

bewegende Autobiografie ist ein Zeitzeugnis ersten Ranges.<br />

„...ein großer, ein überwältigender<br />

Deutschlandroman.“ — DER SPIEGEL<br />

„Persönlich erlebte Zeitgeschichte in Ost<br />

und West. Meinungsstark, kiebig,<br />

aufrecht, immer wieder sehr eindringlich.“<br />

— HAMBURGER ABENDBLATT<br />

„Eine Meisterleistung der literarischen<br />

Vergegenwärtigung, das<br />

Buch verbindet sachliche Präzision<br />

mit persönlicher Leidenschaft,<br />

Witz mit Sarkasmus.“<br />

— DIE ZEIT<br />

„Wolf Biermann<br />

hat ein Stück<br />

deutsche Identität<br />

gestiftet.”<br />

— HELMUT SCHMIDT<br />

„Ein Chronist der Liebe, des<br />

Hasses und des Irrsinns des<br />

vergangenen Jahrhunderts,<br />

ein Dichter, Denker und<br />

Spötter.“ — WELT AM SONNTAG<br />

„Biermann erzählt das mit unendlicher<br />

Liebe zum Detail in seiner bildreichen<br />

Sprache.“ — NORDWEST ZEITUNG<br />

„Wolf Biermann hat nicht nur sein Leben aufgeschrieben.<br />

Mit Warte nicht auf bessre Zeiten<br />

ist ihm eine auch sprachlich herausragende Autobiografie<br />

geglückt.“ — NDR KULTUR<br />

„Wolf Biermann hat sich ein lebenskluges,<br />

ein pralles Buch zum 80. Geburtstag<br />

geschrieben.“ — DEUTSCHLANDFUNK<br />

Neuerscheinungen<br />

53


Anthony B. Atkinson<br />

Ungleichheit<br />

Was wir dagegen tun können<br />

Derzeit hält 1 % der Weltbevölkerung die Hälfte des<br />

Weltvermögens. Was können, sollen und müssen<br />

wir gegen diese soziale Ungleichheit tun? Denn der<br />

Abgrund zwischen Arm und Reich wird immer größer<br />

– obwohl er heute ohnehin schon tiefer und breiter<br />

ist denn je. Der britische Ökonom Anthony Atkinson<br />

ist Spezialist für soziale Ungleichheit. Für ihn steht<br />

sie an der Spitze der Probleme unserer Zeit. Fast alle<br />

politischen Konflikte haben hier ihren Ursrpung: von<br />

der Flüchtlings- und Eurokrise über Terrorismus bis<br />

hin zu den Kriegen im Nahen Osten. Gegen die lähmende<br />

Ohnmacht stellt Atkinson in seinem Buch ein<br />

Programm für den Wandel vor. Es enthält 15 konkrete<br />

Maßnahmen in den Bereichen Technologie, Arbeit,<br />

soziale Sicherheit, Kapital und Steuern. Ungleichheit<br />

ist Analyse, Aufklärung, Apell und Anleitung in<br />

einem; ein Meisterwerk gegen das Weltproblem<br />

Nummer eins.<br />

© Mark Koralnik<br />

AUTOR<br />

Anthony B. Atkinson, geboren 1944, war britischer Ökonom<br />

und weltweit der führende Spezialist für Einkommensverteilung<br />

und soziale Ungleichheit. Er war Professor für Wirtschaft an der<br />

Universitäten Essex, Cambridge, London School of Economics, MIT<br />

Cambridge (Massachusetts). Atkinson entwickelte das Atkinson-Maß<br />

zur Erfassung von Ungleichheit.<br />

Er war Berater der britischen und französischen Regierung sowie<br />

der EU. Anthony Atkinson starb im Januar 2017.<br />

Aus dem Englischen von Hainer Kober, geprägter fester Einband<br />

mit Schutzumschlag, 480 Seiten, Lesebändchen, Umschlaggestaltung<br />

von Hug & Eberlein<br />

€ 22,95 (€ 26,95 Ausgabe Klett-Cotta Verlag) | SFR 25,90<br />

NR 169398<br />

Geprägter fester Einband<br />

54 Neuerscheinungen


SACHBUCH<br />

Was hält uns zusammen?<br />

Mit ebendieser Frage beschäftigte sich Anthony B. Atkinson mehr als ein halbes Jahrhundert<br />

lang. In Ungleichheit kommt er zu einer aufrüttelnden Erkenntnis: Die Ungleichheit unter den<br />

Menschen wird weiter zunehmen, wenn wir nicht endlich etwas dagegen tun. Ein Appell an<br />

unsere moralische Verantwortung!<br />

Nie zuvor waren wir uns so sehr wie heute der Ungleichheit<br />

bewusst, die unter den Menschen herrscht. Soziale Ungleichheit<br />

ist eines der wesentlichen Probleme unserer Gegenwart.<br />

Doch was können wir dagegen tun? Anthony B. Atkinson legt mit seinem<br />

Buch Ungleichheit eine fundierte Analyse vor. Gleich zu Beginn seiner<br />

Ausführungen weist er darauf hin, dass seine Vorschläge „uns dazu zwingen,<br />

grundlegende Aspekte unserer modernen Gesellschaft zu überdenken“.<br />

Ein kühnes Anliegen. Doch Atkinson ist beileibe kein Neuling auf<br />

diesem Forschungsgebiet. Über fünfzig Jahre lang widmete sich der britische<br />

Ökonom der Ungleichheitsforschung und trieb sie wie kein anderer<br />

voran. Seine Arbeiten zur Einkommensverteilung erlangten vielfach Beachtung.<br />

Er entwickelte das nach ihm benannte Atkinson-Maß, das heute<br />

als wesentlicher Indikator für Ungleichheit gilt.<br />

In seiner Analyse befasst sich Atkinson zunächst mit dem Begriff der<br />

Ungleichheit. Für ihn ist es ebenso wichtig, sich mit Ergebnisungleichheit<br />

zu beschäftigen wie mit Chancenungleichheit. Denn neben der Schaffung<br />

gleicher Voraussetzungen für alle Menschen sind auch mögliche Krisen<br />

auf ihrem weiteren Lebensweg abzusichern. Aus der Geschichte können<br />

wir laut Atkinson lernen, dass zwei Faktoren besonders entscheidend<br />

für den Rückgang der Ungleichheit sind: die verringerte Ungleichheit<br />

der Markteinkommen und eine effektivere Umverteilung. Umverteilung<br />

allein kann nicht den gewünschten Effekt erzielen. Deswegen muss der<br />

Blick verstärkt auf die Macht des Marktes und unsere Beeinflussungsmöglichkeiten<br />

gerichtet werden, so Atkinsons zentrale These.<br />

Auf dieser Basis entfaltet er im zweiten Teil fünfzehn radikale Reformvorschläge.<br />

Eine grundlegende Idee betrifft das Erbrecht. Atkinson argumentiert,<br />

dass die demografische Entwicklung neben anderen Faktoren eine<br />

progressive Steuer auf Erbschaften und Schenkungen erfordert, um die<br />

Ungleichheit zu verringern. Ein großes Problem sieht er außerdem darin,<br />

dass in technische Innovationen wie Roboter statt in die Fähigkeiten der<br />

Menschen investiert wird. Politische Entscheidungsträger müssen genau<br />

abwägen, welche Automatisierungsprozesse tatsächlich erforderlich sind.<br />

Nur so könne der gesellschaftliche Zusammenhalt gewährleistet werden.<br />

Doch haben die Handlungsempfehlungen gegenüber kritischen Einwänden<br />

Bestand? Dies prüft Atkinson im dritten Teil des Buchs. Er setzt der<br />

möglichen Kritik zu hoher Kosten eine Sichtweise entgegen, die sich nicht<br />

ausschließlich auf Effizienz konzentriert, sondern die gängige Art der<br />

Beurteilung von Gewinn und Verlust überdenkt. Anhand einer Beispielrechnung<br />

wird deutlich, dass in Großbritannien ein Partizipationseinkommen,<br />

das als Ergänzung zum bestehenden Sozialsystem zu verstehen ist,<br />

kostenneutral eingeführt werden kann. Dies sollen nach Atkinsons Vorstellung<br />

Menschen erhalten, die sich gesellschaftlich engagieren.<br />

Atkinson formuliert in seinem beachtenswerten Buch die Sorge, dass<br />

unsere Gesellschaft ihren Zusammenhalt verliert. Nach seinen prägenden<br />

Erfahrungen als Krankenpfleger machte er die Ungleichheit der Menschen<br />

zu seinem Lebensthema – und blieb stets ein Optimist. Sein Tod zu<br />

Beginn des Jahres erschütterte die Wissenschaft. Sein Erbe mahnt uns,<br />

das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren.<br />

„Atkinson hat ein bemerkenswertes<br />

Buch geschrieben. Es ist allgemeinverständlich,<br />

sachlich fundiert und voll<br />

origineller Ideen. (...) In der zunehmenden<br />

Ungleichheit sieht Atkinson<br />

nicht nur ein inhärentes Übel, sondern<br />

auch eine Gefahr für den sozialen Zusammenhalt<br />

und eine funktionierende<br />

Demokratie.“ — FAZ<br />

Julia Matthias<br />

Hatte schon immer einen Hang zu Büchern, die zum Umdenken anregen.<br />

Daher lektoriert sie mit Vorliebe Sachbücher.<br />

Neuerscheinungen<br />

55


Ian Kershaw<br />

Höllensturz<br />

Europa 1914–1949<br />

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hätte sich<br />

Europa beinahe selbst zerstört: Kriege, Vertreibungen,<br />

Völkermorde und politische Unruhen prägten<br />

das Leben und die Zukunft eines ganzen Kontinents.<br />

Ian Kershaw zeigt in Höllensturz, wie Europa diesen<br />

Beinahe-Zusammenbruch seiner eigenen Zivilisation<br />

selbst verschuldet hat – mit ethnischen Auseinandersetzungen,<br />

aggressivem Nationalismus, revistionistischen<br />

Streitigkeiten um Gebiete, Konflikten zwischen<br />

den Klassen und einer tiefen Krise des Kapitalismus.<br />

In diesem Glanzstück der modernen Geschichtsschreibung<br />

durchbrechen immer wieder individuelle Erfahrungen<br />

und Erlebnisse Einzelner die Schilderungen<br />

der großen Entwicklungen in Politik, Wirtschaft, Kultur<br />

und Gesellschaft. Kershaw, einer der bedeutendsten<br />

Historiker der Gegenwart, schildert eindrucksvoll, wie<br />

es zum Ersten Weltkrieg kam. Und wie unter den Vorzeichen<br />

des Kalten Krieges die Weichen Europas neu<br />

gestellt wurden.<br />

© Privat<br />

AUTOR<br />

Ian Kershaw, geboren 1943, war bis zu seiner Emeritierung<br />

Professor für Moderne Geschichte an der University of Sheffield<br />

und zählt zu den bedeutendsten Historikern der Gegenwart.<br />

Seine zweibändige Biografie Adolf Hitlers gilt als Meisterwerk der<br />

modernen Geschichtsschreibung.<br />

Aus dem Englischen von Klaus Binder, Bernd Leineweber und Britta<br />

Schröder, bedruckter und geprägter fester Einband, bedrucktes Vorsatzpapier,<br />

16 Seiten mit farbigen Abbildungen, 2 Lesebändchen,<br />

764 Seiten, Einbandgestaltung von Sarah Winter<br />

€ 29,95 (€ 34,99 Ausgabe Deutsche Verlagsanstalt) | SFR 34,00<br />

NR 169266<br />

16 Seiten mit farbigen Abbildungen<br />

56 Neuerscheinungen


SACHBUCH<br />

Ein Buch für unsere Zeit<br />

Seit Jahrzehnten herrscht in Europa weitgehend Frieden – so lange, dass man zu vergessen<br />

beginnt, was für ein fragiles Konstrukt dieser Frieden ist. In Zeiten zunehmender Abschottung<br />

und der Rückkehr des Nationalismus liefert uns der Historiker Ian Kershaw ein Werk, das uns<br />

die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts nahebringt.<br />

Ian Kershaws Buch trägt den passenden Titel Höllensturz: Es beschreibt<br />

den Zeitraum zwischen 1914 und 1949. Auf packende<br />

Weise zeigt Kershaw, wie Europa den Weg in den Abgrund beschritten<br />

hat. Höllensturz ist ein Werk der großen geschichtlichen Linien, bekannte<br />

Abläufe werden neu gedacht und die im Nachhinein scheinbare<br />

Unausweichlichkeit der Ereignisse neu untersucht. Und das in einem<br />

gesamteuropäischen Kontext, in dem die nach dem Ersten Weltkrieg<br />

entstandenen Staaten Mittel- und Osteuropas stärker im Fokus stehen<br />

als bisher üblich. Kershaw hat vier Hauptursachen für Europas katastrophale<br />

erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgemacht: Eine „explosionsartige<br />

Ausbreitung eines ethnisch-rassistischen Nationalismus“, außerdem<br />

„erbitterte und unversöhnliche territoriale Revisionsforderungen“,<br />

einen schon lange schwelenden Klassenkonflikt, der mit dem Aufkommen<br />

des Bolschewismus ein konkretes Feindbild erhielt, und eine „lang<br />

anhaltende Krise des Kapitalismus“, die zahllose Existenzen vernichtete.<br />

Alles beginnt mit dem Ersten Weltkrieg, dessen Bezeichnung „Urkatastrophe<br />

des 20. Jahrhunderts“ durch Kershaws Buch eine neue Wucht entfaltet.<br />

Komprimiert werden die Machtkonstellationen vor 1914 sowie die Kriegsursachen<br />

dargestellt und in einem bündigen Kapitel der Kriegsverlauf geschildert.<br />

So schrecklich der Erste Weltkrieg auch war, es sind dessen Folgen,<br />

um die es in diesem Buch geht, die sich als viel verheerender herausstellen<br />

sollten. Was folgt, ist ein bravouröser Ritt durch die europäische Staatenlandschaft,<br />

wie sie sich nach dem Versailler Vertrag darstellte. <strong>Das</strong> Europa<br />

nach 1919 trug den Keim der kommenden Katastrophe schon in sich. Dies<br />

ist keine neue Erkenntnis, aber Kershaw gelingt es, bekannte Zusammenhänge<br />

in neuem Licht erscheinen zu lassen. Dabei verliert er sich nicht in Details,<br />

sondern erzählt präzise und genau. In dieser Erläuterung die richtige<br />

Balance zu finden beweist das immense Können des britischen Historikers.<br />

Im Verlauf des Buches nimmt die Entwicklung in Deutschland immer mehr<br />

Raum ein. Der Aufstieg Hitlers und die schnelle Verwandlung Deutschlands<br />

in eine Diktatur stehen bei Kershaw in engem Zusammenhang mit der<br />

Schwäche der Siegermächte, aber auch mit der Schreckensherrschaft Stalins<br />

in der Sowjetunion, der den bürgerlichen Demokratien Westeuropas<br />

mehr Furcht einflößte als Hitler mit seiner absurd-rassistischen Ideologie.<br />

Bei aller Schwerpunktsetzung auf die beiden Unrechtsregime verliert der<br />

Autor nie die gesamteuropäische Darstellung aus den Augen. Europas<br />

Landkarte beginnt sich zu verändern, erst langsam, dann immer zügiger.<br />

Die Zerschlagung der Tschechoslowakei durch das Dritte Reich ist der<br />

letzte Schritt, nach dem Europa in einem Strudel aus Krieg, Gewalt, Barbarei,<br />

Genozid und Vernichtung untergeht. 1945 war der Kontinent am<br />

Ende, Millionen von Menschen tot oder auf der Flucht, zerstörte Städte,<br />

vernichtete Infrastruktur, verschobene Grenzen. Europas globale Vorherrschaft<br />

war verschwunden, die Auflösung der Kolonialreiche begann. Die<br />

Supermächte USA und Sowjetunion teilten den alten Kontinent in ihre<br />

Machtsphären auf.<br />

Die letzten Kapitel beschreiben, wie sich der Eiserne Vorhang senkt. Sie<br />

zeigen außerdem, dass sich kulturelle, gesellschaftliche und soziale<br />

Entwicklungen wie ein roter Faden durch alle Umbrüche ziehen. Höllensturz<br />

ist ein Buch, das jeder Europäer lesen sollte: Selten erfährt man so<br />

anschaulich, wie Europa sich selbst zerstörte. Nie sollten wir unsere Geschichte<br />

vergessen und uns spätestens nach der Lektüre diese Buches die<br />

Frage stellen: Wo stehen wir heute?<br />

„Meisterhaft ... Die Geschichte des<br />

zweiten Dreißigjährigen Kriegs in<br />

Europa ist nie besser erzählt worden.“<br />

— CHRISTOPHER CLARK<br />

Uwe Kalkowski<br />

Leser, Buchmensch, Literaturblogger und Kaffeehaussitzer.<br />

Neuerscheinungen<br />

57


Carolin Emcke<br />

Gegen den Hass<br />

Für dieses Plädoyer wurde der Autorin der Friedenspreis<br />

des Deutschen Buchhandels verliehen! Die Jury bezeichnete<br />

Gegen den Hass als „Vorbild für gesellschaftliches<br />

Handeln in einer Zeit, in der politische, religiöse<br />

und kulturelle Konflikte den Dialog oft nicht mehr<br />

zulassen“. Carolin Emcke setzt mit ihrem Buch dem<br />

dogmatischen Denken ein Lob des Vielstimmingen entgegegen.<br />

Sie kämpft für genaues Beobachten, Differenzieren<br />

und, ja: auch Selbstzweifel. Denn indem man<br />

auch die eigene Meinung hinterfragt, bleibt man offen<br />

für ebenjenen Dialog, der in dieser Zeit von Rassismus,<br />

Fanatismus und Demokratiefeindlichkeit so wichtig ist.<br />

Es fordert Mut, dem Hass zu widersprechen. Und man<br />

muss die Bereitschaft haben, Vielfalt auszuhalten. Aber<br />

nur so funktioniert Demokratie. Emcke lädt ein, eine<br />

andere Einladung auszuschlagen: die des Hasses, sich<br />

ihm anzuverwandeln.<br />

© Andreas Labes<br />

AUTORIN<br />

Carolin Emcke, geboren 1967, studierte Philosophie in London,<br />

Frankfurt/Main und Harvard. Von 1998 bis 2013 bereiste Carolin<br />

Emcke weltweit Krisenregionen und berichtete darüber. 2003/2004<br />

war sie als Visiting Lecturer für Politische Theorie an der Yale<br />

University. Sie ist freie Publizistin und engagiert sich immer wieder<br />

mit künstlerischen Projekten. Seit über zehn Jahren organisiert<br />

und moderiert sie die monatliche Diskussionsreihe Streitraum<br />

an der Schaubühne Berlin. Für ihr Schaffen wurde sie mehrfach<br />

ausgezeichnet, unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis und<br />

dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus. 2016 erhielt sie<br />

den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.<br />

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels<br />

Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 192 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung Klaus Detjen<br />

€ 18,95 (€ 20,– Ausgabe S. Fischer Verlag) | SFR 21,50<br />

NR 169371<br />

58 Neuerscheinungen


SACHBUCH<br />

Mit Scharfsinn und<br />

klarem Blick<br />

Carolin Emcke ist Journalistin, Kriegsreporterin und Publizisten. Sie ist zudem promovierte<br />

Philosophin und Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Ihr Buch<br />

Gegen den Hass ist eine präzise Analyse und ein Plädoyer für eine offene Gesellschaft.<br />

Emcke treibt die Verrohung des politischen Diskurses um, ein<br />

„Klima des Fanatismus“, das immer stärker wird. Hass und<br />

Rassismus, Antisemitismus und Antiislamismus sind gerade<br />

in Deutschland nicht neu. Neu aber ist diese Entwicklung: Auch die Mitte<br />

der Gesellschaft hat den Zorn für sich entdeckt. Mit rechten Parolen<br />

werden bei regionalen und überregionalen Wahlen zweistellige Prozentzahlen<br />

erreicht. Zugleich hat die physische und verbale Gewalt, in<br />

der materiellen wie in der virtuellen Öffentlichkeit, Ausmaße erreicht,<br />

die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar waren. Der Hass wird roher,<br />

lauter und enthemmter.<br />

Die Publizistin Emcke untersucht Anschläge auf Geflüchtete ebenso<br />

wie die Motive des IS, betrachtet Ausschreitungen US-amerikanischer<br />

Polizisten gegen Afroamerikaner gleichermaßen wie die Gewalt, die<br />

Homo- und Transsexuelle erfahren. Anhand konkreter Situationen zeigt<br />

sie gesellschaftliche Machtstrukturen auf und verbindet gekonnt Theorie<br />

und sozialen Alltag. Akribisch rekonstruiert Emcke den Übergriff auf<br />

Flüchtlinge in Clausnitz, bei dem ein Bus mit Geflüchteten blockiert und<br />

von einer brüllenden Menge umringt wurde. Die Polizei griff erst spät<br />

ein und trug dann die verängstigten Geflüchteten aus dem Bus durch die<br />

schreiende Menge. Mit der Genauigkeit einer Wissenschaftlerin und der<br />

dynamischen Sprache einer talentierten Journalistin verknüpft Emcke<br />

Interviews und Berichte, analysiert Videos und kombiniert Details. Was<br />

„Dem Hass begegnen lässt sich nur, indem<br />

man seine Einladung, sich ihm anzuverwandeln,<br />

ausschlägt. Es gilt zu mobilisieren,<br />

was den Hassenden abgeht: genaues<br />

Beobachten, nicht nachlassendes Differenzieren<br />

und Selbstzweifel.“<br />

— CAROLIN EMCKE<br />

hat sich in Clausnitz entladen? Was ist die Vorgeschichte? Was bedeutet<br />

im größeren gesellschaftlichen Rahmen die Parole „Wir sind das Volk!“,<br />

die in Clausnitz den Ankommenden entgegengebrüllt wurde? Welche<br />

Rolle spielt das lange Abwarten der Polizei und welche spielen die<br />

Schaulustigen, die zwar nicht mitmachen, aber auch nicht einschreiten?<br />

Emckes schärfste Waffe gegen den Hass ist der Wille, die Hassenden<br />

zu verstehen, ohne sie zu entschuldigen. Hassen kann nur, wer keinerlei<br />

Zweifel hat, denn „gehasst wird ungenau“: Wo auf den einzelnen Menschen<br />

geachtet, wo der Einzelne als Individuum mit seinen Prägungen,<br />

Motivationen und Interessen in den Blick genommen wird, da bricht das<br />

grobe Wir-gegen-die-Raster zusammen. Wie aber kommt es konkret<br />

dazu, dass Menschen „unsichtbar“ und nicht mehr als Teil der Gemeinschaft<br />

und als Menschen wahrgenommen werden?<br />

Mit großer Tiefenschärfe zerlegt Emcke komplizierte Situationen in<br />

ihre Bestandteile. Ein weiteres Beispiel, das sie anführt, ist der Fall Eric<br />

Garner. Bei einer Kontrolle durch die Polizei auf Staten Island in New York<br />

stirbt der Afroamerikaner Garner. Der Grund: Nach dem Angriff mehrerer<br />

Polizisten bekam Garner einen Asthmaanfall, der ignoriert wurde.<br />

Mehrere Videos, die Passanten mit ihren Smartphones aufgenommen<br />

haben, zeigen, dass Garner unbewaffnet und nicht gewalttätig war;<br />

seine Hilfeschreie „I can’t breathe“ blieben unbeachtet. Systematisch<br />

und plausibel erläutert Emcke die tiefe historische und soziale Verankerung<br />

von institutionellem Rassismus und der Angst der Weißen vor den<br />

Schwarzen – vor allem in den USA.<br />

Gegen den Hass ist ein durch und durch politischer Essay. Emcke<br />

spielt auf vielen Registern und Ebenen. Emcke ist wie kaum eine andere<br />

Publizistin im deutschsprachigen Raum zugleich talentierte Reporterin<br />

und versierte Kulturwissenschaftlerin in einer Person. Und kaum ein Text<br />

zerlegt so sachlich und klar, wie durch rechtspopulistische Konstrukte wie<br />

z.B. den Ruf nach der Reinheit einer nationalen Identität Hass und Übergriffe<br />

befeuert werden.<br />

Ruben Pfizenmaier<br />

Er studierte Philosophie, Kulturjournalismus und Kulturwissenschaften in Hildesheim,<br />

Cork und Berlin und leitet den Vertrieb der Büchergilde Gutenberg.<br />

Neuerscheinungen<br />

59


Julia Shaw<br />

<strong>Das</strong> trügerische Gedächtnis<br />

Wie unser Gehirn Erinnerungen fälscht<br />

Wie steht es um Ihr Gedächtnis? Trauen Sie ihm? Nach<br />

der Lektüre von Julia Shaws Erkenntnissen vermutlich<br />

nicht mehr. Die Rechtspsychologin zeigt, dass auch<br />

prägende Ereignisse oft gar nicht so stattgefunden haben,<br />

wie wir uns an sie erinnern. Sie bezeichnet unser<br />

Gehirn als raffinierten Trickbetrüger, der Erinnerungen<br />

fälscht und die Grenzen zwischen Wahrheit und<br />

Fiktion gerne mal verwischt. Sie vergleicht unser Gedächtnis<br />

mit einer Wikipedia-Seite, die jeder beliebig<br />

ändern kann – nicht nur Sie selbst. Bei ihren Forschungen<br />

ist es Shaw sogar gelungen, Probanden davon zu<br />

überzeugen, sie hätten Straftaten begangen, die gar<br />

nicht verübt wurden. Ihre Erkenntnisse sind elementar<br />

für die Arbeit von Polizei und Justiz. Shaw verrät,<br />

dass einfach niemand ein untrügliches Gedächtnis<br />

hat. Aber auch, wie wir das Beste aus diesem trügerischen<br />

Gedächtnis rausholen. Eine verblüffende Reise<br />

in die Mechanismen unseres Gehirns.<br />

© Boris Breuer<br />

AUTORIN<br />

Julia Shaw, 1987 in Köln geboren und in Kanada aufgewachsen,<br />

ist Rechtspsychologin. Sie lehrt und forscht an der London South<br />

Bank University. Shaw gehört zu den führenden Forscherinnen auf<br />

dem Gebiet der falschen Erinnerungen. Sie berät Polizei, Bundeswehr<br />

und Rechtsanwälte bezüglich ihrer Befragungsmethoden.<br />

ÜBERSETZERIN<br />

Christa Broermann hat in Tübingen, London und Wien Anglistik<br />

und Germanistik studiert und übersetzt seit 1984 Bücher.<br />

Aus dem Englischen von Christa Broermann, fester Einband mit<br />

Schutzumschlag, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, Umschlaggestaltung<br />

von Katja Holst<br />

€ 19,95 (€ 22,00 Ausgabe Carl Hanser Verlag) | SFR 22,50<br />

NR 16941X<br />

60 Neuerscheinungen


SACHBUCH<br />

Eine 25 Jahre alte<br />

Erinnerung?<br />

Ich stehe in einem Raum mit einer seltsamen Gerätschaft darin. Mein Vater beugt sich zu mir<br />

herunter und sagt etwas, lächelt. Kurz darauf betrete ich eine große Terrasse mit braunen<br />

Fliesen. Sie ist halb überdacht und mündet in einen überwucherten Garten. Wenige Meter von<br />

mir entfernt befindet sich eine Schaukel, auf die ich mich begeistert stürze.<br />

Bei dieser kurzen Sequenz handelt es sich vermeintlich um eine<br />

Kindheitserinnerung aus meinem dritten Lebensjahr, dem<br />

Jahr, in dem mein Vater ein Haus für unsere kleine Familie gekauft<br />

hat. Wir wohnten nur einige Monate dort, und ob mein Vater mich<br />

damals zur Besichtigung mitnahm, erinnert er sich nicht. Nach dieser<br />

Zeit habe ich die Räume nie wieder betreten. Dennoch scheint meine Beschreibung<br />

akkurat. <strong>Das</strong> Zimmer mit der Sonnenbank, hat es so vor unserem<br />

Einzug tatsächlich gegeben. Mit Sicherheit sagen, dass es sich um<br />

eine wahre Erinnerung handelt, kann ich aber nicht. Sie könnte ebenso<br />

gut ein typisches Beispiel für unser „trügerisches Gedächtnis“ sein, zu<br />

dem die Autorin Julia Shaw unter anderem an der London South Bank<br />

University forscht.<br />

Wissenschaftlich belegt ist nicht nur, dass Kleinkinder bis zu einem<br />

Alter von etwa drei Jahren nicht dazu in der Lage sind, Langzeiterinnerungen<br />

zu speichern, es ist auch erwiesen, dass Erinnerungen aus jedem<br />

erdenklichen Lebensabschnitt sehr leicht manipuliert werden können.<br />

Unser Gehirn kann also gehackt werden, ganz ohne Gehirnwäsche. Doch<br />

was bedeutet es, wenn wir uns offensichtlich so wenig auf unser Erinnerungsvermögen<br />

verlassen können? Welchen Einfluss haben verzerrte<br />

oder gar vollkommen falsche Erinnerungen auf unsere Persönlichkeit?<br />

Und wie gehen wir insbesondere im Kontext von Strafverfahren mit diesen<br />

Mechanismen unseres Gehirns um?<br />

„Julia Shaw zeigt höchst anschaulich, warum<br />

das Gedächtnis uns täuschen kann.<br />

(...) Nach der Lektüre ist klar, dass man<br />

sich auf angeblich sichere Erinnerungen<br />

nicht verlassen sollte - weder bei sich noch<br />

bei anderen.“ — GERT SCOBEL, PHILOSOPHIE MAGAZIN<br />

Unser kreativer und assoziativer Geist, den wir in vielen Bereichen<br />

unseres Lebens sehr schätzen, ist zugleich Grund wie Grundlage für die<br />

vielen Erinnerungstäuschungen, denen wir – bewusst oder unbewusst<br />

– erliegen. Da wir aber unsere Erinnerungen so vielfältig miteinander<br />

kombinieren und dabei auf ganz neue, unerwartete Ideen kommen können,<br />

ist unser Gedächtnis derartig fehleranfällig.<br />

„Jede einzelne unserer Wahrnehmungsfähigkeiten ist unvollkommen.<br />

Unser Sehsinn, unser Gehör, unser Geschmackssinn, unser Wärmeempfinden,<br />

unser Tastsinn, unser Gleichgewichtssinn im Innenohr,<br />

unsere Eigenwahrnehmung unseres Körpers im Raum – jeder dieser Sinne<br />

kann getäuscht werden“, – lehrt uns Shaw in ihrem Buch.<br />

Sie findet für die biochemischen und kognitiven Prozesse kluge<br />

Analogien, die einen schnellen Zugang zum Thema ermöglichen, ohne<br />

neurowissenschaftliches Wissen vorauszusetzen. So vergleicht die<br />

deutsch-kanadische Rechtspsychologin beispielsweise die Fähigkeit zur<br />

Assoziation mit einem U-Bahn-Netz, jede Station steht für einen Knoten.<br />

Mit der Bahn gelangen wir von A nach B, und genau so können wir uns<br />

durch eine Reihe von Assoziationen zu einem anderen Gedanken bewegen.<br />

Je nach Komplexität der Gedankensprünge kann der Weg mal<br />

länger und mal kürzer sein. Bei Ausfällen auf Streckenabschnitten erreichen<br />

wir nicht das gewünschte Ziel, brechen physische Verbindungen im<br />

Gehirn zusammen, treten Erinnerungsfehler auf. Stichhaltig, kompetent<br />

und glasklar stellt die Autorin in <strong>Das</strong> trügerische Gedächtnis komplexe<br />

Sachverhalte dar und erreicht mit nahezu jedem Satz ihres Buches, dass<br />

man sein eigenes Gedächtnis dringend auf die Probe stellen will.<br />

Lisa-Marie Schöttler<br />

Studierte Literaturwissenschaftlerin mit einem Faible für gute Geschichten,<br />

schnelle Autos und schöne Bücher.<br />

Neuerscheinungen<br />

61


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

Javier Marías<br />

So fängt das Schlimme an<br />

Ein Literaturpapst dozierte einst, wer mehr als 400 Seiten schreibe, brauche dafür gute<br />

Gründe. Marías’ Roman umfasst 640 Seiten. Schauen wir, ob er sie legitimieren kann.<br />

Erzähler Juan arbeitet um 1980 in Madrid für den Regisseur Eduardo Muriel, der mit seiner<br />

Frau Beatriz ein großzügiges Haus unterhält. Es ist die schwierige Zeit nach Francos Tod. Die<br />

dunklen Machenschaften der Diktatur wirken noch nach, und was es bedeutet, sie ins Licht<br />

zu zerren, davon handelt dieser kluge Roman. Dazu kommt, dass Marías sein Handwerk perfekt<br />

beherrscht. Er variiert Tempo und Rhythmus nach Belieben. Bevor ein Finale furioso<br />

beginnt, in dem alle Handlungsfäden geschickt und voller Überraschungen zusammengeführt<br />

werden, gibt es Phasen kluger Beobachtungen und scharfsinniger Reflexionen – weniger<br />

ein Handlungsfluss als ein Nachthimmel mit lauter funkelnden Sternen.<br />

<strong>Das</strong> ginge auch kürzer, doch dass man sich bestens unterhalten fühlt, beweist nur eins: Wer<br />

so gut erzählen kann, braucht keine „guten Gründe“. Hier irrte der Literaturpapst.<br />

Empfohlen von Heinz Kischkel<br />

Janssen Universitätsbuchhandlung, Bochum<br />

Aus dem Spanischen von Susanne Lange, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, farbiges<br />

Vorsatzpapier, Lesebändchen, 640 Seiten, Umschlaggestaltung von Fratelli Walter<br />

€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 168294<br />

John Irving<br />

Straße der Wunder<br />

Die Müllkippenkinder Juan<br />

Diego und Lupe sind wahrlich<br />

wunderlich: Juan Diego ist<br />

hochbegabt, seine Schwester<br />

hellseherisch, aber unverständlich<br />

– sie braucht Juan Diego als<br />

Übersetzer.<br />

Als sie seine Zukunft sieht, gibt<br />

sie alles, um ihn zu retten. Zurück<br />

bleibt Juan Diego mit einem Leben,<br />

in dem die Grenzen zwischen<br />

gestern und heute zunehmend<br />

verschwimmen. In diesem Roman ist das Normale mystisch, das<br />

Merkwürdige alltäglich. Es geht um die Kraft des Glaubens (an was<br />

auch immer), um Verlust, Liebe und Sex – und natürlich um Zirkus,<br />

Schreiben und Prostituierte. Ein typischer Irving über Wunder, die<br />

man erlebt, und solche, die man auslöst.<br />

Vendela Vida<br />

Des Tauchers leere Kleider<br />

Was, wenn man sich aussuchen<br />

kann, wer man sein will? Und<br />

was, wenn man es muss?<br />

Amerikanerin, Anfang 30, strandet<br />

in Casablanca. Kaum angekommen,<br />

wird ihr Rucksack gestohlen<br />

– darin jegliche Hinweise<br />

auf ihre Person. Als die Polizei ihr<br />

den Rucksack einer Fremden aushändigt,<br />

nimmt sie vorläufig deren<br />

Identität an. Nur fühlt sie sich<br />

zu wohl, so ohne ihr eigentliches<br />

Ich. Und entfernt sich mehr und mehr von sich selbst. Dann lernt sie<br />

eine Hollywood-Schauspielerin kennen und geht zu weit. Der Stil in<br />

Vidas fünftem Roman ist überraschend, ein einziges „Stell dir vor“ –<br />

mal urkomisch, mal mystisch, mal beklemmend. Und auf jeden Fall<br />

einnehmend.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Hans M. Herzog, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />

farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, 784 Seiten, Umschlaggestaltung<br />

von Wolfgang Schaper<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 16860X<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Monika Baark, Leinen mit Schutzumschlag,<br />

Lesebändchen, 256 Seiten, Umschlaggestaltung von Susanne Jordan<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168863<br />

62 Programm


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

Yvonne Adhiambo Owuor<br />

Der Ort, an dem die Reise<br />

endet<br />

Ein Erstling, der unter die Haut<br />

geht. Owuor schreibt über eine<br />

zerrissene Familie in einem zerrissenen<br />

Land: Kenia. Ein Familienroman,<br />

verwoben mit Zeitgeschichte.<br />

Nach dem Mord an ihrem Bruder<br />

Odidi kehrt Ajany nach Kenia zurück.<br />

Doch sie fühlt sich hier verloren,<br />

wie überall. Ihr Vater Nyipir<br />

lebt in der Vergangenheit. Ihre Mutter Akai geht ihren eigenen Weg.<br />

Plötzlich taucht der Engländer Isaiah Bolton auf. Und dessen Suche<br />

nach seinem Vater reibt Salz in alte, schwärende Seelenwunden.<br />

Denn die koloniale Gewaltherrschaft und die blutigen Unruhen nach<br />

der Unabhängigkeit sind tief in die kollektiven Erinnerungen dieser<br />

Familie gebrannt.<br />

Harper Lee<br />

Gehe hin, stelle einen<br />

Wächter<br />

Harper Lees durch Zufall entdecktes<br />

Debüt, das uns erzählt,<br />

was nach Wer die Nachtigall<br />

stört passiert.<br />

Jean Louise Finch, die wir als<br />

burschikose Scout aus Wer die<br />

Nachtigall stört kennen, kehrt<br />

in ihre Heimatstadt zurück. Die<br />

Rassenunruhen im Süden wirken<br />

sich auch auf das Leben dort<br />

aus. Jean Louise wird mit ungeahnten Seiten auch der Menschen<br />

konfrontiert, die ihr am nächsten stehen – allen voran ihres geliebten<br />

Vaters Atticus.<br />

Ein bewegender Roman über Familienbande, ein Zeitdokument tief<br />

greifender gesellschaftlicher Umbrüche voller Weisheit, Humor und<br />

Leidenschaft und ein literarischer Fund, der seinesgleichen sucht.<br />

Aus dem Englischen von Simone Jakob, Leinen mit Schutzumschlag, bedrucktes<br />

Vor- und Nachsatzpapier, Lesebändchen, 512 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion<br />

Blomeyer<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 16857X<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Klaus Timmermann und Ulrike Wasel, bedrucktes<br />

Leinen, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, 320 Seiten, Einbandgestaltung von<br />

Franziska Neubert<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168405<br />

NoViolet Bulawayo<br />

Wir brauchen neue Namen<br />

Aus Sicht der 10-jährigen Darling<br />

beschreibt Bulawayo in<br />

vibrierend-energetischer Sprache<br />

die schmerzhafte Erfahrung,<br />

durch Migration die Identität<br />

zu verlieren.<br />

Darling kommt aus einer afrikanischen<br />

Blechhüttensiedlung zu<br />

ihrer Tante in die USA. Hinter dem<br />

kindlich-naiven Ton ihrer Geschichte<br />

versteckt sich eine ernste und<br />

brutale Realität voller Entbehrungen,<br />

Missbrauch und Leid. Doch trotz allem versprüht Darling eine<br />

einnehmende Lebenslust. „Wunderbar hat die Schriftstellerin die naive<br />

Sprache und Weltsicht ihrer Heldin eingefangen ... In Wortströmen,<br />

poetisch verdichtet, artikuliert sich das Leid der Emigrantin.“<br />

– Neue Zürcher Zeitung<br />

Shortlist Man Booker Prize 2013<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow, Leinen<br />

mit Schutzumschlag, 264 Seiten, Umschlaggestaltung von Moni Port<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168073<br />

Charles Haldeman<br />

Der Sonnenwächter<br />

Die sträflich späte Veröffentlichung<br />

eines genialen Debütromans.<br />

Als der erste Roman von Charles<br />

Haldeman vor mehr als fünfzig<br />

Jahren erschien, wurde das Buch<br />

begeistert aufgenommen und in<br />

mehrere Sprachen übersetzt. Nur<br />

nicht ins Deutsche. Dabei ist die<br />

geschilderte Odyssee und Spurensuche<br />

eine zutiefst deutsche<br />

Geschichte. Sie handelt von Stefan, der im KZ ein zartes homosexuelles<br />

Verhältnis beginnt, überlebt, in die USA emigriert und in den<br />

Sechzigerjahren Teil der akademischen Bohème in Heidelberg wird.<br />

„<strong>Das</strong> Buch ist eine Sensation“, jubelte Rezensent Helmut Böttiger in<br />

der Süddeutschen Zeitung.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Egbert Hörmann und Uta Goridis, mit einem<br />

Nachwort von Martin Meyer, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 336 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168138<br />

Programm<br />

63


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

John Banville<br />

Im Lichte der Vergangenheit<br />

Der Meister der poetisch-klugen<br />

Reflexion über Erotik, Freundschaft<br />

und Verlust nimmt Sie mit<br />

auf eine Reise durch die Ungewissheit.<br />

Schauspieler Alex Claeve hat seine<br />

besten Jahre hinter sich. Er versinkt<br />

in Erinnerungen, schreibt<br />

darüber, wie er die Liebe entdeckt<br />

(mit der Mutter seines besten<br />

Freundes), und fragt sich ab der<br />

ersten Seite: Wie viel ist nur romantische Verklärung? Wie viel reine<br />

Erfindung?<br />

Dann kommt überraschend das erste große Filmangebot seiner Karriere.<br />

Claeve soll den mysteriösen Literaturkritiker Axel Vander spielen<br />

– und ahnt nicht, wie ähnlich ihm diese Figur ist.<br />

Elena Ferrante<br />

Meine geniale Freundin<br />

Kindheit und frühe Jugend<br />

Elena bekommt einen Anruf vom<br />

Sohn ihrer ältesten und besten<br />

Freundin Lila: Seine Mutter sei<br />

unauffindbar.<br />

Elena wusste von Lilas Wunsch,<br />

spurlos zu verschwinden. Sie blickt<br />

zurück auf eine Kindheit im rauen<br />

Neapel der 50er-Jahre. Hier musste<br />

die unangepasste und draufgängerische<br />

Lila in der Familienschusterei<br />

mitarbeiten, während die schüchterne, beflissene Elena<br />

das Leben lebte, das eigentlich Lilas gewesen wäre. Ferrante legt mit<br />

Meine geniale Freundin den ersten von vier Bänden einer neapolitanischen<br />

Saga vor – ein Meisterwerk über die rettende, zerstörerische<br />

und weltverändernde Kraft einer lebenslangen Freundschaft.<br />

Aus dem Englischen von Christa Schuenke, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, 336<br />

Seiten, Umschlaggestaltung von Philipp Andersson<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 167204<br />

Aus dem Italienischen von Karin Krieger, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />

durchgefärbtes Vorsatzpapier, 422 Seiten, Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 16907X<br />

Dorothy Baker<br />

Zwei Schwestern<br />

Verstrickung, Anziehung und<br />

Abstoßung unter Zwillingen, in<br />

einem präzisen Mix aus Komik<br />

und Dramatik beschrieben.<br />

Die Zwillinge Cassandra und<br />

Judith sind grundverschieden.<br />

Als Judith heiraten will, trägt<br />

Cassandra die Hochzeitsvorbereitungen<br />

mit, torpediert sie aber<br />

zugleich. Während Cassandra um<br />

ihre Identität ringt und gefangen<br />

scheint in ihrer exzentrischen Symbiose mit Judith, sucht diese Wege<br />

aus der beklemmenden Zweisamkeit. Ein hochintelligenter, vielschichtiger,<br />

provozierender Roman – und wiederentdeckt, um weitere<br />

Leser in die Seelenwelt eineiiger Zwillinge zu ziehen.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Kathrin Razum, mit einem Nachwort von Peter<br />

Cameron, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />

280 Seiten, Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168677<br />

Zeruya Shalev<br />

Schmerz<br />

Ohne Kitsch und Pathos, lebensnah,<br />

ungestüm und schonungslos:<br />

Shalevs jüngster<br />

Roman erzählt von Iris, bei der<br />

Schmerz allgegenwärtig ist.<br />

Die körperlichen und psychischen<br />

Schmerzen, nachdem sie vor zehn<br />

Jahren bei einem Terroranschlag<br />

schwer verletzt wurde. Und der<br />

brennende Seelenschmerz, weil<br />

ihre Jugendliebe Eitan sie vor vielen<br />

Jahren verlassen hat. Iris versteckt<br />

ihre Gefühle hinter der Fassade ihrer Ehe und Kinder. Dann – beansprucht<br />

vom Job als Schuldirektorin und den Sorgen um ihre Tochter<br />

– trifft Iris Eitan zufällig wieder. Die alte Leidenschaft flammt neu auf,<br />

lässt Iris alles vergessen … und vielleicht alles aufs Spiel setzen.<br />

Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />

384 Seiten, Umschlaggestaltung von Felicitas Horstschäfer<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168537<br />

64 Programm


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

Tom Cooper<br />

<strong>Das</strong> zerstörte Leben des<br />

Wes Trench<br />

Die Bewohner des Bayou haben<br />

wenig zu lachen: Erst Hurricane<br />

Katrina. Dann die Ölpest nach<br />

der Deep-Water-Horizon-Katastrophe.<br />

Aber sie sind zäh.<br />

Wes (Mutter ertrunken, Vater voller<br />

Wut und Trauer) heuert beim<br />

einarmigen Shrimper Lindqvist<br />

an. Der sucht einen Piratenschatz<br />

und seine gestohlene Armprothese.<br />

Einen echten Schatz finden die Kiffer Cosgrove und Hanson:<br />

die geheime Hanfplantage der abgeklärten Toup-Brüder. Und<br />

BP-Mittelsmann Grimes haut jeden übers Ohr – Sogar seine eigene<br />

Mutter. Cooper erzählt in seinem ersten Roman mit viel Liebe zu<br />

seinen störrischen Figuren von Verlust und seinen Folgen – witzig,<br />

abgründig und eindringlich.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Peter Torberg, bedruckter, fester Einband mit<br />

angeschnittenem Schutzumschlag, Lesebändchen, 384 Seiten, Umschlaggestaltung<br />

von Fratelli Walter<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168529<br />

Jean Rhys<br />

Die weite Sargassosee<br />

Die klassische selbsterfüllende<br />

Prophezeiung ...<br />

19. Jahrhundert, Jamaika. Antoinettes<br />

Familie – ehemalige Sklavenhalter<br />

– wird von der schwarzen<br />

Bevölkerung verachtet und<br />

lebt als Außenseiter. Als das<br />

Haus niederbrennt und ihr Bruder<br />

stirbt, erleidet ihre Mutter<br />

einen psychischen Kollaps. Auf<br />

Antoinette wartet ein vermeintlich<br />

besseres Leben, als sie einen Engländer heiratet. Doch schon bald<br />

überschatten Gerüchte über den Wahnsinn in ihrer Familie die Ehe. Ihr<br />

Mann zwingt sie, mit ihm nach England zu gehen. Dort lebt Antoinette<br />

wie ein Vogel im goldenen Käfig und verliert zunehmend den Verstand.<br />

Dieser Roman machte Rhys über Nacht berühmt.<br />

Neuübersetzung<br />

Aus dem Englischen von Brigitte Walitzek, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />

232 Seiten, Umschlaggestaltung von Jakob Hinrichs<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168626<br />

Juan Gabriel Vásquez<br />

<strong>Das</strong> Geräusch der Dinge<br />

beim Fallen<br />

Ein mehrfach ausgezeichneter<br />

Roman über den Drogenkrieg<br />

in Kolumbien.<br />

Vásquez nimmt den Leser mit in<br />

die Vorzeit der großen Drogenkartelle,<br />

zu amerikanischen Hippies<br />

und zu einer Kindheit und Jugend<br />

in der Anfangszeit von Escobars<br />

Imperium.<br />

Dabei springt er von den 60er-Jahren<br />

in die von Gewalt und Gegengewalt geprägte kolumbianische<br />

Gegenwart. Und er verbindet Zeitgeschichte mit Familiengeschichte,<br />

indem er die Schilderungen seines Protagonisten als Vehikel nutzt,<br />

um ebenso spannend wie kenntnisreich über die katastrophalen Zeiten<br />

Kolumbiens unter Pablo Escobar zu schreiben.<br />

Han Kang<br />

Die Vegetarierin<br />

„Ich hatte einen Traum“, ist Yong-<br />

Hyes einzige Erklärung dafür,<br />

warum sie von einem Tag auf den<br />

anderen kein Fleisch mehr isst.<br />

Als Vegetarierin bricht sie aus ihrer<br />

Rolle als brave Gattin, Hausfrau<br />

und Tochter aus. Dieser vermeintlich<br />

kleine Akt der Unabhängigkeit<br />

hat jedoch fatale Folgen. Denn im<br />

streng normierten, erwartungserfüllten<br />

Alltag Koreas ist ihr Verhalten<br />

fast schon subversiv. Han Kang verdichtet Scham und Begierde,<br />

Macht und Obsession sowie das Scheitern, den anderen zu verstehen,<br />

zu einer kafkaesken Geschichte. Für ihr seltsam verstörendes,<br />

hypnotisierendes Debüt bekam sie 2016 den renommierten Man<br />

Booker International Prize.<br />

Aus dem Spanischen von Susanne Lange, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />

296 Seiten, Umschlaggestaltung von Angelika Richter<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 167484<br />

Aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee, fester Einband mit Schutzumschlag,<br />

Lesebändchen, durchgefärbtes Vorsatzpapier, 192 Seiten, Umschlaggestaltung von<br />

