Das Magazin
2017_2
2017_2
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ZWEITES QUARTAL 2017<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
© Anja Jahn<br />
Mario Früh<br />
Verleger und<br />
Geschäftsführer<br />
ich habe mich gefragt, ob es so etwas wie eine<br />
„Korruption der Sprache" gibt. Dabei stieß ich<br />
auf einen Beitrag in Iablis Jahrbuch für europäische<br />
Prozesse. Der beginnt mit einer Beschreibung:<br />
„Zu den rätselhaften Sprachen der Welt,<br />
die gleichwohl jeder versteht, gehört die der<br />
Korruption: eine Sprache der einfachen Gesten,<br />
des Einverständnisses, das nicht vieler Worte<br />
bedarf, der Flunkerei, der Schönrednerei, des<br />
Betrugs und Selbstbetrugs genauso wie der ungeheuerlichsten<br />
Umwege und Verschleierungen".<br />
So werden selbst aus für alle sichtbaren<br />
Wahrheiten „alternative Fakten". Aber — „Wahrheiten<br />
sind Wegweiser, keine Wirtshäuser."<br />
(Hans Kudszus).<br />
Kann eine solche Sprachenwelt eine demokratische<br />
Gesellschaft verändern? Ja, sie kann. Hört<br />
man nur unkritisch auf die Schlagwörter der<br />
Populisten. „Hat das Denken Schlagseite, greift<br />
es zum Schlagwort" (Hans Kudszus). <strong>Das</strong> führt<br />
zu einer Welt des Geredes, weg von kritischer<br />
Betrachtung.<br />
In einem Gespräch mit Marie Wolf erfuhr ich,<br />
dass sie, obwohl von Hermann Hesse begeistert,<br />
die Kinderseele auch nicht kannte. So kam<br />
es zu dem Gedanken, dass sie diese Geschichte<br />
illustrieren sollte. Sie hat mir dann nach der<br />
Lektüre eine wunderbare Interpretation des Textes,<br />
wie sie ihn verstand, geschickt. Nun erlebt<br />
man sehr oft bei IllustratorInnen, dass sie mit ihrer<br />
Interpretation und ihrer Bildsprache uns im<br />
Verlag überraschen. In diesem Falle Marie Wolf.<br />
So haben wir dem Buch ihre ganz persönliche<br />
Zugangsweise als Illustratorin und Leserin nicht<br />
vorenthalten wollen und ihren Text beigegeben.<br />
Sie schreibt u. a.: „Es ist bedrückend und<br />
erstaunlich, welche Last das Kind bereits mit elf<br />
Jahren auf seinen Schultern trägt. Ich stolpere<br />
wieder über den Titel — Kinderseele. Kinderseele!<br />
Was hat mich bewegt, als ich in diesem Alter<br />
war? Was ist meine Kinderseele?"<br />
Viele von Ihnen kennen sie schon mit ihrem<br />
Buch Die Wahrheit und an der Seite von<br />
Mehrdad Zaeri aus dem Kalender Telling Time.<br />
Herzlich,<br />
Ihr Mario Früh<br />
Nun steht die Büchergilde von Beginn an für<br />
eine Welt des Lesens, einer Sprachenwelt, die<br />
aufklärt und im besten Sinne auch unterhält. So<br />
hat sie auch Zeiten des Missbrauchs der Sprache<br />
im NS-Staat überstanden. Aufmerksam kritisch<br />
achten wir auf das Programmangebot für unsere<br />
Leserinnen und Leser, wie Sie in diesem <strong>Magazin</strong><br />
wieder feststellen können.<br />
Ein für mich besonderes Buch möchte ich Ihnen<br />
ans Herz legen. Kinderseele von Hermann Hesse.<br />
Diese Erzählung hat mich vor vielen Jahren<br />
nachhaltig begeistert. Mir fiel auf, dass alle, denen<br />
ich davon berichtete, diese Erzählung von<br />
Hermann Hesse nicht kannten.<br />
PS.<br />
Übrigens: Am 30. November 2016 entschied sich<br />
der zwischenstaatliche Ausschuss der UNESCO,<br />
die Genossenschaft in die repräsentative Liste<br />
des immateriellen Kulturerbes der Menschheit<br />
aufzunehmen.<br />
3
STICHPROBE<br />
Unsere Neuerscheinungen<br />
S. 8 S. 22 S. 24<br />
S. 26<br />
S. 28 S. 30 S. 32<br />
S. 34<br />
S. 36 S. 38 S. 40<br />
S. 42<br />
S. 44 S. 46 S. 48<br />
S. 50
STICHPROBE<br />
S. 54 S. 56 S. 58<br />
S. 60<br />
S. 94 S. 95 S. 97<br />
S. 97<br />
S. 98 S. 99 S. 100<br />
S. 101<br />
S. 102 S. 104 S. 104<br />
S. 132<br />
5
INHALTSVERZEICHNIS<br />
© Martin Mascheski<br />
JOURNAL<br />
NEUERSCHEINUNGEN<br />
Neuerscheinungen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Veranstaltungen<br />
Literatur- und Kulturreisen<br />
Welt des Lesens<br />
Von Bonn nach Berlin – im Gespräch<br />
mit GenossInnen<br />
Interviews mit Lars Kindervater und<br />
Karen Bartel zur Genossenschaft<br />
Ein Plot, so berühmt wie sein<br />
Verfasser<br />
Zu Besuch bei der Illustratorin<br />
Annika Siems<br />
Die Kleine Reihe<br />
Bibliothek für kritische Leser<br />
Der Sechser im Lotto<br />
Gunther Philler und die Jenaer<br />
Bücherstube<br />
Ein Hoch auf das Buch<br />
Zum Welttag des Buches<br />
4<br />
6<br />
8<br />
9<br />
9<br />
10<br />
14<br />
16<br />
18<br />
20<br />
Hamlet im Mutterleib<br />
Isabella Caldart über<br />
Nussschale von Ian McEwan<br />
Dickens im 20. Jahrhundert<br />
Corinna Huffman über Letzte Freunde<br />
von Jane Gardam<br />
Vier Übernachtungen und mehr als<br />
ein Todesfall<br />
Andrea Baron über Die schwedischen<br />
Gummistiefel von Henning Mankell<br />
Der letzte große Roman von Lew<br />
Tolstoi<br />
Ulrich Schmidt über Auferstehung<br />
von Lew Tolstoi<br />
22<br />
24<br />
26<br />
28<br />
Entdeckungsreise durch die<br />
jüngste Demokratie der Welt<br />
Auszug aus Die Pilgerfahrt des Enmanuel<br />
Jhesus von Pedro Rosa Mendes<br />
„Die Liebe ist eine blöde Kuh“<br />
Karen Kleser über Rauschzeit von<br />
Arnold Stadler<br />
Ösi by nature<br />
Tobias Nazemi über Fremde Selle,<br />
dunkler Wald von Reinhard<br />
Kaiser-Mühlecker<br />
Es war einmal in Irland<br />
Isabella Caldart über Bogmail von<br />
Patrick McGinley<br />
Lieben wie ein Araber<br />
Corinna Huffman über Mein Vater ist<br />
Putzfrau von Saphia Azzeddine<br />
Vom Zimmer, das nicht da sein<br />
durfte<br />
Lisa-Marie Schöttler über <strong>Das</strong> Zimmer<br />
von Jonas Karlsson<br />
30<br />
32<br />
34<br />
36<br />
38<br />
40<br />
Bitte wörtlich nehmen:<br />
<strong>Das</strong> Buch zum Film<br />
Karen Kleser über Der dritte Mann<br />
von Graham Greene, illustriert von<br />
Annika Siems<br />
42<br />
6 Journal
INHALTSVERZEICHNIS<br />
PROGRAMM<br />
Kinderseele<br />
Marie Wolf über Kinderseele von Hermann<br />
Hesse, illustriert von Marie Wolf<br />
„Der Name Lampe muss nun völlig<br />
vergessen werden!“<br />
Jochen Kienbaum über Lampe und<br />
sein Meister Immanuel Kant von Antje<br />
Herzog<br />
<strong>Das</strong> illustrative Interview<br />
Antje Herzog und der Zeichenstift<br />
44<br />
46<br />
49<br />
Die Wahrheit mit der Muttermilch<br />
Wolf Biermanns Autobiografie Warte<br />
nicht auf bessre Zeiten!<br />
Was hält uns zusammen?<br />
Julia Matthias über Ungleichheit –<br />
Was wir dagegen tun können von<br />
Anthony B. Atkinson<br />
Ein Buch für unsere Zeit<br />
Uwe Kalkowski über Höllensturz –<br />
Europa 1914–1949 von Ian Kershaw<br />
52<br />
54<br />
56<br />
Belletristik<br />
Klassiker<br />
Weltlese<br />
Krimi<br />
Illustriertes Buch<br />
Graphic Novel<br />
Die Tollen Hefte<br />
Sachbuch<br />
Kochbuch<br />
Englischsprachige Literatur<br />
Kinderbuch<br />
Die schönen Dinge<br />
62<br />
72<br />
75<br />
76<br />
78<br />
84<br />
86<br />
88<br />
94<br />
96<br />
100<br />
106<br />
Mit Scharfsinn und klarem Blick<br />
Ruben Pfizenmaier über Gegen den<br />
Hass von Carolin Emcke<br />
58<br />
HÖREN UND SEHEN<br />
Hund und Herrchen<br />
Frank O. Rudkoffsky über Jasper<br />
braucht einen Job von Michael<br />
Ondaatje, illustriert von Serge Bloch<br />
50<br />
Eine 25 Jahre alte<br />
Erinnerung?<br />
Lisa-Marie Schöttler über <strong>Das</strong> trügerische<br />
Gedächtnis von Julia Shaw<br />
60<br />
Film<br />
Hörbuch<br />
Musik<br />
ARTCLUB<br />
114<br />
122<br />
128<br />
134<br />
SERVICE<br />
Impressum<br />
Vorschau<br />
Buchhandlungen<br />
Register / AGB<br />
Bestellung<br />
Büchergilde Vorzugsausgaben<br />
142<br />
143<br />
144<br />
146<br />
148<br />
151<br />
© Martin Mascheski<br />
Journal<br />
7
Bonn 30. Mai, 19.30 Uhr<br />
Lampe und sein Meister Immanuel Kant<br />
Mit ihrer Graphic Novel erzählt und zeichnet Antje Herzog Anekdoten aus dem Leben<br />
des deutschen Philosophen. Prof. Dr. Gregor Büchel lässt keine Fragen zu Kant offen.<br />
VOM WORT ZUM SATZ,<br />
ZUM TEXT, ZUM BUCH<br />
Einblicke in eine unbekannte Welt: Ein Buch, geschrieben<br />
von Analphabeten. Sie, die erst im Erwachsenenalter<br />
nochmals angefangen haben, Lesen<br />
und Schreiben zu lernen, präsentieren ihre<br />
Texte. Einige der 43 Geschichten nehmen uns mit<br />
in die Lebenswelt von Menschen, für die der Umgang<br />
mit Schrift nicht selbstverständlich ist. Andere zeigen, welche fantastische<br />
Kreativität bisher in den Köpfen der Autorinnen und Autoren<br />
verschlossen war. Fünf Studentinnen der weißensee kunsthochschule<br />
berlin haben die Texte interpretiert<br />
€ 24,90 | SFR 27,90 | NR 198258<br />
und illustrativ erweitert. Entstanden<br />
ist ein Buch, das unterhält und in sehr kleiner Auflage gedruckt und<br />
Tomaten in der Badewanne wurde nur<br />
berührt.<br />
ist darum nur stark limitiert lieferbar<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Weitere Informationen und Veranstaltungen unter<br />
www.buechergilde.de oder in Ihrer Buchhandlung.<br />
Berlin 21. Apr., 20 Uhr<br />
Lampe und sein Meister Immanuel Kant<br />
Die Illustratorin Antje Herzog ist zu Gast bei der unabhängigen Literaturreihe<br />
Hauser & Tiger. Veranstaltungsort: Kallasch&, Unionsstr. 2. Eintritt frei.<br />
© Martin Mascheski<br />
Berlin 27. Apr., 20 Uhr<br />
Lesung und Konzert zu Der Dritte Mann<br />
Annika Siems präsentiert den von ihr illustrierten Kultkrimi. Musik vom Pianisten<br />
Marius Moritz. Ein Projekt der Auszubildenden Ina Schulz.<br />
Berlin 08. Mai, 19.30 Uhr<br />
Vernissage: Druckgrafik von Hannes Hübner<br />
Der Künstler Hannes Hübner spendet einen Teil des Erlöses dem Verein Welt des<br />
Lesens. Er ist bei der Vernissage anwesend. Ausstellungsdauer: 08. Mai – 02. Juli.<br />
Bremen 04. Mai, 19.30 Uhr<br />
Lesung aus Der Dritte Mann<br />
Die Illustratorin Annika Siems präsentiert ihre Arbeit an Greenes Krimiklassiker.<br />
Es liest Christian Bergmann, Schauspieler der Bremer Shakespeare Company.<br />
Frankfurt 18. Mai, 19.30 Uhr<br />
Unser 9. Büchergilde-Abend<br />
Der unnachahmliche Helge Heynold liest aus unseren liebsten Büchergilde-Büchern.<br />
Der Eintritt ist frei!<br />
Frankfurt 16. Juni, 19.30 Uhr<br />
70 Jahre Wiederbegründung der Büchergilde in Westdeutschland<br />
Lesung aus den Büchergilde-Geschichtsbüchern der Witwe des Wiederbegründers<br />
Helmut Dreßler, die persönlich anwesend sein wird.<br />
Hamburg 22. Juni, 19 Uhr<br />
Lesung aus Der Dritte Mann<br />
Die Hamburger Illustratorin Annika Siems präsentiert ihre Arbeit an Greenes<br />
Krimiklassiker. Es liest Michael Friederici.<br />
Hanau 10. Juni, 11–18 Uhr<br />
Hoffest zum Lamboyfest 2017<br />
Unweit der Festmeile in Hanaus Altstadtgassen wird selbst gebackener Kuchen gereicht.<br />
Auch KundInnen können sich beteiligen und werden mit Büchergutscheinen belohnt.<br />
Koblenz 02. Apr., 10 Uhr<br />
15. Bücherfrühstück: Blowing in the Wind<br />
Die Kriminalschriftstellerin Anja Balschun gibt Aufschluss über ihr mörderisches Handwerk.<br />
Veranstaltungsort: Restaurant Anker-Terrasse, Moselweinstraße 6.<br />
Karten in der Buchhandlung und bei ticket-regional: € 20,–<br />
Ravensburg 23. Mai, 19 Uhr<br />
Krimilesung mit Anna Stern<br />
Die Schweizer Debütantin liest aus ihrem Roman Der Gutachter.<br />
Regensburg 27. Apr., 20 Uhr<br />
Die Zukunft des Buches ist schön!<br />
Gespräche mit Karin Schmidt-Friderichs, Rainer Groothuis und Felicitas von Lovenberg.<br />
Wien 06. Apr., 19 Uhr<br />
Lesung und Museumsführung zu Der Dritte Mann<br />
Die Illustratorin Annika Siems zu Gast im Dritte Mann Museum. Neben Lesung und<br />
Ausstellung bekommen die BesucherInnen eine exklusive Museumsführung.<br />
8 Journal<br />
Für jedes neu geworbene Mitglied erhalten Sie und<br />
der/die Geworbene jeweils einen Büchergilde-Gutschein<br />
in Höhe von € 25,- p siehe Seite 150
„MIT THEATER<br />
SPRACHE LERNEN“<br />
© Bilddatenbank Zollverein © Kulturzentrum Schloss Borbeck © Grugapark Essen<br />
NATUR UND KULTUR IM WANDEL<br />
Industrie- und Parklandschaften des Ruhrgebiets<br />
4-tägige Kultur- und Gartenreise vom 12. bis 15. April 2018<br />
Mit einer Fläche von 4500 Quadratkilometern und über fünf Millionen<br />
Einwohnern gehört das Ruhrgebiet zu den größten Kulturlandschaften Europas.<br />
Getragen von Kommunen, Künstlern und Kulturschaffenden, ist aus<br />
dem ehemaligen „Kohlenpott“ eine bunt schillernde Kulturlandschaft entstanden.<br />
Unsere Reise führt uns an beeindruckende Schauplätze der Industriegeschichte<br />
des Ruhrgebiets und in ausgewählte historische Parks.<br />
Unter fachkundiger Begleitung besuchen wir unter anderem den Gasometer<br />
in Oberhausen, die Zeche Zollverein, die Villa Hügel, Schloss und Park<br />
Borbeck, den Grugapark, die Siedlung Margarethenhöhe sowie den Baldeneysee.<br />
Ein weiteres Thema unserer Reise ist der Blick der Ruhrgebiet-Literaten<br />
auf ihren Lebensraum.<br />
12.4.–15.4.2018<br />
Anmeldeschluss: 30.10. 2017<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt!<br />
Reisepreis pro Person im Doppelzimmer: € 670,–<br />
WEITERE REISEN<br />
Grenzenlose Vielfalt: Die Europastadt<br />
Aachen im Dreiländereck<br />
Deutschland–Belgien–Niederlande<br />
Kultur- und Literaturreise<br />
27.09. – 01.10.2017<br />
Anmeldeschluss: 31.05.2017<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen<br />
begrenzt!<br />
Auf Fontanes Spuren durch die Mark<br />
Brandenburg<br />
Literatur- und Kulturreise<br />
15.–19.06.2017<br />
noch wenige Plätze frei<br />
<strong>Das</strong> historische Künstlerdorf<br />
Worpswede<br />
Literatur- und Kunstreise<br />
30.08. – 03.09.2017<br />
Anmeldeschluss: 31.05.2017<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen<br />
begrenzt!<br />
Unterwegs im Schimmelreiter-Land<br />
– auf Theodor Storms Spuren in Nordfriesland.<br />
Literatur- und Kunstreise<br />
19. – 22.10.2017<br />
Anmeldeschluss: 30.06.2017<br />
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen<br />
begrenzt!<br />
Reisepreise, weitere Informationen und Buchungsunterlagen<br />
erhalten Sie über die Reiseveranstalterin und organisatorische<br />
Reiseleitung: Ruth Rick-Walther (Terra Allegra), Tel.: (09332) 590799<br />
E-Mail: ruth.rick@terra-allegra.de<br />
Bei diesem Projekt soll Grundschülern aus bildungsfernen deutschen<br />
und ausländischen Familien beim Theaterspielen die deutsche Sprache<br />
spielerisch näher gebracht werden, insbesondere aber Kindern<br />
mit Migrationshintergrund.<br />
Theaterspielen bietet eine hervorragende Möglichkeit, gemeinsam<br />
auf spielerische Art und Weise Sprache nicht nur zu erlernen, sondern<br />
auch zu erleben. So erreicht man neben einer Menge Spaß und positiven<br />
Empfindungen eine nachhaltige Wirkung auf die Sprachkompetenz<br />
aller mitwirkenden Kinder.<br />
Mit Beginn des Schuljahres 2016/2017 startete das Projekt „Mit Theater<br />
Sprache lernen“ an der Ganztagsgrundschule Dellengarten in<br />
Saarbrücken. Im Rahmen einer Theater-AG treffen sich einmal in der<br />
Woche am Nachmittag 12 Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren. Unter<br />
ihnen auch Kinder aus nichtdeutschsprachigen Familien, die in den<br />
letzten Jahren zu uns gekommen sind. Sie üben unter der Leitung einer<br />
erfahrenen Diplomschauspielerin ein Theaterstück ein, welches<br />
dann am Ende des Schuljahres vor Publikum aufgeführt wird. Inhaltlich<br />
werden aktuelle Themen aufgegriffen, wie z. B. das Thema Vorurteile<br />
oder auch kulturelle Unterschiede und Vielfalt.<br />
<strong>Das</strong> Theaterstück der Dellengartenschule heißt „Robinson Luftballon“<br />
oder „Lasst uns die Welt mit bunten Augen sehen!“. In diesem kreativen<br />
Bewegungsspiel werden wichtige gesellschaftliche Themen lustig<br />
und bildhaft auf den Punkt gebracht. „Bunt denken“ ist das Thema,<br />
nicht alles immer schwarz-weiß und einseitig sehen. Die Kinder erhalten<br />
im aktiven darstellenden Spiel die Möglichkeit zum eigenen Handeln.<br />
Der spontane Gebrauch von Sprache wird gefördert, langfristig<br />
ebenso auch Lesen und Schreiben. Zudem wirken sich auch Lob und<br />
Anerkennung für ihre Leistungen positiv auf die weitere Entwicklung<br />
der Kinder aus.<br />
JEDER BEITRAG ZÄHLT!<br />
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€ 25,– oder spenden Sie einmalig einen Betrag Ihrer Wahl. Weitere Informationen<br />
unter: www.welt-des-lesens.de.<br />
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Commerzbank AG<br />
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Falls Sie eine Spendenquittung benötigen, bitten wir Sie auch, Ihren<br />
Namen und Ihre Adresse anzugeben.<br />
Journal<br />
9
GENOSSENSCHAFT<br />
Von Bonn nach Berlin<br />
im Gespräch mit GenossInnen<br />
© Martin Mascheski<br />
Lars Kindervater und Karen Bartel erzählen, wie es ist, „einen ganz<br />
eigenen Buchclub zu haben, zumindest zu einem kleinen Anteil“, und<br />
was für eine Rolle gesellschaftliches Engagement und die Geschichte<br />
der Büchergilde dabei spielen. In puncto Kochbücher sind sie allerdings<br />
nicht ganz einer Meinung.<br />
Von Patricia Spies<br />
LARS KINDERVATER<br />
BONN<br />
Für Lars Kindervater ist jedes Buch ein Erinnerungsstück.<br />
Er bringt sie von Reisen mit, sammelt<br />
besondere Erstausgaben und nutzt Bücher<br />
als spontane Geschenke. Der Leiter des Operating<br />
Office des Telekom-Kundenservices ist<br />
schon lange Mitglied bei der Büchergilde Gutenberg<br />
und seit 2014 Genosse. <strong>Das</strong> Gespräch<br />
mit Lars Kindervater fand in seinem Büro in<br />
Bonn statt.<br />
Sie sind schon eine ganze Weile Mitglied<br />
bei der Büchergilde Gutenberg.<br />
Schon immer.<br />
Wie kam es dazu?<br />
<strong>Das</strong> war Anfang 1990. Ich war damals auf einem<br />
Kongress der Jungsozialisten. Kurz nach dem<br />
Zusammenbruch des Ostblocks waren die Themen:<br />
Wie geht es weiter mit dem Sozialismus?<br />
Was zählt noch? Und bei dieser Tagung gab es<br />
einen Stand der Büchergilde Gutenberg. Ich<br />
habe mir damals den Bildband Kurt Tucholsky<br />
1890–1935. Ein Lebensbild gekauft. Oder<br />
vielleicht waren es auch die Schriften von Ferdinand<br />
Lassalle. Eine Auswahl für unsere Zeit,<br />
die ich mitgenommen habe. <strong>Das</strong> weiß ich nicht<br />
mehr genau. Aber sicher ist, dass ich so zur Büchergilde<br />
gekommen bin.<br />
Ihr Engagement geht über die Mitgliedschaft<br />
in der Literaturgemeinschaft hinaus.<br />
Warum haben Sie sich entschieden, auch<br />
der Verlagsgenossenschaft beizutreten?<br />
Es war mir ein Herzensanliegen, die Unabhängigkeit<br />
der Büchergilde zu unterstützen.<br />
Außerdem habe ich ganz im eigenen Interesse<br />
gehandelt: Ich wollte sicherstellen, dass mein<br />
Anbieter für schöne Bücher mich auch in Zukunft<br />
versorgen wird. Und ich finde es eine tolle<br />
Gelegenheit, einen ganz eigenen Buchclub<br />
zu haben, zumindest zu einem kleinen Anteil.<br />
Würden Sie sich gerne aktiver bei der Genossenschaft<br />
einbringen?<br />
Ich glaube, ich möchte gar nicht aktiver werden.<br />
Ich bin zurzeit mit meinen beiden Töchtern,<br />
der Familie, meiner Arbeit und dem Lesen,<br />
zu dem ich viel zu selten komme, bereits<br />
gut ausgelastet. Aber ich bin als Genosse stolz<br />
darauf dazuzugehören. Es ist mir wichtig, etwas<br />
zum weiteren Erfolg der Büchergilde beitragen<br />
zu können. Wenn ich mir das <strong>Magazin</strong> ansehe,<br />
wenn ich mir das Programm anschaue, finde ich,<br />
dass sie sehr erfolgreich ist und sich gerade noch<br />
erfolgreicher weiterentwickelt. Bei diesem Prozess<br />
möchte ich gerne dabei sein.<br />
10 Journal
GENOSSENSCHAFT<br />
Wie würden Sie die Büchergilde einem Außenstehenden<br />
in möglichst wenigen Worten<br />
beschreiben?<br />
Der Buchclub der Arbeiterbewegung mit hochqualitativen<br />
Büchern zu günstigen Preisen.<br />
Und es ist wohl genau das: Wenn man Bücher<br />
liebt, muss man in der Büchergilde sein.<br />
<strong>Das</strong> klingt geradezu druckreif. Vielen Dank.<br />
Haben Sie die Büchergilde in dieser Form<br />
schon einmal weiterempfohlen?<br />
Ich habe zum Beispiel meine Mutter dazu gebracht,<br />
Mitglied zu werden. Wenn ich mit<br />
Freunden oder Bekannten über Bücher spreche,<br />
dann kommt das Gespräch eigentlich immer<br />
auch auf Bücher der Büchergilde, gerade<br />
wenn es um illustrierte Ausgaben geht. Ich<br />
habe oft Büchergilde-Bücher zu Hause, die ich<br />
noch nicht gelesen habe. Sie dienen mir als Reservoir<br />
für spontane Geschenke. Immer dann,<br />
wenn ich feststelle, dass ich kein Geschenk<br />
habe, aber eins haben sollte, verschenke ich<br />
ein solches Buch. Dann habe ich auch gleich<br />
wieder ein wenig Platz für etwas Neues.<br />
Haben Sie einen Lieblingsautor oder eine<br />
-autorin?<br />
Kurt Tucholsky ist einer der Autoren, für die ich<br />
mich sehr früh begeistert habe. Der Bildband<br />
zu Tucholsky gehört ja auch zu meinen ersten<br />
Büchergilde-Büchern.<br />
Dann kennen Sie sicherlich auch die illustrierte<br />
Ausgabe von Schloss Gripsholm?<br />
Ja, es gab eine sehr gelungene Ausgabe in<br />
den 90er-Jahren. Ich glaube, es ist das von mir<br />
meistgekaufte Buch aus der Büchergilde. Ich<br />
habe es damals immer meiner aktuellen Geliebten<br />
geschenkt und hatte ein paar Exemplare<br />
auf Vorrat. Dies hat allerdings dazu geführt,<br />
dass eine Freundin von mir die Ausgabe bei einer<br />
anderen Freundin im Regal entdeckte und<br />
dann misstrauisch fragte: „<strong>Das</strong> hast du aber<br />
nicht von Lars bekommen, oder?“ Aber ja, das<br />
habe ich häufig verschenkt. Von Kurt Tucholsky<br />
habe ich inzwischen auch mehrere Originale<br />
und Erstausgaben gesammelt.<br />
Folgt Ihre Sammlung einem bestimmten<br />
System?<br />
Ich interessiere mich besonders für Literatur,<br />
die sich mit gesellschaftlichen, politischen<br />
oder historischen Themen auseinandersetzt;<br />
auch für amerikanische Literatur dieser Art.<br />
Und ich pflege ein gewisses Ritual. In jedes<br />
Buch schreibe ich hinein, wann und wo ich es<br />
gekauft habe. Auch den jeweiligen Kaufpreis<br />
notiere ich. Gerade auf Reisen in die USA finde<br />
ich sehr viele Bücher in Antiquariaten. So viele,<br />
dass ich anschließend ein Paket nach Hause<br />
schicken muss oder gleich einen zweiten Koffer<br />
für Bücher dabei habe. Jedes Buch wird somit<br />
automatisch zu einem Erinnerungsstück.<br />
Eine weitere Marotte von mir ist, dass ich Dinge<br />
aus dem alltäglichen Leben aufbewahre, um<br />
sie später als Lesezeichen zu nutzen. Hier ein<br />
Beleg aus dem letzten Urlaub, dort eine Theaterkarte.<br />
Mittlerweile sind uralte Sachen darunter.<br />
Zum Beispiel Essensmarken vom Juso-<br />
Pfingstcamp vom Anfang der 90er-Jahre.<br />
Gibt es ein Buch, das Sie sich im Programm<br />
der Büchergilde wünschen würden?<br />
Vor einiger Zeit wurde die Frage nach einer<br />
möglichen Jubiläumsausgabe gestellt. Die<br />
Entscheidung fiel dann auf ein Kochbuch, das<br />
neu aufgelegt wurde. Da hätte ich mir eher etwas<br />
anderes gewünscht. Ich finde Büchergilde-Bücher<br />
besonders gut, wenn es illustrierte<br />
Bücher mit einem besonderen haptischen<br />
Erlebnis und ausgefallenen Einband sind.<br />
Meiner Meinung nach funktioniert das vor allem<br />
bei den Titeln, die eine bildhafte Darstellung<br />
erlauben, sprich bei Belletristik. Ich kaufe<br />
in der Regel auch nur gebundene Bücher und<br />
glaube, wenn man Mitglied der Büchergilde ist,<br />
gehört die Haptik ganz klar zum Lesevergnügen<br />
dazu. Ganz spontan würde ich mir vermutlich<br />
eine schöne, in Leinen gebundene Ausgabe<br />
von Deutschland, Deutschland über alles von<br />
Kurt Tucholsky wünschen. Es erschien Ende der<br />
20er-Jahre in einem Band mit sehr vielen Fotomontagen<br />
von John Heartfield. Dieses Buch<br />
mit einer typischen Büchergilde-Ausstattung<br />
würde ich mir sofort bestellen.<br />
Lars Kindervater, Jahrgang 1972, studierte<br />
neben Politik- und Europawissenschaften auch<br />
Geschichte. Noch während des Studiums war<br />
er als Abgeordneten-Mitarbeiter in Bonn tätig.<br />
Heute ist er leitender Angestellter bei der Telekom.<br />
Die größte Gefahr für seine Sammlung<br />
stellt, nach eigenen Angaben, seine einjährige<br />
Tochter dar, denn bislang knabbert sie am liebsten<br />
an Büchern. Als Miteigentümer wünscht er<br />
der Büchergilde viel Erfolg. Seine Anteilszeichnung<br />
für die Verlagsgenossenschaft ging genau<br />
eine Woche nach der von Karen Bartel ein.<br />
KAREN BARTEL<br />
BERLIN<br />
Karen Bartel wurde mit der Begeisterung für die<br />
Büchergilde von ihrem Mann angesteckt. Auch<br />
sie ist seit 2014 Genossin. Neben Krimis stehen<br />
vor allem Kochbücher auf ihrer Leseliste. In einem<br />
Berliner Kaffeehaus erzählt Karen Bartel,<br />
warum die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft<br />
für sie auch ein gesellschaftliches Engagement<br />
darstellt.<br />
Wofür steht die Büchergilde Gutenberg Ihrer<br />
Meinung nach?<br />
Die Büchergilde steht für mich gleich für mehrere<br />
Dinge: <strong>Das</strong> Erste ist die tolle Buchgestaltung,<br />
die sehr künstlerische und außergewöhnliche<br />
Gestaltung der Bücher. <strong>Das</strong> Zweite – aber<br />
sicherlich genauso wichtig – ist für mich das gesellschaftliche<br />
Engagement und die Geschichte<br />
der Büchergilde.<br />
Die meisten Genossinnen und Genossen sind<br />
bereits Mitglieder unserer Literaturgemeinschaft,<br />
bevor sie sich entscheiden, einen Anteil<br />
zu zeichnen. War das bei Ihnen anders?<br />
Ja, ich bin kein klassisches Mitglied der Büchergilde,<br />
sondern bin direkt Genossin geworden.<br />
Ich bin über meinen Mann Dirk Bartel<br />
dazu gekommen. Er hat vor über zwanzig Jahren<br />
als Buchhändler in einer Partnerbuchhandlung<br />
gearbeitet und ist noch heute begeistertes<br />
Mitglied. Er kauft, anders als ich, muss ich zu<br />
meinem Leidwesen gestehen, bestimmt achtzig<br />
oder neunzig Prozent seiner Bücher bei der<br />
Büchergilde.<br />
Wissen Sie noch, mit welchen Argumenten<br />
er Sie überzeugen konnte?<br />
Er hat mir von der Geschichte der Büchergilde<br />
erzählt. Die schönen Bücher kannte ich ja bereits<br />
aus unserem Regal. Ich war dann relativ<br />
schnell sicher, dass man die Büchergilde als Einrichtung<br />
unterstützten sollte. Unter anderem<br />
auch, damit die Dinge, für die sie steht, erhalten<br />
bleiben. Den Genossenschaftsgedanken halte<br />
ich hier für das richtige Modell. Es stellt für mich<br />
ein Stück gesellschaftliches Engagement dar.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Ich kenne die Geschichte der Büchergilde nicht<br />
bis ins Detail, aber ich weiß, dass sie aus einer<br />
Journal<br />
11
12 Journal
GENOSSENSCHAFT<br />
© Martin Mascheski<br />
Industriegewerkschaft von Buchdruckern gegründet<br />
worden ist. Und genau diese partizipative<br />
Form wird für mich durch die Genossenschaft<br />
weitergeführt. Ich würde sogar sagen,<br />
dass es wie die Faust aufs Auge passt. Die Leute,<br />
die sich gesellschaftlich engagieren, überlegen<br />
ja auch nicht lange, wie viel Profit sie aus ihrem<br />
Engagement ziehen. Es ist eine ganz andere Art<br />
von Investition als bei einer Geldanlage. Es geht<br />
vielmehr um gesellschaftliche Intentionen. Mit<br />
diesen Überlegungen im Hinterkopf ist die Genossenschaft<br />
eigentlich die einzige Rechtsform,<br />
die hier wirklich passt. Wenn man sich die Anfänge<br />
der Büchergilde anschaut, scheint es die<br />
logische Fortsetzung ihrer Geschichte zu sein.<br />
Ich finde das stimmig. Auch die Geschichte der<br />
Büchergilde in der Nazizeit hat für mich im Übrigen<br />
eine Rolle gespielt, also dass die Büchergilde<br />
in dieser Zeit nur im Exil in der Schweiz<br />
überleben konnte. Auch dies verpflichtet aus<br />
meiner Sicht zu einem gesellschaftlichen Engagement<br />
zu ihrem Erhalt.<br />
Würden Sie sich gerne mehr bei der Verlagsgenossenschaft<br />
einbringen?<br />
Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das gern<br />
tun. Ich habe auch überlegt, an den Genossenschaftsversammlungen<br />
in Frankfurt teilzunehmen.<br />
Aber auch, wenn ich nicht persönlich<br />
anwesend sein konnte, verfolge ich<br />
die Protokolle und fühle mich immer hinreichend<br />
informiert. Bisher ist es eine sehr positive<br />
Erfahrung. Und wenn es zeitlich klappen<br />
sollte, besuche ich gern einen der regionalen<br />
Genossenschaftsabende.<br />
Sind Sie Mitglied bei anderen<br />
Genossenschaften?<br />
Nein, aber wenn mir etwas Vergleichbares wieder<br />
über den Weg läuft, würde ich auch dort<br />
mitmachen.<br />
Kaufen Sie vor allem Bücher oder auch andere<br />
Dinge aus unserem Programm?<br />
Eigentlich kaufen wir sehr unterschiedliche Sachen<br />
aus dem ganzen Sortiment. Zum Beispiel<br />
hängt bei uns jedes Jahr der Pin-up-Kalender<br />
aus dem artclub. Auch Kunstdrucke und CDs<br />
der Büchergilde haben wir zu Hause. Und natürlich<br />
eine ganze Ecke Bücher. Mein Mann und<br />
ich sind schon so richtige Leseratten. Die ganze<br />
Wohnung steht voller Bücher.<br />
Welches Büchergilde-Buch haben Sie zuletzt<br />
gelesen?<br />
Um ehrlich zu sein, habe ich zuletzt sehr lange<br />
in einem Kochbuch geblättert, das ich wirklich<br />
klasse finde. Die Jubiläumsausgabe des Kochbuchs<br />
der Büchergilde wurde sehr schön von<br />
Gerhard Oberländer illustriert.<br />
Haben Sie bereits Rezepte daraus nachgekocht?<br />
Nein, das habe ich tatsächlich noch nicht gemacht.<br />
Es ist ja auch ein relativ altes Kochbuch.<br />
Die darin vorgestellten Gerichte stammen aus<br />
den 50er-Jahren und sind teils sehr an die<br />
Nachkriegszeit angelehnt. Vor allem die historischen<br />
Details und die schönen Illustrationen<br />
haben mich bei der Lektüre interessiert. Aber<br />
ich werde demnächst mal etwas ausprobieren.<br />
Wenn Sie die Programmplanung der Büchergilde<br />
für einen Tag übernehmen könnten:<br />
Welche Bücher würden Sie gern machen?<br />
<strong>Das</strong> ist eine schwere Frage. Spontan fallen mir<br />
da vor allem Bücher ein, die Sie schon im Sortiment<br />
haben. Vielleicht ein Kinderbuch wie Der<br />
kleine Wassermann in einer schönen illustrierten<br />
Ausgabe. Ich würde wohl auch versuchen,<br />
den einen oder anderen Krimi unterzubringen.<br />
Ich bin eine Krimitante und lese sehr viele skandinavische<br />
und deutsche Autoren. Von Henning<br />
Mankell habe ich zum Beispiel bisher alles gelesen.<br />
Früher habe ich auch viel von Dorothy L.<br />
Sayers gelesen. Vielleicht würde ich mich auch<br />
für weitere schöne historische Kochbücher<br />
einsetzen.<br />
Karen Bartel, Jahrgang 1968, ist auf einem<br />
Bauernhof in Niedersachsen aufgewachsen.<br />
Nach dem Jurastudium in Göttingen und Bonn<br />
verschlug es sie nach Leipzig. Heute lebt sie gemeinsam<br />
mit ihrem Mann in Berlin. Dort arbeitet<br />
sie als Juristin bei einem Verband. Als Genossin<br />
wünscht sie sich, dass die Büchergilde<br />
bekannter wird.<br />
Die nächste Generalversammlung der<br />
Büchergilde Gutenberg eG findet am<br />
17. Juni 2017 in Frankfurt am Main statt.<br />
Auf der jährlichen Generalversammlung<br />
treffen sich die Genossinen und Genossen,<br />
um über den zukünftigen Kurs der Büchergilde<br />
zu beraten und abzustimmen.<br />
Weitere Informationen folgen.<br />
Mehr über die Büchergilde Gutenberg<br />
Verlagsgenossenschaft erfahren Sie auf<br />
der Homepage der Büchergilde unter<br />
www.buechergilde.de/genossenschaft.<br />
EIN STÜCK VERLAGSGENOSSENSCHAFT<br />
ERWERBEN, EIN STÜCK BUCHKULTUR<br />
ERHALTEN<br />
Sie interessieren sich für den Erhalt der<br />
Buchkultur und wollen die Büchergilde-<br />
Buchgemeinschaft mitprägen und<br />
weiterentwickeln?<br />
Werden Sie Teil der Büchergilde<br />
Verlagsgenossenschaft!<br />
Ein Genossenschaftsanteil kostet € 500,–.<br />
Der Betrag kann in einer Summe oder in<br />
20 Monatsraten à € 25,– bezahlt werden.<br />
Jedes Mitglied hat eine Stimme bei der<br />
Generalversammlung. Die Satzung und<br />
das Beitrittsformular schicken wir Ihnen<br />
auf Anfrage gerne zu. Sie erreichen uns<br />
telefonisch unter (069) 273908–52 oder<br />
per Mail unter spies@buechergilde.de.<br />
Journal<br />
13
KÜNSTLERPORTRÄT<br />
Ein Plot, so berühmt<br />
wie sein Verfasser<br />
© Martin Mascheski<br />
Wien 1945: In den Trümmern des Zweiten Weltkriegs blüht der Schwarzmarkt, und Rollo Martins<br />
steht vor einem Rätsel – war sein Jugendfreund Harry Lime tatsächlich der gewissenlose Kopf einer<br />
Schieberbande? Mit Der dritte Mann schuf Graham Greene einen zeitlosen Kriminalroman.<br />
Von Lisa-Marie Schöttler<br />
In der Pressgasse 25 in Wien findet man ein<br />
Museum, das nicht nur eine Anlaufstelle für<br />
Filmfreunde ist, sondern sehr authentisch<br />
vom Wien der Nachkriegszeit berichtet. Gerhard<br />
Strassgschwandtner und Karin Höfler haben<br />
sich dort einem Thema verschrieben, mit<br />
dem die Österreicher ihre Mühe zu haben scheinen.<br />
Ausgehend von dem Filmklassiker Der<br />
dritte Mann haben sie eine einzigartige private<br />
Sammlung aufgebaut. <strong>Das</strong> besetzte und<br />
zerstörte Wien und die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte<br />
des beispiellosen Films werden<br />
dokumentiert – 13 Räume mit 2300 Originalexponaten<br />
erwarten die Besucher. Und die<br />
Künstlerin Annika Siems war beeindruckt von<br />
dem, was sie im vierten Bezirk vorfand. Im April<br />
reiste die Hamburgerin nach Wien, um sich<br />
selbst einen Eindruck von der im Roman beschriebenen<br />
Atmosphäre zu verschaffen.<br />
Den Film – so bekannt wie einprägsam – wollte<br />
sie mit ihrem illustrierten Buch nicht kopieren.<br />
Siems lag viel daran, die Stimmung in<br />
der vom Krieg zerstörten Großstadt einzufangen<br />
und sich dabei nicht zu sehr in der realistischen<br />
Darstellung einzelner Figuren zu verlieren.<br />
Einfach war es nicht, dieses Vorhaben<br />
angemessen umzusetzen. Denn Bilder vom<br />
zerstörten Wien, gar Bewegtbildaufnahmen<br />
aus der Zeit nach dem Krieg, gibt es kaum.<br />
Selbstverständlich, so sagt sie, hätte sie sich<br />
an dem abarbeiten können, was von deutschen<br />
Großstädten bekannt ist. Doch um die<br />
Schlüsselszenen aus Der dritte Mann authentisch<br />
umzusetzen, wollte sie sich selbst ein<br />
Bild machen.<br />
Seit vier Jahren Arbeitsmittelpunkt und Entstehungsort<br />
der Tuschezeichnungen zu Greenes Krimiklassiker<br />
ist das Atelier Igor und die anderen<br />
in Hamburg-Ottensen. Besonders faszinieren<br />
Annika Siems’ großformatige Arbeiten,<br />
denen sich der Betrachter hier kaum entziehen<br />
kann. Handwerk und Haptik haben für<br />
die Künstlerin einen besonderen Stellenwert<br />
– das ist auch für den Laien auf den ersten<br />
Blick ersichtlich. <strong>Das</strong>s aus Zeit- und Budgetgründen<br />
in der Illustration mittlerweile<br />
oft digital gearbeitet werden muss, bedauert<br />
sie sehr. Neben dem Schreibtisch stehen<br />
allerhand Ölfarben, mit denen Annika Siems<br />
vorwiegend arbeitet, sowie mehrere große<br />
Glasgefäße mit Hunderten Pinseln. Auf ihrer<br />
Staffelei ist gerade ein Bild aus unserem illustrierten<br />
Buch aufgespannt. Eine Skizze und<br />
eine Farbstudie zu dem Motiv existieren bereits,<br />
denn von der Idee bis zum fertigen Blatt<br />
braucht es drei Arbeitsschritte. Zunächst entsteht<br />
die grobe Bleistiftskizze, um das Motiv<br />
14 Journal
© Martin Mascheski<br />
einzuschätzen und abzuwägen, ob es sich tatsächlich<br />
zur Umsetzung eignet. Anschließend<br />
fertigt Annika Siems zu dem ausgewählten<br />
Motiv eine Farbstudie an. In diesem Fall eine<br />
Hell-dunkel-Studie, die bereits einen guten<br />
Eindruck vom fertigen Aquarell vermittelt.<br />
Anders als sonst hat die studierte Illustratorin<br />
sich für diesen Auftrag auf einen einzigen<br />
Farbton beschränkt: In Sepia setzen sich die<br />
Bilder von dem bekannten Schwarz-Weißfilm<br />
von Carol Reed aus dem Jahr 1949 ab<br />
und haben eine ganz eigene, sehr spezielle<br />
Aura. An Der dritte Mann begeistert Annika<br />
Siems insbesondere die historische Perspektive<br />
und der hohe künstlerische Anspruch, der<br />
mit der Umsetzung eines solchen Titels verknüpft<br />
ist. Eine erste Inspirationsquelle fand<br />
sie in der exzellenten Umsetzung von Fliegenpapier<br />
von <strong>Das</strong>hiell Hammet, illustriert von<br />
Hans Hillmann, ein Werk, das sie bereits in ihrer<br />
Studienzeit für sich entdeckte. Zehn Jahre<br />
lang – von 1972 bis 1982 – arbeitete der 2014<br />
verstorbene Künstler an dem Buch, das zu einem<br />
Meilenstein für die Graphic Novel wurde.<br />
Über die Anfrage aus der Büchergilde freute<br />
sich Siems auch deshalb, weil die Arbeit an<br />
diesem Projekt eine willkommene Abwechslung<br />
mit sich brachte. Denn als Reaktion auf<br />
ihr Diplombuch Meister der Tarnung. Überlebenskünstler<br />
in der Tierwelt wird die Hamburgerin<br />
hauptsächlich für die Illustration<br />
von Flora und Fauna angefragt. Seit ihr Debüt<br />
2012 beim Gerstenberg Verlag erschien,<br />
ist sie für ihre feinfühligen und einprägsamen<br />
Naturdarstellungen bekannt und fand<br />
so auch ihren Weg zur Büchergilde Gutenberg<br />
– mit ihrem farbintensiven Cover zu Lily<br />
Kings Roman Euphoria, das im zweiten Quartal<br />
2016 auch das <strong>Magazin</strong> zierte.<br />
Bevor Annika Siems sich dem Studium der Illustration<br />
widmete und dafür auch ein Jahr an<br />
der École nationale supérieure des Arts Décoratifs<br />
in Paris verbrachte, war sie zunächst als<br />
Modedesign-Studentin eingeschrieben. Persönliches<br />
Interesse und ein Mangel an interessanten<br />
Arbeitsperspektiven ließen sie jedoch<br />
das Fach wechseln. Was sie an ihrem<br />
Beruf seither begeistert, ist die unerschöpfliche<br />
Vielseitigkeit: Mit jedem neuen Auftrag<br />
kann sie sich in einem anderen Feld neuen<br />
Herausforderungen stellen und sowohl<br />
für Museen als auch für Verlage, <strong>Magazin</strong>e<br />
und Unternehmen arbeiten. Gleichermaßen<br />
ist diese Umtriebigkeit aber auch dem Umstand<br />
geschuldet, dass es IllustratorInnen<br />
meist nicht möglich ist, allein von der Arbeit<br />
an Büchern zu leben. <strong>Das</strong>s Mühe und Hingabe<br />
sich dennoch lohnen, beweist das entstandene<br />
Buch. Mit ihrem Gespür für Licht und Schatten<br />
und einem feinsinnig arrangierten Storyboard<br />
setzt Annika Siems einem der größten Autoren<br />
des 20. Jahrhunderts ein imposantes Denkmal.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Senden Sie uns bis zum 30. Mai 2017 ein<br />
Foto Ihrer persönlichen Ausgabe von Graham<br />
Greenes Romans Der Dritte Mann –<br />
gern auch aus einem anderen Verlag – unter<br />
dem Stichwort „Gewinnspiel“ postalisch an<br />
diese Adresse:<br />
Büchergilde Gutenberg<br />
Verlagsgesellschaft mbH,<br />
Stuttgarter Straße 25–29<br />
60329 Frankfurt a. M.<br />
oder per Mail an: service@buechergilde.de<br />
Unter allen Einsendungen verlosen wir<br />
4 x 2 Freikarten für das<br />
Dritte Mann Museum in Wien<br />
DRITTE MANN MUSEUM |<br />
SAMMLUNG STRASSGSCHWANDTNER<br />
GEÖFFNET JEDEN SAMSTAG 14–18 UHR<br />
Pressgasse 25, 1040 Wien<br />
Eintritt: Erwachsene € 8,90; ermäßigt € 6,90<br />
Journal<br />
15
16 Journal
RELAUNCH<br />
Die Kleine<br />
Reihe<br />
wird 35 Jahre jung!<br />
Die „Bibliothek für kritische Leser“ wurde sie genannt, als Die<br />
Kleine Reihe 1982 erstmals in der Büchergilde erschien – mit<br />
anspruchsvollen literarischen Texten, Essays, Kurzprosa, Gedichten,<br />
Klassikern und beachtenswerten Debüts. Ob poetisch,<br />
ob schräg – Kleinodien waren es und sind es bis heute,<br />
Preziosen die die Büchergilde in haptisch angenehmem Einband<br />
und handlichem Format herausbringt: Taschenbücher<br />
büchergilde-like!<br />
Anfangs noch als Pappband mit Schutzumschlag in Gelb-rot<br />
(Reihengestaltung Jürgen Seuss) jeweils mit einem Bildmotiv<br />
nach einer Originalzeichnung, die für jeden Band individuell in<br />
Auftrag gegeben wurde.<br />
Bis 1990 erschienen 48 Titel in dieser Ausstattung – von zeitgenössischen<br />
Autoren, weltberühmten und völlig unbekannten.<br />
Dann sollte Die Kleine Reihe farbiger werden und erhielt die von<br />
Heinrich Thomas entwickelte Gestaltung: Analog zur Vielfalt der<br />
Inhalte hat Thomas Schrift, Motiv und Titel individueller abgestimmt.<br />
Dem sich wandelnden Geschmack der Mitglieder und<br />
dem Wunsch nach mehr Klarheit folgte die Gestaltung von Anja<br />
Harms ab 2004, in der die sorgfältig ausgesuchten Texte nunmehr<br />
erschienen und für einen wahren Farbenreigen sorgten.<br />
Nun, 2017, erscheint Die Kleine Reihe abermals in neuem Gewand:<br />
Cosima Schneider hat ein neues Reihenkonzept entwickelt,<br />
das auf Gemälde zurückgreift, auf Vor- und Nachsatz nun<br />
auch Informationen zum Inhalt und zu den AutorInnen enthält –<br />
und: ein extra feines Lesebändchen.<br />
Ausstattung im Wandel der Zeit. Inhalt in klarer Tradition: Kleine<br />
Texte, die es in sich haben.<br />
1. Kleine Reihe Buchgestaltung: Jürgen Seuss<br />
2. Kleine Reihe Einbandgestaltung: Thomas & Thomas Design<br />
3. Kleine Reihe Einbandgestaltung: Anja Harms<br />
4. Kleine Reihe Buchgestaltung: Cosima Schneider<br />
© Martin Mascheski<br />
Die neuen Titel der Kleinen Reihe finden Sie auf den<br />
Seiten 38 bis 41.<br />
Journal<br />
17
Der Sechser im Lotto<br />
© Martin Mascheski<br />
Im Zentrum der Universitätsstadt Jena hat Gunther Philler sein<br />
Paradies gefunden: Die Jenaer Bücherstube hat sich durch bewegte<br />
Zeiten hindurch als Domizil des Buches und der LeserInnen behauptet.<br />
Von Lisa Ernestine Wagner<br />
Jena ist eine gesegnete Stadt: Mit einem Stadtpark<br />
und einem Bahnhof südlich der Innenstadt<br />
hat es schon zwei Orte, die der Volksmund<br />
als „Paradies“ bezeichnet. Wer in und um Jena<br />
gerne liest, hat vielleicht noch einen dritten im<br />
Kopf: die Jenaer Bücherstube.<br />
Seit ihrer Gründung 1929 ist die gerade einmal<br />
25 Quadratmeter große Buchhandlung Anlaufpunkt<br />
für BuchliebhaberInnen. Dieser Ort konnte<br />
sich durch jegliche zeitgeschichtlichen Wandlungen<br />
behaupten. Und Gunther Philler ist trotz<br />
des stolzen Alters der Bücherstube erst ihr dritter<br />
Besitzer. „So etwas wie die Bücherstube gibt<br />
es nur einmal, das ist ein Sechser im Lotto“, sagt<br />
der 68-Jährige. Philler hat das Geschäft 1983<br />
übernommen – in voller Überzeugung, am richtigen<br />
Ort angelangt zu sein. 1966 hatte er in der<br />
Jenaer Universitätsbuchhandlung seine Ausbildung<br />
abgeschlossen. In Leipzig bildete er sich<br />
durch ein Fachschulstudium weiter, erhielt Literatur-,<br />
Kunst- und Musikunterricht, hätte nun<br />
die Stelle eines Abteilungsleiters in den großen<br />
staatlichen Buchhandlungen annehmen<br />
können. Statt aber nach Jena zurückzukehren,<br />
übernahm Gunther Philler in seiner Heimatstadt<br />
Eisenberg die Kreisbuchhandlung.<br />
Doch lange hielt es ihn dort nicht: Von 1976<br />
an arbeitete er im Staatlichen Kunsthandel.<br />
„Ich bin immer auf Literatur und auf Kunst geschwommen,<br />
das hat mich beides sehr interessiert.“<br />
Eine abwechslungsreiche Zeit folgte, in<br />
der er im Monatsrhythmus Ausstellungen aus<br />
den Bereichen Malerei, Grafik und angewandte<br />
Kunst organisierte. So sehr er in der Rolle<br />
des Galerieleiters aufging, sagt Gunther Philler<br />
heute: „Im Herzen, habe ich dann gemerkt, bin<br />
18 Journal
BUCHHANDEL<br />
© Martin Mascheski<br />
ich Buchhändler geblieben.“ Im Januar 1983<br />
ergab sich die Gelegenheit, und der Familienvater<br />
ging „mit wehenden Fahnen“ zurück nach<br />
Jena.<br />
Seitdem ist Gunther Philler das Gesicht der Bücherstube.<br />
Morgens ist er um sieben im Laden,<br />
abends um halb sieben zu Hause. „<strong>Das</strong> ist mein<br />
Kind, mein Geschäft. Weil ich den ganzen Tag<br />
hier bin, sieht es auch aus wie ein gemütliches<br />
Wohnzimmer.“ Viele KundInnen wollen eben<br />
auch, glaubt Philler, den Chef im Laden sehen.<br />
Da bleibt Urlaub eine Ausnahme – seit der Wende<br />
waren es nie mehr als acht Tage am Stück.<br />
Aber das ist für Gunther Philler kein Grund, sich<br />
zu beschweren: „Ich wweiß, dass ich einginge<br />
wie eine Pflanze, die nicht gegossen wird, denn<br />
schon nach wenigen Tagen habe ich eine solche<br />
Sehnsucht nach der Bücherstube.“<br />
<strong>Das</strong> Besondere an der Jenaer Bücherstube ist,<br />
dass sie in der DDR ein halbstaatliches Unternehmen<br />
war und so auch antiquarische Titel in<br />
den Regalen standen. „Bei uns gab es das, was<br />
sonst nicht mehr zu haben war“, sagt Philler, der<br />
das Sortiment seiner Vorgängerin so weiterführte.<br />
„Es hat mich sehr stolz gemacht, dass sie dieses<br />
Vertrauen in mich gesetzt hat. Für mich war<br />
es eine Verpflichtung, diese ehrwürdige Buchhandlung<br />
zu übernehmen.“ Als die Wende kam,<br />
so Philler, ging alles „irgendwie hopp-hopp“.<br />
1991 wurde er Inhaber der Bücherstube, und<br />
ein Jahr später hat er das Haus am Johannisplatz,<br />
in dessen Erdgeschoss seine Buchhandlung<br />
liegt, von der Stadt erworben. „<strong>Das</strong> hat<br />
sehr geholfen, aber wir haben nur noch gearbeitet.<br />
Auf sicheren Füßen stehen wir erst seit<br />
15 Jahren.“ Schließlich sei die Bücherstube<br />
kein Selbstläufer, dafür müsse man auch richtig<br />
was tun.<br />
Doch wie hält sich die kleine Stube mit dem großen<br />
Mitbewerber Thalia direkt vor der Haustür?<br />
„Jena ist ein gutes Pflaster und wir haben<br />
hier ein interessiertes Publikum, das es schätzt,<br />
dass wir es mit Namen ansprechen.“ Gleichzeitig<br />
profitiert die Stadt von den immer neuen<br />
Jahrgängen der Studierenden. An Universität<br />
und Fachhochschule sind über 22000 immatrikuliert<br />
und machen damit etwa 20 Prozent der<br />
Bevölkerung aus. Viele von ihnen sind Zugezogene.<br />
Gunther Philler ist selbst auch Zugereister,<br />
Jenaer also und nicht<br />
Jenenser. „Aber ich fühle<br />
mich hier völlig dazugehörig.<br />
Mitunter kommen<br />
nach zehn, fünfzehn Jahren<br />
Leute rein und sagen:<br />
Ach, wir wussten, dass wir<br />
dich hier noch treffen!“<br />
Es sind diese Momente, in<br />
denen man versteht, wie<br />
eng die Jenaer Bücherstube<br />
mit dem Buchhändler<br />
Philler verbunden ist.<br />
Auch das sorgfältig abgestimmte<br />
Sortiment ist bis<br />
zum schmalsten Kinderbuch<br />
sein Werk. „Wir können<br />
hier nichts verkaufen<br />
nur um des Verkaufens<br />
willen. <strong>Das</strong> würden mir<br />
die Leute übel nehmen.“<br />
Vielmehr verfolgt er aufmerksam<br />
Kulturbeiträge<br />
im Rundfunk, wie die Lesezeit<br />
vom MDR, und in den<br />
Feuilletons. Vor allem aber<br />
Gunther Philler, porträtiert von der Jenaer Künstlerin<br />
Gerlinde Böhnisch-Metzmacher<br />
ist es die Erfahrung. „Wir halten es hier so: Die<br />
Bücher, die man in der Bücherstube findet, die<br />
hatte ich in der Hand und habe reingelesen.“<br />
Belohnt wird sein Einsatz tagtäglich durch eine<br />
treue Kundschaft. 2015 gab es sogar noch etwas<br />
mehr: Die Jenaer Bücherstube wurde mit dem<br />
Deutschen Buchhandlungspreis als besonders<br />
herausragende Buchhandlung ausgezeichnet.<br />
„<strong>Das</strong> war wirkich eine ganz wunderbare Sache.“<br />
<strong>Das</strong> Preisgeld hat Philler in die Restauration des<br />
historischen Mobiliars der Bücherstube investiert.<br />
„Wir haben ein halbes Jahr nur gefeiert“,<br />
gesteht er lachend, „und ganz nebenbei habe<br />
ich durch die viele Presse noch zwei Cousins<br />
wiedergefunden.“<br />
Die Büchergilde gehört seit 2014 zum Sortiment<br />
der Bücherstube. Eine mit dem Logo der<br />
Buchgemeinschaft selbst dekorierte Lampe<br />
taucht die Bände in ein heimeliges Licht. „Mit<br />
der Büchergilde würde ich sehr gern noch mehr<br />
in die Öffentlichkeit, den Leuten diese schönen<br />
Bücher ans Herz legen.“ Darin liegt für Gunther<br />
Philler noch immer der Reiz seines Berufs: mit<br />
den Menschen zu tun haben und ihre Wünsche<br />
erfüllen. Vielleicht haben ihm das auch seine Eltern<br />
mitgegeben, die eine Konditorei und ein<br />
Café führten. „Eine Zeit lang wollte ich Kellner<br />
werden. <strong>Das</strong> hatte auch etwas mit Gastlichkeit<br />
zu tun, mit Menschen, denen man begegnet.“<br />
Journal<br />
19
BUCHHANDEL<br />
Die Büchergilde finden<br />
Sie jetzt auch …<br />
im Museum:<br />
Ab 2017 sind das Museum für<br />
Druckkunst Leipzig und die<br />
Büchergilde Kulturpartner. In<br />
diesem Rahmen werden gemeinsame<br />
Veranstaltungen<br />
entwickelt, wie die Buchpremiere<br />
des von Annika Siems<br />
illustrierten Krimiklassikers<br />
Der dritte Mann, während der<br />
auch Originale der Künstlerin<br />
ausgestellt werden. Im Museumsshop<br />
werden in jedem Quartal die Novitäten der Büchergilde präsentiert<br />
und an Mitglieder verkauft. Zusätzlich können Mitglieder bei Vorlage<br />
ihrer Büchergilde-Card das Museum besichtigen und zahlen dafür den reduzierten<br />
Eintrittspreis.<br />
<strong>Das</strong> Museum für Druckkunst wurde 1994 gegründet. Die Sammlung<br />
besteht aus Maschinen und Pressen, die nicht als stumme Zeugen ihrer<br />
Zeit präsentiert werden, sondern die Arbeitsmethoden in lebendiger<br />
Form praktisch vorführen. Ein Museum, das gleichzeitig eine Druckwerkstatt<br />
zum Anfassen und Mitmachen ist. Regelmäßige Ausstellungen,<br />
Workshops und Kreativseminare machen das Museum zu einem spannenden<br />
Ort für alle, die sich für Buch- und Druckkunst interessieren.<br />
Mehr Informationen unter www.druckkunst-museum.de.<br />
in Wasserburg:<br />
Die Altstadt von Wasserburg am Inn, etwa 50 Kilometer östlich von München,<br />
liegt idyllisch auf einer fast vollständig vom Inn umflossenen Halbinsel.<br />
In den schmalen Gassen ist auch die Wasserburger Bücherstube beheimatet.<br />
Mit Beginn dieses Quartals finden hier Mitglieder und alle, die<br />
es werden wollen, das Programm der Büchergilde. Buchhändler Matthias<br />
Lehmann und sein Team freuen sich auf bekannte und unbekannte Gesichter.<br />
Zur Feier schmückt sich die Bücherstube einige Zeit in Büchergilde-Optik.<br />
Eine Buchhandlung zum Wohlfühlen und allemal eine Reise wert.<br />
Mehr online unter www.wasserburger-buecherstube.de.<br />
Heike Guderjahn (Hrsg.) /<br />
Susanne Wurlitzer (Ill.)<br />
April, Sturm und andere Turbulenzen<br />
Ausgewählt, mit einer Vorbemerkung und Kurzbiografien der Schriftstellerinnen<br />
von Heike Guderjahn, mit 13 farbigen Illustrationen und einem aufklappbaren<br />
Panorama-Schutzumschlag von Susanne Wurlitzer, 208 Seiten<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | 167522<br />
20 Journal<br />
Ein Hoch auf das Buch<br />
Am 23. April ist Welttag des Buches<br />
Er ist vielen LeserInnen und BuchhändlerInnen<br />
ein besonders lieber Feiertag: der Welttag des<br />
Buches. Die ursprünglich katalanische Tradition,<br />
in Gedenken an den Heiligen Sant Jordi Frauen<br />
eine Rose und Männern ein Buch zu schenken,<br />
hat sich mittlerweile zu einem<br />
weltweit populären Anlass<br />
entwickelt, um die Freude<br />
am Lesen und am gedruckten<br />
Wort zu feiern.<br />
Nun fällt dieser Welttag<br />
in diesem Jahr auf einen<br />
Sonntag. Kein Problem<br />
für die Büchergilde-Partnerbuchhandlungen:<br />
Die Hanauer Buchhandlung<br />
am Freiheitsplatz zum Beispiel begeht den Tag<br />
ausgeruht am Montag und erwartet viele Klassen.<br />
Bei Literatur Moths in München bekommen<br />
alle KundInnen bereits am 22. April als<br />
„eine Art Liebesgabe“, so Regina Moths, eine<br />
Rose zum erworbenen Buch geschenkt.<br />
Bestens geeignet, um die Liebe zum guten<br />
und schönen Buch zu wecken, ist der Erzählungsband<br />
April, Sturm und Turbulenzen. Die<br />
Variationen über die Liebe von Schriftstellerinnen<br />
von Weltrang machen dem Anlass alle Ehre<br />
und bedienen Ihre Buchlust.
VOLAND & QUIST<br />
Schenken Sie nachhaltig: Mit dem Büchergilde-Geschenkjahr<br />
genießen Ihre Lieben ein volles Jahr lang Lesefreude in<br />
der Literaturgemeinschaft.<br />
Die Beschenkten können 1 Jahr alle<br />
Vorteile der Literaturgemeinschaft nutzen<br />
und aus unserem Programm frei einkaufen.*<br />
Dazu bekommen sie vier Quartale das<br />
Büchergilde-<strong>Magazin</strong> und lernen so die<br />
Büchergilde kennen.<br />
Sie erwerben das dazugehörige Geschenkguthaben<br />
in Höhe von mindestens € 30,-.<br />
Illustration: Christine Rösch<br />
Bestellung<br />
<strong>Das</strong> Büchergilde-Jahr gibt es direkt bei uns. Bitte wenden Sie<br />
sich an: service@buechergilde.de,Tel. (069) 27 39 08 - 90 oder<br />
an Ihre Büchergilde-Buchhandlung vor Ort. Ihnen wird das<br />
Büchergilde-Geschenkjahr selbstverständlich als Quartalskauf<br />
angerechnet.<br />
*Die oder der Beschenkte kann direkt bei uns bestellen oder in jeder Büchergilde-Buchhandlung<br />
vor Ort einkaufen – auch wenn das von Ihnen bereitgestellte<br />
Geschenkguthaben aufgebraucht ist. <strong>Das</strong> Büchergilde-Geschenkjahr endet<br />
automatisch nach 12 Monaten.<br />
Journal 21
Ian McEwan<br />
Nussschale<br />
Eine alte Geschichte neu erzählt – aus einer sehr verblüffenden<br />
Perspektive: der eines fast geburtsreifen<br />
Kindes im Mutterleib. Es wird Zeuge einer tödlichen<br />
Intrige. Seine Mutter Trudy wohnt zwar noch im Haus<br />
ihres Gatten John, eines Dichters und Verlegers. Wer<br />
dort jedoch ein und aus geht, ist Johns Bruder Claude,<br />
Bauunternehmer. Claude und Trudy haben einen<br />
Plan, den das Kind – schon gedreht und mit dem Ohr<br />
an der Bauchwand – mithören muss. Es kann gar nicht<br />
anders. Und es macht sich Sorgen, wo es da hineingerät,<br />
in wem es überhaupt steckt und wie es Teil eines<br />
Komplotts sein kann, wo es doch noch ganz unschuldig<br />
ist. Ian McEwan schreibt fesselnd, verstörend und<br />
philosophisch über List und Leidenschaft, Verrat und<br />
Mord. Und amüsant, denn das Baby hört ja auch alle<br />
Körpergeräusche, bekommt vom Wein etwas ab und<br />
hat Druck auf der Stirn, wenn Mutter und Liebhaber<br />
die Lust überkommt. Ein empfehlenswerter Perspektivwechsel.<br />
© Isolde Ohlbaum<br />
AUTOR<br />
Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London.<br />
1998 erhielt er für Amsterdam den Booker-Preis und 1999 den<br />
Shakespeare-Preis der Alfred Toepfer-Stiftung für das Gesamtwerk. Er<br />
ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts<br />
und der American Academy of Arts and Sciences.<br />
Aus dem Englischen von Bernhard Robben, geprägtes Leinen<br />
mit Schutzumschlag, 288 Seiten, Lesebändchen,<br />
Umschlaggestaltung von Isabel Schubert<br />
€ 18,95 (€ 22,– Ausgabe Diogenes Verlag) | SFR 21,50<br />
NR 169355<br />
Geprägtes Leinen<br />
22 Neuerscheinungen
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
Hamlet im Mutterleib<br />
Eine mehr als ungewöhnliche Perspektive hat der britische Romancier Ian McEwan für seinen neuesten<br />
Roman gewählt: Der Erzähler in Nussschale muss sich mit einem wahrhaft hamletschen Problem<br />
auseinandersetzen – als ungeborener Fötus.<br />
E<br />
igentlich fühlt sich der namenlose Ich-Erzähler im Mutterleib<br />
wohl: „Diese Geborgenheit sollte kein Gefängnis sein. Hier<br />
drinnen stehen mir Privileg und Luxus des Alleinseins zu.“ Allein<br />
seine Unfähigkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren, die er sehr<br />
deutlich wahrnimmt, stört den ungeborenen Helden in Ian McEwans<br />
17. Roman. Ein wenig altklug ist der Fötus, sehr viel wissender als die<br />
Erwachsenen, die er erlebt. Dieses Wissen bezieht er von den Radiosendungen<br />
und Podcasts, die seine Mutter hört, selbst alles andere als eine<br />
Intellektuelle. Den Vater des Kindes, einen idealistischen Dichter, hat<br />
sie in den Wind geschossen, um jetzt mit dessen plumpem Bruder zusammen<br />
zu sein. Dazu frönt sie trotz Schwangerschaft einem ausschweifenden<br />
Alkoholkonsum, sehr zur Freude des Fötus, der zu einem wahren<br />
Weinliebhaber heranwächst.<br />
Die Mutter und der unliebsame Onkel heißen nicht ohne Grund Trudy<br />
und Claude. Denn genau wie Gertrude und Claudius aus Hamlet planen<br />
auch sie ein heimtückisches Mordkomplott: Sie wollen den Vater des ungeborenen<br />
Kindes um die Ecke bringen. Trudy lebt in einem baufälligen,<br />
aber großen Herrschaftshaus im Zentrum Londons, das ihrem Noch-Ehemann<br />
gehört, der jetzt schnellstens aus dem Weg geschafft werden soll.<br />
Und so ist der Fötus zwischen willkommenem Weingenuss und unwillkommener<br />
Penetration durch den Onkel gezwungen, den Mordplänen<br />
des Paares beizuwohnen, ohne eingreifen zu können. Eine Interaktion mit<br />
der Außenwelt kann unmöglich stattfinden, die Sicht bleibt strikt subjektiv,<br />
und er, der Außenstehende mit Innensicht, ist handlungsunfähig.<br />
Nussschale ist ein klassisches Kammerspiel mit einer genau definierten<br />
Anzahl an Akteuren und einem Setting innerhalb der Villa oder – genau<br />
genommen – im Mutterleib. Trotzdem beschränkt sich der Roman<br />
nicht auf den geplanten Mord am Vater. Der Fötus, der so gebildet ist,<br />
als wäre er ein Oxford-Absolvent, stellt kluge Reflexionen über Politik,<br />
Gesellschaft und die derzeitige Lage in England und der ganzen Welt an.<br />
Er ist die moralische Instanz, die keiner bemerkt, und doch ist selbst er<br />
ungeachtet dieser Überlegenheit nicht vor seinen eigenen Instinkten<br />
gefeit. Trotz der mörderischen Absicht seiner Mutter und trotz ihres rücksichtslosen<br />
Verhaltens dem Fötus gegenüber kann er sich seiner bedingungslosen<br />
Liebe zu ihr nicht erwehren. Und so harrt er zwischen der<br />
Vergötterung der Person, die ihm das Leben schenken wird, und seinem<br />
Plan, sie irgendwie hinter Gitter zu bringen. Seine Geburt jedoch lässt<br />
auf sich warten. Sein oder Nichtsein? – Der Erzähler in Ian McEwans Geniestreich<br />
ist irgendwo dazwischen.<br />
„ Ein kluger, witziger und äußerst<br />
fesselnder Roman.“ — THE NEW YORK TIMES<br />
Isabella Caldart<br />
Macht allerhand Jux und Tollerei mit dem geschriebenen Wort,<br />
zum Beispiel auf novellieren.com.<br />
Neuerscheinungen<br />
23
Jane Gardam<br />
Letzte Freunde<br />
Aller guten Dinge sind drei: Nach Ein untadeliger<br />
Mann und Eine treue Frau (ebenfalls bei der Büchergilde<br />
erschienen) widmet Altmeisterin Jane Gardam den<br />
letzten Band ihrer Trilogie nun Terry Veneering. Der<br />
brilliante, witzige Staranwalt gilt in der Kolonialgesellschaft<br />
Hongkongs als Emporkömmling. Sein Vater<br />
soll Zirkusartist/russischer Spion gewesen sein, seine<br />
Mutter Kohlenhändlerin. Verneering bekommt die<br />
schönste Frau aus der reichsten Familie Hongkongs.<br />
Und doch ist er neidisch auf den untadeligen Edward<br />
Feathers. Denn auch Terry hatte sich in dessen treue<br />
Frau Betty verliebt (und sie sich in ihn). Aber auch<br />
vorher schon waren die beiden Juristen Erzfeinde.<br />
Wie also kommt es, dass sie nach einem Leben voller<br />
Abscheu plötzlich Nachbarn sind und miteinander<br />
Schach spielen? Jane Gardam erzählt auf ihre anrührende<br />
und doch lächelnd-böse Art von einer späten<br />
Freundschaft. Ein krönender Abschluss der Geschichte<br />
dreier Leben.<br />
© Victoria Salmon<br />
AUTORIN<br />
Jane Gardam wurde 1928 in North Yorkshire geboren und lebt<br />
heute in East Kent. Für ihr viel bewundertes schriftstellerisches<br />
Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Ihr deutsches Publikum<br />
hat sie spät, aber im Sturm erobert.<br />
ÜBERSETZERIN<br />
Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und<br />
Japanologie. Sie übersetzte unter anderem Jonathan Safran Foer,<br />
Jasper Fforde und Nick Hornby. 2016 erschien ihr erster Roman Der<br />
Pfau. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für Übersetzungen,<br />
2011 den für Literatur.<br />
Aus dem Englischen von Isabel Bogdan, geprägtes Leinen mit<br />
Schutzumschlag, 240 Seiten, Lesebändchen, Umschlaggestaltung<br />
von Katja Holst<br />
€ 18,95 (€ 22,00 Ausgabe Carl Hanser Verlag) | SFR 21,50<br />
NR 16938X<br />
Geprägtes Leinen<br />
24 Neuerscheinungen
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
Dickens im 20. Jahrhundert<br />
Der dritte Band der Old-Filth-Trilogie ist da! Längst haben sie Kultstatus, die Romane um Sir Edward<br />
Feathers, der, so Gardam, inzwischen zu ihrem Alter Ego geworden ist und es dieses Jahr als 25 waagerecht<br />
in das Kreuzworträtsel des Times Literary Supplement geschafft hat.<br />
Wer die vorherigen Romane der Trilogie gelesen hat – Ein<br />
untadeliger Mann und Eine treue Frau – wird sich ohnehin<br />
auf den neuen Band stürzen. Wer diese beiden noch nicht<br />
kennt, hat hier die Gelegenheit einzusteigen und hat noch ein außergewöhnliches<br />
Leseerlebnis vor sich.<br />
Im neuen Band geht es um Terry Veneering – den großen und zutiefst<br />
gehassten Widersacher des untadeligen Protagonisten Edward<br />
Feathers, und: heimlich und ein Leben lang leidenschaftlich geliebt von<br />
Feathers’ Frau Betty. Er ist eine schillernde Figur. Geheimnisvoll sein<br />
Charakter, geheimnisumwoben seine Herkunft, ein Lebenskünstler, erfolgreich<br />
und Mittelpunkt jeder Abendgesellschaft.<br />
Wo die ersten beiden Bände in die britische Kolonialzeit und das Leben<br />
der Radj-Waisen eingebettet waren, bilden nun die Zeit des Zweiten<br />
Weltkriegs und die Nachkriegsjahre in Großbritannien den historischen<br />
Hintergrund der Geschichte. Dem Upper-Class-Milieu von Edward und<br />
Betty wird eine Welt von Dickens’scher Düsternis gegenübergestellt.<br />
Hier wächst Terry auf, arm, verängstigt, Mutter Kohlenhändlerin, Vater<br />
wortkarger russischer Zirkusakrobat. Doch das Schicksal meinte es gut<br />
mit ihm, als er in letzter Sekunde aus Heimweh von einem Schiff, der<br />
City of Benares, floh, das ihn zusammen mit Hunderten anderer Kinder<br />
Richtung Kanada vor den deutschen Bombenangriffen in Sicherheit<br />
bringen sollte – torpediert wurde und sank. Und dies wird nicht die letzte<br />
glückliche Fügung im Leben Terrys sein.<br />
Gardam wäre natürlich nicht Gardam, erzählte sie uns nur chronologisch<br />
die Lebensgeschichte des späteren Staranwalts. Vielmehr sind zu<br />
Beginn des Romans sämtliche Protagonisten bereits tot. Nur Dulcie und<br />
Fiscal Smith, zwei Randfiguren aus den ersten Bänden, sind noch übrig<br />
– die letzten Freunde.<br />
In ebenso kunstvollen wie plausiblen Rückblenden werden all ihre<br />
Lebenswege verwoben, und dabei erreichen die Charaktere die Glaubwürdigkeit<br />
und Tiefe echter Zeitgenossen. Und das ist auch der große<br />
Spaß- und Spannungsmoment in Gardams Romanen: dass der Perspektivenwechsel<br />
schon bekannte Figuren und Szenen in einem völlig neuen<br />
Licht erscheinen lässt. <strong>Das</strong>s sie nichts erklärt, nur beschreibt und sich aus<br />
den Beschreibungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln eine höchst<br />
komplexe Dreiecksbeziehung zusammensetzt, eine Geschichte um verpasste<br />
Liebe, Abgründe, Niederlagen und Lebenslügen, in der auch die<br />
Beteiligten nie die ganze Wahrheit kannten. Darum lesen wir in Letzte<br />
Freunde nicht nur, was Terry Veneering überhaupt zu Terry Veneering<br />
machte oder warum er mit der schönsten Frau Hongkongs – unglücklich<br />
– verheiratet war. Sondern auch Betty und Edward Feathers bekommen<br />
noch einmal ganz neue Seiten.<br />
Die Unverblümtheit, mit der Gardam erzählt, ihr staubtrockener Witz<br />
und die große Menschenliebe, die allenthalben zu spüren ist – und ja,<br />
auch eine gewisse Weisheit – verschaffen auch diesem Roman diese<br />
ganz besondere Aura, die schon die Vorgänger-Bände ausstrahlten. Die<br />
Trilogie kann man als Alterswerk bezeichnen. Old Filth erschien 2004,<br />
der letzte Band Last Friends wurde 2013 publiziert, da war die Autorin 85.<br />
Last Friends stand gar auf der Shortlist für den Folio Prize 2013. Doch Alterswerk<br />
hin oder her – wie frisch Gardam von der Liebe und dem Leben<br />
zu schreiben weiß, das soll ihr erst mal einer nachmachen.<br />
„Doppelbödig, fesselnd, witzig, böse,<br />
anrührend. So kann nur eine uralte<br />
Britin schreiben.“ — DIE ZEIT<br />
Corinna Huffman<br />
Programmleiterin bei der Büchergilde Gutenberg.<br />
Neuerscheinungen<br />
25
Henning Mankell<br />
Die schwedischen Gummistiefel<br />
Von wegen Ruhestand ... Nach einem Kunstfehler zog<br />
der Ex-Chirurg Fredrik Welin auf eine einsame Insel der<br />
schwedischen Schären. Doch dann, mit fast 70, muss<br />
er quasi neu anfangen: Als sein Haus bis auf die Grundmauern<br />
abbrennt, bleiben ihm noch ein Wohnwagen,<br />
ein Zelt, ein Boot und zwei ungleiche Gummistiefel.<br />
Die Polizei verdächtigt ihn zunächst, das Feuer selbst<br />
gelegt zu haben. Doch so einfach ist die Sache nicht<br />
... Denn während Welin versucht, seine schwangere<br />
Tochter in Paris aus der Untersuchungshaft zu handeln,<br />
brennt auf der Insel das nächste Haus. Henning Mankells<br />
letzter Roman ist spannend von Anfang bis Ende<br />
– und sehr persönlich. Es geht um Nähe im Angesicht<br />
von Alter, Einsamkeit und Tod. Und Fragen wie: Was<br />
weiß ich wirklich über mich und die, die mir nahestehen?<br />
Wo hört das Gute auf und fängt das Böse an? Die<br />
Atmsphöre der Inselwelt spielt dabei eine entscheidende<br />
Rolle. Sie hält einen gefangen, weit über das<br />
Ende des Buches hinaus.<br />
© Lina Ikse Bergman<br />
AUTOR<br />
Henning Mankell, geboren 1948 in Härjedalen, Schweden,<br />
lebte als Theaterregisseur und Autor in Schweden und in Maputo<br />
(Mosambik). Seine Romane um Kommissar Wallander sind<br />
internationale Bestseller, unter anderem Die fünfte Frau (1998) und<br />
Mittsommermord (2000). In seinem letzten und sehr persönlichen<br />
Buch Treibsand. Was es heißt, ein Mensch zu sein setzt er sich mit<br />
seiner Krebserkrankung auseinander, der er am 5. Oktober 2015<br />
erlegen ist. 2016 ist mit Die schwedischen Gummistiefel sein letzter<br />
großer Roman erschienen.<br />
ÜBERSETZERIN<br />
Verena Reichel, 1945 geboren, wurde für ihre Übersetzungen<br />
mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2008 mit dem Johann-<br />
Heinrich-Voß-Preis.<br />
Aus dem Schwedischen von Verena Reichel, geprägtes Leinen mit<br />
Schutzumschlag, Lesebändchen, farbiges Vorsatzpapier, 480 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />
€ 21,95 (€ 26,00 Ausgabe Zsolnay Verlag) | SFR 24,90<br />
NR 169312<br />
Geprägtes Leinen<br />
26 Neuerscheinungen
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
Vier Übernachtungen und<br />
mehr als ein Todesfall<br />
Mankells letzter Roman erzählt von dem fast 70-jährigen Fredrik Welin, der dem Ende<br />
des Lebens näher ist als seinem Anfang – und dennoch lebendiger als wir alle.<br />
Fredrik Welin wacht eines Morgens umgeben von Rauch und<br />
Feuer auf. Sein Haus brennt. Auf einer kleinen Insel abseits des<br />
schwedischen Festlands und kaum besiedelt verliert Welin auf<br />
einen Schlag alles, was er besitzt. Übrig bleibt nur ein Schuhspanner.<br />
Bekanntlich kursieren in kleinen Orten Gerüchte schneller als ein Lauffeuer.<br />
Und so weiß Welins Postbote Jansson noch vor ihm, dass die Polizei<br />
ihn, Welin, als Brandstifter verdächtigt, und Jansson gibt sich auch keine<br />
Mühe, damit hinter dem Berg zu halten – oder hinter dem Fjord.<br />
Welin, am Boden zerstört, tut das, was ein Mann tun muss: Er bestellt<br />
sich neue Gummistiefel. Denn seine sind verbrannt, und wie soll<br />
ein Mann ein Mann sein, wenn er keine Stiefel hat. Die Journalistin Lisa<br />
Modin wittert einen Lokalskandal und nimmt sich des Falls an. Sie interviewt<br />
Welin, und die beiden kommen sich auf eigenartige Art näher.<br />
Was wie ein Krimi beginnt – und wer denkt bei Mankell nicht zuerst<br />
an Wallander und Kriminalliteratur –, entwickelt sich zu einem Sozialdrama,<br />
einer Tragikomödie und einer Lektion über das Leben jenseits der<br />
urbanen und pulsierenden Großstadtmentalität.<br />
Einen Tag nach dem Feuer erscheint Welins Tochter Louise, mit der<br />
er nur wenig Kontakt hat, da er von ihrer Existenz erst sehr spät erfahren<br />
hatte. Louise ist schwanger und braucht Geld. Er glaubt, dass sie sich als<br />
Prostituierte verdingt, und vermutet, ein Freier könne der Vater sein.<br />
Etwas harmloser, aber kaum weniger ernüchternd ist die Realität: Sie<br />
ist eine Taschendiebin. Und offensichtlich keine besonders gute, denn<br />
eines Tages kommt ein Anruf von ihr aus Paris: Sie wurde verhaftet und<br />
sitzt im Gefängnis. Immer noch ohne seine Gummistiefel macht sich der<br />
Vater auf den Weg und sorgt für die Entlassung der Tochter. Lisa Modin<br />
reist ihm hinterher. Nach einer vorangegangen Übernachtung in Schweden<br />
verbringen die beiden abermals die Nacht zusammen, ohne dass<br />
auch nur eine Berührung stattfindet. Nicht, dass Welin das nicht gewollt<br />
hätte, aber die Journalistin bleibt so stur wie undurchschaubar. Und das<br />
noch zwei weitere Male. Doch der Mann gibt nicht auf.<br />
In Welins kleinem Heimatörtchen kehrt ebenfalls keine Ruhe ein; erst<br />
stirbt der Ladenbesitzer Nordin – bevor Welin seine Stiefel bekommt! –<br />
und dann eine Nachbarin, die alte Orlovski. Welin sieht sich umgeben von<br />
Toten und beginnt, über sein eigenes Leben zu reflektieren, über die Beziehung<br />