Moni Port<br />

€ 16,95 | SFR 18,90 | NR 169231<br />

Programm<br />

65


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

Jane Gardam<br />

Eine treue Frau<br />

Betty bekommt überraschend<br />

einen Heiratsantrag vom Anwalt<br />

Edward Feathers – sehr korrekt,<br />

auf Kanzleipapier.<br />

<strong>Das</strong> äußerlich perfekte Paar heiratet<br />

denn auch mehr aus Vernunft<br />

als aus Leidenschaft. Kaum hat<br />

Betty versprochen, eine treue Frau<br />

zu sein, begegnet sie der Liebe<br />

ihres Lebens. Terry bringt aber<br />

nicht nur ihre Gefühle durcheinander<br />

– er ist auch Edwards Erzfeind.<br />

Gardams feine, urenglische Ironie bringt diese Erzählung über eine<br />

ungewöhnlich starke Frau zum Leuchten. Sie zeigt erneut, wie viel<br />

Überraschendes im scheinbar Vertrauten steckt. <strong>Das</strong> Buch ist das<br />

Pendant zu Ein untadeliger Mann.<br />

Aus dem Englischen von Isabel Bogdan, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />

Lesebändchen, 272 Seiten, Umschlaggestaltung von Katja Holst<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 169010<br />

Meg Wolitzer<br />

Die Interessanten<br />

Es gibt eine Zeit, in der einem die ganze Welt offen steht. So<br />

denken auch sechs Jugendliche, die sich in einem Sommercamp<br />

für künstlerisch interessierte Kinder, dem „Spirit-in-the-Woods“,<br />

kennenlernen. Sie werden zu Freunden und nennen sich „Die Interessanten“.<br />

Meg Wolitzer erzählt in ihrem gleichnamigen Roman die Geschichte<br />

dieser Gruppe von Jugendlichen. Wie sie erwachsen<br />

werden und in all ihren Lebensphasen lernen müssen, mit den<br />

Rückschlägen, Enttäuschungen und dem Finden der eigenen<br />

Identität umzugehen. Die Autorin wirft monumentale Fragen auf,<br />

die von den Protagonisten auf die ein oder andere Art und Weise<br />

beantwortet werden. Während die Erzählstimme nüchtern bleibt,<br />

berühren die Dialoge eindringlich und formen ein Bild dieser<br />

sechs Menschen über 40 Jahre hinweg.<br />

Wer war ich? Wer bin ich? Wer will ich sein? Schlussendlich kann<br />

dieser Roman auch seine Leserinnen und Leser anregen, die Beantwortung<br />

dieser Fragen anzugehen.<br />

Empfohlen von Linda Rockel<br />

Buchhandlung Backhaus, Aachen<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Werner Löcher-Lawrence, Leinen mit<br />

Schutzumschlag, 608 Seiten, Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167662<br />

T.C. Boyle<br />

Grün ist die Hoffnung<br />

Felix Nasmyth hat noch nie<br />

etwas durchgezogen. Einzige<br />

Ausnahme: das „Sommerlager“<br />

(aka Hanfprojekt) mit seinen<br />

Freunden. Und dabei geht einiges<br />

schief.<br />

Felix und seine Kumpels wollen<br />

eigentlich nur eins – schnelles<br />

Geld mit einer Marihuanaplantage<br />

verdienen. Die Idee: Einen Sommer<br />

lang schuften, dann eine halbe Million abkassieren. Steuerfrei,<br />

versteht sich. <strong>Das</strong> Problem: Die Nachbarn sind zu neugierig, der Regen<br />

zu sintflutartig, die Lust zu mächtig. Und dann ist da noch Felix‘ neue<br />

Liebe, die Töpferin Petra. Die teilt mit Felix auch einen Feind: Officer<br />

Jerpbak. So verziehen sich die „grünen Hoffnungen“ träge wie der<br />

Rauch eines Joints.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Dirk van Gunsteren, bedruckter fester Einband<br />

mit Schutzumschlag, bedruckte Vor- und Nachsätze, Lesebändchen, 384 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Thomas M. Müller<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168642<br />

66 Programm


INTERNATIONALE LITERATUR<br />

Lily King<br />

Euphoria<br />

Die Kulisse dieses Romans ist<br />

so exotisch wie bedrohlich, aufgeladen<br />

mit sexueller Energie<br />

und versetzt mit dem Gift der<br />

Eifersucht.<br />

Inspiriert ist er vom Leben der<br />

Ethnologin Margaret Mead (1901–<br />

1978), die mit ihrem Ehemann<br />

Reo Fortune in den 1930er-Jahren<br />

Völker in Papua-Neuguinea studierte.<br />

Während ihrer Forschungsreise<br />

treffen sie Gregory Bateson,<br />

Meads späteren Ehemann. Entstand hier eine Dreiecksbeziehung?<br />

Man weiß es nicht, aber King hat diese Idee aufgenommen, alle Namen<br />

geändert und ein spannendes Dschungelepos geschrieben:<br />

über Macht und Missbrauch, Freundschaft und Liebe sowie den Einfluss<br />

von Sexualität auf die Kultur.<br />

Aus dem Englischen von Sabine Roth, perlmuttschimmernder fester Einband mit geprägter<br />

Oberfläche, Lesebändchen, 264 Seiten, Einbandgestaltung von Annika Siems<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168634<br />

John Williams<br />

Augustus<br />

Mit 19 tritt Octavius in Fußstapfen,<br />

die größer kaum sein<br />

könnten: Nach der Ermordung<br />

seines Adoptivvaters Cäsar wird<br />

der sensible und wissbegierige<br />

junge Mann dessen Nachfolger<br />

– allen Warnungen zum Trotz.<br />

Was ihm an Konstitution fehlt,<br />

macht der spätere Kaiser Augustus<br />

durch Willenskraft, Intelligenz<br />

und List wett. Er führt das<br />

römische Reich in eine 200-jährige Friedensphase, die nach ihm<br />

benannt ist: Pax Augusta. Williams betont in seinem Vorwort, dieser<br />

Briefroman sei ein „Werk der Imagination“. Fast könnte man das<br />

beim Lesen vergessen – so plastisch, mitreißend und aktuell erzählt<br />

Williams von diesem außergewöhnlichen Herrscher.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Bernhard Robben und mit einem Nachwort<br />

von Daniel Mendelsohn, bedrucktes Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />

durchgefärbtes Vorsatzpapier, Umschlaggestaltung von Wolfgang Schaper<br />

€ 21,– | SFR 23,50 | NR 169088<br />

Liliana Corobca<br />

Der erste Horizont meines<br />

Lebens<br />

Cristina, 12, passt auf ihre kleinen<br />

Brüder auf. <strong>Das</strong> ist nicht ungewöhnlich.<br />

Nur: Cristina macht<br />

das immer.<br />

Sie macht auch den Haushalt, füttert<br />

das Vieh und versucht, etwas<br />

zu essen auf den Tisch zu bringen.<br />

Sich selbst vergisst sie dabei oft. Die<br />

Eltern verdienen fern der Heimat<br />

Geld, wie zahlreiche andere aus<br />

dem moldawischen Dorf.<br />

Corobca erzählt wertfrei und eindrucksvoll vom erschütternden Alltag<br />

in vielen Regionen am Rande Europas. Aus ihrer Heldin strahlt eine<br />

ganz besondere Würde. Sie ist beeindruckend tough. Und zugleich ein<br />

Mädchen, das spielen will, sich über gute Noten freut, Träume hat und in<br />

seinen Cousin Lucian verliebt ist.<br />

Aus dem Rumänischen von Ernest Wichner, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />

Lesebändchen, 192 Seiten, Umschlaggestaltung von Joe Villion<br />

€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 168693<br />

Richard Powers<br />

Orfeo<br />

„Orfeo folgt der stürmischen,<br />

lebenslangen Hassliebe des charmanten,<br />

aber unendlich einsamen<br />

Komponisten Peter Els zur Neuen<br />

Musik der 60er- und 70er-Jahre.<br />

Mit über 70, im Frühling der<br />

Fukushima-Katastrophe, experimentiert<br />

Els mit Genetik und<br />

Bakterien, verändert DNS wie<br />

eine Symphonie. Bis ihn die Polizei<br />

als Terrorist verfolgt: Hat er eine<br />

Superseuche erschaffen? Wie viel Wissen und Sprachkunst, wie viel<br />

geniale Recherche und Charakterstudie, wie viel Begeisterung für<br />

die faszinierenden, paradoxen Möglichkeiten von Musik und Technik<br />

passen auf knapp 500 dramatische Seiten? Ein Text, der mitreißt.<br />

Pulst. Und singt.“ Stefan Mesch, Buchkritiker<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Manfred Allié, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />

Lesebändchen, 496 Seiten, Umschlaggestaltung von Wolfgang Schaper<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 167670<br />

Programm<br />

67


DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

Dörte Hansen<br />

Altes Land<br />

Seit über 60 Jahren lebt Vera<br />

Eckhoff – Flüchtlingskind aus<br />

Ostpreußen – im Alten Land.<br />

Richtig angekommen ist sie<br />

hier nie.<br />

Auf der Flucht von ihrer Mutter<br />

auf einem Bauernhof ausgesetzt,<br />

musste Vera sich dort alleine<br />

behaupten. Sie fürchtet das<br />

Bauernhaus mit dem knarzenden<br />

Reetdach. Als sie es erbt, lässt sie<br />

es verfallen. Eines Tages flieht ihre Nichte Anne mit ihrem kleinen<br />

Sohn Leon vor ihrer kaputten Ehe zu Vera. Zusammen setzen die<br />

beiden unangepassten Frauen das Haus instand. Und entwickeln<br />

eine neue Kraft, die alles in Bewegung bringt.<br />

Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 288 Seiten, Umschlaggestaltung<br />

von Franziska Neubert<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168197<br />

Saša Stanišić<br />

Fallensteller<br />

12 Geschichten übers Fallenstellen,<br />

Sich-locken-Lassen,<br />

Sich-Befreien.<br />

Geschichten, in denen Tee<br />

nach Schlaf riecht und Müll<br />

sich olfaktorisch zu Wort meldet.<br />

Geschichten, die mit ihrem<br />

Sprachwitz leise kitzeln.<br />

Stanišić kombiniert Wörter,<br />

die einander zuvor selten begegnet<br />

sind. Und man fragt<br />

sich, wieso vorher niemand darauf<br />

gekommen ist. Die Geschichten stehen für sich, einige sind über<br />

die Figuren verbunden und können als Fortsetzung gelesen werden.<br />

Wer Stanišićs Roman Vor dem Fest kennt, kann sich auf das Wiederlesen<br />

mit Bekannten freuen. Wer nicht, trifft auf ein paar schräge Vögel,<br />

die nicht charmant sein wollen – und es trotzdem sind.<br />

Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen 2017<br />

Geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 288 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Katja Holst<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 16891X<br />

Joachim Meyerhoff<br />

Ach, diese Lücke, diese<br />

entsetzliche Lücke<br />

In diesem Meyerhoff – voller<br />

Sprachwitz wie seine Vorgänger<br />

– verschlägt es den Erzähler unverhofft<br />

auf die Schauspielschule<br />

in München (hatte da seine<br />

Oma die Hände im Spiel?).<br />

Er zieht zu seinen Großeltern<br />

(einer schillernden Diva und einem<br />

emeritierten Professor der<br />

Philosophie) in eine Villa. Deren<br />

abenteuerliche, alkoholumwölkte<br />

Rituale machen den Erzähler zum Wanderer zwischen den Welten:<br />

Tagsüber an der Schauspielschule in seine Einzelteile zerlegt,<br />

ertränkt er abends seine Verwirrung in Rotwein. Die amüsante<br />

Lektüre über den Kontrast zwischen großelterlichem Irrsinn und<br />

ausbildungsbedingtem Ich-Zerfall stimmt auch nachdenklich.<br />

Gabriele Tergit<br />

Käsebier erobert den<br />

Kurfürstendamm<br />

Käsebier ist kein Getränk – Käsebier<br />

ist ein Star!<br />

Ein Zeitungsreporter entdeckt<br />

den Volkssänger in einem billigen<br />

Varieté. Und beschließt, ihn zum<br />

Megastar zu machen. In der Folge<br />

wird Käsebier vermarktet, bis<br />

er als Ware tot ist. Als das Debüt<br />

der ersten deutschen Gerichtsreporterin<br />

Gabriele Tergit 1931 erschien,<br />

machte der Roman sie mit<br />

einem Schlag berühmt. Er ist ein Paradebeispiel für die „Neue Sachlichkeit“.<br />

Der Presse- und Kulturbetrieb (allen voran ihr Arbeitgeber,<br />

das Berliner Tageblatt) steht im Mittelpunkt ihrer präzisen, teils hoch<br />

komischen Schilderung der gesellschaftlichen Milieus im Berlin der<br />

Weimarer Republik.<br />

Longlist Deutscher Buchpreis 2016<br />

Geprägter fester Einband, Lesebändchen, 352 Seiten, Einbandgestaltung von Moni Port<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168421<br />

Herausgegeben und mit einem Nachwort von Nicole Henneberg, Leinen mit<br />

Schutzumschlag, Lesebändchen, 400 Seiten, Umschlaggestaltung von joe villion<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 16910X<br />

68 Programm


DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

Christoph Ransmayr<br />

Cox oder Der Lauf der Zeit<br />

Uhrmacher Alister Cox muss<br />

sich entscheiden: Entweder er<br />

erfüllt den Auftrag des mächtigsten<br />

Mannes der Welt. Oder<br />

er stirbt.<br />

Cox lebt am Hof des Kaisers von<br />

China, einem Despoten, der dem<br />

Titel nach Herrscher über die<br />

Zeit ist. Er verlangte bereits nach<br />

Uhren, die das Verfliegen des<br />

menschlichen Lebens anzeigen.<br />

Nun will der Kaiser etwas haben,<br />

das Cox eigentlich nicht bauen kann: eine Uhr, die die Ewigkeit misst.<br />

Da Cox außer seinem Leben nichts zu verlieren hat, macht er sich an<br />

die Arbeit. Ransmayr beschwört in atemberaubenden Sprachbildern<br />

die Hoffnung, dass allein das Erzählen über den Lauf der Zeit triumphieren<br />

kann.<br />

Balacron-Einband mit Schutzumschlag, 304 Seiten, Lesebändchen,<br />

Umschlaggestaltung von Susanne Jordan<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 169134<br />

Wolfgang Hildesheimer<br />

Lieblose Legenden<br />

Hildesheimers Kurzgeschichten<br />

kullern wie satirische Perlen in<br />

den Tag.<br />

Sie handeln z.B. davon, ob es<br />

zulässig ist, statt Eulen Käuzchen<br />

nach Athen zu tragen. Die<br />

Lieblosigkeit aus dem Titel mutet<br />

ebenso ironisch an wie der<br />

Grundton der Legenden: Für eine<br />

so spitze Feder muss man schon<br />

sehr genau hinschauen. Auch<br />

Hildesheimers Beziehung zur Sprache ist innig. Die Geschichten<br />

aus den Jahren 1950–62 (18 von 26 sind in dieser Ausgabe enthalten)<br />

gehören zu den Klassikern der deutschen Nachkriegsliteratur.<br />

Eine von Hildesheimers Figuren hat es sogar zu Lexikoneinträgen<br />

gebracht: Gottlieb Theodor Pilz. Sie sollten ihn mal kennenlernen.<br />

Geprägtes Leinen, Lesebändchen, 176 Seiten, Einbandgestaltung von Cosima<br />

Schneider unter Verwendung einer Zeichnung von Monika Aichele<br />

€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 169045<br />

Bov Bjerg<br />

Auerhaus<br />

Könnte man in einem Buch wohnen<br />

– das Auerhaus wäre die<br />

Wunschadresse.<br />

Kurz vor dem Abitur: Die Bewohner<br />

der WG Auerhaus geben sich<br />

ein Versprechen: Wirklich zu<br />

leben statt nur die To-do-Liste<br />

(Geburt – Schule – Arbeit – Tod)<br />

abzuhaken. Zunächst aber gilt es,<br />

neben dem eigenen Leben das<br />

ihres Freundes Frieder zu retten.<br />

Denn der weiß nicht recht, warum<br />

er überhaupt leben soll.<br />

Bjerg erzählt mitreißend und einfühlsam von sechs Idealisten, die<br />

sich im Hinterland mit Einfallsreichtum gegen das Vorgefundene<br />

wehren. Immer im Hintergrund: der Soundtrack einer Jugend, David<br />

Bowie, Madonna und Prince, The Clash, R.E.M. und Soft Cell.<br />

Effekt-Leinen mit Schutzumschlag, bedrucktes Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />

240 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />

€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 168375<br />

Guntram Vesper<br />

Frohburg<br />

Guntram Vespers opus magnum<br />

ist Autobiografie, gewaltiges<br />

Prosawerk und Geschichts-/<br />

Geschichtenpanorama in einem<br />

– und ein Denkmal für seine Heimatstadt<br />

Frohburg.<br />

Hier, zwischen Leipzig und Chemnitz,<br />

wird Vesper 1941 geboren,<br />

hier wächst er auf. Bis die Familie<br />

1957 in den Westen flieht. Vesper<br />

hat ein umfassendes Portrait deutschen<br />

Lebens im 20. Jahrhundert<br />

geschaffen, vom Krieg über die Nachkriegszeit bis hin zu Kultur und Politik.<br />

Seine Kette von überwältigenden Erzählungen entwickelt einen<br />

Sog, der den Leser fesselt – bis zur letzten der rund 1000 Seiten. Für seine<br />

Vielfalt bekam der Roman 2016 den Preis der Leipziger Buchmesse.<br />

Bedrucktes und geprägtes Leinen, Lesebändchen, 1008 Seiten, Umschlaggestaltung<br />

von Cosima Schneider unter Verwendung einer Zeichnung von Guntram Vesper<br />

€ 29,95 | SFR 34,– | NR 168928<br />

Programm<br />

69


DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

Benedict Wells<br />

Vom Ende der Einsamkeit<br />

Jules liegt nach einem Unfall<br />

im Krankenhaus. Seine Gedanken<br />

schweifen zu dem anderen<br />

Unfall, bei dem seine Eltern<br />

starben.<br />

Jules und seine Geschwister kamen<br />

ins Internat. Liz, die Älteste,<br />

stürzte sich mit einem fast ungesunden<br />

Hunger ins Leben. Marty,<br />

seit jeher verschlossen, wurde<br />

zum Computernerd. Und Jules<br />

zog sich zurück in eine Traumwelt, in der seine Eltern noch leben.<br />

„Du bist ein Erinnerer und Bewahrer“, sagte seine Schulfreundin<br />

Alva einmal zu ihm. Jules begriff zu spät, dass sie die eine für ihn<br />

war. Als Erwachsene finden sich die Geschwister wieder – ebenso<br />

Jules und Alva. Doch das Schicksal entpuppt sich als mieser Verräter.<br />

Robert Gernhardt<br />

Ach, eine Achterbahnfahrt<br />

Nich nur Gedichte<br />

Als liebevoller Spötter hauchte Robert<br />

Gernhardt dem scheinbar Banalen<br />

eine nahezu metaphysische<br />

Tiefe ein.<br />

Und so gehört er heute zu den wichtigsten<br />

zeitgenössischen deutschsprachigen<br />

Dichtern. Dieses kleine<br />

Büchlein ist eine wahre Achterbahnfahrt<br />

durch die Gernhardt’sche Textvielfalt.<br />

Sie führt mit Loopings und<br />

rasanten Kurven von den 1960ern bis hin zu ganz jungen Gedanken<br />

aus den 2000er-Jahren. Da geht’s um Bücher und ihre Vorteile,<br />

um „Animalerotica“, um Dichter, ums Schreiben, ums Sterben ... Sie<br />

sind bereit für neue Ein- und Aussichten à la Gernhardt? Na dann:<br />

Bitte einsteigen, festhalten, los geht die lyrische Fahrt!<br />

Bedruckter und geprägter fester Einband, bedrucktes Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />

368 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168987<br />

Herausgegeben und mit einem Vorwort von Herbert Debes, fester Einband,<br />

96 Seiten, Fadenheftung, Einbandgestaltung von Cosima Schneider<br />

€ 12,95 | SFR 14,90 | NR 169037<br />

Dietmar Burdinski / Rainald Grebe (Hg.)<br />

<strong>Das</strong> Buch Dietmar<br />

Meisterwerke eines großen Humoristen<br />

Marion Brasch<br />

Die irrtümlichen Abenteuer<br />

des Herrn Godot<br />

Viktor Martinowitsch<br />

Paranoia<br />

„Bei Stromausfall ist die Gelegenheit günstig,<br />

mit Ihrem Fön zu baden.“ Dietmar Burdinski<br />

hat die deutsche Comedy-Szene nachhaltig<br />

geprägt, er beeinflusste Rainald Grebe, Olli<br />

Dittrich oder Thomas Hermanns.<br />

<strong>Das</strong> Buch Dietmar versammelt seine besten<br />

Nummern und präsentiert einen genialen<br />

Humoristen mit Hang zum Absurden. Wer vor<br />

Lachen nicht mehr lesen kann: Eine CD mit 13<br />

Originalaufnahmen liegt bei.<br />

Klappenbroschur, mit zahlreichen farbigen Abbildungen<br />

und einem Audiobuch, 285 Seiten<br />

€ 24,90 | SFR 27,90 | NR 199254<br />

Dank Marion Brasch erfahren wir endlich,<br />

wo Godot abgeblieben ist: Er übersteht<br />

den Niedergang der Werte, verliert seine<br />

Stimme an eine Wahlurne, trifft Hermann<br />

Hesse und rauchende Krähen – und ganz<br />

nebenbei wird das Geheimnis der Weltformel<br />

gelüftet.<br />

„<strong>Das</strong> Wunderbare an Braschs Roman ist<br />

seine durchgängige Freundlichkeit. […]<br />

Irre lustig. Und irre schön.“ Martin Hatzius,<br />

Neues Deutschland<br />

Mit Illustrationen von Matthias Friedrich Muecke, fester<br />

Einband, 158 Seiten<br />

€ 18,– | SFR 20,50 | NR 199238<br />

Anatoli verliebt sich in Jelisaweta – und<br />

kommt damit dem Zentrum der Macht zu<br />

nah. Wir erfahren, wie Begehren zu Verbundenheit<br />

wird, wie eine Liebe entsteht<br />

– denn das Paar wird vom Geheimdienst<br />

überwacht, der alles dokumentiert. Eine<br />

Geschichte über Hingabe und Verrat – und<br />

eine eindringliche Schilderung eines totalitären<br />

Staates. In Weißrussland wurde der<br />

Roman kurz nach Erscheinen verboten.<br />

Mit einem Nachwort von Timothy Snyder, aus dem Russischen<br />

von Thomas Weiler, fester Einband, 400 Seiten<br />

€ 24,90 | SFR 27,90 | NR 199246<br />

70 Programm


DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

Charles Lewinsky<br />

Kastelau<br />

Ein Filmteam der UFA dreht in den bayerischen Alpen einen der letzten Propagandaund<br />

Durchhaltefilme der Nazis. Weit weg von Berlin, sicher vor Bomben und scheinbar auch<br />

vor Überwachung. Aber denkste! Der Krieg, das Zeitgeschehen und zu wenig Filmmaterial<br />

stören zunehmend das Gespinst aus scheinbarer Sicherheit, Intrigen und Filmkunst.<br />

Alle wollen ihre Haut retten, oder auch ihre Karriere … Also geben sie ab einem bestimmten<br />

Punkt nur noch vor, einen Film zu drehen. Und was für einer ist jetzt eigentlich gefragt?<br />

Jahre später schreibt ein US-Wissenschaftler eine unliebsame Doktorarbeit über diese Vorgänge.<br />

Sein Konvolut aus Aufzeichnungen, Interviews, Notizen und Drehbuchseiten setzt<br />

mosaikartig und zugleich straff eine Geschichte zusammen, die Hollywood so nicht verfilmen<br />

könnte.<br />

Charles Lewinsky hat mit Kastelau eine unglaubliche Geschichte in einer absolut passenden<br />

Form erzählt: sehr offen, spannend, hin- und mitreißend sowie durch und durch filmisch!<br />

Klasse Buch, großes Kino!<br />

Empfohlen von Oliver Fründt<br />

Büchergilde Buchhandlung & Galerie, Frankfurt am Main<br />

Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 400 Seiten, Umschlaggestaltung von Susanne Jordan<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167611<br />

Brigitte Glaser<br />

Bühlerhöhe<br />

1952: Während der Debatte um<br />

Wiedergutmachungsgesetz und<br />

Entschädigungszahlungen an<br />

Israel reist Bundeskanzler Adenauer<br />

zur Sommerfrische ins<br />

Schwarzwälder Nobelhotel Bühlerhöhe<br />

– trotz Morddrohungen.<br />

Die Mossad-Agentin und Holocaust-Geflüchtete<br />

Rosa Silbermann<br />

soll ihn schützen. Doch ihre<br />

Verstärkung lässt auf sich warten.<br />

Und die entwurzelte Hausdame<br />

Sophie Reisacher würde für einen gesellschaftlichen Aufstieg alles<br />

tun. Dann: der erste Anschlag auf Adenauer. Ein semifiktiver Roman<br />

über einen Geheimauftrag in der entwicklungs- und verdrängungsreichen<br />

Zeit zwischen Kriegsende und Wirtschaftswunder.<br />

Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 448 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Elisabeth Hau<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 169061<br />

Martin Walser<br />

Ein sterbender Mann<br />

Lieber tot als das: Theo Schadt,<br />

72, ehemals erfolgreicher Firmenchef<br />

und „Nebenherschreiber“,<br />

findet sich an der Kasse<br />

im Tangoladen seiner Frau<br />

wieder.<br />

Weil sein engster und einziger<br />

Freund ihn verraten hat. Die Folge:<br />

beruflicher Ruin. Doch eines Tages<br />

löst eine Kundin bei Theo eine<br />

mysteriöse Lichtexplosion aus und<br />

bringt seinen Lebenswillen zurück.<br />

Er will nur noch mit dieser Frau zusammen sein. Bloß ist die, wie<br />

Theo dann erfährt, mit seinem ex-besten Freund liiert. Was bleibt ihm<br />

also? Theo Schadt ist ein weiterer gescheiterter Walser’scher Held. Ein<br />

Roman über das Altsein, Liebe und Verrat. Und eine Freude nicht nur<br />

für Sprachästheten.<br />

Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 288 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Moni Port<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168855<br />

Programm<br />

71


KLASSIKER<br />

Hans Fallada<br />

Kleiner Mann – was nun?<br />

Falladas Weltbestseller erstmals<br />

in der Urfassung!<br />

Denn beim Erscheinen kurz vor der<br />

Machtergreifung der Nazis fehlte<br />

rund ein Viertel des Textes – zu brisant,<br />

um gedruckt zu werden. Fallada<br />

erzählt die Geschichte Johannes<br />

Pinnebergs und seiner schwangeren<br />

Feundin Lämmchen während<br />

der Weltwirtschaftskrise. Pinneberg<br />

verliert durch Intrigen und Missgunst<br />

mehrmals seine Arbeit. Eine neue Stelle finden? Kaum möglich.<br />

So ist das Geld immer knapp. Bei seinen Versuchen, das ihm Zustehende<br />

(Lohn, Unterstützung) zu bekommen, wird Pinneberg stets<br />

aufs Neue gedemütigt. Als ihn seine Verzweiflung fast beugt, bleibt<br />

Lämmchen stark an seiner Seite.<br />

Maeve Brennan<br />

Mr. und Mrs. Derdon<br />

Geschichten einer Ehe<br />

Alles fängt nahezu märchenhaft<br />

an – um dann den Bach runterzugehen:<br />

Bei Rose und Hubert<br />

wirkt bereits das erste Treffen perfekt.<br />

Da ist es doch klar, dass sie<br />

füreinander bestimmt sind. Oder?<br />

Bloß kommt dem vermeintlichen<br />

Traumpaar die Ehe dazwischen.<br />

Maeve Brennan bringt ihre Leser<br />

so nah an Hubert und Rose Derdon<br />

heran, dass es manchmal schmerzt. Denn sie ist eine scharfe Beobachterin,<br />

ihre Worte sind es oft nicht minder. Die sieben Erzählungen<br />

erschienen ursprünglich unter anderem in The New Yorker oder<br />

Harper‘s Bazaar. Hans-Christian Oeser hat sie hier neu geordnet – in<br />

der chronologischen Reihenfolge der geschilderten Ereignisse.<br />

Ungekürzte Neuausgabe mit einem Nachwort von Carsten Gansel, bedrucktes Leinen,<br />

Lesebändchen, 560 Seiten, Umschlaggestaltung von Moni Port<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168995<br />

Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser, geprägtes Leinen, bedrucktes Vorsatzpapier,<br />

Farbschnitt, 192 Seiten, Lesebändchen, Einbandgestaltung von Marion Blomeyer<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 169274<br />

Irmgard Keun<br />

Kind aller Länder<br />

Die kleine Kully flieht mit ihren<br />

Eltern vor den Nazis.<br />

Sie berichtet von der Vorkriegszeit,<br />

der Geldbeschaffung ihres<br />

verschwendungssüchtigen Schriftstellervaters<br />

und der (Über-)Lebenskunst<br />

ihrer liebevollen Mutter.<br />

Die resolute rheinische Großmutter<br />

hat die Situation ebenso wenig im<br />

Griff. <strong>Das</strong> Mädchen landet unter<br />

anderem in Salzburg, Prag, Brüssel,<br />

Amsterdam, Paris, San Remo und New York – mal mit beiden Eltern,<br />

mal alleine. Kully schildert die Weltpolitik und das Emigrantentum so<br />

kindlich-scharf, dass einem das Schmunzeln zuweilen auf den Lippen<br />

gefriert. Vorbild für die Eltern sind Keun selbst und ihr Geliebter Joseph<br />

Roth, den sie im Exil traf.<br />

Alfred Hayes<br />

In Love<br />

New York, die Liebe und ein unmoralisches<br />

Angebot.<br />

Der nun auch hierzulande endlich<br />

wiederentdeckte vierte Roman<br />

des englischen Schriftstellers<br />

Alfred Hayes ist eine New Yorker<br />

Liebesgeschichte aus den 50er-<br />

Jahren – die beschriebene Unverbindlichkeit<br />

der Beziehung hat<br />

aber an Aktualität nichts verloren.<br />

Die Geliebte des Erzählers lernt<br />

eines Tages in einem Club einen<br />

reichen Mann kennen. Sie tanzen und er bietet ihr 1000 Dollar für<br />

eine Nacht. Wird sie auf das Angebot eingehen? Nur so viel: Es entwickelt<br />

sich eine große Erzählung über Liebe und Sicherheit, Moral und<br />

Verführbarkeit.<br />

Bedrucktes Leinen, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, 224 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von joe villion<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168952<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Matthias Fienbork, bedrucktes Leinen,<br />

Lesebändchen, 144 Seiten, Einbandgestaltung von Katja Holst<br />

€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 168170<br />

72 Programm


KLASSIKER<br />

Emily Brontë<br />

Sturmhöhe<br />

Von wegen Romantik! Emily<br />

Brontës einziger Roman glüht<br />

vor düsterer Dynamik.<br />

Da wird geflucht und geprügelt, vergewaltigt<br />

und vernachlässigt: Hoch<br />

im Moor liegt Wuthering Heights,<br />

das Zuhause von Catherine und<br />

ihrem Stiefbruder Heathcliff. Sie<br />

sind ungezähmt und seelenverwandt.<br />

Als Catherine jedoch den<br />

reichen Nachbarn Linton heiratet,<br />

verschwindet Heathcliff. Ein paar Jahre später kehrt er als gemachter<br />

Mann zurück. Die Symbiose zwischen ihm und Catherine lodert<br />

wieder auf – und wütet verzweifelt über den Tod hinaus. Schlüters<br />

Neuübersetzung würdigt Brontës Sprachwucht: aggressiv, poetisch<br />

und durchtränkt vom harten Dialekt West Yorkshires.<br />

Herausgegeben und aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Schlüter, bedrucktes<br />

und geprägtes Leinen, Dünndruckpapier, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />

640 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />

€ 32,– | SFR 36,– | NR 168561<br />

Charlotte Brontë<br />

Jane Eyre<br />

Eine Autobiografie<br />

Der Klassiker der viktorianischen<br />

Literatur – frisch übersetzt, beseelt<br />

mit neuem Lebensgeist!<br />

Als Jane Eyre eine Stelle als Gouvernante<br />

auf dem entlegenen<br />

Landsitz Thornfield Hall antritt,<br />

verliebt sie sich unsterblich in<br />

den Hausherrn. Der düstere und<br />

verschlossene Edward Rochester<br />

erwidert ihre Gefühle – ist aber<br />

verheiratet. Jane aber weigert sich, seine Mätresse zu sein. Erst nach<br />

dem dramatischen Tod seiner Frau finden die beiden zusammen. Mit<br />

der klugen, charakterstarken Jane Eyre schuf Brontë eines der bewegendsten<br />

Frauenporträts der englischen Literatur, das bis heute fasziniert.<br />

Der Anhang erläutert die historischen Hintergründe.<br />

Aus dem Englischen übersetzt und mit einem ausführlichen Anhang von Melanie Walz,<br />

bedrucktes Leinen, Lesebändchen, 656 Seiten, Einbandgestaltung von Katja Holst<br />

€ 25,– | SFR 28,50 | NR 168383<br />

Françoise Sagan<br />

Ein bisschen Sonne im<br />

kalten Wasser<br />

<strong>Das</strong> kann nur böse enden:<br />

Gilles führt in Paris ein ausschweifendes<br />

Junggesellenleben<br />

– Lebensüberdruss und<br />

Depressionen inklusive.<br />

Bei seiner Schwester in der Provinz<br />

lernt er Nathalie kennen. Sie,<br />

erfrischend unbefangen, verliebt<br />

sich augenblicklich. Doch in Paris<br />

ist die kluge, ernsthafte Nathalie<br />

ein Fremdkörper inmitten seines Freundeskreises. Und Gilles – so<br />

wankelmütig wie überfordert mit ihrer Liebe – wünscht sich sein altes<br />

Leben zurück. Mit ihrer Karikatur der städtischen Oberflächlichkeit<br />

bewies Sagan endgültig, dass sie nicht bloß das Enfant terrible der<br />

französischen Literatur ist, sondern eine der größten Erzählerinnen<br />

des 20. Jahrhunderts.<br />

Aus dem Französischen neu übersetzt von Sophia Sonntag, bedrucktes Leinen,<br />

272 Seiten, Umschlaggestaltung von Katrin Stangl<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167506<br />

Peter Weiss<br />

Die Ästhetik des Widerstands<br />

Weiss‘ Werk ist ein Panorama<br />

der europäischen Arbeiterklasse<br />

zwischen 1917 und 1945.<br />

Und eine Geschichte der Kunst.<br />

Hier: die Linke mit ihren Parteien,<br />

Flügeln und Fraktionen, die sich<br />

über Fragen um Haltung und Strategien<br />

im Kampf gegen Faschismus<br />

und Nationalsozialismus<br />

scheinbar unversöhnlich selbst<br />

zerfleischten. Dort: beispiellose<br />

Beschreibungen von unter anderem Géricaults Floß der Medusa,<br />

Picassos Guernica und des Pergamonaltars. Ein brillanter Essay über<br />

Kräfte, die durch eine Auseinandersetzung mit Kunst im revolutionären<br />

Prozess freigesetzt werden können. Diese Lektüre macht es einem<br />

nicht leicht. Aber sie lohnt sich.<br />

Mit einem Nachwort von Jürgen Schulte, geprägter Leinenband, Dünndruckpapier,<br />

Lesebändchen, Farbschnitt, 1200 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />

€ 38,– | SFR 43,– | NR 169118<br />

Programm 73


KLASSIKER<br />

Guy de Maupassant<br />

Ein Leben oder Die schlichte<br />

Wahrheit<br />

Der aktuelle Band der Shakespeare-<br />

Gesamtausgabe:<br />

Perikles, Fürst von Tyrus<br />

Perikles von Tyrus möchte die Tochter des Königs Antiochus heiraten.<br />

Um dessen Erlaubnis zu erhalten, muss er diesem ein Rätsel<br />

beantworten, dessen Lösung jedoch ein schreckliches Geheimnis<br />

offenbart. Perikles muss fliehen, und ein fesselndes Drama um<br />

Leben, Tod und die Liebe nimmt seinen Lauf.<br />

Mit einem Essay von Joachim Frenk, Band 35, ca. 320 Seiten<br />

€ 33,– | SFR 37,– | NR 193353<br />

Mit 17 hat man noch Träume:<br />

So auch die junge Baronesse<br />

Jeanne. Doch mit ihrer Hochzeit<br />

beginnt ihre langsame und qualvolle<br />

Vernichtung.<br />

Als Spielball ihrer Mitmenschen verliert<br />

Jeanne nach und nach alle Illusionen<br />

sowie die Menschen, die sie<br />

liebt – an den Tod oder ihre Selbstsucht.<br />

Dieses große Frauenschicksal<br />

des 19. Jahrhunderts packt seine<br />

Leser bis heute. Guy de Maupassants Romandebüt von 1883 spielt in<br />

der Normandie und als einziger seiner Romane in der Vergangenheit.<br />

Sein Bestreben, „keinen Geschmack“ zu haben, und die daraus resultierenden<br />

detailgetreuen Schilderungen von Sex und Co. verbannten das<br />

Buch seinerzeit aus allen Bahnhofsbuchhandlungen.<br />

Aus dem Französischen von Cornelia Hasting, mit einem Nachwort von Julian Barnes,<br />

bedrucktes Leinen, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, 384 Seiten,<br />

Einbandgestaltung von Franziska Neubert<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168804<br />

Shakespeare-Gesamtausgabe in 39 exklusiven<br />

Feinleinenbänden von ars vivendi<br />

Übersetzt von Frank Günther<br />

Inhalt: Engl.-dt. im Paralleldruck, mit Berichten aus der Übersetzerwerkstatt<br />

und Essays von namhaften Shakespeare-Forschern<br />

sowie Literatur-, Musik- und Filmhinweisen.<br />

Ausstattung: Feinleinenband mit zweifarbiger Folienprägung,<br />

Folienschutzumschlag, farbiges Vorsatzpapier, zwei Lesebändchen,<br />

geglättetes Werkdruckpapier von Schleipe. Gesamtgestaltung<br />

von Armin Stingl.<br />

Abonnement-Gesamtpreis für 39 Bände<br />

€ 1093,95 | SFR 1.230 | NR 193000<br />

Preise für Teillieferungen<br />

Lieferung 1–7 (insgesamt 35 Bände): Lieferung 8 (insgesamt 2 Bände):<br />

je € 140,25 | SFR 157,– je € 56,10 | SFR 63,–<br />

Lieferung 9–10 (insgesamt 2 Bände):<br />

je € 28,05 | SFR 31,50<br />

Schritt-für-Schritt-Abonnement<br />

Für Büchergilde-Kunden mit 15 % Preisnachlass auf den Gesamtpreis (gegenüber<br />

Einzelbezug). Bei der Gesamtabnahme senden wir Ihnen die Teillieferungen automatisch<br />

zu. Weitere Informationen erhalten Sie unter: service@buechergilde.de.<br />

Robert Louis Stevenson<br />

Die Schatzinsel<br />

Entdecken Sie einen Klassiker<br />

neu: die atemberaubende Abenteuergeschichte<br />

um den berühmtesten<br />

Piratenschatz aller Zeiten!<br />

Die Schatzinsel ist Geniestreich<br />

und Meisterwerk zugleich. Mit<br />

großer sprachlicher Dichte spinnt<br />

Stevenson liebevoll seine Erzählung<br />

um den mutigen Jungen Jim<br />

Hawkins, den gerissenen Seeräuber<br />

Long John Silver und andere<br />

skurrile Gestalten. Eine Inspiration<br />

für Schriftsteller wie Mark Twain, Marcel Proust oder Bertolt Brecht.<br />

Grandiose Neuübersetzung in bedrucktem Leineneinband, mit Entstehungsbericht,<br />

Nachwort und einem bisher in Deutschland ungedruckten<br />

Dialog aus Stevensons Nachlass.<br />

Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />

Aus dem Englischen und herausgegeben von Andreas Nohl, bedrucktes Leinen,<br />

Lesebändchen, 384 Seiten, Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />

€ 24,95 | SFR 27,90 | NR 16664X<br />

74<br />

Programm


WELTLESE<br />

Abbas Maroufi<br />

Fereydun hatte drei Söhne<br />

Ein geballtes Porträt der Islamischen<br />

Revolution 1979.<br />

Stellvertretend für andere erschütterte<br />

Familien porträtiert<br />

Maroufi die Amanis. Die Söhne<br />

politisieren sich gegen den Willen<br />

ihres Vaters: Kommunist Madjid<br />

floh aus seiner Heimat und begegnet<br />

nun in einer Aachener Nervenheilanstalt<br />

seiner Vergangenheit.<br />

Assad schloss sich Chomeinis<br />

Organisation an und besetzt jetzt wichtige Ämter. Said wurde Mitglied<br />

der Mudschaheddin. Und dem inhaftierten „Revolutionsfeind“<br />

Iradsch droht die Hinrichtung. Maroufis Stil ist prägnant; seine Erzählebenen<br />

gehen nahtlos ineinander über. Der Autor kämpft aus<br />

dem deutschen Exil für die persische Literatur.<br />

Ilijas Shansugirow<br />

<strong>Das</strong> Lied von Kulager<br />

<strong>Das</strong> poetische Volksepos basiert<br />

auf dem bekanntesten<br />

Gesang des kasachischen Dichters<br />

Akan Seri. Und besiegelte<br />

Shansugirows Schicksal.<br />

Alle wussten, Seris berühmtes<br />

Pferd Kulager würde das Pferderennen<br />

gewinnen. Doch ein<br />

mächtiger Mann lässt es töten, damit<br />

sein eigenes Pferd siegt. Die<br />

Zuschauer schweigen. <strong>Das</strong> Epos<br />

schildert die dramatischen Geschehnisse, die herrlichen Landschaften<br />

und die maßlosen Gelage in bildreichen Versen. Kurz nach dem<br />

Erscheinen in den 1930er-Jahren wurde es verboten, Shansugirow<br />

verhaftet und hingerichtet. Heidenreichs Lesung ist ein Hörerlebnis!<br />

Es lässt die mündliche Erzähltradition lebendig werden.<br />

Weltempfänger litprom-Bestenliste Winter 2016<br />

Aus dem Persischen von Susanne Baghestani, geprägter fester Einband mit<br />

angeschnittenem Schutzumschlag, Lesebändchen, 304 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />

€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 168766<br />

Lila Azam Zanganeh<br />

Der Zauberer<br />

Nabokov und das Glück<br />

Diese poetische Erfahrung<br />

aus Essay, Biografie, Fantasterei<br />

und Interpretation ist ein<br />

Schatz für jeden, den das Lesen<br />

schon mal in jenen rauschhaften<br />

Glückszustand versetzt hat,<br />

in dem Sein und Zeit für einen<br />

Moment aufgehoben sind.<br />

Für Zanganeh ist Nabokov ihr Autor<br />

fürs Leben. Er ist der Schmetterlingsjäger<br />

unter den Autoren: Ihm gelang es am besten, Worte wie<br />

Schmetterlinge einzufangen und das Glück zu Papier zu bringen. Sie<br />

reist durch Nabokovs Kindheit und Lebensstationen, erkundet seine<br />

funkelnde Sprache. Und findet immer wieder dieses Glück, das ihr<br />

die Lektüre von Nabokovs Werken bedeutet.<br />

Nachdichtung aus dem Kasachischen von Gert Heidenreich, mit einem Vorwort von<br />

Prof. Dr. Adilbek Alzhanov, geprägter fester Einband mit angeschnittenem Schutzumschlag,<br />

144 Seiten, Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />

Mit Hörbuch-CD im MP3-Format. Vollständige Lesung, Laufzeit: 130 Min.,<br />

Sprecher: Gert Heidenreich, Regie: Antonio Pellegrino, Musik: Julian Heidenreich,<br />

Produktion: Bayerischer Rundfunk 2016<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167557<br />

Kojo Laing<br />

Die Sonnensucher<br />

Der erste afrikanische Großstadtroman<br />

– zwischen traditioneller<br />

afrikanischer Erzählkunst<br />

und dem Aufbruch in die Moderne.<br />

Der ghanaische Schriftsteller Kojo<br />

Laing hat mit diesem Buch das<br />

afrikanische Pendant zu Alfred<br />

Döblins Berlin Alexanderplatz geschaffen.<br />

Gesellschaftliche Stagnation<br />

und wuchernde Korruption<br />

breiten sich im Accra der 1970er Jahren aus – ein tiefer Fall aus der<br />

Euphorie der ersten Jahre nach der Unabhängigkeit 1957. <strong>Das</strong> eröffnet<br />

Spielräume für Ganoven. Aus den vielen Geschichten entsteht die<br />

bunte Parabel einer afrikanischen Metropole und gleichzeitig das<br />

faszinierende Bild eines Landes im gesellschaftlichen Umbruch.<br />

Aus dem Englischen von Susann Urban, geprägter fester Einband mit angeschnittenem<br />

Schutzumschlag, mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos und Illustrationen, Lesebändchen,<br />

240 Seiten, Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167948<br />

Aus dem Englischen von Thomas Brückner, mit einer Nachbemerkung von Ilija Trojanow,<br />

mit einem Glossar der ghanaischen Bezeichnungen, geprägter fester Einband mit<br />

angeschnittenem Schutzumschlag, Lesebändchen, 544 Seiten, Umschlaggestaltung von<br />

Thomas Pradel € 19,95 | SFR 22,50 | NR 167697<br />

HERAUSGEGEBEN VON ILJA TROJANOW<br />

Programm<br />

75


KRIMI<br />

Anna Stern<br />

Der Gutachter<br />

Der Gutachter ist verschwunden.<br />

Und mit ihm sein Fahrrrad, eine<br />

Miniatur-Skulptur von Giacomettis<br />

Katze und eine Kassette, auf der<br />

keine Musik zu hören ist. Er sollte<br />

den ökologischen Zustand eines<br />

Sees beurteilen. Ist der Mann<br />

untergetaucht? Oder hat jemand<br />

sichergestellt, dass er verschwindet?<br />

Polizist Paul Faber findet<br />

nur mühsam neue Teile aus dem<br />

Hinweispuzzle. Angeblich weiß<br />

niemand etwas: Ehefrau, Kollegen, Fischer, Naturschützer. In diesem<br />

raffinierten Krimi durchbrechen immer wieder Passagen eines anderen<br />

Erzählers den nüchternen Bericht der Ermittlungen. Wer dieser<br />

Erzähler ist: Man weiß es nicht. Ist es vielleicht der Gutachter?<br />

Bedruckter und geprägter fester Einband, Lesebändchen, bedrucktes Vorsatzpapier,<br />

256 Seiten, Umschlaggestaltung von joe villion<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 169282<br />

Donna Leon<br />

Ewige Jugend<br />

Commissario Brunettis<br />

fünfundzwanzigster Fall<br />

Brunettis „Silberhochzeitsfall“<br />

ist besonders knifflig: Seit Manuela<br />

in den Canale di San Boldo<br />

stürzte, ist sie in ewiger Jugend<br />

gefangen.<br />

Ihre Großmutter Contessa Lando-Continui<br />

will ihren Frieden<br />

finden und endlich wissen, was damals<br />

wirklich geschah. Doch es gibt<br />

nur wenige Spuren – außer in der Psyche des Opfers. Der Commissario<br />

ermittelt also mit Einfühlungsvermögen in Erinnerungen, unterstützt<br />

von Signorina Elettra und seiner Kollegin Kommissarin Griffoni, deren<br />

private Vergangenheit sich als sehr hilfreich erweist. Leon kritisiert hier<br />

zwischen den Zeilen die Kommerzialisierung der Stadt und deren Folgen<br />

für die Venezianer.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Werner Schmitz, geprägtes Leinen mit<br />

Schutzumschlag, 336 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168936<br />

Andrea Camilleri<br />

<strong>Das</strong> Labyrinth der Spiegel<br />

Commissario Montalbano wagt sich in<br />

gefährliche Gefilde<br />

Camilleri schickt seine Kultfigur<br />

dieses Mal durch einen<br />

wahren Irrgarten.<br />

Denn Commissario Salvo Montalbanos<br />

18. Fall entpuppt sich als<br />

Puzzle aus falschen Fährten und<br />

vermeintlichen Wegweisern. Erst<br />

das Bombenattentat auf eine leere<br />

Lagerhalle. Dann Montalbanos<br />

neue Nachbarn: Er ständig auf<br />

Geschäftsreise, sie sehr hübsch und sehr an anderen Männern interessiert<br />

(auch an Montalbano). Als eine weitere Bombe explodiert<br />

und der Commissario nur knapp unverletzt bleibt, ist er sich sicher:<br />

Jemand lockt ihn absichtlich auf kalte Spuren. Hat die Mafia ihre Hände<br />

im Spiel? Und was steckt wirklich hinter den Avancen der schönen<br />

Nachbarin?<br />

Aus dem Italienischen von Walter Kögler und Rita Seuß, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />

Lesebändchen, 256 Seiten, Umschlaggestaltung von Moni Port<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168715<br />