zu seiner Tochter und natürlich über sein Verhältnis zu Lisa Modin.<br />
Auch wenn wir vielleicht nie erfahren werden, ob Welin seine Stiefel<br />
erhält, lernen wir doch Fredric Welin in all seinen Facetten kennen, seine<br />
Vergangenheit und Gegenwart, wie er sich seine, wie er befürchtet,<br />
nur noch sehr kurze Zukunft vorstellt. Mankell malt in Die schwedischen<br />
Gummistiefel das Bild eines Manns mit so viel Tiefe, wie es nur in wenigen<br />
Romanen gelingt. Womöglich ist er auch das Alter Ego des Autors,<br />
der sich am Ende gerne auf eine Insel zurückgezogen hätte, der aber das<br />
Abenteuer nie loslassen<br />
konnte.<br />
„Der Roman entwirft<br />
ein bewegendes Porträt<br />
eines älteren Mannes und<br />
entführt uns in die Abgründe<br />
der menschlichen<br />
Seele. Mankell erzählt<br />
eine spannende und<br />
zugleich philosophische<br />
Geschichte von geradezu<br />
existenialistischem Ausmaß.“<br />
— RBB KULTURRADIO<br />
Andrea Baron<br />
Lektorin bei Beltz & Gelberg<br />
Neuerscheinungen<br />
27
Lew Tolstoi<br />
Auferstehung<br />
Tolstois drittes Meisterwerk in der Neuübersetzung:<br />
Auferstehung erzählt die Geschichte zweier Menschen,<br />
die ihr eigenes Leben einsetzen, um dadurch etwas<br />
Gutes zu tun. Fürst Nechljudow verführte einst die junge<br />
Maslowa. Als Geschworener trifft er sie wieder; Maslowa<br />
sitzt als Prostituierte auf der Anklagebank. Und<br />
Nechljudow erkennt nicht nur die Unvollkommmenheit<br />
des Rechtssystems, sondern auch, dass er schuld<br />
ist an ihrer elendigen Lage. Daher bietet er ihr die Ehe<br />
an. Doch Maslowa lehnt ab, obwohl sie den Fürsten<br />
liebt. Denn sie will den politischen Gefangenen Simonson<br />
heiraten. Nechljudow folgt Maslowa daraufhin<br />
nach Sibirien in die Verbannung. <strong>Das</strong> Spätwerk Tolstois<br />
ist eine leidenschaftliche moralische und politische<br />
Anklage. Es erregte bei seinem Erscheinen 1899 großes<br />
Aufsehen, denn in diesem erschütternden, eher<br />
wenig bekannten Vermächtnis des alten Meisters ist<br />
die „gute“ Gesellschaft die Wurzel allen Übels.<br />
AUTOR<br />
Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, wurde 1828 auf dem Gut Jasnaja<br />
Poljana geboren, wo er, mit der Unterbrechung durch lange Reisen,<br />
sein ganzes Leben verbrachte. Er starb 1910 auf der Bahnstation<br />
Astapovo und wurde auf Jasnaja Poljana beigesetzt. Sein Werk<br />
umfasst Romane, Erzählungen, Theaterstücke und philosophische<br />
Schriften. Die beiden großen Romane Krieg und Frieden (1868)<br />
und Anna Karenina (1877) brachten ihm Weltruhm.<br />
ÜBERSETZERIN<br />
Barbara Conrad, geboren 1937, arbeitet als Slawistin in Heidelberg.<br />
Sie übersetzte Werke unter anderem von Tschechow und<br />
Pasternak und schrieb Kommentare zu Ausgaben von Tolstoi und<br />
Gogol. Für ihre Neuübersetzung von Krieg und Frieden wurde sie<br />
2011 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse geehrt.<br />
Neuübersetzung<br />
Aus dem Russischen übersetzt und kommentiert von Barbara<br />
Conrad, bedrucktes Leinen, Dünndruckpapier, Lesebändchen,<br />
720 Seiten, farbiges Vorsatzpapier, Umschlaggestaltung von<br />
Wolfgang Schaper<br />
€ 32,00 (€ 38,00 Ausgabe Carl Hanser Verlag) | SFR 36,00<br />
NR 169096<br />
Farbiges Vorsatzpapier<br />
28 Neuerscheinungen
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
Der letzte große Roman<br />
von Lew Tolstoi<br />
„<strong>Das</strong> Großartige an dem Buch ist die Kombination: Es ist total modern,<br />
weil es praktisch dokumentarische Literatur ist. ... Gleichzeitig ist es<br />
ein Gesellschaftspanorama von einem größenwahnsinnigen Mann, der<br />
das Eigentum abschaffen will, die Kirche abschaffen will, den Staat<br />
abschaffen will, und das alles mit dem Mittel des Romans zu erreichen<br />
versucht.“ — VOLKER WEIDERMANN, ZDF „DAS LITERARISCHE QUARTETT“<br />
Fürst Dimitri Iwanowitsch Nechljudow ist ein geachtetes Mitglied<br />
der gehobenen russischen Gesellschaft und lebt standesgemäß<br />
von den Erträgen seiner Güter. Gerade hat er Toilette<br />
gemacht und sich angekleidet, als ihm seine Haushälterin einen Brief<br />
überreicht, der ihn an einen Gerichtstermin erinnert: Er ist als Schöffe<br />
zu einem Prozess geladen, in dem es um Diebstahl und Mord geht. Die<br />
Hauptangeklagte ist Katjuscha Maslowa. Sie soll zusammen mit anderen<br />
einen Kaufmann vergiftet haben, um sich zu bereichern. Im Verlauf<br />
der Verhandlung stellt Nechljudow fest: Die Maslowa ist jenes Mädchen,<br />
das er vor einigen Jahren verführte und mit 100 Rubel abgefunden hat.<br />
In der von Lew Tolstoi akribisch geschilderten Gerichtsverhandlung wird<br />
die Maslowa des Mordes für schuldig befunden. Zwar stellt sich unmittelbar<br />
nach der Verhandlung heraus, dass das Urteil auf einem Verfahrensfehler<br />
beruht, aber es kann so schnell nicht revidiert werden. Zusammen<br />
mit anderen verurteilten Frauen und Männern wird die Maslowa in<br />
die Verbannung geschickt.<br />
Nechljudow gibt sich der Maslowa zu erkennen und verspricht ihr<br />
jegliche Hilfe bis hin zur Heirat. Die Maslowa aber ist vom Erscheinen<br />
des Fürsten entsetzt. Sie hatte mit diesem Kapitel innerlich abgeschlossen<br />
und lehnt ihn ab. Die Wandlung Nechljudows wird in den besseren<br />
Kreisen der Stadt natürlich wahrgenommen, man hält sie aber für einen<br />
Spleen. Doch dem Fürsten ist es ernst. Er setzt in St. Petersburg alle Hebel<br />
in Bewegung, um das Fehlurteil aufheben zu lassen, und erfährt dabei<br />
viel über die Dehnbarkeit des Begriffs Gerechtigkeit.<br />
Später verwirklicht der Fürst seine persönliche Bodenreform und<br />
übergibt den Bauern fast alle seiner Ländereien. Denn so ganz ohne Einkommen<br />
kann selbst ein dem verschwenderischen Leben der russischen<br />
Oberschicht Entsagender nicht leben. Schließlich kostet auch die Begleitung<br />
einer Verurteilten nach Sibirien Geld. <strong>Das</strong> Interesse des Fürsten<br />
richtet sich zunehmend auf die politischen Gefangenen, weil er nur dort<br />
adäquate Gesprächspartner findet. Es zeigt sich aber auch hier wieder<br />
das Feudalsystem: Die politischen Gefangenen werden nicht so rigoros<br />
behandelt wie die anderen Delinquenten. In Diskussionen mit den Politischen<br />
muss Nechljudow feststellen, dass deren Rigorisität einerseits<br />
und sein Humanismus andererseits unvereinbar sind.<br />
Schon früh hatte die Maslowa dem Fürsten gesagt, dass sie ihn auf<br />
keinen Fall heiraten werde. Sie hatte beschlossen, bindungslos zu leben,<br />
doch das Leben im Gefängnis verlieh ihr neuen Lebensmut. Dort erfährt<br />
sie jene Solidarität, die sie nach ihrer Vergewaltigung erwartet hatte. Eigentlich<br />
will sie nie wieder mit einem Mann zusammen sein, aber unter<br />
den Politischen findet sie einen Mann, den sie als ihrer würdig erachtet.<br />
Als Nechljudow das erkennt, zieht er sich zurück.<br />
Ulrich Schmidt<br />
Seit er das Internat verlassen hat, kann er die Finger nicht von Büchern lassen.<br />
Neuerscheinungen<br />
29
Pedro Rosa Mendes<br />
Die Pilgerfahrt des Enmanuel<br />
Jhesus<br />
Osttimor, 1999: Ein norwegischer Bischof sucht<br />
den Architekten Alor. Der Javanese verschwand in<br />
den Unruhen des Unabhängigkeitskrieges spurlos.<br />
Die Suche nach ihm ist auch eine nach Identität,<br />
Gedächtnis und Zugehörigkeit. Wer sich an Alor<br />
erinnert, manipuliert die Vergangenheit, um die<br />
Zukunft zu lenken: Völkermörder und Freiheitskämpfer,<br />
Priester und Heiler, Ahnengeister und sündige<br />
Liebhaber, Kollaborateure und Abtrünnige – sie alle<br />
kommen zu Wort. Mendes’ literarische Reportage<br />
umreißt 500 Jahre Unterwerfung und Widerstand,<br />
nach denen sich seit dem Rückzug der portugiesischen<br />
Kolonialherren 1974 Militär, Milizen und<br />
Unabhängigkeitskämpfer in einem unerbitterlichen<br />
Krieg gegenüberstehen. Herausfordernd, verstörend<br />
und trotz allem poetisch: Diese Pilgerfahrt ist<br />
eine Reise, auf die man gehen, von der man lesen<br />
sollte.<br />
© Ekko von Schwichow<br />
AUTOR<br />
Pedro Rosa Mendes, geboren 1968, arbeitet als Journalist und<br />
Schriftsteller. Bekannt wurde er mit Reportagen aus Angola, Ruanda,<br />
Zaire, Afghanistan und Jugoslawien, wo er als Kriegsberichterstatter<br />
tätig war. Auf Deutsch erschien 2001 sein Buch Tigerbucht,<br />
von der Presse unter anderem als „brillantes literarisches<br />
Erstlingswerk“ (NZZ) gefeiert.<br />
Erstmals auf Deutsch<br />
HERAUSGEBER<br />
Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren und in Kenia aufgewachsen,<br />
ist einer der renommiertesten deutschen Autoren. Seit 2008 gibt<br />
Trojanow bei der Büchergilde die Reihe Weltlese – Lesereisen ins<br />
Unbekannte heraus.<br />
ÜBERSETZER<br />
Kurt Scharf, geboren 1940, studierte Rechtswissenschaften in<br />
Berlin und war im Goethe-Institut tätig, unter anderem in Teheran,<br />
Porto Alegre und Lissabon. Er ist Übersetzer und Herausgeber<br />
von Lyrik und Prosa aus dem Portugiesischen, Spanischen und<br />
Persischen.<br />
Aus dem Portugiesischen von Kurt Scharf, geprägter fester Einband<br />
mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 464 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 169177<br />
30 Neuerscheinungen
WELTLESE<br />
Entdeckungsreise durch die<br />
jüngste Demokratie der Welt<br />
Auszug aus dem fünften Kapitel. Es berichtet Matarufa, ein Veteran der timorischen Widerstandsbewegung.<br />
Gemeinsam mit dem verschwundenen Architekten Alor plante er dessen<br />
Expeditionsreise ins Innere Osttimors, die Suche nach dem „timorischen Haus“.<br />
An der Kirche von Baguia hing ein Hund – tot. Ein Strick war an<br />
den Beinen des Tiers befestigt, dessen anderes Ende an den<br />
Klöppel der Glocke gebunden war. Die Tötung des Hundes<br />
war kurz vor unserer Ankunft in dem Städtchen erfolgt. Ein paar Minuten<br />
früher, und man hätte uns die Ehre erwiesen, uns zur Zeremonie einzuladen,<br />
vielleicht sogar, den ersten Schlag auszuführen. Ich sah auf dem<br />
Hof Leute, die noch vom Blut des Köters verschmierte Knüppel mit sich<br />
führten, sie waren sehr erregt, ihre Aufmerksamkeit war ganz auf die<br />
Runde von Frauen gerichtet, die Tebedais aufführten, sehr anmutige, bei<br />
uns heimische Tänze.<br />
Am Kalkputz der Fassade floss ein dunkler, blutiger Strich hinab, von<br />
einem sternförmigen Fleck aus, der mit Hirnmasse und Haaren besprenkelt<br />
war. Es war die Stelle, an der das Pendel des toten Hundes gegen<br />
die Wand schlug, wenn einer der Jungen auf dem Dach der Kirche, unter<br />
dem Geschrei und Getobe der unten stehenden Männer, auf den Strick<br />
einschlug, um zu sehen, wie sich der Kadaver bewegte und das Leben<br />
wiedergewann, das ihm genommen worden war, und sie riefen das<br />
arme, nun namenlose Tier:<br />
»Asu! Asu! Wach auf, asu!« Aber der Hund erwachte nicht. Aus seinem<br />
totenstarren Körper rann lediglich ein roter Speichel und tropfte<br />
von der Schnauze auf den Boden, wo sich ein glänzendes Fleckchen<br />
Schleim bildete. Alor schien keiner dieser Bräuche zu verstören. Er erkundigte<br />
sich ganz unbefangen: »Was ist das da?« Und mit der gleichen<br />
Selbstverständlichkeit erläuterte Sixto in einem oberlehrerhaften Ton:<br />
»<strong>Das</strong> ist ein Kirchturm, mein Herr.«<br />
»Ich weiß ... Warum haben sie den Hund totgeschlagen?«<br />
»Sie haben ihn nicht totgeschlagen. <strong>Das</strong> ist eine Sitte, mein Herr.«<br />
»Eine Sitte?«<br />
»<strong>Das</strong> ist bei uns Brauch.«<br />
» Ein timorischer oder ein katholischer?«<br />
So weit reichten Sixtos Kenntnisse nicht, sodass er, statt zu antworten,<br />
bloß wiederholte:<br />
»<strong>Das</strong> ist eine Sitte, mein Herr.«<br />
Und er schaute verzückt auf den Hund.<br />
»<strong>Das</strong> ist eine berechtigte Frage«, sagte Pater Rosário, der in seiner eigentümlichen<br />
Gestalt neben uns auftauchte: ein vierkantiges, fast strenges<br />
Gesicht mit zwei Narben, beherrscht von der Klappe, die das rechte Auge<br />
bedeckte, ein langer Hals über einem breiten Brustkorb und lange,<br />
schwielige Hände, was unter Priestern eher selten ist. Dichtes Silberhaar.<br />
Rosário sprach mit einem fremdartigen hispano-amerikanischen<br />
Akzent, den er in den Jahren seines Theologiestudiums auf den Philippinen<br />
erworben hatte, einem Akzent, der Alors Interesse erregte. Mich<br />
umarmte der Pater. Sixto streckte er die Hand zum Kuss entgegen. Alor<br />
begrüßte er mit dem Segen, wobei er die rechte Hand bis zum Gesicht<br />
hochhob. Ich bemerkte, dass Alor ein Blutfleck auf Rosários Hemdsärmel<br />
aufgefallen war. […]<br />
Neuerscheinungen<br />
31
Arnold Stadler<br />
Rauschzeit<br />
Die Zeit heilt alle Wunden? Von wegen. Bei Alain<br />
und Mausi sind das Leben und die Liebe in die Jahre<br />
gekommen. Nach 15 Jahren Ehe gibt’s statt Leidenschaft<br />
Opernbesuche und gutes Essen. An einem<br />
Sommertag reißen alte Wunden endgültig wieder<br />
auf: Alains und Mausis gute Freundin Elfi stirbt – wie<br />
die beiden war auch sie Teil der WG aus Studententagen.<br />
Dort wohnten außerdem: Justus, Inge, Toby<br />
und Babette. Gemeinsam verbrachten sie 1983 einen<br />
Sommer der Liebe am französischen Atlantik. Doch<br />
als dieser Sommer endete, hinterließ er Lücken – und<br />
eben Wunden. Denn Babette, Alains große Liebe,<br />
brannte mit Toby durch – auf Nimmerwiedersehen.<br />
Und Mausi nahm ihre Stelle ein. Während Alain und<br />
Mausi im Jetzt noch mit Elfis Tod und ihrem Gewissen<br />
hadern, kommt das Glück vielleicht doch noch um die<br />
Ecke: Alain trifft Babette wieder. Und Mausi verliebt<br />
sich in einen blonden Dänen. Stadler setzt der Liebe,<br />
der Sehnsucht und der Erinnerung hier ein verzweifelt-traurig-komisches<br />
Denkmal.<br />
© Isolde Ohlbaum<br />
AUTOR<br />
Arnold Stadler wurde 1954 in Meßkirch geboren. Er studierte<br />
Theologie und Literaturwissenschaft. Stadler erhielt zahlreiche bedeutende<br />
Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis.<br />
Geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, 552 Seiten, Lesebändchen,<br />
Umschlaggestaltung von Katrin Stangl<br />
€ 21,95 (€ 26,00 Ausgabe S. Fischer Verlag) | SFR 24,90<br />
NR 169304<br />
Geprägtes Leinen<br />
32 Neuerscheinungen
DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
„Die Liebe ist eine blöde Kuh.“<br />
Dieser Meinung ist zumindest Alain, einer der Protagonisten in Arnold Stadlers neuestem Roman<br />
Rauschzeit. So viel sei verraten: Alain wird sie ändern, seine Meinung. Bis dahin ist es ein langer Weg<br />
aus Erinnerungen an vergangene Rauschzeiten und Vorfreude auf die, die hoffentlich noch folgen.<br />
Zugegeben: Stadler macht es einem nicht leicht. Wenig konkrete<br />
Handlung, verpackt in Wiederholungen und Gedankenfetzen,<br />
aufgeteilt auf die Ich-Perspektive Alains und die Sicht<br />
seiner Frau Mausi, die in der 3. Person erzählt ist. Aber je mehr man sich<br />
einlullen lässt in diese Spirale aus Vergangenem und Gegenwärtigem,<br />
aus Lust und Hoffen, desto deutlicher wird: <strong>Das</strong> hier hat Methode. Der<br />
Hobby-Analytiker erkennt Muster.<br />
„Wenig konkrete Handlung“ spiegelt das Leben von Alain und Mausi<br />
wieder. Sie sind jetzt 40, der Alltag plätschert so vor sich hin. Sie zweifeln<br />
an ihrer Ehe, aneinander und an<br />
sich selbst. Stadler schafft es, den<br />
drögen Beziehungstrott so plastisch<br />
„Verspielt, prall voll mit Beobachtungen,<br />
die den Zeitgeist unterminieren.<br />
<strong>Das</strong> Buch ist melancholisch,<br />
von hintergründigem Humor<br />
und kein bisschen zynisch.“<br />
— WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG<br />
zu beschreiben, dass man geneigt<br />
ist, seinen eigenen Partner anders<br />
zu betrachten. Unheimlich. Die „Wiederholungen<br />
und Gedankenfetzen“<br />
fordern den Leser heraus, am Ball<br />
zu bleiben. Hab ich das nicht schon<br />
gelesen? Viermal mindestens! Aber:<br />
Alain hat Tourette (seine besondere<br />
Ausprägung ist das Reimen), gegen<br />
Wiederholungen kann er sich gar<br />
nicht wehren. Und Gedankenfetzen,<br />
die unaufhörlich kreisen, haben es<br />
nun mal an sich, immer wieder vorbeizukommen. <strong>Das</strong> fällt nur stärker<br />
auf, wenn man es geschrieben sieht. Die „Spirale aus Vergangenem, Lust<br />
und Hoffen“ bringt mit jeder weiteren Drehung die ganze Tragik hinter<br />
Alains und Mausis Geschichte ans Licht.<br />
<strong>Das</strong> Paar ist der Rest einer Studenten-Clique (Alain, Mausi, Inge, Justus,<br />
Norbert, Tobi, Elfi und Babette), die im Sommer 1983 an der französischen<br />
Atlantikküste die Zeit ihres Lebens hatte. Bis Alains große Liebe<br />
Babette mit Mausis Quasi-Freund Tobi abhaut. Und Alain und Mausi<br />
zueinanderfinden, einander retten oder stützen, mangels des eigentlichen<br />
Objekts der Begierde. 20 Jahre später sind Inge und Justus Spießer<br />
geworden, Mausis große Liebe Norbert ist tot und Elfi jetzt auch. Ganz<br />
frisch, ganz jung. Zu jung. Und so wird Mausi nie Gelegenheit haben zur<br />
Aussprache mit Elfi, wegen deren Affäre mit Alain.<br />
Als Ersatz kündigt Mausi ihrem Mann eine „vegetarische Zeit“ an, bar<br />
aller körperlichen Fleischeslust. Wobei, so ganz stimmt das nicht, nur<br />
eben miteinander schlafen die beiden nicht. Die Lust jedoch ist ungebremst.<br />
Vor allem, als Alain auf einem Kongress fern der Heimat in Köln<br />
seine (immer noch) geliebte Babette wiedertrifft. Und Mausi daheim<br />
in Berlin in der Oper einen jungen<br />
Dänen kennenlernt, der sie überaus<br />
stark an Norbert erinnert und dadurch<br />
sehr entzückt. Statt zur Beerdigung<br />
von Elfi zu gehen, geben sich<br />
Alain und Mausi ganz der nächsten<br />
Rauschzeit hin, als würden sie ihrer<br />
verstorbenen Freundin gedenken,<br />
deren Nachname auch Rauschzeit<br />
lautete und die diesem ihrerseits alle<br />
Ehre gemacht hatte.<br />
Nach so viel zähem Leid, das das<br />
Paar mit sich herumträgt, wünscht<br />
man den beiden Hauptpersonen<br />
Erlösung. In dieser neuen Konstellation<br />
ist die Liebe nämlich keine blöde Kuh mehr, sondern sie gehört zu<br />
den „Tuwörtern“. Wer durchhält, kann am Schluss aufatmen und klappt<br />
diskret das Buch zu. Nach diesem Seelenstriptease haben sich Alain und<br />
Mausi wahrlich ein bisschen Rauschzeit verdient.<br />
Karen Kleser<br />
Die Texterin/Redakteurin mag an Büchern, dass man in ihnen so vollkommen<br />
versinken kann. Sie sind ihre Auszeit, Inspiration, Wissensquelle ...<br />
Neuerscheinungen<br />
33
Reinhard Kaiser-Mühlecker<br />
Fremde Seele, dunkler Wald<br />
Zwei Brüder wollen ihre enge Welt verlassen, jeder<br />
auf seine Weise. Alexander kehrt dem Dorf in Österreich<br />
den Rücken zu, um zu studieren, und absolviert<br />
als Soldat einen Auslandseinsatz nach dem anderen.<br />
Nach Hause kommt er selten. Hier hält sein 15 Jahre<br />
jüngerer Bruder Jakob die Stellung. Er führt den Hof<br />
der Familie, versucht ihn zusammenzuhalten, während<br />
der Vater mit immer neuen Geschäftsideen ankommt,<br />
und ihr Land Stück für Stück kleiner wird. Als<br />
der Großvater stirbt, sind alle gespannt, wen die Großmutter<br />
zum Erben macht. Doch es passiert – nichts.<br />
Erst mal. Denn dann geschieht etwas Tragisches. Und<br />
Jakob muss sich neben Verpflichtungen und Gerede<br />
nun auch noch mit Schuldgefühlen herumschlagen.<br />
Reinhard Kaiser-Mühlecker erzählt bedrückend und<br />
mit biblischer Wucht von Familientragödien und Befreiungsversuchen.<br />
© Jürgen Bauer<br />
AUTOR<br />
Reinhard Kaiser-Mühlecker, geboren 1982, studierte Landwirtschaft,<br />
Geschichte und Internationale Entwicklung in Wien. Auf<br />
seinen Debütroman Der lange Gang über die Stationen 2008,<br />
folgten unter anderem Wiedersehen in Fiumicino, Roter Flieder<br />
und Schwarzer Flieder. Fremde Seele, dunkler Wald stand auf der<br />
Shortlist des Deutschen Buchpreises 2016.<br />
Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 304 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Moni Port<br />
€ 17,95 (€ 20,– Ausgabe S. Fischer Verlag) | SFR 20,50<br />
NR 169347<br />
34 Neuerscheinungen
DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
Ösi by nature<br />
Wer sich für Fremde Seele, dunkler Wald entscheidet, bekommt gleich drei Romane zum<br />
Preis von einem: eine Coming-of-Age-Story, ein Familienepos und einen Heimatroman.<br />
Immer wenn im Oktober der Gewinner des Deutschen Buchpreises<br />
verkündet wird, schauen alle nur noch auf den Preisträger. Die restlichen<br />
Nominierungen geraten innerhalb kürzester Zeit in Vergessenheit.<br />
Oder kann sich noch jemand daran erinnern, dass dieser Roman<br />
im letzten Jahr auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand?<br />
Aber das ist auch nicht verwunderlich, denn der junge, 1982 geborene<br />
Österreicher ist ein eher stiller und zurückhaltender<br />
Mensch, drängt sich nicht<br />
auf, will keine Aufmerksamkeit um jeden<br />
Preis. Genauso ist auch sein Roman –<br />
ruhig und verhalten und wie man sich<br />
österreichische Literatur typischerweise<br />
so vorstellt: etwas düster und melancholisch,<br />
mit eigenbrötlerischen, wortkargen<br />
Charakteren. Der Buchtitel deutet es<br />
schon an und hält, was er verspricht.<br />
Die Geschichte spielt da, wo der Autor<br />
sich auskennt, wo er geboren und<br />
aufgewachsen ist. Auf einem Bauernhof<br />
irgendwo in der ländlichen Bergidylle in Oberösterreich, einer strukturschwachen<br />
Gegend, wo drei Generationen in einem Haus aufeinanderhocken.<br />
Die Großeltern mit ordentlich Geld auf dem Sparbuch, die Eltern<br />
dagegen mit einem Berg Schulden und jeder Menge gescheiterter Träume<br />
und die Kinder wiederum mit diversen misslungenen Befreiungsund<br />
Fluchtversuchen.<br />
Im Mittelpunkt der Erzählung stehen die Brüder Jakob und Alexander.<br />
Der Ältere wollte eigentlich Priester werden, entscheidet sich aber<br />
nach einem fatalen Liebesabenteur mit der Dorfschönheit für den Militärdienst.<br />
Sein Bruder Jakob bricht mit 16 Jahren die Schule ab und kümmert<br />
sich um den elterlichen Hof. Er zieht aus, kommt nach einer gescheiterten<br />
Beziehung wieder zurück und findet schließlich Gefallen an einer<br />
religiösen Sekte, die ausgerechnet von der ehemaligen Dorfschönheit<br />
angeführt wird, die des Bruders Zukunft als Priester zerstört hat.<br />
„Wie er aus der hilflosen Stummheit,<br />
die seine Protagonisten<br />
anfällt, Literatur macht, ist<br />
virtuos.“ — ZEIT ONLINE<br />
<strong>Das</strong> alles beschreibt Kaiser-Mühlecker sehr authentisch und glaubwürdig.<br />
Es gelingt ihm, ein wunderbar schwermütiges Stimmungsbild<br />
aufzubauen, mit einsamen und verschlossenen Charakteren, die sich<br />
auf die unterschiedlichste Weise verloren haben. Es ist ein leises, melancholisches<br />
Buch, das von der Lesestimmung her ein wenig an Robert<br />
Seethalers kurzes Alpendrama Ein ganzes Leben erinnert. Die ideale Lektüre,<br />
um es sich an einem stürmischen<br />
Regentag mit einer Tasse Tee auf dem<br />
Sofa gemütlich zu machen. Man taucht<br />
ein ins dunkle Bauerntal und lebt dieses<br />
einsame, karge Leben für ein paar Tage<br />
mit.<br />
Wenn der Roman dann plötzlich endet,<br />
fühlt man sich wie herausgerissen. Es war<br />
gerade so gemütlich und hätte noch zweihundert<br />
Seiten so weitergehen können.<br />
Aber ein schöner Grund, um sich auch mal<br />
die älteren Romane dieses jungen österreichischen<br />
Autors anzuschauen.<br />
Tobias Nazemi<br />
Er bloggt als „last man reading “ auf buchrevier.com.<br />
Neuerscheinungen<br />
35
Patrick McGinley<br />
Bogmail<br />
Einen Sturm der Entrüstung löste Bogmail aus, als<br />
der Roman 1978 erschien: Er sei pornografisch und<br />
beleidige die Landbevölkerung. Patrick McGinleys<br />
Krimi handelt vom Pubbesitzer Tim Roarty, dem es<br />
absolut nicht passt, dass der Barmann mit seiner<br />
17-jährigen Tochter anbandelt. Kurzentschlossen<br />
brät er ihm mit der Encyclopædia Britannica eins<br />
über und versenkt die Leiche im Moor. Nur gräbt sie<br />
irgendwer wieder aus und schickt Roarty Erpresserbriefe<br />
aus dem Moor (Bogmail) – Leichenteile<br />
inklusive. Wer könnte es sein? Roarty vermutet den<br />
Erpresser unter seinen Stammgästen, von denen<br />
einer exzentrischer und durchtriebener ist als der<br />
andere. Für den unterbeschäftigten und übereifrigen<br />
Polizeikommisar ist der Fall natürlich das gefundene<br />
Fressen. Und der nächste Mord scheint schon bald<br />
beschlossene Sache.<br />
AUTOR<br />
Patrick McGinley, geboren 1937 in Glencolmcille, Grafschaft<br />
Donegal, hat in einem Londoner Verlag gearbeitet. Als sein Roman<br />
Bogmail 1978 erschien, löste er einen Sturm der Entrüstung aus, gilt<br />
jedoch heute als Klassiker der irischen Kriminalliteratur.<br />
ÜBERSETZER<br />
Hans-Christian Oeser wurde 1950 in Wiesbaden geboren. Seit<br />
1982 ist er als freier Übersetzer und Herausgeber tätig. Er übersetzte<br />
unter anderem Werke von Maeve Brennan, Patrick McGabe, Colin<br />
Barrett und Paul McVeigh.<br />
Bei Erscheinen Platz 2 der Krimi-Bestenliste<br />
Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser, Leinen mit<br />
Schutzumschlag, Lesebändchen, 336 Seiten, Umschlaggestaltung<br />
von Joe Villion<br />
€ 19,95 (€ 24,– Ausgabe Steidl Verlag) | SFR 22,50<br />
NR 169428<br />
36 Neuerscheinungen
KRIMI<br />
Es war einmal in Irland<br />
Allabendlich treffen sich die Dorfbewohner im Pub, um über die Welt zu diskutieren – zum<br />
Beispiel darüber, ob sich der Besitzer des aufgetauchten einzelnen Fußes anhand seines<br />
Schweißgeruches identifizieren ließe. Mit einer Portion schwarzen Humors zeichnet der<br />
irische Autor Patrick McGinley in Bogmail ein Porträt seiner skurrilen Landsleute.<br />
Was macht man, wenn einem der Liebhaber der eigenen<br />
Tochter missfällt? Nun, man schnappe sich Band 25 der<br />
Encylopædia Britannica von 1911, ziehe ihm das Buch<br />
über den Schädel und entsorge die Leiche im heimischen Moor. Diese<br />
Methode stellt sich als effektiver heraus als das Omelett aus Giftpilzen,<br />
das zuvor versagt hat. Jetzt ist der Unhold tot und die Welt sieht für Roarty,<br />
Patrick McGinleys Antihelden, wieder rosig aus. Gewissensbisse plagen<br />
ihn keine, er muss sich lediglich einen neuen Barkeeper für seinen<br />
Pub suchen.<br />
Jeden Tag treffen sich die Dorfbewohner in Roartys Pub, um sich bei<br />
Pints und Scotch über die ewigselben Themen zu unterhalten. In dem<br />
kleinen Landstrich an der rauen irischen Westküste passiert selten etwas,<br />
und selbst das plötzliche Verschwinden von Roartys Barkeeper<br />
bringt niemanden aus der Ruhe. Einzig der bis dato unterbeschäftigte<br />
Polizeikommissar läuft zur Höchstform auf, um seinen „Dorf-Moriarty“<br />
ausfindig zu machen. Also müssen ein paar vorgetäuschte Einbrüche<br />
her, um ihn von dem eigentlichen Verbrechen abzulenken.<br />
Roarty wähnt sich in Sicherheit, bis er einen anonymen Brief erhält. Er<br />
ist unterzeichnet mit dem Namen „Bogmailer“, dem Erpresser aus dem<br />
Moor, der Geld für sein Schweigen einfordert – und, nachdem Roarty zögert,<br />
als Drohung einen Fuß der Leiche an den Polizeikommissar schickt.<br />
Ohne dass er sich seine Beunruhigung anmerken lassen darf, liegt es<br />
allein an dem Barbesitzer, seinen Erpresser ausfindig zu machen. Sein<br />
Verdacht fällt schnell auf Potter, den Neuen im Dorf – schließlich ist er<br />
Engländer. Ein bisschen bedauert Roarty, dass er seinen neuen Freund<br />
aus dem Weg schaffen muss, denn „gute Gesprächspartner waren so rar,<br />
dass man es sich genau überlegen musste, bevor man ihre Zahl verringerte“.<br />
Aber was muss, das muss.<br />
Doch Bogmail ist mehr als nur ein Krimi. Denn eigentlich dreht sich<br />
hier alles um die skurrilen Dorfbewohner. Da gibt es den alternden Bauern,<br />
der sein Land verkaufen will, den überzeugten Kommunisten, der<br />
prinzipiell gegen alles ist, und den Lokalreporter, der jedes Jahr die gleichen<br />
Nachrichten schreibt. Und da ist natürlich Potter, der Engländer,<br />
der mehr mit den Iren gemein hat, als diese zunächst glauben wollen.<br />
Es wird ein Verein gegründet, um gegen den neuen Kalksteinaltar zu protestieren,<br />
und im Pub wird darüber diskutiert, ob Regenwürmer Hermaphroditen<br />
seien. Als Potter auch noch mit dem Hausmädchen des Dorfkanonikus<br />
anbändelt, liefert er neuen Gesprächsstoff. Wen kümmert da<br />
ein möglicher Mord?<br />
Bogmail ist eine warmherzige Satire, die den schrägen Mikrokosmos<br />
der irischen Provinz abbildet. Neben dem Dorfalltag werden mit einem<br />
Augenzwinkern die Parallelen zwischen Iren und Engländern aufgezeigt.<br />
Und es gibt explizite Beschreibungen, die bei Erscheinen des Romans<br />
1978 die Sittenwächter im katholischen Irland auf den Plan riefen.<br />
Nicht zuletzt wegen dieses kleinen Skandals, aber auch dank des feinen<br />
schwarzen Humors, der schönen Landschaftsbeschreibungen und seiner<br />
genauen Beobachtungsgabe gehört Patrick McGinleys Bogmail<br />
heutzutage zu den unumgänglichen Klassikern der irischen (Kriminal-)<br />
Literatur.<br />
Isabella Caldart<br />
Macht allerhand Jux und Tollerei mit dem geschriebenen<br />
Wort, zum Beispiel auf novellieren.com.<br />
Neuerscheinungen<br />
37
Mein Vater ist Putzfrau<br />
Saphia Azzeddine<br />
„Mein Vater ist Putzfrau.“ So beginnt Saphia Azzedines<br />
liebevolle Vater-Sohn-Geschichte. Der 14-jährige<br />
Erzähler geht nach der Schule oft mit seinem Vater<br />
in die Stadtbibliothek. Aber eben zum Putzen, nicht<br />
zum Lesen. Obwohl: Jede Woche lernt der Junge<br />
ein neues Wort. Nicht irgendeines, sondern eines<br />
dieser Wörter, „die Angst machen“. Solche, bei denen<br />
es ziemlich peinlich ist, wenn man ihren Sinn nicht<br />
kennt. Und die locker mal drei bis vier Konsonanten<br />
hinter einander haben können, wie „obskur“ oder<br />
„abstrakt“. Der Sohn hilft dem Vater bei seiner Arbeit,<br />
weil er so klein und schmal ist, dass er einfach überall<br />
hinkommt. Und damit sie schneller wieder zu Hause<br />
sind. Und weil es nun mal sein Vater ist. Azzeddine<br />
erzählt leicht und schnell. Der schmale Band ist voller<br />
Situationskomik und Galgenhumor. Ihre Botschaft:<br />
Auch oder gerade am bitteren Rand der Gesellschaft<br />
ist nichts verloren, solange man Bücher hat.<br />
© Francesca Mantovani<br />
AUTORIN<br />
Saphia Azzeddine wurde 1979 in Agadir, Marokko, geboren und<br />
zog mit neun Jahren nach Frankreich. Sie studierte Soziologie,<br />
arbeitete als Diamantschleiferin in Genf und etablierte sich dann<br />
als Journalistin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin. Bei der<br />
Verfilmung von Mein Vater ist Putzfrau führte sie selbst Regie.<br />
Aus dem Französischen von Birgit Leib, fester Einband, bedrucktes<br />
Vor- und Nachsatzpapier, Lesebändchen, 144 Seiten, Buchgestaltung<br />
von Cosima Schneider unter Verwendung eines Gemäldes<br />
von Steve Eichenberger<br />
€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 169436<br />
Bedrucktes Vor- und Nachsatzpapier<br />
38 Neuerscheinungen
KLEINE REIHE<br />
Lieben wie ein Araber<br />
Ein unsentimentaler und authentischer kleiner Roman, zuweilen sogar ein bisschen böse,<br />
über die Seelennöte eines 14-Jährigen und eine bezaubernde, wehmütig-schöne<br />
Vater-Sohn-Geschichte, die unter die Haut und mitten ins Herz geht.<br />
In den tristen Außenbezirken von Paris wollte 2005 ein kleiner<br />
Mann anständig durchputzen: der damalige Innenminister Nicolas<br />
Sarkozy. Die armen Problemviertel um die französische Hauptstadt<br />
sollten seiner Meinung nach gründlich gesäubert werden – vor<br />
allem von rebellierenden nordafrikanischen Einwanderern. Dieser Mann<br />
wurde kurze Zeit später Präsident der Republik.<br />
Weniger Prestige erlangt, wer tatsächlich mit Wischeimer und Putzlappen<br />
seine Existenz bestreitet – was auf viele Menschen in jener Banlieue<br />
zutrifft. So wie die Mutter von Driss aus Ziemlich beste Freunde<br />
zieht auch der Vater von Paul, dem 14-jährigen Ich-Erzähler aus Azzeddines<br />
Roman, allabendlich mit dem Staubsauger durch Büroräume<br />
oder Restaurants. Paul, genannt Polo, hilft ihm dabei. Obgleich er sich<br />
irgendwie für seinen Vater und dessen Job vor seinen Klassenkameraden<br />
schämt, bleibt der Vater doch seine wichtigste Bezugsperson, der<br />
er vertraut und die er liebt. Vor allem auf<br />
seinen nächtlichen Putz-Touren in die Bibliotheken<br />
begleitet er ihn: Hier verschanzt<br />
Polo sich mit dem Staubwedel hinter den<br />
Regalen und taucht ein in die Welt der Bücher.<br />
Und entflieht damit seiner eigenen.<br />
Die nämlich sieht düster aus. Und Azzeddine<br />
schafft hier auch sprachlich souverän<br />
den schwierigen Spagat zwischen derbem<br />
Jargon aus der Realität des Lebens in der<br />
Banlieue und einer sehr poetischen Sprache,<br />
die der zarten Vater-Sohn-Geschichte<br />
entspricht.<br />
Der Vater hält die Familie durch seine<br />
Putzjobs über Wasser, die Mutter klebt<br />
ununterbrochen vor dem Fernseher und<br />
ist kaum ansprechbar, die etwas ältere<br />
Schwester kümmert sich ausschließlich<br />
„Azzeddine lässt ihren Protagonisten<br />
sprechen: unreif, frech und<br />
irgendwie unfertig, und dann<br />
wieder zart und poetisch. Es ist<br />
ein ganz besonderer Ton. Man<br />
verfällt seinem Charme. Jedes<br />
Mal.“ — LE POINT<br />
um Beauty-Kram und will um jeden Preis Schönheitskönigin werden.<br />
Und Polo selbst sieht sich als hässlichen, unbeliebten Jungen, der immer<br />
als Letzter beim Sport in die Mannschaft gewählt wird, bei den Mädchen,<br />
denen derzeit sein größtes Interesse gilt, nicht landen kann und<br />
auch sonst von einer pubertären Identitätskrise in die nächste taumelt.<br />
Zwischen coolen Jungs und aufgebrezelten Mädchen fühlt er sich spektakulär<br />
uninteressant, leidet darunter, und wir Leser leiden mit. Nicht einmal<br />
arabisch oder schwarz oder jüdisch sei er, das gäbe ihm zumindest eine Art<br />
Zugehörigkeitsgefühl. Nein, einfach nur weiß, arm und hässlich – und völlig<br />
chancenlos bei Priscilla, die er leidenschaftlich liebt und die ihn Tag und<br />
Nacht um den Verstand bringt. So humorvoll und ironisch Saphia Azzeddines<br />
Erzählstil daherkommt – man ist gerührt, wie verzweifelt Polo zum<br />
Muslim werden möchte oder sich von jüdischen Ritualen begeistern lässt<br />
– weil sie ihm einen Rahmen vermitteln würden, den ihm die gesellschaftliche<br />
Wohlstandshierarchie verweigert.<br />
<strong>Das</strong>s Polo nicht werden möchte wie sein<br />
Vater, das treibt ihn an. Und immerhin hat<br />
er es aufs Gymnasium geschafft. Und er<br />
wird auch – irgendwie – sein Abitur kriegen,<br />
so viel (aber nicht mehr) sei dazu verraten.<br />
Mein Vater ist Putzfrau ist ein kleiner<br />
Roman, der zu Herzen geht, ein witziges,<br />
intelligentes Lesevergnügen, mit einem<br />
lebensklugen Protagonisten, der ohne<br />
jede Larmoyanz, dafür mit Witz und Herzblut<br />
Wege aus dem Ghetto sucht. Bei der<br />
Verfilmung des Romans führte Saphia<br />
Azzeddine, die in Marokko geboren wurde<br />
und mit neun Jahren nach Frankreich<br />
kam, selbst Regie.<br />
Corinna Huffman<br />
Programmleiterin bei der Büchergilde Gutenberg.<br />
Neuerscheinungen<br />
39
Jonas Karlsson<br />
<strong>Das</strong> Zimmer<br />
<strong>Das</strong> Zimmer ist Björns Rettung: Er arbeitet erst seit Kurzem<br />
in der Behörde und hat große Pläne. Mit seinem<br />
Platz im Großraumbüro kommt er nicht klar, ebensowenig<br />
mit den merkwürdigen Kollegen. Er fühlt sich<br />
ihnen überlegen und zu Höherem bestimmt. Eines<br />
Tages entdeckt er diesen kleinen, ungenutzten Raum,<br />
gleich neben Aufzug und Altpapiertonne. Je öfter er<br />
das Zimmer betritt, desto mehr macht er es sich zu eigen.<br />
Herrlich, ein Büro nur für sich allein! Ohne Chaos,<br />
ohne die Enge des Bürobienenstocks! Plötzlich macht<br />
Björn seine Arbeit sogar Spaß. Leider sind die Kollegen<br />
überhaupt nicht angetan von Björns bizarrem Verhalten.<br />
Ja, sie verstehen nicht mal, welches Zimmer er<br />
meint. Lieber tun sie so, als gäbe es den Raum nicht.<br />
Gibt es ihn denn? Jonas Karlsson gilt als eine der vielversprechendsten<br />
literarischen Stimmen Schwedens.<br />
Mit Witz und Scharfsinn beleuchtet er die Konformität<br />
der modernen Arbeitswelt – und die Frage, wie man<br />
als Rädchen im Getriebe glücklich wird.<br />
© Appendix Fotografi<br />
AUTOR<br />
Jonas Karlsson, 1971 in Södertälje geboren, ist eine der vielversprechendsten<br />
literarischen Stimmen Schwedens. Er zählt zu den<br />
angesehensten Schauspielern seines Landes und wurde bereits<br />
zweimal mit dem Schwedischen Filmpreis ausgezeichnet. Karlsson<br />
hat bislang drei Kurzgeschichtensammlungen, zwei Romane und<br />
ein Theaterstück veröffentlicht.<br />
Aus dem Schwedischen von Paul Berf, fester Einband, bedrucktes<br />
Vor- und Nachsatzpapier, Lesebändchen, 160 Seiten, Buchgestaltung<br />
von Cosima Schneider unter Verwendung eines Gemäldes von<br />
Mamma Andersson<br />
€ 14,95 (€ 17,99 Ausgabe Luchterhand Verlag) | SFR 16,90<br />
NR 169290<br />
Extra feines Lesebändchen<br />
40 Neuerscheinungen
KLEINE REIHE<br />
Vom einem Zimmer, das<br />
nicht da sein durfte<br />
Björn ist sich sicher: Er ist zu Höherem berufen. In der Behörde wird er die Stufen der Karriereleiter<br />
rasant erklimmen, seine kaffeeschlürfenden und tratschenden Kollegen weit hinter sich<br />
lassen und letztlich auch den Chef übertrumpfen. Auf seinem Weg nach oben kommt ihm ein<br />
verwaistes Zimmer auf dem Toilettenflur sehr gelegen.<br />
Großraumbüro, Aktenstapel, blaue Schuhüberzieher und<br />
überdimensional große Computerbildschirme. In dieser<br />
Umgebung versucht ein neuer, hoch motivierter Mitarbeiter,<br />
Herr der Lage zu werden, seine Position zu stärken, unnötige soziale<br />
Kontakte zu vermeiden. An seinem früheren Arbeitsplatz hatte Björn<br />
den Respekt der anderen gewonnen, indem er sie mitunter zurechtwies.<br />
Er war nie ein „Schmeichler“ oder „Schönwettermacher“ und denkt auch<br />
jetzt nicht im Traum daran, seine Haltung zu verändern.<br />
<strong>Das</strong>s es sich bei Björn um einen vermeintlich schwierigen Charakter<br />
handelt, bleibt nicht lange verborgen. Jonas Karlsson hat in seinem Roman<br />
<strong>Das</strong> Zimmer einen Protagonisten geschaffen, der seinen Arbeitstag<br />
in „Fünfundfünfzig-Minuten-Phasen“ einteilt – eine Taktik, die es Björn<br />
ermöglicht, äußerst effizient zu arbeiten. Selbst der Toilettengang wird<br />
aufgeschoben, und sei er noch so dringend. Seinen Kollegen von gegenüber<br />
rügt der Pedant für die überzähligen Akten auf dem Schreibtisch,<br />
die langsam, aber sicher in seine Richtung zu wandern und damit seine<br />
Ordnung zu stören drohen. Und auch der Chef ist vor seinen Verurteilungen<br />
nicht sicher. Schon ein verschlissener Baumwollcardigan wird missmutig<br />
beäugt und auf eine problematische Einstellung zum Leben im<br />
Allgemeinen und der Arbeit im Besonderen zurückgeführt.<br />
Wie gerufen kommt dem aufstrebenden Sachbearbeiter da ein kleines<br />
Arbeitszimmer auf dem Flur, das er nur zufällig entdeckt. Es scheint<br />
auf ihn gewartet zu haben, wirkt mit den sorgsam aufgestellten Arbeitsmaterialien<br />
wie für ihn arrangiert und fördert seine Kreativität ungemein.<br />
Jeder Arbeitsschritt geht ihm plötzlich leichter von der Hand, und<br />
so findet er sich regelmäßig in seinen eigenen vier Wänden ein, um den<br />
Unterbrechungen und Belästigungen durch seine Umwelt zu entkommen.<br />
„Der Mann, der mir im Spiegel begegnete, hatte eine unerhört konzentrierte<br />
Art zu schauen. Er nagelte mich mit seinen Pupillen fest und<br />
folgte mir, wohin ich mich auch bewegte. Ich erkannte sofort, dass dies<br />
ein neuer Pluspunkt war, ein Augenpaar, das wirklich alles verlangen<br />
konnte.“ Gestärkt durch seine Entdeckung und unter dem Einfluss neu<br />
entfachter Energie, wird Björn sich erst allmählich bewusst, dass sein<br />
Verhalten Aufmerksamkeit erregt. Es werden jedoch nicht seine brillanten<br />
Arbeitsergebnisse gelobt, er steht vielmehr unter Verdacht, verrückt<br />
geworden zu sein und das Zimmer zu halluzinieren. <strong>Das</strong>s Björn dieses offensichtliche<br />
Mobbing nicht auf sich sitzen lassen kann und schon bald<br />
beim Chef vorstellig wird, steht außer Frage ...<br />
Jonas Karlsson hat mit seinem kurzen Roman ein prägnantes Stück<br />
Literatur geschaffen, ein Kammerspiel über die moderne Arbeitswelt, in<br />
dem sich beklemmende Situationen und skurrile Pointen immer wieder<br />
die Klinke in die Hand geben. Wie kann man als kleines Rädchen im großen<br />
Ganzen funktionieren? Und wer verhindert, dass Einzelne im Wahnsinn<br />
des Arbeitsalltags auf der Strecke bleiben?<br />
„<strong>Das</strong> Zimmer ist ein großartiger Arbeitsweltthriller,<br />
eine kleine Bürotragödie und<br />
Hamsterradgroteske. Ein Buch über ein<br />
Rädchen im großen Getriebe.“<br />
— RBB KULTURRADIO<br />
Lisa-Marie Schöttler<br />
Studierte Literaturwissenschaftlerin mit einem Faible für<br />
gute Geschichten, schnelle Autos und schöne Bücher.<br />
Neuerscheinungen<br />
41
Graham Greene,<br />
Annika Siems (Ill.)<br />
Der dritte Mann<br />
Wien 1945. Die Alliierten haben die Stadt besetzt;<br />
der Schwarzmarkt blüht. Der mittelmäßig erfolgreiche<br />
Schriftsteller Rollo Martins kommt auf Einladung<br />
seines Jugendfreundes Harry Lime in die Stadt – allerdings<br />
nur noch rechtzeitig zu Limes Bestattung. Angeblich<br />
kam dieser bei einem Autounfall ums Leben.<br />
Nachdem Martins vom Erzähler, dem britischen Major<br />
Calloway, verhört worden ist, kommen ihm Zweifel:<br />
War Harry Lime in Wahrheit der gewissenlose Kopf<br />
einer Schieberbande? Martins ermittelt auf eigene<br />
Faust. Dabei kreuzt immer wieder ein geheimnisvoller<br />
dritter Mann seine Wege. Illustratorin Anna Siems<br />
setzt Greenes bekanntestes Buch eindrucksvoll in Szene.<br />
In ihren Sepia-Aquarellen werden Wahrzeichen<br />
und Untergrund der österreichischen Hauptstadt zur<br />
Kulisse eines düsteren Versteckspiels zwischen Licht<br />
und Schatten. Der dritte Mann ist ein beispielloses<br />
Zeitdokument der Nachkriegsgeschichte und verführt<br />
mit schwarzem Humor und erzählerischer Tiefe.<br />
© Paul Zsolnay Verlag © Martin Mascheski<br />
AUTOR<br />
Graham Greene (1904–1991) zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern<br />
des 20. Jahrhunderts. Sein erster Roman, The Man Within,<br />
beschrieb bereits den Konflikt zwischen Gut und Böse,<br />
der im Zentrum von Greenes Werk steht. Für The Power and the<br />
Glory erhielt er den Hawthorne-Preis. Greene wurde mehrmals<br />
als Kandidat für den Nobelpreis für Literatur gehandelt.<br />
Bedrucktes Leinen mit verschiebbarer Buchhülse<br />
ILLUSTRATORIN<br />
Annika Siems wurde 1984 in der Nähe von Hamburg geboren.<br />
Sie studierte Mode und Illustration an der Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften in Hamburg sowie an der École nationale<br />
supérieure des Arts Décoratifs in Paris. Seit ihrem Diplom arbeitet<br />
sie als freischaffende Künstlerin, ihre Arbeiten werden international<br />
ausgestellt.<br />
Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl, mit zahlreichen Sepia-<br />
Tuschezeichnungen und einer Nachbemerkung der Illustratorin.<br />
Bedrucktes Leinen mit verschiebbarer Buchhülse, Fadenheftung,<br />
Lesebändchen, Format 15,5 x 22 cm, 216 Seiten, Buchgestaltung<br />
von Cosima Schneider<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168898<br />
Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert<br />
und nummeriert, Auflage: 120 Exemplare<br />
€ 128,– | SFR 144,– | NR 168901<br />
Mit zahlreichen Sepia-Tuschezeichnungen<br />
42 Neuerscheinungen
ILLUSTRIERTES BUCH<br />
Bitte wörtlich nehmen:<br />
das Buch zum Film<br />
Der dritte Mann gehört nicht zu diesen Büchern, die verfilmt und dann als „das Buch zum Film“ angepriesen<br />
werden. Die Erzählung war für Graham Greene vielmehr eine Fingerübung, die nötige Vorarbeit zum<br />
Drehbuch, mit dem er und Carol Reed Filmgeschichte schrieben. Kopfkino erster Klasse!<br />
Es ist mir fast unmöglich, ein Drehbuch zu schreiben, ohne zunächst<br />
eine Erzählung zu schreiben. (…) Deshalb musste Der<br />
dritte Mann, obwohl nie zur Veröffentlichung vorgesehen<br />
(…),als Erzählung beginnen“, schreibt Greene in seinem Vorwort zu dem<br />
schmalen Band. Welch‘ ein Glück, dass er sich doch dazu entschied, den<br />
Roman zu publizieren!<br />
Die Geschichte um den Autor Martins, seinen Freund Harry Lime und<br />
den mysteriösen dritten Mann liest sich temporeich und spannend: Martins<br />
wird von seinem Jugendfreund Harry nach Wien eingeladen – und<br />
kommt dort pünktlich zu Harrys Beerdigung an. Martins wird stutzig;<br />
auch die Menschen aus Harrys Dunstkreis tragen zu seinem Misstrauen<br />
bei. Bei seinen Nachforschungen erfährt Martins von einem dritten Mann,<br />
der bei Harrys Tod anwesend war. Sein Informant segnet kurz darauf selbst<br />
das Zeitliche. Bald ist Martins überzeugt, dass Harry ebenfalls ermordet<br />
wurde. Und dann ist da noch Harrys Geliebte Anna, die zwar Martins<br />
Sicht auf Harry teilt, Martins Gefühle für sie aber nicht erwidern will. Zu<br />
stark hängt sie noch an Harry.<br />
Während er dafür kämpft, Harrys Weste weißzuwaschen, bekommt<br />
Martins’ Bild von seinem Freund zunehmend Risse: Lime soll der Kopf einer<br />
Schieberbande gewesen sein, die gestrecktes (und damit unwirksames)<br />
Penicillin verkauft. Und eines Abends muss Martins sich die Frage<br />
stellen: Ist Harry wirklich tot?<br />
Mit präzisen Worten skizziert Greene seine Figuren so anschaulich,<br />
dass sich vor dem geistigen Auge ein Film abspielt – ob man den<br />
Film-noir-Klassiker schon gesehen hat oder nicht. <strong>Das</strong> Ganze selbstredend<br />
in Schwarz-Weiß. Denn es ist Winter und die Kulisse des zerbombten<br />
Wien lässt kaum andere Farben zu. Als Farbtupfer gibt es hier einen<br />
warm-goldenen Lichtstrahl, dort das Aufglühen einer Zigarette oder<br />
auch das lebendige Violett eines Blutergusses.<br />
Die szenische Erzählweise erinnert stark an ein Drehbuch. Als Leser<br />
sieht man förmlich die Kameraeinstellungen und verschiedene Perspektiven<br />
vor sich und meint, Filmmusik aus der Ferne zu hören. Bei den Schlüsselszenen<br />
am Riesenrad und in der Wiener Kanalisation (inzwischen<br />
Meilensteine der Filmgeschichte), fiebert man unwillkürlich mit. Denn<br />
Greene hält die Spannung auch im Geschriebenen auf einem permanent<br />
hohen Niveau.<br />
Wer den Film kennt, wird kleine Unterschiede zwischen diesem und<br />
dem Roman feststellen. Namen, Nationalitäten und sogar der Schluss<br />
weichen voneinander ab. Greene erklärt in seinem Vorwort, wie es dazu<br />
kam und wie eng er mit Regisseur Carol Reed für das beste Ergebnis zusammenarbeitete.<br />
Seiner Ansicht nach ist der Film die Endfassung der<br />
Erzählung.<br />
Der illegale Penicillin-Handel, in den Harry Lime verwickelt war, ist<br />
übrigens bedauerlicherweise keine Erfindung Greenes; er basiert auf<br />
einer wahren Begebenheit. Es heißt, auch deswegen habe man den Film<br />
in Wien nach seinem Erscheinen wenig goutiert. Doch ganz gleich, ob<br />
man den Film schaut, das Buch liest oder beides: Es wird in jedem Fall<br />
kurzweilig.<br />
Karen Kleser<br />
Die Texterin/Redakteurin mag an Büchern, dass man in ihnen so vollkommen<br />
versinken kann. Sie sind ihre Auszeit, Inspiration, Wissensquelle ...<br />
Neuerscheinungen<br />
43
Hermann Hesse,<br />
Marie Wolf (Ill.)<br />
Kinderseele<br />
Komplizierte Kindheit in Literatur gegossen: Ein kleiner<br />
Junge hadert mit seiner Angst vor dem Vater, dem<br />
strengen Glauben und sich selbst. Ausgehend von<br />
der „Feigenepisode“, beschreibt Hesse in einer Art<br />
Gedankenstrom das schwierige Verhältnis zum Vater<br />
und zu Erwachsenen. Sein 11-jähriges Ich ist bedrückend<br />
weltverdrossen und von Angst gezeichnet. Und<br />
tatsächlich schuf Hesse dieses zeitlose Kunstwerk in<br />
einer Lebenskrise: Die Erzählung entstand knapp drei<br />
Jahre nach dem Tod seines verehrt-verhassten Vaters,<br />
kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Hesse<br />
suchte Halt in der Literatur – zermürbt von der anstrengenden<br />
Gefangenenfürsorge und familiären Umbrüchen.<br />
Die Illustrationen Wolfs zu diesem bisher kaum<br />
beachteten Text des Nobelpreisträgers setzen einen<br />
starken Kontrast zu den Abgründen der Kinderseele.<br />
© Paul Zsolnay Verlag © Privat<br />
AUTOR<br />
Hermann Hesse (1877–1962) wurde 1946 mit dem Nobelpreis für<br />
Literatur und 1955 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels<br />
ausgezeichnet. Seine Bücher wurden in mehr als 70 Sprachen<br />
übersetzt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen unter anderem<br />
Der Steppenwolf, Siddhartha, Unterm Rad, Peter Camenzind und<br />
Narziß und Goldmund.<br />
ILLUSTRATORIN<br />
Marie Wolf, geboren 1991, studierte Kommunikationsdesign an<br />
der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seit ihrem<br />
Abschluss 2014 arbeitet sie als freiberufliche Illustratorin. Nach<br />
Die Wahrheit und dem Kalender Telling Time, einer Zusammenarbeit<br />
mit Mehrdad Zaeri, erscheint nun ihr zweites Buch bei der<br />
Büchergilde.<br />
Mit 13 vierfarbigen Illustrationen und einer Nachbemerkung<br />
der Illustratorin. Fester Einband mit schillerndem Papier, Format<br />
15 x 19,5 cm, 72 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />
€ 17,00 | SFR 18,90 | NR 168553<br />
44 Neuerscheinungen
ILLUSTRIERTES BUCH<br />
Kinderseele<br />
Kinderseele! Was für ein bedeutungsvolles Wort für einen autobiografischen Text. Die Erwartungen sind<br />
hoch, als ich den Text zum ersten Mal lese. Ich frage mich: Was hat meine Kinderseele ausgemacht, und<br />
wie unterscheidet sie sich von der Seele der fünfundzwanzigjährigen Marie Wolf?<br />
„<strong>Das</strong> Chaos, der Kampf in der Seele jedes<br />
Heranwachsenden, die unentrinnbare Hassliebe<br />
zwischen den Generationen ist hier (...)<br />
in Vollendung geschildert und analysiert und<br />
für alle Zeiten gültig festgehalten. Kinderseele<br />
ist für mich ein, wenn nicht der Gipfelpunkt<br />
deutscher Novellistik im zwanzigsten<br />
Jahrhundert.“ — MICHAEL KLEEBERG, WELT<br />
<strong>Das</strong> Interesse ist geweckt. Auf jeder Seite fallen mir religiös geprägte<br />
Bilder ins Auge. Beschrieben wird ein Elternhaus, das<br />
einer Kirche gleicht. Der Gang in das väterliche Studienzimmer,<br />
in der obersten Etage gelegen und als »Schicksalstor« beschrieben,<br />
erinnert an den Beichtgang. Ich habe den Eindruck, dass der Vater im<br />
kindlichen Universum des jungen Hesse die Rolle eines Gottes spielt.<br />
[…] <strong>Das</strong> Buch durchzieht ein<br />
schier unüberbrückbarer Zwiespalt<br />
zwischen Tugend und<br />
Menschlichkeit, dem Wunsch,<br />
allen Ansprüchen gerecht zu<br />
werden, und gleichzeitig dem<br />
Bedürfnis, daraus auszubrechen.<br />
Die Tatsache, dass jemand<br />
sowohl alle guten als auch alle<br />
bösen Triebe besitzen kann<br />
und daher einem ständigen Gewissenskonflikt<br />
ausgesetzt ist,<br />
stellt Hesse vor einen großen<br />
Konflikt. Ein Konflikt zwischen<br />
Tugend und Gewöhnlichkeit.<br />
Es ist bedrückend und erstaunlich,<br />
welche Last das Kind bereits mit elf Jahren auf seinen Schultern<br />
trägt. Ich stolpere wieder über den Titel – Kinderseele. Kinderseele!<br />
Was hat mich beschäftigt und bewegt, als ich in diesem Alter war? Was<br />
ist meine Kinderseele?<br />
Ich erinnere mich noch gut an einen Besuch mit meinen Eltern auf<br />
dem Weimarer Zwiebelmarkt. Aus einer übermütigen Laune heraus<br />
habe ich spontan meine gesamten Ersparnisse für einen Teddybären<br />
ausgegeben. Ich weiß bis heute nicht, was mich dazu gebracht hatte.<br />
Ziemlich schnell meldete sich mein schlechtes Gewissen, so viel Geld<br />
für etwas so Nichtiges ausgegeben zu haben. Jedes Mal, wenn ich den<br />
Bären sah, wurde ich an meinen Fehler erinnert. Es war furchtbar. Ich<br />
habe ihn aus meinem Kinderzimmer verbannt, im Kleiderschrank meiner<br />
Eltern versteckt, möglichst weit weg von mir. <strong>Das</strong> Ganze hat mich so<br />
gequält, dass ich irgendwann meine Lehrerin in der Schule um Hilfe bat.<br />
Ich fragte sie, was sie tun würde, wenn sie einen Gegenstand besäße,<br />
der sie an etwas ganz Schlimmes erinnerte. Meine Eltern beunruhigte<br />
dieses Gespräch sehr, sie befürchteten, mir wäre in irgendeiner Form Gewalt<br />
widerfahren. <strong>Das</strong>s das Erlebnis mit dem Bären für mich so belastend<br />
war, konnte damals niemand verstehen.<br />
Die Logik in (m)einem kindlichen<br />
Universum ist eine andere,<br />
Relationen sind verschoben und<br />
für die Erwachsenenwelt oft vollkommen<br />
abwegig.<br />
Hermann Hesses und meine<br />
Kindheit trennen mehr als einhundert<br />
Jahre, und er verstarb,<br />
bevor ich geboren wurde. Daher<br />
schien es mir absurd, zu versuchen,<br />
seine kindliche Welt abzubilden.<br />
Vielmehr hat es mich interessiert,<br />
Parallelen zu finden und<br />
seine Empfindungen in das Hier<br />
und Jetzt oder besser in die Zeit<br />
meiner Kindheit zu übertragen,<br />
sie greifbarer zu machen. <strong>Das</strong>s der Protagonist ein Affe ist, ist weniger<br />
meinem Eindruck, sondern vielmehr seinem eigenen Selbstbild geschuldet:<br />
In der christlichen Symbolik stehen Affen für Eitelkeit, Lüsternheit<br />
und Bosheit. Ein Affe, der in eine Frucht beißt, kann als Symbol für<br />
den Sündenfall gesehen werden. Der Adler hingegen gilt als der König<br />
der Tiere, er steht für Intelligenz und göttliche Fürsorge.<br />
Was für den jungen Hermann und seinen Freund Oskar Weber die<br />
Pistole war, wäre für mich der Gameboy gewesen, gezuckerte Feigen<br />
hätten mich wahrscheinlich nicht so sehr in Versuchung gebracht wie ein<br />
Hamburger aus Gelatine oder eine mit Bonbons gefüllte Plastikmuschel.<br />
Doch die Geschichte funktioniert ebenso um die Jahrhundertwende wie<br />
auch hundert Jahre später und ist keineswegs ein Relikt aus alten Zeiten.<br />
Kinderseelen bleiben Kinderseelen, zerbrechlich und fantastisch.<br />
Marie Wolf<br />
Aus der Nachbemerkung der Künstlerin<br />
Neuerscheinungen<br />
45
Antje Herzog<br />
Lampe und sein Meister<br />
Immanuel Kant<br />
Von einem Denker, der nie auszog und doch die Welt<br />
veränderte! Antje Herzog nimmt in ihrer Graphic<br />
Novel einen der herausragendsten Philosophen der<br />
Weltgeschichte unter die Lupe: Immanuel Kant. Martin<br />
Lampe war über 40 Jahre an Kants Seite – als Diener,<br />
Vertrauter und Freund. Doch schließlich musste<br />
er wegen seiner Trunksucht und Nachlässigkeit das<br />
Kant-Haus verlassen. Herzog spürt der Verbindung<br />
der beiden Männer nach und dabei skurrile Anekdoten<br />
auf. Kurze Sequenzen aus Kants Lehre durchbrechen<br />
und ergänzen die amüsanten wie spannenden<br />
Einblicke in die Welt des Königsberger Philosophen,<br />
dessen Ideen unsere Gesellschaft bis heute beeinflussen:<br />
Wie wickelt man sich kant-gerecht in eine<br />
Bettdecke? Was sollte man bei der Kombination von<br />
Nachtmütze und Leselicht beachten? Und wie hielten<br />
Kants Seidenstrümpfe? Eigene Aufzeichnungen und<br />
Briefe von Zeitzeugen machen Kant dabei zu einem<br />
Denker zum Anfassen.<br />
© Stefanie Neumann<br />
AUTORIN & ILLUSTRATORIN<br />
Antje Herzog, geboren 1981, studierte Design und Illustration an<br />
der Hochschule Düsseldorf sowie Animation und Animationsfilm<br />
an der Konstfack-Universität in Stockholm. Sie ist Stellvertretende<br />
Vorsitzende der Illustratoren Organisation e. V. Seit 2008 lebt und<br />
arbeitet Antje Herzog als Illustratorin in Köln.<br />
Durchgehend illustriert und handgelettert, bedruckter, fester<br />
Einband, zweifarbig gedruckt, Format 21 x 27 cm, 152 Seiten<br />
€ 24,00 | SFR 26,90 | NR 168731<br />
46 Neuerscheinungen
GRAPHIC NOVEL<br />
„Der Name Lampe muß nun<br />
völlig vergessen werden!“<br />
Immanuel Kant war Mathematiker, Universitätsprofessor, Philosoph und schrulliger Zeitgenosse in einem.<br />
Seine Heimat Königsberg, in der er einen streng geordneten Alltag führte, verließ er so gut wie nie.<br />
Antje Herzog hat Kants diszipliniertes Leben aufgezeichnet und seine Marotten unter die Lupe genommen.<br />
Die Philosophie Immanuel Kants zu verstehen kann mühevoll<br />
sein. <strong>Das</strong> belegt eine Anekdote, die Carl Friedrich Zelter im<br />
Jahr 1825 Johann Wolfgang Goethe über ein Gespräch mit<br />
Kant mitteilt: „Aber“, spricht Kant, „hast du, lieber Freund, wohl auch<br />
einmal Lust, meine Schriften zu lesen?“ – „O ja! Und ich würde es noch<br />
öfter tun, nur fehlen mir die Finger.” – „Wie versteh’ ich das?“ – „Ja, lieber<br />
Freund, Eure Schreibart ist so reich an Klammern und Vorbedingtheiten,<br />
welche ich im Auge behalten muß; da setze ich den einen Finger aufs<br />
Wort, dann den zweiten, dritten, vierten, und ehe ich das Blatt umschlage,<br />
sind meine Finger alle.“<br />
Für das Buch Lampe und sein Meister Immanuel Kant von Antje Herzog<br />
sind lediglich zwei Finger nötig, nämlich zum Umblättern der Seiten.<br />
In denen steckt neben viel Wunderlichem aus Kants Leben auch<br />
eine gehörige Portion seiner Philosophie. „Kant strahlte sein Denken<br />
förmlich aus“, sagt Antje Herzog. „Er lebte seine Philosophie, befolgte<br />
sie akribisch.“ Die Illustratorin animiert ihre Leser mit viel Witz, in das Leben<br />
Kants und seine Philosophie einzutauchen. „Es sind gerade einmal<br />
knappe 191 Wörter, mit denen Kant im Original zitiert wird“, fügt sie als<br />
Entwarnung hinzu. „Die einzige Schwierigkeit könnte sein, dass ich sie in<br />
der Handschrift Kants wiedergebe, einer leicht abgewandelten Kurrentschrift<br />
des 18. Jahrhunderts. Man muss sich ein wenig einlesen.“ Kants<br />
Diener Lampe hingegen spricht in Fraktur, seinem Naturell als ehemaliger<br />
preußischer Soldat angemessen.<br />
Lampe und sein Meister Immanuel Kant ist keine klassische Biografie.<br />
Antje Herzog beschreibt das Leben des großen Philosophen der<br />
Aufklärung in kurzen Anekdoten und Episoden. Sie zeigt, wie streng er<br />
seinen Tagesablauf taktet, beschreibt, wie er sich auf spezielle Weise in<br />
sein Betttuch wickelt, wie er die Nachtmütze zur Kerze anordnet, damit<br />
beim Lesen im Bett nichts anbrennt, erzählt von Störenfrieden, die seine<br />
Konzentration behindern, und dass er sich auf die jährliche Rückkehr einer<br />
Grasmücke in seinem Garten freut. Besonders drastisch reagiert er<br />
schließlich auf die Trunksucht und Nachlässigkeit seines treuen Dieners<br />
Lampe. „Er entlässt ihn schweren Herzens und schreibt sich Notizzettel,<br />
die ihm auftragen, den Namen Lampe umgehend und vollständig zu<br />
vergessen“, so Herzog. „Es rührt mich, wie dieser größte aller Denker sich<br />
auf so menschelnde Art mit der Trennung seines Dieners befasst hat.“<br />
Antje Herzog nimmt die Marotten des großen Königsbergers sehr<br />
ernst. „Schrulligkeit und Genie bilden bei Kant eine lebensnotwendige<br />
Symbiose.“ Erfunden hat die Illustratorin nichts, sondern schöpfte<br />
aus zeitnahen Quellen und Biografien Kants. „Zwar wurde Kant erst im<br />
fortgeschrittenen Alter sonderbarer, aber gerade in dieser Zeit, ab 1787,<br />
schrieb er auch seine großen Hauptwerke. Diese großen Gedankengebäude<br />
erwuchsen auf dem Fundament eines penibel geregelten Alltags,<br />
einer Mischung aus unumstößlichen Gewohnheiten und Sturheit. <strong>Das</strong><br />
hat mich fasziniert.“<br />
Die Liebe zu Kant und seiner Philosophie erwachte bei Antje Herzog<br />
während ihres Studiums. „Seit acht Jahren lese ich intensiv seine Werke,<br />
befasse mich mit seiner Person und seinem Charakter. Diese Graphic Novel<br />
spukt mir schon lange als Herzensprojekt im Kopf herum. Ich musste<br />
sie einfach zeichnen, obwohl sie mich lange gebunden hat.“ Die reine Zeichenarbeit<br />
beanspruchte schließlich mehr als eineinhalb Jahre. In eine<br />
Doppelseite steckt Antje Herzog drei bis fünf Arbeitstage. „<strong>Das</strong> hängt<br />
mit meinem Zeichenstil zusammen, den ich während einer Weltreise<br />
nach meinem Studium entwickelt habe“, erklärt sie. „Für großes Malbesteck<br />
war kein Platz im Rucksack, so zeichnete ich damals mit einem<br />
Tuschefüller kleinteilige Skizzen und Bilder. <strong>Das</strong> habe ich beibehalten.<br />
Ein spezieller japanischer Stift und eine besondere Tusche aus den USA<br />
sind meine liebsten und einzigen Werkzeuge.“ Herzogs Illustrationen<br />
Jochen Kienbaum<br />
Er ist von Beruf TV-Reporter. Er lebt und liest in Berlin und bloggt unter<br />
www.lustauflesen.de.<br />
Neuerscheinungen<br />
47
estechen durch Treue zum historischen Detail und einer Liebe zu feinen,<br />
der Natur abgeschauten Texturen. „Wenn ich irgendwo in einer<br />
Zeichnung Fischgräten-Gras unterbringen kann, bin ich glücklich.“<br />
Die gesamte Epoche der Aufklärung zieht Antje Herzog magisch an.<br />
Wissenschaft, Kunst und Literatur der Zeit faszinieren sie und die großen<br />
Persönlichkeiten wie Humboldt, Forster, Goethe und eben Kant.<br />
„Begegnen mir preußische Themen, muss ich unwillkürlich schmunzeln.<br />
Es ist diese Kombination aus Ordentlichkeit, Disziplin und Pünktlichkeit.<br />
Daraus ergeben sich viele menschlich-fehlbare Geschichten, die häufig<br />
unfreiwillig komisch sind.“ Bei Kant, fügt sie hinzu, sei es schließlich<br />
unausweichlich gewesen, alles verfügbare Material zu sammeln und in<br />
einem Buch aufzuzeichnen.<br />
Liebevoll transportiert Antje Herzog in ihren Zeichnungen die Atmosphäre<br />
des 18. Jahrhunderts. Nur eine Farbe schleicht sich in ihre<br />
schwarz-weißen Bilder ein, die gerade in ihrer starken Limitierung so viel<br />
Eindruck erwecken: ein warmleuchtendes Gelb. „Gelb ist für mich die<br />
Farbe der Philosophie, ich kann nicht begründen, warum, es ist einfach<br />
so. Bei Kant passt das hervorragend, weil er gelbe<br />
Rosen sehr liebte und Aurikeln, eine kleine gelbe Primelart.<br />
Tatsächlich hat Immanuel Kant mit Vorliebe<br />
stets gelbe oder sandfarbene Sakkos getragen.“<br />
Die Hauptwerke Kants, die drei großen Kritiken,<br />
spielen in Lampe und sein Meister Immanuel Kant<br />
allenfalls Nebenrollen, die Hauptrolle übernimmt<br />
der Mensch Kant. „Ganz ehrlich: ich maße mir nicht<br />
an, mittels Illustrationen Kants Philosophie zu erläutern.“<br />
Aber eins kann Antje Herzogs humorvolle<br />
Graphic Novel definitiv: Sie verführt dazu, die großen<br />
Schriften Kants erneut in die Hand zu nehmen. Denn<br />
der schrullige Professor aus Königsberg hat der Welt<br />
ein bis heute bedeutendes Werk hinterlassen.<br />
© Alle Abbildungen: Martin Mascheski<br />
48 Neuerscheinungen
GRAPHIC NOVEL<br />
<strong>Das</strong> illustrative Interview<br />
Wie stellst du dir den perfekten Ort zum Lesen vor?<br />
Hast du ein Lieblingszitat von Immanuel Kant?<br />
Ist eine schöne Handschrift heute noch wichtig?<br />
Wie schrullig war Immanuel Kant?<br />
Welche kleine oder große Macke pflegst du so<br />
wie Kant das Einschlafen?<br />
Wie lebt es sich als Künstlerin In Köln?<br />
Was tun gegen die Angst vor dem weißen Blatt?<br />
Was wäre aus dir geworden, hätte es<br />
mit der Kunst nicht geklappt?<br />
Was kommt als Nächstes?<br />
<strong>Das</strong> Interview führte Adelheid Haaß.<br />
Neuerscheinungen<br />
49
Michael Ondaatje,<br />
Serge Bloch (Ill.)<br />
Jasper braucht einen Job<br />
Jasper ist ein Dobermann und kostet seine Herrchen<br />
Mr. und Mrs. Cletus einfach zu viel. Sie müssen<br />
bald abwägen: „entweder der Hund, oder das Schulgeld<br />
für die Kinder“. Deswegen soll Jasper unbedingt<br />
einer Beschäftigung nachgehen. Am besten<br />
natürlich einer, bei der Geld reinkommt. Zunächst<br />
aber wird Jasper für eine Schulaufführung von<br />
George Bernard Shaws Caesar und Cleopatra engagiert<br />
– und sieht dabei fast so aus wie die ägyptische<br />
Gottheit Anubis. Schnell wird der kostspielige Hund<br />
zum eigentlichen Star. Und das hat ungeahnte Folgen.<br />
Denn Jasper verwandelt sich vom Haus- in ein<br />
absolutes Alpha-Tier. In dieser Erstveröffentlichung<br />
von Michael Ondaatje geht es um den viel gespriesenen<br />
„besten Freund des Menschen“. Serge Bloch<br />
hat diese wunderbar groteske Geschichte kongenial<br />
illustriert – und man bekommt einen ganz guten<br />
Eindruck davon, auf wessen Seite er steht.<br />
© Jeff Nolte<br />
AUTOR<br />
Michael Ondaatje wurde in Sri Lanka geboren und lebt heute in<br />
Kanada. Für seine bislang sechs Romane erhielt er zahlreiche Preise,<br />
darunter den Booker Prize für Der englische Patient. Auf Deutsch<br />
erschien zuletzt der Roman Der Katzentisch.<br />
Weltweite Erstveröffentlichung der wunderbar grotesken Geschichte von Michael Ondaatje<br />
ILLUSTRATOR<br />
Serge Bloch, geboren 1956, studierte an der École supérieure<br />
des arts décoratifs in Strasbourg bei Claude Lapointe. Er illustrierte<br />
mehr als dreihundert Bücher und arbeitet regelmäßig für Zeitungen<br />
und <strong>Magazin</strong>e wie die New York Times, die Washington Post<br />
oder das Time <strong>Magazin</strong>e.<br />
HERAUSGEBERIN<br />
Rotraut Susanne Berner, geboren in Stuttgart, gestaltet und<br />
illustriert Bücher für Erwachsene und Kinder, für die sie auch<br />
Texte schreibt. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem<br />
mit der Hans-Christian-Andersen-Medaille und dem Sonderpreis<br />
Illustration des Deutschen Jugendliteraturpreises.<br />
Die Tollen Hefte Nr. 47, herausgegeben von Rotraut Susanne<br />
Berner, aus dem Englischen von Anna Leube, Original-Flachdruck<br />
mit vier Sonderfarben und einer Beilage (Poster), Fadenknotenheftung<br />
mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />
€ 14,95 | SFR 16,90 NR 160471<br />
Limitierte Vorzugsausgabe mit Siebdruck, Auflage: 120 Exemplare<br />
€ 49,90 | SFR 56,– | NR 161478<br />
50 Neuerscheinungen
DIE TOLLEN HEFTE<br />
Hund und Herrchen<br />
Ein Dobermann avanciert zum Star im Theater – und zum Helden in einer grotesken, kunstvoll<br />
illustrierten Geschichte von Beststellerautor Michael Ondaatje.<br />
Ein Hund, heißt es in Studien, ist gut für die Gesundheit. Er<br />
verringert Stress, senkt den Blutdruck und hält uns fit – es sei<br />
denn, man muss einen ehemaligen Profiringer engagieren, der<br />
ihn Gassi führt. Dann geht es einem wie Mr. Cletus, dessen Dobermann<br />
Jasper nicht nur nutzlos, sondern auch ziemlich kostspielig ist. Und weil<br />
der beste Freund des Menschen gleichsam sein Spiegel ist, muss ausgerechnet<br />
Familienhund Jasper für das bürgerliche Anspruchsdenken<br />
seines Herrchens herhalten. Einen Job findet Jasper nicht, dafür aber<br />
eine Nebenrolle in einem Theaterstück – in den Augen von Mr. Cletus<br />
eine ideale Gelegenheit, um endlich einmal aufzutrumpfen, vor allem<br />
gegenüber dem beliebten Wheaton-Terrier der Nachbarn. Doch nicht<br />
nur Mr. Cletus platzt vor Stolz: Als sein Jasper zum heimlichen Star der<br />
Aufführung wird, erliegt der Dobermann schon bald den Verlockungen<br />
des Erfolges …<br />
Lakonisch und mit Sinn für absurden Humor erzählt der Kanadier Michael<br />
Ondaatje, dessen Debüt Der englische Patient mit dem Booker Prize<br />
ausgezeichnet wurde, in Jasper braucht einen Job eine allzu menschliche<br />
Geschichte über fünf Minuten im Scheinwerferlicht, zu Kopf gestiegenen<br />
Ruhm und die Frage, wer bei Hund und Herrchen eigentlich das Sagen<br />
hat. <strong>Das</strong>s Jasper ausgerechnet den Hauptfiguren in George Bernard<br />
Shaws Caesar und Cleopatra die Schau stiehlt, ist natürlich kein Zufall:<br />
„Bald bekamen viele Zuschauer den Eindruck, nur dieser Hund würde so<br />
ganz verstehen, dass es bei dieser Liebesbeziehung unterschwellig auch<br />
um Macht ging.“<br />
Lebendig wird die Erstveröffentlichung von Ondaatjes grotesker Geschichte<br />
vor allem dank der stimmungsvollen Illustrationen von Serge<br />
Bloch, die jede Seite in ein ganz eigenes Kunstwerk verwandeln. In Kontrast<br />
zu den einfachen, aber treffsicher karikierten Figuren setzt Bloch<br />
Collagen, Skizzen und farbige Flächen, die den Text atmosphärisch spiegeln.<br />
Dem Franzosen, bekannt für Illustrationen in mehr als 300 Büchern<br />
und seine Arbeiten für die New York Times, die Washington Post und das<br />
Time <strong>Magazin</strong>e, gelingt es aber nicht nur, die Stimmung des Textes einzufangen,<br />
sondern ihn auch zu ergänzen und zu interpretieren – etwa im<br />
Fall von Jasper, der mal im feinen Zwirn, mal salutierend in Uniform zur<br />
Karikatur von Mr. Cletus’ bürgerlicher Großmannssucht wird.<br />
Jasper braucht einen Job ist deshalb nur auf den ersten Blick ein<br />
kurzweiliges Vergnügen. Michael Ondaatjes skurrile wie kluge Geschichte<br />
regt zum Nach- und Weiterdenken an, während die Illustrationen<br />
Serge Blochs viel zu eigenständig und aussagestark sind, um sie<br />
bloß als Beiwerk zu betrachten. Tatsächlich möchte man die Seiten immer<br />
wieder aufschlagen, um neue Details auf ihnen zu entdecken. Ein<br />
echtes Sammlerstück – nicht nur für Hundefreunde!<br />
Frank O. Rudkoffsky<br />
Autor und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift ]trash[pool.<br />
Er bloggt auf www.rudkoffsky.com über Gegenwartsliteratur.<br />
Neuerscheinungen<br />
51
Wolf Biermann<br />