Martin Walker<br />

Eskapaden<br />

Ein Fall für Bruno, Chef de police<br />

Bruno ermittelt wieder!<br />

Nach der Feier zum 90. Geburtstag<br />

von Brunos Jugendidol Colonel<br />

Marco Desaix, genannt „der<br />

Patriarch“, wird ein Toter gefunden.<br />

Die bürokratischen Mühlen<br />

mahlen in diesem Fall erstaunlich<br />

schnell: der vermeintliche<br />

Selbstmörder wird umgehend<br />

eingeäschert – und Bruno stutzig.<br />

Bei seinen Ermittlungen sieht er sich einer alteingesessenen Familie<br />

gegenüber, die ihren politischen Einfluss geschickt zu nutzen weiß.<br />

Und dann ist da noch das Problem mit den abgemagerten Rehen.<br />

Unser Tipp: Halten Sie etwas Essbares bereit. Kultermittler Bruno<br />

kocht ausgezeichnet und macht Appetit auf die Küche von Walkers<br />

Wahlheimat Périgord.<br />

Aus dem Englischen von Michael Windgassen, Leinen mit Schutzumschlag,<br />

Lesebändchen, 400 Seiten, Umschlaggestaltung von Wolfgang Schaper<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168774<br />

76 Programm


KRIMI<br />

Deon Meyer<br />

Icarus<br />

Ein toter Unternehmer, ein ehemals<br />

trockener Alkoholiker als<br />

Kommissar und ein zwielichtiger<br />

Winzer sind die Hauptfiguren<br />

in diesem Fall mit vielen<br />

Verdächtigen.<br />

Am Strand von Kapstadt wird<br />

die Leiche Ernst Richters entdeckt.<br />

Seine Internetplattform<br />

Alibi verhilft zu sorgenfreien<br />

Seitensprüngen. Bennie Griessel<br />

(kürzlich noch hinter Gittern<br />

wegen einer Prügelei im Suff) nimmt die Ermittlungen auf – und<br />

hängt wieder an der Flasche. Auch den Weinbauern du Toit treibt<br />

Richters Tod um; er ist in zwielichtige Geschäfte verwickelt. Dann<br />

droht ein Unbekannter auf Twitter, die Nutzerdaten von Alibi zu veröffentlichen,<br />

inklusive denen von Politikern.<br />

Aus dem Afrikaans von Stefanie Schäfer, geprägter Leinenband, farbiges Vorsatzpapier,<br />

Lesebändchen, 432 Seiten, Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 16843X<br />

Roger Smith<br />

Stiller Tod<br />

Ein Psychogramm, bei dem die<br />

Grenzen zwischen Täter und Opfer<br />

verschwimmen.<br />

Mit jeder Seite schwankt man mehr<br />

zwischen Mitleid und Abscheu.<br />

Nick Exleys luxuriöses Leben wird<br />

zum Albtraum: Seine vierjährige<br />

Tochter ertrinkt, während der Vater<br />

einen Joint raucht und die Mutter<br />

sich mit dem Liebhaber vergnügt.<br />

Nur einer bekommt mit, was am<br />

Strand passiert – und greift nicht ein: der verbitterte Ex-Polizist Vernon<br />

Saul, eine verwundete, erbarmungslose Seele, die nur das Gefühl von<br />

Macht antreibt. Und die hat er – über Nick, der etwas tut, das alles auf<br />

den Kopf stellt.<br />

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, geprägtes Leinen,<br />

Lesebändchen, 384 Seiten, Umschlaggestaltung von Susanne Will<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 166003<br />

KULTKRIMI<br />

Joe R. Lansdale<br />

Kahlschlag<br />

Nach dem Mord aus<br />

Notwehr an ihrem<br />

gewalttätigen Mann<br />

wird Sunset Jones<br />

überraschend zu<br />

dessen Nachfolgerin:<br />

Sie wird Sheriff von Camp Rapture<br />

im Osten Texas, wir befinden uns in den<br />

1930er-Jahren.<br />

Schnell wird sie in die Aufklärung eines<br />

rätselhaften Doppelmordes hineingezogen<br />

und gerät in einen Strudel aus Gier,<br />

Korruption und brutaler Gewalt.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Katrin<br />

Mrugalla, mit einem Vorwort von Tobias Gohlis,<br />

Klappenbroschur, 416 Seiten, Umschlaggestaltung<br />

von Angelika Richter<br />

€ 15,90 | SFR 17,90 | NR 164434<br />

Anthony Price<br />

Die Chandos-Falle<br />

1944, Normandie.<br />

Die Wirren des Zweiten<br />

Weltkriegs kurz<br />

nach der Invasion<br />

der Alliierten. Mittendrin<br />

der junge<br />

Corporal Jack Butler, Übersetzer der<br />

Chandos-Truppe, die einem wertvollen<br />

Besitz der englischen Krone auf der Spur<br />

sind. Eine Suche zwischen allen Fronten,<br />

ein Roman voller skurriler Figuren, seltsamer<br />

Unfälle und schwindelerregender<br />

Wendungen.<br />

Aus dem Englischen von Thomas Schlück, mit einem<br />

Vorwort von Tobias Gohlis, Klappenbroschur, 358<br />

Seiten, Umschlaggestaltung von Angelika Richter<br />

€ 15,90 | SFR 17,90 | NR 168820<br />

Richard Stark<br />

<strong>Das</strong> Geld war<br />

schmutzig<br />

Die Beute eines Raubs,<br />

versteckt in einer Kirche<br />

in Neuengland. Ein<br />

gerissener Bankräuber,<br />

ein Komplize, der<br />

ausgepackt hat, Scharen von Polizisten,<br />

Kopfgeldjäger und noch mehr Gangster,<br />

die scharf auf die Millionen sind.<br />

Täuschungen, Winkelzüge und atemberaubende<br />

Wendungen: Wieder steht Parker,<br />

Ikone des roman noir, im Mittelpunkt.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Rudolf<br />

Hermstein, mit einem Vorwort von Tobias Gohlis,<br />

Klappenbroschur, 208 Seiten, Umschlaggestaltung<br />

von Angelika Richter<br />

€ 14,90 | SFR 16,90 | NR 16311X<br />

Alle lieferbaren Titel der Kultkrimi-Reihe finden Sie unter www.buechergilde.de<br />

Programm<br />

77


ILLUSTRIERTES BUCH<br />

Karel Čapek / Hans Ticha (Ill.)<br />

Der Krieg mit den Molchen<br />

Neuauflage des Kultromans von 1936!<br />

Die Story: Sprechende Riesenmolche müssen als billige Arbeitskräfte für<br />

die Menschen schuften – bis sie rebellieren. Zwischen Molch und Mensch<br />

entbrennt ein Krieg um die Weltherrschaft. Čapek (einer der bedeutendsten<br />

tschechischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts) parodiert die gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse vor dem Zweiten Weltkrieg hellsichtig und<br />

präzise. Immer wieder warnte er vor Diktatur, vor Faschismus, Nationalismus<br />

und Kommunismus. Sein Buch ist bis heute hochaktuell. Ticha würdigt<br />

dieses Meisterwerk quer durch alle Textsorten mit einer illustrativen<br />

Wundertüte an Stilrichtungen und Ideen.<br />

Aus dem Tschechischen von Eliška Glaserová, geprägter fester Einband, Lesebändchen,<br />

Format: 14,5 x 21,5 cm, 336 Seiten, Gesamtgestaltung von Hans Ticha<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168960<br />

Bruce Chatwin / Sylvie Ringer (Ill.)<br />

Der Vizekönig von Ouidah<br />

Dieser Roman hätte Chatwin beinahe das Leben gekostet: Bei seiner<br />

Recherche über den Sklavenhändler Francisco Felix de Souza in Benin<br />

wurde er festgenommen. Nach seiner Freilassung kehrte er nie mehr<br />

nach Westafrika zurück. Aus den Fakten, die er gesammelt hatte, schuf<br />

Chatwin die fiktive, grausame und fantastische Geschichte des berüchtigten<br />

brasilianischen Sklavenhändlers da Silva, der das Vertrauen des<br />

Königs gewinnt und Vizekönig wird. Schillernd erzählt Chatwin von Macht<br />

und Trieb, von Gier, Luxus und Verblendung. Und beschwört dabei neben<br />

den Schrecken auch die Faszination einer exotischen Welt.<br />

Aus dem Englischen von Anna Kamp, mit einem Vorwort von Bruce Chatwin, mit einem<br />

Nachwort, 28 Illustrationen und illustriertem Vor- und Nachsatz von Sylvie Ringer, gesetzt<br />

aus der Apollin, Format: 18 × 26 cm, bedrucktes und geprägtes Leinen, Lesebändchen,<br />

192 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />

€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 167271<br />

Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />

Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert und nummeriert.<br />

Auflage: 100 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 167298<br />

78 Programm


ILLUSTRIERTES BUCH<br />

Guy de Maupassant / Jim Avignon (Ill.)<br />

Stark wie der Tod<br />

Maupassants Liebes- und Künstlerroman – neu übersetzt und<br />

spektakulär illustriert.<br />

Ein erfolgreicher Pariser Salonmaler lebt schon zehn Jahre in glücklicher<br />

Beziehung mit einer verheirateten Gräfin. Da bricht das Verhängnis in<br />

Gestalt der 18-jährigen Annette, der Tochter der Gräfin, herein, die ihrer<br />

schönen Mutter so sehr ähnelt. Eine elegische Liebesgeschichte und ein<br />

ergreifender Roman über die Vergänglichkeit von Jugend, Schönheit<br />

und Begehren. Der Pop-Art-Künstler Jim Avignon hat diesen Klassiker<br />

der Weltliteratur in seinem unverwechselbaren bunten und plakativen<br />

Stil eindrucksvoll illustriert.<br />

Aus dem Französischen von Caroline Vollmann, mit einem Nachwort von Hermann Lindner<br />

und einer Nachbemerkung von Jim Avignon, mit 26 vierfarbigen Illustrationen und<br />

17 Schwarz-Weiß-Vignetten von Jim Avignon, bedrucktes Leinen, Fadenheftung,<br />

Format: 14,5 x 20,5 cm, 296 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 166402<br />

Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />

Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert und nummeriert.<br />

Auflage: 120 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 166410<br />

Jakob Arjouni / Philip Waechter (Ill.)<br />

Happy Birthday, Türke!<br />

Mit 19 schrieb Jakob Arjouni mit Happy Birthday, Türke! den ersten<br />

von fünf Romanen um den Privatdetektiv Kemal Kayankaya.<br />

Dieser soll ausgerechnet an seinem Geburtstag einen neuen Fall übernehmen:<br />

Ein Türke wurde in einem Bordell ermordet. <strong>Das</strong> interessiert<br />

die Polizei nur mäßig, die Witwe des Opfers jedoch sehr. Überzeugt von<br />

den Argumenten seiner Mandantin (in Form eines 1000-Mark-Scheins),<br />

macht sich Kayankaya mit schnodderigem Sarkasmus an die Arbeit.<br />

Schauplatz ist Arjounis Heimatstadt Frankfurt; seine scharfen Beobachtungen<br />

würzt er mit Hessizismen. Von seinem Antihelden hätte man gern<br />

mehr gelesen; doch Arjouni starb 2013 leider jung.<br />

Mit zahlreichen farbigen Illustrationen, illustriertem Vor- und Nachsatz und einer Nachbemerkung<br />

von Philip Waechter, Format: 15 x 21 cm, silbern geprägtes Leinen, farbige Schrift<br />

auf durchgefärbtem grauem Papier Caribic, Lesebändchen, 196 Seiten, Buchgestaltung von<br />

Cosima Schneider<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168871<br />

Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, Buch und Grafik sind nummeriert<br />

und signiert. Auflage: 120 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 16888X<br />

Programm<br />

79


ILLUSTRIERTES BUCH<br />

Clemens Böckmann / Shyan Siow (Ill.)<br />

Wahrscheinlich war es anders<br />

Dieses Buch ist im wahrsten Sinne des Wortes elefantös – angefangen<br />

beim Einband.<br />

Eine Geschichte wie diese gibt es in jedem Dorf: Jeder kennt sie und niemand<br />

erzählt sie gleich. Ein Dickhäuter soll das Dorf besucht haben. Aber<br />

wirklich gesehen hat ihn niemand. Er fraß Äpfel direkt vom Baum. Oder<br />

Birnen? Oder doch Schweinefutter im Stall? Und war überhaupt jemand<br />

da, der den Elefanten hätte sehen können? Fest steht nur: Sicher ist nichts,<br />

denn wahrscheinlich war es anders. Shyan Siows detailreiche und zarte Illustrationen<br />

bebildern Böckmanns Erzählung darüber, wie Legenden entstehen<br />

und dass Menschen eben kein Elefantengedächtnis haben.<br />

Durchgehend illustriert, bedruckter Einband aus geprägtem Skinflex, Duplexdruck,<br />

Format: 21,5 x 16 cm, 36 Seiten, Einbandgestaltung von Cosima Schneider mit einer<br />

Zeichnung von Shyan Siow<br />

€ 17,– | SFR 18,90 | NR 168847<br />

Arthur Schnitzler / Cynthia Kittler (Ill.)<br />

Casanovas Heimfahrt<br />

Casanova – immerhin der größte Liebhaber aller Zeiten – kann das<br />

Altwerden einfach nicht akzeptieren.<br />

Mit 53 steckt er in einer Lebenskrise. Er vermutet das Ende seiner amourösen<br />

Abenteuer und sehnt sich danach, aus der Verbannung nach Venedig<br />

zurückzukehren. Während er auf einen Gnadenerlass hofft, lebt er im<br />

Hause eines Freundes. Und stellt dessen Nichte Marcolina nach. Doch die<br />

hat bereits einen Verlobten, Lorenzi, und lässt sich auch sonst nicht von<br />

dem Herzensbrecher beeindrucken. Casanova gibt nicht auf – bis es zum<br />

Duell zwischen Alter und Jugend, Morbidität und Potenz kommt.<br />

Shortlist Stiftung Buchkunst 2016<br />

Mit 35 farbigen Illustrationen von Cynthia Kittler und einem Werkstattbericht, gesetzt<br />

aus der New Caledonia, gebunden in bedrucktes Viskosegewebe in Seidenoptik, geprägt,<br />

gesprenkelter Rundumfarbschnitt, Fadenheftung, Lesebändchen, vierfarbig gedruckt,<br />

Format: 14 × 20,5 cm, 216 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168111<br />

Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert und nummeriert.<br />

Auflage: 120 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 16812X<br />

80 Programm


ILLUSTRIERTES BUCH<br />

Patricia Highsmith / Alexandra Rügler (Ill.)<br />

Der talentierte Mr. Ripley<br />

Tom Ripley hat genug davon, ein Niemand zu sein, er will im Wohlstand<br />

leben – genau wie der reiche Unternehmersohn Dickie Greenleaf.<br />

Um sein Ziel zu erreichen, schreckt er auch vor einem Mord nicht<br />

zurück. Diesen neidvollen, gewissenlosen und zugleich überaus faszinierenden<br />

Charakter hat Alexandra Rügler in außergewöhnlichen 3D-Illustrationen<br />

in Szene gesetzt.<br />

Gestalterpreis der Büchergilde 2012<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Melanie Walz, mit einem Nachwort von Paul<br />

Ingendaay, mit 33 3D-Illustrationen, einer Nachbemerkung von Alexandra Rügler und<br />

3D-Brillenvorhalter, gesetzt aus der Quadraat, bedruckter Halbleinenband, farbiges<br />

Vorsatzpapier, Lesebändchen, Format: 16 x 23 cm, 320 Seiten, Buchgestaltung von Katrin<br />

Jacobsen<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 164582<br />

Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />

Limitierte Vorzugsausgabe mit einem 2-farbigen Siebdruck, signiert und nummeriert.<br />

Auflage: 100 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 164590<br />

Michail Bulgakow / Christian Gralingen (Ill.)<br />

<strong>Das</strong> hündische Herz<br />

Was passiert, wenn man einem Straßenköter Hirnanhangdrüse und<br />

Hoden eines schmierigen Kleinkriminellen einpflanzt?<br />

Der Chirurg Filippowitsch kreiert so den „neuen Menschen“. Doch der<br />

zum kommunistischen Genossen mutierte Tiermensch erweist sich bald<br />

nicht nur als echter Halunke: Gewissen- und verantwortungslos, wie er<br />

ist, wird er zur Gefahr für alle. Er bleibt Tier, freilich in Menschengestalt.<br />

Erst die gewaltsame Umkehrung der Operation rettet die Gesellschaft.<br />

Bulgakow verwebt faustische Motive mit Frankensteins Monster, parodiert<br />

die Neumensch-Ideen und persifliert den Fortschrittsglauben – dramatisch,<br />

urkomisch und gruselig zugleich.<br />

Shortlist Stiftung Buchkunst 2016 Joseph Binder Award in GOLD 2016<br />

Aus dem Russischen und mit einem Nachwort von Alexander Nitzberg, mit 36 Illustrationen<br />

und einer Nachbemerkung von Christian Gralingen, bedruckter und geprägter Einband,<br />

eingebundener Pass aus originalem Ausweis-Textil-Papier-Gemisch, Fadenheftung, zwei<br />

Papiersorten (Werkdruck natur und blau), vierfarbig gedruckt, Format: 14,8 x 21,5 cm,<br />

200 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168219<br />

Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert und nummeriert.<br />

Auflage: 120 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 168227<br />

PROGRAMM<br />

81


ILLUSTRIERTES BUCH<br />

Marie Wolf<br />

Die Wahrheit<br />

Was ist die Wahrheit? Ist sie wahr? Dieselbe Geschichte zweimal in<br />

einem Buch. Allerdings mit anderen Bildern.<br />

Die Bilder im linken Teil deutet man als Märchen um den kleinen Edward,<br />

der gegen den bösen Sheriff kämpft. David gegen Goliath. Aber stimmt<br />

das? Denn im rechten Teil zeigen die Bilder statt des netten Jungen einen<br />

Rowdy, der den Sheriff bestiehlt und Unglück über das Dorf bringt.<br />

Wolf spielt mit unseren Seh- und Lesegewohnheiten. Zeigt, wie Bilder<br />

manipulieren können. Wie leicht sie unser Urteil durch Perspektive,<br />

Blickführung und Farbe beeinflussen. Ein Erlebnis, entstanden aus der<br />

magischen Verknüpfung von Wort und Bild.<br />

Durchgehend farbig illustriert, gesetzt aus der Celeste, bedrucktes Leinen mit zwei<br />

nebeneinander liegenden Buchblöcken, offene Fadenheftung, zwei Lesebändchen,<br />

Format: 21,5 x 15,8 cm, 60 Seiten, Buchgestaltung von Marie Wolf<br />

€ 22,– | SFR 24,90 | NR 167891<br />

DIE TYPOGRAPHISCHE BIBLIOTHEK<br />

Novalis<br />

Blüthenstaub<br />

Mit vier Fragmenten von Friedrich Schlegel<br />

Mit dieser Textsammlung betritt Friedrich von Hardenberg 1798<br />

die literarische Bühne.<br />

Die 114 philosophischen Betrachtungen machen ihn, der sich fortan<br />

Novalis nennt, schlagartig bekannt. Sie enthalten einige Hauptideen,<br />

die für seine weitere Entfaltung entscheidend sind. Dazu gehört die<br />

Frage nach der Beziehung zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen<br />

dem transzendentalen Bewusstsein und den Dingen und Wesen, die<br />

uns umgeben. Die Sammlung enthält Gedanken zur politischen Kultur<br />

sowie Folgerungen aus wissenschaftlichen Beobachtungen. Novalis‘<br />

poetischer Auftakt ist ein Schlüssel zu seinem Werk und zur Philosophie<br />

der Romantik.<br />

Mit einem Text von Hans Jürgen Balmes, herausgegeben, gestaltet und mit einer Nachbemerkung<br />

von Klaus Detjen, Englische Broschur, Format 16 x 24 cm, 96 Seiten<br />

€ 29,– | SFR 33,– | NR 168944<br />

82 Programm


ILLUSTRIERTES BUCH<br />

Sei Shōnagon<br />

Kopfkissenbuch<br />

Ein Bündel edlen Papiers diente Sei Shōnagon vor tausend Jahren als<br />

Notizbuch.<br />

Ihm vertraute sie an, was ihr durch den Kopf ging, darunter Vertrauliches<br />

und Delikates aus den Privatgemächern des Kaiserpalasts. Ob sie geistreiche<br />

Zwiegespräche schildert, ein intimes Tête-à-Tête oder das Schwertlilienfest<br />

ausmalt – ihre Impressionen wirken wie mit dem Tuschepinsel hingetupfte<br />

Ewigkeitsbilder. Nie hat man eine Frau inspirierter über sich und<br />

ihre Welt plaudern hören!<br />

Sei Shōnagons Telegramme aus einer sagenhaften Hochkultur gewähren<br />

tiefe Einblicke in das Japan der Heian-Zeit wie auch ins Seelenleben<br />

der Verfasserin selbst. Ihr radikal subjektives Bekenntnisbuch,<br />

erstmals vollständig ins Deutsche übersetzt und dabei von aller falschen<br />

Süßlichkeit befreit, bezaubert durch seinen klaren, ungekünstelten Ton.<br />

Aus dem Japanischen von Michael Stein, bedruckter und foliengeprägter Einband, farbige<br />

Fadenheftung, Zweifarbdruck auf Satinpapier, 384 Seiten<br />

€ 59,95 | SFR 67,– | NR 199262<br />

Die Apokalypse<br />

Apokalyptische Reiter, Unheil kündende Engel mit Posaunen, der<br />

Zorn Gottes in sieben Schalen, Krieg, Geschwüre und Feuersbrunst ...<br />

Wenige Bücher können es an rauschhaften Visionen mit der „Offenbarung<br />

des Johannes“ aufnehmen, diesem bis heute geheimnisvollen<br />

Teil des Neuen Testaments. Die vorliegende Neuübersetzung von Kurt<br />

Steinmann unterstreicht den literarischen Rang des gewaltigsten aller<br />

Endzeitszenarien.<br />

Die Apokalypse fasziniert mit einer Bilderwelt von poetischer Schönheit<br />

und expressiver Drastik. Wie in einem Fiebertraum verschmelzen<br />

Mensch und Tier, stehen Himmel und Erde in Flammen, blasen Engel<br />

und göttliche Gestalten zum Gericht über Verfehlungen und Kleinmut.<br />

Schaudernd stellt man fest, dass selten blutigere Rache geübt wurde<br />

als bei diesem Feldzug gegen Ungläubige.<br />

Aus dem Altgriechischen von Kurt Steinmann, einem Nachwort von Jürgen Kaube,<br />

foliengeprägter und mit Naturpapier überzogener Prachtband, zweifarbiger Schmucksatz,<br />

bedruckter Schmuckschuber, 176 Seiten, illustriert von Daniel Egnéus<br />

€ 49,95 | SFR 56,– | NR 199270<br />

Programm<br />

83


GRAPHIC NOVEL<br />

Sebastian Rether<br />

Foc / Feuer<br />

Reduzierter Illustrationsstil trifft emotionale Sprengkraft!<br />

Rether skizziert die Notizen seines Großvaters aus den Jahren 1939<br />

bis 1945. Als junger Soldat führte dessen Weg von Rumänien an die<br />

Grenze zu Russland, über Frankreich, Richtung Italien und zurück nach<br />

Hermannstadt. Wenige Striche und kurze Bemerkungen umreißen die<br />

Entmenschlichung durch Krieg. Soldaten und ihr Kriegsgerät sind Tiere –<br />

Schildkröten als Panzer, Schutzsuchende hündische Soldaten, eine Luftwaffe<br />

aus Vögeln. Häufig fehlen den Figuren die Gesichter. Und doch<br />

transportieren die Illustrationen eine Vielfalt an Gefühlen. Ein buchstäblich<br />

entwaffnendes Zeugnis jener Zeit.<br />

Fester Einband mit strukturiertem Papier, extra schmales Lesebändchen,<br />

Format 17 x 24 cm, 368 Seiten<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168723<br />

Sebastian Lörscher<br />

A bisserl weiter geht’s immer!<br />

Mit dem Skizzenbuch durch das wilde Österreich<br />

Österreich ganz neu und unbekannt? Ja!<br />

Als Erlebender und Erzähler reist Lörscher zeichnend unter anderem<br />

durch Tirol, Graz und entlang der steirischen Eisenstraße. Er hört, was<br />

man sich am Würstelstand oder in der Senioren-Sauna erzählt. Und die<br />

traditionellen Lieder in Wirtshäusern. Ein besonderes Schmankerl: der<br />

Humor und die Sprache von philosophierenden Bergbauern oder feinen<br />

Wiener Damen. <strong>Das</strong>s „fladern“ stehlen bedeutet, erfuhr Lörscher allerdings<br />

auf einem Pfarrei-Flohmarkt – „Was heißt ‚Ich stehle mir einen<br />

Truthahn‘ auf Russisch?‘ – Fladimir Putin.“<br />

Longlist Stiftung Buchkunst 2016<br />

Durchgehend farbig illustriert, bedruckter fester Einband, gelber Farbschnitt, Lesebändchen,<br />

Format 17,5 × 24,5 cm, 144 Seiten, Buchgestaltung von Sebastian Lörscher<br />

€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 167875<br />

84 Programm


GRAPHIC NOVEL<br />

Albert Camus / Katia Fouquet (Ill.)<br />

Jonas oder Der Künstler bei der Arbeit<br />

Camus als Comic.<br />

1957 erscheint in Frankreich Albert Camus‘ Erzählung über den Aufstieg<br />

und Fall des jungen Künstlers Jonas. Mit großem Feingefühl thematisiert<br />

Camus darin den Urkonflikt jeder Künstlerexistenz: die berauschende<br />

Freiheit des künstlerischen Schaffens in Einklang zu bringen<br />

mit den ökonomischen Zwängen und Abhängigkeiten des Alltags. Die<br />

Graphic Novel der Berliner Illustratorin Katia Fouquet spannt nun einen<br />

Bogen zwischen Comic, Kunstkatalog und Skizzenbuch und schafft damit<br />

eine Parallele zwischen ihrer eigenen Arbeit als Künstlerin und der<br />

Arbeit von Jonas.<br />

Aus dem Französischen von Guido G. Meister, erstmals als Graphic Novel umgesetzt von<br />

Katia Fouquet, bedrucktes Leinen, 160 Seiten, Buchgestaltung von Katia Fouquet<br />

€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 16597X<br />

Gottfried Keller / Martin Krusche (Ill.)<br />

Kleider machen Leute<br />

Diese Graphic Novel bläst den Schullektüre-Staub von der Verwechslungskomödie<br />

um den armen Schneider Strapinski.<br />

Illustrator Martin Krusche verlegt dessen Abenteuer in die moderne<br />

Großstadt und verwandelt ihn in einen Dandy von heute. Dank seiner<br />

guten Garderobe gilt er plötzlich als reicher Graf. Nahezu lächerlich<br />

übertrumpfen sich die Stadtbewohner gegenseitig mit Aufwartungen<br />

und Geschenken. Strapinski fürchtet aufzufliegen und will fliehen – bis<br />

er Nettchen trifft, seine große Liebe.<br />

Der Klassiker mit seinem sprichwörtlich gewordenen Titel nimmt die<br />

Oberflächlichkeit und Unterwürfigkeit gegenüber den Reichen und<br />

Schönen humorvoll aufs Korn – künstlerisch herausragend umgesetzt<br />

vom jungen Berliner Illustrator Martin Krusche.<br />

Shortlist Stiftung Buchkunst 2016<br />

Eine Graphic Novel von Martin Krusche mit vollständigem Originaltext und einer Nachbemerkung<br />

des Illustrators, bedruckte Wildseide, Fadenheftung, vierfarbig gedruckt,<br />

Format 21 x 25 cm, 152 Seiten, Buchgestaltung von Martin Krusche<br />

€ 25,– | SFR 28,50 | NR 167999<br />

Programm<br />

85


DIE TOLLEN HEFTE<br />

Stephan Krass / Kitty Kahane (Ill.)<br />

Poetischer Doppelpass<br />

Tolles Heft 30<br />

Zum literarischen Aufwärmen<br />

vor der Fußball-Europameisterschaft.<br />

Beim Buchstaben-Künstler Stephan<br />

Krass werden aus „Rasengöttern“<br />

plötzlich „Sorgentäter“. Und „aus<br />

der Tiefe des Raumes“ wird „die<br />

Seefrau des Traumes“. Wer an solchen<br />

Fußball-Anagrammen seine<br />

Freude hat, ebenso wie an kabbalistisch-heiteren<br />

Gedichten rund um<br />

die schönste Nebensache der Welt,<br />

wird das Tolle Heft Nummer 30 lieben<br />

– zumal das von Kitty Kahane liebevoll gestaltete Heft ein kleines<br />

Gesamtkunstwerk bildet. Ein Freundschaftsspiel zwischen Poesie und<br />

Fußball, eine Allianz von Buchstaben und Bällen.<br />

Hrsg. von Armin Abmeier, Original-Flachdruckgrafik in vier Sonderfarben, mit einem<br />

Plakat, Fadenknotenheftung mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | NR 160307<br />

Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />

Vorzugsausgabe mit einem 3-farbigen Siebdruck, Auflage: 150 Exemplare<br />

€ 49,90 | SFR 56,– | NR 161303<br />

Henning Wagenbreth<br />

Honky Zombie Tonk – Die blauen Geister von New Orleans<br />

Tolles Heft 39<br />

Tauchen Sie ein ins New Orleans<br />

des frühen 20. Jahrhunderts.<br />

Eine Hommage an eine<br />

Stadt, ihre Helden und Heldinnen.<br />

Und den Jazz.<br />

Marie Laveau – Voodoo-Priesterin,<br />

Friseurin und Mutter 15 unehelicher<br />

Kinder – ist die Geburtshelferin<br />

des Jazz. Der neue Klang entsprang<br />

dem musikalischen Mit- und Gegeneinander<br />

von Kreolen, ehemaligen<br />

Sklaven und Weißen. Henning<br />

Wagenbreth, selbst großer Jazz-Fan und -Kenner, charakterisiert<br />

Menschen wie Louis Armstrong, Bürgermeister Storyville, Prostituierte<br />

und Boxer John Johnson auf seine unnachahmliche Weise in<br />

gereimten Mehrzeilern.<br />

Hrsg. von Rotraut Susanne Berner, Original-Flachdruckgrafik in vier Sonderfarben, mit<br />

einer Beilage, Fadenknotenheftung mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />

€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 160390<br />

86 Programm


DIE TOLLEN HEFTE<br />

Kristin Foltan<br />

Der Kunstraub von Rotterdam<br />

Tolles Heft 44<br />

2012 in Rotterdam: In weniger als<br />

fünf Minuten werden sieben millionenschwere<br />

Gemälde gestohlen,<br />

darunter Werke von Picasso, Matisse<br />

und Gauguin!<br />

Die Diebe schneiden sie mit Teppichmessern<br />

aus ihren Bilderrahmen,<br />

rollen sie zusammen und tragen sie<br />

aus dem Museum. Foltan zeigt den<br />

spektakulären Coup, die doch nicht so<br />

professionellen Täter und das absurde<br />

Ende der Geschichte. Sie spielt mit der<br />

Ästhetik von Pulp-<strong>Magazin</strong>en und<br />

entlehnt aus traditionellen Moritaten. Die Lebendigkeit der Bilder, ihre<br />

naive Anmutung und der Umgang mit der Drucktechnik sprechen eine<br />

ganz eigene und unverstellte Sprache.<br />

Nach einem Bericht der Berliner Zeitung vom 19. Juli 2013 von Ingeborg Ruthe, hrsg.<br />

von Rotraut Susanne Berner, Original-Flachdruckgrafik in vier Sonderfarben, mit einer<br />

Beilage, Fadenknotenheftung mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />

€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 160447<br />

Vorzugsausgabe mit einem Linoldruck, Auflage: 150 Exemplare<br />

€ 49,90 | SFR 56,– | NR 161443<br />

H.G. Wells / Katja Spitzer (Ill.)<br />

Die seltsame Orchidee<br />

Tolles Heft 42<br />

„Mir passiert nie etwas, ich<br />

möchte wissen, warum?“<br />

Wedderburn, ein unbedeutender<br />

Junggeselle, sehnt sich nach Abwechslung<br />

– und bekommt mehr<br />

davon, als ihm guttut. Er sammelt<br />

Orchideen in der Hoffnung, dass<br />

die verschrumpelten Knollen zu<br />

etwas Wunderbarem werden, einem<br />

Abenteuer. Eine unbekannte<br />

Sorte entwickelt sich zu einer wahren<br />

Schönheit. Doch: „Sie verströmt<br />

einen schweren, unerträglichen Duft, der betäubend wirkt.“ Gut,<br />

dass da noch Wedderburns Haushälterin ist, die ihn mit Nüchternheit<br />

und Umsicht versorgt. Wells verwebt in dieser Kurzgeschichte Science-Fiction<br />

und Horror.<br />

Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />

Aus dem Englischen von Ursula Spinner, hrsg. von Rotraut Susanne Berner, Original-Flachdruckgrafik<br />

in fünf Sonderfarben, mit einer Beilage, Fadenknotenheftung<br />

mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />

€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 160420<br />

Programm<br />

87


SACHBUCH<br />

Peter Wohlleben<br />

<strong>Das</strong> Seelenleben der Tiere<br />

Liebe, Trauer, Mitgefühl – erstaunliche Einblicke<br />

in eine verborgene Welt<br />

Wussten Sie, dass Raben lieben<br />

und Eichhörnchen einander Namen<br />

geben?<br />

Peter Wohlleben untermauert mit<br />

neusten Erkenntnissen aus der Wissenschaft<br />

und seinen eigenen Beobachtungen<br />

als Förster, was viele<br />

bereits vermuteten: Tiere haben ein<br />

Gefühlsleben wie wir. Dabei unterscheidet Wohlleben nicht zwischen<br />

tierischen und menschlichen Gefühlen: „Für mein Verständnis gibt es<br />

keine zweierlei Arten von Trauer, Schmerz oder Liebe.“ In seinem Buch<br />

geht es u. a. um Scham und Reue, Begierde, Mitgefühl und Angst. Vielleicht<br />

macht es uns bewusst, dass andere Lebewesen uns näher sind<br />

als bisher angenommen – und wie sich unser Handeln auf sie auswirkt.<br />

Giovanni Frazzetto<br />

Der Gefühlscode<br />

Fester Einband mit Schutzumschlag, Lesebändchen, durchgefärbtes und strukturiertes<br />

Vorsatzpapier, 240 Seiten, Umschlaggestaltung von Katja Holst<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 169223<br />

Die Entschlüsselung unserer Emotionen<br />

Der Gefühlscode klang für mich, ehrlich gesagt, zunächst nach<br />

einem verkappten Selbsthilfebuch. Zum Glück habe ich es aber<br />

dann doch in die Hand genommen und war schnell gefesselt von<br />

Frazzettos Erzählung. Letzteres ist es nämlich, eine Erzählung.<br />

Frazzetto beginnt mit beispielhaften Anekdoten aus seinem Leben,<br />

die Ausprägungen eines bestimmten Gefühls (Wut, Angst,<br />

Freude etc.) zeigen. Er schlägt einen Bogen über Theater, Kunst<br />

oder Philosophie und erforscht somit zunächst die Entwicklung<br />

der gesellschaftlichen Deutung dieses Gefühls. Erst dann vervollständigt<br />

Frazzetto das Bild mit aktuellen Erkenntnissen aus der<br />

Neurowissenschaft.<br />

Dadurch liest sich das Buch spannend wie ein Roman und vermittelt<br />

gleichzeitig ein fundiertes Wissen, da man die Informationen<br />

mit der erlebten Alltagswelt verknüpfen kann.<br />

Übrigens beschreibt Frazzetto selbst sein Staunen darüber, wie<br />

wenig praktische Anwendungen seines Wissens es über das<br />

menschliche Gehirn gibt – also kein Selbsthilfebuch.<br />

Empfohlen von Lisa Stöhr<br />

Büchergilde Buchhandlung & Galerie, Frankfurt am Main<br />

Alastair Bonnett<br />

Die seltsamsten Orte der Welt<br />

Es gibt Orte, die tauchen auf<br />

und unter. Orte, die niemand<br />

haben will oder die alle haben<br />

wollen. Bonnett versammelt<br />

47 davon in einer Mischung aus<br />

spannendem Sachbuch, schrägem<br />

Reiseführer und Liebesbrief<br />

an den Ort.<br />

Die Botschaft: Es gibt noch so viel<br />

zu entdecken! Man muss sich nur<br />

auf den Weg machen. Bonnett<br />

berichtet von versteckten Labyrinthen, verlassenen und überbauten<br />

Städten, Niemandslanden und Ausnahmeräumen. Dabei hat er auch<br />

immer die Gesellschaft im Blick: ihre Wünsche und Probleme, ihre<br />

Verfehlungen und Errungenschaften, Ernüchterndes und Kurioses.<br />

Denn zu fast allen Orten gehört der Mensch – mal unschein-, mal unmittelbar.<br />

Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />

Aus dem Englischen von Klaus Binder und Bernd Leineweber, fester Einband mit<br />

Schutzumschlag, Lesebändchen, 384 Seiten, Umschlaggestaltung von Kunst oder<br />

Reklame € 18,95 | SFR 21,50 | NR 167158<br />

Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn, fester Einband mit Schutzumschlag,<br />

Lesebändchen, 296 Seiten, Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168839<br />

88 Programm


SACHBUCH<br />

Konrad Liessmann<br />

Geisterstunde<br />

Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift<br />

Niemand weiß mehr, was Bildung<br />

bedeutet, aber alle fordern<br />

ihre Reform.<br />

Ein regelrechter Markt hat sich<br />

etabliert, auf dem Experten, Agenturen,<br />

Lobbyisten und Politiker<br />

ihr (Un-)Wesen treiben. Was sich<br />

abzeichnet in Klassenzimmern,<br />

Hörsälen und Co., in der virtuellen<br />

Welt und der realen Politik, unterzieht<br />

Liessmann einer scharfen und pointierten Kritik. Hinter der<br />

Lust an der Polemik steht ein ernstes Anliegen: Bildung und Wissen<br />

wieder eine Chance zu geben – befreit vom Dogma der Nützlich- und<br />

Verwertbarkeit. Denn „Mensch sein bedeutet mehr, als beschäftigungsfähig<br />

zu sein“.<br />

EDITION ZEITKRITIK<br />

Geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 192 Seiten, Umschlaggestaltung<br />

von Klaus Detjen<br />

€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 16776X<br />

Glenn Greenwald<br />

Die globale Überwachung<br />

Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste<br />

und die Folgen<br />

Unbedingt empfohlen! Dieses Buch<br />

bringt das Ausmaß der Massenüberwachung<br />

ans Licht.<br />

<strong>Das</strong> Überwachungssystem der US-Regierung<br />

wertet weltweit elektronische<br />

Kommunikation aus. Dieser eklatante<br />

Rechtsbruch bewog den NSA-Infrastrukturanalytiker<br />

Edward Snowden, sich mit dem Journalisten<br />

Greenwald zu treffen, um die massive Bedrohung der Privatsphäre<br />

im digitalen Zeitalter öffentlich zu machen. Anhand von über 120<br />

streng geheimen Dokumenten gibt Greenwald Einblick in die Strukturen<br />

und Strategien der NSA. <strong>Das</strong> Buch ist eine Warnung, der man Gehör<br />

schenken sollte.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Gabriele Gockel, Robert Weiß, Thomas Wollermann<br />

und Maria Zybak, fester Einband mit Schutzumschlag, 368 Seiten, Umschlaggestaltung<br />

von Kunst oder Reklame<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 167417<br />

Ruben Pfizenmaier u. a. (Hg.)<br />

Auf dem Markt der Experten<br />

Zwischen Überforderung und Vielfalt<br />

Wohin wir auch schauen, sie sind<br />

da: die sogenannten Experten.<br />

Aber brauchen wir die überhaupt?<br />

Für jedes potenzielle Problem<br />

steht ein Experte bereit: Sport, Ernährung,<br />

Geld, Kindererziehung,<br />

sogar Schlafens- und Toilettenzeit.<br />

Aber wer ist wirklich Experte? Und<br />

wer tut nur so? <strong>Das</strong> Buch führt<br />

durch das Gewimmel der Gutachter und Lobbyisten, Ernährungs-,<br />

Glücks- und Stilberater, der Quacksalber und Trendforscher und beleuchtet<br />

– oft augenzwinkernd – die unterschiedlichen Facetten des<br />

Themas. Die vielfältigen Gedanken haben sich u. a. Ulrike Draesner,<br />

Harald Martenstein, Ralph Caspers, Elisabeth Ruge, Franz Walter und<br />

Wilhelm Schmid gemacht.<br />

Mit Illustrationen von Malte Grabsch, Lesebändchen, zweifarbig gedruckt, 208 Seiten<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168480<br />

Laura Markert, Yvonne<br />

Moser, Lilli Scheuerlein<br />

Fluchtatlas<br />

Im Gegensatz zu einem herkömmlichen<br />

Atlas steht der Fluchtatlas nicht<br />

für die Freiheit, jeden erdenklichen<br />

Ort dieser Welt bereisen zu können.<br />

Vielmehr steht er für den unfreien<br />

Menschen, der gezwungen ist, seine<br />

Heimat zu verlassen. In den Kapiteln<br />

Heimat, Flucht und Schutz werden die Flüchtlinge auf ihrem schier endlosen<br />

Weg begleitet. Klare Grafiken verdeutlichen das Ausmaß des Problems,<br />

Einzelschicksale durchbrechen das Raster. Die drei Autorinnen<br />

und Gestalterinnen übernehmen übliche Elemente von Atlanten, verändern<br />

diese und passen sie an das Thema Flucht und Asyl an. Die subtile<br />

und zurückhaltende Gestaltung bildet zusammen mit den Rahmenelementen,<br />

Legenden und Infografiken das Fundament. Persönliche Kommentare<br />

vermitteln, dass hinter jeder Zahl, jedem Asylverfahren, jedem<br />

Einzelbett in der Massenunterkunft ein Mensch steht.<br />

Ausgabe Edition Büchergilde<br />

Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />

Geprägtes Leinen, Lesebändchen, Fadenheftung, durchgehend farbig,<br />

Format: 24 x 34 cm, Text, Fotografie, Diagramme, 144 Seiten<br />

€ 29,95 | SFR 34,– | NR 168979<br />

Programm<br />

89


SACHBUCH<br />

Bruno Preisendörfer<br />

Als unser Deutsch erfunden wurde<br />

Reise in die Lutherzeit<br />

Treffen Sie Albrecht Dürer beim<br />

Malen, Hans Sachs beim Versemachen<br />

und Luthers Frau Katharina<br />

von Bora bei der Haushaltsführung!<br />

Mit seinem neuesten Werk legt<br />

Bruno Preisendörfer ein Mosaik<br />

aus Alltagssituationen der Lutherzeit<br />

vor. Er schaut dem Reformator<br />

selbst über die Schulter, aber auch<br />

Zeitgenossen wie Götz von Berlichingen und den Fuggern. Es geht<br />

um die Mühsal des Alltags, Bauernaufstände, Überfälle auf Nürnberger<br />

Kaufleute sowie die Angst vor der Pest und dem Jüngsten<br />

Gericht. Mit solch konkreten Beispielen bringt Preisendörfer diesen<br />

Epochenumbruch im Spätmittelalter bzw. der Frühen Neuzeit im<br />

wahrsten Sinne des Wortes nahe.<br />

NDR Kultur Sachbuchpreis 2016<br />

Leinen mit Schutzumschlag, 480 Seiten plus 16 Seiten Bildteil, Lesebändchen,<br />

Umschlaggestaltung von Katja Holst<br />

€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 169169<br />

Peter Frankopan<br />

Licht aus dem Osten<br />

Ein neue Geschichte der Welt<br />

Dieses fundierte Geschichtsbuch<br />

ist ein packender Augenöffner!<br />

Der britische Historiker Peter<br />

Frankopan erklärt, warum der<br />

Nahe und Mittlere Osten eine<br />

Region ist, die bis heute das Weltgeschehen<br />

prägt. Er erzählt von<br />

den ersten Hochkulturen und den<br />

drei monotheistischen Weltreligionen,<br />

die sich aus dem Osten<br />

über die ganze Welt verbreiteten. Er legt dar, warum der Westen lange<br />

uninteressant war – für die Heerführer der Antike und als Quelle<br />

von Innovationen. Und er rüttelt damit kräftig am europazentrierten<br />

Weltbild. Orient und Okzident sind eben viel stärker miteinander verwoben,<br />

als vielen bisher bewusst war.<br />

Aus dem Englischen von Michael Bayer und Norbert Juraschitz, fester Einband mit<br />

Schutzumschlag, 944 Seiten plus 16 Seiten Bildteil, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />

Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />

€ 34,– | SFR 38,– | NR 169150<br />

Bernie Krause<br />

<strong>Das</strong> große Orchester der Tiere<br />

Vom Ursprung der Musik in der Natur<br />

Ein akustisches und ökologisches<br />

Manifest.<br />

Seine Leidenschaft für die Natur<br />

hat den amerikanischen Musiker<br />

Bernie Krause zum Forscher und<br />

Pionier der „Biophonie“ gemacht,<br />

des Sounds des Lebens. Vierzig<br />

Jahre lang hat er die Welt bereist<br />

und die ungeschriebene Partitur<br />

der Tiere erkundet. Er hat am Amazonas<br />

Jaguare bei der nächtlichen Jagd belauscht, Diane Fosseys Gorillas<br />

besucht und den Gesang der Buckelwale aufgenommen. Sein<br />

Buch liest sich wie ein Abenteuerroman und ist ein leidenschaftliches<br />

Plädoyer für die Erhaltung einer bedrohten Ressource: der Musik der<br />

Wildnis.<br />

Aus dem Englischen von Sonja Schumacher und Gabriele Gockel, fester Einband mit<br />

Schutzumschlag, 272 Seiten, Umschlaggestaltung von Wolfgang Schaper<br />

Klangbeispiele unter www.kunstmann.de/orchester<br />

€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 166941<br />

Tim Weiner<br />

FBI<br />

Die wahre Geschichte einer legendären<br />

Organisation<br />

Berühmt und berüchtigt: das FBI.<br />

Einige setzen ihre Hoffnung<br />

in den Kampf seiner „Special<br />

Agents“ gegen organisiertes Verbrechen,<br />

Korruption und Terrorismus.<br />

Andere halten es aufgrund<br />

seiner illegalen Verhaftungen,<br />

Einbrüche und Lauschangriffe für<br />

einen sinistren Staat im Staate.<br />

Doch was ist Legende, was ist Realität?<br />

Sein glänzend recherchiertes und spannend geschriebenes Buch,<br />

das u. a. auf bislang unbekannten Quellen basiert, erhellt auf eindrucksvolle<br />

Weise dunkle Seiten der amerikanischen Geschichte und<br />

stellt die Machenschaften des FBI in einen profunden politischen<br />

Kontext. Ein Buch, packender als ein Thriller.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Christa Prummer-Lehmair, Sonja Schuhmacher<br />

und Rita Seuß, fester Einband mit Schutzumschlag, 704 Seiten<br />

€ 12,95 | SFR 14,90 | NR 16535X<br />

90 Programm


SACHBUCH<br />

Lyndal Roper<br />

Der Mensch Martin Luther<br />

Die Biographie<br />

Wie kam es eigentlich zur Reformation?<br />

Zum 500. Jubiläum des Reformationstages<br />

klärt die renommierte<br />

Oxford-Historikern Lyndal Roper<br />

nicht nur diese Frage, sondern<br />

macht „den ganzen Luther“ und<br />

seine Welt umfassend greifbar.<br />

Sie hat sich 10 Jahre lang mit dieser<br />

faszinierenden Persönlichkeit<br />

beschäftigt, die Quellen neu gelesen und diesen Mann voll und ganz<br />

durchdrungen. Sogar seine Träume bezieht sie ein. Eines seiner großen<br />

Themen: den Körper, der doch mit dem Geist eine Einheit bildet,<br />

vom Makel der Sünde zu befreien. Ropers Werk richtet sich an alle,<br />

die Luther und die Reformation neu entdecken wollen – oder zum<br />

ersten Mal.<br />

Aus dem Englischen von Holger Fock und Sabine Müller, fester Einband mit<br />

Schutzumschlag, 736 Seiten, mit einer 8-seitigen farbigen Bildtafel und zahlreichen<br />

Schwarz-Weiß-Zeichnungen, Lesebändchen, Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />

€ 25,– | SFR 28,50 | NR 169142<br />

Tim Flannery<br />

Auf Gedeih und Verderb<br />

Die Erde und wir: Geschichte und Zukunft<br />

einer besonderen Beziehung<br />

Wie viel wir aus der Geschichte<br />

der Menschheit lernen können,<br />

geht oft im Alltagstrubel unter.<br />

Dabei betrifft es jeden von uns –<br />

immer. Der Biologe und Zoologe<br />

Tim Flannery ermöglicht uns mit<br />

diesem Buch einen faszinierenden<br />

Einblick in unsere Geschichte.<br />

Mit vielen Beispielen und einem<br />

leichtfüßigen Erzählstil führt er uns durch die Kapitel. Wir Leser<br />

können ihm mühelos folgen. Viel Verblüffendes, Spannendes und<br />

Neues erfahren wir so. Er lässt uns nicht allein mit den teils niederschmetternden<br />

Erkenntnissen, wie der Mensch die Erde ausgebeutet<br />

hat. Eine interessante und spannende Lektüre.<br />

Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer, fester Einband mit Schutzumschlag, mit<br />

einem Nachwort von Tim Flannery, 356 Seiten, Umschlaggestaltung von Susanne Will<br />