Warte nicht auf bessre Zeiten!<br />
Die Autobiografie<br />
Ein Leben zwischen West und Ost, ein Widerspruchsgeist<br />
zwischen den Fronten: Wolf Biermanns Autobiografie<br />
ist ein Zeitzeugnis der besonderen Art. Bei ihm<br />
sind persönliches Schicksal und deutsche Geschichte<br />
untrennbar miteinander verwoben: Der Vater wird als<br />
Kommunist eingekerkert und als Jude in Auschwitz<br />
ermordet. Die Mutter rettet den kleinen Wolf 1943<br />
aus dem Hamburger Bombeninferno. Mit 16 geht der<br />
junge Biermann in die DDR: Er hält sie damals noch<br />
für das bessere Deutschland. Später fällt er bei der<br />
Obrigkeit in Ungnade, darf nicht mehr auftreten und<br />
seine Arbeit veröffentlichen. Im Osten wird er nonstop<br />
von der Stasi beobachtet, im Westen verehrt. Und als<br />
er 1976 aus der DDR ausgebürgert werden soll, gibt<br />
es Proteste, die heute als Anfang vom Ende der DDR<br />
gelten. Biermann schreibt mit seiner ihm eigenen<br />
Sprachkraft von Alltagsdramen, Widerstandskraft<br />
und natürlich: von seiner Kunst.<br />
© Johannes Arlt/Laif<br />
AUTOR<br />
Wolf Biermann, Dichter und Liedermacher, wurde 1936 in Hamburg<br />
geboren. Er war die Stimme des Widerstands in der DDR und<br />
wurde 1976 ausgebürgert. Seitdem gibt er Konzerte in manchen<br />
Ländern. Für seine Dichtung wurde er vielfach ausgezeichnet,<br />
darunter mit dem Georg-Büchner-, dem Heinrich-Heine- und dem<br />
Hölderlin-Preis.<br />
Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, bedruckter Vorsatz,<br />
576 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Umschlaggestaltung von<br />
Thomas Pradel<br />
€ 24,00 (€ 28,– Ausgabe Propyläen Verlag) | SFR 26,90<br />
NR 169339<br />
52 Neuerscheinungen
SACHBUCH<br />
Die Wahrheit mit der<br />
Muttermilch<br />
Selten sind persönliches Schicksal und deutsche Geschichte so eng<br />
verwoben wie bei Wolf Biermann. Ein Leben zwischen West und Ost, ein<br />
Widerspruchsgeist zwischen allen Fronten. Seine eindringlich erzählte,<br />
bewegende Autobiografie ist ein Zeitzeugnis ersten Ranges.<br />
„...ein großer, ein überwältigender<br />
Deutschlandroman.“ — DER SPIEGEL<br />
„Persönlich erlebte Zeitgeschichte in Ost<br />
und West. Meinungsstark, kiebig,<br />
aufrecht, immer wieder sehr eindringlich.“<br />
— HAMBURGER ABENDBLATT<br />
„Eine Meisterleistung der literarischen<br />
Vergegenwärtigung, das<br />
Buch verbindet sachliche Präzision<br />
mit persönlicher Leidenschaft,<br />
Witz mit Sarkasmus.“<br />
— DIE ZEIT<br />
„Wolf Biermann<br />
hat ein Stück<br />
deutsche Identität<br />
gestiftet.”<br />
— HELMUT SCHMIDT<br />
„Ein Chronist der Liebe, des<br />
Hasses und des Irrsinns des<br />
vergangenen Jahrhunderts,<br />
ein Dichter, Denker und<br />
Spötter.“ — WELT AM SONNTAG<br />
„Biermann erzählt das mit unendlicher<br />
Liebe zum Detail in seiner bildreichen<br />
Sprache.“ — NORDWEST ZEITUNG<br />
„Wolf Biermann hat nicht nur sein Leben aufgeschrieben.<br />
Mit Warte nicht auf bessre Zeiten<br />
ist ihm eine auch sprachlich herausragende Autobiografie<br />
geglückt.“ — NDR KULTUR<br />
„Wolf Biermann hat sich ein lebenskluges,<br />
ein pralles Buch zum 80. Geburtstag<br />
geschrieben.“ — DEUTSCHLANDFUNK<br />
Neuerscheinungen<br />
53
Anthony B. Atkinson<br />
Ungleichheit<br />
Was wir dagegen tun können<br />
Derzeit hält 1 % der Weltbevölkerung die Hälfte des<br />
Weltvermögens. Was können, sollen und müssen<br />
wir gegen diese soziale Ungleichheit tun? Denn der<br />
Abgrund zwischen Arm und Reich wird immer größer<br />
– obwohl er heute ohnehin schon tiefer und breiter<br />
ist denn je. Der britische Ökonom Anthony Atkinson<br />
ist Spezialist für soziale Ungleichheit. Für ihn steht<br />
sie an der Spitze der Probleme unserer Zeit. Fast alle<br />
politischen Konflikte haben hier ihren Ursrpung: von<br />
der Flüchtlings- und Eurokrise über Terrorismus bis<br />
hin zu den Kriegen im Nahen Osten. Gegen die lähmende<br />
Ohnmacht stellt Atkinson in seinem Buch ein<br />
Programm für den Wandel vor. Es enthält 15 konkrete<br />
Maßnahmen in den Bereichen Technologie, Arbeit,<br />
soziale Sicherheit, Kapital und Steuern. Ungleichheit<br />
ist Analyse, Aufklärung, Apell und Anleitung in<br />
einem; ein Meisterwerk gegen das Weltproblem<br />
Nummer eins.<br />
© Mark Koralnik<br />
AUTOR<br />
Anthony B. Atkinson, geboren 1944, war britischer Ökonom<br />
und weltweit der führende Spezialist für Einkommensverteilung<br />
und soziale Ungleichheit. Er war Professor für Wirtschaft an der<br />
Universitäten Essex, Cambridge, London School of Economics, MIT<br />
Cambridge (Massachusetts). Atkinson entwickelte das Atkinson-Maß<br />
zur Erfassung von Ungleichheit.<br />
Er war Berater der britischen und französischen Regierung sowie<br />
der EU. Anthony Atkinson starb im Januar 2017.<br />
Aus dem Englischen von Hainer Kober, geprägter fester Einband<br />
mit Schutzumschlag, 480 Seiten, Lesebändchen, Umschlaggestaltung<br />
von Hug & Eberlein<br />
€ 22,95 (€ 26,95 Ausgabe Klett-Cotta Verlag) | SFR 25,90<br />
NR 169398<br />
Geprägter fester Einband<br />
54 Neuerscheinungen
SACHBUCH<br />
Was hält uns zusammen?<br />
Mit ebendieser Frage beschäftigte sich Anthony B. Atkinson mehr als ein halbes Jahrhundert<br />
lang. In Ungleichheit kommt er zu einer aufrüttelnden Erkenntnis: Die Ungleichheit unter den<br />
Menschen wird weiter zunehmen, wenn wir nicht endlich etwas dagegen tun. Ein Appell an<br />
unsere moralische Verantwortung!<br />
Nie zuvor waren wir uns so sehr wie heute der Ungleichheit<br />
bewusst, die unter den Menschen herrscht. Soziale Ungleichheit<br />
ist eines der wesentlichen Probleme unserer Gegenwart.<br />
Doch was können wir dagegen tun? Anthony B. Atkinson legt mit seinem<br />
Buch Ungleichheit eine fundierte Analyse vor. Gleich zu Beginn seiner<br />
Ausführungen weist er darauf hin, dass seine Vorschläge „uns dazu zwingen,<br />
grundlegende Aspekte unserer modernen Gesellschaft zu überdenken“.<br />
Ein kühnes Anliegen. Doch Atkinson ist beileibe kein Neuling auf<br />
diesem Forschungsgebiet. Über fünfzig Jahre lang widmete sich der britische<br />
Ökonom der Ungleichheitsforschung und trieb sie wie kein anderer<br />
voran. Seine Arbeiten zur Einkommensverteilung erlangten vielfach Beachtung.<br />
Er entwickelte das nach ihm benannte Atkinson-Maß, das heute<br />
als wesentlicher Indikator für Ungleichheit gilt.<br />
In seiner Analyse befasst sich Atkinson zunächst mit dem Begriff der<br />
Ungleichheit. Für ihn ist es ebenso wichtig, sich mit Ergebnisungleichheit<br />
zu beschäftigen wie mit Chancenungleichheit. Denn neben der Schaffung<br />
gleicher Voraussetzungen für alle Menschen sind auch mögliche Krisen<br />
auf ihrem weiteren Lebensweg abzusichern. Aus der Geschichte können<br />
wir laut Atkinson lernen, dass zwei Faktoren besonders entscheidend<br />
für den Rückgang der Ungleichheit sind: die verringerte Ungleichheit<br />
der Markteinkommen und eine effektivere Umverteilung. Umverteilung<br />
allein kann nicht den gewünschten Effekt erzielen. Deswegen muss der<br />
Blick verstärkt auf die Macht des Marktes und unsere Beeinflussungsmöglichkeiten<br />
gerichtet werden, so Atkinsons zentrale These.<br />
Auf dieser Basis entfaltet er im zweiten Teil fünfzehn radikale Reformvorschläge.<br />
Eine grundlegende Idee betrifft das Erbrecht. Atkinson argumentiert,<br />
dass die demografische Entwicklung neben anderen Faktoren eine<br />
progressive Steuer auf Erbschaften und Schenkungen erfordert, um die<br />
Ungleichheit zu verringern. Ein großes Problem sieht er außerdem darin,<br />
dass in technische Innovationen wie Roboter statt in die Fähigkeiten der<br />
Menschen investiert wird. Politische Entscheidungsträger müssen genau<br />
abwägen, welche Automatisierungsprozesse tatsächlich erforderlich sind.<br />
Nur so könne der gesellschaftliche Zusammenhalt gewährleistet werden.<br />
Doch haben die Handlungsempfehlungen gegenüber kritischen Einwänden<br />
Bestand? Dies prüft Atkinson im dritten Teil des Buchs. Er setzt der<br />
möglichen Kritik zu hoher Kosten eine Sichtweise entgegen, die sich nicht<br />
ausschließlich auf Effizienz konzentriert, sondern die gängige Art der<br />
Beurteilung von Gewinn und Verlust überdenkt. Anhand einer Beispielrechnung<br />
wird deutlich, dass in Großbritannien ein Partizipationseinkommen,<br />
das als Ergänzung zum bestehenden Sozialsystem zu verstehen ist,<br />
kostenneutral eingeführt werden kann. Dies sollen nach Atkinsons Vorstellung<br />
Menschen erhalten, die sich gesellschaftlich engagieren.<br />
Atkinson formuliert in seinem beachtenswerten Buch die Sorge, dass<br />
unsere Gesellschaft ihren Zusammenhalt verliert. Nach seinen prägenden<br />
Erfahrungen als Krankenpfleger machte er die Ungleichheit der Menschen<br />
zu seinem Lebensthema – und blieb stets ein Optimist. Sein Tod zu<br />
Beginn des Jahres erschütterte die Wissenschaft. Sein Erbe mahnt uns,<br />
das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren.<br />
„Atkinson hat ein bemerkenswertes<br />
Buch geschrieben. Es ist allgemeinverständlich,<br />
sachlich fundiert und voll<br />
origineller Ideen. (...) In der zunehmenden<br />
Ungleichheit sieht Atkinson<br />
nicht nur ein inhärentes Übel, sondern<br />
auch eine Gefahr für den sozialen Zusammenhalt<br />
und eine funktionierende<br />
Demokratie.“ — FAZ<br />
Julia Matthias<br />
Hatte schon immer einen Hang zu Büchern, die zum Umdenken anregen.<br />
Daher lektoriert sie mit Vorliebe Sachbücher.<br />
Neuerscheinungen<br />
55
Ian Kershaw<br />
Höllensturz<br />
Europa 1914–1949<br />
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hätte sich<br />
Europa beinahe selbst zerstört: Kriege, Vertreibungen,<br />
Völkermorde und politische Unruhen prägten<br />
das Leben und die Zukunft eines ganzen Kontinents.<br />
Ian Kershaw zeigt in Höllensturz, wie Europa diesen<br />
Beinahe-Zusammenbruch seiner eigenen Zivilisation<br />
selbst verschuldet hat – mit ethnischen Auseinandersetzungen,<br />
aggressivem Nationalismus, revistionistischen<br />
Streitigkeiten um Gebiete, Konflikten zwischen<br />
den Klassen und einer tiefen Krise des Kapitalismus.<br />
In diesem Glanzstück der modernen Geschichtsschreibung<br />
durchbrechen immer wieder individuelle Erfahrungen<br />
und Erlebnisse Einzelner die Schilderungen<br />
der großen Entwicklungen in Politik, Wirtschaft, Kultur<br />
und Gesellschaft. Kershaw, einer der bedeutendsten<br />
Historiker der Gegenwart, schildert eindrucksvoll, wie<br />
es zum Ersten Weltkrieg kam. Und wie unter den Vorzeichen<br />
des Kalten Krieges die Weichen Europas neu<br />
gestellt wurden.<br />
© Privat<br />
AUTOR<br />
Ian Kershaw, geboren 1943, war bis zu seiner Emeritierung<br />
Professor für Moderne Geschichte an der University of Sheffield<br />
und zählt zu den bedeutendsten Historikern der Gegenwart.<br />
Seine zweibändige Biografie Adolf Hitlers gilt als Meisterwerk der<br />
modernen Geschichtsschreibung.<br />
Aus dem Englischen von Klaus Binder, Bernd Leineweber und Britta<br />
Schröder, bedruckter und geprägter fester Einband, bedrucktes Vorsatzpapier,<br />
16 Seiten mit farbigen Abbildungen, 2 Lesebändchen,<br />
764 Seiten, Einbandgestaltung von Sarah Winter<br />
€ 29,95 (€ 34,99 Ausgabe Deutsche Verlagsanstalt) | SFR 34,00<br />
NR 169266<br />
16 Seiten mit farbigen Abbildungen<br />
56 Neuerscheinungen
SACHBUCH<br />
Ein Buch für unsere Zeit<br />
Seit Jahrzehnten herrscht in Europa weitgehend Frieden – so lange, dass man zu vergessen<br />
beginnt, was für ein fragiles Konstrukt dieser Frieden ist. In Zeiten zunehmender Abschottung<br />
und der Rückkehr des Nationalismus liefert uns der Historiker Ian Kershaw ein Werk, das uns<br />
die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts nahebringt.<br />
Ian Kershaws Buch trägt den passenden Titel Höllensturz: Es beschreibt<br />
den Zeitraum zwischen 1914 und 1949. Auf packende<br />
Weise zeigt Kershaw, wie Europa den Weg in den Abgrund beschritten<br />
hat. Höllensturz ist ein Werk der großen geschichtlichen Linien, bekannte<br />
Abläufe werden neu gedacht und die im Nachhinein scheinbare<br />
Unausweichlichkeit der Ereignisse neu untersucht. Und das in einem<br />
gesamteuropäischen Kontext, in dem die nach dem Ersten Weltkrieg<br />
entstandenen Staaten Mittel- und Osteuropas stärker im Fokus stehen<br />
als bisher üblich. Kershaw hat vier Hauptursachen für Europas katastrophale<br />
erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgemacht: Eine „explosionsartige<br />
Ausbreitung eines ethnisch-rassistischen Nationalismus“, außerdem<br />
„erbitterte und unversöhnliche territoriale Revisionsforderungen“,<br />
einen schon lange schwelenden Klassenkonflikt, der mit dem Aufkommen<br />
des Bolschewismus ein konkretes Feindbild erhielt, und eine „lang<br />
anhaltende Krise des Kapitalismus“, die zahllose Existenzen vernichtete.<br />
Alles beginnt mit dem Ersten Weltkrieg, dessen Bezeichnung „Urkatastrophe<br />
des 20. Jahrhunderts“ durch Kershaws Buch eine neue Wucht entfaltet.<br />
Komprimiert werden die Machtkonstellationen vor 1914 sowie die Kriegsursachen<br />
dargestellt und in einem bündigen Kapitel der Kriegsverlauf geschildert.<br />
So schrecklich der Erste Weltkrieg auch war, es sind dessen Folgen,<br />
um die es in diesem Buch geht, die sich als viel verheerender herausstellen<br />
sollten. Was folgt, ist ein bravouröser Ritt durch die europäische Staatenlandschaft,<br />
wie sie sich nach dem Versailler Vertrag darstellte. <strong>Das</strong> Europa<br />
nach 1919 trug den Keim der kommenden Katastrophe schon in sich. Dies<br />
ist keine neue Erkenntnis, aber Kershaw gelingt es, bekannte Zusammenhänge<br />
in neuem Licht erscheinen zu lassen. Dabei verliert er sich nicht in Details,<br />
sondern erzählt präzise und genau. In dieser Erläuterung die richtige<br />
Balance zu finden beweist das immense Können des britischen Historikers.<br />
Im Verlauf des Buches nimmt die Entwicklung in Deutschland immer mehr<br />
Raum ein. Der Aufstieg Hitlers und die schnelle Verwandlung Deutschlands<br />
in eine Diktatur stehen bei Kershaw in engem Zusammenhang mit der<br />
Schwäche der Siegermächte, aber auch mit der Schreckensherrschaft Stalins<br />
in der Sowjetunion, der den bürgerlichen Demokratien Westeuropas<br />
mehr Furcht einflößte als Hitler mit seiner absurd-rassistischen Ideologie.<br />
Bei aller Schwerpunktsetzung auf die beiden Unrechtsregime verliert der<br />
Autor nie die gesamteuropäische Darstellung aus den Augen. Europas<br />
Landkarte beginnt sich zu verändern, erst langsam, dann immer zügiger.<br />
Die Zerschlagung der Tschechoslowakei durch das Dritte Reich ist der<br />
letzte Schritt, nach dem Europa in einem Strudel aus Krieg, Gewalt, Barbarei,<br />
Genozid und Vernichtung untergeht. 1945 war der Kontinent am<br />
Ende, Millionen von Menschen tot oder auf der Flucht, zerstörte Städte,<br />
vernichtete Infrastruktur, verschobene Grenzen. Europas globale Vorherrschaft<br />
war verschwunden, die Auflösung der Kolonialreiche begann. Die<br />
Supermächte USA und Sowjetunion teilten den alten Kontinent in ihre<br />
Machtsphären auf.<br />
Die letzten Kapitel beschreiben, wie sich der Eiserne Vorhang senkt. Sie<br />
zeigen außerdem, dass sich kulturelle, gesellschaftliche und soziale<br />
Entwicklungen wie ein roter Faden durch alle Umbrüche ziehen. Höllensturz<br />
ist ein Buch, das jeder Europäer lesen sollte: Selten erfährt man so<br />
anschaulich, wie Europa sich selbst zerstörte. Nie sollten wir unsere Geschichte<br />
vergessen und uns spätestens nach der Lektüre diese Buches die<br />
Frage stellen: Wo stehen wir heute?<br />
„Meisterhaft ... Die Geschichte des<br />
zweiten Dreißigjährigen Kriegs in<br />
Europa ist nie besser erzählt worden.“<br />
— CHRISTOPHER CLARK<br />
Uwe Kalkowski<br />
Leser, Buchmensch, Literaturblogger und Kaffeehaussitzer.<br />
Neuerscheinungen<br />
57
Carolin Emcke<br />
Gegen den Hass<br />
Für dieses Plädoyer wurde der Autorin der Friedenspreis<br />
des Deutschen Buchhandels verliehen! Die Jury bezeichnete<br />
Gegen den Hass als „Vorbild für gesellschaftliches<br />
Handeln in einer Zeit, in der politische, religiöse<br />
und kulturelle Konflikte den Dialog oft nicht mehr<br />
zulassen“. Carolin Emcke setzt mit ihrem Buch dem<br />
dogmatischen Denken ein Lob des Vielstimmingen entgegegen.<br />
Sie kämpft für genaues Beobachten, Differenzieren<br />
und, ja: auch Selbstzweifel. Denn indem man<br />
auch die eigene Meinung hinterfragt, bleibt man offen<br />
für ebenjenen Dialog, der in dieser Zeit von Rassismus,<br />
Fanatismus und Demokratiefeindlichkeit so wichtig ist.<br />
Es fordert Mut, dem Hass zu widersprechen. Und man<br />
muss die Bereitschaft haben, Vielfalt auszuhalten. Aber<br />
nur so funktioniert Demokratie. Emcke lädt ein, eine<br />
andere Einladung auszuschlagen: die des Hasses, sich<br />
ihm anzuverwandeln.<br />
© Andreas Labes<br />
AUTORIN<br />
Carolin Emcke, geboren 1967, studierte Philosophie in London,<br />
Frankfurt/Main und Harvard. Von 1998 bis 2013 bereiste Carolin<br />
Emcke weltweit Krisenregionen und berichtete darüber. 2003/2004<br />
war sie als Visiting Lecturer für Politische Theorie an der Yale<br />
University. Sie ist freie Publizistin und engagiert sich immer wieder<br />
mit künstlerischen Projekten. Seit über zehn Jahren organisiert<br />
und moderiert sie die monatliche Diskussionsreihe Streitraum<br />
an der Schaubühne Berlin. Für ihr Schaffen wurde sie mehrfach<br />
ausgezeichnet, unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis und<br />
dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus. 2016 erhielt sie<br />
den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.<br />
Friedenspreis des Deutschen Buchhandels<br />
Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 192 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung Klaus Detjen<br />
€ 18,95 (€ 20,– Ausgabe S. Fischer Verlag) | SFR 21,50<br />
NR 169371<br />
58 Neuerscheinungen
SACHBUCH<br />
Mit Scharfsinn und<br />
klarem Blick<br />
Carolin Emcke ist Journalistin, Kriegsreporterin und Publizisten. Sie ist zudem promovierte<br />
Philosophin und Preisträgerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Ihr Buch<br />
Gegen den Hass ist eine präzise Analyse und ein Plädoyer für eine offene Gesellschaft.<br />
Emcke treibt die Verrohung des politischen Diskurses um, ein<br />
„Klima des Fanatismus“, das immer stärker wird. Hass und<br />
Rassismus, Antisemitismus und Antiislamismus sind gerade<br />
in Deutschland nicht neu. Neu aber ist diese Entwicklung: Auch die Mitte<br />
der Gesellschaft hat den Zorn für sich entdeckt. Mit rechten Parolen<br />
werden bei regionalen und überregionalen Wahlen zweistellige Prozentzahlen<br />
erreicht. Zugleich hat die physische und verbale Gewalt, in<br />
der materiellen wie in der virtuellen Öffentlichkeit, Ausmaße erreicht,<br />
die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar waren. Der Hass wird roher,<br />
lauter und enthemmter.<br />
Die Publizistin Emcke untersucht Anschläge auf Geflüchtete ebenso<br />
wie die Motive des IS, betrachtet Ausschreitungen US-amerikanischer<br />
Polizisten gegen Afroamerikaner gleichermaßen wie die Gewalt, die<br />
Homo- und Transsexuelle erfahren. Anhand konkreter Situationen zeigt<br />
sie gesellschaftliche Machtstrukturen auf und verbindet gekonnt Theorie<br />
und sozialen Alltag. Akribisch rekonstruiert Emcke den Übergriff auf<br />
Flüchtlinge in Clausnitz, bei dem ein Bus mit Geflüchteten blockiert und<br />
von einer brüllenden Menge umringt wurde. Die Polizei griff erst spät<br />
ein und trug dann die verängstigten Geflüchteten aus dem Bus durch die<br />
schreiende Menge. Mit der Genauigkeit einer Wissenschaftlerin und der<br />
dynamischen Sprache einer talentierten Journalistin verknüpft Emcke<br />
Interviews und Berichte, analysiert Videos und kombiniert Details. Was<br />
„Dem Hass begegnen lässt sich nur, indem<br />
man seine Einladung, sich ihm anzuverwandeln,<br />
ausschlägt. Es gilt zu mobilisieren,<br />
was den Hassenden abgeht: genaues<br />
Beobachten, nicht nachlassendes Differenzieren<br />
und Selbstzweifel.“<br />
— CAROLIN EMCKE<br />
hat sich in Clausnitz entladen? Was ist die Vorgeschichte? Was bedeutet<br />
im größeren gesellschaftlichen Rahmen die Parole „Wir sind das Volk!“,<br />
die in Clausnitz den Ankommenden entgegengebrüllt wurde? Welche<br />
Rolle spielt das lange Abwarten der Polizei und welche spielen die<br />
Schaulustigen, die zwar nicht mitmachen, aber auch nicht einschreiten?<br />
Emckes schärfste Waffe gegen den Hass ist der Wille, die Hassenden<br />
zu verstehen, ohne sie zu entschuldigen. Hassen kann nur, wer keinerlei<br />
Zweifel hat, denn „gehasst wird ungenau“: Wo auf den einzelnen Menschen<br />
geachtet, wo der Einzelne als Individuum mit seinen Prägungen,<br />
Motivationen und Interessen in den Blick genommen wird, da bricht das<br />
grobe Wir-gegen-die-Raster zusammen. Wie aber kommt es konkret<br />
dazu, dass Menschen „unsichtbar“ und nicht mehr als Teil der Gemeinschaft<br />
und als Menschen wahrgenommen werden?<br />
Mit großer Tiefenschärfe zerlegt Emcke komplizierte Situationen in<br />
ihre Bestandteile. Ein weiteres Beispiel, das sie anführt, ist der Fall Eric<br />
Garner. Bei einer Kontrolle durch die Polizei auf Staten Island in New York<br />
stirbt der Afroamerikaner Garner. Der Grund: Nach dem Angriff mehrerer<br />
Polizisten bekam Garner einen Asthmaanfall, der ignoriert wurde.<br />
Mehrere Videos, die Passanten mit ihren Smartphones aufgenommen<br />
haben, zeigen, dass Garner unbewaffnet und nicht gewalttätig war;<br />
seine Hilfeschreie „I can’t breathe“ blieben unbeachtet. Systematisch<br />
und plausibel erläutert Emcke die tiefe historische und soziale Verankerung<br />
von institutionellem Rassismus und der Angst der Weißen vor den<br />
Schwarzen – vor allem in den USA.<br />
Gegen den Hass ist ein durch und durch politischer Essay. Emcke<br />
spielt auf vielen Registern und Ebenen. Emcke ist wie kaum eine andere<br />
Publizistin im deutschsprachigen Raum zugleich talentierte Reporterin<br />
und versierte Kulturwissenschaftlerin in einer Person. Und kaum ein Text<br />
zerlegt so sachlich und klar, wie durch rechtspopulistische Konstrukte wie<br />
z.B. den Ruf nach der Reinheit einer nationalen Identität Hass und Übergriffe<br />
befeuert werden.<br />
Ruben Pfizenmaier<br />
Er studierte Philosophie, Kulturjournalismus und Kulturwissenschaften in Hildesheim,<br />
Cork und Berlin und leitet den Vertrieb der Büchergilde Gutenberg.<br />
Neuerscheinungen<br />
59
Julia Shaw<br />
<strong>Das</strong> trügerische Gedächtnis<br />
Wie unser Gehirn Erinnerungen fälscht<br />
Wie steht es um Ihr Gedächtnis? Trauen Sie ihm? Nach<br />
der Lektüre von Julia Shaws Erkenntnissen vermutlich<br />
nicht mehr. Die Rechtspsychologin zeigt, dass auch<br />
prägende Ereignisse oft gar nicht so stattgefunden haben,<br />
wie wir uns an sie erinnern. Sie bezeichnet unser<br />
Gehirn als raffinierten Trickbetrüger, der Erinnerungen<br />
fälscht und die Grenzen zwischen Wahrheit und<br />
Fiktion gerne mal verwischt. Sie vergleicht unser Gedächtnis<br />
mit einer Wikipedia-Seite, die jeder beliebig<br />
ändern kann – nicht nur Sie selbst. Bei ihren Forschungen<br />
ist es Shaw sogar gelungen, Probanden davon zu<br />
überzeugen, sie hätten Straftaten begangen, die gar<br />
nicht verübt wurden. Ihre Erkenntnisse sind elementar<br />
für die Arbeit von Polizei und Justiz. Shaw verrät,<br />
dass einfach niemand ein untrügliches Gedächtnis<br />
hat. Aber auch, wie wir das Beste aus diesem trügerischen<br />
Gedächtnis rausholen. Eine verblüffende Reise<br />
in die Mechanismen unseres Gehirns.<br />
© Boris Breuer<br />
AUTORIN<br />
Julia Shaw, 1987 in Köln geboren und in Kanada aufgewachsen,<br />
ist Rechtspsychologin. Sie lehrt und forscht an der London South<br />
Bank University. Shaw gehört zu den führenden Forscherinnen auf<br />
dem Gebiet der falschen Erinnerungen. Sie berät Polizei, Bundeswehr<br />
und Rechtsanwälte bezüglich ihrer Befragungsmethoden.<br />
ÜBERSETZERIN<br />
Christa Broermann hat in Tübingen, London und Wien Anglistik<br />
und Germanistik studiert und übersetzt seit 1984 Bücher.<br />
Aus dem Englischen von Christa Broermann, fester Einband mit<br />
Schutzumschlag, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, Umschlaggestaltung<br />
von Katja Holst<br />
€ 19,95 (€ 22,00 Ausgabe Carl Hanser Verlag) | SFR 22,50<br />
NR 16941X<br />
60 Neuerscheinungen
SACHBUCH<br />
Eine 25 Jahre alte<br />
Erinnerung?<br />
Ich stehe in einem Raum mit einer seltsamen Gerätschaft darin. Mein Vater beugt sich zu mir<br />
herunter und sagt etwas, lächelt. Kurz darauf betrete ich eine große Terrasse mit braunen<br />
Fliesen. Sie ist halb überdacht und mündet in einen überwucherten Garten. Wenige Meter von<br />
mir entfernt befindet sich eine Schaukel, auf die ich mich begeistert stürze.<br />
Bei dieser kurzen Sequenz handelt es sich vermeintlich um eine<br />
Kindheitserinnerung aus meinem dritten Lebensjahr, dem<br />
Jahr, in dem mein Vater ein Haus für unsere kleine Familie gekauft<br />
hat. Wir wohnten nur einige Monate dort, und ob mein Vater mich<br />
damals zur Besichtigung mitnahm, erinnert er sich nicht. Nach dieser<br />
Zeit habe ich die Räume nie wieder betreten. Dennoch scheint meine Beschreibung<br />
akkurat. <strong>Das</strong> Zimmer mit der Sonnenbank, hat es so vor unserem<br />
Einzug tatsächlich gegeben. Mit Sicherheit sagen, dass es sich um<br />
eine wahre Erinnerung handelt, kann ich aber nicht. Sie könnte ebenso<br />
gut ein typisches Beispiel für unser „trügerisches Gedächtnis“ sein, zu<br />
dem die Autorin Julia Shaw unter anderem an der London South Bank<br />
University forscht.<br />
Wissenschaftlich belegt ist nicht nur, dass Kleinkinder bis zu einem<br />
Alter von etwa drei Jahren nicht dazu in der Lage sind, Langzeiterinnerungen<br />
zu speichern, es ist auch erwiesen, dass Erinnerungen aus jedem<br />
erdenklichen Lebensabschnitt sehr leicht manipuliert werden können.<br />
Unser Gehirn kann also gehackt werden, ganz ohne Gehirnwäsche. Doch<br />
was bedeutet es, wenn wir uns offensichtlich so wenig auf unser Erinnerungsvermögen<br />
verlassen können? Welchen Einfluss haben verzerrte<br />
oder gar vollkommen falsche Erinnerungen auf unsere Persönlichkeit?<br />
Und wie gehen wir insbesondere im Kontext von Strafverfahren mit diesen<br />
Mechanismen unseres Gehirns um?<br />
„Julia Shaw zeigt höchst anschaulich, warum<br />
das Gedächtnis uns täuschen kann.<br />
(...) Nach der Lektüre ist klar, dass man<br />
sich auf angeblich sichere Erinnerungen<br />
nicht verlassen sollte - weder bei sich noch<br />
bei anderen.“ — GERT SCOBEL, PHILOSOPHIE MAGAZIN<br />
Unser kreativer und assoziativer Geist, den wir in vielen Bereichen<br />
unseres Lebens sehr schätzen, ist zugleich Grund wie Grundlage für die<br />
vielen Erinnerungstäuschungen, denen wir – bewusst oder unbewusst<br />
– erliegen. Da wir aber unsere Erinnerungen so vielfältig miteinander<br />
kombinieren und dabei auf ganz neue, unerwartete Ideen kommen können,<br />
ist unser Gedächtnis derartig fehleranfällig.<br />
„Jede einzelne unserer Wahrnehmungsfähigkeiten ist unvollkommen.<br />
Unser Sehsinn, unser Gehör, unser Geschmackssinn, unser Wärmeempfinden,<br />
unser Tastsinn, unser Gleichgewichtssinn im Innenohr,<br />
unsere Eigenwahrnehmung unseres Körpers im Raum – jeder dieser Sinne<br />
kann getäuscht werden“, – lehrt uns Shaw in ihrem Buch.<br />
Sie findet für die biochemischen und kognitiven Prozesse kluge<br />
Analogien, die einen schnellen Zugang zum Thema ermöglichen, ohne<br />
neurowissenschaftliches Wissen vorauszusetzen. So vergleicht die<br />
deutsch-kanadische Rechtspsychologin beispielsweise die Fähigkeit zur<br />
Assoziation mit einem U-Bahn-Netz, jede Station steht für einen Knoten.<br />
Mit der Bahn gelangen wir von A nach B, und genau so können wir uns<br />
durch eine Reihe von Assoziationen zu einem anderen Gedanken bewegen.<br />
Je nach Komplexität der Gedankensprünge kann der Weg mal<br />
länger und mal kürzer sein. Bei Ausfällen auf Streckenabschnitten erreichen<br />
wir nicht das gewünschte Ziel, brechen physische Verbindungen im<br />
Gehirn zusammen, treten Erinnerungsfehler auf. Stichhaltig, kompetent<br />
und glasklar stellt die Autorin in <strong>Das</strong> trügerische Gedächtnis komplexe<br />
Sachverhalte dar und erreicht mit nahezu jedem Satz ihres Buches, dass<br />
man sein eigenes Gedächtnis dringend auf die Probe stellen will.<br />
Lisa-Marie Schöttler<br />
Studierte Literaturwissenschaftlerin mit einem Faible für gute Geschichten,<br />
schnelle Autos und schöne Bücher.<br />
Neuerscheinungen<br />
61
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
Javier Marías<br />
So fängt das Schlimme an<br />
Ein Literaturpapst dozierte einst, wer mehr als 400 Seiten schreibe, brauche dafür gute<br />
Gründe. Marías’ Roman umfasst 640 Seiten. Schauen wir, ob er sie legitimieren kann.<br />
Erzähler Juan arbeitet um 1980 in Madrid für den Regisseur Eduardo Muriel, der mit seiner<br />
Frau Beatriz ein großzügiges Haus unterhält. Es ist die schwierige Zeit nach Francos Tod. Die<br />
dunklen Machenschaften der Diktatur wirken noch nach, und was es bedeutet, sie ins Licht<br />
zu zerren, davon handelt dieser kluge Roman. Dazu kommt, dass Marías sein Handwerk perfekt<br />
beherrscht. Er variiert Tempo und Rhythmus nach Belieben. Bevor ein Finale furioso<br />
beginnt, in dem alle Handlungsfäden geschickt und voller Überraschungen zusammengeführt<br />
werden, gibt es Phasen kluger Beobachtungen und scharfsinniger Reflexionen – weniger<br />
ein Handlungsfluss als ein Nachthimmel mit lauter funkelnden Sternen.<br />
<strong>Das</strong> ginge auch kürzer, doch dass man sich bestens unterhalten fühlt, beweist nur eins: Wer<br />
so gut erzählen kann, braucht keine „guten Gründe“. Hier irrte der Literaturpapst.<br />
Empfohlen von Heinz Kischkel<br />
Janssen Universitätsbuchhandlung, Bochum<br />
Aus dem Spanischen von Susanne Lange, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, farbiges<br />
Vorsatzpapier, Lesebändchen, 640 Seiten, Umschlaggestaltung von Fratelli Walter<br />
€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 168294<br />
John Irving<br />
Straße der Wunder<br />
Die Müllkippenkinder Juan<br />
Diego und Lupe sind wahrlich<br />
wunderlich: Juan Diego ist<br />
hochbegabt, seine Schwester<br />
hellseherisch, aber unverständlich<br />
– sie braucht Juan Diego als<br />
Übersetzer.<br />
Als sie seine Zukunft sieht, gibt<br />
sie alles, um ihn zu retten. Zurück<br />
bleibt Juan Diego mit einem Leben,<br />
in dem die Grenzen zwischen<br />
gestern und heute zunehmend<br />
verschwimmen. In diesem Roman ist das Normale mystisch, das<br />
Merkwürdige alltäglich. Es geht um die Kraft des Glaubens (an was<br />
auch immer), um Verlust, Liebe und Sex – und natürlich um Zirkus,<br />
Schreiben und Prostituierte. Ein typischer Irving über Wunder, die<br />
man erlebt, und solche, die man auslöst.<br />
Vendela Vida<br />
Des Tauchers leere Kleider<br />
Was, wenn man sich aussuchen<br />
kann, wer man sein will? Und<br />
was, wenn man es muss?<br />
Amerikanerin, Anfang 30, strandet<br />
in Casablanca. Kaum angekommen,<br />
wird ihr Rucksack gestohlen<br />
– darin jegliche Hinweise<br />
auf ihre Person. Als die Polizei ihr<br />
den Rucksack einer Fremden aushändigt,<br />
nimmt sie vorläufig deren<br />
Identität an. Nur fühlt sie sich<br />
zu wohl, so ohne ihr eigentliches<br />
Ich. Und entfernt sich mehr und mehr von sich selbst. Dann lernt sie<br />
eine Hollywood-Schauspielerin kennen und geht zu weit. Der Stil in<br />
Vidas fünftem Roman ist überraschend, ein einziges „Stell dir vor“ –<br />
mal urkomisch, mal mystisch, mal beklemmend. Und auf jeden Fall<br />
einnehmend.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Hans M. Herzog, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />
farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, 784 Seiten, Umschlaggestaltung<br />
von Wolfgang Schaper<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 16860X<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Monika Baark, Leinen mit Schutzumschlag,<br />
Lesebändchen, 256 Seiten, Umschlaggestaltung von Susanne Jordan<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168863<br />
62 Programm
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
Yvonne Adhiambo Owuor<br />
Der Ort, an dem die Reise<br />
endet<br />
Ein Erstling, der unter die Haut<br />
geht. Owuor schreibt über eine<br />
zerrissene Familie in einem zerrissenen<br />
Land: Kenia. Ein Familienroman,<br />
verwoben mit Zeitgeschichte.<br />
Nach dem Mord an ihrem Bruder<br />
Odidi kehrt Ajany nach Kenia zurück.<br />
Doch sie fühlt sich hier verloren,<br />
wie überall. Ihr Vater Nyipir<br />
lebt in der Vergangenheit. Ihre Mutter Akai geht ihren eigenen Weg.<br />
Plötzlich taucht der Engländer Isaiah Bolton auf. Und dessen Suche<br />
nach seinem Vater reibt Salz in alte, schwärende Seelenwunden.<br />
Denn die koloniale Gewaltherrschaft und die blutigen Unruhen nach<br />
der Unabhängigkeit sind tief in die kollektiven Erinnerungen dieser<br />
Familie gebrannt.<br />
Harper Lee<br />
Gehe hin, stelle einen<br />
Wächter<br />
Harper Lees durch Zufall entdecktes<br />
Debüt, das uns erzählt,<br />
was nach Wer die Nachtigall<br />
stört passiert.<br />
Jean Louise Finch, die wir als<br />
burschikose Scout aus Wer die<br />
Nachtigall stört kennen, kehrt<br />
in ihre Heimatstadt zurück. Die<br />
Rassenunruhen im Süden wirken<br />
sich auch auf das Leben dort<br />
aus. Jean Louise wird mit ungeahnten Seiten auch der Menschen<br />
konfrontiert, die ihr am nächsten stehen – allen voran ihres geliebten<br />
Vaters Atticus.<br />
Ein bewegender Roman über Familienbande, ein Zeitdokument tief<br />
greifender gesellschaftlicher Umbrüche voller Weisheit, Humor und<br />
Leidenschaft und ein literarischer Fund, der seinesgleichen sucht.<br />
Aus dem Englischen von Simone Jakob, Leinen mit Schutzumschlag, bedrucktes<br />
Vor- und Nachsatzpapier, Lesebändchen, 512 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion<br />
Blomeyer<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 16857X<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Klaus Timmermann und Ulrike Wasel, bedrucktes<br />
Leinen, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, 320 Seiten, Einbandgestaltung von<br />
Franziska Neubert<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168405<br />
NoViolet Bulawayo<br />
Wir brauchen neue Namen<br />
Aus Sicht der 10-jährigen Darling<br />
beschreibt Bulawayo in<br />
vibrierend-energetischer Sprache<br />
die schmerzhafte Erfahrung,<br />
durch Migration die Identität<br />
zu verlieren.<br />
Darling kommt aus einer afrikanischen<br />
Blechhüttensiedlung zu<br />
ihrer Tante in die USA. Hinter dem<br />
kindlich-naiven Ton ihrer Geschichte<br />
versteckt sich eine ernste und<br />
brutale Realität voller Entbehrungen,<br />
Missbrauch und Leid. Doch trotz allem versprüht Darling eine<br />
einnehmende Lebenslust. „Wunderbar hat die Schriftstellerin die naive<br />
Sprache und Weltsicht ihrer Heldin eingefangen ... In Wortströmen,<br />
poetisch verdichtet, artikuliert sich das Leid der Emigrantin.“<br />
– Neue Zürcher Zeitung<br />
Shortlist Man Booker Prize 2013<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow, Leinen<br />
mit Schutzumschlag, 264 Seiten, Umschlaggestaltung von Moni Port<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168073<br />
Charles Haldeman<br />
Der Sonnenwächter<br />
Die sträflich späte Veröffentlichung<br />
eines genialen Debütromans.<br />
Als der erste Roman von Charles<br />
Haldeman vor mehr als fünfzig<br />
Jahren erschien, wurde das Buch<br />
begeistert aufgenommen und in<br />
mehrere Sprachen übersetzt. Nur<br />
nicht ins Deutsche. Dabei ist die<br />
geschilderte Odyssee und Spurensuche<br />
eine zutiefst deutsche<br />
Geschichte. Sie handelt von Stefan, der im KZ ein zartes homosexuelles<br />
Verhältnis beginnt, überlebt, in die USA emigriert und in den<br />
Sechzigerjahren Teil der akademischen Bohème in Heidelberg wird.<br />
„<strong>Das</strong> Buch ist eine Sensation“, jubelte Rezensent Helmut Böttiger in<br />
der Süddeutschen Zeitung.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Egbert Hörmann und Uta Goridis, mit einem<br />
Nachwort von Martin Meyer, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 336 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168138<br />
Programm<br />
63
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
John Banville<br />
Im Lichte der Vergangenheit<br />
Der Meister der poetisch-klugen<br />
Reflexion über Erotik, Freundschaft<br />
und Verlust nimmt Sie mit<br />
auf eine Reise durch die Ungewissheit.<br />
Schauspieler Alex Claeve hat seine<br />
besten Jahre hinter sich. Er versinkt<br />
in Erinnerungen, schreibt<br />
darüber, wie er die Liebe entdeckt<br />
(mit der Mutter seines besten<br />
Freundes), und fragt sich ab der<br />
ersten Seite: Wie viel ist nur romantische Verklärung? Wie viel reine<br />
Erfindung?<br />
Dann kommt überraschend das erste große Filmangebot seiner Karriere.<br />
Claeve soll den mysteriösen Literaturkritiker Axel Vander spielen<br />
– und ahnt nicht, wie ähnlich ihm diese Figur ist.<br />
Elena Ferrante<br />
Meine geniale Freundin<br />
Kindheit und frühe Jugend<br />
Elena bekommt einen Anruf vom<br />
Sohn ihrer ältesten und besten<br />
Freundin Lila: Seine Mutter sei<br />
unauffindbar.<br />
Elena wusste von Lilas Wunsch,<br />
spurlos zu verschwinden. Sie blickt<br />
zurück auf eine Kindheit im rauen<br />
Neapel der 50er-Jahre. Hier musste<br />
die unangepasste und draufgängerische<br />
Lila in der Familienschusterei<br />
mitarbeiten, während die schüchterne, beflissene Elena<br />
das Leben lebte, das eigentlich Lilas gewesen wäre. Ferrante legt mit<br />
Meine geniale Freundin den ersten von vier Bänden einer neapolitanischen<br />
Saga vor – ein Meisterwerk über die rettende, zerstörerische<br />
und weltverändernde Kraft einer lebenslangen Freundschaft.<br />
Aus dem Englischen von Christa Schuenke, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, 336<br />
Seiten, Umschlaggestaltung von Philipp Andersson<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 167204<br />
Aus dem Italienischen von Karin Krieger, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />
durchgefärbtes Vorsatzpapier, 422 Seiten, Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 16907X<br />
Dorothy Baker<br />
Zwei Schwestern<br />
Verstrickung, Anziehung und<br />
Abstoßung unter Zwillingen, in<br />
einem präzisen Mix aus Komik<br />
und Dramatik beschrieben.<br />
Die Zwillinge Cassandra und<br />
Judith sind grundverschieden.<br />
Als Judith heiraten will, trägt<br />
Cassandra die Hochzeitsvorbereitungen<br />
mit, torpediert sie aber<br />
zugleich. Während Cassandra um<br />
ihre Identität ringt und gefangen<br />
scheint in ihrer exzentrischen Symbiose mit Judith, sucht diese Wege<br />
aus der beklemmenden Zweisamkeit. Ein hochintelligenter, vielschichtiger,<br />
provozierender Roman – und wiederentdeckt, um weitere<br />
Leser in die Seelenwelt eineiiger Zwillinge zu ziehen.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Kathrin Razum, mit einem Nachwort von Peter<br />
Cameron, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />
280 Seiten, Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168677<br />
Zeruya Shalev<br />
Schmerz<br />
Ohne Kitsch und Pathos, lebensnah,<br />
ungestüm und schonungslos:<br />
Shalevs jüngster<br />
Roman erzählt von Iris, bei der<br />
Schmerz allgegenwärtig ist.<br />
Die körperlichen und psychischen<br />
Schmerzen, nachdem sie vor zehn<br />
Jahren bei einem Terroranschlag<br />
schwer verletzt wurde. Und der<br />
brennende Seelenschmerz, weil<br />
ihre Jugendliebe Eitan sie vor vielen<br />
Jahren verlassen hat. Iris versteckt<br />
ihre Gefühle hinter der Fassade ihrer Ehe und Kinder. Dann – beansprucht<br />
vom Job als Schuldirektorin und den Sorgen um ihre Tochter<br />
– trifft Iris Eitan zufällig wieder. Die alte Leidenschaft flammt neu auf,<br />
lässt Iris alles vergessen … und vielleicht alles aufs Spiel setzen.<br />
Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />
384 Seiten, Umschlaggestaltung von Felicitas Horstschäfer<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168537<br />
64 Programm
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
Tom Cooper<br />
<strong>Das</strong> zerstörte Leben des<br />
Wes Trench<br />
Die Bewohner des Bayou haben<br />
wenig zu lachen: Erst Hurricane<br />
Katrina. Dann die Ölpest nach<br />
der Deep-Water-Horizon-Katastrophe.<br />
Aber sie sind zäh.<br />
Wes (Mutter ertrunken, Vater voller<br />
Wut und Trauer) heuert beim<br />
einarmigen Shrimper Lindqvist<br />
an. Der sucht einen Piratenschatz<br />
und seine gestohlene Armprothese.<br />
Einen echten Schatz finden die Kiffer Cosgrove und Hanson:<br />
die geheime Hanfplantage der abgeklärten Toup-Brüder. Und<br />
BP-Mittelsmann Grimes haut jeden übers Ohr – Sogar seine eigene<br />
Mutter. Cooper erzählt in seinem ersten Roman mit viel Liebe zu<br />
seinen störrischen Figuren von Verlust und seinen Folgen – witzig,<br />
abgründig und eindringlich.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Peter Torberg, bedruckter, fester Einband mit<br />
angeschnittenem Schutzumschlag, Lesebändchen, 384 Seiten, Umschlaggestaltung<br />
von Fratelli Walter<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168529<br />
Jean Rhys<br />
Die weite Sargassosee<br />
Die klassische selbsterfüllende<br />
Prophezeiung ...<br />
19. Jahrhundert, Jamaika. Antoinettes<br />
Familie – ehemalige Sklavenhalter<br />
– wird von der schwarzen<br />
Bevölkerung verachtet und<br />
lebt als Außenseiter. Als das<br />
Haus niederbrennt und ihr Bruder<br />
stirbt, erleidet ihre Mutter<br />
einen psychischen Kollaps. Auf<br />
Antoinette wartet ein vermeintlich<br />
besseres Leben, als sie einen Engländer heiratet. Doch schon bald<br />
überschatten Gerüchte über den Wahnsinn in ihrer Familie die Ehe. Ihr<br />
Mann zwingt sie, mit ihm nach England zu gehen. Dort lebt Antoinette<br />
wie ein Vogel im goldenen Käfig und verliert zunehmend den Verstand.<br />
Dieser Roman machte Rhys über Nacht berühmt.<br />
Neuübersetzung<br />
Aus dem Englischen von Brigitte Walitzek, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />
232 Seiten, Umschlaggestaltung von Jakob Hinrichs<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168626<br />
Juan Gabriel Vásquez<br />
<strong>Das</strong> Geräusch der Dinge<br />
beim Fallen<br />
Ein mehrfach ausgezeichneter<br />
Roman über den Drogenkrieg<br />
in Kolumbien.<br />
Vásquez nimmt den Leser mit in<br />
die Vorzeit der großen Drogenkartelle,<br />
zu amerikanischen Hippies<br />
und zu einer Kindheit und Jugend<br />
in der Anfangszeit von Escobars<br />
Imperium.<br />
Dabei springt er von den 60er-Jahren<br />
in die von Gewalt und Gegengewalt geprägte kolumbianische<br />
Gegenwart. Und er verbindet Zeitgeschichte mit Familiengeschichte,<br />
indem er die Schilderungen seines Protagonisten als Vehikel nutzt,<br />
um ebenso spannend wie kenntnisreich über die katastrophalen Zeiten<br />
Kolumbiens unter Pablo Escobar zu schreiben.<br />
Han Kang<br />
Die Vegetarierin<br />
„Ich hatte einen Traum“, ist Yong-<br />
Hyes einzige Erklärung dafür,<br />
warum sie von einem Tag auf den<br />
anderen kein Fleisch mehr isst.<br />
Als Vegetarierin bricht sie aus ihrer<br />
Rolle als brave Gattin, Hausfrau<br />
und Tochter aus. Dieser vermeintlich<br />
kleine Akt der Unabhängigkeit<br />
hat jedoch fatale Folgen. Denn im<br />
streng normierten, erwartungserfüllten<br />
Alltag Koreas ist ihr Verhalten<br />
fast schon subversiv. Han Kang verdichtet Scham und Begierde,<br />
Macht und Obsession sowie das Scheitern, den anderen zu verstehen,<br />
zu einer kafkaesken Geschichte. Für ihr seltsam verstörendes,<br />
hypnotisierendes Debüt bekam sie 2016 den renommierten Man<br />
Booker International Prize.<br />
Aus dem Spanischen von Susanne Lange, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />
296 Seiten, Umschlaggestaltung von Angelika Richter<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 167484<br />
Aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee, fester Einband mit Schutzumschlag,<br />
Lesebändchen, durchgefärbtes Vorsatzpapier, 192 Seiten, Umschlaggestaltung von<br />
Moni Port<br />
€ 16,95 | SFR 18,90 | NR 169231<br />
Programm<br />
65
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
Jane Gardam<br />
Eine treue Frau<br />
Betty bekommt überraschend<br />
einen Heiratsantrag vom Anwalt<br />
Edward Feathers – sehr korrekt,<br />
auf Kanzleipapier.<br />
<strong>Das</strong> äußerlich perfekte Paar heiratet<br />
denn auch mehr aus Vernunft<br />
als aus Leidenschaft. Kaum hat<br />
Betty versprochen, eine treue Frau<br />
zu sein, begegnet sie der Liebe<br />
ihres Lebens. Terry bringt aber<br />
nicht nur ihre Gefühle durcheinander<br />
– er ist auch Edwards Erzfeind.<br />
Gardams feine, urenglische Ironie bringt diese Erzählung über eine<br />
ungewöhnlich starke Frau zum Leuchten. Sie zeigt erneut, wie viel<br />
Überraschendes im scheinbar Vertrauten steckt. <strong>Das</strong> Buch ist das<br />
Pendant zu Ein untadeliger Mann.<br />
Aus dem Englischen von Isabel Bogdan, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />
Lesebändchen, 272 Seiten, Umschlaggestaltung von Katja Holst<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 169010<br />
Meg Wolitzer<br />
Die Interessanten<br />
Es gibt eine Zeit, in der einem die ganze Welt offen steht. So<br />
denken auch sechs Jugendliche, die sich in einem Sommercamp<br />
für künstlerisch interessierte Kinder, dem „Spirit-in-the-Woods“,<br />
kennenlernen. Sie werden zu Freunden und nennen sich „Die Interessanten“.<br />
Meg Wolitzer erzählt in ihrem gleichnamigen Roman die Geschichte<br />
dieser Gruppe von Jugendlichen. Wie sie erwachsen<br />
werden und in all ihren Lebensphasen lernen müssen, mit den<br />
Rückschlägen, Enttäuschungen und dem Finden der eigenen<br />
Identität umzugehen. Die Autorin wirft monumentale Fragen auf,<br />
die von den Protagonisten auf die ein oder andere Art und Weise<br />
beantwortet werden. Während die Erzählstimme nüchtern bleibt,<br />
berühren die Dialoge eindringlich und formen ein Bild dieser<br />
sechs Menschen über 40 Jahre hinweg.<br />
Wer war ich? Wer bin ich? Wer will ich sein? Schlussendlich kann<br />
dieser Roman auch seine Leserinnen und Leser anregen, die Beantwortung<br />
dieser Fragen anzugehen.<br />
Empfohlen von Linda Rockel<br />
Buchhandlung Backhaus, Aachen<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Werner Löcher-Lawrence, Leinen mit<br />
Schutzumschlag, 608 Seiten, Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167662<br />
T.C. Boyle<br />
Grün ist die Hoffnung<br />
Felix Nasmyth hat noch nie<br />
etwas durchgezogen. Einzige<br />
Ausnahme: das „Sommerlager“<br />
(aka Hanfprojekt) mit seinen<br />
Freunden. Und dabei geht einiges<br />
schief.<br />
Felix und seine Kumpels wollen<br />
eigentlich nur eins – schnelles<br />
Geld mit einer Marihuanaplantage<br />
verdienen. Die Idee: Einen Sommer<br />
lang schuften, dann eine halbe Million abkassieren. Steuerfrei,<br />
versteht sich. <strong>Das</strong> Problem: Die Nachbarn sind zu neugierig, der Regen<br />
zu sintflutartig, die Lust zu mächtig. Und dann ist da noch Felix‘ neue<br />
Liebe, die Töpferin Petra. Die teilt mit Felix auch einen Feind: Officer<br />
Jerpbak. So verziehen sich die „grünen Hoffnungen“ träge wie der<br />
Rauch eines Joints.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Dirk van Gunsteren, bedruckter fester Einband<br />
mit Schutzumschlag, bedruckte Vor- und Nachsätze, Lesebändchen, 384 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Thomas M. Müller<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168642<br />
66 Programm
INTERNATIONALE LITERATUR<br />
Lily King<br />
Euphoria<br />
Die Kulisse dieses Romans ist<br />
so exotisch wie bedrohlich, aufgeladen<br />
mit sexueller Energie<br />
und versetzt mit dem Gift der<br />
Eifersucht.<br />
Inspiriert ist er vom Leben der<br />
Ethnologin Margaret Mead (1901–<br />
1978), die mit ihrem Ehemann<br />
Reo Fortune in den 1930er-Jahren<br />
Völker in Papua-Neuguinea studierte.<br />
Während ihrer Forschungsreise<br />
treffen sie Gregory Bateson,<br />
Meads späteren Ehemann. Entstand hier eine Dreiecksbeziehung?<br />
Man weiß es nicht, aber King hat diese Idee aufgenommen, alle Namen<br />
geändert und ein spannendes Dschungelepos geschrieben:<br />
über Macht und Missbrauch, Freundschaft und Liebe sowie den Einfluss<br />
von Sexualität auf die Kultur.<br />
Aus dem Englischen von Sabine Roth, perlmuttschimmernder fester Einband mit geprägter<br />
Oberfläche, Lesebändchen, 264 Seiten, Einbandgestaltung von Annika Siems<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168634<br />
John Williams<br />
Augustus<br />
Mit 19 tritt Octavius in Fußstapfen,<br />
die größer kaum sein<br />
könnten: Nach der Ermordung<br />
seines Adoptivvaters Cäsar wird<br />
der sensible und wissbegierige<br />
junge Mann dessen Nachfolger<br />
– allen Warnungen zum Trotz.<br />
Was ihm an Konstitution fehlt,<br />
macht der spätere Kaiser Augustus<br />
durch Willenskraft, Intelligenz<br />
und List wett. Er führt das<br />
römische Reich in eine 200-jährige Friedensphase, die nach ihm<br />
benannt ist: Pax Augusta. Williams betont in seinem Vorwort, dieser<br />
Briefroman sei ein „Werk der Imagination“. Fast könnte man das<br />
beim Lesen vergessen – so plastisch, mitreißend und aktuell erzählt<br />
Williams von diesem außergewöhnlichen Herrscher.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Bernhard Robben und mit einem Nachwort<br />
von Daniel Mendelsohn, bedrucktes Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />
durchgefärbtes Vorsatzpapier, Umschlaggestaltung von Wolfgang Schaper<br />
€ 21,– | SFR 23,50 | NR 169088<br />
Liliana Corobca<br />
Der erste Horizont meines<br />
Lebens<br />
Cristina, 12, passt auf ihre kleinen<br />
Brüder auf. <strong>Das</strong> ist nicht ungewöhnlich.<br />
Nur: Cristina macht<br />
das immer.<br />
Sie macht auch den Haushalt, füttert<br />
das Vieh und versucht, etwas<br />
zu essen auf den Tisch zu bringen.<br />
Sich selbst vergisst sie dabei oft. Die<br />
Eltern verdienen fern der Heimat<br />
Geld, wie zahlreiche andere aus<br />
dem moldawischen Dorf.<br />
Corobca erzählt wertfrei und eindrucksvoll vom erschütternden Alltag<br />
in vielen Regionen am Rande Europas. Aus ihrer Heldin strahlt eine<br />
ganz besondere Würde. Sie ist beeindruckend tough. Und zugleich ein<br />
Mädchen, das spielen will, sich über gute Noten freut, Träume hat und in<br />
seinen Cousin Lucian verliebt ist.<br />
Aus dem Rumänischen von Ernest Wichner, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />
Lesebändchen, 192 Seiten, Umschlaggestaltung von Joe Villion<br />
€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 168693<br />
Richard Powers<br />
Orfeo<br />
„Orfeo folgt der stürmischen,<br />
lebenslangen Hassliebe des charmanten,<br />
aber unendlich einsamen<br />
Komponisten Peter Els zur Neuen<br />
Musik der 60er- und 70er-Jahre.<br />
Mit über 70, im Frühling der<br />
Fukushima-Katastrophe, experimentiert<br />
Els mit Genetik und<br />
Bakterien, verändert DNS wie<br />
eine Symphonie. Bis ihn die Polizei<br />
als Terrorist verfolgt: Hat er eine<br />
Superseuche erschaffen? Wie viel Wissen und Sprachkunst, wie viel<br />
geniale Recherche und Charakterstudie, wie viel Begeisterung für<br />
die faszinierenden, paradoxen Möglichkeiten von Musik und Technik<br />
passen auf knapp 500 dramatische Seiten? Ein Text, der mitreißt.<br />
Pulst. Und singt.“ Stefan Mesch, Buchkritiker<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Manfred Allié, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />
Lesebändchen, 496 Seiten, Umschlaggestaltung von Wolfgang Schaper<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 167670<br />
Programm<br />
67
DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
Dörte Hansen<br />
Altes Land<br />
Seit über 60 Jahren lebt Vera<br />
Eckhoff – Flüchtlingskind aus<br />
Ostpreußen – im Alten Land.<br />
Richtig angekommen ist sie<br />
hier nie.<br />
Auf der Flucht von ihrer Mutter<br />
auf einem Bauernhof ausgesetzt,<br />
musste Vera sich dort alleine<br />
behaupten. Sie fürchtet das<br />
Bauernhaus mit dem knarzenden<br />
Reetdach. Als sie es erbt, lässt sie<br />
es verfallen. Eines Tages flieht ihre Nichte Anne mit ihrem kleinen<br />
Sohn Leon vor ihrer kaputten Ehe zu Vera. Zusammen setzen die<br />
beiden unangepassten Frauen das Haus instand. Und entwickeln<br />
eine neue Kraft, die alles in Bewegung bringt.<br />
Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 288 Seiten, Umschlaggestaltung<br />
von Franziska Neubert<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168197<br />
Saša Stanišić<br />
Fallensteller<br />
12 Geschichten übers Fallenstellen,<br />
Sich-locken-Lassen,<br />
Sich-Befreien.<br />
Geschichten, in denen Tee<br />
nach Schlaf riecht und Müll<br />
sich olfaktorisch zu Wort meldet.<br />
Geschichten, die mit ihrem<br />
Sprachwitz leise kitzeln.<br />
Stanišić kombiniert Wörter,<br />
die einander zuvor selten begegnet<br />
sind. Und man fragt<br />
sich, wieso vorher niemand darauf<br />
gekommen ist. Die Geschichten stehen für sich, einige sind über<br />
die Figuren verbunden und können als Fortsetzung gelesen werden.<br />
Wer Stanišićs Roman Vor dem Fest kennt, kann sich auf das Wiederlesen<br />
mit Bekannten freuen. Wer nicht, trifft auf ein paar schräge Vögel,<br />
die nicht charmant sein wollen – und es trotzdem sind.<br />
Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen 2017<br />
Geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 288 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Katja Holst<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 16891X<br />
Joachim Meyerhoff<br />
Ach, diese Lücke, diese<br />
entsetzliche Lücke<br />
In diesem Meyerhoff – voller<br />
Sprachwitz wie seine Vorgänger<br />
– verschlägt es den Erzähler unverhofft<br />
auf die Schauspielschule<br />
in München (hatte da seine<br />
Oma die Hände im Spiel?).<br />
Er zieht zu seinen Großeltern<br />
(einer schillernden Diva und einem<br />
emeritierten Professor der<br />
Philosophie) in eine Villa. Deren<br />
abenteuerliche, alkoholumwölkte<br />
Rituale machen den Erzähler zum Wanderer zwischen den Welten:<br />
Tagsüber an der Schauspielschule in seine Einzelteile zerlegt,<br />
ertränkt er abends seine Verwirrung in Rotwein. Die amüsante<br />
Lektüre über den Kontrast zwischen großelterlichem Irrsinn und<br />
ausbildungsbedingtem Ich-Zerfall stimmt auch nachdenklich.<br />
Gabriele Tergit<br />
Käsebier erobert den<br />
Kurfürstendamm<br />
Käsebier ist kein Getränk – Käsebier<br />
ist ein Star!<br />
Ein Zeitungsreporter entdeckt<br />
den Volkssänger in einem billigen<br />
Varieté. Und beschließt, ihn zum<br />
Megastar zu machen. In der Folge<br />
wird Käsebier vermarktet, bis<br />
er als Ware tot ist. Als das Debüt<br />
der ersten deutschen Gerichtsreporterin<br />
Gabriele Tergit 1931 erschien,<br />
machte der Roman sie mit<br />
einem Schlag berühmt. Er ist ein Paradebeispiel für die „Neue Sachlichkeit“.<br />
Der Presse- und Kulturbetrieb (allen voran ihr Arbeitgeber,<br />
das Berliner Tageblatt) steht im Mittelpunkt ihrer präzisen, teils hoch<br />
komischen Schilderung der gesellschaftlichen Milieus im Berlin der<br />
Weimarer Republik.<br />
Longlist Deutscher Buchpreis 2016<br />
Geprägter fester Einband, Lesebändchen, 352 Seiten, Einbandgestaltung von Moni Port<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168421<br />
Herausgegeben und mit einem Nachwort von Nicole Henneberg, Leinen mit<br />
Schutzumschlag, Lesebändchen, 400 Seiten, Umschlaggestaltung von joe villion<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 16910X<br />
68 Programm
DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
Christoph Ransmayr<br />
Cox oder Der Lauf der Zeit<br />
Uhrmacher Alister Cox muss<br />
sich entscheiden: Entweder er<br />
erfüllt den Auftrag des mächtigsten<br />
Mannes der Welt. Oder<br />
er stirbt.<br />
Cox lebt am Hof des Kaisers von<br />
China, einem Despoten, der dem<br />
Titel nach Herrscher über die<br />
Zeit ist. Er verlangte bereits nach<br />
Uhren, die das Verfliegen des<br />
menschlichen Lebens anzeigen.<br />
Nun will der Kaiser etwas haben,<br />
das Cox eigentlich nicht bauen kann: eine Uhr, die die Ewigkeit misst.<br />
Da Cox außer seinem Leben nichts zu verlieren hat, macht er sich an<br />
die Arbeit. Ransmayr beschwört in atemberaubenden Sprachbildern<br />
die Hoffnung, dass allein das Erzählen über den Lauf der Zeit triumphieren<br />
kann.<br />
Balacron-Einband mit Schutzumschlag, 304 Seiten, Lesebändchen,<br />
Umschlaggestaltung von Susanne Jordan<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 169134<br />
Wolfgang Hildesheimer<br />
Lieblose Legenden<br />
Hildesheimers Kurzgeschichten<br />
kullern wie satirische Perlen in<br />
den Tag.<br />
Sie handeln z.B. davon, ob es<br />
zulässig ist, statt Eulen Käuzchen<br />
nach Athen zu tragen. Die<br />
Lieblosigkeit aus dem Titel mutet<br />
ebenso ironisch an wie der<br />
Grundton der Legenden: Für eine<br />
so spitze Feder muss man schon<br />
sehr genau hinschauen. Auch<br />
Hildesheimers Beziehung zur Sprache ist innig. Die Geschichten<br />
aus den Jahren 1950–62 (18 von 26 sind in dieser Ausgabe enthalten)<br />
gehören zu den Klassikern der deutschen Nachkriegsliteratur.<br />
Eine von Hildesheimers Figuren hat es sogar zu Lexikoneinträgen<br />
gebracht: Gottlieb Theodor Pilz. Sie sollten ihn mal kennenlernen.<br />
Geprägtes Leinen, Lesebändchen, 176 Seiten, Einbandgestaltung von Cosima<br />
Schneider unter Verwendung einer Zeichnung von Monika Aichele<br />
€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 169045<br />
Bov Bjerg<br />
Auerhaus<br />
Könnte man in einem Buch wohnen<br />
– das Auerhaus wäre die<br />
Wunschadresse.<br />
Kurz vor dem Abitur: Die Bewohner<br />
der WG Auerhaus geben sich<br />
ein Versprechen: Wirklich zu<br />
leben statt nur die To-do-Liste<br />
(Geburt – Schule – Arbeit – Tod)<br />
abzuhaken. Zunächst aber gilt es,<br />
neben dem eigenen Leben das<br />
ihres Freundes Frieder zu retten.<br />
Denn der weiß nicht recht, warum<br />
er überhaupt leben soll.<br />
Bjerg erzählt mitreißend und einfühlsam von sechs Idealisten, die<br />
sich im Hinterland mit Einfallsreichtum gegen das Vorgefundene<br />
wehren. Immer im Hintergrund: der Soundtrack einer Jugend, David<br />
Bowie, Madonna und Prince, The Clash, R.E.M. und Soft Cell.<br />
Effekt-Leinen mit Schutzumschlag, bedrucktes Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />
240 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />
€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 168375<br />
Guntram Vesper<br />
Frohburg<br />
Guntram Vespers opus magnum<br />
ist Autobiografie, gewaltiges<br />
Prosawerk und Geschichts-/<br />
Geschichtenpanorama in einem<br />
– und ein Denkmal für seine Heimatstadt<br />
Frohburg.<br />
Hier, zwischen Leipzig und Chemnitz,<br />
wird Vesper 1941 geboren,<br />
hier wächst er auf. Bis die Familie<br />
1957 in den Westen flieht. Vesper<br />
hat ein umfassendes Portrait deutschen<br />
Lebens im 20. Jahrhundert<br />
geschaffen, vom Krieg über die Nachkriegszeit bis hin zu Kultur und Politik.<br />
Seine Kette von überwältigenden Erzählungen entwickelt einen<br />
Sog, der den Leser fesselt – bis zur letzten der rund 1000 Seiten. Für seine<br />
Vielfalt bekam der Roman 2016 den Preis der Leipziger Buchmesse.<br />
Bedrucktes und geprägtes Leinen, Lesebändchen, 1008 Seiten, Umschlaggestaltung<br />
von Cosima Schneider unter Verwendung einer Zeichnung von Guntram Vesper<br />
€ 29,95 | SFR 34,– | NR 168928<br />
Programm<br />
69
DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
Benedict Wells<br />
Vom Ende der Einsamkeit<br />
Jules liegt nach einem Unfall<br />
im Krankenhaus. Seine Gedanken<br />
schweifen zu dem anderen<br />
Unfall, bei dem seine Eltern<br />
starben.<br />
Jules und seine Geschwister kamen<br />
ins Internat. Liz, die Älteste,<br />
stürzte sich mit einem fast ungesunden<br />
Hunger ins Leben. Marty,<br />
seit jeher verschlossen, wurde<br />
zum Computernerd. Und Jules<br />
zog sich zurück in eine Traumwelt, in der seine Eltern noch leben.<br />
„Du bist ein Erinnerer und Bewahrer“, sagte seine Schulfreundin<br />
Alva einmal zu ihm. Jules begriff zu spät, dass sie die eine für ihn<br />
war. Als Erwachsene finden sich die Geschwister wieder – ebenso<br />
Jules und Alva. Doch das Schicksal entpuppt sich als mieser Verräter.<br />
Robert Gernhardt<br />
Ach, eine Achterbahnfahrt<br />
Nich nur Gedichte<br />
Als liebevoller Spötter hauchte Robert<br />
Gernhardt dem scheinbar Banalen<br />
eine nahezu metaphysische<br />
Tiefe ein.<br />
Und so gehört er heute zu den wichtigsten<br />
zeitgenössischen deutschsprachigen<br />
Dichtern. Dieses kleine<br />
Büchlein ist eine wahre Achterbahnfahrt<br />
durch die Gernhardt’sche Textvielfalt.<br />
Sie führt mit Loopings und<br />
rasanten Kurven von den 1960ern bis hin zu ganz jungen Gedanken<br />
aus den 2000er-Jahren. Da geht’s um Bücher und ihre Vorteile,<br />
um „Animalerotica“, um Dichter, ums Schreiben, ums Sterben ... Sie<br />
sind bereit für neue Ein- und Aussichten à la Gernhardt? Na dann:<br />
Bitte einsteigen, festhalten, los geht die lyrische Fahrt!<br />
Bedruckter und geprägter fester Einband, bedrucktes Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />
368 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168987<br />
Herausgegeben und mit einem Vorwort von Herbert Debes, fester Einband,<br />
96 Seiten, Fadenheftung, Einbandgestaltung von Cosima Schneider<br />
€ 12,95 | SFR 14,90 | NR 169037<br />
Dietmar Burdinski / Rainald Grebe (Hg.)<br />
<strong>Das</strong> Buch Dietmar<br />
Meisterwerke eines großen Humoristen<br />
Marion Brasch<br />
Die irrtümlichen Abenteuer<br />
des Herrn Godot<br />
Viktor Martinowitsch<br />
Paranoia<br />
„Bei Stromausfall ist die Gelegenheit günstig,<br />
mit Ihrem Fön zu baden.“ Dietmar Burdinski<br />
hat die deutsche Comedy-Szene nachhaltig<br />
geprägt, er beeinflusste Rainald Grebe, Olli<br />
Dittrich oder Thomas Hermanns.<br />
<strong>Das</strong> Buch Dietmar versammelt seine besten<br />
Nummern und präsentiert einen genialen<br />
Humoristen mit Hang zum Absurden. Wer vor<br />
Lachen nicht mehr lesen kann: Eine CD mit 13<br />
Originalaufnahmen liegt bei.<br />
Klappenbroschur, mit zahlreichen farbigen Abbildungen<br />
und einem Audiobuch, 285 Seiten<br />
€ 24,90 | SFR 27,90 | NR 199254<br />
Dank Marion Brasch erfahren wir endlich,<br />
wo Godot abgeblieben ist: Er übersteht<br />
den Niedergang der Werte, verliert seine<br />
Stimme an eine Wahlurne, trifft Hermann<br />
Hesse und rauchende Krähen – und ganz<br />
nebenbei wird das Geheimnis der Weltformel<br />
gelüftet.<br />
„<strong>Das</strong> Wunderbare an Braschs Roman ist<br />
seine durchgängige Freundlichkeit. […]<br />
Irre lustig. Und irre schön.“ Martin Hatzius,<br />
Neues Deutschland<br />
Mit Illustrationen von Matthias Friedrich Muecke, fester<br />
Einband, 158 Seiten<br />
€ 18,– | SFR 20,50 | NR 199238<br />
Anatoli verliebt sich in Jelisaweta – und<br />
kommt damit dem Zentrum der Macht zu<br />
nah. Wir erfahren, wie Begehren zu Verbundenheit<br />
wird, wie eine Liebe entsteht<br />
– denn das Paar wird vom Geheimdienst<br />
überwacht, der alles dokumentiert. Eine<br />
Geschichte über Hingabe und Verrat – und<br />
eine eindringliche Schilderung eines totalitären<br />
Staates. In Weißrussland wurde der<br />
Roman kurz nach Erscheinen verboten.<br />
Mit einem Nachwort von Timothy Snyder, aus dem Russischen<br />
von Thomas Weiler, fester Einband, 400 Seiten<br />
€ 24,90 | SFR 27,90 | NR 199246<br />
70 Programm
DEUTSCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
Charles Lewinsky<br />
Kastelau<br />
Ein Filmteam der UFA dreht in den bayerischen Alpen einen der letzten Propagandaund<br />
Durchhaltefilme der Nazis. Weit weg von Berlin, sicher vor Bomben und scheinbar auch<br />
vor Überwachung. Aber denkste! Der Krieg, das Zeitgeschehen und zu wenig Filmmaterial<br />
stören zunehmend das Gespinst aus scheinbarer Sicherheit, Intrigen und Filmkunst.<br />
Alle wollen ihre Haut retten, oder auch ihre Karriere … Also geben sie ab einem bestimmten<br />
Punkt nur noch vor, einen Film zu drehen. Und was für einer ist jetzt eigentlich gefragt?<br />
Jahre später schreibt ein US-Wissenschaftler eine unliebsame Doktorarbeit über diese Vorgänge.<br />
Sein Konvolut aus Aufzeichnungen, Interviews, Notizen und Drehbuchseiten setzt<br />
mosaikartig und zugleich straff eine Geschichte zusammen, die Hollywood so nicht verfilmen<br />
könnte.<br />
Charles Lewinsky hat mit Kastelau eine unglaubliche Geschichte in einer absolut passenden<br />
Form erzählt: sehr offen, spannend, hin- und mitreißend sowie durch und durch filmisch!<br />
Klasse Buch, großes Kino!<br />
Empfohlen von Oliver Fründt<br />
Büchergilde Buchhandlung & Galerie, Frankfurt am Main<br />
Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 400 Seiten, Umschlaggestaltung von Susanne Jordan<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167611<br />
Brigitte Glaser<br />
Bühlerhöhe<br />
1952: Während der Debatte um<br />
Wiedergutmachungsgesetz und<br />
Entschädigungszahlungen an<br />
Israel reist Bundeskanzler Adenauer<br />
zur Sommerfrische ins<br />
Schwarzwälder Nobelhotel Bühlerhöhe<br />
– trotz Morddrohungen.<br />
Die Mossad-Agentin und Holocaust-Geflüchtete<br />
Rosa Silbermann<br />
soll ihn schützen. Doch ihre<br />
Verstärkung lässt auf sich warten.<br />
Und die entwurzelte Hausdame<br />
Sophie Reisacher würde für einen gesellschaftlichen Aufstieg alles<br />
tun. Dann: der erste Anschlag auf Adenauer. Ein semifiktiver Roman<br />
über einen Geheimauftrag in der entwicklungs- und verdrängungsreichen<br />
Zeit zwischen Kriegsende und Wirtschaftswunder.<br />
Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 448 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Elisabeth Hau<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 169061<br />
Martin Walser<br />
Ein sterbender Mann<br />
Lieber tot als das: Theo Schadt,<br />
72, ehemals erfolgreicher Firmenchef<br />
und „Nebenherschreiber“,<br />
findet sich an der Kasse<br />
im Tangoladen seiner Frau<br />
wieder.<br />
Weil sein engster und einziger<br />
Freund ihn verraten hat. Die Folge:<br />
beruflicher Ruin. Doch eines Tages<br />
löst eine Kundin bei Theo eine<br />
mysteriöse Lichtexplosion aus und<br />
bringt seinen Lebenswillen zurück.<br />
Er will nur noch mit dieser Frau zusammen sein. Bloß ist die, wie<br />
Theo dann erfährt, mit seinem ex-besten Freund liiert. Was bleibt ihm<br />
also? Theo Schadt ist ein weiterer gescheiterter Walser’scher Held. Ein<br />
Roman über das Altsein, Liebe und Verrat. Und eine Freude nicht nur<br />
für Sprachästheten.<br />
Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 288 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Moni Port<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168855<br />
Programm<br />
71
KLASSIKER<br />
Hans Fallada<br />
Kleiner Mann – was nun?<br />
Falladas Weltbestseller erstmals<br />
in der Urfassung!<br />
Denn beim Erscheinen kurz vor der<br />
Machtergreifung der Nazis fehlte<br />
rund ein Viertel des Textes – zu brisant,<br />
um gedruckt zu werden. Fallada<br />
erzählt die Geschichte Johannes<br />
Pinnebergs und seiner schwangeren<br />
Feundin Lämmchen während<br />
der Weltwirtschaftskrise. Pinneberg<br />
verliert durch Intrigen und Missgunst<br />
mehrmals seine Arbeit. Eine neue Stelle finden? Kaum möglich.<br />
So ist das Geld immer knapp. Bei seinen Versuchen, das ihm Zustehende<br />
(Lohn, Unterstützung) zu bekommen, wird Pinneberg stets<br />
aufs Neue gedemütigt. Als ihn seine Verzweiflung fast beugt, bleibt<br />
Lämmchen stark an seiner Seite.<br />
Maeve Brennan<br />
Mr. und Mrs. Derdon<br />
Geschichten einer Ehe<br />
Alles fängt nahezu märchenhaft<br />
an – um dann den Bach runterzugehen:<br />
Bei Rose und Hubert<br />
wirkt bereits das erste Treffen perfekt.<br />
Da ist es doch klar, dass sie<br />
füreinander bestimmt sind. Oder?<br />
Bloß kommt dem vermeintlichen<br />
Traumpaar die Ehe dazwischen.<br />
Maeve Brennan bringt ihre Leser<br />
so nah an Hubert und Rose Derdon<br />
heran, dass es manchmal schmerzt. Denn sie ist eine scharfe Beobachterin,<br />
ihre Worte sind es oft nicht minder. Die sieben Erzählungen<br />
erschienen ursprünglich unter anderem in The New Yorker oder<br />
Harper‘s Bazaar. Hans-Christian Oeser hat sie hier neu geordnet – in<br />
der chronologischen Reihenfolge der geschilderten Ereignisse.<br />
Ungekürzte Neuausgabe mit einem Nachwort von Carsten Gansel, bedrucktes Leinen,<br />
Lesebändchen, 560 Seiten, Umschlaggestaltung von Moni Port<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168995<br />
Aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser, geprägtes Leinen, bedrucktes Vorsatzpapier,<br />
Farbschnitt, 192 Seiten, Lesebändchen, Einbandgestaltung von Marion Blomeyer<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 169274<br />
Irmgard Keun<br />
Kind aller Länder<br />
Die kleine Kully flieht mit ihren<br />
Eltern vor den Nazis.<br />