€ 9,95 | SFR 11,50 | NR 164825<br />

Ahmad Mansour<br />

Generation Allah<br />

Der Mann weiß, wovon er spricht:<br />

Mansour, ehemals radikaler Islamist,<br />

blickt mit Insiderwissen<br />

auf die andauernde Islamismusdebatte.<br />

Und belegt, warum sie<br />

falsch geführt wird.<br />

Er macht deutlich, wie unterschiedlich<br />

die Wege in die Radikalisierung<br />

sind und welche<br />

Parallelen es gibt. Der Psychologe<br />

arbeitet mit Familien von radikalen<br />

Jugendlichen. In zahlreichen Projekten setzt er sich für eine<br />

konstruktive Prävention ein. Dafür, die Jugendlichen zu erreichen,<br />

bevor sie sich radikalisieren. Mansour schreibt offen und ehrlich. Und<br />

manchmal auch provokativ, um die Dringlichkeit eines Umdenkens<br />

im Kampf gegen Extremismus zu unterstreichen.<br />

EDITION ZEITKRITIK<br />

Geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 240 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Klaus Detjen<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168782<br />

Victor Klemperer<br />

Man möchte immer weinen<br />

und lachen in einem<br />

Revolutionstagebuch 1919<br />

Klemperers bewegendes Zeugnis<br />

der chaotischen Zeit nach<br />

dem Ersten Weltkrieg und des<br />

Scheiterns der Münchener<br />

Räterepublik.<br />

Ein spannendes Gesamtbild dieses<br />

entscheidenden Wendepunktes<br />

der deutschen Geschichte aus<br />

unmittelbarem, klug wiedergegebenem<br />

Erleben. Der junge Klemperer<br />

verfasste im belagerten München 1919 Zeitungsartikel, die nie<br />

veröffentlicht wurden – neben intimen Porträts von den Akteuren der<br />

Stunde wie Kurt Eisner auch scharfsinnige Einordnungen der aktuellen<br />

Ereignisse. Später ergänzte er dieses Revolutionstagebuch mit<br />

autobiografischen Aufzeichnungen bis 1942.<br />

Mit einem Vorwort von Christopher Clark und einem historischen Essay von Wolfram<br />

Wette, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 272 Seiten plus Bildteil, Umschlaggestaltung<br />

von Angelika Richter<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168243<br />

Programm<br />

91


SACHBUCH<br />

Harald Welzer<br />

Die smarte Diktatur<br />

Der Angriff auf unsere Freiheit<br />

Die smarte Diktatur kommt ganz<br />

unauffällig an die Macht: weil<br />

wir aus Bequemlichkeit selbst<br />

liefern, was für Überwachung<br />

notwendig ist.<br />

Mit jedem Klick, jedem Online-Schnäppchen,<br />

jedem Datensatz<br />

zum Quantified Self geben<br />

wir Selbstbestimmung ab – und<br />

damit die Freiheit, die wir uns vor<br />

noch nicht allzu langer Zeit hart<br />

erkämpft hatten. Welzer hält unserer Gesellschaft den Spiegel vor. Er<br />

zeigt die Zusammenhänge zwischen Big Data, Klimawandel, Migration,<br />

Landraub und Ungleichheit. Und wie wir als Konsumzombies die<br />

Demokratie verzocken. Er motiviert aber auch zum Umdenken und<br />

Handeln. Wir haben selbst in der Hand, wie smart wir sein wollen.<br />

Geprägter fester Einband mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 320 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Moni Port<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 169029<br />

Tomáš Sedláček /<br />

Oliver Tanzer<br />

Lilith und die Dämonen<br />

des Kapitals<br />

Die Ökonomie auf Freuds Couch<br />

Sedláček und Tanzer legen unser<br />

Wirtschaftssystem auf die<br />

Freud’sche Couch und diagnostizieren<br />

eine ganze Reihe von<br />

Krankheiten und tief sitzenden<br />

Störungen.<br />

Dieses inspirierende und unterhaltsam<br />

geschriebene Sachbuch<br />

seziert und analysiert unser Wirtschaftssystem mit den Kategorien<br />

der Tiefenpsychologie – und kommt zu neuen und originellen Ergebnissen.<br />

Seit Jahrzehnten versuchen Ökonomen, die Krisen der modernen<br />

Wirtschaft mit Logik und komplexer Mathematik zu erklären.<br />

Aber das, so können die Autoren überzeugend darlegen, greift zu<br />

kurz. Diese tief gehende Ursachenforschung könnte uns befähigen,<br />

endlich die richtige Therapie zu verordnen.<br />

Fester Einband mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 352 Seiten,<br />

Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168367<br />

Alvin E. Roth<br />

Wer kriegt was – und warum?<br />

Bildung, Jobs und Partnerwahl: Wie Märkte<br />

funktionieren<br />

Es gibt Märkte, die werden kaum<br />

oder gar nicht vom Geld bestimmt.<br />

Wir verhandeln täglich auf ihnen,<br />

oft ohne dass wir uns dessen bewusst<br />

sind. Zum Beispiel, wenn jemand<br />

eine Spenderniere braucht.<br />

Wenn Eltern die richtige Schule<br />

fürs Kind suchen. Oder Singles den<br />

passenden Partner. Diese Märkte bestimmen unser Leben. Roth zeigt<br />

in seinem Buch, wie sie funktionieren und wie wir sie nutzen können.<br />

Er ist Spieltheoretiker und Miterfinder des „Market Designs“. 2012<br />

bekam Roth dafür den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften.<br />

<strong>Das</strong> Buch bietet einen spannenden Einblick in die Forschung<br />

zu diesem Thema und dessen praktische Umsetzung.<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Thorsten Schmidt, fester Einband, Lesebändchen,<br />

304 Seiten, Einbandgestaltung von Hug & Eberlein<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 169053<br />

Andreas Rödder<br />

21.0<br />

Eine kurze Geschichte der Gegenwart<br />

Ein Crashkurs über die gesellschaftlichen<br />

Veränderungen jüngerer<br />

Zeit.<br />

Dieses Buch zieht Schneisen durch<br />

unsere unübersichtliche Welt. Es<br />

setzt an unseren heutigen Problemen<br />

an und erklärt diese aus ihren<br />

historischen Bezügen heraus: Wie<br />

hängen Kapitalismus und Demokratie<br />

oder Staat und Wirtschaft<br />

zusammen? Wie sind die Entwicklungen der Weltpolitik seit 1990<br />

zu verstehen? Welche Gründe und Auswirkungen hat der demografische<br />

Wandel? Wie verändern sich die Formen unseres Zusammenlebens?<br />

Was genau bedeuten Digitalisierung und globale Vernetzung?<br />

Ein Buch für alle, die die Welt von heute verstehen wollen.<br />

Geprägter und bedruckter fester Einband, mit einer Abbildung, acht Grafiken und einer<br />

Karte, Lesebändchen, 496 Seiten, Einbandgestaltung von Hug & Eberlein<br />

€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 168472<br />

92 Programm


SACHBUCH<br />

Olivier Rolin<br />

Der Meteorologe<br />

Rolin erzählt die wahre Geschichte<br />

des Meteorologen Alexei Wangenheim.<br />

Aus der Haft im GULAG schickte<br />

er seiner Tochter liebevolle Briefe<br />

mit Rätseln und schuf ihr ein<br />

Nachschlagewerk der Tier- und<br />

Pflanzenwelt.<br />

Wangenheim stammte aus Krapiwno,<br />

dem „Ort, an dem Brennesseln<br />

wachsen“. Er spielte gut und<br />

gern Klavier, las Puschkin. Seine Wettervorhersagen halfen beim<br />

Aufbau des Sozialismus. Und doch wurde er 1934 deportiert, 1937<br />

erschossen und verscharrt, 19 Jahre später rehabilitiert. Bei Recherchen<br />

entdeckte Rolin das Erinnerungsalbum von Wangenheims<br />

Tochter. Und sorgte dafür, dass dessen Geschichte auch außerhalb<br />

Russlands bekannt wurde.<br />

Marcel Reich-Ranicki<br />

Meine Geschichte der<br />

deutschen Literatur<br />

Vom Mittelalter bis zur Gegenwart<br />

Es ist eine ganz persönliche Geschichte<br />

der deutschen Literatur<br />

von Marcel Reich-Ranicki, der sich<br />

Zeit seines Lebens nie scheute, für<br />

seinen Kanon der bemerkenswertesten<br />

Autoren und ihrer Werke<br />

zu streiten.<br />

Die bisher umfassendste Sammlung<br />

der wichtigsten und besten<br />

Essays vermittelt ein so begeisterndes wie provozierendes Bild jener<br />

deutschen Literaturgeschichte, in der Reich-Ranicki seine Heimat fand.<br />

„Sein ganzes Temperament ist darin“, schreibt die Frankfurter Allgemeine<br />

Sonntagszeitung, „die Lautstärke, die Empörung, die Freude an<br />

der Arbeit, seine Begeisterung, die Liebe zur Klarheit, Verachtung alles<br />

Dunklen und Raunenden“.<br />

Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller, fester Einband mit<br />

Schutzumschlag, 98 farbige Abbildungen, 192 Seiten, Umschlaggestaltung von<br />

Hug & Eberlein<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168790<br />

Mit einer Einleitung von Thomas Anz, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />

576 Seiten, Umschlaggestaltung von Angelika Richter<br />

€ 24,– | SFR 26,90 | NR 167859<br />

Helen Macdonald<br />

H wie Habicht<br />

Jeder trauert anders. Helen Macdonald<br />

versuchte, einen Habicht<br />

zu zähmen.<br />

Als ihr geliebter Vater unerwartet<br />

stirbt, ersteht die Falknerin den beeindruckenden<br />

Greifvogel Mabel.<br />

Die Nähe durch die intensive Beschäftigung<br />

mit dem Tier wirkt tröstend<br />

und heilend: „Der Habicht war<br />

all das, was ich sein wollte: ein Einzelgänger,<br />

selbstbeherrscht, frei<br />

von Trauer und taub gegenüber den Verletzungen des Lebens. Allmählich<br />

verwandelte ich mich in einen Habicht.“ Doch das führt Macdonald<br />

an den Rand einer Identitätskrise, des Menschseins. Ein Buch, das sich<br />

allen Schubladen verwehrt, unter anderem über das Glück, sich ganz<br />

einer großen Aufgabe zu widmen.<br />

Aus dem Englischen von Ulrike Kretschmer, fester Einband mit Schutzumschlag, farbiges<br />

Vorsatzpapier, Lesebändchen, 416 Seiten, Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168510<br />

Antoine Leiris<br />

Meinen Hass bekommt<br />

ihr nicht<br />

Antoine Leiris verlor beim Anschlag<br />

im Bataclan im November<br />

2015 seine Frau Hélène, die<br />

Mutter seines 17 Monate alten<br />

Sohnes Melvil.<br />

Kurz danach postete der Journalist<br />

einen offenen Brief an die<br />

Attentäter auf Facebook. Die Botschaft:<br />

„Meinen Hass bekommt<br />

ihr nicht.“ In seinem Buch gibt er<br />

nun den Ereignissen eine Klammer: Er schreibt über die Zeit kurz vor<br />

und nach den Anschlägen, über seine Frau und ihre gemeinsame<br />

Geschichte. Und darüber, wie Melvil eine Konstante in seinem Leben<br />

ist, die mit ihren Bedürfnissen eine klare Struktur in einen Alltag<br />

bringt, in dem nichts ist wie zuvor. <strong>Das</strong> Buch ist ein Ja zum Leben –<br />

mit Ausrufezeichen.<br />

Aus dem Französischen von Doris Heinemann, bedruckter und geprägter fester Einband,<br />

Lesebändchen, 144 Seiten, Umschlaggestaltung von Cosima Schneider<br />

€ 12,– | SFR 13,50 | NR 169126<br />

Programm<br />

93


KOCHBUCH<br />

NEU<br />

Olia Hercules<br />

Mamuschka<br />

Osteuropa kulinarisch neu entdecken<br />

Die meisten denken bei der<br />

Küche Osteuropas an viel<br />

Fleisch und fettige Eintöpfe.<br />

Wie grundfalsch diese Annahme<br />

ist, beweist Olia Hercules in diesem<br />

Buch, in dem sie 100 köstliche<br />

Rezepte aus verschiedenen<br />

Landesküchen zusammengetragen<br />

hat: ukrainischer Rote-Bete-Eintopf,<br />

scharfe georgische<br />

Rindfleischsuppe, griechisches<br />

Pfannenbrot mit Frühlingszwiebeln,<br />

armenisches Röstgemüse,<br />

moldawische Polenta sowie Hähnchen mit Backpflaumen und Walnüssen<br />

aus Aserbeidschan.<br />

„Jedes dieser vielen für Mitteleuropäer überraschenden Rezepte<br />

wird nicht gastrosophisch seziert, sondern aus dem ganz normalen<br />

Alltag mit sehr persönlichen Assoziationen der Autorin<br />

erläutert. Genau diese geben Mamuschka eine Seele. Und das<br />

kann man wirklich nicht von jedem Kochbuch sagen.“ — NTV<br />

Fester Einband mit Goldfolienprägung, mit 150 Farbfotografien, 240 Seiten,<br />

Format: 19,8 x 25,5 cm<br />

€ 24,95 (Ausgabe Dorling Kindersley Verlag) | SFR 27,90 | NR 198231<br />

Grete Willinsky<br />

Kochbuch der Büchergilde<br />

Dieses Buch ist Kult!<br />

Es wurde zum meistverkauften<br />

Buch der Büchergilde, das wir auf<br />

vielfachen Wunsch wieder aufgelegt<br />

haben. Für die Prise Nostalgie<br />

sorgen Gerhard Oberländers<br />

herrliche Illustrationen im Stil der<br />

1950er-Jahre. Optisch und kulinarisch<br />

ein Genuss.<br />

Mit 1560 Rezepten, 350 teils farbige<br />

Illustrationen von Gerhard Oberländer,<br />

fester Einband, Lesebändchen,<br />

648 Seiten, Umschlaggestaltung von<br />

Gerhard Oberländer<br />

€ 29,95 | SFR 34,– | NR 104105<br />

94 Programm


KOCHBUCH<br />

NEU<br />

Cathrin Brandes<br />

Fermentieren ganz einfach selbst gemacht!<br />

Was haben Sauerkraut, Käse, Joghurt<br />

und Sauerteigbrot gemeinsam?<br />

Sie alle entstehen nur durch<br />

ein Festival der Bakterien: Durch<br />

den Fermentationsprozess!<br />

Selbst zu fermentieren ist ganz<br />

einfach, funktioniert in der heimischen<br />

Küche und ohne großes<br />

Gerät. Cathrin Brandes zeigt<br />

Schritt für Schritt, wie es geht und<br />

wie aus guten Zutaten noch bessere<br />

Produkte werden. Die alte<br />

Küchentechnik des Fermentierens, mit der schon die Großeltern arbeiteten,<br />

ist aber nicht nur nützlich, um Lebensmittel haltbar zu machen.<br />

Eine Ernährung mit fermentierten Lebensmitteln sorgt vor allem auch<br />

für eine gesunde Darmflora und damit einen gesünderen Körper.<br />

Halbleinen mit aufgeklebtem Buchdeckel, mit zahlreichen farbigen Fotos von Florian<br />

Bolk, Format: 21 x 27 cm, 256 Seiten<br />

€ 29,95 (Ausgabe Neuer Umschau Buchverlag) | SFR 34,– | NR 19824X<br />

Jean-François Mallet<br />

Bollyfood<br />

Die besten Rezepte der indischen Küche<br />

Die indische Küche ist eine der vielfältigsten<br />

der Welt, und da indische<br />

Communities sich in allen westlichen<br />

Hauptstädten angesiedelt und<br />

ihre Kochkunst mitgebracht haben,<br />

kann man das auch außerhalb des<br />

Subkontinents erleben. Bollyfood<br />

nimmt uns mit durch die indischen<br />

Viertel unter anderem in London<br />

und Paris, Mumbai und Mauritius<br />

und zeigt die Vielfalt der jeweils lokal<br />

gefärbten indischen Küche.<br />

Bollyfood enthält über 100 Rezepte<br />

und viele Anekdoten: Von Köstlichkeiten<br />

wie Gemüseachars, herzhaften Dals und scharfen Currys bis<br />

zum Chicken Vindaloo oder Tandoori, von leckeren Samosas über<br />

würzigen Biryani bis zu knusprigen Naans und Chapatis.<br />

Geprägter fester Einband, Farbschnitt, mit ca. 400 Farbfotos,<br />

Format: 22 x 32 cm, 416 Seiten<br />

€ 39,90 (Ausgabe Verlag Gräfe und Unzer) | SFR 45,– | NR 198223<br />

Programm<br />

95


ENGLISCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

The Hitchhiker<br />

Series is now<br />

complete!<br />

Douglas Adams brilliantly combines science fiction with the finest tradition<br />

of English humour. An international bestseller and a comedic<br />

triumph, this pan-Galactic odyssey reveals its author’s erudition on all<br />

topics relating to Life, the Universe and Everything. It has appeared in<br />

film, radio and television adaptations all over the world – and possibly<br />

beyond.<br />

All volumes are illustrated by Jonathan Burton, bound in glittered cloth, blocked with a<br />

design by the artist, set in Sabon, slipcased and feature 6–8 colour illustrations.<br />

SPECIAL PRICE: Douglas Adams’ Complete Hitchhiker Series (1–5)<br />

€ 175,- | SFR 198,– | NR 963063<br />

Douglas Adams<br />

The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy<br />

No 1<br />

The Earth is about to be demolished by the Vogons to make way for a<br />

new hyperspatial express route. Luckily for Arthur Dent, his friend Ford<br />

Prefect turns out to be an alien from Betelgeuse and ‘a roving researcher<br />

for that wholly remarkable book The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy’.<br />

192 pages<br />

€ 38,95 | SFR 44,– | NR 181681<br />

Douglas Adams<br />

The Restaurant at the End of<br />

the Universe<br />

No 2<br />

Arthur Dent and his friends have<br />

escaped the Vogons and are on<br />

the Heart of Gold spaceship,<br />

but it is not long before disaster<br />

strikes. At least their adventures<br />

will take them to Milliways,<br />

the Restaurant at the End of the<br />

Universe, ‘one of the most extraordinary<br />

ventures in the entire<br />

history of catering’.<br />

224 pages<br />

€ 38,95 | SFR 44,– | NR 181835<br />

Douglas Adams<br />

Life, the Universe and<br />

Everything<br />

No 3<br />

Things can only become more<br />

complicated in the third of<br />

Adams’ ‘trilogy of five’ as we<br />

encounter Arthur Dent’s nemesis,<br />

Agrajag, the unhappily<br />

immortal Wowbagger the Infinitely<br />

Prolonged, and the people<br />

of Krikkit, ‘a bunch of sweet<br />

guys … who just happen to<br />

want to kill everybody’.<br />

208 pages<br />

€ 38,95 | SFR 44,– | NR 188821<br />

96 Programm


ENGLISCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

NEW<br />

Douglas Adams<br />

So Long, and Thanks<br />

for All the Fish<br />

No 4<br />

In the fourth installment of<br />

the series, Arthur Dent finds<br />

a whole new set of mind-boggling<br />

mysteries to deal with<br />

when planet Earth appears<br />

not to have been destroyed<br />

after all. However, all the dolphins<br />

have vanished from the<br />

oceans, and Arthur has been<br />

left a gift-wrapped fishbowl<br />

bearing the cryptic inscription, ‘So long, and thanks for all the fish’.<br />

Along with Fenchurch, a woman with plenty of her own mysteries to<br />

solve, Arthur sets out to discover what it all means.<br />

168 pages<br />

€ 38,95 | SFR 44,– | NR 189895<br />

NEW<br />

Douglas Adams<br />

Mostly Harmless<br />

No 5<br />

Having lost Fenchurch in an<br />

incomprehensible hyperspace<br />

accident, Arthur Dent has settled<br />

on the remote planet of Lamuella,<br />

finally doing something<br />

he’s halfway decent at: making<br />

sandwiches. His peace is shattered<br />

by the unexpected arrival of<br />

his daughter Random, and then<br />

made infinitely worse by Ford<br />

Prefect, who has learned of something even more unpredictable than a<br />

teenage girl – a new, sinister version of The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy.<br />

232 pages<br />

€ 38,95 | SFR 44,– | NR 189976<br />

Programm<br />

97


ENGLISCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

NEW<br />

Ian McEwan<br />

Atonement<br />

This highly stylized, seductive<br />

novel opens with an account of<br />

the hottest day of the summer of<br />

1935, when thirteen-year-old Briony<br />

Tallis witnesses a moment’s<br />

flirtation between her older sister<br />

Cecilia and Robbie Turner, the son<br />

of a servant and Cecilia’s childhood<br />

friend. As events unfold,<br />

Briony, a burgeoning writer, constructs<br />

a narrative, one that goes on to have far-reaching consequences,<br />

and leads her to commit a crime for which she will spend the rest of her<br />

life trying to atone.<br />

McEwan’s work is carefully paced and expertly crafted; at once closely<br />

observed and psychologically penetrating.<br />

Introduced by Adam Begley, illustrated by Tina Berning, quarter-bound in cloth with<br />

Modigliani paper sides printed with a design by the artist, set in Perpetua, frontispiece<br />

and 8 colour illustrations, 376 pages<br />

€ 44,95 | SFR 51,– | NR 19001X<br />

Emily Dickinson<br />

Selected Poems<br />

Emily Dickinson (1830–86) is considered<br />

one of the great visionary<br />

poets of the American nineteenth<br />

century, but she published just a<br />

handful of poems in her lifetime, her<br />

first collection appearing post-humously<br />

in 1890.<br />

The boundaries of her physical life<br />

may have been narrow, rarely, if<br />

ever, leaving the family home, but<br />

her poetic range is expansive. Her<br />

verse, instantly recognizable for its short, compact lines and idiosyncratic<br />

use of capitalization and dashes, is at once intensely personal<br />

and vast in its imaginative reach.<br />

This edition includes more than 170 of her poems featuring her most<br />

famous verse as well as lesser known works.<br />

Introduced by Lavinia Greenslaw, bound in cloth printed with a design by the artist<br />

Jane Lydbury, set in Bembo Book, with 12 integrated wood engravings, printed<br />

endpapers, translucent dust jacket, 160 pages<br />

€ 32,– | SFR 36,– | NR 18981X<br />

98 Programm


ENGLISCHSPRACHIGE LITERATUR<br />

NEW<br />

Rudyard Kipling<br />

Kim<br />

The orphaned son of an Irish soldier<br />

stationed in India, Kimball O’Hara<br />

has grown up indistinguishable<br />

from the street urchins of Lahore.<br />

Raised to believe that a great destiny<br />

awaits him, he befriends a Tibetan<br />

lama and joins him on his quest<br />

to free himself from ‘the Wheel of<br />

Things’ and discover the ‘River of<br />

the Arrow’.<br />

Kim was instrumental in winning Kipling the 1907 Nobel Prize in Literature<br />

and reflects many of his own struggles with his Anglo-Indian<br />

identity. It is a love letter to India, depicting it as a place of inexhaustible<br />

life force and vast human, geographic and spiritual variety; but is also a<br />

gripping tale of espionage.<br />

Introduced by Jan Morris, illustrated by Oliver Hurst, bound in blocked cloth,<br />

frontispiece and 8 colour illustrations, set in Pastonchi, blocked slipcase, 320 pages<br />

€ 38,95 | SFR 44,– | NR 190001<br />

Mark Twain<br />

The Adventures of<br />

Huckleberry Finn<br />

In 1883, Mark Twain completed<br />

The Adventures of Huckleberry<br />

Finn, a work he had been ‘fooling<br />

over’ for seven years. Although it<br />

began modestly as a boyhood romance,<br />

Twain’s rich imagination<br />

transformed it into arguably the<br />

most important American novel of<br />

the century, influencing writers as<br />

diverse as F. Scott Fitzgerald and J.<br />

D. Salinger. This edition, presented as part of the Folio Collectables<br />

series, features 16 dynamic wood engravings by Harry Brockway.<br />

Illustrated by Harry Brockway, bound in blocked cloth, frontispiece and 15 integrated<br />

black & white illustrations, colour page tops and ribbon marker, 352 pages<br />

€ 25,50 | SFR 28,50 | NR 189860<br />

<strong>Das</strong> Folio-Gesamtprogramm<br />

Bestellen Sie kostenlos den Folio-Katalog mit weiteren lieferbaren Titeln. | NR 183994<br />

Programm<br />

99


KINDERBUCH<br />

NEU<br />

Pei-Yu Chang<br />

Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin<br />

Herr Benjamin ist ein Philosoph mit ungewöhnlichen Ideen. Doch eines Tages entscheidet<br />

man in seinem Land, dass ungewöhnliche Ideen nicht länger erwünscht sind. Er muss fliehen<br />

und nimmt einen schweren Koffer mit auf seinen Weg. Niemand weiß, was darin ist.<br />

Seine Flucht gelingt Herrn Benjamin nicht. Er verschwindet spurlos und mit ihm der Koffer.<br />

Aber das große Geheimnis um den Inhalt bleibt bestehen. Es muss etwas ganz Besonderes<br />

in dem Koffer gewesen sein ...<br />

Eine packende Geschichte, ein Leseerlebnis, das tief berührt, und ein behutsamer Türöffner<br />

für ein Gespräch über das Thema Flucht.<br />

Ab 6 Jahren<br />

Fester Einband, Format 26 x 30 cm, 48 Seiten<br />

€ 18,– (Ausgabe NordSüd Verlag) | SFR 20,50 | NR 199181<br />

AUTORIN / ILLUSTRATORIN<br />

Pei-Yu Chang, 1979 in Taipeh geboren, hat Deutsche<br />

Kultur und Sprache sowie Deutsche Literaturwissenschaft<br />

in Taipeh studiert. Während ihrer Promotion in Deutschland<br />

entdeckte sie ihre große Leidenschaft zur Buchkunst.<br />

2016 schloss sie ihr Studium Kommunikationsdesign und<br />

Illustration an der FH Münster bei Felix Scheinberger ab.<br />

100 Programm


KINDERBUCH<br />

NEU<br />

Owen Davey<br />

Hai Ahoi!<br />

Alles von Ammenhai bis Zebrahai<br />

Sie sind die Meisterjäger der Meere! Seit über 420 Millionen Jahren unternehmen<br />

kleine wie große Haie Beutezüge – von den Korallenriffen bis in die tiefsten<br />

Gewässer. Bis an die Zähne bewaffnet, haben die Knorpelfische einen sehr abwechslungsreichen<br />

Speiseplan. Doch Hai Ahoi! beweist, dass es noch viel mehr<br />

zu entdecken gibt über Pyjamahai, Zwerg-Laternenhai und Co.<br />

Sind alle Haie gefürchtete Einzelgänger? Warum gilt der Atlantische Ammenhai<br />

als faulster Hai der Welt? Und was sieht ein Hammerhai direkt vor seiner Schnauze?<br />

Mit Owen Daveys bunten Illustrationen können Unterwasserfreunde diesen<br />

und anderen spannenden Fragen auf den Grund gehen.<br />

Ab 6 Jahren<br />

Fester geprägter Einband, Format 23 x 29 cm, 40 Seiten<br />

€ 14,95 (Ausgabe Knesebeck Verlag) | SFR 16,90 | NR 199203<br />

AUTOR / ILLUSTRATOR<br />

Owen Davey ist freiberuflicher Grafiker und Illustrator<br />

in Leicester, Großbritannien. Seine Bilderbücher wurden<br />

weltweit veröffentlicht. Zu seinen Kunden zählen<br />

die New York Times, Microsoft und Orange. Für Die<br />

Affenbande wurde er in Deutschland mit zahlreichen<br />

Preisen ausgezeichnet.<br />

Programm 101


KINDERBUCH<br />

NEU<br />

Sara Pennypacker<br />

Mein Freund Pax<br />

AUTORIN<br />

Sara Pennypacker wurde 1951 in Massachusetts, USA, geboren,<br />

wo sie auch heute noch lebt. Sie gehört zu den bekanntesten<br />

Kinderbuchautorinnen Nordamerikas, und wurde unter anderem<br />

mit dem Golden Kit Award ausgezeichnet.<br />

ILLUSTRATOR<br />

Jon Klassen, 1981 in Winnipeg, Kanada, geboren, arbeitet als<br />

Illustrator und Autor und wurde vielfach ausgezeichnet, unter<br />

anderem 2013 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für Wo ist<br />

mein Hut?. Er lebt in Los Angeles.<br />

Peter hat den Fuchswelpen Pax vor dem sicheren Tod gerettet und aufgezogen<br />

– seitdem sind die beiden unzertrennlich. Sie verstehen sich<br />

ohne Worte, und nur zusammen fühlen sie sich ganz. Aber dann kommt<br />

der Krieg und reißt Peter und Pax auseinander. Zwischen ihnen liegen<br />

Hunderte von Kilometern und es drohen unzählige Gefahren. Doch für<br />

beide steht fest: Sie müssen einander wiederfinden ...<br />

Wild, ergreifend und dramatisch, doch ganz ohne Kitsch – Sara Pennypacker<br />

verleiht den kleinen Helden eine unverwechselbare Stimme.<br />

Eine berührende Freundschaftsgeschichte für Vielleser und solche, die<br />

es werden wollen.<br />

Ab 10 Jahren<br />

Aus dem amerikanischen Englisch von Birgitt Rollmann, fester Einband mit Schutzumschlag,<br />

mit zwölf Schwarz-Weiß Illustrationen von Jon Klassen, 304 Seiten<br />

€ 16,99 (Ausgabe Sauerländer Verlag) | SFR 18,90 | NR 199211<br />

Tania del Rio / Will Staehle (Ill.)<br />

Warren der 13. und das Magische Auge<br />

Herzlich willkommen im schrägsten Hotel aller Zeiten! Warren der Dreizehnte<br />

ist Page, Handwerker, Schornsteinfeger und Laufbursche zugleich. Auf die Hilfe<br />

seines stinkfaulen Onkels Rupert kann er lange warten. Und als wäre das noch<br />

nicht genug, hat es seine fiese Tante Annaconda seit Neuestem auf einen Schatz<br />

abgesehen, der im Gebäude versteckt sein soll. Warren setzt alles daran, das<br />

Magische Auge als Erster zu finden. Aber vorher muss er sich um den einbandagierten<br />

Gast kümmern, der erschreckende Ähnlichkeit mit einer Mumie hat ...<br />

Eine herrlich gruselige Geschichte voller Rätsel und schaurig schöner Bilder.<br />

Ab 10 Jahren<br />

Aus dem amerikanische Englisch von Claudia Feldmann, fester<br />

Einband, durchgängig illustriert, 224 Seiten<br />

€ 13,13 (Ausgabe Boje Verlag) | SFR 14,90 | NR 199297<br />

102 Programm


KINDERBUCH<br />

Piotr Socha<br />

Bienen<br />

Seit 100 Millionen Jahren gibt es sie bereits: die Bienen, ihres Zeichens<br />

Bestäubungsweltmeister. Und seit Menschengedenken faszinieren<br />

uns die Insekten, ohne die das Leben, wie wir es kennen,<br />

unmöglich wäre. Von der Bienenhöchstgeschwindigkeit bis zu Insektenhotels<br />

– witzig und informativ stellt der Autor, selbst Sohn eines<br />

Imkers, die emsigen Tierchen vor.<br />

Dieses Buch lässt nichts vermissen: Es ist Blick unters Mikroskop und<br />

Reise durch die Zeit zugleich. Und ganz nebenbei verliebt sich die<br />

ganze Familie in Piotr Sochas humorvolle Illustrationen – vom verdatterten<br />

Dinosaurier bis zum Bienenzüchter Sherlock Holmes.<br />

Ab 5 Jahren<br />

Aus dem Polnischen von Thomas Weiler, fester Einband,<br />

Format: 27,5 x 37,5 cm, 80 Seiten<br />

€ 24,95 (Ausgabe Gerstenberg Verlag) | SFR 27,90 | NR 199335<br />

AUTOR / ILLUSTRATOR<br />

Piotr Socha, geb. 1966, wuchs als Sohn eines Imkers mit Bienen auf. Nach<br />

seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau<br />

betätigte er sich als Illustrator für diverse bekannte polnische Zeitungen<br />

und Zeitschriften und illustrierte zahlreiche Bücher. Heute ist er einer der<br />

beliebtesten Cartoonisten Polens.<br />

Jan Paul Schutten, Floor Rieder (Ill.)<br />

Der Mensch oder <strong>Das</strong> Wunder unseres Körpers<br />

und seiner Billionen Bewohner<br />

Warum ist deine DNA dein Chef? Warum fangen Schulen zu früh an? Warum sind<br />

Bakterien nützlicher als ein Gadget von James Bond? Und warum sind Knochen<br />

stärker als Beton?<br />

Unser Körper wirft überraschende Fragen auf, und Jan Paul Schutten beweist,<br />

dass man über das Wunder des Lebens nie genug wissen kann. Die anschauliche<br />

Reise lässt keine Station aus: Zellen, Herz und Gehirn, Nervenbahnen und Hormonsystem,<br />

Verdauungstrakt und Sinnesorgane, Haut und Fortpflanzung und<br />

Milliarden von Bakterien, die auf und im Körper leben – nichts kommt zu kurz<br />

und an keiner Stelle nimmt Schutten ein Blatt vor den Mund. Eine außergewöhnliche<br />

Lektüre!<br />

Ab 10 Jahren<br />

Gebunden, durchgängig illustriert, Format: 21,5 x 26,5 cm, 160 Seiten<br />

€ 26,– (Ausgabe Gerstenberg Verlag) | SFR 29,50 | NR 199327<br />

Programm 103


KINDERBUCH<br />

NEU<br />

Susanne Straßer<br />

So müde und hellwach<br />

AUTORIN / ILLUSTRATORIN<br />

Susanne Straßer, geboren 1976 in Erding, studierte Kommunikationsdesign<br />

in München und London. Ihre Arbeiten wurden<br />

international ausgezeichnet und ausgestellt. Ihr Bilderbuch <strong>Das</strong><br />

Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen<br />

vorkommen wollte, wurde 2013 fürs Kino verfilmt. Susanne Straßer<br />

lebt mit ihrer Familie in München.<br />

Eigentlich sind sie alle fürchterlich müde – und doch hellwach. Igel,<br />

Fuchs, Esel, Pelikan und Krokodil fallen beinahe die Augen zu. Nur der<br />

Seebär ist hellwach. Hopst aus dem Bett, denn er muss noch mal. Jetzt<br />

hat es auch das Krokodil erwischt. Es kriecht aus dem Bett, die Zähne<br />

sind noch nicht geputzt!<br />

Einen nach dem anderen treibt es aus den Federn und aus dem Zimmer.<br />

Tür auf – Tür zu.<br />

Eine lustige Bettflucht, die nur durch einen Gutenachtkuss beendet<br />

werden kann. Und mit einem Jux am Schluss vielleicht doch wieder von<br />

vorn beginnt ...<br />

Lautmalerisch und heiter macht das vergnügliche Pappbilderbuch das<br />

Zubettgehen ein wenig leichter.<br />

Ab 2 Jahren, Pappe, Format 24 x 18 cm, 24 Seiten<br />

€ 14,90 (Ausgabe Peter Hammer Verlag) | SFR 16,90 | NR 19919X<br />

NEU<br />

Katharina Grossmann-Hensel<br />

Meine Mama ist ein Superheld<br />

„Meine Mama hat so lange Beine, dass sie im Supermarkt keine Rolltreppe<br />

braucht.“ „Meine Mama hat so einen großen Bauch, da passen sogar<br />

Babys rein.“ Mamas Superheldenkräfte sind unschlagbar, dagegen kann<br />

jeder Comic-Held einpacken. Alles beginnt mit einem selbst gemalten<br />

BiId zum Muttertag: Zwischen Marta und Paul entbrennt ein Wettstreit<br />

um die tollste Mama der Welt. Hier bleibt kein Auge trocken, und das nicht<br />

nur, weil Martas Mama sooo doll niesen kann, dass das Mädchen nie unter<br />

die Dusche muss.<br />

Ein Buch für alle, deren Mama die Größte ist. Und wer würde sich da nicht<br />

angesprochen fühlen?<br />

AUTORIN / ILLUSTRATORIN<br />

Katharina Grossmann-Hensel wurde 1973 in Mülheim an der<br />

Ruhr geboren und studierte unter anderem in Hamburg Illustration.<br />

Sie hat drei Jahre in Paris gelebt und dort auch ihr erstes<br />

Bilderbuch veröffentlicht. Sie lebt heute als freie Autorin und<br />

Illustratorin in Berlin und arbeitet für verschiedene Verlage.<br />

Ab 4 Jahren<br />

Fester Einband, Format 21,5 x 27,5 cm, 32 Seiten<br />

€ 12,95 (Ausgabe Annette Betz Verlag) | SFR 14,90 | NR 19922X<br />

104 PROGRAMM Programm


KINDERBUCH<br />

Torben Kuhlmann<br />

Armstrong<br />

Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond<br />

Im Dachgeschoss eines Hauses in<br />

Washington entsteht ihr kühner Plan:<br />

Die kleine Maus will zum Mond, im<br />

Dienste der Wissenschaft. Niemals<br />

zuvor ist jemand so hoch geflogen.<br />

Wir begleiten die unerschrockene<br />

Heldin bei ihren eifrigen Vorbereitungen,<br />

erleben, dass sie sich von<br />

keinem noch so großen Problem entmutigen lässt, fiebern mit, wenn<br />

sie ihr Weltraumkatapult zum ersten Mal testet und vor einem verheerenden<br />

Feuer flieht ...<br />

Einmal mehr hat Torben Kuhlmann ein packendes Mäuseabenteuer<br />

hingebungsvoll und ausdrucksstark illustriert. Kleine und große Entdecker<br />

werden sich für diese Geschichte begeistern!<br />

Ab 5 Jahren, gebunden, Format: 21,5 x 28 cm, 128 Seiten<br />

€ 19,99 (Ausgabe NordSüd Verlag) | SFR 22,50 | NR 199319<br />

Anke Kuhl &<br />

Philip Waechter (Ill.)<br />

Einmal, als der Bär<br />

ans Meer kam<br />

Wie könnte man das Zubettgehen<br />

schöner zelebrieren? Vergnüglich,<br />

witzig, aber auch nachdenklich<br />

sind diese Geschichten. Sie erzählen<br />

von tollen Bären, schlauen<br />

Schafen, mutigen Mäusen und<br />

neugierigen Menschen, die in der<br />

Welt unterwegs sind – für jede<br />

Stimmung findet sich die passende<br />

Erzählung, reich bebildert von Anke Kuhl und Philip Waechter.<br />

Mit Geschichten von Katja Alves, Zsusza Bánk, Kirsten Boie, Alina Bronsky,<br />

Josef Guggenmos, Peter Härtling, Finn-Ole Heinrich, Franz Hohler,<br />

Janosch, Åsa Lind, Paul Maar, Christine Nöstlinger und viele mehr.<br />

Oliver Jeffers / Sam Winston<br />

Wo die Geschichten wohnen<br />

Ein kleines Mädchen segelt mit<br />

seinem Floß über ein Meer aus<br />

Worten. Sie gelangt an das Haus<br />

eines kleinen Jungen und nimmt<br />

ihn mit auf eine spektakuläre Reise<br />

durch die Fantasie.<br />

Auf beeindruckende Weise erzählen<br />

Oliver Jeffers und Sam Winston, welch enorme Stärke Geschichten<br />

in uns wecken, wie prägend die Bücher unserer Kindheit und Jugend<br />

ein Leben lang bleiben. Eine Hommage an große Klassiker und<br />

gleichzeitig ein illustratives Gesamtkunstwerk, in dem man immer<br />

und immer und immer wieder blättern möchte.<br />

Ab 5 Jahren, Fester Einband, Format: 26 x 25 cm, 40 Seiten<br />

€ 14,90 (Ausgabe Mixtvision) | SFR 16,90 | NR 199378<br />

Ab 5 Jahren, Barbara Gelberg: Herausgeberin, Anke Kuhl: Illustratorin;<br />

Philip Waechter: Illustrator; aus dem amrikanischen Englisch von Brigitte<br />

Jakobeit, fester Einband, 224 Seiten<br />

€ 16,95 (Ausgabe Beltz & Gelberg) | SFR 19,50 | NR 199300<br />

PROGRAMM Programm 105


DIE SCHÖNEN DINGE<br />

Ungewöhnliche Non-Books<br />

mit Geist und Witz<br />

<strong>Das</strong> MeterMorphosen-Team: Ingo Kollmann, Christoph Kremer, Michael Knäbe, Florian Koch, Jordi Guasti (von links nach rechts)<br />

© Martin Mascheski<br />

Ausgewählte Spiele anderer Verlage bereichern und ergänzen<br />

seit den 70er-Jahren das Programm der Büchergilde, ab dem<br />

Jahr 2000 in der Reihe Die schönen Dinge. Seitdem suchen<br />

wir Quartal für Quartal interessante, besondere, originelle und handwerklich<br />

sorgfältig hergestellte Non-Books, Spiele und Accessoires für<br />

Sie aus. <strong>Das</strong> heißt, wir sichten Verlagsvorschauen, besuchen Messen,<br />

studieren <strong>Magazin</strong>e und gehen in Läden und Museumsshops auf Entdeckungstour,<br />

um Dinge zu finden, die zur Büchergilde passen.<br />

Eine kreative Ideenschmiede, mit der wir seit vielen Jahren erfolgreich<br />

zusammenarbeiten, ist der Verlag MeterMorphosen mit Sitz<br />

in Frankfurt. Für das zweite Quartal haben wir uns drei ihrer Highlights<br />

ausgesucht: Eierköppe, das StadtSpiel und den SinnfragenKombinator,<br />

die wir Ihnen rechts vorstellen. Ein Gespräch mit Florian Koch, der zusammen<br />

mit vier Freunden seit 1999 MeterMorphosen, den Verlag für<br />

verändertes Schenken, betreibt.<br />

Herr Koch, wie kam es zur Gründung von MeterMorphosen?<br />

Die Verlagsgründung war keine Verlagsgründung. Am Anfang stand<br />

eine Idee, nämlich die, neben 2000 Millimetern 2000 Jahre Weltgeschichte<br />

abzubilden, herausgebracht als hölzerner Gliedermaßstab ein<br />

Jahr vor dem Millennium. Und mit diesem aus dem Stand heraus erfolgreichen<br />

Historischen Zollstock kam dann die Verlagsgründung.<br />

Wer konzipiert bei Ihnen neue Non-Books?<br />

Entwickelt wurden die ersten Titel von fünf alten Freunden, die sich beim<br />

Erstling ein Jahr Zeit ließen, fortan aber schneller arbeiten mussten,<br />

denn die Nachfrage stieg – nach ungewöhnlichen Bildungsobjekten mit<br />

Geist, Nutzen und Charme. Kultur-Thermometer, eine kurze Temperaturgeschichte<br />

in 75 Graden, Gedichtband mit Lyrik auf Taftbändern – dies<br />

und mehr folgte dem selbst gestellten Profil: spielerischer Umgang mit<br />

Bildung, Verwandlung von Alltagsgegenständen und Vereinfachung<br />

von komplexen Zusammenhängen.<br />

Arbeiten Sie bei der Entwicklung von Non-Books auch mit externen<br />

Partnern zusammen?<br />

Ja, zum Beispiel beim Gemischten Doppel-Memospiel mit dem Süddeutsche<br />

Zeitung <strong>Magazin</strong>, in dem jeden Freitag eine neue Folge der kürzesten<br />

Kolumne der Welt erscheint, mit verdrehten Wort-Bild-Paaren wie Mastferkel<br />

und Fastmerkel. Oder mit dem italienischen Anbieter Palomar, der<br />

2010 mit Crumpled City auf den Markt kam: MeterMorphosen hat dem<br />

Angebot an Knüll-Stadtplänen dann etliche deutsche Städte hinzugefügt.<br />

Wofür steht MeterMorphosen? Was ist Ihre Philosophie?<br />

MeterMorphosen steht für edel ausgestattete Produkte, die Anspruch<br />

mit Witz würzen, so etwa der SinnfragenKombinator oder Memospiele<br />

wie Die Kunst, aufzuräumen. In 18 Jahren Verlagsgeschichte haben<br />

wir 20 Produktpreise bekommen, vom GERMAN DESIGN AWARD über<br />

DESIGN PLUS bis hin zum Nonbook Award der Frankfurter Buchmesse.<br />

<strong>Das</strong> gibt Elan für weitere Reisen in die Welt überraschender, geistreicher<br />

Produkte.<br />

Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen und<br />

der Büchergilde noch viele schöne Non-Books.<br />

106 Programm


DIE SCHÖNEN DINGE<br />

NEU<br />

Pia Frey<br />

SinnfragenKombinator<br />

3.969 Fragen und keine Antwort<br />

Der SinnfragenKombinator ist eine charmante Fragenendlosschleife,<br />

ein spielerisches und hintergründiges Frageset für alle Generationen.<br />

Die annähernd 4000 Fragekombinationen, die man dank der geteilten<br />

Seiten erstellen kann, fallen mal witzig, mal philosophisch, mal absurd<br />

aus. Ein kommunikatives Objekt für jede Abendgesellschaft und das ideale<br />

Mitbringsel für Wissensdurstige.<br />

MeterMorphosen, Frankfurt, geprägtes Ringbuch mit 3969 Fragekombinationen,<br />

Blankoseiten, Kordel zum Schließen und Aufstellen, Format 21,5 x 10,5 cm<br />

€ 14,90 | SFR 16,90 | NR 30346X<br />

© MeterMorphosen<br />

NEU<br />

Eierköppe<br />

<strong>Das</strong> Memospiel<br />

In dem witzigen Memospiel rund um eine humorvolle Eierköppe-Welt<br />

müssen Berühmtheiten mit ihren typischen Attributen gesucht werden.<br />

Einstein und Sherlock Holmes zählen zu den Großen Pfeifen, Genscher<br />

und Gorbatschow stehen für die Deutsche Wende, Struwwelpeter und<br />

Rapunzel haben die Haare schön, während Thatcher und Merkel die Kategorie<br />

Eher so konservativ anführen und Winnetou und Graf Dracula ein<br />

schönes Filmstar-Paar abgeben. Findet man alle vier Typen einer Kategorie,<br />

gibt es einen Joker. <strong>Das</strong> etwas andere Memospiel in leuchtenden<br />

Farben und herrlich schrägen Charakter-Eierköppen.<br />

MeterMorphosen, Frankfurt, Idee und Illustration: Norbert Kessler, ab 2 Spielern, ab 8 Jahren,<br />

Dauer ca. 15 Min., Inhalt: 64 Karten, 4 Joker, Lösungsbogen, Spielanleitung, Box 14,5 x 14,5 cm<br />

€ 17,90 | SFR 20,50 | NR 303443<br />

© MeterMorphosen<br />

NEU<br />

StadtSpiel<br />

Ein variantenreicher Legespaß<br />

Der neueste Coup von Antje Damm: 64 Karten mit Straßen- und Gebäudeansichten<br />

werden wie bei einem Domino passend aneinandergelegt.<br />

So kreieren die Spieler immer wieder eine neue Stadt. Zudem kann man<br />

auch alleine wie bei einem Puzzle versuchen, den perfekten Grundriss<br />

zu planen. Oder die Karten werden unter allen Spielern verteilt, auf dass<br />

jeder eine Mustersiedlung legt. Ein konstruktiver Spaß für die ganze Familie,<br />

denn Fantasie und Kreativität, der Sinn für die Lücke und der Blick<br />

für das passende Puzzleteil sind gefragt.<br />

MeterMorphosen, Frankfurt, Idee und Illustration: Antje Damm, ab 1 Spieler, ab 6 Jahren,<br />

Inhalt: 64 Karten, Spielanleitung, Box 14,5 x 14,5 cm<br />

€ 18,90 | SFR 21,50 | NR 303451<br />

© MeterMorphosen<br />

Programm 107


DIE SCHÖNEN DINGE<br />

NEU<br />

Annika Siems – Lesewelten<br />

Büchergilde Künstlerdruck<br />

Lesen eröffnet die Möglichkeit, Perspektiven zu wechseln, Außergewöhnliches<br />

zu erleben, in andere Welten einzutauchen. Annika Siems übersetzt<br />

das in eine eindrucksvolle Bildsprache: In einer geheimnisvollen, fast<br />

schon surrealen Landschaft führen Stege und Leitern in die Ferne, in das<br />

Oben und Unten, bieten neue Blickrichtungen. Im Zentrum ein Schiff aus<br />

Papier, ein Sinnbild für Phantasie, für das Medium Buch. Denn aus einem<br />

einfachen Stück Papier lässt sich ein Schiff falten, das auf Reise geht und<br />

eine neue Geschichte beginnt.<br />

Gedruckt im Giclée-Verfahren mit bis zu 12 lichtechten farbstoff- oder pigmentbasierten<br />

Farben, Hahnemühle Büttenpapier, Format 42 x 59,4 cm, limitierter Auflage: 250 Ex.<br />

€ 56,– | SFR 63,– | NR 303435<br />

Christian Schneider – Vögel<br />

Büchergilde Künstlerdruck<br />

Kuckuck, Tüpfelkormoran, Buntspecht, Zwergschnepfe, Eisvogel, Fuchskolibri,<br />