Sie berichtet von der Vorkriegszeit,<br />
der Geldbeschaffung ihres<br />
verschwendungssüchtigen Schriftstellervaters<br />
und der (Über-)Lebenskunst<br />
ihrer liebevollen Mutter.<br />
Die resolute rheinische Großmutter<br />
hat die Situation ebenso wenig im<br />
Griff. <strong>Das</strong> Mädchen landet unter<br />
anderem in Salzburg, Prag, Brüssel,<br />
Amsterdam, Paris, San Remo und New York – mal mit beiden Eltern,<br />
mal alleine. Kully schildert die Weltpolitik und das Emigrantentum so<br />
kindlich-scharf, dass einem das Schmunzeln zuweilen auf den Lippen<br />
gefriert. Vorbild für die Eltern sind Keun selbst und ihr Geliebter Joseph<br />
Roth, den sie im Exil traf.<br />
Alfred Hayes<br />
In Love<br />
New York, die Liebe und ein unmoralisches<br />
Angebot.<br />
Der nun auch hierzulande endlich<br />
wiederentdeckte vierte Roman<br />
des englischen Schriftstellers<br />
Alfred Hayes ist eine New Yorker<br />
Liebesgeschichte aus den 50er-<br />
Jahren – die beschriebene Unverbindlichkeit<br />
der Beziehung hat<br />
aber an Aktualität nichts verloren.<br />
Die Geliebte des Erzählers lernt<br />
eines Tages in einem Club einen<br />
reichen Mann kennen. Sie tanzen und er bietet ihr 1000 Dollar für<br />
eine Nacht. Wird sie auf das Angebot eingehen? Nur so viel: Es entwickelt<br />
sich eine große Erzählung über Liebe und Sicherheit, Moral und<br />
Verführbarkeit.<br />
Bedrucktes Leinen, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, 224 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von joe villion<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168952<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Matthias Fienbork, bedrucktes Leinen,<br />
Lesebändchen, 144 Seiten, Einbandgestaltung von Katja Holst<br />
€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 168170<br />
72 Programm
KLASSIKER<br />
Emily Brontë<br />
Sturmhöhe<br />
Von wegen Romantik! Emily<br />
Brontës einziger Roman glüht<br />
vor düsterer Dynamik.<br />
Da wird geflucht und geprügelt, vergewaltigt<br />
und vernachlässigt: Hoch<br />
im Moor liegt Wuthering Heights,<br />
das Zuhause von Catherine und<br />
ihrem Stiefbruder Heathcliff. Sie<br />
sind ungezähmt und seelenverwandt.<br />
Als Catherine jedoch den<br />
reichen Nachbarn Linton heiratet,<br />
verschwindet Heathcliff. Ein paar Jahre später kehrt er als gemachter<br />
Mann zurück. Die Symbiose zwischen ihm und Catherine lodert<br />
wieder auf – und wütet verzweifelt über den Tod hinaus. Schlüters<br />
Neuübersetzung würdigt Brontës Sprachwucht: aggressiv, poetisch<br />
und durchtränkt vom harten Dialekt West Yorkshires.<br />
Herausgegeben und aus dem Englischen übersetzt von Wolfgang Schlüter, bedrucktes<br />
und geprägtes Leinen, Dünndruckpapier, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />
640 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />
€ 32,– | SFR 36,– | NR 168561<br />
Charlotte Brontë<br />
Jane Eyre<br />
Eine Autobiografie<br />
Der Klassiker der viktorianischen<br />
Literatur – frisch übersetzt, beseelt<br />
mit neuem Lebensgeist!<br />
Als Jane Eyre eine Stelle als Gouvernante<br />
auf dem entlegenen<br />
Landsitz Thornfield Hall antritt,<br />
verliebt sie sich unsterblich in<br />
den Hausherrn. Der düstere und<br />
verschlossene Edward Rochester<br />
erwidert ihre Gefühle – ist aber<br />
verheiratet. Jane aber weigert sich, seine Mätresse zu sein. Erst nach<br />
dem dramatischen Tod seiner Frau finden die beiden zusammen. Mit<br />
der klugen, charakterstarken Jane Eyre schuf Brontë eines der bewegendsten<br />
Frauenporträts der englischen Literatur, das bis heute fasziniert.<br />
Der Anhang erläutert die historischen Hintergründe.<br />
Aus dem Englischen übersetzt und mit einem ausführlichen Anhang von Melanie Walz,<br />
bedrucktes Leinen, Lesebändchen, 656 Seiten, Einbandgestaltung von Katja Holst<br />
€ 25,– | SFR 28,50 | NR 168383<br />
Françoise Sagan<br />
Ein bisschen Sonne im<br />
kalten Wasser<br />
<strong>Das</strong> kann nur böse enden:<br />
Gilles führt in Paris ein ausschweifendes<br />
Junggesellenleben<br />
– Lebensüberdruss und<br />
Depressionen inklusive.<br />
Bei seiner Schwester in der Provinz<br />
lernt er Nathalie kennen. Sie,<br />
erfrischend unbefangen, verliebt<br />
sich augenblicklich. Doch in Paris<br />
ist die kluge, ernsthafte Nathalie<br />
ein Fremdkörper inmitten seines Freundeskreises. Und Gilles – so<br />
wankelmütig wie überfordert mit ihrer Liebe – wünscht sich sein altes<br />
Leben zurück. Mit ihrer Karikatur der städtischen Oberflächlichkeit<br />
bewies Sagan endgültig, dass sie nicht bloß das Enfant terrible der<br />
französischen Literatur ist, sondern eine der größten Erzählerinnen<br />
des 20. Jahrhunderts.<br />
Aus dem Französischen neu übersetzt von Sophia Sonntag, bedrucktes Leinen,<br />
272 Seiten, Umschlaggestaltung von Katrin Stangl<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167506<br />
Peter Weiss<br />
Die Ästhetik des Widerstands<br />
Weiss‘ Werk ist ein Panorama<br />
der europäischen Arbeiterklasse<br />
zwischen 1917 und 1945.<br />
Und eine Geschichte der Kunst.<br />
Hier: die Linke mit ihren Parteien,<br />
Flügeln und Fraktionen, die sich<br />
über Fragen um Haltung und Strategien<br />
im Kampf gegen Faschismus<br />
und Nationalsozialismus<br />
scheinbar unversöhnlich selbst<br />
zerfleischten. Dort: beispiellose<br />
Beschreibungen von unter anderem Géricaults Floß der Medusa,<br />
Picassos Guernica und des Pergamonaltars. Ein brillanter Essay über<br />
Kräfte, die durch eine Auseinandersetzung mit Kunst im revolutionären<br />
Prozess freigesetzt werden können. Diese Lektüre macht es einem<br />
nicht leicht. Aber sie lohnt sich.<br />
Mit einem Nachwort von Jürgen Schulte, geprägter Leinenband, Dünndruckpapier,<br />
Lesebändchen, Farbschnitt, 1200 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />
€ 38,– | SFR 43,– | NR 169118<br />
Programm 73
KLASSIKER<br />
Guy de Maupassant<br />
Ein Leben oder Die schlichte<br />
Wahrheit<br />
Der aktuelle Band der Shakespeare-<br />
Gesamtausgabe:<br />
Perikles, Fürst von Tyrus<br />
Perikles von Tyrus möchte die Tochter des Königs Antiochus heiraten.<br />
Um dessen Erlaubnis zu erhalten, muss er diesem ein Rätsel<br />
beantworten, dessen Lösung jedoch ein schreckliches Geheimnis<br />
offenbart. Perikles muss fliehen, und ein fesselndes Drama um<br />
Leben, Tod und die Liebe nimmt seinen Lauf.<br />
Mit einem Essay von Joachim Frenk, Band 35, ca. 320 Seiten<br />
€ 33,– | SFR 37,– | NR 193353<br />
Mit 17 hat man noch Träume:<br />
So auch die junge Baronesse<br />
Jeanne. Doch mit ihrer Hochzeit<br />
beginnt ihre langsame und qualvolle<br />
Vernichtung.<br />
Als Spielball ihrer Mitmenschen verliert<br />
Jeanne nach und nach alle Illusionen<br />
sowie die Menschen, die sie<br />
liebt – an den Tod oder ihre Selbstsucht.<br />
Dieses große Frauenschicksal<br />
des 19. Jahrhunderts packt seine<br />
Leser bis heute. Guy de Maupassants Romandebüt von 1883 spielt in<br />
der Normandie und als einziger seiner Romane in der Vergangenheit.<br />
Sein Bestreben, „keinen Geschmack“ zu haben, und die daraus resultierenden<br />
detailgetreuen Schilderungen von Sex und Co. verbannten das<br />
Buch seinerzeit aus allen Bahnhofsbuchhandlungen.<br />
Aus dem Französischen von Cornelia Hasting, mit einem Nachwort von Julian Barnes,<br />
bedrucktes Leinen, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen, 384 Seiten,<br />
Einbandgestaltung von Franziska Neubert<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168804<br />
Shakespeare-Gesamtausgabe in 39 exklusiven<br />
Feinleinenbänden von ars vivendi<br />
Übersetzt von Frank Günther<br />
Inhalt: Engl.-dt. im Paralleldruck, mit Berichten aus der Übersetzerwerkstatt<br />
und Essays von namhaften Shakespeare-Forschern<br />
sowie Literatur-, Musik- und Filmhinweisen.<br />
Ausstattung: Feinleinenband mit zweifarbiger Folienprägung,<br />
Folienschutzumschlag, farbiges Vorsatzpapier, zwei Lesebändchen,<br />
geglättetes Werkdruckpapier von Schleipe. Gesamtgestaltung<br />
von Armin Stingl.<br />
Abonnement-Gesamtpreis für 39 Bände<br />
€ 1093,95 | SFR 1.230 | NR 193000<br />
Preise für Teillieferungen<br />
Lieferung 1–7 (insgesamt 35 Bände): Lieferung 8 (insgesamt 2 Bände):<br />
je € 140,25 | SFR 157,– je € 56,10 | SFR 63,–<br />
Lieferung 9–10 (insgesamt 2 Bände):<br />
je € 28,05 | SFR 31,50<br />
Schritt-für-Schritt-Abonnement<br />
Für Büchergilde-Kunden mit 15 % Preisnachlass auf den Gesamtpreis (gegenüber<br />
Einzelbezug). Bei der Gesamtabnahme senden wir Ihnen die Teillieferungen automatisch<br />
zu. Weitere Informationen erhalten Sie unter: service@buechergilde.de.<br />
Robert Louis Stevenson<br />
Die Schatzinsel<br />
Entdecken Sie einen Klassiker<br />
neu: die atemberaubende Abenteuergeschichte<br />
um den berühmtesten<br />
Piratenschatz aller Zeiten!<br />
Die Schatzinsel ist Geniestreich<br />
und Meisterwerk zugleich. Mit<br />
großer sprachlicher Dichte spinnt<br />
Stevenson liebevoll seine Erzählung<br />
um den mutigen Jungen Jim<br />
Hawkins, den gerissenen Seeräuber<br />
Long John Silver und andere<br />
skurrile Gestalten. Eine Inspiration<br />
für Schriftsteller wie Mark Twain, Marcel Proust oder Bertolt Brecht.<br />
Grandiose Neuübersetzung in bedrucktem Leineneinband, mit Entstehungsbericht,<br />
Nachwort und einem bisher in Deutschland ungedruckten<br />
Dialog aus Stevensons Nachlass.<br />
Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />
Aus dem Englischen und herausgegeben von Andreas Nohl, bedrucktes Leinen,<br />
Lesebändchen, 384 Seiten, Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />
€ 24,95 | SFR 27,90 | NR 16664X<br />
74<br />
Programm
WELTLESE<br />
Abbas Maroufi<br />
Fereydun hatte drei Söhne<br />
Ein geballtes Porträt der Islamischen<br />
Revolution 1979.<br />
Stellvertretend für andere erschütterte<br />
Familien porträtiert<br />
Maroufi die Amanis. Die Söhne<br />
politisieren sich gegen den Willen<br />
ihres Vaters: Kommunist Madjid<br />
floh aus seiner Heimat und begegnet<br />
nun in einer Aachener Nervenheilanstalt<br />
seiner Vergangenheit.<br />
Assad schloss sich Chomeinis<br />
Organisation an und besetzt jetzt wichtige Ämter. Said wurde Mitglied<br />
der Mudschaheddin. Und dem inhaftierten „Revolutionsfeind“<br />
Iradsch droht die Hinrichtung. Maroufis Stil ist prägnant; seine Erzählebenen<br />
gehen nahtlos ineinander über. Der Autor kämpft aus<br />
dem deutschen Exil für die persische Literatur.<br />
Ilijas Shansugirow<br />
<strong>Das</strong> Lied von Kulager<br />
<strong>Das</strong> poetische Volksepos basiert<br />
auf dem bekanntesten<br />
Gesang des kasachischen Dichters<br />
Akan Seri. Und besiegelte<br />
Shansugirows Schicksal.<br />
Alle wussten, Seris berühmtes<br />
Pferd Kulager würde das Pferderennen<br />
gewinnen. Doch ein<br />
mächtiger Mann lässt es töten, damit<br />
sein eigenes Pferd siegt. Die<br />
Zuschauer schweigen. <strong>Das</strong> Epos<br />
schildert die dramatischen Geschehnisse, die herrlichen Landschaften<br />
und die maßlosen Gelage in bildreichen Versen. Kurz nach dem<br />
Erscheinen in den 1930er-Jahren wurde es verboten, Shansugirow<br />
verhaftet und hingerichtet. Heidenreichs Lesung ist ein Hörerlebnis!<br />
Es lässt die mündliche Erzähltradition lebendig werden.<br />
Weltempfänger litprom-Bestenliste Winter 2016<br />
Aus dem Persischen von Susanne Baghestani, geprägter fester Einband mit<br />
angeschnittenem Schutzumschlag, Lesebändchen, 304 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />
€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 168766<br />
Lila Azam Zanganeh<br />
Der Zauberer<br />
Nabokov und das Glück<br />
Diese poetische Erfahrung<br />
aus Essay, Biografie, Fantasterei<br />
und Interpretation ist ein<br />
Schatz für jeden, den das Lesen<br />
schon mal in jenen rauschhaften<br />
Glückszustand versetzt hat,<br />
in dem Sein und Zeit für einen<br />
Moment aufgehoben sind.<br />
Für Zanganeh ist Nabokov ihr Autor<br />
fürs Leben. Er ist der Schmetterlingsjäger<br />
unter den Autoren: Ihm gelang es am besten, Worte wie<br />
Schmetterlinge einzufangen und das Glück zu Papier zu bringen. Sie<br />
reist durch Nabokovs Kindheit und Lebensstationen, erkundet seine<br />
funkelnde Sprache. Und findet immer wieder dieses Glück, das ihr<br />
die Lektüre von Nabokovs Werken bedeutet.<br />
Nachdichtung aus dem Kasachischen von Gert Heidenreich, mit einem Vorwort von<br />
Prof. Dr. Adilbek Alzhanov, geprägter fester Einband mit angeschnittenem Schutzumschlag,<br />
144 Seiten, Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />
Mit Hörbuch-CD im MP3-Format. Vollständige Lesung, Laufzeit: 130 Min.,<br />
Sprecher: Gert Heidenreich, Regie: Antonio Pellegrino, Musik: Julian Heidenreich,<br />
Produktion: Bayerischer Rundfunk 2016<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167557<br />
Kojo Laing<br />
Die Sonnensucher<br />
Der erste afrikanische Großstadtroman<br />
– zwischen traditioneller<br />
afrikanischer Erzählkunst<br />
und dem Aufbruch in die Moderne.<br />
Der ghanaische Schriftsteller Kojo<br />
Laing hat mit diesem Buch das<br />
afrikanische Pendant zu Alfred<br />
Döblins Berlin Alexanderplatz geschaffen.<br />
Gesellschaftliche Stagnation<br />
und wuchernde Korruption<br />
breiten sich im Accra der 1970er Jahren aus – ein tiefer Fall aus der<br />
Euphorie der ersten Jahre nach der Unabhängigkeit 1957. <strong>Das</strong> eröffnet<br />
Spielräume für Ganoven. Aus den vielen Geschichten entsteht die<br />
bunte Parabel einer afrikanischen Metropole und gleichzeitig das<br />
faszinierende Bild eines Landes im gesellschaftlichen Umbruch.<br />
Aus dem Englischen von Susann Urban, geprägter fester Einband mit angeschnittenem<br />
Schutzumschlag, mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotos und Illustrationen, Lesebändchen,<br />
240 Seiten, Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 167948<br />
Aus dem Englischen von Thomas Brückner, mit einer Nachbemerkung von Ilija Trojanow,<br />
mit einem Glossar der ghanaischen Bezeichnungen, geprägter fester Einband mit<br />
angeschnittenem Schutzumschlag, Lesebändchen, 544 Seiten, Umschlaggestaltung von<br />
Thomas Pradel € 19,95 | SFR 22,50 | NR 167697<br />
HERAUSGEGEBEN VON ILJA TROJANOW<br />
Programm<br />
75
KRIMI<br />
Anna Stern<br />
Der Gutachter<br />
Der Gutachter ist verschwunden.<br />
Und mit ihm sein Fahrrrad, eine<br />
Miniatur-Skulptur von Giacomettis<br />
Katze und eine Kassette, auf der<br />
keine Musik zu hören ist. Er sollte<br />
den ökologischen Zustand eines<br />
Sees beurteilen. Ist der Mann<br />
untergetaucht? Oder hat jemand<br />
sichergestellt, dass er verschwindet?<br />
Polizist Paul Faber findet<br />
nur mühsam neue Teile aus dem<br />
Hinweispuzzle. Angeblich weiß<br />
niemand etwas: Ehefrau, Kollegen, Fischer, Naturschützer. In diesem<br />
raffinierten Krimi durchbrechen immer wieder Passagen eines anderen<br />
Erzählers den nüchternen Bericht der Ermittlungen. Wer dieser<br />
Erzähler ist: Man weiß es nicht. Ist es vielleicht der Gutachter?<br />
Bedruckter und geprägter fester Einband, Lesebändchen, bedrucktes Vorsatzpapier,<br />
256 Seiten, Umschlaggestaltung von joe villion<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 169282<br />
Donna Leon<br />
Ewige Jugend<br />
Commissario Brunettis<br />
fünfundzwanzigster Fall<br />
Brunettis „Silberhochzeitsfall“<br />
ist besonders knifflig: Seit Manuela<br />
in den Canale di San Boldo<br />
stürzte, ist sie in ewiger Jugend<br />
gefangen.<br />
Ihre Großmutter Contessa Lando-Continui<br />
will ihren Frieden<br />
finden und endlich wissen, was damals<br />
wirklich geschah. Doch es gibt<br />
nur wenige Spuren – außer in der Psyche des Opfers. Der Commissario<br />
ermittelt also mit Einfühlungsvermögen in Erinnerungen, unterstützt<br />
von Signorina Elettra und seiner Kollegin Kommissarin Griffoni, deren<br />
private Vergangenheit sich als sehr hilfreich erweist. Leon kritisiert hier<br />
zwischen den Zeilen die Kommerzialisierung der Stadt und deren Folgen<br />
für die Venezianer.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Werner Schmitz, geprägtes Leinen mit<br />
Schutzumschlag, 336 Seiten, Umschlaggestaltung von Marion Blomeyer<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168936<br />
Andrea Camilleri<br />
<strong>Das</strong> Labyrinth der Spiegel<br />
Commissario Montalbano wagt sich in<br />
gefährliche Gefilde<br />
Camilleri schickt seine Kultfigur<br />
dieses Mal durch einen<br />
wahren Irrgarten.<br />
Denn Commissario Salvo Montalbanos<br />
18. Fall entpuppt sich als<br />
Puzzle aus falschen Fährten und<br />
vermeintlichen Wegweisern. Erst<br />
das Bombenattentat auf eine leere<br />
Lagerhalle. Dann Montalbanos<br />
neue Nachbarn: Er ständig auf<br />
Geschäftsreise, sie sehr hübsch und sehr an anderen Männern interessiert<br />
(auch an Montalbano). Als eine weitere Bombe explodiert<br />
und der Commissario nur knapp unverletzt bleibt, ist er sich sicher:<br />
Jemand lockt ihn absichtlich auf kalte Spuren. Hat die Mafia ihre Hände<br />
im Spiel? Und was steckt wirklich hinter den Avancen der schönen<br />
Nachbarin?<br />
Aus dem Italienischen von Walter Kögler und Rita Seuß, geprägtes Leinen mit Schutzumschlag,<br />
Lesebändchen, 256 Seiten, Umschlaggestaltung von Moni Port<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168715<br />
Martin Walker<br />
Eskapaden<br />
Ein Fall für Bruno, Chef de police<br />
Bruno ermittelt wieder!<br />
Nach der Feier zum 90. Geburtstag<br />
von Brunos Jugendidol Colonel<br />
Marco Desaix, genannt „der<br />
Patriarch“, wird ein Toter gefunden.<br />
Die bürokratischen Mühlen<br />
mahlen in diesem Fall erstaunlich<br />
schnell: der vermeintliche<br />
Selbstmörder wird umgehend<br />
eingeäschert – und Bruno stutzig.<br />
Bei seinen Ermittlungen sieht er sich einer alteingesessenen Familie<br />
gegenüber, die ihren politischen Einfluss geschickt zu nutzen weiß.<br />
Und dann ist da noch das Problem mit den abgemagerten Rehen.<br />
Unser Tipp: Halten Sie etwas Essbares bereit. Kultermittler Bruno<br />
kocht ausgezeichnet und macht Appetit auf die Küche von Walkers<br />
Wahlheimat Périgord.<br />
Aus dem Englischen von Michael Windgassen, Leinen mit Schutzumschlag,<br />
Lesebändchen, 400 Seiten, Umschlaggestaltung von Wolfgang Schaper<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 168774<br />
76 Programm
KRIMI<br />
Deon Meyer<br />
Icarus<br />
Ein toter Unternehmer, ein ehemals<br />
trockener Alkoholiker als<br />
Kommissar und ein zwielichtiger<br />
Winzer sind die Hauptfiguren<br />
in diesem Fall mit vielen<br />
Verdächtigen.<br />
Am Strand von Kapstadt wird<br />
die Leiche Ernst Richters entdeckt.<br />
Seine Internetplattform<br />
Alibi verhilft zu sorgenfreien<br />
Seitensprüngen. Bennie Griessel<br />
(kürzlich noch hinter Gittern<br />
wegen einer Prügelei im Suff) nimmt die Ermittlungen auf – und<br />
hängt wieder an der Flasche. Auch den Weinbauern du Toit treibt<br />
Richters Tod um; er ist in zwielichtige Geschäfte verwickelt. Dann<br />
droht ein Unbekannter auf Twitter, die Nutzerdaten von Alibi zu veröffentlichen,<br />
inklusive denen von Politikern.<br />
Aus dem Afrikaans von Stefanie Schäfer, geprägter Leinenband, farbiges Vorsatzpapier,<br />
Lesebändchen, 432 Seiten, Umschlaggestaltung von Thomas Pradel<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 16843X<br />
Roger Smith<br />
Stiller Tod<br />
Ein Psychogramm, bei dem die<br />
Grenzen zwischen Täter und Opfer<br />
verschwimmen.<br />
Mit jeder Seite schwankt man mehr<br />
zwischen Mitleid und Abscheu.<br />
Nick Exleys luxuriöses Leben wird<br />
zum Albtraum: Seine vierjährige<br />
Tochter ertrinkt, während der Vater<br />
einen Joint raucht und die Mutter<br />
sich mit dem Liebhaber vergnügt.<br />
Nur einer bekommt mit, was am<br />
Strand passiert – und greift nicht ein: der verbitterte Ex-Polizist Vernon<br />
Saul, eine verwundete, erbarmungslose Seele, die nur das Gefühl von<br />
Macht antreibt. Und die hat er – über Nick, der etwas tut, das alles auf<br />
den Kopf stellt.<br />
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann, geprägtes Leinen,<br />
Lesebändchen, 384 Seiten, Umschlaggestaltung von Susanne Will<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 166003<br />
KULTKRIMI<br />
Joe R. Lansdale<br />
Kahlschlag<br />
Nach dem Mord aus<br />
Notwehr an ihrem<br />
gewalttätigen Mann<br />
wird Sunset Jones<br />
überraschend zu<br />
dessen Nachfolgerin:<br />
Sie wird Sheriff von Camp Rapture<br />
im Osten Texas, wir befinden uns in den<br />
1930er-Jahren.<br />
Schnell wird sie in die Aufklärung eines<br />
rätselhaften Doppelmordes hineingezogen<br />
und gerät in einen Strudel aus Gier,<br />
Korruption und brutaler Gewalt.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Katrin<br />
Mrugalla, mit einem Vorwort von Tobias Gohlis,<br />
Klappenbroschur, 416 Seiten, Umschlaggestaltung<br />
von Angelika Richter<br />
€ 15,90 | SFR 17,90 | NR 164434<br />
Anthony Price<br />
Die Chandos-Falle<br />
1944, Normandie.<br />
Die Wirren des Zweiten<br />
Weltkriegs kurz<br />
nach der Invasion<br />
der Alliierten. Mittendrin<br />
der junge<br />
Corporal Jack Butler, Übersetzer der<br />
Chandos-Truppe, die einem wertvollen<br />
Besitz der englischen Krone auf der Spur<br />
sind. Eine Suche zwischen allen Fronten,<br />
ein Roman voller skurriler Figuren, seltsamer<br />
Unfälle und schwindelerregender<br />
Wendungen.<br />
Aus dem Englischen von Thomas Schlück, mit einem<br />
Vorwort von Tobias Gohlis, Klappenbroschur, 358<br />
Seiten, Umschlaggestaltung von Angelika Richter<br />
€ 15,90 | SFR 17,90 | NR 168820<br />
Richard Stark<br />
<strong>Das</strong> Geld war<br />
schmutzig<br />
Die Beute eines Raubs,<br />
versteckt in einer Kirche<br />
in Neuengland. Ein<br />
gerissener Bankräuber,<br />
ein Komplize, der<br />
ausgepackt hat, Scharen von Polizisten,<br />
Kopfgeldjäger und noch mehr Gangster,<br />
die scharf auf die Millionen sind.<br />
Täuschungen, Winkelzüge und atemberaubende<br />
Wendungen: Wieder steht Parker,<br />
Ikone des roman noir, im Mittelpunkt.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Rudolf<br />
Hermstein, mit einem Vorwort von Tobias Gohlis,<br />
Klappenbroschur, 208 Seiten, Umschlaggestaltung<br />
von Angelika Richter<br />
€ 14,90 | SFR 16,90 | NR 16311X<br />
Alle lieferbaren Titel der Kultkrimi-Reihe finden Sie unter www.buechergilde.de<br />
Programm<br />
77
ILLUSTRIERTES BUCH<br />
Karel Čapek / Hans Ticha (Ill.)<br />
Der Krieg mit den Molchen<br />
Neuauflage des Kultromans von 1936!<br />
Die Story: Sprechende Riesenmolche müssen als billige Arbeitskräfte für<br />
die Menschen schuften – bis sie rebellieren. Zwischen Molch und Mensch<br />
entbrennt ein Krieg um die Weltherrschaft. Čapek (einer der bedeutendsten<br />
tschechischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts) parodiert die gesellschaftlichen<br />
Verhältnisse vor dem Zweiten Weltkrieg hellsichtig und<br />
präzise. Immer wieder warnte er vor Diktatur, vor Faschismus, Nationalismus<br />
und Kommunismus. Sein Buch ist bis heute hochaktuell. Ticha würdigt<br />
dieses Meisterwerk quer durch alle Textsorten mit einer illustrativen<br />
Wundertüte an Stilrichtungen und Ideen.<br />
Aus dem Tschechischen von Eliška Glaserová, geprägter fester Einband, Lesebändchen,<br />
Format: 14,5 x 21,5 cm, 336 Seiten, Gesamtgestaltung von Hans Ticha<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168960<br />
Bruce Chatwin / Sylvie Ringer (Ill.)<br />
Der Vizekönig von Ouidah<br />
Dieser Roman hätte Chatwin beinahe das Leben gekostet: Bei seiner<br />
Recherche über den Sklavenhändler Francisco Felix de Souza in Benin<br />
wurde er festgenommen. Nach seiner Freilassung kehrte er nie mehr<br />
nach Westafrika zurück. Aus den Fakten, die er gesammelt hatte, schuf<br />
Chatwin die fiktive, grausame und fantastische Geschichte des berüchtigten<br />
brasilianischen Sklavenhändlers da Silva, der das Vertrauen des<br />
Königs gewinnt und Vizekönig wird. Schillernd erzählt Chatwin von Macht<br />
und Trieb, von Gier, Luxus und Verblendung. Und beschwört dabei neben<br />
den Schrecken auch die Faszination einer exotischen Welt.<br />
Aus dem Englischen von Anna Kamp, mit einem Vorwort von Bruce Chatwin, mit einem<br />
Nachwort, 28 Illustrationen und illustriertem Vor- und Nachsatz von Sylvie Ringer, gesetzt<br />
aus der Apollin, Format: 18 × 26 cm, bedrucktes und geprägtes Leinen, Lesebändchen,<br />
192 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />
€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 167271<br />
Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />
Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert und nummeriert.<br />
Auflage: 100 Exemplare<br />
€ 128,– | SFR 144,– | NR 167298<br />
78 Programm
ILLUSTRIERTES BUCH<br />
Guy de Maupassant / Jim Avignon (Ill.)<br />
Stark wie der Tod<br />
Maupassants Liebes- und Künstlerroman – neu übersetzt und<br />
spektakulär illustriert.<br />
Ein erfolgreicher Pariser Salonmaler lebt schon zehn Jahre in glücklicher<br />
Beziehung mit einer verheirateten Gräfin. Da bricht das Verhängnis in<br />
Gestalt der 18-jährigen Annette, der Tochter der Gräfin, herein, die ihrer<br />
schönen Mutter so sehr ähnelt. Eine elegische Liebesgeschichte und ein<br />
ergreifender Roman über die Vergänglichkeit von Jugend, Schönheit<br />
und Begehren. Der Pop-Art-Künstler Jim Avignon hat diesen Klassiker<br />
der Weltliteratur in seinem unverwechselbaren bunten und plakativen<br />
Stil eindrucksvoll illustriert.<br />
Aus dem Französischen von Caroline Vollmann, mit einem Nachwort von Hermann Lindner<br />
und einer Nachbemerkung von Jim Avignon, mit 26 vierfarbigen Illustrationen und<br />
17 Schwarz-Weiß-Vignetten von Jim Avignon, bedrucktes Leinen, Fadenheftung,<br />
Format: 14,5 x 20,5 cm, 296 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 166402<br />
Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />
Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert und nummeriert.<br />
Auflage: 120 Exemplare<br />
€ 128,– | SFR 144,– | NR 166410<br />
Jakob Arjouni / Philip Waechter (Ill.)<br />
Happy Birthday, Türke!<br />
Mit 19 schrieb Jakob Arjouni mit Happy Birthday, Türke! den ersten<br />
von fünf Romanen um den Privatdetektiv Kemal Kayankaya.<br />
Dieser soll ausgerechnet an seinem Geburtstag einen neuen Fall übernehmen:<br />
Ein Türke wurde in einem Bordell ermordet. <strong>Das</strong> interessiert<br />
die Polizei nur mäßig, die Witwe des Opfers jedoch sehr. Überzeugt von<br />
den Argumenten seiner Mandantin (in Form eines 1000-Mark-Scheins),<br />
macht sich Kayankaya mit schnodderigem Sarkasmus an die Arbeit.<br />
Schauplatz ist Arjounis Heimatstadt Frankfurt; seine scharfen Beobachtungen<br />
würzt er mit Hessizismen. Von seinem Antihelden hätte man gern<br />
mehr gelesen; doch Arjouni starb 2013 leider jung.<br />
Mit zahlreichen farbigen Illustrationen, illustriertem Vor- und Nachsatz und einer Nachbemerkung<br />
von Philip Waechter, Format: 15 x 21 cm, silbern geprägtes Leinen, farbige Schrift<br />
auf durchgefärbtem grauem Papier Caribic, Lesebändchen, 196 Seiten, Buchgestaltung von<br />
Cosima Schneider<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168871<br />
Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, Buch und Grafik sind nummeriert<br />
und signiert. Auflage: 120 Exemplare<br />
€ 128,– | SFR 144,– | NR 16888X<br />
Programm<br />
79
ILLUSTRIERTES BUCH<br />
Clemens Böckmann / Shyan Siow (Ill.)<br />
Wahrscheinlich war es anders<br />
Dieses Buch ist im wahrsten Sinne des Wortes elefantös – angefangen<br />
beim Einband.<br />
Eine Geschichte wie diese gibt es in jedem Dorf: Jeder kennt sie und niemand<br />
erzählt sie gleich. Ein Dickhäuter soll das Dorf besucht haben. Aber<br />
wirklich gesehen hat ihn niemand. Er fraß Äpfel direkt vom Baum. Oder<br />
Birnen? Oder doch Schweinefutter im Stall? Und war überhaupt jemand<br />
da, der den Elefanten hätte sehen können? Fest steht nur: Sicher ist nichts,<br />
denn wahrscheinlich war es anders. Shyan Siows detailreiche und zarte Illustrationen<br />
bebildern Böckmanns Erzählung darüber, wie Legenden entstehen<br />
und dass Menschen eben kein Elefantengedächtnis haben.<br />
Durchgehend illustriert, bedruckter Einband aus geprägtem Skinflex, Duplexdruck,<br />
Format: 21,5 x 16 cm, 36 Seiten, Einbandgestaltung von Cosima Schneider mit einer<br />
Zeichnung von Shyan Siow<br />
€ 17,– | SFR 18,90 | NR 168847<br />
Arthur Schnitzler / Cynthia Kittler (Ill.)<br />
Casanovas Heimfahrt<br />
Casanova – immerhin der größte Liebhaber aller Zeiten – kann das<br />
Altwerden einfach nicht akzeptieren.<br />
Mit 53 steckt er in einer Lebenskrise. Er vermutet das Ende seiner amourösen<br />
Abenteuer und sehnt sich danach, aus der Verbannung nach Venedig<br />
zurückzukehren. Während er auf einen Gnadenerlass hofft, lebt er im<br />
Hause eines Freundes. Und stellt dessen Nichte Marcolina nach. Doch die<br />
hat bereits einen Verlobten, Lorenzi, und lässt sich auch sonst nicht von<br />
dem Herzensbrecher beeindrucken. Casanova gibt nicht auf – bis es zum<br />
Duell zwischen Alter und Jugend, Morbidität und Potenz kommt.<br />
Shortlist Stiftung Buchkunst 2016<br />
Mit 35 farbigen Illustrationen von Cynthia Kittler und einem Werkstattbericht, gesetzt<br />
aus der New Caledonia, gebunden in bedrucktes Viskosegewebe in Seidenoptik, geprägt,<br />
gesprenkelter Rundumfarbschnitt, Fadenheftung, Lesebändchen, vierfarbig gedruckt,<br />
Format: 14 × 20,5 cm, 216 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168111<br />
Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert und nummeriert.<br />
Auflage: 120 Exemplare<br />
€ 128,– | SFR 144,– | NR 16812X<br />
80 Programm
ILLUSTRIERTES BUCH<br />
Patricia Highsmith / Alexandra Rügler (Ill.)<br />
Der talentierte Mr. Ripley<br />
Tom Ripley hat genug davon, ein Niemand zu sein, er will im Wohlstand<br />
leben – genau wie der reiche Unternehmersohn Dickie Greenleaf.<br />
Um sein Ziel zu erreichen, schreckt er auch vor einem Mord nicht<br />
zurück. Diesen neidvollen, gewissenlosen und zugleich überaus faszinierenden<br />
Charakter hat Alexandra Rügler in außergewöhnlichen 3D-Illustrationen<br />
in Szene gesetzt.<br />
Gestalterpreis der Büchergilde 2012<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Melanie Walz, mit einem Nachwort von Paul<br />
Ingendaay, mit 33 3D-Illustrationen, einer Nachbemerkung von Alexandra Rügler und<br />
3D-Brillenvorhalter, gesetzt aus der Quadraat, bedruckter Halbleinenband, farbiges<br />
Vorsatzpapier, Lesebändchen, Format: 16 x 23 cm, 320 Seiten, Buchgestaltung von Katrin<br />
Jacobsen<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 164582<br />
Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />
Limitierte Vorzugsausgabe mit einem 2-farbigen Siebdruck, signiert und nummeriert.<br />
Auflage: 100 Exemplare<br />
€ 128,– | SFR 144,– | NR 164590<br />
Michail Bulgakow / Christian Gralingen (Ill.)<br />
<strong>Das</strong> hündische Herz<br />
Was passiert, wenn man einem Straßenköter Hirnanhangdrüse und<br />
Hoden eines schmierigen Kleinkriminellen einpflanzt?<br />
Der Chirurg Filippowitsch kreiert so den „neuen Menschen“. Doch der<br />
zum kommunistischen Genossen mutierte Tiermensch erweist sich bald<br />
nicht nur als echter Halunke: Gewissen- und verantwortungslos, wie er<br />
ist, wird er zur Gefahr für alle. Er bleibt Tier, freilich in Menschengestalt.<br />
Erst die gewaltsame Umkehrung der Operation rettet die Gesellschaft.<br />
Bulgakow verwebt faustische Motive mit Frankensteins Monster, parodiert<br />
die Neumensch-Ideen und persifliert den Fortschrittsglauben – dramatisch,<br />
urkomisch und gruselig zugleich.<br />
Shortlist Stiftung Buchkunst 2016 Joseph Binder Award in GOLD 2016<br />
Aus dem Russischen und mit einem Nachwort von Alexander Nitzberg, mit 36 Illustrationen<br />
und einer Nachbemerkung von Christian Gralingen, bedruckter und geprägter Einband,<br />
eingebundener Pass aus originalem Ausweis-Textil-Papier-Gemisch, Fadenheftung, zwei<br />
Papiersorten (Werkdruck natur und blau), vierfarbig gedruckt, Format: 14,8 x 21,5 cm,<br />
200 Seiten, Buchgestaltung von Cosima Schneider<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168219<br />
Limitierte Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, signiert und nummeriert.<br />
Auflage: 120 Exemplare<br />
€ 128,– | SFR 144,– | NR 168227<br />
PROGRAMM<br />
81
ILLUSTRIERTES BUCH<br />
Marie Wolf<br />
Die Wahrheit<br />
Was ist die Wahrheit? Ist sie wahr? Dieselbe Geschichte zweimal in<br />
einem Buch. Allerdings mit anderen Bildern.<br />
Die Bilder im linken Teil deutet man als Märchen um den kleinen Edward,<br />
der gegen den bösen Sheriff kämpft. David gegen Goliath. Aber stimmt<br />
das? Denn im rechten Teil zeigen die Bilder statt des netten Jungen einen<br />
Rowdy, der den Sheriff bestiehlt und Unglück über das Dorf bringt.<br />
Wolf spielt mit unseren Seh- und Lesegewohnheiten. Zeigt, wie Bilder<br />
manipulieren können. Wie leicht sie unser Urteil durch Perspektive,<br />
Blickführung und Farbe beeinflussen. Ein Erlebnis, entstanden aus der<br />
magischen Verknüpfung von Wort und Bild.<br />
Durchgehend farbig illustriert, gesetzt aus der Celeste, bedrucktes Leinen mit zwei<br />
nebeneinander liegenden Buchblöcken, offene Fadenheftung, zwei Lesebändchen,<br />
Format: 21,5 x 15,8 cm, 60 Seiten, Buchgestaltung von Marie Wolf<br />
€ 22,– | SFR 24,90 | NR 167891<br />
DIE TYPOGRAPHISCHE BIBLIOTHEK<br />
Novalis<br />
Blüthenstaub<br />
Mit vier Fragmenten von Friedrich Schlegel<br />
Mit dieser Textsammlung betritt Friedrich von Hardenberg 1798<br />
die literarische Bühne.<br />
Die 114 philosophischen Betrachtungen machen ihn, der sich fortan<br />
Novalis nennt, schlagartig bekannt. Sie enthalten einige Hauptideen,<br />
die für seine weitere Entfaltung entscheidend sind. Dazu gehört die<br />
Frage nach der Beziehung zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen<br />
dem transzendentalen Bewusstsein und den Dingen und Wesen, die<br />
uns umgeben. Die Sammlung enthält Gedanken zur politischen Kultur<br />
sowie Folgerungen aus wissenschaftlichen Beobachtungen. Novalis‘<br />
poetischer Auftakt ist ein Schlüssel zu seinem Werk und zur Philosophie<br />
der Romantik.<br />
Mit einem Text von Hans Jürgen Balmes, herausgegeben, gestaltet und mit einer Nachbemerkung<br />
von Klaus Detjen, Englische Broschur, Format 16 x 24 cm, 96 Seiten<br />
€ 29,– | SFR 33,– | NR 168944<br />
82 Programm
ILLUSTRIERTES BUCH<br />
Sei Shōnagon<br />
Kopfkissenbuch<br />
Ein Bündel edlen Papiers diente Sei Shōnagon vor tausend Jahren als<br />
Notizbuch.<br />
Ihm vertraute sie an, was ihr durch den Kopf ging, darunter Vertrauliches<br />