Bachstelze, Blaumeise, Rosaroter Flamingo, Kleine Schneegans,<br />

Bienenfresser, Kleiber, Gimpel, Stieglitz, Zaunkönig, Rotschnabelmadenhacker<br />

und Sperlingspapagei. – <strong>Das</strong> sind nur einige der Vögel, die<br />

Christian Schneider gezeichnet hat – meisterhaft lebensecht und lebendig.<br />

Entstanden ist ein imposantes literarisches Vogeltreffen, ein tiefgründiges<br />

Kunstwerk, das es im wahrsten Sinne zu erkunden gilt.<br />

Gedruckt im Giclée-Verfahren mit bis zu 12 lichtechten farbstoff- oder pigmentbasierten<br />

Farben, Hahnemühle Büttenpapier, Format 42 x 59,4 cm, limitierte Auflage: 250 Exemplare<br />

€ 56,– | SFR 63,– | NR 303303<br />

Hans Ticha – Molche<br />

Büchergilde Künstlerdruck<br />

1987 brachte der Aufbau Verlag die von Hans Ticha illustrierte Ausgabe<br />

Der Krieg mit den Molchen von Karel Čapek heraus, die 1989 auch in der<br />

Büchergilde erschien. Im letzten Jahr haben wir das Kultbuch neu aufgelegt.<br />

Nach wie vor liegt es Hans Ticha sehr am Herzen. Und so hat er ein<br />

eindrucksvolles Plakatmotiv dazu geschaffen. Gedruckt im hochwertigen<br />

Giclée-Verfahren mit feinsten Farbübergängen auf Büttenpapier erscheint<br />

der Druck wie ein Original.<br />

Gedruckt im Giclée-Verfahren mit bis zu 12 lichtechten farbstoff- oder pigmentbasierten<br />

Farben, Hahnemühle Büttenpapier, Format 42 x 59,4 cm, limitierte Auflage: 250 Exemplare<br />

€ 56,– | SFR 63,– | NR 303311<br />

108 Programm


DIE SCHÖNEN DINGE<br />

NEU<br />

Deutschland – <strong>Das</strong> Quiz<br />

Testen Sie Ihr Wissen<br />

Wer kennt sich aus in Deutschland? In der<br />

edlen Geschenkbox warten 250 spannende<br />

Fragen rund um Geschichte, Geografie, Politik<br />

und Wissenschaft. Auch auf den Gebieten<br />

Sport, Medien, Unterhaltung und Alltagskultur<br />

kann man mit seinem Wissen glänzen. Je<br />

früher man die Antwort weiß, desto mehr Punkte gibt es zu gewinnen.<br />

Andernfalls helfen geschicktes Raten und der einfache und faire Spielmechanismus.<br />

moses. Verlag, Kempen, Autor: Jürgen Winzer, Illustration: Silke Klemt, 2 bis 6 Spieler, ab<br />

12 Jahren, Dauer ca. 25 Min., 250 Karten, 6 Spielfiguren aus Holz, Punkteskala, Spielanleitung,<br />

Schachtel 17 x 25,5, x 3,5 cm € 17,95 | SFR 20,50 | NR 303397<br />

Freude, schöner Bastelbogen<br />

Nadine Prange<br />

Nadine Prange hat in ihrem Bastelbogen originelle<br />

Präsentideen für 22 Anlässe erdacht, die mit Schere,<br />

Stift, Papier und Spaß im Handumdrehen fertig sind.<br />

Ob Schmuckanhänger, Serviettenhalter, Lesezeichen,<br />

Reim-Memo, Türaufhänger, Etiketten oder Mobile –<br />

selbst gemachte Geschenke kommen immer gut an.<br />

Collection Büchergilde, Texte von Jule D. Körber, Stephan Phin Spielhoff,<br />

Lisa-Marie Schöttler, 90 Blatt mit 68 Bastelbögen, zweifarbig<br />

gedruckt, für 22 Anlässe, 21 x 26 cm, in Deutschland hergestellt<br />

€ 18,– | SFR 20,50 | NR 30282X<br />

© Martin Mascheski<br />

Dreimal darfst Du raten<br />

Hier gleicht keine Runde der anderen<br />

Ein mitreißendes, unterhaltsames Spiel, bei dem es darum<br />

geht, Begriffe mit Hilfe der Mitspieler zu erraten. In der ersten<br />

Runde werden die Begriffe umschrieben, in der zweiten<br />

pantomimisch dargestellt und zum guten Schluss dürfen sie<br />

nur durch Geräusche vorgestellt werden. Dabei sollte einem<br />

so schnell nichts peinlich sein. Ein perfektes Geschenk und<br />

das ultimative Spiel für Partys, Familienfeste und lustige Spieleabende.<br />

© Martin Mascheski<br />

Kylskåpspoesi, Schweden, Inhalt: 110 Spielkarten mit 660 Begriffen,<br />

6 Farbkarten, Spielanleitung, Box 14,2 x 14,2 x 4,5 cm<br />

€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 303257<br />

Programm 109


DIE SCHÖNEN DINGE<br />

NEU<br />

DIY-KIT Buchbinden<br />

für 2 Reisenotizbücher<br />

© fundgut99<br />

Mit diesem DIY-Kit können Sie mühelos zwei Reisenotizbücher<br />

binden. Die Technik der japanischen Bindung ist denkbar<br />

einfach. Alles, was Sie dazu brauchen, ist eine Schere und<br />

etwas Klebstoff zum Aufkleben der Landkartenausschnitte.<br />

Alle weiteren Materialien sind im schön gestalteten Kit enthalten.<br />

Die beiden Buchblöcke bestehen aus ausgewählten<br />

vorgebohrten Blanko-Papierresten von Druckereien und die<br />

Landkartenausschnitte werden aus alten Atlanten gewonnen.<br />

Daher befinden sich in den DIY-Kits immer unterschiedliche<br />

Kartenausschnitte. Ein besonderes Geschenk zur Erinnerung<br />

an die schönsten Tage im Jahr.<br />

fundgut99, Regensburg, Deckblätter (Reisenotizen,<br />

Wanderlust) und Inhaltspapier<br />

für 2 Notizbücher, 2 Landkartenausschnitte<br />

(entsprechen nicht der Abbildung auf dem<br />

Kit), 2 Klammern, Buchbindernadel, Zwirn,<br />

Schritt-für-Schritt-Anleitung, Schachtel 23 x<br />

16 x 1,8 cm, in Deutschland hergestellt<br />

€ 16,– | SFR 17,90 | NR 30332X<br />

Shelly<br />

Schreibmäppchen aus bedrucktem Filz<br />

Feines von Hand fürs Herz, das ist der Leitspruch von Dorothee<br />

Lehnen. In der familienbetriebenen Werkstatt entstehen handgefertigte<br />

Unikate von klassischer Schönheit aus hochwertigen<br />

Materialien wie das Schreibmäppchen Shelly: reiner Wollfilz in<br />

der satten Farbe Roter Beete, handbedruckt mit einem floralen<br />

Muster. Ob für Füller, Kugelschreiber, Kajal- und Lippenstift<br />

oder als Brillenetui, das Mäppchen passt in jede Tasche, schützt<br />

und sieht immer gut aus.<br />

dorothee lehnen, Hannover, Mäppchen aus 100 % Wollfilz, ca. 20 x 9 cm,<br />

handbedruckt, mit Reißverschluss, hergestellt in Deutschland<br />

€ 26,– | SFR 29,50 | NR 303192<br />

2016<br />

© Dorothee Lehnen<br />

NEU<br />

Great Minds. Die fantastischen Fünf<br />

Puzzle Kompendium<br />

Nach dem Erfolg des Geduldspuzzles Die besten Fünf<br />

bieten wir Ihnen mit den Fantastischen Fünf neue Herausforderungen:<br />

Inspiriert von fünf großen Frauen<br />

gilt es, Kleopatras Ring zu entfernen und wieder anzubringen,<br />

das Viktoria-Kreuz, den nach Marie Curie<br />

benannten Asteroiden, die Medaillons von Johanna<br />

von Orleans und Florence Nightingales Lampe erst zu<br />

zerlegen und dann wieder zusammenzusetzen. Keine<br />

Bange, auch hier gibt es wieder einen Link zur Lösung.<br />

© moses. Verlag<br />

moses. Verlag, Kempen, Design: Professor Puzzle, 5 Holzpuzzle,<br />

in Schmuckverpackung, 26 x 16,5 x 5 cm<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 303400<br />

110 PROGRAMM Programm


DIE SCHÖNEN DINGE<br />

NEU<br />

Küchenzauber 1 und 2<br />

Geschirrtücher aus Halbleinen<br />

Käsehobel und Pfannenwender sowie Sieb und<br />

Schaumlöffel zieren die beiden neuen Geschirrtücher<br />

von schneehuhn-design. Zweifarbig im Siebdruckverfahren<br />

bedruckt, setzen frisches Grün und edles<br />

Anthrazit schöne Farbakzente, die jede Küche schmücken.<br />

Dank hochwertigem Halbleinen ist flusenfreies<br />

Abtrocknen ein Kinderspiel.<br />

© Martin Mascheski<br />

schneehuhn-design, Hamburg, weiße Geschirrtücher, zweifarbig<br />

im Siebdruckverfahren bedruckt, 50 % Baumwolle, 50 % Leinen,<br />

waschbar bis 60°, 50 x 70 cm, in Papierbanderole, in Deutschland<br />

hergestellt | je € 15,– | je SFR 16,90<br />

NR 303370 Küchenzauber 1 (Käsehobel & Pfannenwender)<br />

NR 303389 Küchenzauber 2 (Sieb & Schaumlöffel)<br />

Holzvase<br />

aus Kirschbaumholz<br />

Holen Sie sich schon jetzt den Frühling ins Haus. In den<br />

vier Glasröhrchen können Sie einzelne Blumen dekorieren.<br />

Unterschiedlich schräg im Korpus aus Kirschbaumholz<br />

platziert, ergibt sich eine spannungsvolle Farb- und<br />

Formensprache. Hergestellt wird die Vase in den Inntal-Werkstätten,<br />

einer Einrichtung für Menschen mit<br />

Behinderung.<br />

Fairwerk, Wasserburg, Korpus aus Kirschbaumholz, 18 x 5 x 3,5 cm,<br />

4 Glasröhrchen Ø 2 cm, in Kartonverpackung, in Deutschland hergestellt<br />

€ 19,50 | SFR 21,90 | NR 303230<br />

© Martin Mascheski<br />

© slowroom.eu<br />

Brottasche / Brotkorb<br />

aus Leinen – 2 in 1<br />

Frisch und knusprig aufbewahren<br />

und schön servieren:<br />

Verwahren Sie Ihr Brot im Leinenbeutel<br />

mit azurblauem Mustereinsatz, denn darin kann die Luft<br />

zirkulieren. Gleichzeitig absorbiert der Stoff überflüssige Feuchtigkeit<br />

und schützt Ihr Brot so vor Schimmel. Und der Beutel kann noch<br />

mehr. Schlagen Sie den oberen Rand nach Innen ein, verwandelt<br />

er sich in einen Korb für Brot, Brötchen und leckere Croissants und<br />

schmückt jeden Frühstückstisch.<br />

slowroom.eu, Polen, zweilagiger Beutel aus dicht gewebtem Leinen, 30 x 34 cm,<br />

bestickt, mit Kordelzug, bei 30° waschbar, siehe Pflegehinweis<br />

€ 19,50 | SFR 21,90 | NR 303206<br />

Programm 111


DIE SCHÖNEN DINGE<br />

NEU<br />

3er-Dosenset Tiere<br />

Tiger, Eule, Bär<br />

Kinder haben unendlich viele kleine und große Schätze, und die<br />

wollen alle gut verstaut werden. Da kommt das tierisch-farbenfrohe<br />

Dosenset gerade recht. Tiger, Eule und Bär stecken nach dem<br />

Matrjoschka-Prinzip platzsparend ineinander und lassen Kinderaugen<br />

strahlen. Illustriert von der bekannten schwedischen<br />

Künstlerin Ingela P. Arrhenius.<br />

OMM Design, Schweden, Design: Ingela P. Arrhenius, 3er-Dosenset<br />

aus Metall mit Stülpdeckel, Höhe 14,5 / 13,4 / 11,5 cm, Ø 10,5 / 9 / 7,5 cm<br />

€ 18,50 | SFR 20,90 | NR 303427<br />

© OMM Design<br />

Raben schubsen<br />

Ein Spiel zum Schwarzärgern<br />

Jeder Rabe hat ein Lieblingsplätzchen. Doch gute<br />

Plätze sind heiß begehrt. Und so schubsen sich die<br />

Raben gegenseitig hinunter, um ihr Revier zu verteidigen.<br />

Setze die Raben daher geschickt auf deine Hälfte<br />

der Mauer und schubse die deines Mitspielers herunter!<br />

Es gewinnt, wer am Ende die meisten Raben auf<br />

seiner Seite hat.<br />

moses. Verlag, Kempen, Autor: Marco Teubner, Illustration: Antje<br />

Flad, für 2 Spieler, ab 5 Jahren, Dauer ca. 10 Min., Inhalt: 3D-Rabenturm,<br />

11 Holzraben, Würfel, Spielanleitung, Box 29,5 x 29,5 x 7 cm<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 303222<br />

© moses. Verlag<br />

My Big Art Show – Spiel & Buch für Kunstexperten<br />

Fünf Spielideen bietet das Set: Man kann Kunst-Rommé spielen, übereinstimmende<br />

Paare finden, den berühmtesten und teuersten Gemälden<br />

nachjagen oder eine eigene Kunstausstellung auf die Beine stellen.<br />

Eine Quizvariante gibt es natürlich auch. Informationen zu den Künstlern,<br />

den Gemälden und zu ihrer Entstehung findet ihr im Begleitheft.<br />

moses. Verlag, Kempen, Autorin: Susie Hodge, ab 2 Spielern, ab 8 Jahren, Dauer<br />

ca. 15 Min., 56 Karten, 60-seitiges Begleitheft, Box 21,9 x 15,3 x 4,5 cm<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 303214<br />

© moses. Verlag<br />

112 Programm


DIE SCHÖNEN DINGE<br />

NEU<br />

Stempelset Alphabet & Zahlen<br />

Ein Stempelset mit Großbuchstaben, Zahlen, Frage- und Ausrufungszeichen,<br />

Pfeil und Haken. Damit sind der Kreativität bei der<br />

Gestaltung von Einladungen, Briefen und anderen Botschaften<br />

keine Grenzen gesetzt. Und Hefte, Bücher sowie Etiketten sind kinderleicht<br />

beschriftet.<br />

moses. Verlag, Kempen, Stempelset mit 42 Stempeln aus Holz, Box 14 x 12 x 3 cm<br />

€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 303419<br />

Ein weiteres Stempelspiel<br />

Gefährliche Fische<br />

€ 20,– | SFR 22,50 | NR 302781<br />

© moses. Verlag<br />

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt – <strong>Das</strong> Spiel<br />

Der Kinderbuchklassiker im Spieleformat: Robbi und Tobbi sind<br />

wieder mit dem Fliewatüüt unterwegs, um knifflige Roboterprüfungsaufgaben<br />

zu lösen. Dazu gilt es, rätselhafte Orte auf der Welt<br />

zu erreichen. Die Routen hat Robbi schon in der Karte eingezeichnet.<br />

Jetzt müsst ihr schauen, was eure Himbeersaftvorräte hergeben.<br />

Und schon kann die abenteuerliche Reise für flug-, schwimmund<br />

fahrerprobte Spieler beginnen.<br />

© Huch & friends<br />

Huch & friends, Günzburg, Autor: Kai Haferkamp, für 2 bis 4 Spieler, ab 6 Jahren,<br />

Dauer ca. 30 Min., Inhalt: Spielplan, 4 Cockpits mit Himbeersaftanzeige, 70 Aufgabenkarten,<br />

4 Spielfiguren, Spielanleitung, Schachtel 29,5 x 29,5 x 7 cm<br />

€ 35,– | SFR 39,– | NR 303281<br />

NEU<br />

3er-Set Spiele für draußen<br />

Murmelspiele, Gummitwist und Hüpfkästchen<br />

Mit diesen Dreien gehts raus. Cachinas: Lasst sie rollen, die schönsten<br />

Murmelspiele. In Bolivien war das Spiel bei Kindern schon immer<br />

beliebt. Als 1848 in Lauscha, Thüringen, die ersten Glasmurmeln<br />

hergestellt wurden, verbreiteten sie sich in Windeseile auf<br />

der ganzen Welt. Bei Blada, Gummitwist auf Afrikanisch, sind Geschick<br />

und Kondition gefragt, zu zweit oder in der Gruppe. Bunte<br />

Figuren zeichnen und um die Wette hüpfen vor dem Haus oder auf<br />

dem Schulhof: Para bietet unendlich viele neue Variationen, die<br />

auf das Hüpfkästchen zurückgehen.<br />

Grubbe Media, München, ab 1/2 Spielern, ab 4/5 Jahren, Inhalt: Cachinas: 21<br />

Murmeln, Murmelwand, Blada: 2 Hüpfgummis, 34 Karten, Para: 3 Straßenkreiden,<br />

4 Spielsteine, 57 Karten, jeweils mit Jutesäckchen und umfangreicher Anleitung,<br />

Schachtel je 22,5 x 16,5 x 4,5 cm, in Deutschland hergestellt<br />

3 Spiele zum Setpreis von € 18,- | SFR 20,50 | NR 303362<br />

Programm 113


EDITORIAL<br />

Der unerschöpfliche<br />

Reichtum eines großartigen<br />

Films: Toni Erdmann<br />

Bei den internationalen<br />

Filmfestspielen in Cannes<br />

2016 konkurrierte nach<br />

vielen Jahren erstmals<br />

wieder ein deutscher Beitrag<br />

um die Goldene Palme.<br />

Maren Ades ebenso<br />

anspruchsvolles wie<br />

Horst Peter Koll<br />

nur schwer zu greifendes<br />

Meisterwerk Toni Erdmann war Tagesgespräch von Publikum<br />

und Kritik. <strong>Das</strong>s der Film bei der Preisverleihung leer ausging,<br />

verschaffte ihm nur noch mehr Aufmerksamkeit, und<br />

doch ist es ein Wunder, dass er sich mit über 800000 Kinobesuchern<br />

phänomenal gut behauptet.<br />

Denn in Ades Spielfilmen ist nichts eindeutig, nichts (vor-)<br />

schnell greifbar. Noch nicht einmal lässt sich sagen, ob Ades<br />

Filme komisch sind – im Grunde sind sie viel zu abgründig,<br />

um noch komisch zu sein – man kann leicht auf dem falschen<br />

Fuß erwischt werden. Ambivalent auch die Figuren: vielschichtig,<br />

subtil ausformuliert in komplexen sozialen wie privaten<br />

Beziehungen.<br />

Toni Erdmann schaut auf Generationenkonflikte, Geschlechterverhältnisse<br />

und Sexismus, globalen Unternehmenskapitalismus.<br />

Stets denkt die Regisseurin dabei von ihren Figuren<br />

aus, wie sie die Geschichte in Gang setzen: Ein alternder<br />

Musiklehrer, allein in einem Siedlungshaus, der Kurzbesuch<br />

seiner entfremdeten Tochter, den er als stummen Hilfeschrei<br />

deutet, seine Stippvisite in Bukarest, wo die Tochter arbeitet.<br />

So wuchert ein Strauß an Geschichten zwischen deutscher<br />

Provinz und „ferner“ Geschäftswelt – hin und zurück. Jede<br />

Geschichte hat ihre ganz besondere Erzählweise, Dramaturgie,<br />

ihre spezifische Ästhetik. Maren Ade ersinnt sie ohne vordergründige<br />

„Sensationen“, vermittelt eher den Eindruck des<br />

Beiläufigen, Improvisierten. Doch so offen diese Dramaturgie<br />

wirkt: Toni Erdmann ist akribisch komponiert, mit optimaler<br />

Sorgfalt gestaltet. In jede Szene sind unzählige Bewegungen<br />

und Gegenbewegungen eingelassen, die den Kurs der<br />

Figuren unberechenbar machen. Auch deren Gefühle: Eben<br />

erst hat sich die Tochter kühl von ihrem Vater verabschiedet, da<br />

bricht sie unvermittelt in Tränen aus. Ein emotionaler Erdrutsch,<br />

in dem alles zu Tal rast, ihre Einsamkeit, ihre Liebe, ihre<br />

Verlustängste.<br />

Ines arbeitet als Unternehmensberaterin für die Ölindustrie<br />

in Bukarest. Verbissen kämpft sie um berufliche wie private<br />

Anerkennung, gibt sich stark, kontrolliert ihre Sprache,<br />

Blicke, Gesten, Körperhaltung. Ines’ Vater ist dies gänzlich<br />

fremd. Während sich Ines mit Mitteln der Macht und (Selbst-)<br />

Kontrolle „verkleidet“, operiert Toni Erdmann mit einem geradezu<br />

unverschämt schlechten Spiel: mit Scherzen mit falschen<br />

Zähnen und zotteliger Perücke, Entgleisungen und<br />

plumper Übergriffigkeit. Vater und Tochter erproben sich in<br />

gegensätzlichen Rollen, bis sich beide zu erforschen beginnen,<br />

Muster aufbrechen.<br />

Irgendwann steht Ines’ Welt nackt da, wortwörtlich. Danach<br />

kommt es zur grandiosen Umarmung mit dem Vater. Den Gefühlsmischmasch<br />

zeigt keine Szene besser als der Auftritt von<br />

Winfried und Ines in einer Bukarester Privatwohnung: der Vater<br />

am E-Klavier, die Tochter singt Whitney Houstons „Greatest<br />

Love of All“. Widerwillig fügt sie sich mit großen Gesten<br />

und Übertreibungen in den Song ein, bis echte Gefühle sie<br />

überrollen: „I found the greatest love of all/ Inside of me …“<br />

Immer wieder hält Maren Ade in solchen Momenten ihr Verhältnis<br />

zur Wirklichkeit in Bewegung, das Kleine steckt im<br />

Großen, das Profane im „Heiligen“. Und umgekehrt. <strong>Das</strong><br />

macht ihr Kino zu etwas Besonderem, reich, zutiefst aufrichtig.<br />

Toni Erdmann hat in Cannes keine Goldene Palme gewonnen,<br />

dafür aber viele Herzen.<br />

114 Hören & Sehen


FILM<br />

Toni Erdmann<br />

D 2016<br />

Ganz spontan besucht Winfried seine Tochter Ines in Bukarest, wo diese<br />

als Unternehmensberaterin arbeitet. Man hat sich wenig zu sagen, der<br />

Besuch läuft aus dem Ruder. Da überrascht der Vater sie mit seiner Verwandlung<br />

in Toni Erdmann. Er taucht mit schiefem Gebiss, wilden Klamotten<br />

und zotteliger Perücke bei ihr auf. Ines ist wie vor den Kopf gestoßen<br />

– doch dann machen die beiden eine verblüffende Entdeckung: Je<br />

härter sie einander zusetzen, desto enger rücken sie zusammen.<br />

156 Min., Regie: Maren Ade; mit Sandra Hüller, Peter Simonischek,<br />

Michael Wittenborn, und andere; Sprache: Deutsch, Untertitel: Deutsch<br />

2 DVD (Limitierte Erstauflage)<br />

€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210490<br />

Hören & Sehen 115


FILM<br />

Iraqi Odyssey<br />

Dokumentation<br />

D/CH 2014<br />

Wütende Kriegserklärungen,<br />

Autobomben, weinende Frauen,<br />

zerstörte Städte, staubige Landschaften.<br />

<strong>Das</strong> sind die Bilder der<br />

Nachrichten aus dem Irak von<br />

heute.<br />

Dem gegenüber: Erinnerungen<br />

einer Familie aus den 50er- bis<br />

70er-Jahren. Frauen in schicken<br />

Kleidern studieren an der<br />

Universität, begleitet von zuvorkommenden Männern in eleganten<br />

Anzügen. Moderne arabische Musik, in den Kinos internationale Filme.<br />

Trotz Kritik am westlichen Kolonialismus dominiert der Glaube<br />

an den Fortschritt und an die moderne Welt. Heute lebt jeder fünfte<br />

Iraker im Exil.<br />

Filmemacher Samir erzählt die Geschichten seiner irakischen Familie,<br />

die verstreut auf der ganzen Welt lebt, und gibt tiefe Einblicke in<br />

die jüngere irakische Geschichte.<br />

163 Min., Regie: Samir, Sprachen: Deutsch, Arabisch; Untertitel: Deutsch, Arabisch<br />

€ 16,– | SFR 17,90 | DVD 210334<br />

Genius<br />

GB/USA 2016<br />

Neue Worte, radikale Ideen –<br />

für Lektor Maxwell Perkins ist<br />

klar, was einen grandiosen Roman<br />

ausmacht: Im New Yorker<br />

Verlagshaus Charles Scribner‘s<br />

Sons nimmt Perkins in den<br />

1920er-Jahren gegen alle Widerstände<br />

zukünftige Schriftstellergiganten<br />

wie Ernest<br />

Hemingway oder F. Scott Fitzgerald<br />

erstmals unter Vertrag.<br />

Als ihm ein wildes, über 1000 Seiten umfassendes Manuskript des<br />

unbekannten Thomas Wolfe in die Hände fällt, ist er überzeugt, ein<br />

literarisches Genie entdeckt zu haben. Gemeinsam machen sich die<br />

beiden Männer daran, das Werk herauszubringen – der Anfang eines<br />

schier endlosen Kampfes um jede Formulierung, aus der eine tiefe<br />

Freundschaft entsteht.<br />

100 Min., Regie: Michael Grandage, mit Colin Firth, Jude Law, Nicole Kidman, Laura<br />

Linney, Guy Pearce, Dominic West, Vanessa Kirby, Demetri Goritsas und andere,<br />

Sprache: Deutsch, Englisch, Untertitel: Deutsch<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210563<br />

Frühstück bei Monsieur<br />

Henri<br />

F 2015<br />

Monsieur Henri ist ein mürrischer<br />

alter Herr und stolz darauf.<br />

Er lebt allein mit seiner Schildkröte<br />

in einer riesigen Pariser<br />

Altbauwohnung und ärgert sich<br />

über alles und jeden, aber ganz<br />

besonders über seine Schwiegertochter.<br />

Weil seine Gesundheit<br />

zunehmend nachlässt, beschließt<br />

sein Sohn Paul, dass es<br />

Zeit wird für eine Mitbewohnerin. So kommt die Studentin Constance<br />

ins Haus. Da sich Constance die Miete eigentlich nicht leisten kann,<br />

bietet ihr Henri ein Geschäft an: Wenn sie es schafft, seinem Sohn<br />

Paul so lange schöne Augen zu machen, bis der seine Ehefrau verlässt,<br />

wohnt sie umsonst.<br />

96 Min., Regie: Ivan Calbérac, mit Claude Brasseur, Noémie Schmidt, Guillaume de Tonquédec,<br />

Fréderique Bel und andere; Sprache: Deutsch, Französisch; Untertitel: Deutsch<br />

€ 17,– | SFR 19,50 | DVD 210369<br />

Off the Grid – Trumps<br />

America<br />

USA/NL 2011<br />

Ist das Trumps Amerika? Oder<br />

nur ein anderes Amerika? In Austin,<br />

Texas, entwirft ein Radio-DJ<br />

seine Vorstellung von einer lokalen<br />

autonomen Wasser- und<br />

Energieversorgung. In einer<br />

Kleinstadt liegt der Fokus weniger<br />

auf dem amerikanischen<br />

Traum von steigendem Wohlstand,<br />

sondern auf Nachhaltigkeit.<br />

Alexander Oey sucht an verschiedenen Orten in den USA nach Formen<br />

lokaler Autonomie angesichts der ökonomischen Krise. Es wird<br />

deutlich, dass die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte<br />

die individuelle Eigenständigkeit in weiten Teilen einem krisenanfälligen<br />

Weltmarkt geopfert hat. Überall, so scheint es, wollen Menschen bescheidener,<br />

aber dafür selbstbestimmter leben. Die wirklichen Alternativen<br />

für die Umwelt- und Wirtschaftskrise liegen auf lokaler Ebene, dies<br />

zeigt Off the Grid (energienetzunabhängig) auf spannende Weise.<br />

90 Min., Regie: Alexander Oey, Sprache: Englisch, Untertitel: Deutsch<br />

€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210466<br />

116 Hören & Sehen


FILM<br />

Birnenkuchen mit<br />

Lavendel<br />

F 2015<br />

Manchmal kann ein kleiner Unfall<br />

unverhofftes Glück bringen:<br />

Louise lebt auf einem Hof in der<br />

Provence und kümmert sich seit<br />

dem Tod ihres Mannes um den<br />

Birnenanbau. Doch die Bank fordert<br />

einen Kredit zurück, die Abnehmer<br />

zweifeln an ihrer Kompetenz,<br />

und dann fährt sie auch noch<br />

Prädikat: Besonders wertvoll<br />

einen Fremden an. Pierre, so heißt<br />

der Verletzte, scheint irgendwie anders zu sein. Der sensible Mann<br />

blüht in Louises Gegenwart auf, hilft ihr mehr schlecht als recht und<br />

hat das Gefühl, etwas gefunden zu haben, das er gar nicht zu vermissen<br />

glaubte: ein Zuhause. Obwohl Louise versucht, Pierre auf Distanz<br />

zu halten, stellt dieser ihr Leben ganz wundersam auf den Kopf.<br />

97 Min., Regie: Eric Besnard, mit Virginie Efira, Benjamin Lavernhe, Lucie Fagedet, Léo<br />

Lorléch, Hervé Pierre und andere, Sprachen: Deutsch, Französisch; Untertitel: Deutsch<br />

€ 17,– | SFR 19,50 | DVD 210350<br />

Mustang<br />

TR/F/D 2015<br />

Sommer in einem türkischen<br />

Dorf. Lale und ihre vier Schwestern<br />

werden beim unschuldigen<br />

Herumtollen mit ein paar<br />

Jungs im Meer beobachtet und<br />

lösen so einen Skandal mit dramatischen<br />

Folgen aus: <strong>Das</strong><br />

Haus der Familie wird zum Gefängnis,<br />

Benimmunterricht ersetzt<br />

die Schule und Ehen werden<br />

arrangiert. Doch die fünf<br />

Prädikat: Besonders wertvoll<br />

Schwestern, allesamt von großem<br />

Freiheitsdrang erfüllt, beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten<br />

Grenzen aufzulehnen.<br />

93 Min., Regie: Deniz Gamze Ergüven, mit Günes Nezihe Sensoy, Doga Zeynep<br />

Doguslu, Elit Iscan und andere; Sprache: Deutsch, Türkisch; Untertitel: Deutsch; Extras:<br />

Interview mit Regisseurin Deniz Gamze Ergüven, Bonus-Kurzfilm, Audiodeskription für<br />

Sehbehinderte<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210393<br />

Eye in the Sky<br />

GB 2015<br />

Colonel Katherine Powell (Helen<br />

Mirren) kommandiert eine<br />

Drohnen-Operation in Nairobi,<br />

deren Ziel es ist, Terroristen<br />

aufzuspüren. Steve Watts,<br />

der zuständige Pilot, lenkt die<br />

technischen Waffen per Fernsteuerung<br />

an das gewünschte<br />

Ziel. Als die beiden tatsächlich<br />

Terroristen entdecken,<br />

die gerade mit großen Mengen<br />

Sprengstoff hantieren, ist der nun folgende Befehl klar: Die<br />

Männer sollen umgehend ausgeschaltet werden. Doch als Drohnenpilot<br />

Steve das Haus, in dem sich die Attentäter befinden, bombardieren<br />

will, betritt ein kleines Mädchen die Todeszone. Watts ist<br />

unsicher, ob er trotzdem feuern soll. Eine Frage, die auch seine Vorgesetzten<br />

nicht beantworten wollen. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt<br />

sich diese schwierige Entscheidung zu einem politischen<br />

Dilemma ...<br />

100 Min., Regie: Gavin Hood, mit Helen Mirren, Aaron Paul, Alan Rickman, Barkhad<br />

Abdi, und andere, Sprachen: Deutsch, Englisch, Extra: Interviews, Featurettes<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210555<br />

Folge meiner Stimme<br />

TR/F/D 2014<br />

Regisseur Hüseyin Karabey greift<br />

eine alte kurdische Tradition auf:<br />

Die Dorfgemeinde versammelt<br />

sich abends um einen wandernden<br />

Geschichtenerzähler, der von<br />

der Großmutter Berfe, ihrem Sohn<br />

Temo und Enkelin Jiyan erzählt:<br />

Eines Nachts, als die Großmutter<br />

Jiyan vom Fuchs erzählt, der seinen<br />

Schwanz verloren hat, wird<br />

das Dorf von türkischen Soldaten gestürmt …<br />

Für Berfe und Jiyan beginnt ein beschwerlicher Weg durch die atemberaubende<br />

Berglandschaft Kurdistans, auf dem beide über sich hinauswachsen.<br />

Die weise Großmutter beweist Beharrlichkeit und die<br />

kleine Jiyan lernt, in der Welt der Erwachsenen zu überleben. Statt<br />

einer Synchronisation führt eine Erzählerin durch die poetische<br />

Handlung.<br />

104 Min., Regie: Karabey Hüseyin, mit Feride Gezer, Melek Ülger, Tincay Akdemir u.a.;<br />

Sprache: Deutsch<br />

€ 17,– | SFR 19,50 | DVD 210385<br />

Hören & Sehen 117


FILM<br />

Captain Fantastic – Einmal<br />

Wildnis und zurück<br />

USA 2015<br />

Der hoch gebildete Ben lebt aus<br />

Überzeugung mit seinen sechs<br />

Kindern in der Einsamkeit der Berge<br />

im Nordwesten Amerikas. Er<br />

unterrichtet sie selbst und bringt<br />

ihnen nicht nur ein überdurchschnittliches<br />

Wissen bei, sondern<br />

auch, wie man jagt und in der<br />

Wildnis überlebt. Als seine Frau<br />

stirbt, ist er gezwungen, mitsamt den Sprösslingen seine selbst geschaffene<br />

Aussteigeridylle zu verlassen. In ihrem alten, klapprigen<br />

Bus macht sich die Familie auf den Weg quer durch die USA zur Beerdigung,<br />

die bei den Großeltern stattfinden soll. Ihre Reise ist voller<br />

komischer wie dramatischer Momente, die Bens Freiheitsideale und<br />

seine Vorstellungen von Erziehung nachhaltig infrage stellen.<br />

112 Min., Regie: Matt Ross, mit Annalise Basso, Samantha Isler, George MacKay,<br />

Frank Langella, Viggo Mortensen, Steve Zahn und andere, Sprache: Deutsch, Englisch,<br />

Untertitel: Deutsch, Extra: Making-of, B-Roll<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210547<br />

Die Poesie des<br />

Unendlichen<br />

GB 2015<br />

Alles was kommt<br />

D/F 2016<br />

Nathalie ist Philosophie-Lehrerin an<br />

einem Pariser Lycée. Nach 25 Jahren<br />

Ehe wird sie von ihrem Mann<br />

Heinz, der Philosophie an der Universität<br />

unterrichtet, verlassen.<br />

<strong>Das</strong> signifikanteste Bild für das<br />

überraschende Aus sind die Lücken<br />

im gemeinsamen Bücherregal,<br />

wo doch bislang alles gleichberechtigt<br />

nebeneinanderstand<br />

Prädikat Besonders wertvoll<br />

und mit gleicher Aufmerksamkeit<br />

bedacht wurde. Als auch noch ihre Mutter stirbt, sieht sich Nathalie<br />

einer gänzlich neuen Art von Freiheit gegenüber, bei der es um Abschiede,<br />

aber auch ums Weitermachen geht. Mit großer Gelassenheit,<br />

hellsichtig und klar erzählt die französische Filmemacherin Mia<br />

Hansen-Løve eine Geschichte um Spuren der Zeit, die sich auch in<br />

der Sprache und der (deutschen) Philosophie spiegeln. Nathalie, die<br />

nicht mehr junge Bürgerlich-Intellektuelle – großartig gespielt von<br />

Isabelle Huppert –, versteht ihr Leben dabei nicht als Mangel oder als<br />

Kompromiss, vielmehr als eine erfüllte, sich stets in Bewegung befindende<br />

Gegenwart, die sie dementsprechend gestaltet. Ein bei aller<br />

Intellektualität sehr sinnlicher Film, den Menschen und dem Leben<br />

nah.<br />

FILMDIENST - Tipp<br />

von Horst Peter Koll<br />

Im kolonialen Indien des Jahres<br />

1913 arbeitet der junge Srinavasa<br />

Ramanujan als Büroangestellter.<br />

Seine Berufung ist jedoch<br />

eine andere: Er ist ein mathematisches<br />

Genie. Auf Einladung von<br />

Professor Hardy kommt er nach<br />

Cambridge, um an der Veröffentlichung<br />

seiner Entdeckungen zu arbeiten.<br />

Doch Hardys akademische Strenge, das Misstrauen der Gelehrten<br />

gegenüber einem Exoten ohne höheren Schulabschluss und<br />

die Sehnsucht nach seiner Frau, die er in Indien zurücklassen musste,<br />

machen Ramanujan das Leben schwer. Trotzdem gelingt es ihm,<br />

seine Theorien zu mathematischen Formeln zu entwickeln und damit<br />

die Welt der Mathematik für immer zu verändern.<br />

104 Min., Regie: Matt Brown, mit Dev Patel, Jeremy Irons, Stephen Fry, Jeremy<br />

Northam, Toby Jones, Enzo Cilenti; Sprache: Deutsch, Englisch; Untertitel: Deutsch<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210407<br />

„Ein wunderbarer Historienfilm über ein indisches Genie<br />

in Cambridge Anfang des 20. Jahrhunderts.“ – STERN<br />

98 Min., Regie: Mia Hansen-Løve, mit Isabelle Huppert, Roman Kolinka, Edith Scob,<br />

André Marcon, Sarah Le Picard, Solal Forte u.a.<br />

€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210539<br />

118 Hören & Sehen


FILM<br />

Bach in Brazil<br />

D/BRA 2015<br />

Manchmal geht das Schicksal seltsame<br />

Wege – so wie im Fall von Marten:<br />

Der ehemalige Musiklehrer<br />

erbt völlig unerwartet von seinem<br />

nach Brasilien ausgewanderten<br />

Jugendfreund ein Original-Notenblatt<br />

von Johann Sebastian Bach.<br />

Zufall folgt auf Zufall, und so geht<br />

es für Marten raus aus dem gewöhnlichen<br />

deutschen Alltag und<br />

Prädikat: Besonders wertvoll<br />

hinein ins brasilianische Jugendgefängnis.<br />

Denn nach mehreren Zufällen steht Marten plötzlich als Musiklehrer<br />

vor brasilianischen Straßenjungen und versucht, ihnen einen<br />

Zugang zur klassischen Musik zu geben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />

blühen sowohl die Schüler als auch ihr Lehrer auf.<br />

87 Min., Regie: Ansgar Ahlers, mit Edgar Selge, Franziska Walser, Peter Leohmeyer und<br />

andere, Sprache: Deutsch<br />

€ 14,90,– | SFR 15,90 | DVD 210377<br />

Der Landarzt von Chaussy<br />

F 2016<br />

Dr. Jean-Pierre Werner ist seit über<br />

30 Jahren Landarzt und in seinem<br />

Dorf sehr beliebt. Für seine Patienten<br />

hat er immer ein offenes Ohr.<br />

Als er plötzlich selbst erkrankt,<br />

sucht er widerwillig nach einer Vertretung.<br />

Die attraktive Dr. Nathalie<br />

Delezia stellt sich vor. Er traut ihr<br />

nichts zu, begleitet sie zu seinen<br />

Stammpatienten, hält ihr Vorträge.<br />

Doch Nathalie ist hartnäckig, lässt sich weder von Jean-Pierre, der sich<br />

für unersetzlich hält, noch von den störrischen Patienten verschrecken.<br />

Mit Herz und Kompetenz gewinnt sie Sympathie und Anerkennung der<br />

Patienten. Und selbst unter der rauen Oberfläche Dr. Werners kommt<br />

nach und nach seine tatsächliche Herzlichkeit zum Vorschein. Der studierte<br />

Arzt und Regisseur Thomas Lilti macht mit dem authentischen<br />

Portrait eines Landarztes auf ein drängendes Problem, den Ärztemangel<br />

in der Provinz, aufmerksam.<br />

100 Min., Regie: Thomas Lilti, mit François Cluzet, Marianne Denicourt, Isabelle<br />

Sadoyan, Christophe Odent, Patrick Descamps, Guy Faucher und andere<br />

€ 16,– | SFR 17,90 | DVD 210474<br />

Der Moment der<br />

Wahrheit<br />

USA 2015<br />

New York, September 2004. Präsident<br />

George W. Bush steckt im<br />

Wahlkampf zu seiner zweiten Legislaturperiode.<br />

Mary Mapes (Cate<br />

Blanchett) arbeitet als Produzentin<br />

des Nachrichtenmagazins 60<br />

Minutes. Ihrem Team wird brisantes<br />

Material zugespielt: Der Präsident<br />

soll sich in den Siebzigerjahren<br />

vor einem Militäreinsatz in<br />

Prädikat: Besonders wertvoll<br />

Vietnam gedrückt haben. Die Sendung schlägt ein wie eine Bombe.<br />

Doch dann werden Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Quelle(n) laut,<br />

Beweise sollen gefälscht worden sein, Recherchen schlampig geführt.<br />

Selbst der angesehene CBS-Anchorman Dan Rather gerät unter massiven<br />

Beschuss. Es beginnt ein Kampf um persönliche und journalistische<br />

Integrität und Unabhängigkeit …<br />

Nur wir drei gemeinsam<br />

F 2016<br />

Teheran, Anfang der 1970er-Jahre.<br />

Mit viel Mut, Entschlossenheit<br />

und einer ordentlichen Portion<br />

Humor kämpft Hibat mit<br />

seiner Frau Fereshteh und anderen<br />

Gleichgesinnten erst gegen<br />

das brutale Schah-Regime, dann<br />

gegen die Schergen des Ayatollah<br />

Khomeini. Als der politische Druck<br />

zu groß wird, bleibt ihnen nur<br />

die Flucht ins Ausland. Mit ihrem einjährigen Sohn Nouchi machen<br />

sich Hibat und Fereshteh auf den Weg über die Türkei nach Frankreich<br />

und landen in den sozialen Ghettos der Pariser Banlieue. Was<br />

zunächst als vorübergehende Lösung geplant ist, wird für die Familie<br />

zu einem Neuanfang. Dabei ist die Formel „nur wir drei gemeinsam“<br />

nicht nur das Credo ihres Familienglücks, sondern auch der beste Beweis,<br />

dass alles möglich ist, wenn man zusammenhält.<br />

121 Min., Regie: James Vanderbilt, mit Cate Blanchett, Robert Redford, Dennis Quaid<br />

Sprachen: Deutsch, Englisch, Untertitel: Deutsch<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210415<br />

90 Min., Regie: Kheiron, mit Kheiron, Leila Bekhti, Gerard Darmon, Zabou Breitman<br />

und andere, Sprache: Deutsch, Französisch, Untertitel: Deutsch<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210512<br />

Hören & Sehen 119


FILM<br />

Suffragette – Taten statt<br />

Worte<br />

GB 2016<br />

1903 gründete Emmeline Pankhurst<br />

in Großbritannien die<br />

Women‘s Social and Political<br />

Union, eine bürgerliche Frauenbewegung,<br />

die die gesellschaftliche<br />

Aufmerksamkeit durch passiven<br />

Widerstand, öffentliche<br />

Proteste und sogar Hungerstreiks<br />

auf sich zog. Neben dem Wahlrecht<br />

kämpften sie für die allgemeine Gleichstellung der Frau. Die<br />

sogenannten Suffragetten waren gezwungen, in den Untergrund<br />

zu gehen und ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel mit dem immer<br />

brutaler zugreifenden Staat zu führen. Fesselnd wie ein Thriller erzählt<br />

Suffragette die spannende und inspirierende Geschichte ihres<br />

Kampfes um Würde und Selbstbestimmung.<br />

103 Min., Regie: Sarah Gavron, mit Carey Mulligan, Helena Bonham Carter,<br />

Brendan Gleeson, Meryl Streep, Ben Whishaw u.a., Sprachen: Deutsch,<br />

Englisch, Extras: Making-of, Audiokommentar<br />

€ 13,– | SFR 14,90 | DVD 210210<br />

Junges Licht<br />

D 2016<br />

Anfang der 60er-Jahre durchlebt<br />

der Bergmannssohn Julian Höhen<br />

und Tiefen seines beengenden<br />

Familien- und Alltagslebens im<br />

Ruhrgebiet. <strong>Das</strong> „Revier“ als Abenteuerspielplatz<br />

zwischen Rauchschloten,<br />

Hinterhöfen und parzellierten<br />

Wiesen.<br />

Regisseur Winkelmann setzte<br />

erstmals eine Literaturvorlage<br />

um: Der sprachlich brillante Roman des „Pott-Poeten“ Ralf Rothmann<br />

ist die schonungslose Mentalitätsbeschreibung einer Region und zugleich<br />

Julians sensible Leidens- und Aufbruchsgeschichte. In mal komödiantisch<br />

amüsanten, mal anrührenden melodramatischen Momentaufnahmen<br />

entfaltet sich die Mentalitätsbeschreibung einer<br />

Region.<br />

117 Min., Regie: Adolf Winkelmann, mit Oscar Brose, Charly Hübner, Lina Beckmann,<br />

Peter Lohmeyer, Stephan Kampwirth, Caroline Peters, Nina Petri u.a.; Sprache: Deutsch;<br />

Untertitel: Deutsch; Extras: Making-of; Drehortbesuch mit Adolf Winkelmann<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210423<br />

Meine Zeit mit Cézanne<br />

F/2016<br />

Der Schriftsteller Émile Zola und<br />

der Maler Paul Cézanne gehören<br />

mit ihren Lebenswerken zu den<br />

wichtigsten Figuren der französischen<br />

Kulturgeschichte. Weniger<br />

bekannt ist die tiefe Freundschaft,<br />

die die beiden Künstler ein<br />

Leben lang verband. Sie inspirierten<br />

sich, stritten sich und fanden<br />

sich doch immer wieder: Paul Cézanne,<br />

der geniale Maler, und Émile Zola, der große Schriftsteller. Sie<br />

arbeiteten wie Besessene auf der Suche nach Perfektion und Anerkennung.<br />

Der eine hatte Geld, Ruhm und Frau, der andere nichts außer<br />

sich selbst. Die hoch spannende Geschichte ihrer Freundschaft ist<br />

eingebettet in die intensiven Farben der Provence. Gedreht an Originalschauplätzen,<br />

zeichnet der Film das Porträt einer ganzen Epoche.<br />

109 Min., Regie: Daniele Thomson, mit Guillaume Gallienne, Guillaume Canet, Alice<br />

Pol, Sabine Azéma, Déborah François, Laurent Stocker, Isabelle Candelier und andere,<br />

Sprache: Deutsch, Französisch, Untertitel: Deutsch, Französisch<br />

€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210504<br />

My First Lady<br />

USA 2016<br />

Es ist ein sonniger Sonntagmorgen<br />

in Chicago im Jahr 1989, als<br />

sich der junge, selbstbewusste Jurist<br />

Barack Obama auf den Weg zu<br />

der attraktiven Anwältin, seiner ehrgeizigen<br />

Vorgesetzten Michelle Robinson,<br />

macht – für ihr erstes Date,<br />

wenn es nach ihm geht! Für Michelle<br />

ist es ein Treffen unter Kollegen,<br />

und so lässt sie sich anfangs widerstrebend,<br />

aber auch ein wenig amüsiert darauf ein. Sie begleitet Barack<br />

nicht nur zu der verabredeten Gemeindeversammlung, sondern auch<br />

in eine Ausstellung. Und in den Park. Und zum Mittagessen. Aus einem<br />

Termin wird ein ganzer, wunderbarer Sommertag. Michelle ist mehr als<br />

auf der Hut und kann doch nicht umhin, sich von dem unwiderstehlich<br />

frechen Charme des geistreichen Barack beeindrucken zu lassen. Als es<br />

Abend wird, haben sich die beiden – die noch nicht ahnen, welcher Weg<br />

vor ihnen liegt – als Kämpfer für dieselbe Sache erkannt. Und ineinander<br />

verliebt.<br />

80 Min., Regie: Richard Tanne, mit Tika Sumpter, Parker Sawyers, Vanessa Bell Calloway,<br />

Phillip van Lear und andere<br />

€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210482<br />

120 Hören & Sehen


FILM / KINDER<br />

Heidi<br />

D/CH 2015<br />

Die glücklichsten Tage ihrer Kindheit<br />

verbringt Heidi zusammen<br />

mit ihrem eigenbrötlerischen<br />

Großvater, dem Almöhi, abgeschieden<br />

in einer einfachen Holzhütte<br />

in den Schweizer Alpen. Mit<br />

ihrem Freund, dem Geissenpeter,<br />

hütet sie die Ziegen und genießt<br />

die Freiheit der Berge. Doch<br />

die unbeschwerte Zeit endet jäh,<br />

als Heidi von ihrer Tante nach Frankfurt geholt wird. Dort soll sie in<br />

der Familie des wohlhabenden Herrn Sesemann eine Spielgefährtin<br />

für die im Rollstuhl sitzende Klara sein. Obwohl sich die beiden bald<br />

anfreunden und Klaras Oma in Heidi die Leidenschaft für Bücher erweckt,<br />

wird die Sehnsucht nach den Bergen und dem Almöhi immer<br />

stärker.<br />

106 Min., Regie: Alain Gsponer, mit Anuk Steffen, Bruno Ganz, Hannelore Hoger,<br />

Peter Lohmeyer und andere, Sprache: Deutsch, nach dem gleichnamigen Kinderbuch<br />

von Johanna Spyri<br />

€ 13,– | SFR 14,90 | DVD 21044X<br />

Ente gut! Mädchen<br />

allein zu Haus<br />

D 2016<br />

Die elfjährige Linh und ihre kleine<br />

Schwester Tien sind plötzlich auf<br />

sich allein gestellt, als ihre Mutter<br />

nach Vietnam muss, um die kranke<br />

Oma zu pflegen. Erfahren darf<br />

das niemand – vor allem nicht das<br />

Jugendamt. Linh ist jetzt nicht nur<br />

für Tien verantwortlich, sondern<br />

Prädikat: Besonders wertvoll<br />

muss sich neben der Schule auch<br />

um den Haushalt und den vietnamesischen<br />

Imbiss ihrer Mutter kümmern. Doch die selbst ernannte<br />

Spionin Pauline aus dem Wohnblock gegenüber entdeckt das Geheimnis.<br />

Aus der anfänglichen Erpressung wächst bald eine Freundschaft,<br />

die immer wieder auf die Probe gestellt wird: Auch die Polizei<br />

und das Jugendamt forschen nach.<br />

91 Min., Regie: Norbert Lechner, mit Lynn Dortschack, Lisa Bahati Wihstutz, Andreas<br />

Schmidt, Lena Stolze, Linda Phuong Anh Dang und andere; Sprache: Deutsch; Untertitel:<br />

Deutsch<br />

€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210431<br />

Die große Erich Kästner-<br />

Box<br />

D 1931–1969<br />

Erstmals in einer Box vereint: Elf<br />

unvergessliche Filmklassiker nach<br />

den Büchern von Erich Kästner!<br />

Die mehr als 16 Stunden Material<br />

ermöglichen ein Wiedersehen<br />

mit Pünktchen und Anton, Emil<br />

und seinen Detektiven, den Zwillingen<br />

Lotte und Luise, mit Lehrer<br />

Justus und seinem fliegenden<br />

Klassenzimmer, den drei Männern im Schnee und die Teilnahme an<br />

einer Konferenz der besonderen Art, in der die Tiere die Menschen<br />

zum Frieden zwingen wollen. Und Kästners Helden erleben allerhand<br />

Verwicklungen im kleinen Grenzverkehr nach Salzburg und<br />

beim Diebstahl eines Miniaturgemäldes in Kopenhagen.<br />

961 Min., Sprache: Deutsch, Extra: Bonusdisc mit 2 Dokumentationen, Filme: 1 & 2 <strong>Das</strong><br />

fliegende Klassenzimmer (1954 & 1973); 3: <strong>Das</strong> doppelte Lottchen (1953); 4 & 5: Emil<br />

und die Detektive (1931 & 1954); 6: Pünktchen und Anton (1953); 7: Konferenz der<br />

Tiere (1969); 8: Drei Männer im Schnee (1955); 9: Salzburger Geschichten (1956); 10:<br />

Liebe will gelernt sein (1962); 11: Die verschwundene Miniatur (1954)<br />

€ 50,– | SFR 56 | DVD 210288<br />

König Laurin<br />

D/I 2016<br />

Der Abenteuerfilm erzählt die Südtiroler<br />

Sage um König Laurin und<br />

seinen Rosengarten in einer modernen<br />

und humorvollen Adaption.<br />

Während in der Sage aus dem<br />

13. Jahrhundert Laurin als Bösewicht<br />

auftritt, dreht die Verfilmung<br />

den Spieß um: Laurin wird zum gütigen<br />

Berater des Königssohns Theo.<br />

Theo ist 16 – ziemlich schlau, doch<br />

Prädikat: Besonders wertvoll<br />

klein gewachsen. Er passt weder in<br />

Ritterrüstungen, noch kann er die Erwartungen seines Vaters erfüllen.<br />

Denn König Dietrich (Rufus Beck) ist davon überzeugt, dass nur mit Manneskraft<br />

ein anständiger König aus ihm wird. Als Theo bei einer Prüfung<br />

in eine Schlucht fällt, wird er von Zwergenkönig Laurin gerettet. Laurin<br />

nimmt Theo mit in seinen Garten, und nach anfänglicher Skepsis entsteht<br />

zwischen den beiden eine Freundschaft. Theo erkennt, dass er seinem<br />

eigenen Herzen folgen muss und trotzdem Großes erreichen kann.<br />

88 Min., Regie: Mathias Lang, mit Volker Zack, Florian Burgkart, Rufus Beck, Patrick<br />

Mölleken, Katharina Stark und andere, Sprache: Deutsch, Untertitel: Englisch, Italienisch,<br />

Extra: Making-of, Interviews<br />

€ 16,– | SFR 17,90 | DVD 210520<br />

Hören & Sehen 121


HÖRBUCH<br />

Christian Brückner liest<br />

Christian Brückner, Schauspieler, Synchronsprecher, deutsche<br />

Stimme Robert De Niros und Gründer des Parlando Verlags, gehört<br />

zu den größten Vorlesern aller Zeiten. Mit seiner unverwechselbaren<br />

Stimme lässt er aus Texten eindrucksvolle Hörwelten<br />

entstehen, melodisch, präzise, voller Emotionen und hintersinniger<br />

Zwischentöne. Für die Büchergilde erzählt er vom Schaffensprozess<br />

seiner Sprachwerke.<br />

Ungekürzte Lesung<br />

Don DeLillo<br />

Null K<br />

„Wir werden geboren, ohne eine Wahl zu haben. Müssen wir deswegen<br />

auf gleiche Art sterben?“<br />

Ross Lockhart, ein Milliardär in seinen Sechzigern, versucht das Leben<br />

seiner schwerkranken Frau Artis zu retten. Zu dem Zweck bringt er sie<br />

in ein Forschungszentrum, in dem menschliches Leben durch Einfrieren<br />

verlängert werden soll, bis eines fernen Tages biomedizinische Fortschritte<br />

es erlauben, sie doch noch zu heilen. Während Ross neue Welten<br />

sucht, lässt sein Sohn Jeffrey nur das Leben im Hier und Jetzt gelten.<br />

Null K ist eine große Vater-Sohn-Geschichte, eine Meditation über den<br />

Tod und die Unsterblichkeit und eine Liebeserklärung an das Leben.<br />

Ungekürzte Lesung<br />

Navid Kermani<br />

Sozusagen Paris<br />

„Sozusagen Paris erzählt, was aus der großen Liebe geworden<br />

ist, die dreißig Jahre später unversehens aus dem Nichts auftaucht.<br />

Nachdem das Mädchen mit der Zahnlücke, das unserem<br />

Erzähler auf dem Schulhof den Kopf verdreht hatte, mit dem<br />

Ende der Geschichte aus unserem Gesichtskreis verschwunden<br />

war, musste Navid Kermani unbedingt eine Fortsetzung liefern.<br />

Nach dieser leichten, tänzelnden, gleichzeitig mit allem Leid der<br />

Welt angefüllten Jugendgeschichte mussten wir doch erfahren,<br />

was aus den schon lange Erwachsenen geworden ist. In Paris<br />

sind sie jedenfalls nicht gelandet, so viel sei verraten. Und überhaupt<br />

ist alles ganz anders geworden, als die beiden es damals<br />

je hätten ahnen können.“– CHRISTIAN BRÜCKNER<br />

Sprecher: Christian Brückner, 6 CDs, 473 Min.<br />

€ 24,99 | SFR 28,50 | CD 226125<br />

„Nach der Lektüre des neuen DeLillo war ich dankbar, diesem Buch begegnet<br />

zu sein. Was mir nicht klar war: Soll ich es vorlesen, kann ich es?<br />

Eine längere Phase der Unentschlossenheit folgte. Tod und Leben, Vater<br />

und Sohn, obendrein ein Riesenmonolog der todkranken jungen Frau<br />

des Vaters: Ist das zu viel ausgestellte Artistik?<br />

Am Ende habe ich den Versuch gemacht. Ohne ihn wäre ich unglücklich<br />

gewesen. Über alles romanhafte Erzählen legt DeLillo den Schleier eines<br />

philosophischen Kontinuums, hinter dem sich der Interpret ein wenig<br />

„objektivieren“ kann und alle chargenhaften Attitüden nicht braucht.<br />

Der große DeLillo zwingt den Leser und Vorleser Brückner nicht nur, den<br />

Faden der Erzählung zu spinnen, sondern sich zwischendurch in ein Universum<br />

zu begeben, wo wir uns selbst begegnen und uns ungeschminkt<br />

wiedererkennen.<br />

Wenn ich in diesem weiten Raum nicht verlorengegangen bin, war mein<br />

Versuch gerechtfertigt. Schwer war er jedenfalls.“ – CHRISTIAN BRÜCKNER<br />

Sprecher: Christian Brückner, aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert,<br />

1 MP 3-CD, 350 Min.<br />

€ 19,99 | SFR 22,50 | CD 226184<br />

122 Hören & Sehen


HÖRBUCH<br />

Jurek Becker<br />

Jakob der Lügner<br />

Die Geschichte des Juden<br />

Jakob, der im Ghetto einer<br />

polnischen Stadt zum<br />

Lügner wird, um anderen<br />

Hoffnung zu geben – der<br />

wichtigste Roman von Jurek<br />

Becker erstmals als<br />

Ungekürzte Lesung<br />

ungekürzte Lesung.<br />

Die Rote Armee ist nur<br />

noch wenige Hundert Kilometer entfernt, das hat Jakob Heym zufällig<br />

erfahren. Damit die anderen ihm dies glauben, behauptet Jakob,<br />

er habe ein Radio. Nun kommen alle zu ihm, um nach Neuigkeiten<br />

zu fragen, die Mut machen, weiter auszuhalten in einer Welt, in der<br />

die Deutschen die Vernichtung der Juden betreiben. Er erfindet immer<br />

neue Nachrichten und wird so zu Jakob dem Lügner.<br />

hr2-Hörbuchbestenliste<br />

Sprecher: August Diehl, 7 CDs, 515 Min.<br />

€ 29,80 | SFR 34,– | CD 226141<br />

Ungekürzte Lesung<br />

H. G. Wells<br />

Der Krieg der Welten<br />

Die Marsianer greifen mit dreibeinigen Kampfmaschinen Großbritannien<br />

an, um von hier aus die rohstoff- und wasserreiche Erde zu<br />

erobern. <strong>Das</strong> irdische Militär kann den außerirdischen Invasoren<br />

nichts entgegensetzen und muss der Zerstörung der Städte tatenlos<br />

zusehen. Nur wenige Menschen überleben den Überfall und können<br />

sich im Untergrund verstecken. Hilfe bekommen sie schließlich von<br />

unerwarteten Verbündeten.<br />

H.G. Wells schrieb mit seiner spannenden Science-Fiction-Geschichte<br />

nicht nur den ersten Roman über eine feindliche Besetzung der<br />

Erde durch Wesen aus dem All, sondern auch eine Satire auf die Kolonialpolitik<br />

des British Empire.<br />

Sprecher: Andreas Fröhlich, aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff, 6 CDs, 408 Min.<br />

€ 19,99 | SFR 22,50 | CD 226249<br />

Ungekürzte Lesung mit Musik<br />

Haruki Murakami<br />

Von Beruf Schriftsteller<br />

Ungekürzte Lesung<br />

Erich Kästner<br />

Der Herr aus Glas<br />

Haruki Murakami verkörpert den Typus des zurückgezogenen Schriftstellers<br />

wie wenige andere. Der japanische Bestsellerautor gilt als ausgesprochen<br />

scheu und betont immer wieder, wie ungern er über sich<br />

selbst spricht. Doch nun bricht Murakami das Schweigen. Bescheiden<br />

und zugleich großzügig lässt er uns an seiner reichen Erfahrung als<br />

Schriftsteller teilhaben und teilt mit den Lesern seine weitreichenden<br />

Lektüreeindrücke. Anhand von Kafka, Chandler, Dostojewski und Hemingway<br />

sowie andere Vertreter der Weltliteratur reflektiert er über Literatur<br />

im Allgemeinen und definiert, was für ihn selbst Literatur und ihre<br />

Bedeutung ausmacht.<br />

Sprecher: Walter Kreye, aus dem Japanischen von Ursula Gräfe, 6 CDs, 428 Min.<br />

€ 23,– | SFR 25,90 | CD 226214<br />

Dieses Hörbuch versammelt haarsträubende Reise-, aberwitzige Lügen-<br />

und tragikomische Liebesgeschichten, die Erich Kästner zwischen<br />

den frühen Zwanzigerjahren und der Nachkriegszeit schrieb.<br />

Viele davon erschienen nur in Tageszeitungen und liegen jetzt erstmals<br />

in einer Hörfassung vor. Dabei gibt es einen bisher unbekannten<br />

Kästner zu entdecken, der neue Erzählweisen ausprobiert, überraschende<br />

Töne anschlägt und eine ungeahnte Ausgelassenheit an<br />

den Tag legt, die das Zuhören zu einem wahren Abenteuer macht. Herausgegeben<br />

und mit einem Nachwort von Sven Hanuschek, das im<br />

Booklet enthalten ist.<br />

Sprecher: Nico Holonics, 6 CDs, 438 Min.<br />

€ 29,99 | SFR 34,– | CD 226168<br />

Hören & Sehen 123


HÖRBUCH<br />

Ungekürzte Lesung<br />

Jaroslav Hašek<br />

Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk<br />

„Nach dem Krieg um halb sechs …“ im Kelch war Josef Schwejk mit<br />

seinem Freund Woditschka auf ein Bier verabredet. Ob sich die beiden<br />

tatsächlich trafen, ist nicht überliefert. Jaroslav Hašek starb, bevor<br />

er sein Werk vollenden konnte. Dies stand dem späteren Welterfolg<br />

des Romans jedoch nicht im Wege.<br />

Josef Schwejk lebt 1914 als behördlich anerkannter Idiot in Prag.<br />

Dennoch soll er Kriegsdienst für Österreich-Ungarn leisten und gerät<br />

ins riesige Getriebe der kaiserlich-königlichen Armee. Von einem<br />

Missgeschick stolpert er ins Nächste. Aber ist er wirklich so naiv oder<br />

doch ein Durchtriebener, der nur den Dummen spielt?<br />

Sprecher: Wolfram Berger, 8 CDs, 588 Min.<br />

€ 29,95 | SFR 34,– | CD 226206<br />

Feature/O-Ton<br />

Hans Sarkowicz<br />

Geheime Sender<br />

Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler<br />

<strong>Das</strong>s der Kampf gegen Hitler-Deutschland nicht nur mutig war, sondern<br />

oft auch große Unterhaltung, ist hier erstmals in Reden, Liedern, Hörspielen<br />

und Kabarettsendungen zu hören, mit denen viele Schriftsteller<br />

und Künstler Widerstand leisteten. Die Grußsendungen mit deutschen<br />

Kriegsgefangenen waren so beliebt, dass sie tagsüber ausgestrahlt wurden<br />

und die Hörer hohe Zuchthausstrafen oder sogar ihr Leben riskierten.<br />

Sachkundig führt uns Hans Sarkowicz in die Welt der alliierten Propaganda<br />

ein, die ganze Geheimsender als deutsche Soldatensender tarnte. Hörbar<br />

gemachte Mediengeschichte, wie sie spannender nicht sein kann!<br />

hr2-Hörbuchbestenliste<br />

Deutscher Hörbuchpreis 2017 Sachbuch<br />

Mit Beiträgen von Thomas und Golo Mann, Friedelind Wagner und viele andere,<br />

8 CDs, 582 Min.<br />

€ 35,– | SFR 39,– | CD 226176<br />

Elke Bader<br />

Fidel Castro<br />

Revolutionär und Staatspräsident<br />

Schurke und Verbrecher für die einen,<br />

langjähriger Kämpfer gegen<br />

Unterdrückung und Hegemonie<br />

für die anderen. Für fast alle ist er<br />

Ungekürzte Originalfassung<br />

jedoch ein Sinnbild der Wehr- und<br />

Standhaftigkeit, er war der Máximo Lider, stets mit Bart und Felduniform.<br />

Heute ist er Weltrevolutionär mit Trainingsanzug in Rente. Sein Lebensmotto<br />

war „Vaterland oder Tod“ – und dies lebt er heute noch in seinen<br />

seltenen Kommentaren.<br />

Spannend und fundiert recherchiert wird das Leben Fidel Castros erzählt,<br />

dessen Biografie in vielen Teilen einem Abenteuerroman gleicht.<br />

hr2-Hörbuchbestenliste<br />

Sprecher: Gert Heidenreich, Johannes Steck, und andere, mit Original-Audio-Dokumenten,<br />

Reden, Radio-Ausschnitten und Musik, Booklet, 4 CDs, 280 Min.<br />

€ 14,90 | SFR 16,90 | CD 226109<br />

Elke Bader<br />

Che Guevara<br />

Revolutionär, Guerillero und Medienikone<br />

Sein Konterfei leuchtet noch heute<br />

nicht nur in so manchem studentischen<br />

Zimmer: Che Guevara – die<br />

Ikone der kubanischen Revolution.<br />

Ungekürzte Originalfassung Der in Argentinien geborene Ernesto<br />

Guevara, El Che, war Arzt, Abenteurer, Revolutionär und Guerilla-Kämpfer.<br />

Er stand für den Traum von Gerechtigkeit und den Sieg<br />

gegen Unterdrückung.<br />

Von Che Guevara bleiben der Mythos des Revolutionärs und ein Bild<br />

– jenes, das Alberto Kordas während einer Gedenkveranstaltung<br />

1960 von „Che“ aufgenommen hatte. Dies machte ihn nicht nur zu<br />

einer politischen Ikone sondern auch einem popkulturellen Ereignis.<br />

Sprecher: Gert Heidenreich, Johannes Steck, Booklet, 3 CDs, 166 Min.<br />

€ 14,90 | SFR 16,90 | CD 226133<br />

124 Hören & Sehen


HÖRBUCH<br />

Zsuzsa Bánk<br />

Schlafen werden<br />

wir später<br />

Johanna ist Lehrerin und<br />

lebt allein in einem kleinen<br />

Ort im Schwarzwald.<br />

Die Künstlerin Márta<br />

wohnt mit ihrer Familie<br />

in einer Großstadt. Beide<br />

kennen sich seit Kind-<br />

Szenische Lesung<br />

heitstagen. In Briefen und E-Mails von großer Tiefe und Offenheit halten<br />

sie engen Kontakt. Jetzt, mit Mitte vierzig, herrscht der Alltag, und<br />

ein Richtungswechsel scheint in ihrem Leben nicht mehr vorgesehen.<br />

Aber Johanna und Márta kämpfen: um ihre tägliche Selbstbehauptung,<br />

ihre Freiheit, ihren Lebensmut, ihr Glück. Ihr Austausch ist ein aufrichtiger<br />

Lebensbericht, bewegende Beichte, Beweisstück einer langen<br />

Freundschaft und eines unstillbaren Lebenshungers.<br />

Sprecherinnen: Anna Thalbach, Ulrike Hübschmann, 6 CDs, 450 Min.<br />

€ 24,95 | SFR 27,90 | CD 226192<br />

Christoph Ribbat<br />

Im Restaurant<br />

Eine Geschichte aus dem Bauch der<br />

Moderne<br />

Im Restaurant wird nie nur<br />

gegessen. In der Küche, an<br />

der Theke, bei Tisch kollidieren<br />

Genuss und Schwerstarbeit,<br />

Eleganz und Ausbeutung,<br />

Ungekürzte Lesung<br />

kulturelle Diversität und Rassismus.<br />

Ob edel oder schmuddelig: Restaurants sind ein Spiegel der<br />

Gesellschaft.<br />

Christoph Ribbat montiert die packenden gastronomischen Erfahrungen<br />

von Küchenarbeitern und Kochgenies, Kellnerinnen und Philosophen,<br />

Feinschmeckern und Soziologinnen. Er blickt hinter die<br />

Kulissen und spannt dabei den Bogen von den ersten Pariser Gourmettempeln<br />

über den Aufstieg des Fast Food bis zu den innovativsten<br />

Köchen unserer Zeit.<br />

Sprecher: Jürgen Tarrach, 5 CDs, 385 Min.<br />

€ 17,99 | SFR 20,50 | CD 22615X<br />

Lesung<br />

Diverse Autoren<br />

Ich bin so knallvergnügt erwacht<br />

Ein humoristischer Streifzug durch die Weltliteratur<br />

Mit Geschichten und Gedichten von Jan Weiler, Joachim Ringelnatz,<br />

Wilhelm Busch, Kurt Tucholsky, Karl Valentin und vielen anderen<br />

Hier sind sie versammelt, die Meister der spitzen Zunge, die Helden<br />

hintersinnigen Humors, die Sänger spöttischer Verse und bissiger<br />

Satire: Ringelnatz juchzt vor Morgenwonne und Morgenstern führt<br />

den Wer- (oder war es der Was-?)wolf vor. Kurt Tucholsky erweist sich<br />

als unbestechlicher Beobachter des Menschlichen und Allzumenschlichen<br />

und Mark Twain kämpft mit der deutschen Sprache. Hören Sie<br />

25 Geschichten und Gedichte, die Sie vergnüglich schmunzeln oder<br />

Tränen lachen lassen.<br />

Sprecher: Christoph Maria Herbst, Jürgen von der Lippe, Gert Heidenreich, Nina<br />

Kunzendorf und andere, 2 CDs, 148 Min.<br />

€ 14,99 | SFR 16,90 | CD 226222<br />

Happy Aging<br />

Ulrike Draesner erzählt ihre Wechseljahre<br />

Aus der Mitte ihres Lebens heraus erzählt Ulrike Draesner ihr Körperempfinden<br />

und ihr Altern als Frau. Anhand prägender Erlebnisse<br />

von der Kindheit über Pubertät, Mutterschaft bis zu den Wechseljahren<br />

schildert sie, zugleich souverän und intim, Erfahrungen und<br />

Veränderungsprozesse des weiblichen Körpers. Dabei reflektiert sie,<br />

ausgehend von ihrer Familiengeschichte, gesellschaftliche Konventionen<br />

im Umgang mit Sexualität und alternden Menschen und entwirft<br />

ein Bild der Wechseljahre als Aufbruch in ein „blühendes Alter“.<br />

hr2-Hörbuchbestenliste, Bayern 2-Favorit<br />

Sprecherin: Ulrike Draesner, 2 CDs, 150 Min.<br />

€ 24,– | SFR 26,90 | CD 226230<br />

125


HÖRBUCH / KINDER<br />

Ungekürzte Lesung<br />

Michelle Cuevas<br />

Kasimir Karton<br />

Mein Leben als unsichtbarer Freund<br />

Kasimir Karton und seine Zwillingsschwester Fleur sind ein Herz und<br />

eine Seele. Ständig stecken sie die Köpfe zusammen und hecken<br />

gemeinsam Pläne aus. Alles könnte so schön sein, aber außer Fleur<br />

scheint niemand Kasimir zu mögen. Wenn im Sportunterricht Mannschaften<br />

gewählt werden, bleibt Kasimir immer als Letzter auf der Bank<br />

zurück, und nicht selten fährt der Schulbus direkt vor seiner Nase weg.<br />

Doch dann kommt ein Tag, der alles verändert: Kasimir erfährt, dass er<br />

gar nicht real ist. Er ist Fleurs unsichtbarer Freund und existiert nur in<br />

ihrer Fantasie! Auf der Suche nach sich selbst macht Kasimir sich auf<br />

eine wunderbare Reise ...<br />

Ab 8 Jahren<br />

Sprecher: Ulrich Noethen, 3 CDs, 202 Min.<br />

€ 14,99 | SFR 16,90 | CD 245235<br />

Josef H. Reichholf<br />

Evolution<br />

Eine kurze Geschichte von Mensch<br />

und Natur<br />

Warum sind wir Menschen so<br />

verschieden? Und was macht<br />

uns zu einer Menschheit, obwohl<br />

wir so unterschiedlich<br />

aussehen, verschiedene Sprachen,<br />

Religionen, Sitten und<br />

Ungekürzte Lesung<br />

Gebräuche haben? Dieses Hörbuch behandelt die interessantesten<br />

Fragen zur Evolution, der Entwicklungsgeschichte des Lebens. Anschaulich<br />

und alltagsnah verknüpft der renommierte Biologe Josef<br />

H. Reichholf Grundlagenwissen mit verblüffenden Erkenntnissen<br />

der neueren Forschung. Evolution ist Vergangenheit und gestaltet<br />

Zukunft, denn Kenntnisse über Evolution beeinflussen auch die neuen<br />

Computer- und Informationstechnologien.<br />

Hörspiel<br />

Otfried Preußler<br />

Krabat<br />

Nicht ohne Grund gehört Otfried Preußlers Krabat zu den erfolgreichsten<br />

Romanen der Jugendliteratur. Die eindringliche Geschichte<br />

des Waisenjungen Krabat, der in der Mühle bei Schwarzkollm<br />

nicht nur das Müllern, sondern auch die Schwarze Kunst des Zauberns<br />

lernt, schafft es mit ihrer unheimlichen Spannung immer<br />

wieder aufs Neue, sowohl Jugendliche als auch Erwachsene in ihren<br />

Bann zu ziehen. Preußler erzählt mit Krabat die Geschichte einer<br />

sorbischen Volkssage nach und hat damit einen zeitlosen Klassiker<br />

geschaffen, der seit seinem Erscheinen 1971 unzählige Leser gefesselt<br />

hat.<br />

ab 10 Jahren<br />

Sprecher: Michael Mendl, Laura Maire, 3 CDs, 180 Min.<br />

€ 16,99 | SFR 18,90 | CD 245243<br />

Christine Nöstlinger<br />

Die verliebten Riesen<br />

Pelinka und Satlasch sind<br />

Riesen; die nahezu Letzten<br />

ihrer Art. Eine ziemlich<br />

einsame Angelegenheit,<br />

finden die beiden. Da<br />

kommt ihnen das Gerücht<br />

gerade recht, dass ein paar<br />

Ungekürzte Lesung<br />

Täler weiter zwei Riesinnen<br />

wohnen, Ariane und Amanda. Wild entschlossen, die beiden zu treffen,<br />

besteigen sie ihr Riesenmoped und düsen los. Leider kommen<br />

sie jedoch nicht sonderlich weit. Unterwegs geht ihnen nämlich das<br />

Benzin aus, und das ausgerechnet im Tal der Zwerge ...<br />

Zwei verliebte Riesen, ein großer Plan und eine ganze Meute aufgeregter<br />

Zwerge, die diesen durchkreuzen: ein fantasievolles und<br />

turbulentes Hörvergnügen.<br />

Ab 12 Jahren<br />

Sprecher: Peter Kaempfe, Booklet, 6 CDs, 480 Min.<br />

€ 19,95 | SFR 22,50 | CD 245162<br />

Ab 8 Jahren<br />

Sprecher: Philipp Schepmann, 2 CDs, 139 Min.<br />

€ 12,99 | SFR 14,90 | CD 245197<br />

126 Hören & Sehen


HÖRBUCH / KINDER<br />

Ungekürzte Lesung mit Musik<br />

Judith Kerr<br />

Ein Seehund für Herrn Albert<br />

Was fängt man mit einem verlassenen Seehundbaby an, das man an<br />

der Küste findet? Man nimmt es natürlich mit und schmuggelt es an<br />

dem herzlosen Hausmeister vorbei ... direkt in die eigene Badewanne!<br />

Genau das macht der alte Herr Albert – mit ungeahnten Folgen.<br />

Die fröhliche Robbe Charlie planscht sich nämlich nicht nur in Herrn<br />

Alberts Herz, sondern auch in das seiner entzückenden Nachbarin<br />

Fräulein Craig. Eine zeitlose Geschichte über die Liebe zwischen<br />

Mensch und Tier und das Verlieben im Allgemeinen, die das Potenzial<br />

zum Klassiker hat.<br />

Ab 6 Jahren<br />

Sprecher: Jürgen Thormann, 1 CD, 76 Min..<br />

€ 12,95 | SFR 14,90 | CD 245146<br />

Hörspiel<br />

Jeanne-Marie Leprince de Beaumont<br />

Die Schöne und das Tier<br />

Schon lange bevor Walt Disney 1991 die Liebesgeschichte über die<br />

schöne Belle und das wilde Biest zu einem Trickfilmklassiker werden<br />

ließ, war das Märchen Die Schöne und das Tier der französischen Schriftstellerin<br />

Jeanne-Marie Leprince de Beaumont europaweit bekannt. Die<br />

zeitlose Geschichte über die Kraft der Liebe, die sich über alle grausamen<br />

Hindernisse hinwegsetzt, berührt bis heute Groß und Klein. Dem<br />

WDR ist es gelungen, aus dem Volksmärchenstoff ein atmosphärisches<br />

Hörspiel für Kinder zu produzieren – untermalt mit klassischer Musik<br />

von Richard Wagner und Igor Strawinsky, eingesprochen von Hannelore<br />

Hoger, Otto Sander, Nina Hoger und viele andere<br />

Ab 6 Jahren<br />

Sprecher: Hannelore Hoger, Nina Hoger, Otto Sander, 1 CD, 34 Min.<br />

€ 9,99 | SFR 11,50 | CD 245227<br />

Anke Kranendonk<br />

Käpt‘n Kalle<br />

Ein Junge, ein Hund und ein Meerschweinchen<br />

entdecken die Freiheit<br />

So schön kann das Leben sein:<br />

Einfach ins Boot setzen, Leinen<br />

los, den Wind um die<br />

Nase wehen lassen und volle<br />

Kraft voraus ... Kalle kann das,<br />

Autorisierte Lesefassung mit Musik<br />

denn er hat gerade sein Seepferdchen<br />

gemacht! Er schnappt sich sein verkötteltes Meerschweinchen<br />

Hektor, borgt sich den Hund des Nachbarn und büxt mit beiden<br />

in einem kleinen Boot aus. Dabei entdecken seine neugierigen Kinderaugen<br />

viele interessante Dinge, und Kalle wächst über sich selbst<br />

hinaus.<br />

Wenn Friedhelm Ptok verschmitzt in Kalles Seele schlüpft, kann man<br />

nur rufen: „Ahoi!“<br />

Ab 4 Jahren<br />

Sprecher: Friedhelm Ptok, 2 CDs, 139 Min.<br />

€ 12,95 | SFR 14,90 | CD 245219<br />

Manfred Mai<br />

Wir leben alle unter<br />

demselben Himmel<br />

Die 5 Weltreligionen für Kinder<br />

Seit wann gibt es das<br />

Christentum? Glauben<br />

Juden eigentlich an die<br />

Bibel? Was ist eine Moschee?<br />

Warum essen<br />

Ungekürzte Lesung<br />

Hindus keine Kühe?<br />

Und wer war Buddha?<br />

Manfred Mai erzählt spannend und fundiert die Geschichte und<br />

Inhalte der fünf Weltreligionen, stellt deren heilige Schriften und<br />

Glaubensstätten vor und erzählt von ihren Ritualen, Festen und<br />

Symbolen. Gelesen von dem renommierten Hörbuchsprecher Peter<br />

Kaempfe.<br />

Ab 10 Jahren<br />

Sprecher: Peter Kaempfe, 3 CDs, 194 Min.<br />

€ 16,99 | SFR 18,90 | CD 245200<br />

Hören & Sehen 127


MUSIK<br />

Souvenirs d‘Italie<br />

Count Harrach‘s<br />

Musical Diaries<br />

Concerti & Sonate<br />

Sammartini, Caldara, Vinci, Hasse, Piani; Fiorenza…<br />

Maurice Steger, Blockflöte<br />

Charles de Brosses hatte geschrieben, in Neapel wechsle der Musikgeschmack<br />

etwa alle zehn Jahre! Diese Vielfalt der Stile und des<br />

klanglichen Kolorits ist die Besonderheit einer Einspielung, in der eine<br />

unerhört virtuose Blockflötenmusik ihren ganzen Zauber entfaltet. Ein<br />

Graf, den der Kaiser dorthin geschickt hatte, um die Interessen der<br />

Habsburger zu vertreten, hatte sie aus Italien mitgebracht. Hasse, Vinci,<br />

Sammartini, aber auch weniger bekannte Namen wie Piani, Fiorenza,<br />

Leo und Sarro sind die Schöpfer dieser Andenken an ein sechsjähriges<br />

glanzvolles Exil, die der Graf Harrach in wertvollen Handschriften bewahren<br />

konnte …<br />

2 CDs, Digipack, 66-seitiges Booklet, 99 Min., Harmonia Mundi<br />

€ 17,– | SFR 18,90 | 29824X<br />

Yevgeny Sudbin<br />

Domenico Scarlatti:<br />

18 Sonatas<br />

Es gibt sie noch, die Virtuosen,<br />

die sich als Mittler verstehen<br />

zwischen Werk und<br />

Hörer. Yevgeny Sudbin,<br />

der Wahlbrite aus St. Petersburg,<br />

zählt zu dieser<br />

Spezies. Zehn Jahre nach<br />

seinem ersten Scarlatti-Album, das exzellente Kritiken erhielt, legt<br />

der 41-Jährige seine zweite SACD vor, diesmal mit einer Auswahl von<br />

18 Stücken aus dem Bestand von 555 Cembalosonaten, die Scarlatti<br />

„esercizi“ nannte, in die er aber den ganzen Reichtum der iberischen<br />

Musikkultur hineinpferchte. Sudbin spielt Scarlatti auf einem modernen<br />

Steinway und benutzt ihn als Schlüssel zu Scarlattis Seele, zur<br />

geistigen und emotionalen Substanz dieser gehaltvollen Miniaturen.<br />

Hinter allen experimentellen Spielereien entdeckt Sudbin Stimmungsbilder<br />

von hypnotischer Kraft: Sie fügen sich zu einem Abbild<br />

der Seelenlage eines gärenden Zeitalters.<br />

1 SACD, Digipack, 74 Min., BIS /Harmonia Mundi<br />

€ 18,90 | SFR 21,50 | SACD 297693<br />

Kristian<br />

Bezuidenhout<br />

Mozart: Keyboard<br />

Music Vols. 8 & 9<br />

Bis heute fristen Mozarts<br />

Klaviersonaten das triste<br />

<strong>Das</strong>ein von Übungsstücken.<br />

Erst durch die Renaissance<br />

der Hammerflügel<br />

kamen sie ein wenig mehr<br />

zu Ehren, da ihr innerer Reichtum auf diesen empfindsamen Instrumenten<br />

besser zur Geltung kommt: Zu diesen Fortepiano-Cracks<br />

zählt auch Kristian Bezuidenhout, der seit 2010 an der Einspielung<br />

des gesamten Mozart‘schen Klavierwerks arbeitet. Diesmal gibt es<br />

neben vier Sonaten und drei Variationenzyklen eine Reihe unbekannter<br />

Miniaturen, die Mozarts Genie auch in diesen Petitessen<br />

grell aufblitzen lassen: Und man staunt über die Prägnanz und die<br />

Farbenpracht des Walter-Flügels, auf dem Bezuidenhout mit dosierter<br />

Leidenschaft die innere Vielstimmigkeit und die Opernnähe von<br />

Mozarts Klaviermusik freilegt. So frisch, so farbecht, so entstaubt<br />

klangen diese Stücke noch nie.<br />

2 CDs, Digipack, 162 Min., Harmonia Mundi<br />

€ 25,90 | SFR 29,50 | 2 CD 297510<br />

128 Hören & Sehen


MUSIK<br />

Wolfgang Amadeus<br />

Mozart<br />

Violin Concertos<br />

Isabelle Faust, Il<br />

Giardino Armonico<br />

and Giovanni Antonini<br />

Erst jetzt, auf der Höhe ihrer Kunst, hat Isabelle Faust sich an Mozart<br />

herangewagt. Denn diese Stücke zu spielen, so hat sie gesagt, sei das<br />

Schwerste überhaupt. Und so hat sie sich mit einem Granden der historisch<br />

informierten Aufführungspraxis zusammengetan, mit Giovanni<br />

Antonini und seinem Ensemble Il Giardino Armonico. Und das Warten<br />

hat sich gelohnt.<br />

Was Isabelle Faust hier schafft, ist ein kleines Wunder: Stücke, die der<br />

Klassikliebhaber, schon gar der von Violinkonzerten, in- und auswendig<br />

zu kennen glaubt, völlig neu darzustellen, ohne sie zu verbiegen. Sie<br />

spielt saftig und pointiert – und zugleich weich, träumerisch. Grandios!<br />

2 CDs, Digipack mit 32-seitigem Booklet, 129 Min., Harmonia Mundi<br />

€ 19,50 | SFR 21,90 | 298231<br />

Andreas Staier –<br />

Freiburger<br />

Barockorchester<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Es gibt nur wenige Künstler,<br />

die imstande sind, eine Aura<br />

für so viele unterschiedliche<br />

Epochen und musikalische<br />

Welten zu erschaffen wie<br />

der Pianist Andreas Staier.<br />

Nun wurde er gemeinsam mit dem Freiburger Barockorchester für seine<br />

Interpretation der Cembalokonzerte von Bach mit dem Echo Klassik<br />

ausgezeichnet.<br />

Hier wird Bach nicht zum barocken Parforce-Ritt, sondern beginnt,<br />

eine eigene Luft zu atmen. Dafür mitverantwortlich: die 14 Musiker<br />

des Freiburger Barockorchesters, die sich genialisch auf Staiers Perfektionismus<br />

einstellen. All das hört sich an, als könnte es gar keine andere<br />

Bach-Interpretation geben.<br />

2 CDs, Digipack, 90 Min., Harmonia Mundi<br />

€ 19,90 | SFR 22,50 | CD 297790<br />

Daniel Harding<br />

Swedish Radio<br />

Symphony Orchestra<br />

Symphonie Fantastique<br />

Suite de Hippolyte et<br />

Aricie<br />

Ungewöhnliche Werke wählte<br />

Daniel Harding für sein Album<br />

mit den Stockholmer<br />

Rundfunk-Symphonikern:<br />

Auf eine barocke Opernsuite von Rameau folgt Berlioz‘ surreale Symphonie<br />

Fantastique. Beides sind revolutionäre Arbeiten, die neue Klangwelten<br />

erschlossen haben. So entdeckt der Brite auch in Rameaus stilisierter<br />

Theaterwelt manche Wurzeln von Berlioz‘ kühner Fantasmagorie:<br />

So klingt die Suite aus Hippolyte et Aricie auch bei den Schweden erstaunlich<br />

authentisch, scharf punktiert und konturenreich, und diese<br />

knackige Transparenz prägt auch seine eher bedächtige, aber drastisch<br />

herausgeformte Interpretation der Sinfonie Berlioz‘.<br />

1 CD, Digipack, 70 Min., Harmonia Mundi<br />

€ 16,90 | SFR 18,90 | CD 297804<br />

Franui<br />

Tanz! (Franz)<br />

Schubert trifft Bartok in<br />

den Tiroler Bergen. So<br />

könnte man das Album der<br />

Osttiroler Band Franui umschreiben:<br />

Mit der Besetzung<br />

von sieben Bläsern,<br />

Zither, Hackbrett und Geige<br />

verwandeln die zehn<br />

Wahnsinnsmusiker Lieder und Tänze Schuberts zu hoch virtuosen<br />

instrumentalen Folklore-Travestien und würzen ihre wilde musikalische<br />

Bildhauerei mit Versatzstücken aus Bartoks östlicher Liedsammlung.<br />

Trauermarsch und Polka bilden den Lebensrahmen dieser<br />

glasklaren, hart konturierten Musikkultur. Diese Nachbarschaft<br />

von Friedhof und Tanzboden prägt den 16-teiligen Reigen, und bald<br />

merkt man, dass der bäuerliche Sound den subversiven Kern der<br />

Truppe nur schützt. Denn sie legen Urkräfte frei in Schuberts Musik.<br />

So entsteht aus der Asche der längst verbrannten „Volksmusik“ eine<br />

völlig neue Art von artifizieller Archaik.<br />

1 CD, Digipack, 54 Min., COL LEGNO<br />

€ 17,90 | SFR 20,50 | CD 297502<br />

Hören & Sehen 129


MUSIK<br />

Warsaw Village Band<br />

Sun Celebration<br />

Die Warsaw Village Band hat sich durch ihren Brückenschlag zwischen<br />

polnischen Volksliedern und Dance-Rythmen in der Weltmusikszene<br />

einen Namen gemacht. Für das Doppelalbum Sun Celebration haben<br />

sie mit Musikern aus Indien, dem Iran und Galizien zusammengearbeitet.<br />

Es wurde 2016 in Polen mit dem Musikpreis Fryderyk als Album<br />

des Jahres ausgezeichnet. Herausragende Musiker aus aller Welt<br />

sind mit an Bord: Mercedes Peón, Sänger aus Galizien, Kayhan Kalhor,<br />

das Kemanche-Genie aus dem Iran, Ustad Liaquat Ali Khan, der Sarangi-Virtuose<br />

aus Indien, DJ Feel-X, der legendäre Zauberer des Grammophons<br />

und der ausgezeichnete Viola-Spieler Michał Zaborski.<br />

2 CDs, Digipack mit Booklet, 70 Min., Jaro<br />

€ 18,50 | SFR 20,90 | CD 298215<br />

Niedeckens BAP<br />

Die beliebtesten Lieder 1976–2016<br />

Seit 40 Jahren prägen Niedeckens BAP, früher nur BAP, die Kölsche<br />

Rockmusik. Zu ihrem runden Jubiläum präsentiert die Band um<br />

Frontmann Wolfgang Niedecken einen umfassenden Karriererückblick:<br />

Die beliebtesten Lieder 1976−2016. Dafür hat Wolfgang Niedecken<br />

persönlich eine Auswahl aus seinen Erfolgsalben getroffen: 30 Titel<br />

aus vier Jahrzehnten Bandgeschichte. Darunter Klassiker wie Helfe<br />

kann dir keiner und Verdamp lang her, aber auch neue Songs wie Alles<br />

relativ. Und es gibt auch Live-Mitschnitte aus der Kölner Philharmonie<br />

zu entdecken, aufgenommen 2014, von Ruut-wiess-blau querjestriefte<br />

Frau, Für ne Moment und Zosamme alt.<br />

Marius Müller-Westernhagen<br />

MTV Unplugged<br />

Im Juli 2016 lud Marius Müller-Westernhagen zu zwei ganz besonderen<br />

Konzerten in die Berliner Volksbühne ein. Der Grund: die Produktion<br />

eines MTV Unplugged. Und dafür nahm der Sänger sein Publikum<br />

mit auf eine musikalische Reise durch sein Schaffen, das nun<br />

schon rund 40 Jahre dauert. So finden sich auf der Doppel-CD zahlreiche<br />

Klassiker wie Weil ich dich liebe, Freiheit, Sexy, Wieder hier und<br />

zum krönenden Abschluss seine Whiskeyhymne Johnny Walker.<br />

Am Schlagzeug saß zwischendurch Udo Lindenberg, die Straßenmusikerin<br />

Elen unterstützte im Song Durch deine Liebe und mit Mit 18 gab<br />

es zudem ein Duett mit Selig-Sänger Jan Plewka.<br />

2 CDs mit einem Booklet, 153 Min., Vertigo Berlin / Universal Music<br />

€ 16,95 | SFR 18,90 | CD 297448<br />

2 CDs, Digipack mit Booklet, 119 Min., Universal<br />

€ 19,90 | SFR 22,50 | CD 297766<br />

130 Hören & Sehen


MUSIK<br />

Baba Zula<br />

XX<br />

Seit 20 Jahren gehört Baba<br />

Zula zu den wichtigsten<br />

experimentellen Band der<br />

Türkei. In Deutschland kennt<br />

man sie durch Fatih Akins<br />

Crossing the Bridge. Weil ihr<br />

Jubiläumsalbum zum 20.<br />

Geburtstag in der Türkei wegen<br />

ihrer Texte nicht erscheinen durfte, veröffentlicht nun ein deutsches<br />

Label die Platte.<br />

Orientalische Instrumente wie die Darbuka und die elektrische Saz<br />

sind ebenso im Einsatz wie Holzlöffel und Oszillator. Die Tradition der<br />

Sufi, türkischer Zigeuner und prä-islamischer Schamanenmusik treffen<br />

auf modernen Orient-Dub, anatolischen Folk und 60‘s Psych-Rock.<br />

Grandiose Musik und live ein Gesamtkunstwerk.<br />

2 CDs, Digipack, Laufzeit: 135 Min., Glitterbeat<br />

€ 19,50 | SFR 21,90 | CD 298223<br />

Eric Clapton<br />

I Still Do<br />

Star-Gitarrist Eric Clapton<br />

kann es nicht lassen: Mit<br />

mittlerweile 71 Jahren legt<br />

er nun sein 23. Studio-Album<br />

vor. I Still Do beherbergt<br />

zwölf Titel, mit denen<br />

Clapton in gewohnter Qualität<br />

sein Genre bearbeitet:<br />

klassische Bluesnummern mit dem Charme des Handgemachten.<br />

Darauf hatte mit Sicherheit auch Glyn Johns, von dem Clapton 1977<br />

schon sein legendäres Album Slowhand produzieren ließ, ein Auge.<br />

Zum Repertoire des Starproduzenten gehören Bands wie die Rolling<br />

Stones, Led Zeppelin und The Who. I Still Do wurde komplett live<br />

eingespielt, aufgenommen wurde analog. Diese Verneigung vor der<br />

Musik kann man nur genießen.<br />

1 CD, Digipack mit Posterbooklet, 54 Min., Universal<br />

€ 16,– | SFR 17,90 | CD 297103<br />

Zucchero<br />

Black Cat<br />

Vor sechs Jahren konnten<br />

die Fans das letzte Mal<br />

neue Musik von dem italienischen<br />

Ausnahmekünstler<br />

genießen. Ihre Geduld<br />

belohnt Zucchero jetzt mit<br />

seinem achten Longplayer<br />

Black Cat. Auf diesem Album<br />

zeigt er, dass ihm Soul und Bluesrock liegen. Es erinnert an seine großartige<br />

Platte Oro, Incenso e Birra von 1989. Für die hochwertigen Aufnahmen<br />

und Arrangements zeichnen Starproduzenten wie Brendan<br />

O‘Brien, Don Was und T-Bone Burnett verantwortlich. Dire-Straits-Gitarrist<br />

Mark Knopfler veredelt den Song Ci Si Arrende und U2-Sänger<br />

Bono steuert den Text von Streets Of Surrender (S.O.S.) bei, der die Anschläge<br />

in Paris 2015 thematisiert.<br />

1 CD, Digipack, 47 Min., Universal Music<br />

€ 16,95 | SFR 18,90 | CD 297456<br />

Sting<br />

57th & 9th<br />

Mit seinem Solo-Studioalbum<br />

57th & 9th unterstreicht<br />

Sting eindrucksvoll,<br />

wie vielfältig seine Einflüsse<br />

als Songwriter und Musiker<br />

sind: Während das wilde<br />

Petrol Head eher an Mad<br />

Max erinnert, geht Pretty<br />

Young Soldier in Richtung klassisches Folk-Songwriting. Unglaublich<br />

treibend und so tanzbar wie selten präsentiert sich der Sänger bei<br />

I Can‘t Stop Thinking About You. <strong>Das</strong> Album wurde mit Stings langjährigen<br />

Mitstreitern Dominic Miller (Gitarre) und Vinnie Colaiuta<br />

(Schlagzeug) sowie Studiogästen wie Schlagzeuger Josh Freese (Nine<br />

Inch Nails, Guns n‘ Roses), Gitarrist Lyle Workman und der Tex-Mex-<br />

Band The Last Bandoleros aufgenommen.<br />

1 CD, Digipack mit Booklet, 48 Min., Interscope<br />

€ 17,90 | SFR 20,50 | CD 297774<br />

Hören & Sehen 131


MUSIK<br />

Marko Paysan<br />

Berlin - Sounds of an Era<br />

Berlin – Moloch und Muse! In der ersten Hälfte des<br />

20. Jahrhunderts prägen politische Umbrüche und<br />

radikale künstlerische Erneuerung das Bild der<br />

Stadt. Depression und höchste Not auf der einen,<br />

Musik und Tanz auf der anderen Seite bestimmen<br />

den Rhythmus der Metropole. In noblen Hotels,<br />

Cafés und Bars feiert die mondäne Gesellschaft ihrem<br />

Ende entgegen. Krieg, Flucht und Vertreibung<br />

leiten ihren Niedergang ein. Eine neue Weltordnung<br />

und Jugendkultur besiegelt ihr Schicksal.<br />

Die Kombination seltener Fotografien und historischer<br />

Tonaufnahmen aus privaten Archiven<br />

bietet ein sinnlich-opulentes Kaleidoskop der<br />

Hauptstadt.<br />

Earbook mit ca. 500 Abbildungen, Texte in Deutsch und<br />

Englisch, mit 3 CDs , Bedrucktes Leinen, 348 Seiten, Format:<br />

28 x 28 cm<br />

€ 49,95 | SFR 56,– | NR 29820<br />

Georges Moustaki<br />

Intégrale 1955–1962<br />

Georges Moustaki war ein<br />

brillanter französischer Liedermacher.<br />

Sein Publikum<br />

begeisterte er mit Liedern<br />

von anderen Songschreibern,<br />

bevor er mit seinem<br />

eigenen Song Le Métèque<br />

einen Hit landete. Er schrieb Texte und Musik für Yves Montand, Cora<br />

Vaucaire, Dalida, Serge Reggiani und vor allem für Edith Piaf, für die<br />

er unter anderem Milord schrieb. Auf diesem CD-Set entdecken wir<br />

das Frühwerk dieses Aktivisten, Träumers und Künstlers, von dem einige<br />

Hundert Titel Teil des französischen Kulturerbes sind.<br />

Georges Moustaki ist mit eigenen Stücken ebenso zu hören wie Edith<br />

Piaf, Barbara, Michèle Arnaud, Tino Rossi, Colette Renard und viele<br />

andere.<br />

3 CDs, Digipack, 24-seitiges Booklet auf Englisch, 199 Min., Galileo<br />

€ 26,95 | SFR 30,50 | CD 297499<br />

132 Hören & Sehen


MUSIK<br />

The Grateful Dead<br />

The Grateful Dead<br />

50th-Anniversary-Deluxe-Edition<br />

2017 feiern Grateful Dead<br />

den 50. Geburtstag ihres<br />

Debütalbums. Dafür<br />

haben die US-amerikanischen<br />

Rocklegenden die<br />

Platte jetzt neu aufgelegt.<br />

The Grateful Dead war ursprünglich<br />

bereits am 17. März 1967 erschienen. Zusammen mit Produzent<br />

David Hassinger nahmen Jerry García, Bob Weir, Ron McKernan,<br />

Phil Lesh und Bill Kreutzmann das Album innerhalb von nur vier<br />

Tagen in einem Studio der Radio Corporation of America in Los Angeles<br />

auf.<br />

Für die Neuauflage wurden alle neun Tracks des Albums remastert.<br />

Die erweiterte Doppel-CD enthält zudem eine Live-CD mit Mitschnitten<br />

eines Grateful-Dead-Konzertes auf dem Vancouver Trips Festival<br />

im Juli 1966.<br />

2 CDs, Digipack im Schuber, Rhino<br />

€ 21,50 | SFR 24,50 | CD 298258<br />

Joan Baez<br />

75th Birthday<br />

Celebration<br />

Joan Baez – Folk-Sängerin,<br />

Bürgerrechtlerin, Pazifistin<br />

sowie Stimme und Gewissen<br />

ihrer Generation.<br />

Im Januar 2016 feierte<br />

Joan Baez im Beacon<br />

Theater in New York ihren<br />

75. Geburtstag mit Solo-Auftritten und All-Star-Duetten mit David<br />

Bromberg, Jackson Browne, Mary Chapin Carpenter, Judy Collins,<br />

David Crosby, Emmylou Harris, Indigo Girls, Damien Rice, Paul Simon,<br />

Mavis Staples, Nano Stern und Richard Thompson. Es war ein<br />

Folk-Konzert durch und durch, mit spontanem Mitgesang der Zuschauer,<br />

improvisierten Texten und keiner einzigen E-Gitarre. Ein<br />

großartiges Konzert, warm und ausdrucksstark wie seit jeher, auf einer<br />

Doppel-CD.<br />

2 CDs, Digipack, 100 Min., Razor & Tie /In-Akustic<br />

€ 16,90 | SFR 18,90 | CD 297782<br />

Simple Minds<br />

Simple Minds Acoustic<br />

Mit Simple Minds Acoustic<br />

präsentiert die legendäre<br />

New-Wave-Combo eine<br />

Sammlung von akustischen<br />

Neuinterpretationen vieler<br />

ihrer größten Hits. Die Idee<br />

dazu entstand während einer<br />

Radioshow, als die Band<br />

nach einem Akustikset durchweg positives Feedback erhielt.<br />

Hier präsentieren sie Songs wie Someone Somewhere in Summertime,<br />

Alive And Kicking und Don‘t You (Forget About Me) und die akustische<br />

Version von Promised You A Miracle. Unterstützung erhalten sie von<br />

keiner Geringeren als KT Tunstall, die ihren unverwechselbaren Gesang<br />

beisteuerte.<br />

1 CD, Digipack, 58 Min., Caroline<br />

€ 16,95 | SFR 18,90 | CD 297758<br />

Amerli<br />

Refugees for Refugees<br />

<strong>Das</strong> belgische Label Muziekpublique<br />

bringt auf dieser<br />

Compilation 20 Musiker<br />

zusammen, alle Flüchtlinge<br />

aus Syrien, dem Irak, Afghanistan,<br />

Pakistan und Tibet.<br />

In Friedenszeiten konnten<br />

sie sich erfolgreich verwirklichen,<br />

doch Krieg und Verfolgung zwangen sie zur Flucht. Nun ist ihr<br />

musikalisches Talent die Basis dafür, ein neues Leben zu beginnen.<br />

Dieses Album enthält pakistanische Sarod-Musik, syrische Ney-Musik,<br />

buddhistische Gedichte und afghanische Liebeslieder. Die Melodien,<br />

Sprachen und Rhythmen erzählen vom Leben im Exil, von<br />

Heimweh, Hoffnung, Würde und Solidarität. Eine ergreifende Reise<br />

in die Kulturen und Herzen der Refugees.<br />

1 CD, Digipack, 61 Min., Zephyrus<br />

€ 17,95 | SFR 20,50 | CD 297480<br />

Hören & Sehen 133


EDITORIAL<br />

Der Gebrauchtkunsthandel<br />

oder Wie funktioniert das<br />

Auktionshaus?<br />

© Lemnitzer<br />

Wolfgang Grätz<br />

artclub@buechergilde.de<br />

Telefon 069 20458<br />

Fax 069 2978428<br />

Natürlich wirkt meine Wortschöpfung<br />

vom „Gebrauchtkunsthandel“ erst einmal<br />

flapsig – aber ganz bewusst möchte<br />

ich der Darstellung, wie Kauf und Verkauf<br />

bei Auktionen funktionieren, eine kurze<br />

grundsätzliche Betrachtung über den Wiederverkauf<br />

von Kunstwerken voranstellen:<br />

Kunst unterliegt Moden und ist häufig<br />

zu Zeiten eine faszinierende Ausschweifung<br />

des aktuellen Zeitgeistes. Ob dieser<br />

25 Jahre nach seiner Entstehung noch ästhetische<br />

und/oder inhaltliche Relevanz<br />

hat, kann niemand vorhersagen. HAP<br />

Grieshaber z. B. war als Künstler auch deswegen sehr populär, weil seine<br />

Kunst für viele auch den eigenen Protest gegen die Pinochet-Diktatur<br />

in Chile oder die der Obristen in Griechenland verkörperte. Für den<br />

jüngeren Kunstinteressenten heute spielt diese Dimension von Grieshabers<br />

Arbeit keine Rolle mehr. Eine bedeutende Facette seiner Kunst<br />

hat sich in Kunstgeschichte verwandelt. Eine solche Entwicklung kann<br />

marktrelevant sein.<br />

Wie neulich schon an dieser Stelle erwähnt, schwingt im Preis für<br />

Kunst immer die heimliche Fantasie einer Wertsteigerung mit. Nur<br />

weiß niemand vorher, welche Kunstwerke der Zeit standhalten, in welche<br />

Richtung sich gesellschaftlicher Geschmack entwickelt und damit<br />

auch Kunstpreise. Kurzum: Wenn Sie Ihre Werke zum Auktionshaus<br />

bringen, kann Ihnen alles passieren – vom ordentlichen Wertzuwachs<br />

gegenüber dem Gestehungspreis bis zur Ablehnung, die Arbeiten<br />

überhaupt in den Katalog aufzunehmen. Deshalb: Gebrauchen Sie<br />

erstmal Ihre Kunst, durch bewussten Genuss des Besitzes, durch Umhängen<br />

in der Wohnung, um sie buchstäblich in neuem Licht zu sehen,<br />

durch aktives Beobachten der weiteren Vita der Künstlerin oder des<br />

Künstlers usw.<br />

Wollen Sie – oder die traurigen Erben – sich dann irgendwann von der<br />

Kunst trennen, ist das Auktionshaus die richtige Adresse. Galerien kaufen<br />

in der Regel Kunst nicht an, sie haben die Werke meist von Künstlern<br />

oder deren Erben direkt in Kommission.<br />

<strong>Das</strong> Auktionshaus wird Ihnen einen Schätzpreis für Ihr Kunstwerk nennen,<br />

zu dem es bereit ist, dieses, evtl. auch mit einem Bild (manche<br />

lassen sich das extra bezahlen), in ihren gedruckten Katalog und ihre<br />

Internetpräsenz zu stellen. <strong>Das</strong> Auktionshaus versendet diesen Katalog<br />

an seinen Kundenstamm und wirbt mit Zeitungsanzeigen usw. für<br />

den Auktionstermin. Der Aufwand ist enorm! Sie als Einlieferer aber<br />

kostet das Ganze meist gar nichts, wenn Ihr Werk nicht verkauft wird.<br />

Wird es verkauft, erhält das Auktionshaus von Ihnen vom erzielten<br />

Nettopreis 17–25 Prozent inkl. der Folgerechtsabgabe (Beteiligung<br />

von Künstlern und deren Erben am Weiterverkaufsgewinn). Da die<br />

Werke nicht zum Schätzpreis ausgerufen werden, sondern die Auktion<br />

ein Drittel niedriger beginnt, kann es bei mangelnder Nachfrage –<br />

sprich nur einem Bieter – sein, dass Sie nur zwei Drittel des Schätzpreises<br />

abzüglich des Auktionshaus-Anteils erhalten.<br />

Wollen Sie selbst ein Bild oder ein Buch auf einer Auktion erwerben,<br />

gehen Sie möglichst zu der einige Tage vor der Auktion stattfindenden<br />

Vorbesichtigung, um sich völlig unverbindlich ein eigenes Bild<br />

vom Zustand der gebrauchten Kunst zu verschaffen. Beim Auktionstermin<br />

„im Saal“ erhalten Sie eine Bieternummer und hoffen, dass es<br />

möglichst wenig andere Interessenten für das begehrte Objekt gibt,<br />

dann wird’s für Sie billiger. Gibt es Mitbieter, fragt der Auktionator in<br />

Preissprüngen von etwa 10 Prozent das Bieterinteresse ab, bis alle bis<br />

auf einen aufgegeben haben. Auktionatoren sind charmante und kommunikationsbegabte<br />

Menschen, es ist ratsam, sich vor der Auktion ein<br />

persönliches Limit zu setzen, sonst kann es passieren, dass die Dynamik<br />

des „Saals“ einen in ungewollte Biethöhen mitreißt. Man kann übrigens<br />

auch ein schriftliches Höchstgebot abgeben – bekommt aber<br />

den Zuschlag auch bei persönlicher Abwesenheit immer zu dem ggfs.<br />

niedrigeren Preis, bei dem alle Mitbewerber ausgestiegen sind.<br />

Der Zuschlagspreis ist immer ein Nettopreis, d.h. dazu kommt der Auktionshaus-Anteil<br />

von ca. 17 Prozent, das differiert von Haus zu Haus,<br />

und dann kommt auf das Ganze die böse Mehrwertsteuer, bei Büchern<br />

7 Prozent, bei Grafik und anderen Kunstgegenständen 19 Prozent.<br />

Wenn Sie Auktionsergebnisse lesen, müssen Sie also zwischen 25 und<br />

36 Prozent Nebenkosten auf den Zuschlagspreis addieren.<br />

Es sind eben leider hohe Kosten, die entstehen, um für das höchst einzigartige<br />

Kunstwerk den oder die ebenso einzigartige/n Liebhaber/in<br />

zu finden. Aber schließlich geht es vielleicht auch um eine Beziehung<br />

für das ganze Leben. Diese Erfahrung jedenfalls kennt Ihr Sie herzlich<br />

grüßender<br />

Wolfgang Grätz<br />

Im nächsten <strong>Magazin</strong> lesen Sie an dieser Stelle:<br />

Was macht der Tätowierer in der Künstlersozialkasse?<br />

134


ARTCLUB 81<br />

Was nun, liebes Paar – König oder Narr? Klaus Süß<br />

Der 1951 in Crottendorf geborene Künstler, einer der bedeutendsten zeitgenössischen<br />

Holzschneider, geht schon ein Künstlerleben lang der Frage<br />

nach, wie so unterschiedliche Wesen wie Frauen und Männer mit einander<br />

leben können – im steten Wechsel voneinander angezogen und im<br />

Konflikt. Wenn man das Leben als Boot sieht und nur Mann und Frau die<br />

Besatzung sind, sticht es ins Auge: Nur zusammen kann es gut gehen. Der<br />

Künstler arbeitet in der Technik der verlorenen Form, und was als letzter<br />

Zustand des Druckstockes bleibt, das verwandelt er in ein eigenes neues<br />

Kunstwerk – siehe unten links.<br />

Klaus Süß – Was nun?<br />

Bemalter Druckstock, Unikat, Bildformat 40 x 30 cm,<br />

in Schattenfugenrahmen, signiert<br />

€ 998,– (Nichtmitglieder € 1200,–) | NR 052185<br />

Klaus Süß – Was nun?<br />

Orig.-Farbholzschnitt, Bildformat 40 x 30 cm,<br />

Bütten 50 x 40 cm, Auflage 15 Exemplare<br />

signiert und nummeriert<br />

€ 298,– (Nichtmitglieder € 350,–) | NR 052207<br />

Klaus Süß – Auf hoher See<br />

Orig.-Farbholzschnitt, Bildformat 40 x 30 cm,<br />

Bütten 48 x 36 cm, Auflage 15 Exemplare<br />

signiert und nummeriert<br />

€ 298,– (Nichtmitglieder € 350,–) | NR 052096<br />

Meisterin der Druckgrafik<br />

Ute Hausfeld<br />

1951 in Friedland/Mecklenburg geboren,<br />

studierte Ute Hausfeld 1971<br />

bis 1974 Modegestaltung in Berlin<br />

und arbeitete von 1974 bis 1979<br />

als Modegestalterin in der Industrie.<br />

Von 1979 bis 1990 war sie Kostümbildnerin<br />

beim Deutschen Fernsehfunk<br />

in Berlin, in dieser Zeit ließ sie<br />

sich auch von Wulff Sailer in Malerei<br />

ausbilden. Seit 1990 arbeitet sie<br />

als freischaffende Künstlerin und gehört<br />

zur bunten Künstlerszene von<br />

Berlin-Friedrichshagen.<br />

Ute Hausfeld – Japanerin<br />

Orig.-Holzschnitt, Bildformat 29,5 x 15 cm,<br />

Bütten 39 x 26,5 cm, Auflage 20 Exemplare,<br />

igniert und nummeriert,<br />

€ 148,– (Nichtmitglieder € 180,–)<br />

NR 052215<br />

Ute Hausfeld – Portrait A. mit Baskenmütze<br />

Orig.-Holzschnitt, Bildformat 22 x 23 cm,<br />

Bütten 39,5 x 39,5 cm, Auflage 20 Exemplare,<br />

signiert und nummeriert<br />

€ 148,– (Nichtmitglieder € 180,–)<br />

NR 052118<br />

135


ARTCLUB 81<br />

Meisterin der Druckgrafik<br />

Heike Küster<br />

Heike Küster, 1967 in Hamburg<br />

geboren, studierte 1993 bis 1999<br />

Illustration an der Fachhochschule<br />

für Gestaltung in Hamburg.<br />

Seit dem Studium bildet der Holzschnitt<br />

den Schwerpunkt ihrer<br />

künstlerischen Arbeit. Sie war mit<br />

ihren Grafiken und Bildern unter<br />

anderem auf dem Salon du livre<br />

et de la presse jeunesse, Paris und<br />

bei den Ausstellungen der besten<br />

Wettbewerbsarbeiten des Kunstpreises<br />

Holzschnitt heute Ludwigsburg<br />

vertreten.<br />

Heike Küster – Stillleben mit Zitronen<br />

Orig.-Farbholzschnitt, 38 x 30 cm, Auflage<br />

30 Exemplare, signiert und nummeriert<br />

€ 228,– (Nichtmitglieder € 270,–)<br />

NR 052231<br />

Heike Küster – Ohne Titel<br />

Orig.-Farbholzschnitt, 40 x 40 cm, Auflage<br />

30 Exemplare, signiert und nummeriert<br />

€ 228,– (Nichtmitglieder € 270,–)<br />

NR 05224X<br />

Meisterin der Druckgrafik Andrea Lange<br />

Die 1970 in Dresden geborene Künstlerin ist zusammen mit ihren Kolleginnen<br />

von der Sonnenberg Presse die aktuelle V.O. Stomps-Preisträgerin<br />

der Stadt Mainz. Seit ihrem im Jahr 2000 abgeschlossenen Studium<br />

an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig lebt und arbeitet sie<br />

in Kemberg bei Wittenberg. Bekannt geworden ist sie vor allem mit ihren<br />

ausdrucksstarken Holzschnitten und den mit ebensolchen illustrierten Büchern.<br />

Immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, zeigt sie nun,<br />

dass sie auch in der Radierung eine Meisterin ist.<br />

Andrea Lange – Lesende<br />

Orig.-Radierung, teilkoloriert, Bildformat 35 x 49 cm, Bütten 39 x 53,5 cm,<br />

Auflage 10 Exemplare, signiert und nummeriert<br />

€ 228,– (Nichtmitglieder € 290,–) | NR 052150<br />

Meister der Courage Günther Huniat<br />

Günther Huniat (*1939) gehörte zu den couragierten Künstlern, die 1984 den bis dahin<br />

undenkbaren 1. Leipziger Herbstsalon organisierten, eine unabhängige und unzensierte<br />

Kunstausstellung in der DDR, die klammheimlich vorbereitet, aber dann in der Nacht<br />

vor der Eröffnung per Massendrucksache allen DDR-Kulturfunktionären zur Kenntnis gebracht<br />

wurde. Ein Skandal für die SED, aber zehntausend DDR-Bürger sahen diese Ausstellung<br />

und konnten sich so ein eigenes Bild auch von der „nichtoffiziellen“ Kunst machen –<br />

und dem gegenseitigen Respekt der Künstler vor dem gänzlich anders gearteten Werk des<br />

Kollegen. Für die Büchergilde hat Huniat jetzt eine teuflische Engelwerdung geschaffen –<br />

angesichts der Weltlage eine gute Aussicht …<br />

Günther Huniat – Engelwerdung, teuflisch<br />

Orig.-Farbserigrafie, Bildformat 26 x 20 cm, auf Karton 37 x 27,5 cm,<br />

Auflage 30 Exemplare, signiert und nummeriert<br />

€ 128,– (Nichtmitglieder € 158,–) | NR 052169<br />

136


Grafik des Quartals Inka Grebner<br />

1974 in Meiningen (Thüringen) geboren, studierte die<br />

Künstlerin an der Kaderschmiede für zeitgenössische<br />

Druckgrafik, der Hochschule für Grafik und Buchkunst<br />

Leipzig. 2009 war sie Mitbegründerin der dort aktiven<br />

Künstlerinnengruppe augen:falter, ist aber praktisch im<br />

gleichen Jahr schon aus Leipzig fortgeflattert in die Gutenbergstadt<br />

Mainz, wo sie eine eigene Druckpresse betreibt.<br />

Ihr „Hausmedium“ ist der Acrylstich, im Auftrag der<br />

Büchergilde hat sie nun eine Arbeit als Originalflachdruckgrafik<br />

ausgeführt.<br />

Inka Grebner – Tauchgang<br />

Orig.-Flachdruckgrafik, Druck: Jörg Hensel, Leipzig, 40 x 50 cm,<br />

Auflage 75 Exemplare, signiert und nummeriert<br />

€ 98,– (Nichtmitglieder € 128,–) | NR 052126<br />

Endlich! Werkverzeichnis Hansen-Bahia<br />

Ohne ein Werkverzeichnis hat es das Nachleben eines<br />

Künstlers schwer. <strong>Das</strong> gigantische Holzschnittwerk von<br />

Hansen-Bahia (1915–1978) hat lange unter diesem Mangel<br />

gelitten, der nun ein Ende hat: Der Hansen-Bahia-Enthusiast<br />

Rudolf Bayer hat es in Kooperation mit der Stiftung<br />

Hansen-Bahia in Cachoeira/Bahia, dem Goethe-Institut,<br />

dem Ministerium für Kultur des Staates Bahia und der<br />

Deutschen Botschaft in Brasilia erarbeitet – ein wuchtiges<br />

Kompendium!<br />

Karl-Heinz Hansen-Bahia – <strong>Das</strong> Werkverzeichnis<br />

der Holzschnitte<br />

536 S. mit 1600 farbigen Kleinabbildungen,<br />

Deutsch/Portugiesisch, 29 x 21 cm, Halbleinen,<br />

Biografie, Bibliografie, Stichwortverzeichnis<br />

€ 98,– | NR 052177<br />

Signierte Original-Holzschnitte von<br />

Hansen-Bahia finden Sie auf der Webseite<br />

der Frankfurter Vertragsbuchhandlung der<br />

Büchergilde, www.grafikbrief.de.<br />

<strong>Das</strong> kunstseidene Mädchen Gerda Raidt<br />

Die Bücher von Irmgard Keun, in den 20er-Jahren geschrieben, erleben<br />

gerade eine große Renaissance. Die Büchergilde hatte vor einigen Jahren<br />

die Künstlerin Gerda Raidt gebeten, <strong>Das</strong> kunstseidene Mädchen zu illustrieren.<br />

Zu dem lange vergriffenen Buch gab es eine Vorzugsausgabe,<br />

deren Grafik sehr viel größer war als das Buch. Nun haben wir bei der Inventur<br />

noch einige Belegexemplare dieser wunderbaren Grafik gefunden;<br />

Gelegenheit, die außergewöhnliche Arbeit von Gerda Raidt noch einmal in<br />

den Fokus zu stellen. Die Künstlerin, 1975 in Berlin geboren und Meisterschülerin<br />

von Volker Pfüller, lebt freischaffend in Leipzig.<br />

Gerda Raidt – <strong>Das</strong> kunstseidene Mädchen<br />

Orig.-Flachdruckgrafik, Auflage 100 Exemplare zum Buch und 10 Belegexemplare Um<br />

letztere, mit e.a. (épreuve d‘artiste) bezeichnete, geht es hier, signiert<br />

€ 128,– (Nichtmitglieder € 160,–) | NR 045464<br />

137


ARTCLUB 81<br />

Wandplastik Julia Weck<br />

1975 in Halle/Saale geboren, studierte Weck 1994–2000 an<br />

der Bauhaus-Universität Weimar, mit einem Auslandssemester<br />

1996 am Institute of Art and Design, Milwaukee, USA. Von 2004<br />

bis 2009 studierte sie an die Hochschule für Grafik und Buchkunst<br />

Leipzig. Seit ihrem Diplom bei Neo Rauch 2009 arbeitet sie als freischaffende<br />

Künstlerin in Leipzig. Nach etlichen Grafikeditionen, vor<br />

allem dem Großprojekt 100 Filmenden und den hölzernen Wandbildern,<br />

arbeitet sie nun in Metall, und wie immer erzielt sie verblüffende<br />

Wirkung. Die Serie dieser Bilder wird fortgesetzt, sodass<br />

künftig „angebaut“ werden kann, aber das weibliche jaune passt<br />

auch gut allein über eine Türrahmenecke …<br />

Julia Weck – Silhouette jaune No. 1<br />

(homme)<br />

Metall auf Holz, lackiert, 25 x 29 cm,<br />

Auflage 8 Exemplare, signiert, rückseitig<br />

datiert und nummeriert<br />

€ 280,– (Nichtmitglieder € 325,–)<br />

NR 052134<br />

Julia Weck – Silhouette jaune No. 2<br />

(femme)<br />

Metall auf Holz, lackiert, 39 x 44 cm,<br />

Auflage 8 Exemplare, signiert, rückseitig<br />

datiert und nummeriert<br />

€ 320,– (Nichtmitglieder € 360,–)<br />

NR 052142<br />

Julia Weck – Silhouettes jaunes No. 1 & 2<br />

Beide Teile in gleicher Nummerierung<br />

€ 550,– (Nichtmitglieder € 620,–) | NR 052312<br />

Edition Graphischer Zirkel noch einmal<br />

zu Gast im Büchergilde artclub<br />

Erich Fitzbauer<br />

Erich Fitzbauer, der dieses Jahr seinen 91. Geburtstag<br />

feiern kann und nach wie vor schreibt<br />

und verlegt, gründete 1957 die Internationale<br />

Stefan-Zweig-Gesellschaft, deren Präsident<br />

er lange Jahre war. Als solcher verlegte er zahlreiche<br />

Werke Zweigs mit originalgrafischen Illustrationen.<br />

1973 überführte er diese Tätigkeit<br />

in die Edition Graphischer Zirkel, wo nun vor allem<br />

Fitzbauers eigene Bücher, illustriert von der<br />

Crème deutscher und österreichischer Künstler,<br />

erschienen. Der Büchergilde hat Fitzbauer<br />

sein Lager geöffnet, und es gibt Mitgliedervorzugspreise<br />

für seine Preziosen!<br />

Es handelt sich teilweise um nicht nummerierte<br />

Autorenexemplare. Alle Bücher und<br />

Broschuren sind auf handgerissenes Bütten<br />

gedruckt.<br />

Erich Fitzbauer/Archibald Bajorat<br />

Sizilianisches Allegro<br />

1989. Gedichte. 40 S. mit 9 beigebundenen einzeln<br />

signierten Orig.-Holzschnitten von Archibald Bajorat<br />

(1923–2009) sowie einem Orig.-Holzschnitt auf dem<br />

Titel. 27 x 19 cm, Broschur, im Impressum nummeriert<br />

und vom Autor signiert, Auflage 200 Exemplare<br />

€ 90,– (Nichtmitglieder € 120,–) | NR 050654<br />

Erich Fitzbauer/Gerhard Grimm<br />

Hieronymus Zyx. Die Zaubertrommel<br />

1989. Gedichte. 40 S. mit 8 beigebundenen einzeln<br />

signierten Orig.-Holzschnitten von Gerhard Grimm<br />

(1927 – 1998) sowie einem Orig.-Holzschnitt auf dem<br />

Titel. 27 x 19 cm, Broschur, im Impressum nummeriert<br />

und vom Autor signiert, Auflage 200 Exemplare<br />

€ 90,– (Nichtmitglieder € 120,–) | NR 050638<br />

138


ARTCLUB 81<br />

Edition Fotografie Hermann Försterling<br />

1955 geboren, studierte der Künstler an der Staatlichen Akademie<br />

der Bildenden Künste in Stuttgart und lebt als freischaffender<br />

Künstler in Eppingen. Mit seinen oft drastischen Bildmotiven,<br />

die aufwendig im Atelier komponiert und inszeniert<br />

werden, verstört er den im Feuilleton abbildbaren Konsens<br />

des „Schönen“, aber irgendeiner im großen Fotomainstream<br />

zu sein interessiert ihn nicht. Mutige Museen zeigen ihn trotzdem,<br />

unter anderem das Museum of Modern Art/New York,<br />

das Busch Reisinger Museum/Boston, die Staatsgalerie Stuttgart,<br />

das Museet for Fotokunst/Odense und das Kamera- und<br />

Fotomuseum Leipzig.<br />

Hermann Försterling – Es ist angerichtet<br />

Inkjetprint auf 300 gr. Hahnmühlen-Fotobütten, Bildformat 31 x 24 cm,<br />

Bütten 42 x 29,5 cm, Auflage 12 Exemplare, signiert und nummeriert<br />

€ 248,– (Nichtmitglieder € 350,–) | NR 052193<br />

Die Abbildung des Bildes von Hermann Försterling in<br />

der Nähe der Kinderbuchseiten dieses <strong>Magazin</strong>s war in<br />

der Redaktion umstritten – deshalb bitten wir Interessenten,<br />

im Internet unter www.buechergilde-artclub.de<br />

oder www.grafikbrief.de danach zu schauen. <strong>Das</strong> Bild<br />

gehört zu den Inkunabeln zeitgenössischer erotischer<br />

Fotografie und war u.a. in einer Ausstellung des Museums<br />

Heilbronn zu sehen.<br />

Malerei im artclub Helga H. Wirth<br />

Die Künstlerin wurde 1937 in Berlin geboren und studierte<br />

dort an der Hochschule der Künste. Ab 1972 betrieb sie zusammen<br />

mit dem Künstler und Gatten Willibrord Haas eine Kupferdruckwerkstatt,<br />

für die Büchergilde schuf sie eine ganze Reihe<br />

herausragender Farbradierungen. Bekannter noch als Radiererin<br />

ist sie als außergewöhnliche Malerin. Ihr Thema ist die minutiöse<br />

Naturbeobachtung, wobei sie durch Beschränkung auf<br />

einen scharf umrissenen Bildausschnitt die Grenze zur Abstraktion<br />

austestet. Helga Wirth ist 2015 in Berlin gestorben, schon<br />

damals hatten wir angekündigt, dass die Büchergilde weiter<br />

das Werk dieser großartigen Künstlerin pflegen wird.<br />

Helga H. Wirth – Feldblumen<br />

Öl/Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm, rahmenlos, signiert<br />

€ 2250,– (Nichtmitglieder € 2600,–) | NR 052258<br />

Helga H. Wirth – Floxblüte<br />

Öl/Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm, rahmenlos, signiert<br />

€ 2100,– (Nichtmitglieder € 2450,–) | NR 052266<br />

139


ARTCLUB 81<br />

Meisterin der Druckgrafik Margit Grüger<br />

1946 in Cainsdorf geboren, studierte Grüger 1976 bis 1981 an der Kunsthochschule<br />

Berlin-Weißensee. Seit 1981 ist Margit Grüger als freischaffende<br />

Künstlerin in Berlin tätig. Von 1983 bis 1986 war sie Meisterschülerin<br />

des Bildhauers Werner Stötzer. Im Undine-Mythos-Zyklus bearbeitet sie das<br />

Thema der archaischen Beziehung zwischen Mensch und Tier. Durch ihre<br />

druckgrafische Experimentierfreude ist es möglich, zu sehen, wie stark unterschiedliche<br />

Farbgebung bei gleichem Motiv die Bildwirkung einer Druckgrafik<br />

verändert – und dass solche Experimente keineswegs Andy Warhols<br />

Siebdrucktechnik vorbehalten sind. Da sie in dünne Sperrholzplatten<br />

schneidet, sind höhere Auflagen als insgesamt 20 Exemplare nicht möglich.<br />

Margit Grüger – Undine 1 blau<br />

Orig.-Farbholzschnitt, Bildformat 31 x 24 cm, Bütten 42 x 29,5 cm,<br />

Auflage 10 Exemplare, signiert und nummeriert<br />

€ 228,– (Nichtmitglieder € 278,–) | NR 052282<br />

Margit Grüger – Undine 1 schwarz<br />

Orig.-Farbholzschnitt, Bildformat 31 x 24 cm, Bütten 42 x 29,5 cm,<br />

Auflage 10 Exemplare, signiert und nummeriert<br />

€ 228,– (Nichtmitglieder € 278,–) | NR 052290<br />

Siehe auch „Kunstausstellungen“ Frankfurt<br />

Ausstellungskatalog der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig<br />

Hans Ticha<br />

Der 1940 in Tetschen-Bodenbach geborene Künstler ist einer der wichtigsten<br />

Illustratoren nicht nur der Büchergilde, sondern in den Nachkriegsdeutschländern<br />

überhaupt. Die Deutsche Nationalbibliothek erwies dem Künstler im Jahr<br />

2007 die Reverenz einer großen Überblicksausstellung, vorwiegend über dessen<br />

buchkünstlerisches Werk. Dazu erschien ein Katalog mit Texten namhafter<br />

Museums- und Buchkunstleute. Ticha schuf auf eigene Faust eine Vorzugsausgabe<br />

dieses Katalogs, und die geriet in Vergessenheit. Bis der Büchergilde artclub<br />

sie dieser jetzt entriss.<br />

Hans Ticha – Erfolge<br />

Orig.-Farbholzschnitt, 33 x 23,5 cm,<br />

Auflage ca. 100 Exemplare, mit e.a.<br />

(épreuve d’artiste) bezeichnet, signiert<br />

€ 98,– (Nichtmitglieder € 128,–)<br />

NR 052088<br />

Hans Ticha – Buch & Grafik 1970–2006.<br />

Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig. 2007, 102 S., 21 x 21 cm, durchgehend<br />

farbige Abbildungen, Fadenheftung, im Gegensatz zur broschierten Normalausgabe fest gebunden,<br />

mit einem Schutzumschlag, darauf ein signierter Orig.-Holzschnitt, sowie mit einem<br />

lose beiliegenden signierten Farbholzschnitt, dessen Auflage 100 Exemplare, Auflage dieser<br />

Vorzugsausgabe 35 Exemplare, im Impressum signiert und nummeriert<br />

€ 98,– (Nichtmitglieder € 128,–) | NR 052304<br />

140


ARTCLUB 81<br />

2<br />

Aus der Schatzkiste Dieter Kliesch<br />

Er hat im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts das Bild der<br />

Büchergilde mitgeprägt, durch Buchillustrationen wie<br />

Heinrich Heines Deutschland. Ein Wintermärchen, Jean<br />

Pauls Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch und Christian<br />

Morgensterns Galgenlieder, aber auch durch zahlreiche<br />

Einzelgrafiken, in denen sein hintersinniger Witz sich<br />

ebenso austoben konnte wie seine überbordende zeichnerische<br />

Fabulierlust. Von der Familie des 2013 im Alter<br />

von 87 Jahren gestorbenen Künstlers haben wir vier<br />

Kleinstauflagen bekommen.<br />

Dieter Kliesch – Der Triumph der Mittelmäßigkeit (1)<br />

Orig.-Radierung, von Dieter Kliesch handaquarelliert, 1993,<br />

Bildformat 26 x 20,5 cm, Bütten 40 x 33,5 cm, Auflage 60 Exemplare,<br />

3 Exemplare verfügbar, signiert und nummeriert<br />

€ 228,– (Nichtmitglieder € 298,–) | NR 052339<br />

1<br />

Dieter Kliesch – <strong>Das</strong> Mysterium der Anhänglichkeit (2)<br />

Orig.-Radierung, von Dieter Kliesch handaquarelliert, 1994,<br />

Bildformat 29 x 11 cm, Bütten 40 x 25 cm, Auflage 100 Exemplare,<br />

4 Exemplare verfügbar, signiert und nummeriert<br />

€ 198,– (Nichtmitglieder € 278,–) | NR 052347<br />

Dieter Kliesch – Merke: Allein ist man am stärksten (3)<br />

Orig.-Radierung, von Dieter Kliesch handaquarelliert, 1994,<br />

Bildformat 30 x 14 cm, Bütten 40 x 30 cm, Auflage 100 Exemplare<br />

4 Exemplare verfügbar, signiert und nummeriert<br />

€ 228,– (Nichtmitglieder € 298,–) | NR 052274<br />

4<br />

3<br />

Dieter Kliesch – Leicht erlernbare Methode, wie man aus<br />

nichts große Männer macht (4)<br />

Orig.-Radierung, von Dieter Kliesch handaquarelliert, 1994,<br />

Bildformat 18 x 28 cm, Bütten 30 x 40 cm, Auflage 60 Exemplare,<br />

5 Exemplare verfügbar, signiert und nummeriert<br />

€ 228,– (Nichtmitglieder € 298,–) | NR 052320<br />

KUNSTAUSSTELLUNGEN<br />

in der Büchergilde im 2. Quartal 2017<br />

BERLIN<br />

08.05.– 02.07.17 | Hannes Hübner<br />

Druckgrafik<br />

Vernissage am 8. Mai 2017, 19.30 Uhr,<br />

der Künstler ist anwesend<br />

BONN<br />

15.04.–30.9.17 | Dieter Kliesch<br />

– Der ’s durch die Radierung sagt<br />

FRANKFURT<br />

bis 15.04.17 | Aktuelle Fotokunst<br />

sammeln! Eine Einführung<br />

28.04.–10.06.17 | Margit Grüger<br />

<strong>Das</strong> Undinen-Projekt. Farbholzschnitte<br />

Im Kabinett: Ludwig Gebhard (1933 –<br />

2007) – Farblinolschnitt<br />

20.06.–22.07.17 | Svato Zapletal<br />

– Lebende Legende der Buchkunst<br />

Im Kabinett: Alfred Pohl – In Kupfer<br />

HAMBURG<br />

08.04.–01.07.17 | Hans-Jürgen Reichelt<br />

Die Welt durch die Brille des Antiquars.<br />

Radierungen<br />

HEIDELBERG<br />

bis 06.05.17 | Karl Holtz (1899–1978)<br />

Maler der Neuen Sachlichkeit, Zeichner,<br />

Buchillustrator und politischer Karikaturist<br />

08.05.– 07.10.17 | Berthold Dilger<br />

– Orchideen und andere Schätze der heimischen<br />

Natur<br />

MAINZ<br />

02.05.–30.06.17 | Thomas M. Müller<br />

– Leute & Sachen<br />

WIESBADEN<br />

07.04.– 24.06.17 | Susanne Tigges<br />

– Abstrakte Kompositionen. Collagen -<br />

Linien - Flächen<br />

141


IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Büchergilde Gutenberg<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

Postfach 160165<br />

60064 Frankfurt<br />

Tel + 49 (069) 27 39 08-0<br />

Redaktion<br />

Günter Neeßen<br />

Isabella Caldart<br />

Karen Kleser<br />

Martin Mascheski<br />

Textbeiträge<br />

Andrea Baron<br />

Corinna Huffman<br />

Florian Koch<br />

Frank O. Rudkoffsky<br />

Heinz Kischkel<br />

Horst Peter Koll<br />

Isabella Caldart<br />

Jochen Kienbaum<br />

Julia Matthias<br />

Karen Kleser<br />

Linda Rockel<br />

Lisa Ernestine Wagner<br />

Lisa-Marie Schöttler<br />

Oliver Fründt<br />

Patricia Spies<br />

Ruben Pfizenmaier<br />

Tobias Nazemi<br />

Ulrich Schmidt<br />

Uwe Kalkowski<br />

Wolfgang Grätz<br />

Art Direction und Fotografie<br />

Martin Mascheski<br />

Gestaltung<br />

Büro Farbe<br />

Konzeption und Grafik<br />

Beilagen<br />

Membran<br />

Treuepreise<br />

Druck<br />

alpha print medien AG,<br />

Darmstadt<br />

Alle lieferbaren Titel finden Sie<br />

unter www.buechergilde.de<br />

© Martin Mascheski<br />

142 <strong>Magazin</strong>


VORSCHAU<br />

AUSGABE 3. QUARTAL 2017 ERSCHEINT ENDE JUNI<br />

AB JUNI NEU IN UNSEREM PROGRAMM:<br />

ISABELLE AUTISSIER<br />

Herz auf Eis<br />

MATTHIAS BRANDT<br />

Raumpatrouille. Geschichten<br />

MORTEN BRASK<br />

<strong>Das</strong> perfekte Leben des William Sidis<br />

ANNA GAVALDA<br />

Ab morgen wird alles anders<br />

ELENA FERRANTE<br />

Die Geschichte eines neuen Namens<br />

ELIF SHAFAK<br />

Der Geruch des Paradieses<br />

SARAH BAKEWELL<br />

<strong>Das</strong> Café der Existenzialisten<br />

HANYA YANGIHARA<br />

Ein wenig Leben<br />

EDMUND DE WAAL<br />

Die weiße Straße<br />

ANDREA WULF<br />

Alexander von Humboldt<br />

WOLFGANG HILDESHEIMER / MONIKA AICHELE (Ill.)<br />

Paradies der falschen Vögel<br />

MEHRDAD ZAERI U.A.<br />

Two of us. Der Beginn einer jeden Geschichte<br />

<strong>Magazin</strong> 143


EXKLUSIVE BÜCHERGILDE-PARTNERBUCHHANDLUNGEN IN ÜBER 80 STÄDTEN<br />

DEUTSCHLAND<br />

52064 Aachen<br />

Buchhandlung Backhaus<br />

Jakobstraße 13<br />

Tel. (0241) 212 14<br />

Mo-Fr. 9.30–19 Uhr, Sa 9.30–15 Uhr<br />

www.backhausbuch.de<br />

52066 Aachen<br />

Backhaus am Abteitor<br />

Burtscheider Markt 23<br />

Tel. (0241) 605 20 06<br />

Mo–Do 9.30–19, Fr 8.30–19,<br />

Sa 8.30–18 Uhr<br />

www.backhausbuch.de<br />

86152 Augsburg<br />

BÜCHERGILDE<br />

Buchhandlung am Obstmarkt<br />

Obstmarkt 11<br />

Tel. (0821) 51 88 04<br />

Mo–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr<br />

buchhandlung-am-obstmarkt.de<br />

61348 Bad Homburg<br />

Homburger Bücherstube<br />

Haingasse 16<br />

Tel. (06172) 236 64<br />

Mo–Fr 9.30–13, 15–18.30,<br />

Sa 9.30–14 Uhr<br />

kuhlmann.sabine@t-online.de<br />

96047 Bamberg<br />

Neue Collibri Buchhandels GmbH<br />

Austr. 12<br />

Tel. (0951) 30 18 27-10<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 10–17 Uhr<br />

www.neuecollibri.de<br />

10787 Berlin<br />

BÜCHERGILDE<br />

Buchhandlung am<br />

Wittenbergplatz<br />

Kleiststraße 19–21<br />

Tel. (030) 218 17 50<br />

Mo–Fr 10–20, Sa 10–18 Uhr<br />

www.buchhandlung-binger.de<br />

10179 Berlin<br />

der buchladen im ver.di-Haus<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

Tel. (030) 6956 1263<br />

Mo-Do 10-16, Fr 10-14 Uhr<br />

www.buchladen-ratgeber.de<br />

33602 Bielefeld<br />

mondo medien + Galerie<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Elsa-Brändström-Straße 23<br />

Tel. (0521) 641 63<br />

Mo 14–18.30 Uhr,<br />

Di–Fr 11–18.30 Uhr, Sa 11–14 Uhr<br />

www.mondo-bielefeld.de<br />

44787 Bochum<br />

Janssen Universitätsbuchhandlung<br />

Brüderstraße 3<br />

Tel. (0234) 130 01<br />

Mo–Fr 10–19, Sa 10–18 Uhr<br />

www.janssen-buecher.de<br />

53111 Bonn<br />

Altstadtbuchhandlung<br />

und Büchergilde<br />

Breite Straße 47<br />

Tel. (0228) 63 67 50<br />

Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–14 Uhr<br />

altstadtbuchhandlung-bonn.de<br />

38106 Braunschweig<br />

Guten Morgen Buchladen<br />

Bültenweg 87<br />

Tel. (0531) 34 00 76<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 10–14 Uhr<br />

gutenmorgenbuchladen.de<br />

28195 Bremen<br />

Buchhandlung Geist<br />

Balgebrückstr. 16<br />

Tel. (0421) 32 71 73<br />

Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />

www.schweitzer-online.de<br />

27570 Bremerhaven<br />

Buchhandlung<br />

Karl Memminger<br />

Grashoffstraße 11<br />

Tel. (0471) 360 52<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–13 Uhr<br />

buchhandlung-memminger.de<br />

64283 Darmstadt<br />

BÜCHERGILDE<br />

Buchhandlung am Markt<br />

Marktplatz 10<br />

Tel. (06151) 29 52 96<br />

Mo 12–18.30, Di–Fr 10–18.30,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

www.buch-am-markt.com<br />

54550 Daun / Eifel<br />

AUREL Buchladen<br />

Burgfriedstraße 4<br />

Tel. (06592) 95 76 09<br />

Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–16 Uhr<br />

mg@aurel-verlag.de<br />

35883 Dillenburg<br />

Buchhandlung Rübezahl<br />

Hüttenplatz 14<br />

Tel. (02771) 72 38<br />

Mo–Fr 8.30–12.30, 14–18,<br />

Sa 9–13 Uhr<br />

www.ruebezahl.org<br />

44145 Dortmund<br />

Litfass Bücher und Medien<br />

Münsterstraße 107<br />

Tel. (0231) 496 66 60<br />

Mo–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr<br />

www.litfass-buecher.de<br />

01067 Dresden<br />

Buchhandlung C. L.<br />

Ungelenk Nachf.<br />

Kreuzstraße 7<br />

Tel. (0351) 496 98 04<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 10–18 Uhr<br />

ungelenk-dd@emh-sachsen.de<br />

01326 Dresden<br />

BuchHaus Loschwitz<br />

Friedrich-Wieck-Straße 6<br />

Tel. (0351) 268 52 75<br />

Di–Fr 10–18, Sa 10–14, So 11–16 Uhr<br />

buchhaus_loschwitz@ t-online.de<br />

40210 Düsseldorf<br />

Bücher-Ober<br />

Steinstraße 34<br />

Tel. (0211) 137 35 35<br />

Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />

www.buecher-ober.de<br />

47051 Duisburg<br />

Buchhandlung Scheuermann<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Sonnenwall 45<br />

Tel. (0203) 203 59<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–16 Uhr<br />

www.scheuermann.de<br />

99084 Erfurt<br />

Buchhandlung und Antiquariat<br />

am Waidspeicher<br />

Domplatz 24<br />

Tel. (0361) 566 06 65<br />

Mo-Fr 10-19, Sa 10-16 Uhr<br />

www.buchhandlung-am-waidspeicher.de<br />

91054 Erlangen<br />

Literarische Buchhandlung<br />

Ilse Wierny<br />

Südliche Stadtmauerstr. 40<br />

Tel. (09131) 224 80<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–14 Uhr<br />

www.buchhandlung-wierny.de<br />

45127 Essen<br />

BÜCHERGILDE<br />

bei Heinrich Heine<br />

Viehofer Platz 8<br />

Tel. (0201) 82 07 00<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 10–15 Uhr<br />

www.heine-buch.de<br />

73728 Esslingen<br />

Buchkaffee Vividus<br />

Küferstr. 8<br />

Tel. (0711) 305 129 98<br />

Mo–Fr 10–18, Sa 10–16 Uhr<br />

www.buchkaffee.de<br />

24937 Flensburg<br />

Westphalen GbR<br />

Nikolaistr. 5<br />

Tel. (0461) 140 449-0<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–18 Uhr<br />

www.westphalen.de<br />

35066 Frankenberg / Eder<br />

Buchhandlung Jakobi<br />

Neustädter Straße 35<br />

Tel. (06451) 23 05 14<br />

Mo–Fr 8.30–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />

www.buchhandlung-jakobi.de<br />

60311 Frankfurt<br />

BÜCHERGILDE<br />

Buchhandlung und Galerie<br />

An der Staufenmauer 9<br />

Tel. (069) 204 58<br />

Mo–Sa 10–19 Uhr<br />

www.buechergilde-frankfurt.de<br />

79098 Freiburg<br />

Buchhandlung Schwanhäuser<br />

Bertoldstraße 23<br />

Tel. (0761) 211 18 30<br />

Mo–Fr 9–19, Sa 9–18 Uhr<br />

www.schwanhaeuser.de<br />

36037 Fulda<br />

Ulenspiegel Buchhandlung<br />

Löherstraße 13<br />

Tel. (0661) 216 86<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />

www.ulenspiegel.de<br />

35390 Gießen<br />

BÜCHERGILDE am Wochenmarkt<br />

Wetzsteinstraße 4<br />

Tel. (0641) 359 02<br />

Di, Mi, Fr 10–12 u. 15–18 Uhr<br />

Sa 10–13 Uhr<br />

buechergilde-giessen@gmx.de<br />

73033 Göppingen<br />

Barbarossa-Buchhandlung<br />

Marstallstraße 3<br />

Tel. (07161) 65 90 12<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–16 Uhr<br />

www.barbarossa-buch.de<br />

37073 Göttingen<br />

Buchladen Rote Straße<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Nikolaikirchhof 7<br />

Tel. (0551) 421 28<br />

Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–15 Uhr<br />

www.roter-buchladen.de<br />

58095 Hagen<br />

Buchhandlung am Rathaus<br />

Marienstraße 5–7<br />

Tel. (02331) 326 89<br />

Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />

www.rathaus-buchhandlung.com<br />

20097 Hamburg<br />

BÜCHERGILDE<br />

Buchhandlung und Galerie<br />

Besenbinderhof 61<br />

Tel. (040) 24 60 80<br />

Mo–Fr 10–18, Do 10–19,<br />

Sa 10–14 Uhr, im Dez.10–18 Uhr<br />

www.buechergilde-hamburg.de<br />

59065 Hamm<br />

Buchhandlung Akzente<br />

Oststraße 13<br />

Tel. (02381) 136 45<br />

Mo–Fr 9.30–19, Sa 9–15 Uhr<br />

www.akzente-hamm.de<br />

63450 Hanau<br />

Buchladen am Freiheitsplatz<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Am Freiheitsplatz 10<br />

Tel. (06181) 281 80<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />

www.freiheitsplatz.de<br />

30159 Hannover<br />

BÜCHERGILDE<br />

Buchhandlung am Klagesmarkt<br />

Otto-Brenner-Straße 1<br />

Tel. (0511) 130 15<br />

Mo–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr<br />

buchhandlung-am-klagesmarkt.de<br />

69115 Heidelberg<br />

BÜCHERGILDE Buch und<br />

Kultur in der Weststadt<br />

Kleinschmidtstraße 2<br />

Tel. (06221) 282 88<br />

Mo–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr<br />

heidelberg-buechergilde<br />

@t-online.de<br />

74072 Heilbronn<br />

Buchhandlung<br />

Stritter & Tabler<br />

Gymnasiumstraße 37<br />

Tel. (07131) 78 19 13<br />

Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–14 Uhr<br />

www.stritter.de<br />

31134 Hildesheim<br />

Ameis Buchecke<br />

Goschenstr. 29<br />

Tel. (05121) 334 88<br />

Mo–Fr 9–18<br />

Sa 9–13.30 Uhr<br />

www.ameisbuchecke.de<br />

85049 Ingolstadt<br />

Buchhandlung Gerd Stiebert<br />

Schrannenstraße 10<br />

Tel. (0841) 337 27<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–13 Uhr<br />

www.stiebert.de<br />

07743 Jena<br />

Jenaer Bücherstube<br />

Johannisplatz 28<br />

Tel. (03641) 44 42 94<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–12.30 Uhr<br />

buecherstube@gmx.net<br />

67655 Kaiserslautern<br />

Buchhandlung blaue blume<br />

Richard-Wagner-Straße 46<br />

Tel. (0631) 171 08<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 10–15 Uhr<br />

buchhandlung-blaue-blume.de<br />

76133 Karlsruhe<br />

Metzlersche Buchhandlung<br />

Karlstraße 13<br />

Tel. (0721) 91 95 10<br />

Mo–Fr 9.30–18, Sa 9.30–16 Uhr<br />

www.metzlerbuch.de<br />

34119 Kassel<br />

Buchhandlung am Bebelplatz<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Friedrich-Ebert-Straße 130<br />

Tel. (0561) 144 33<br />

Mo–Fr 9–19, Sa 9–14.30 Uhr<br />

www.bebelplatz.de<br />

24103 Kiel<br />

E & N Buchhandlung<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Dänische Straße 8–10<br />

Tel. (0431) 98 30 50<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 10–16 Uhr<br />

www.bookservice.de<br />

56068 Koblenz<br />

BÜCHERGILDE Buchhandlung<br />

Heimes Entenpfuhl 33–35<br />

Tel. (0261) 334 93<br />

Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–16 Uhr<br />

www.buchhandlung-heimes.de<br />

144 Buchhandlungen


50823 Köln-Ehrenfeld<br />

Buchsalon Ehrenfeld<br />

Wahlenstr. 1<br />

Tel. (0221) 52 05 79<br />

Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />

www.buchsalon-ehrenfeld.de<br />

50937 Köln-Sülz<br />

Der andere Buchladen<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Weyertal 32<br />

Tel. (0221) 41 63 25<br />

Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />

50678 Köln-Südstadt<br />

Der andere Buchladen<br />

Ubierring 42<br />

Tel. (0221) 32 95 08<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 10–14.30 Uhr<br />

der-andere-buchladen-koeln.de<br />

47798 Krefeld<br />

Der andere Buchladen<br />

Dionysiusstraße 7<br />

Tel. (02151) 668 42<br />

Mo–Fr 9.30–19, Sa 9.30–15 Uhr<br />

der-andere-buchladen-krefeld.de<br />

84028 Landshut<br />

Buch Dietl<br />

Neustadt 458 (Ecke Grasgasse)<br />

Tel. (0871) 221 86<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–14 Uhr<br />

info@buch-dietl.de<br />

04109 Leipzig<br />

Buchhandlung<br />

an der Thomaskirche<br />

Burgstraße 1–5<br />

Tel. (0341) 960 11 43<br />

Mo–Fr 9.30–19.30, Sa 10–18 Uhr<br />

info@buchhandlung-an-derthomaskirche.de<br />

04229 Leipzig<br />

Stiftung Werkstattmuseum<br />

für Druckkunst<br />

Nonnenstraße 38<br />

Tel. (0341) 231620<br />

Mo-Fr 10-17, So 11-17 Uhr<br />

www.druckkunst-museum.de<br />

39108 Magdeburg<br />

Buchhandlung Bartel und Gand<br />

Olvenstedter Straße 11<br />

Tel. (0391) 732 86 61<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–12 Uhr<br />

www.bartel-und-gand.de<br />

55116 Mainz<br />

Erlesenes & BÜCHERGILDE<br />

Neubrunnenstraße 17<br />

Tel. (06131) 22 23 40<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–14 Uhr<br />

www.buechergilde-mainz.de<br />

68161 Mannheim<br />

Bücher-Bender<br />

O 4, 2<br />

Tel. (0621) 129 71-0<br />

Mo–Fr 9.30–19, Sa 9–18 Uhr<br />

www.buecher-bender.de<br />

35037 Marburg<br />

Antiquariat Roter Stern<br />

Am Grün 30<br />

Tel. (06421) 247 87/ 86<br />

Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />

www.roter-stern.de<br />

41061 Mönchengladbach<br />

prolibri Buchladen<br />

Schillerstraße 22–24<br />

Tel. (02161) 236 40<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–16 Uhr<br />

www.prolibri-buchladen.de<br />

41199 Mönchengladbach-<br />

Odenkirchen<br />

prolibri Buchladen<br />

Zur Burgmühle 20<br />

Tel. (02166) 60 15 13<br />

Mo, Di, Do, Fr 9.30–13.30<br />

und 14.30–18 Uhr<br />

Mi, Sa 9.30–13.30 Uhr<br />

80469 München<br />

Literatur Moths<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Rumfordstraße 48<br />

Tel. (089) 29 16 13 26<br />

Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />

www.li-mo.com<br />

48143 Münster<br />

ROSTA Buchladen<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Aegidiistraße 12<br />

Tel. (0251) 449 26<br />

Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–15 Uhr<br />

www.rosta-online.de<br />

53947 Nettersheim<br />

Buchhandlung Backhaus am<br />

Literaturhaus<br />

Steinfelder Straße 12<br />

Tel. (02486) 8019 440<br />

47506 Neukirchen-Vluyn<br />

Neukirchener Buchhandlung<br />

Andreas-Bräm-Str. 18–20<br />

Tel. (02845) 39 22 33<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 10–13 Uhr<br />

gies@neukirchenerbuchhandlung.de<br />

67433 Neustadt / Weinstr.<br />

Buchhandlung Hofmann<br />

Friedrichstr. 24<br />

Tel. (06321) 26 08<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />

kontakt@hofmannbuch.de<br />

90429 Nürnberg<br />

Gostenhofer Buchhandlung<br />

Eberhardshofstr. 17<br />

Tel. (0911) 28 67 39<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–13 Uhr<br />

gostenhofer-buchhandlung.de<br />

63065 Offenbach<br />

bam – Buchladen am Markt<br />

und BÜCHERGILDE<br />

Wilhelmsplatz 12<br />

Tel. (069) 88 33 33<br />

Mo–Fr 9–19, Sa 9–15 Uhr<br />

www.buchladenammarkt.de<br />

77652 Offenburg<br />

Buchhandlung Akzente<br />

Metzgerstraße 17<br />

Tel. (0781) 970 81 55<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–15 Uhr<br />

www.buchhandlung-akzente.de<br />

26122 Oldenburg<br />

BÜCHERGILDE Buchhandlung<br />

Staulinie 16–17<br />

Tel. (0441) 253 27<br />

Mo–Fr 10–13, 14–18, Sa 10–16 Uhr<br />

www.buechergilde-oldenburg.de<br />

49074 Osnabrück<br />

Altstädter Bücherstuben<br />

Bierstraße 37<br />

Tel. (0541) 263 91<br />

Mo–Fr 9.30–18, Sa 9.30–16 Uhr<br />

altbueos@osnanet.de<br />

88212 Ravensburg<br />

Buchhandlung Anna Rahm<br />

Mit Büchern unterwegs<br />

Marktstraße 43<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–14 Uhr<br />

Tel. (0751) 16737<br />

info@mit-buechern-unterwegs.de<br />

45657 Recklinghausen<br />

Attatroll Buchladen<br />

Herner Straße 16 /<br />

Ecke Paulusstraße<br />

Tel. (02361) 170 02<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 10–15 Uhr<br />

www.attatroll.de<br />

93047 Regensburg<br />

Buchhandlung Dombrowsky<br />

und BÜCHERGILDE<br />

St.-Kassians-Platz 6<br />

Tel. (0941) 56 04 22<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–18 Uhr<br />

www.dombrolit.de<br />

72770 Reutlingen<br />

Déjà-lu? Betzinger Buchladen<br />

Steinachstraße 8<br />

07121 / 69 80 87-0<br />

Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />

www.deja-lu.de<br />

18057 Rostock<br />

Andere Buchhandlung<br />

Wismarsche Straße 6 / 7<br />

Tel. (0381) 49 20 50<br />

Mo–Fr 9–19, Sa 9.30–14 Uhr<br />

www.anderebuchhandlung.de<br />

66111 Saarbrücken<br />

Buchhandlung St. Johann<br />

Kronenstraße 6<br />

Tel. (0681) 95 80 54 64<br />

Mo–Fr 9.30–19.30,<br />

Sa 9.30–15.30 Uhr<br />

97421 Schweinfurt<br />

Collibri Buchladen GmbH<br />

Markt 19<br />

Tel. (09721) 227 63<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–15 Uhr<br />

www.collibri-buchhandlung.de<br />

53721 Siegburg / Bonn<br />

Buchhandlung R2<br />

Holzgasse 45<br />

Tel. (02241) 866 71 70<br />

Mo–Fr 9.30–19, Sa 9.30–18 Uhr<br />

45@bvb-remmel.de<br />

57076 Siegen<br />

Buchhandlung Bücherkiste<br />

Bismarckstraße 3<br />

Tel. (0271) 451 35<br />

Mo–Fr 9–18, Sa 9–13 Uhr<br />

buecherkistesiegen@online.de<br />

67346 Speyer<br />

Spei’rer Buchladen<br />

Korngasse 17<br />

Tel. (06232) 720 18<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–15 Uhr<br />

www.speirerbuchladen.de<br />

70182 Stuttgart<br />

Buchtreff: BÜCHERGILDE<br />

im EINKLANG<br />

Charlottenstraße 1<br />

Tel. (0711) 2249310<br />

Mo–Fr 10–19, Sa 10–18 Uhr<br />

buechergilde-stuttgart@arcor.de<br />

54290 Trier<br />

Buchhandlung im Gegenlicht<br />

Glockenstraße 10<br />

Tel. (0651) 765 80<br />

Mo–Sa 9.30–18.30 Uhr<br />

gegenlicht-buchhandlung.de<br />

72074 Tübingen<br />

Buchhandlung Gastl<br />

Am Lustnauer Tor 7<br />

Tel. (07071) 56 77 0<br />

Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–14.30 Uhr<br />

www.gastl-buch.de<br />

89073 Ulm<br />

Aegis Buchhandlung<br />

Breite Gasse 2<br />

Tel. (0731) 640 51<br />

Mo–Fr 9.30–19, Sa 9–16 Uhr<br />

www.aegis-buecher.de<br />

83512 Wasserburg<br />

Wasserburger Bücherstube<br />

Schustergasse 5<br />

Tel. (08071) 7401<br />

wasserburger-buecherstube.de<br />

79576 Weil am Rhein<br />

Buchhandlung Kastl<br />

Hauptstraße 292<br />

Tel. (07621) 740 90<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />

www.buchkastl.de<br />

35578 Wetzlar<br />

Buchladen Alte Lahnbrücke<br />

Lahnstraße 36<br />

Tel. (06441) 481 01<br />

Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–14 Uhr<br />

www.buchladen-wetzlar.de<br />

65183 Wiesbaden<br />

BÜCHERGILDE<br />

Buchhandlung und Galerie<br />

Bismarckring 27<br />

Tel. (0611) 40 57 67<br />

Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–14 Uhr<br />

www.buechergilde-wiesbaden.de<br />

97070 Würzburg<br />

Buchladen Neuer Weg<br />

Sanderstraße 23 / 25<br />

Tel. (0931) 355 91 0<br />

Mo–Fr 9–20, Sa 9–16 Uhr<br />

www.neuer-weg.com<br />

42103 Wuppertal<br />

Buchhandlung v. Mackensen<br />

Friedrich-Ebert-Straße,<br />

Ecke Laurentiusstraße 12<br />

Tel. (0202) 30 40 01<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–14 Uhr<br />

www.mackensen.de<br />

BELGIEN<br />

1950 Kraainem <br />

Gutenberg Buchhandlung<br />

Potaardestraat 26<br />

Rue d'Argile<br />

Tel. +32 2 731 83 29 <br />

Di–Sa 10–18.30<br />

SCHWEIZ<br />

CH-4010 Basel<br />

<strong>Das</strong> Narrenschiff<br />

Buchhandlung Schwabe AG<br />

Steinentorstrasse 11<br />

Tel. +41 61 278 98 10<br />

Di–Fr 10–18.30,<br />

Sa 10–16 Uhr<br />

www.dasnarrenschiff.ch<br />

CH-3001 Bern<br />

Buchhandlung Haupt<br />

Falkenplatz 14<br />

Tel. +41 31 309 09 09<br />

Mo–Fr 8.30–18.30,<br />

Sa 8.30–16 Uhr<br />

www.haupt.ch<br />

CH-6003 Luzern<br />

Hirschmatt Buchhandlung<br />

Hirschmattstrasse 26<br />

Tel. +41 41 210 19 19<br />

Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />

www.hirschmatt.ch<br />

ÖSTERREICH<br />

A-1010 Wien<br />

Leporello – die Buchhandlung<br />

am Stephansplatz<br />

Singerstraße 7, Ecke Churhausgasse<br />

Tel. +43 1 961 15 00<br />

Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–17 Uhr<br />

www.leporello.at<br />

Buchhandlungen 145


AUTOREN VON A–Z<br />

Unter www.buechergilde.de finden Sie Titelverzeichnisse sowie Hörproben.<br />

Neuerscheinungen<br />

TITEL ART-NR S<br />

BÜCHER<br />

A Adams, Harmless (Folio) 189976 96<br />

Adams, Life, the universe and everything (Folio) 188821 97<br />

Adams, So Long and Thanks for All the Fish (Folio) 189895 96<br />

Adams, The Hitchhiker's Guide to the Galaxy (Folio) 181681 97<br />

Adams, The Restaurant at the End of the Universe (Fol) 181835 97<br />

Arjouni, Happy Birthday, Türke! (Ill.) 168871 79<br />

Arjouni, Happy Birthday, Türke! (vA) 16888X 79<br />

Atkinson, Ungleichheit 169398 54<br />

Azzeddine, Mein Vater ist Putzfrau 169436 38<br />

B Baker, Zwei Schwestern 168677 64<br />

Banville, Im Lichte der Vergangenheit 167204 64<br />

Biermann, Warte nicht auf bessre Zeiten! 169339 52<br />

Bjerg, Auerhaus 168375 69<br />

Böckmann, Wahrscheinlich war es anders (Ill.) 168847 81<br />

Bonnett, Die seltsamsten Orte der Welt 168839 88<br />

Boyle, Grün ist die Hoffnung 168642 66<br />

Brandes, Fermentieren 19824X 95<br />

Brasch, Die irrtümlichen Abenteuer des Herrn Godot 199238 70<br />

Brennan, Mr. und Mrs. Derdon 169274 72<br />

Brontë, Jane Eyre 168383 73<br />

Brontë, Sturmhöhe 168561 73<br />

Bulawayo, Wir brauchen neue Namen 168073 63<br />

Bulgakow, <strong>Das</strong> hündische Herz (Ill.) 168219 80<br />

Bulgakow, <strong>Das</strong> hündische Herz (vA) 168227 80<br />

Burdinski, <strong>Das</strong> Buch Dietmar 199254 70<br />

C Camilleri, <strong>Das</strong> Labyrinth der Spiegel 168715 76<br />

Camus, Der Künstler bei der Arbeit (Ill.) 16597X 84<br />

Čapek, Der Krieg mit den Molchen (Ill.) 168960 78<br />

Capote, Die Grasharfe (vA) 164191 151<br />

Chang, Der geheimnivolle Koffer von Herrn Benjamin 199181 100<br />

Chatwin, Der Vizekönig von Ouidah (Ill.) 167271 79<br />

Chatwin, Der Vizekönig von Ouidah (vA) 167298 79<br />

Cooper, <strong>Das</strong> zerstörte Leben des Wes Trench 168529 65<br />

Corobca, Der erste Horizont meines Lebens 168693 67<br />

D Davey, Hai Ahoi 199203 101<br />

Del Rio, Warren der 13. 199297 102<br />

Dickinson, Selected Poems (Folio) 18981X 98<br />

Die Apokalypse 199270 82<br />

Dostojewski, Der ewige Ehemann (vA) 158396 151<br />

E Emcke, Gegen den Hass 169371 58<br />

F Fallada, Kleiner Mann – was nun? 168995 72<br />

Ferrante, Meine geniale Freundin 16907X 64<br />

Flannery, Auf Gedeih und Verderb 164825 91<br />

Foltan, Der Kunstraub von Rotterdam (tH) 160447 87<br />

Foltan, Der Kunstraub von Rotterdam (vA) 161443 87<br />

Frankopan, Licht aus dem Osten 169150 90<br />

Frazzetto, Der Gefühlscode 167158 88<br />

G Gardam, Eine treue Frau 169010 66<br />

Gardam, Letzte Freunde 16938X 24<br />

Gelberg, Einmal als der Bär ans Meer kam 199300 105<br />

Gernhardt, Ach, eine Achterbahnfahrt 169037 70<br />

Glaser, Bühlerhöhe 169061 71<br />

Greene, Der dritte Mann (Ill.) 168898 42<br />

Greene, Der dritte Mann (vA) 168901 42<br />

Greenwald, Die globale Überwachung 167417 89<br />

Grossmann-Hensel, Meine Mama ist ein Superheld 19922X 101<br />

H Haldeman, Der Sonnenwächter 168138 63<br />

Hansen, Altes Land 168197 68<br />

Hayes, In Love 168170 72<br />

Heine, Neue Gedichte (vA) 156113 151<br />

Hercules, Mamuschka 198231 94<br />

Herzog, Lampe und sein Meister Immanuel Kant (Ill.) 168731 46<br />

Hesse, Kinderseele (Ill.) 168553 44<br />

Highsmith, Der talentierte Mr. Ripley (Ill.) 164582 80<br />

Highsmith, Der talentierte Mr. Ripley (vA) 164590 80<br />

Hildesheimer, Lieblose Legenden 169045 69<br />

I Irving, Straße der Wunder 16860X 62<br />

J Jeffers, Wo die Geschichten wohnen 199378 105<br />

K Kaiser-Mühlecker, Fremde Seele, dunkler Wald 169347 34<br />

Kang, Die Vegetarierin 169231 65<br />

Karlsson, <strong>Das</strong> Zimmer 169290 40<br />

Keller, Kleider machen Leute (Ill.) 167999 85<br />

Kershaw, Höllensturz 169266 56<br />

Keun, Kind aller Länder 168952 72<br />

146 Register<br />

King, Euphoria 168634 67<br />

Kipling, Kim (Folio) 190001 98<br />

Krass, Poetischer Doppelpass (tH) 160307 87<br />

Krass, Poetischer Doppelpass (vA) 161303 87<br />

Krause, <strong>Das</strong> große Orchester der Tiere 166941 90<br />

Klemperer, Man möchte immer lachen und weinen 168243 91<br />

Kuhlmann, Armstrong 199319 105<br />

L Laing, Der Sonnensucher 167697 75<br />

Lansdale, Kahlschlag 164434 77<br />

Lee, Gehe hin, stelle einen Wächter 168405 63<br />

Leiris, Meinen Hass bekommt ihr nicht 169126 93<br />

Leon, Ewige Jugend 168936 76<br />

Lewinsky, Kastelau 167611 71<br />

Liessmann, Geisterstunde 16776X 89<br />

Lörscher, A bisserl weiter geht‘s immer! (Ill.) 167875 84<br />

M Macdonald, H wie Habicht 168510 93<br />

Mallet, Bollyfood 198223 95<br />

Mankell, Die schwedischen Gummistiefel 169312 26<br />

Mansour, Generation Allah 168782 91<br />

Marias, So fängt das Schlimme an 168294 62<br />

Markert, Fluchtatlas 168979 89<br />

Maroufi, Fereydun hatte drei Söhne 168766 75<br />

Martinowitsch, Paranoia 199246 70<br />

Maupassant, Ein Leben oder Die schlichte Wahrheit 168804 74<br />

Maupassant, Stark wie der Tod (Ill.) 166402 78<br />

Maupassant, Stark wie der Tod (vA) 166410 78<br />

McEwan, Atonement (Folio) 19001X 98<br />

McEwan, Nussschale 169355 22<br />

McGinley, Bogmail 169428 36<br />

Meyer, Icarus 16843X 77<br />

Meyerhoff, Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke 168421 68<br />

N Novalis, Blüthenstaub 168944 83<br />

O Ondaatje, Jasper braucht einen Job (tH) 160471 50<br />

Ondaatje, Jasper braucht einen Job (vA) 161478 50<br />

Owuor, Der Ort, an dem die Reise endet 16857X 63<br />

P Pennypacker, Mein Freund Pax 199211 102<br />

Pfizenmaier (Hg.) et al., Auf dem Markt der Experten 168480 89<br />

Powers, Orfeo 167670 67<br />

Preisendörfer, Als unser Deutsch erfunden wurde 169169 90<br />

Price, Die Chandos-Falle 168820 77<br />

R Ransmayr, Cox oder Der Lauf der Zeit 169134 69<br />

Reich-Ranicki, Meine Geschichte der dt. Literatur 167859 93<br />

Rether, Foc/Feuer (Ill.) 168723 85<br />

Rhys, Die weite Sargassosee 168626 65<br />

Rödder, 21.0 168472 92<br />

Rolin, Der Meteorologe 168790 93<br />

Roper, Der Mensch Martin Luther 169142 91<br />

Rosa Mendes, Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus 169177 30<br />

Roth, Wer kriegt was – und warum? 169053 92<br />

Rühmkorf, Der Hüter des Misthaufens (Ill.) 16678X 83<br />

S Sagan, Ein bisschen Sonne im kalten Wasser 167506 73<br />

Schnitzler, Casanovas Heimfahrt (Ill.) 168111 81<br />

Schnitzler, Casanovas Heimfahrt (vA) 16812X 81<br />

Schutten, Der Mensch 199327 103<br />

Sedlácek, Lilith und die Dämonen des Kapitals 168367 92<br />

Shakespeare, Perikles, Fürst von Tyrus 193353 74<br />

Shakespeare Gesamtausgabe 19340X 74<br />

Shalev, Schmerz 168537 64<br />

Shansugirow, <strong>Das</strong> Lied von Kulager 167557 75<br />

Shaw, <strong>Das</strong> trügerische Gedächtnis 16941X 60<br />

Shōnagon, Kopfkissenbuch 199262 82<br />

Smith, Stiller Tod 166003 77<br />

Socha, Bienen 199335 103<br />

Stadler, Rauschzeit 169304 32<br />

Stanišić, Fallensteller 16891X 68<br />

Stark, <strong>Das</strong> Geld war schmutzig 16311X 77<br />

Stern, Der Gutachter 169282 76<br />

Stevenson, Die Schatzinsel 16664X 74<br />

Strasser, So müde und hellwach 19919X 104<br />

T Tergit, Käsebier erobert den Kurfürstendamm 16910X 68<br />

Tolstoi, Die Auferstehung 169096 28<br />

Tomaten in der Badewanne (Ill.) 198258 09<br />

Twain, The Adventures of Huckleberry Finn (Folio) 189860 99<br />

V Vasquez, <strong>Das</strong> Geräusch der Dinge beim Fallen 167484 65<br />

Vesper, Frohburg 168928 69<br />

Vida, Des Tauchers leere Kleider 168863 62<br />

W Wagenbreth, Honky Zombie Tonk (tH) 160390 86<br />

Walker, Eskapaden 168774 76<br />

Walser, Ein sterbender Mann 168855 71<br />

Wells, Die seltsame Orchidee (tH) 160420 86<br />

Wells, Vom Ende der Einsamkeit 168987 70<br />

Weiner, FBI 16535X 90<br />

Weiss, Die Ästhetik des Widerstands 169118 73<br />

Welzer, Die smarte Diktatur 169029 92<br />

Williams, Augustus 169088 67<br />

Willinsky, Kochbuch der Büchergilde 104105 94<br />

Wohlleben, <strong>Das</strong> Seelenleben der Tiere 169223 88<br />

Wolf, Die Wahrheit (Ill.) 167891 83<br />

Wolitzer, Die Interessanten 167662 66<br />

Z Zanganeh, Der Zauberer 167948 75<br />

Zweig, Schachnovelle (vA) 152886 151<br />

DIE SCHÖNEN DINGE<br />

B Brottasche / Brotkorb 303206 111<br />

D Deutschland – <strong>Das</strong> Quiz 303397 109<br />

Die fantastischen 5 303400 110<br />

DIY-Kit Buchbinden 30332X 110<br />

Dosenset Tiere 303427 112<br />

Dreimal darfst du raten 303257 109<br />

E Eierköppe 303443 107<br />

H Holzvase 303230 111<br />

K Küchenzauber Geschirrtuch Pfannenwender 303370 111<br />

Küchenzauber Geschirrtuch Sieb 303389 111<br />

M My Big Art Show 303214 112<br />

R Raben schubsen 303222 112<br />

Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt 303281 113<br />

S Schneider, Vögel - Künstlerplakat 303303 108<br />

Shelly - Schreibmäppchen 303192 110<br />

Siems, Landschaft - Künstlerplakat 303435 108<br />

Sinnfragenkombinator 30346X 107<br />

Spiele für Draußen 303362 113<br />

Stadtspiel 303451 107<br />

Stempelset 303419 113<br />

T Ticha, Molche - Künstlerplakat 303311 109<br />

P Prange, Freude, schöner Bastelbogen 30282X 109<br />

MUSIK<br />

A Amerli, Refugees for Refugees 297480 133<br />

B Baba Zula, XX 298223 131<br />

Baez, 75th Birthday Celebration 297782 133<br />

Bezuidenhout, Mozart Keyboard Musik 297510 128<br />

C Clapton, I still do 297103 131<br />

G Grateful Dead, Anniversary 298258 133<br />

F Franui, Tanz! (Franz) 297502 129<br />

Faust, Violin Concertos 298231 129<br />

H Händel, Water Music 297529 133<br />

Harding, Swedish Radio Symphony Orchestra 297804 129<br />

Hazmat Modine, Extra-Deluxe-Supreme 296751 130<br />

M Moustaki, Intégrale 1955 – 1962 297499 132<br />

N Niedeckens BAP, Die beliebtesten Lieder 297448 130<br />

P Paysan, Berlin Sound of an Era 298207 132<br />

S Simple Minds, Acoustic 297758 133<br />

Staier, Freiburger Barockorchester 297790 129<br />

Steger, Souvenir d'Italie 29824X 128<br />

Sting, 57th & 9th 297774 131<br />

Sudbin, Domenico Scarlatti 18 Sonates 297693 128


AGB-AUSZUG<br />

vollständig zu lesen unter www.buechergilde.de/agb<br />

W Warsaw, Unplugged 298215 130<br />

Westernhagen, Unplugged 297766 130<br />

Z Zucchero, Black Cat 297456 131<br />

FILM<br />

A Alles was kommt 210539 118<br />

B Bach in Brazil 210377 119<br />

Birnenkuchen mit Lavendel 210350 117<br />

C Captain Fantastic 210547 118<br />

D Der Landarzt von Chaussy 210474 119<br />

Der Moment der Wahrheit 210415 119<br />

Die Poesie des Unendlichen 210407 118<br />

E Ente Gut! Mädchen allein zu Haus 210431 121<br />

Erich Kästner Box 210288 121<br />

Eye in the Sky 210555 117<br />

F Folge meiner Stimme 210385 117<br />

Frühstück bei Monsieur Henri 210369 116<br />

G Genius 210563 116<br />

H Heidi 21044X 121<br />

I Iraqi Odyssey 210334 116<br />

J Junges Licht 210423 120<br />

K König Laurin 210520 121<br />

M Meine Zeit mit Cézanne 210504 120<br />

Mustang 210393 117<br />

My First Lady 210482 120<br />

N Nur wir drei gemeinsam 210512 119<br />

O Off the Grid - Trumps Amerika 210466 116<br />

S Suffragette 210210 120<br />

T Toni Erdmann 210490 115<br />

HÖRBUCH<br />

B Bader, Che Guevara 226133 124<br />

Bader, Fidel Castro 226109 124<br />

Bánk, Schlafen werden wir später 226192 125<br />

Beaumont, Die Schöne und das Tier 245227 127<br />

Becker, Jakob der Lügner 226141 123<br />

C Cuevas, Kasimir Karton 245235 126<br />

D DeLillo, Null K 226184 122<br />

Div, Ich bin so knallverliebt vergnügt 226222 125<br />

Draesner, Happy Aging 226230 125<br />

H Hasek, Die Abenteuer des braven Soldaten Schweijk 226206 124<br />

K Kästner, Der Herr aus Glas 226168 123<br />

Kermani, Sozusagen Paris 226125 122<br />

Kerr, Ein Seehund für Herrn Albert 245146 127<br />

Kranendonk, Käptn Kalle 245219 127<br />

M Mai, Wir leben alle unter dem selben Himmel 245200 127<br />

Murakami, Von Beruf Schriftsteller 226214 123<br />

N Nöstlinger, Die verliebten Riesen 245197 126<br />

P Preußler, Krabat 245243 126<br />

R Reichholf, Evolution 245162 126<br />

Ribbat, Im Restaurant 22615X 125<br />

S Sarkowicz, Geheime Sender 226176 124<br />

W Wells, Der Krieg der Welten 226249 123<br />

Erwerb der Mitgliedschaft<br />

Der Büchergilde kann jede natürliche oder juristische Person<br />

im In- und Ausland beitreten. Die Mitgliedschaft wird durch<br />

schriftliche oder elektronisch übermittelte Erklärung erworben.<br />

Innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des Mitgliedsausweises<br />

kann die Beitrittserklärung schriftlich ohne Angabe<br />

von Gründen widerrufen werden. Zur Fristwahrung genügt<br />

die rechtzeitige Absendung des Widerrufs an: Büchergilde,<br />

Stuttgarter Str. 25–29, 60329 Frankfurt<br />

bzw. an: service@buechergilde.de<br />

Bezugsrecht und Bezugspflicht<br />

Die Mitgliedschaft ist kostenlos und berechtigt zur Nutzung<br />

der Mitgliedervorzugspreise sowie aller sonstigen Mitgliedervorteile.<br />

Die Mitgliedschaft verpflichtet zum Kauf einer<br />

bestimmten Artikelanzahl in einem definierten Zeitraum.<br />

Verbindlich sind die jeweiligen Mitgliedsbedingungen. Wird<br />

innerhalb des von der jeweiligen Mitgliedsform abhängigen<br />

Zeitraums kein Büchergilde-Artikel gekauft, erfolgt unaufgefordert<br />

die Zusendung eines aktuellen Auswahlbands mit<br />

Umtauschrecht. Die Abnahmepflicht ist im Rahmen der gesetzlichen<br />

Buchpreisbindung vorgeschrieben.<br />

Kündigung der Mitgliedschaft<br />

Die Mitgliedschaft kann nach 12 Monaten jeweils 14 Tage<br />

zu Monatsende schriftlich gekündigt werden, sofern nicht<br />

explizit eine andere Vereinbarung in der gewählten Mitgliedsform<br />

genannt ist (z. B. Probemitgliedschaft, endet<br />

automatisch).<br />

Vertragsabschluss bei Bestellungen<br />

Ein Kaufvertrag kommt erst mit der Annahme der Bestellung<br />

durch die Büchergilde zustande. Für den Fall, dass die Ware<br />

für einen erheblichen Zeitraum nicht verfügbar ist oder Datenfehler<br />

vorliegen, behält sich die Büchergilde einen Rücktritt<br />

vom Bestellauftrag vor.<br />

Zustellung und Umtausch<br />

Die Bestellung wird im Namen und für Rechnung des Kunden<br />

per Post/Paketdienst an die Lieferanschrift des Kunden<br />

geliefert. Der Kunde ist berechtigt, die Ware innerhalb von<br />

14 Tagen ab dem Tag, an dem er oder ein von ihm benannter<br />

Dritter, die Ware in Besitz genommen haben, ohne Angaben<br />

von Gründen und ohne vorherige Anfrage an nebenstehende<br />

Adresse der Prolitverlagsauslieferung zurückzuschicken,<br />

Poststempel genügt. Umtauschberechtigt ist nur originalverpackte<br />

Ware. Rücksendungen müssen freigemacht werden.<br />

Rücksendekosten trägt der Kunde. Ausnahmen sind falsch<br />

oder beschädigt gelieferte Waren. Die Büchergilde verpflichtet<br />

sich zur kostenlosen Nachbesserung oder Ersatzlieferung.<br />

Sofern beides nicht möglich ist, wird der Rechnungsbetrag<br />

rückerstattet.<br />

Zahlungs- und Versandbedingungen<br />

Für Rechnungen gilt ein Zahlungsziel von 14 Tagen im Inund<br />

20 Tagen im Ausland. Der Versand innerhalb Deutschlands<br />

erfolgt ab einem Rechnungsbetrag von € 25,– portofrei,<br />

ansonsten wird eine Versandpauschale von € 3,50 (inkl.<br />

MwSt.) erhoben. Für Sendungen nach Österreich wird eine<br />

Portopauschale von € 3,50 berechnet, für Sendungen in das<br />

übrige Ausland siehe www.buechergilde.de/agb.<br />

Zahlungsmöglichkeiten<br />

Der Rechnungsbetrag kann per Überweisung, SEPA Basislastschriftmandat<br />

oder Kreditkarteneinzug (VISA, Mastercard)<br />

beglichen werden. Die Vorankündigung (Prenotification)<br />

jeder Lastschrift erfolgt spätestens 2 Tage vor Abbuchung,<br />

in der Regel als Hinweis auf der Rechnung, die Ihrer Lieferung<br />

beigefügt ist. Über Bestellungen aus dem „Büchergilde<br />

Buchmarkt“ informieren wir Sie per E-Mail über das Datum<br />

der anstehenden Lastschrift.<br />

Eigentumsvorbehalt<br />

Bis zur vollständigen Bezahlung bleibt die Ware Eigentum<br />

des Unternehmens.<br />

Salvatorische Klausel<br />

Sollten eine oder mehrere Klauseln dieser Geschäftsbedingungen<br />

hier durch ganz oder teilweise unwirksam sein, so<br />

wird die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt.<br />

Gesetzliche Widerrufsbelehrung<br />

Widerrufsrecht. Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne<br />

Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist<br />

beträgt 14 Tage ab dem Tag,<br />

– an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht<br />

der Beförderer ist, die Waren in Besitz genommen haben<br />

bzw. hat.<br />

– an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht<br />

der Beförderer ist, die erste Ware in Besitz genommen haben<br />

bzw. hat, sofern im Rahmen einer Bestellung Waren zur<br />

regelmäßigen Lieferung von Waren über einen festgelegten<br />

Zeitraum hinweg geliefert werden.<br />

Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns,<br />

Büchergilde Gutenberg Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgarter<br />

Straße 25–29, 60329 Frankfurt am Main<br />

Telefon (069) 27 39 08-90, Fax (069) 27 39 08 -26/-25,<br />

E-Mail: service@buechergilde.de mittels einer eindeutigen<br />

Erklärung (z. B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax,<br />

E-Mail oder Telefon) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag<br />

zu widerrufen, informieren. Sie können dafür das Muster-Widerrufsformular<br />

verwenden, das jedoch nicht vorgeschrieben<br />

ist (siehewww.buechergilde.de/agb). Zur Wahrung der<br />

Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die<br />

Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist<br />

absenden.<br />

Folgen des Widerrufs<br />

Wenn Sie diesen Vertrag widerrufen, haben wir Ihnen alle<br />

Zahlungen, die wir von Ihnen erhalten haben, einschließlich<br />

der Lieferkosten (mit Ausnahme der zusätzlichen Kosten, die<br />

sich daraus ergeben, dass Sie eine andere Art der Lieferung<br />

als die von uns angebotene, günstigste Standardlieferung<br />

gewählt haben), unverzüglich und spätestens binnen 14 Tagen<br />

ab dem Tag zurückzuzahlen, an dem die Mitteilung über<br />

Ihren Widerruf dieses Vertrags bei uns eingegangen ist. Für<br />

diese Rückzahlung verwenden wir dasselbe Zahlungsmittel,<br />

das Sie bei der ursprünglichen Transaktion eingesetzt haben,<br />

es sei denn, mit Ihnen wurde ausdrücklich etwas anderes<br />

vereinbart; in keinem Fall werden Ihnen wegen dieser Rückzahlung<br />

Entgelte berechnet. Wir können die Rückzahlung<br />

verweigern, bis wir die Waren wieder zurückerhalten haben<br />

oder bis Sie den Nachweis erbracht haben, dass Sie die Waren<br />

zurück gesandt haben, je nachdem, welches der frühere<br />

Zeitpunkt ist. Sie haben die Waren unverzüglich und in jedem<br />

Fall spätestens binnen 14 Tagen ab dem Tag, an dem Sie<br />

uns über den Widerruf dieses Vertrags unterrichten, an uns<br />

zurückzusenden oder zu übergeben. Die Frist ist gewahrt,<br />

wenn Sie die Waren vor Ablauf der Frist von 14 Tagen absenden.<br />

Sie tragen die unmittelbaren Kosten der Rücksendung<br />

der Waren, es sei denn, die Büchergilde Gutenberg Verlagsgesellschaft<br />

bietet Ihnen eine andere Lösung an. Sie müssen<br />

für einen etwaigen Wertverlust der Waren nur aufkommen,<br />

wenn dieser Wertverlust auf einen zur Prüfung der Beschaffenheit,<br />

Eigenschaften und Funktionsweise der Waren nicht<br />

notwendigen Umgang mit Ihnen zurückzuführen ist.<br />

– Ende der gesetzlichen Widerrufsbelehrung –<br />

Hinweis zu gesetzlichen Ausnahmen<br />

des Widerrufsrechts<br />

Ein Widerrufsrecht besteht nicht bei Lieferungen von Tonoder<br />

Videoaufnahmen (z. B. CD, Musik oder Videokassetten)<br />

oder von Computersoftware in einer versiegelten und in<br />

Folie eingeschweißten Verpackung, wenn die Versiegelung<br />

bzw. Folie nach der Lieferung entfernt wurde.<br />

Register 147


Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />

Bestellung<br />

Fax Telefon Internet Post<br />

Deutschland: (069) 27 39 08 – 25/26 Deutschland: (069) 27 39 08 – 90 www.buechergilde.de Anschrift siehe Rückseite<br />

Schweiz: (041) 210 52 05 Schweiz: (041) 210 19 19 www.buechergilde.ch nebenstehender Bestellkarte<br />

Geschenkverpackung<br />

(gegen Aufpreis € 2,90 / SFR 4,20)<br />

Expl.<br />

Best.-Nr.<br />

Kurztitel/Autor<br />

Preis<br />

Schneller, verlässlicher Lieferservice: Portopauschale € 3,50 (in Deutschland ab € 25,– Bestellwert portofrei) / in Österreich: Portopauschale € 3,50 /<br />

in der Schweiz: Portopauschale SFR 7,– (ab SFR 70,– Bestellwert portofrei).<br />

Geschenkverpackung gegen Aufpreis von € 2,90 / SFR 4,20 pro Artikel inkl. Postkarte. Bitte Motiv wählen. Siehe auch www.buechergilde.de<br />

Umtausch / Rücksendegarantie: Bitte beachten Sie, dass nur originalverpackte und neuwertige Titel umgetauscht werden können.<br />

Generell besteht auf alle Lieferungen 14 Tage Widerrufsrecht. (Wir nehmen nur ausreichend frankierte Rücksendungen an.)<br />

Normallieferung<br />

Geschenkverpackung (gegen Aufpreis € 2,90 / SFR 4,20 pro Artikel)<br />

inkl. Postkarte Herzlichen Glückwunsch<br />

inkl. Postkarte Neutrales Motiv<br />

Kontoinhaber / Adresse<br />

Abweichende Lieferanschrift<br />

Vorname<br />

Name<br />

Straße<br />

Firma/Vorname<br />

Ansprechpartner/Name<br />

Straße<br />

PLZ<br />

Ort<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Lieferdatum<br />

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Prämienwunsch Mitgliedsnummer für Werber und Geworbenen<br />

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Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />

SEPA-Lastschriftmandat Gläubiger-Identifikationsnummer DE60 ZZZ0 000 6443 27, Mandatsreferenz: wird mitgeteilt<br />

Prämienwunsch 2 Büchergilde-Gutscheine für Werber und im Wert Geworbenen von je € 25,–<br />

2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />

Ich ermächtige Schicken die Sie Büchergilde mir kostenlos Verlagsgesellschaft Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />

mbH, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Schicken Sie mir kostenlos Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Büchergilde Verlagsgesellschaft mbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: 2 Büchergilde-Gutscheine Ich kann innerhalb von acht im Wochen, Wert von beginnend je € 25,– mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages 2 verlangen. Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Schicken 2 Büchergilde-Gutscheine Sie mir kostenlos im Wert von Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />

je € 25,–<br />

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Mitgliedsnummer Datum Unterschrift des Kontoinhabers<br />

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2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,– 2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />

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Ja, ich möchte den Büchergilde Newsletter kostenfrei an die untenstehende E-Mail Adresse geschickt bekommen.<br />

2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />

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E-Mail 2 (bitte Büchergilde-Gutscheine in Druckbuchstaben angeben) im Wert von je € 25,– 2 Büchergilde-Gutscheine im Wert 2 von Büchergilde-Gutscheine je € 25,–<br />

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Büchergilde-Gutscheine<br />

Bitte geben Sie bei der Bestellung des<br />

Gutscheins das gewünschte Motiv an.<br />

Gutschein € 100,– NR 50010X<br />

Gutschein € 50,– NR 500096<br />

Gutschein € 25,– NR 500053<br />

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Lesende<br />

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Lebenslagen<br />

2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />

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Je 1 Büchergilde-Gutschein im Wert von € 25,– für Werber und Geworbenen<br />

2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />

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Büchergilde<br />

Kundenservice<br />

Postfach 160165<br />

60064 Frankfurt<br />

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Meine Bestellkarte<br />

Wir liefern alle Artikel in edlem Geschenkpapier<br />

verpackt gegen einen Aufpreis von<br />

€ 2,90 pro Titel. Zur Geschenkverpackung<br />

können Sie eine dieser Karten wählen:<br />

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Neutrales Motiv<br />

NR 999521<br />

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Prämienwunsch Gegen Aufpreis für von Werber € 2,90 und pro Artikel Geworbenen inkl. Postkarte<br />

(Herzlichen 2 Büchergilde-Gutscheine Glückwunsch / Neutrales im Wert von Motiv) je € 25,–<br />

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Gegen Aufpreis € 14,90 können Sie unseren Express-Lieferservice nutzen.<br />

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und immer zum Kauf mitbringen.<br />

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Falls ohne Stempel, bitte an folgende Adresse schicken:<br />

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Freundschaftswerbung<br />

Ja, ich teste die Büchergilde.<br />

Ich zahle keinen Mitgliedsbeitrag und bekomme alle 3 Monate das<br />

kostenlose <strong>Magazin</strong>. Einzige Bedingung: Pro Quartal kaufe ich 1 Artikel<br />

meiner Wahl aus dem Gesamtprogramm der Büchergilde. Andernfalls<br />

wird mir eine Buchempfehlung mit vollem Umtauschrecht zugeschickt.<br />

Meine Mitgliedschaft kann ich bereits nach 1 Jahr monatlich bis zum<br />

15. schriftlich kündigen. Dieses Angebot gilt innerhalb Deutschlands<br />

und nur, wenn ich in den letzten 2 Jahren kein Mitglied war.<br />

Ich weiß, dass ich diese Vereinbarung innerhalb von 14 Tagen schriftlich<br />

widerrufen kann. Dies bestätige ich durch meine 2. Unterschrift.<br />

Meine Erstbestellung:<br />

Ich bin das neue Büchergilde-Mitglied<br />

Name / Vorname<br />

Straße<br />

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E-Mail<br />

Telefonnummer<br />

Ort<br />

Geb.-Datum<br />

Werbungen aus demselben Haushalt können nicht prämiert werden. <strong>Das</strong> gleiche gilt, wenn<br />

Sie in den letzten 2 Jahren Mitglied waren. Nur gültig in Deutschland.<br />

Bestellung<br />

Bestell- und Mitgliederservice<br />

(069) 27 39 08-90<br />

Fax<br />

(069) 27 39 08-25/26<br />

Bestellschein siehe Seite 148<br />

Post<br />

Büchergilde<br />

Postfach 160165<br />

60064 Frankfurt<br />

E-Mail<br />

service@buechergilde.de<br />

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Datum<br />

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1. Unterschrift<br />

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2|17<br />

Internet<br />

www.buechergilde.de<br />

Meine Bestellung:<br />

Meine Bestellkarte<br />

direkt<br />

Büchergilde-Buchhandlung<br />

Adressen siehe Seite 144–145<br />

Kostenfreie Lieferung<br />

ab einem Bestellwert von<br />

€ 25,– (nur Inland)<br />

Bei geringerem Bestellwert<br />

berechnen wir pauschal € 3,50.<br />

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Best.-Nr.<br />

Kurztitel/Autor<br />

Preis<br />

Kundenservice<br />

Beratung, Rechnungs- und<br />

Mahnwesen, Umtausch etc.<br />

Mo–Fr von 9–17 Uhr<br />

(069) 27 39 08-50<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

2|17<br />

Bei weiteren Bestellungen bitte immer Mitgliedsnummer angeben! Portofreie Lieferung ab einem Bestellwert vo € 25,- (nur Inland), andernfalls € 3,50 Portopauschale.<br />

Sendungen nach Österreich: Portopauschale € 3,50, übriges Ausland siehe www.buechergilde.de/agb<br />

*Keine Werkausgaben, Bildbände, Folio-Bücher<br />

Ja, ich teste die Büchergilde mit der<br />

Prämien-Mitgliedschaft.<br />

Als Prämie erhalte ich meine 2 Wunsch-Bücher* für nur 5 Euro und bin damit<br />

Büchergilde-Mitglied. Ich zahle keinen Mitgliedsbeitrag und bekomme alle 3<br />

Monate das kostenlose <strong>Magazin</strong>. Einzige Bedingung: Pro Quartal kaufe ich 1<br />

Artikel meiner Wahl aus dem Gesamtprogramm der Büchergilde. Andernfalls<br />

wird mir eine Buchempfehlung mit vollem Umtauschrecht zugeschickt. Meine<br />

Mitgliedschaft kann ich bereits nach 1 Jahr monatlich bis zum 15. schriftlich<br />

kündigen. Dieses Angebot gilt innerhalb Deutschlands und nur, wenn ich in<br />

den letzten 2 Jahren kein Mitglied war.<br />

Name, Vorname<br />

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E-Mail (bitte in Druckbuchstaben) bzw. Tel-Nr.<br />

Geburtsdatum<br />

1. Unterschrift<br />

Datum<br />

Ich kann diese Vereinbarung innerhalb von 14 Tagen schriftlich widerrufen<br />

und muss in diesem Fall die 2 Bücher an umseitige Adresse zurücksenden.<br />

Ich bestätige dies durch meine 2. Unterschrift.<br />

2. Unterschrift<br />

Datum<br />

Meine 2 Wunschtitel sind (solange der Vorrat reicht):<br />

Kurztitel/Autor<br />

Best.-Nr.<br />

2|17<br />

Einkaufsausweis<br />

Januar | Februar | März 2017<br />

Zu diesem Termin erinnern wir Sie an<br />

Ihren Quartalskauf: 24. Mai 2017


Vorzugsausgaben mit Originalgrafik<br />

Symbiose von Buch<br />

und Kunst, von Wert<br />

und Wertigkeit.<br />

Liebevoll, mutig, experimentell, Aufsehen erregend - so illustrieren KünstlerInnen<br />

für die Büchergilde. Aus unserem reichen Schatz der illustrierten Bücher kann auch<br />

Ihnen das ein oder andere Juwel gehören. Unsere exklusiven Vorzugsausgaben in<br />

limitierter Auflage sind handsigniert und jeder liegt eine signierte und nummerierte<br />

Druckgrafik bei. Sichern Sie sich jetzt Ihre Lieblingsausgabe!<br />

Truman Capote / Halina Kirschner (Ill.)<br />

Die Grasharfe<br />

Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, limitiert, signiert, nummeriert,<br />

Auflage: 100 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 164191<br />

Stefan Zweig / Volker Pfüller (Ill.)<br />

Schachnovelle<br />

Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, limitiert, signiert, nummeriert,<br />

Auflage: 200 Exemplare<br />

€ 140,– | SFR 157,– | NR 152886<br />

Heinrich Heine / Isabel Große Holtforth (Ill.)<br />

Neue Gedichte<br />

Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, limitiert, signiert, nummeriert,<br />

Auflage: 150 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 156113<br />

Fjodor Dostojewski / Nadine Respondek-Tschersich (Ill.)<br />

Der ewige Ehemann<br />

Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, limitiert, signiert, nummeriert,<br />

Auflage: 120 Exemplare<br />

€ 128,– | SFR 144,– | NR 158396<br />

151


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Titelillustration: Annika Siems - Lesewelten, Künstlerplakat Seite 108

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