und Delikates aus den Privatgemächern des Kaiserpalasts. Ob sie geistreiche<br />
Zwiegespräche schildert, ein intimes Tête-à-Tête oder das Schwertlilienfest<br />
ausmalt – ihre Impressionen wirken wie mit dem Tuschepinsel hingetupfte<br />
Ewigkeitsbilder. Nie hat man eine Frau inspirierter über sich und<br />
ihre Welt plaudern hören!<br />
Sei Shōnagons Telegramme aus einer sagenhaften Hochkultur gewähren<br />
tiefe Einblicke in das Japan der Heian-Zeit wie auch ins Seelenleben<br />
der Verfasserin selbst. Ihr radikal subjektives Bekenntnisbuch,<br />
erstmals vollständig ins Deutsche übersetzt und dabei von aller falschen<br />
Süßlichkeit befreit, bezaubert durch seinen klaren, ungekünstelten Ton.<br />
Aus dem Japanischen von Michael Stein, bedruckter und foliengeprägter Einband, farbige<br />
Fadenheftung, Zweifarbdruck auf Satinpapier, 384 Seiten<br />
€ 59,95 | SFR 67,– | NR 199262<br />
Die Apokalypse<br />
Apokalyptische Reiter, Unheil kündende Engel mit Posaunen, der<br />
Zorn Gottes in sieben Schalen, Krieg, Geschwüre und Feuersbrunst ...<br />
Wenige Bücher können es an rauschhaften Visionen mit der „Offenbarung<br />
des Johannes“ aufnehmen, diesem bis heute geheimnisvollen<br />
Teil des Neuen Testaments. Die vorliegende Neuübersetzung von Kurt<br />
Steinmann unterstreicht den literarischen Rang des gewaltigsten aller<br />
Endzeitszenarien.<br />
Die Apokalypse fasziniert mit einer Bilderwelt von poetischer Schönheit<br />
und expressiver Drastik. Wie in einem Fiebertraum verschmelzen<br />
Mensch und Tier, stehen Himmel und Erde in Flammen, blasen Engel<br />
und göttliche Gestalten zum Gericht über Verfehlungen und Kleinmut.<br />
Schaudernd stellt man fest, dass selten blutigere Rache geübt wurde<br />
als bei diesem Feldzug gegen Ungläubige.<br />
Aus dem Altgriechischen von Kurt Steinmann, einem Nachwort von Jürgen Kaube,<br />
foliengeprägter und mit Naturpapier überzogener Prachtband, zweifarbiger Schmucksatz,<br />
bedruckter Schmuckschuber, 176 Seiten, illustriert von Daniel Egnéus<br />
€ 49,95 | SFR 56,– | NR 199270<br />
Programm<br />
83
GRAPHIC NOVEL<br />
Sebastian Rether<br />
Foc / Feuer<br />
Reduzierter Illustrationsstil trifft emotionale Sprengkraft!<br />
Rether skizziert die Notizen seines Großvaters aus den Jahren 1939<br />
bis 1945. Als junger Soldat führte dessen Weg von Rumänien an die<br />
Grenze zu Russland, über Frankreich, Richtung Italien und zurück nach<br />
Hermannstadt. Wenige Striche und kurze Bemerkungen umreißen die<br />
Entmenschlichung durch Krieg. Soldaten und ihr Kriegsgerät sind Tiere –<br />
Schildkröten als Panzer, Schutzsuchende hündische Soldaten, eine Luftwaffe<br />
aus Vögeln. Häufig fehlen den Figuren die Gesichter. Und doch<br />
transportieren die Illustrationen eine Vielfalt an Gefühlen. Ein buchstäblich<br />
entwaffnendes Zeugnis jener Zeit.<br />
Fester Einband mit strukturiertem Papier, extra schmales Lesebändchen,<br />
Format 17 x 24 cm, 368 Seiten<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168723<br />
Sebastian Lörscher<br />
A bisserl weiter geht’s immer!<br />
Mit dem Skizzenbuch durch das wilde Österreich<br />
Österreich ganz neu und unbekannt? Ja!<br />
Als Erlebender und Erzähler reist Lörscher zeichnend unter anderem<br />
durch Tirol, Graz und entlang der steirischen Eisenstraße. Er hört, was<br />
man sich am Würstelstand oder in der Senioren-Sauna erzählt. Und die<br />
traditionellen Lieder in Wirtshäusern. Ein besonderes Schmankerl: der<br />
Humor und die Sprache von philosophierenden Bergbauern oder feinen<br />
Wiener Damen. <strong>Das</strong>s „fladern“ stehlen bedeutet, erfuhr Lörscher allerdings<br />
auf einem Pfarrei-Flohmarkt – „Was heißt ‚Ich stehle mir einen<br />
Truthahn‘ auf Russisch?‘ – Fladimir Putin.“<br />
Longlist Stiftung Buchkunst 2016<br />
Durchgehend farbig illustriert, bedruckter fester Einband, gelber Farbschnitt, Lesebändchen,<br />
Format 17,5 × 24,5 cm, 144 Seiten, Buchgestaltung von Sebastian Lörscher<br />
€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 167875<br />
84 Programm
GRAPHIC NOVEL<br />
Albert Camus / Katia Fouquet (Ill.)<br />
Jonas oder Der Künstler bei der Arbeit<br />
Camus als Comic.<br />
1957 erscheint in Frankreich Albert Camus‘ Erzählung über den Aufstieg<br />
und Fall des jungen Künstlers Jonas. Mit großem Feingefühl thematisiert<br />
Camus darin den Urkonflikt jeder Künstlerexistenz: die berauschende<br />
Freiheit des künstlerischen Schaffens in Einklang zu bringen<br />
mit den ökonomischen Zwängen und Abhängigkeiten des Alltags. Die<br />
Graphic Novel der Berliner Illustratorin Katia Fouquet spannt nun einen<br />
Bogen zwischen Comic, Kunstkatalog und Skizzenbuch und schafft damit<br />
eine Parallele zwischen ihrer eigenen Arbeit als Künstlerin und der<br />
Arbeit von Jonas.<br />
Aus dem Französischen von Guido G. Meister, erstmals als Graphic Novel umgesetzt von<br />
Katia Fouquet, bedrucktes Leinen, 160 Seiten, Buchgestaltung von Katia Fouquet<br />
€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 16597X<br />
Gottfried Keller / Martin Krusche (Ill.)<br />
Kleider machen Leute<br />
Diese Graphic Novel bläst den Schullektüre-Staub von der Verwechslungskomödie<br />
um den armen Schneider Strapinski.<br />
Illustrator Martin Krusche verlegt dessen Abenteuer in die moderne<br />
Großstadt und verwandelt ihn in einen Dandy von heute. Dank seiner<br />
guten Garderobe gilt er plötzlich als reicher Graf. Nahezu lächerlich<br />
übertrumpfen sich die Stadtbewohner gegenseitig mit Aufwartungen<br />
und Geschenken. Strapinski fürchtet aufzufliegen und will fliehen – bis<br />
er Nettchen trifft, seine große Liebe.<br />
Der Klassiker mit seinem sprichwörtlich gewordenen Titel nimmt die<br />
Oberflächlichkeit und Unterwürfigkeit gegenüber den Reichen und<br />
Schönen humorvoll aufs Korn – künstlerisch herausragend umgesetzt<br />
vom jungen Berliner Illustrator Martin Krusche.<br />
Shortlist Stiftung Buchkunst 2016<br />
Eine Graphic Novel von Martin Krusche mit vollständigem Originaltext und einer Nachbemerkung<br />
des Illustrators, bedruckte Wildseide, Fadenheftung, vierfarbig gedruckt,<br />
Format 21 x 25 cm, 152 Seiten, Buchgestaltung von Martin Krusche<br />
€ 25,– | SFR 28,50 | NR 167999<br />
Programm<br />
85
DIE TOLLEN HEFTE<br />
Stephan Krass / Kitty Kahane (Ill.)<br />
Poetischer Doppelpass<br />
Tolles Heft 30<br />
Zum literarischen Aufwärmen<br />
vor der Fußball-Europameisterschaft.<br />
Beim Buchstaben-Künstler Stephan<br />
Krass werden aus „Rasengöttern“<br />
plötzlich „Sorgentäter“. Und „aus<br />
der Tiefe des Raumes“ wird „die<br />
Seefrau des Traumes“. Wer an solchen<br />
Fußball-Anagrammen seine<br />
Freude hat, ebenso wie an kabbalistisch-heiteren<br />
Gedichten rund um<br />
die schönste Nebensache der Welt,<br />
wird das Tolle Heft Nummer 30 lieben<br />
– zumal das von Kitty Kahane liebevoll gestaltete Heft ein kleines<br />
Gesamtkunstwerk bildet. Ein Freundschaftsspiel zwischen Poesie und<br />
Fußball, eine Allianz von Buchstaben und Bällen.<br />
Hrsg. von Armin Abmeier, Original-Flachdruckgrafik in vier Sonderfarben, mit einem<br />
Plakat, Fadenknotenheftung mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | NR 160307<br />
Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />
Vorzugsausgabe mit einem 3-farbigen Siebdruck, Auflage: 150 Exemplare<br />
€ 49,90 | SFR 56,– | NR 161303<br />
Henning Wagenbreth<br />
Honky Zombie Tonk – Die blauen Geister von New Orleans<br />
Tolles Heft 39<br />
Tauchen Sie ein ins New Orleans<br />
des frühen 20. Jahrhunderts.<br />
Eine Hommage an eine<br />
Stadt, ihre Helden und Heldinnen.<br />
Und den Jazz.<br />
Marie Laveau – Voodoo-Priesterin,<br />
Friseurin und Mutter 15 unehelicher<br />
Kinder – ist die Geburtshelferin<br />
des Jazz. Der neue Klang entsprang<br />
dem musikalischen Mit- und Gegeneinander<br />
von Kreolen, ehemaligen<br />
Sklaven und Weißen. Henning<br />
Wagenbreth, selbst großer Jazz-Fan und -Kenner, charakterisiert<br />
Menschen wie Louis Armstrong, Bürgermeister Storyville, Prostituierte<br />
und Boxer John Johnson auf seine unnachahmliche Weise in<br />
gereimten Mehrzeilern.<br />
Hrsg. von Rotraut Susanne Berner, Original-Flachdruckgrafik in vier Sonderfarben, mit<br />
einer Beilage, Fadenknotenheftung mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />
€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 160390<br />
86 Programm
DIE TOLLEN HEFTE<br />
Kristin Foltan<br />
Der Kunstraub von Rotterdam<br />
Tolles Heft 44<br />
2012 in Rotterdam: In weniger als<br />
fünf Minuten werden sieben millionenschwere<br />
Gemälde gestohlen,<br />
darunter Werke von Picasso, Matisse<br />
und Gauguin!<br />
Die Diebe schneiden sie mit Teppichmessern<br />
aus ihren Bilderrahmen,<br />
rollen sie zusammen und tragen sie<br />
aus dem Museum. Foltan zeigt den<br />
spektakulären Coup, die doch nicht so<br />
professionellen Täter und das absurde<br />
Ende der Geschichte. Sie spielt mit der<br />
Ästhetik von Pulp-<strong>Magazin</strong>en und<br />
entlehnt aus traditionellen Moritaten. Die Lebendigkeit der Bilder, ihre<br />
naive Anmutung und der Umgang mit der Drucktechnik sprechen eine<br />
ganz eigene und unverstellte Sprache.<br />
Nach einem Bericht der Berliner Zeitung vom 19. Juli 2013 von Ingeborg Ruthe, hrsg.<br />
von Rotraut Susanne Berner, Original-Flachdruckgrafik in vier Sonderfarben, mit einer<br />
Beilage, Fadenknotenheftung mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />
€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 160447<br />
Vorzugsausgabe mit einem Linoldruck, Auflage: 150 Exemplare<br />
€ 49,90 | SFR 56,– | NR 161443<br />
H.G. Wells / Katja Spitzer (Ill.)<br />
Die seltsame Orchidee<br />
Tolles Heft 42<br />
„Mir passiert nie etwas, ich<br />
möchte wissen, warum?“<br />
Wedderburn, ein unbedeutender<br />
Junggeselle, sehnt sich nach Abwechslung<br />
– und bekommt mehr<br />
davon, als ihm guttut. Er sammelt<br />
Orchideen in der Hoffnung, dass<br />
die verschrumpelten Knollen zu<br />
etwas Wunderbarem werden, einem<br />
Abenteuer. Eine unbekannte<br />
Sorte entwickelt sich zu einer wahren<br />
Schönheit. Doch: „Sie verströmt<br />
einen schweren, unerträglichen Duft, der betäubend wirkt.“ Gut,<br />
dass da noch Wedderburns Haushälterin ist, die ihn mit Nüchternheit<br />
und Umsicht versorgt. Wells verwebt in dieser Kurzgeschichte Science-Fiction<br />
und Horror.<br />
Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />
Aus dem Englischen von Ursula Spinner, hrsg. von Rotraut Susanne Berner, Original-Flachdruckgrafik<br />
in fünf Sonderfarben, mit einer Beilage, Fadenknotenheftung<br />
mit Schutzumschlag, limitierte Auflage, 32 Seiten<br />
€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 160420<br />
Programm<br />
87
SACHBUCH<br />
Peter Wohlleben<br />
<strong>Das</strong> Seelenleben der Tiere<br />
Liebe, Trauer, Mitgefühl – erstaunliche Einblicke<br />
in eine verborgene Welt<br />
Wussten Sie, dass Raben lieben<br />
und Eichhörnchen einander Namen<br />
geben?<br />
Peter Wohlleben untermauert mit<br />
neusten Erkenntnissen aus der Wissenschaft<br />
und seinen eigenen Beobachtungen<br />
als Förster, was viele<br />
bereits vermuteten: Tiere haben ein<br />
Gefühlsleben wie wir. Dabei unterscheidet Wohlleben nicht zwischen<br />
tierischen und menschlichen Gefühlen: „Für mein Verständnis gibt es<br />
keine zweierlei Arten von Trauer, Schmerz oder Liebe.“ In seinem Buch<br />
geht es u. a. um Scham und Reue, Begierde, Mitgefühl und Angst. Vielleicht<br />
macht es uns bewusst, dass andere Lebewesen uns näher sind<br />
als bisher angenommen – und wie sich unser Handeln auf sie auswirkt.<br />
Giovanni Frazzetto<br />
Der Gefühlscode<br />
Fester Einband mit Schutzumschlag, Lesebändchen, durchgefärbtes und strukturiertes<br />
Vorsatzpapier, 240 Seiten, Umschlaggestaltung von Katja Holst<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 169223<br />
Die Entschlüsselung unserer Emotionen<br />
Der Gefühlscode klang für mich, ehrlich gesagt, zunächst nach<br />
einem verkappten Selbsthilfebuch. Zum Glück habe ich es aber<br />
dann doch in die Hand genommen und war schnell gefesselt von<br />
Frazzettos Erzählung. Letzteres ist es nämlich, eine Erzählung.<br />
Frazzetto beginnt mit beispielhaften Anekdoten aus seinem Leben,<br />
die Ausprägungen eines bestimmten Gefühls (Wut, Angst,<br />
Freude etc.) zeigen. Er schlägt einen Bogen über Theater, Kunst<br />
oder Philosophie und erforscht somit zunächst die Entwicklung<br />
der gesellschaftlichen Deutung dieses Gefühls. Erst dann vervollständigt<br />
Frazzetto das Bild mit aktuellen Erkenntnissen aus der<br />
Neurowissenschaft.<br />
Dadurch liest sich das Buch spannend wie ein Roman und vermittelt<br />
gleichzeitig ein fundiertes Wissen, da man die Informationen<br />
mit der erlebten Alltagswelt verknüpfen kann.<br />
Übrigens beschreibt Frazzetto selbst sein Staunen darüber, wie<br />
wenig praktische Anwendungen seines Wissens es über das<br />
menschliche Gehirn gibt – also kein Selbsthilfebuch.<br />
Empfohlen von Lisa Stöhr<br />
Büchergilde Buchhandlung & Galerie, Frankfurt am Main<br />
Alastair Bonnett<br />
Die seltsamsten Orte der Welt<br />
Es gibt Orte, die tauchen auf<br />
und unter. Orte, die niemand<br />
haben will oder die alle haben<br />
wollen. Bonnett versammelt<br />
47 davon in einer Mischung aus<br />
spannendem Sachbuch, schrägem<br />
Reiseführer und Liebesbrief<br />
an den Ort.<br />
Die Botschaft: Es gibt noch so viel<br />
zu entdecken! Man muss sich nur<br />
auf den Weg machen. Bonnett<br />
berichtet von versteckten Labyrinthen, verlassenen und überbauten<br />
Städten, Niemandslanden und Ausnahmeräumen. Dabei hat er auch<br />
immer die Gesellschaft im Blick: ihre Wünsche und Probleme, ihre<br />
Verfehlungen und Errungenschaften, Ernüchterndes und Kurioses.<br />
Denn zu fast allen Orten gehört der Mensch – mal unschein-, mal unmittelbar.<br />
Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />
Aus dem Englischen von Klaus Binder und Bernd Leineweber, fester Einband mit<br />
Schutzumschlag, Lesebändchen, 384 Seiten, Umschlaggestaltung von Kunst oder<br />
Reklame € 18,95 | SFR 21,50 | NR 167158<br />
Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn, fester Einband mit Schutzumschlag,<br />
Lesebändchen, 296 Seiten, Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 168839<br />
88 Programm
SACHBUCH<br />
Konrad Liessmann<br />
Geisterstunde<br />
Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift<br />
Niemand weiß mehr, was Bildung<br />
bedeutet, aber alle fordern<br />
ihre Reform.<br />
Ein regelrechter Markt hat sich<br />
etabliert, auf dem Experten, Agenturen,<br />
Lobbyisten und Politiker<br />
ihr (Un-)Wesen treiben. Was sich<br />
abzeichnet in Klassenzimmern,<br />
Hörsälen und Co., in der virtuellen<br />
Welt und der realen Politik, unterzieht<br />
Liessmann einer scharfen und pointierten Kritik. Hinter der<br />
Lust an der Polemik steht ein ernstes Anliegen: Bildung und Wissen<br />
wieder eine Chance zu geben – befreit vom Dogma der Nützlich- und<br />
Verwertbarkeit. Denn „Mensch sein bedeutet mehr, als beschäftigungsfähig<br />
zu sein“.<br />
EDITION ZEITKRITIK<br />
Geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 192 Seiten, Umschlaggestaltung<br />
von Klaus Detjen<br />
€ 15,95 | SFR 17,90 | NR 16776X<br />
Glenn Greenwald<br />
Die globale Überwachung<br />
Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste<br />
und die Folgen<br />
Unbedingt empfohlen! Dieses Buch<br />
bringt das Ausmaß der Massenüberwachung<br />
ans Licht.<br />
<strong>Das</strong> Überwachungssystem der US-Regierung<br />
wertet weltweit elektronische<br />
Kommunikation aus. Dieser eklatante<br />
Rechtsbruch bewog den NSA-Infrastrukturanalytiker<br />
Edward Snowden, sich mit dem Journalisten<br />
Greenwald zu treffen, um die massive Bedrohung der Privatsphäre<br />
im digitalen Zeitalter öffentlich zu machen. Anhand von über 120<br />
streng geheimen Dokumenten gibt Greenwald Einblick in die Strukturen<br />
und Strategien der NSA. <strong>Das</strong> Buch ist eine Warnung, der man Gehör<br />
schenken sollte.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Gabriele Gockel, Robert Weiß, Thomas Wollermann<br />
und Maria Zybak, fester Einband mit Schutzumschlag, 368 Seiten, Umschlaggestaltung<br />
von Kunst oder Reklame<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 167417<br />
Ruben Pfizenmaier u. a. (Hg.)<br />
Auf dem Markt der Experten<br />
Zwischen Überforderung und Vielfalt<br />
Wohin wir auch schauen, sie sind<br />
da: die sogenannten Experten.<br />
Aber brauchen wir die überhaupt?<br />
Für jedes potenzielle Problem<br />
steht ein Experte bereit: Sport, Ernährung,<br />
Geld, Kindererziehung,<br />
sogar Schlafens- und Toilettenzeit.<br />
Aber wer ist wirklich Experte? Und<br />
wer tut nur so? <strong>Das</strong> Buch führt<br />
durch das Gewimmel der Gutachter und Lobbyisten, Ernährungs-,<br />
Glücks- und Stilberater, der Quacksalber und Trendforscher und beleuchtet<br />
– oft augenzwinkernd – die unterschiedlichen Facetten des<br />
Themas. Die vielfältigen Gedanken haben sich u. a. Ulrike Draesner,<br />
Harald Martenstein, Ralph Caspers, Elisabeth Ruge, Franz Walter und<br />
Wilhelm Schmid gemacht.<br />
Mit Illustrationen von Malte Grabsch, Lesebändchen, zweifarbig gedruckt, 208 Seiten<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168480<br />
Laura Markert, Yvonne<br />
Moser, Lilli Scheuerlein<br />
Fluchtatlas<br />
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen<br />
Atlas steht der Fluchtatlas nicht<br />
für die Freiheit, jeden erdenklichen<br />
Ort dieser Welt bereisen zu können.<br />
Vielmehr steht er für den unfreien<br />
Menschen, der gezwungen ist, seine<br />
Heimat zu verlassen. In den Kapiteln<br />
Heimat, Flucht und Schutz werden die Flüchtlinge auf ihrem schier endlosen<br />
Weg begleitet. Klare Grafiken verdeutlichen das Ausmaß des Problems,<br />
Einzelschicksale durchbrechen das Raster. Die drei Autorinnen<br />
und Gestalterinnen übernehmen übliche Elemente von Atlanten, verändern<br />
diese und passen sie an das Thema Flucht und Asyl an. Die subtile<br />
und zurückhaltende Gestaltung bildet zusammen mit den Rahmenelementen,<br />
Legenden und Infografiken das Fundament. Persönliche Kommentare<br />
vermitteln, dass hinter jeder Zahl, jedem Asylverfahren, jedem<br />
Einzelbett in der Massenunterkunft ein Mensch steht.<br />
Ausgabe Edition Büchergilde<br />
Nur noch wenige Exemplare lieferbar<br />
Geprägtes Leinen, Lesebändchen, Fadenheftung, durchgehend farbig,<br />
Format: 24 x 34 cm, Text, Fotografie, Diagramme, 144 Seiten<br />
€ 29,95 | SFR 34,– | NR 168979<br />
Programm<br />
89
SACHBUCH<br />
Bruno Preisendörfer<br />
Als unser Deutsch erfunden wurde<br />
Reise in die Lutherzeit<br />
Treffen Sie Albrecht Dürer beim<br />
Malen, Hans Sachs beim Versemachen<br />
und Luthers Frau Katharina<br />
von Bora bei der Haushaltsführung!<br />
Mit seinem neuesten Werk legt<br />
Bruno Preisendörfer ein Mosaik<br />
aus Alltagssituationen der Lutherzeit<br />
vor. Er schaut dem Reformator<br />
selbst über die Schulter, aber auch<br />
Zeitgenossen wie Götz von Berlichingen und den Fuggern. Es geht<br />
um die Mühsal des Alltags, Bauernaufstände, Überfälle auf Nürnberger<br />
Kaufleute sowie die Angst vor der Pest und dem Jüngsten<br />
Gericht. Mit solch konkreten Beispielen bringt Preisendörfer diesen<br />
Epochenumbruch im Spätmittelalter bzw. der Frühen Neuzeit im<br />
wahrsten Sinne des Wortes nahe.<br />
NDR Kultur Sachbuchpreis 2016<br />
Leinen mit Schutzumschlag, 480 Seiten plus 16 Seiten Bildteil, Lesebändchen,<br />
Umschlaggestaltung von Katja Holst<br />
€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 169169<br />
Peter Frankopan<br />
Licht aus dem Osten<br />
Ein neue Geschichte der Welt<br />
Dieses fundierte Geschichtsbuch<br />
ist ein packender Augenöffner!<br />
Der britische Historiker Peter<br />
Frankopan erklärt, warum der<br />
Nahe und Mittlere Osten eine<br />
Region ist, die bis heute das Weltgeschehen<br />
prägt. Er erzählt von<br />
den ersten Hochkulturen und den<br />
drei monotheistischen Weltreligionen,<br />
die sich aus dem Osten<br />
über die ganze Welt verbreiteten. Er legt dar, warum der Westen lange<br />
uninteressant war – für die Heerführer der Antike und als Quelle<br />
von Innovationen. Und er rüttelt damit kräftig am europazentrierten<br />
Weltbild. Orient und Okzident sind eben viel stärker miteinander verwoben,<br />
als vielen bisher bewusst war.<br />
Aus dem Englischen von Michael Bayer und Norbert Juraschitz, fester Einband mit<br />
Schutzumschlag, 944 Seiten plus 16 Seiten Bildteil, farbiges Vorsatzpapier, Lesebändchen,<br />
Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />
€ 34,– | SFR 38,– | NR 169150<br />
Bernie Krause<br />
<strong>Das</strong> große Orchester der Tiere<br />
Vom Ursprung der Musik in der Natur<br />
Ein akustisches und ökologisches<br />
Manifest.<br />
Seine Leidenschaft für die Natur<br />
hat den amerikanischen Musiker<br />
Bernie Krause zum Forscher und<br />
Pionier der „Biophonie“ gemacht,<br />
des Sounds des Lebens. Vierzig<br />
Jahre lang hat er die Welt bereist<br />
und die ungeschriebene Partitur<br />
der Tiere erkundet. Er hat am Amazonas<br />
Jaguare bei der nächtlichen Jagd belauscht, Diane Fosseys Gorillas<br />
besucht und den Gesang der Buckelwale aufgenommen. Sein<br />
Buch liest sich wie ein Abenteuerroman und ist ein leidenschaftliches<br />
Plädoyer für die Erhaltung einer bedrohten Ressource: der Musik der<br />
Wildnis.<br />
Aus dem Englischen von Sonja Schumacher und Gabriele Gockel, fester Einband mit<br />
Schutzumschlag, 272 Seiten, Umschlaggestaltung von Wolfgang Schaper<br />
Klangbeispiele unter www.kunstmann.de/orchester<br />
€ 18,95 | SFR 21,50 | NR 166941<br />
Tim Weiner<br />
FBI<br />
Die wahre Geschichte einer legendären<br />
Organisation<br />
Berühmt und berüchtigt: das FBI.<br />
Einige setzen ihre Hoffnung<br />
in den Kampf seiner „Special<br />
Agents“ gegen organisiertes Verbrechen,<br />
Korruption und Terrorismus.<br />
Andere halten es aufgrund<br />
seiner illegalen Verhaftungen,<br />
Einbrüche und Lauschangriffe für<br />
einen sinistren Staat im Staate.<br />
Doch was ist Legende, was ist Realität?<br />
Sein glänzend recherchiertes und spannend geschriebenes Buch,<br />
das u. a. auf bislang unbekannten Quellen basiert, erhellt auf eindrucksvolle<br />
Weise dunkle Seiten der amerikanischen Geschichte und<br />
stellt die Machenschaften des FBI in einen profunden politischen<br />
Kontext. Ein Buch, packender als ein Thriller.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Christa Prummer-Lehmair, Sonja Schuhmacher<br />
und Rita Seuß, fester Einband mit Schutzumschlag, 704 Seiten<br />
€ 12,95 | SFR 14,90 | NR 16535X<br />
90 Programm
SACHBUCH<br />
Lyndal Roper<br />
Der Mensch Martin Luther<br />
Die Biographie<br />
Wie kam es eigentlich zur Reformation?<br />
Zum 500. Jubiläum des Reformationstages<br />
klärt die renommierte<br />
Oxford-Historikern Lyndal Roper<br />
nicht nur diese Frage, sondern<br />
macht „den ganzen Luther“ und<br />
seine Welt umfassend greifbar.<br />
Sie hat sich 10 Jahre lang mit dieser<br />
faszinierenden Persönlichkeit<br />
beschäftigt, die Quellen neu gelesen und diesen Mann voll und ganz<br />
durchdrungen. Sogar seine Träume bezieht sie ein. Eines seiner großen<br />
Themen: den Körper, der doch mit dem Geist eine Einheit bildet,<br />
vom Makel der Sünde zu befreien. Ropers Werk richtet sich an alle,<br />
die Luther und die Reformation neu entdecken wollen – oder zum<br />
ersten Mal.<br />
Aus dem Englischen von Holger Fock und Sabine Müller, fester Einband mit<br />
Schutzumschlag, 736 Seiten, mit einer 8-seitigen farbigen Bildtafel und zahlreichen<br />
Schwarz-Weiß-Zeichnungen, Lesebändchen, Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />
€ 25,– | SFR 28,50 | NR 169142<br />
Tim Flannery<br />
Auf Gedeih und Verderb<br />
Die Erde und wir: Geschichte und Zukunft<br />
einer besonderen Beziehung<br />
Wie viel wir aus der Geschichte<br />
der Menschheit lernen können,<br />
geht oft im Alltagstrubel unter.<br />
Dabei betrifft es jeden von uns –<br />
immer. Der Biologe und Zoologe<br />
Tim Flannery ermöglicht uns mit<br />
diesem Buch einen faszinierenden<br />
Einblick in unsere Geschichte.<br />
Mit vielen Beispielen und einem<br />
leichtfüßigen Erzählstil führt er uns durch die Kapitel. Wir Leser<br />
können ihm mühelos folgen. Viel Verblüffendes, Spannendes und<br />
Neues erfahren wir so. Er lässt uns nicht allein mit den teils niederschmetternden<br />
Erkenntnissen, wie der Mensch die Erde ausgebeutet<br />
hat. Eine interessante und spannende Lektüre.<br />
Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer, fester Einband mit Schutzumschlag, mit<br />
einem Nachwort von Tim Flannery, 356 Seiten, Umschlaggestaltung von Susanne Will<br />
€ 9,95 | SFR 11,50 | NR 164825<br />
Ahmad Mansour<br />
Generation Allah<br />
Der Mann weiß, wovon er spricht:<br />
Mansour, ehemals radikaler Islamist,<br />
blickt mit Insiderwissen<br />
auf die andauernde Islamismusdebatte.<br />
Und belegt, warum sie<br />
falsch geführt wird.<br />
Er macht deutlich, wie unterschiedlich<br />
die Wege in die Radikalisierung<br />
sind und welche<br />
Parallelen es gibt. Der Psychologe<br />
arbeitet mit Familien von radikalen<br />
Jugendlichen. In zahlreichen Projekten setzt er sich für eine<br />
konstruktive Prävention ein. Dafür, die Jugendlichen zu erreichen,<br />
bevor sie sich radikalisieren. Mansour schreibt offen und ehrlich. Und<br />
manchmal auch provokativ, um die Dringlichkeit eines Umdenkens<br />
im Kampf gegen Extremismus zu unterstreichen.<br />
EDITION ZEITKRITIK<br />
Geprägtes Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 240 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Klaus Detjen<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168782<br />
Victor Klemperer<br />
Man möchte immer weinen<br />
und lachen in einem<br />
Revolutionstagebuch 1919<br />
Klemperers bewegendes Zeugnis<br />
der chaotischen Zeit nach<br />
dem Ersten Weltkrieg und des<br />
Scheiterns der Münchener<br />
Räterepublik.<br />
Ein spannendes Gesamtbild dieses<br />
entscheidenden Wendepunktes<br />
der deutschen Geschichte aus<br />
unmittelbarem, klug wiedergegebenem<br />
Erleben. Der junge Klemperer<br />
verfasste im belagerten München 1919 Zeitungsartikel, die nie<br />
veröffentlicht wurden – neben intimen Porträts von den Akteuren der<br />
Stunde wie Kurt Eisner auch scharfsinnige Einordnungen der aktuellen<br />
Ereignisse. Später ergänzte er dieses Revolutionstagebuch mit<br />
autobiografischen Aufzeichnungen bis 1942.<br />
Mit einem Vorwort von Christopher Clark und einem historischen Essay von Wolfram<br />
Wette, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 272 Seiten plus Bildteil, Umschlaggestaltung<br />
von Angelika Richter<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168243<br />
Programm<br />
91
SACHBUCH<br />
Harald Welzer<br />
Die smarte Diktatur<br />
Der Angriff auf unsere Freiheit<br />
Die smarte Diktatur kommt ganz<br />
unauffällig an die Macht: weil<br />
wir aus Bequemlichkeit selbst<br />
liefern, was für Überwachung<br />
notwendig ist.<br />
Mit jedem Klick, jedem Online-Schnäppchen,<br />
jedem Datensatz<br />
zum Quantified Self geben<br />
wir Selbstbestimmung ab – und<br />
damit die Freiheit, die wir uns vor<br />
noch nicht allzu langer Zeit hart<br />
erkämpft hatten. Welzer hält unserer Gesellschaft den Spiegel vor. Er<br />
zeigt die Zusammenhänge zwischen Big Data, Klimawandel, Migration,<br />
Landraub und Ungleichheit. Und wie wir als Konsumzombies die<br />
Demokratie verzocken. Er motiviert aber auch zum Umdenken und<br />
Handeln. Wir haben selbst in der Hand, wie smart wir sein wollen.<br />
Geprägter fester Einband mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 320 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Moni Port<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 169029<br />
Tomáš Sedláček /<br />
Oliver Tanzer<br />
Lilith und die Dämonen<br />
des Kapitals<br />
Die Ökonomie auf Freuds Couch<br />
Sedláček und Tanzer legen unser<br />
Wirtschaftssystem auf die<br />
Freud’sche Couch und diagnostizieren<br />
eine ganze Reihe von<br />
Krankheiten und tief sitzenden<br />
Störungen.<br />
Dieses inspirierende und unterhaltsam<br />
geschriebene Sachbuch<br />
seziert und analysiert unser Wirtschaftssystem mit den Kategorien<br />
der Tiefenpsychologie – und kommt zu neuen und originellen Ergebnissen.<br />
Seit Jahrzehnten versuchen Ökonomen, die Krisen der modernen<br />
Wirtschaft mit Logik und komplexer Mathematik zu erklären.<br />
Aber das, so können die Autoren überzeugend darlegen, greift zu<br />
kurz. Diese tief gehende Ursachenforschung könnte uns befähigen,<br />
endlich die richtige Therapie zu verordnen.<br />
Fester Einband mit Schutzumschlag, Lesebändchen, 352 Seiten,<br />
Umschlaggestaltung von Franziska Neubert<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 168367<br />
Alvin E. Roth<br />
Wer kriegt was – und warum?<br />
Bildung, Jobs und Partnerwahl: Wie Märkte<br />
funktionieren<br />
Es gibt Märkte, die werden kaum<br />
oder gar nicht vom Geld bestimmt.<br />
Wir verhandeln täglich auf ihnen,<br />
oft ohne dass wir uns dessen bewusst<br />
sind. Zum Beispiel, wenn jemand<br />
eine Spenderniere braucht.<br />
Wenn Eltern die richtige Schule<br />
fürs Kind suchen. Oder Singles den<br />
passenden Partner. Diese Märkte bestimmen unser Leben. Roth zeigt<br />
in seinem Buch, wie sie funktionieren und wie wir sie nutzen können.<br />
Er ist Spieltheoretiker und Miterfinder des „Market Designs“. 2012<br />
bekam Roth dafür den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften.<br />
<strong>Das</strong> Buch bietet einen spannenden Einblick in die Forschung<br />
zu diesem Thema und dessen praktische Umsetzung.<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Thorsten Schmidt, fester Einband, Lesebändchen,<br />
304 Seiten, Einbandgestaltung von Hug & Eberlein<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 169053<br />
Andreas Rödder<br />
21.0<br />
Eine kurze Geschichte der Gegenwart<br />
Ein Crashkurs über die gesellschaftlichen<br />
Veränderungen jüngerer<br />
Zeit.<br />
Dieses Buch zieht Schneisen durch<br />
unsere unübersichtliche Welt. Es<br />
setzt an unseren heutigen Problemen<br />
an und erklärt diese aus ihren<br />
historischen Bezügen heraus: Wie<br />
hängen Kapitalismus und Demokratie<br />
oder Staat und Wirtschaft<br />
zusammen? Wie sind die Entwicklungen der Weltpolitik seit 1990<br />
zu verstehen? Welche Gründe und Auswirkungen hat der demografische<br />
Wandel? Wie verändern sich die Formen unseres Zusammenlebens?<br />
Was genau bedeuten Digitalisierung und globale Vernetzung?<br />
Ein Buch für alle, die die Welt von heute verstehen wollen.<br />
Geprägter und bedruckter fester Einband, mit einer Abbildung, acht Grafiken und einer<br />
Karte, Lesebändchen, 496 Seiten, Einbandgestaltung von Hug & Eberlein<br />
€ 21,95 | SFR 24,90 | NR 168472<br />
92 Programm
SACHBUCH<br />
Olivier Rolin<br />
Der Meteorologe<br />
Rolin erzählt die wahre Geschichte<br />
des Meteorologen Alexei Wangenheim.<br />
Aus der Haft im GULAG schickte<br />
er seiner Tochter liebevolle Briefe<br />
mit Rätseln und schuf ihr ein<br />
Nachschlagewerk der Tier- und<br />
Pflanzenwelt.<br />
Wangenheim stammte aus Krapiwno,<br />
dem „Ort, an dem Brennesseln<br />
wachsen“. Er spielte gut und<br />
gern Klavier, las Puschkin. Seine Wettervorhersagen halfen beim<br />
Aufbau des Sozialismus. Und doch wurde er 1934 deportiert, 1937<br />
erschossen und verscharrt, 19 Jahre später rehabilitiert. Bei Recherchen<br />
entdeckte Rolin das Erinnerungsalbum von Wangenheims<br />
Tochter. Und sorgte dafür, dass dessen Geschichte auch außerhalb<br />
Russlands bekannt wurde.<br />
Marcel Reich-Ranicki<br />
Meine Geschichte der<br />
deutschen Literatur<br />
Vom Mittelalter bis zur Gegenwart<br />
Es ist eine ganz persönliche Geschichte<br />
der deutschen Literatur<br />
von Marcel Reich-Ranicki, der sich<br />
Zeit seines Lebens nie scheute, für<br />
seinen Kanon der bemerkenswertesten<br />
Autoren und ihrer Werke<br />
zu streiten.<br />
Die bisher umfassendste Sammlung<br />
der wichtigsten und besten<br />
Essays vermittelt ein so begeisterndes wie provozierendes Bild jener<br />
deutschen Literaturgeschichte, in der Reich-Ranicki seine Heimat fand.<br />
„Sein ganzes Temperament ist darin“, schreibt die Frankfurter Allgemeine<br />
Sonntagszeitung, „die Lautstärke, die Empörung, die Freude an<br />
der Arbeit, seine Begeisterung, die Liebe zur Klarheit, Verachtung alles<br />
Dunklen und Raunenden“.<br />
Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller, fester Einband mit<br />
Schutzumschlag, 98 farbige Abbildungen, 192 Seiten, Umschlaggestaltung von<br />
Hug & Eberlein<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168790<br />
Mit einer Einleitung von Thomas Anz, Leinen mit Schutzumschlag, Lesebändchen,<br />
576 Seiten, Umschlaggestaltung von Angelika Richter<br />
€ 24,– | SFR 26,90 | NR 167859<br />
Helen Macdonald<br />
H wie Habicht<br />
Jeder trauert anders. Helen Macdonald<br />
versuchte, einen Habicht<br />
zu zähmen.<br />
Als ihr geliebter Vater unerwartet<br />
stirbt, ersteht die Falknerin den beeindruckenden<br />
Greifvogel Mabel.<br />
Die Nähe durch die intensive Beschäftigung<br />
mit dem Tier wirkt tröstend<br />
und heilend: „Der Habicht war<br />
all das, was ich sein wollte: ein Einzelgänger,<br />
selbstbeherrscht, frei<br />
von Trauer und taub gegenüber den Verletzungen des Lebens. Allmählich<br />
verwandelte ich mich in einen Habicht.“ Doch das führt Macdonald<br />
an den Rand einer Identitätskrise, des Menschseins. Ein Buch, das sich<br />
allen Schubladen verwehrt, unter anderem über das Glück, sich ganz<br />
einer großen Aufgabe zu widmen.<br />
Aus dem Englischen von Ulrike Kretschmer, fester Einband mit Schutzumschlag, farbiges<br />
Vorsatzpapier, Lesebändchen, 416 Seiten, Umschlaggestaltung von Hug & Eberlein<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 168510<br />
Antoine Leiris<br />
Meinen Hass bekommt<br />
ihr nicht<br />
Antoine Leiris verlor beim Anschlag<br />
im Bataclan im November<br />
2015 seine Frau Hélène, die<br />
Mutter seines 17 Monate alten<br />
Sohnes Melvil.<br />
Kurz danach postete der Journalist<br />
einen offenen Brief an die<br />
Attentäter auf Facebook. Die Botschaft:<br />
„Meinen Hass bekommt<br />
ihr nicht.“ In seinem Buch gibt er<br />
nun den Ereignissen eine Klammer: Er schreibt über die Zeit kurz vor<br />
und nach den Anschlägen, über seine Frau und ihre gemeinsame<br />
Geschichte. Und darüber, wie Melvil eine Konstante in seinem Leben<br />
ist, die mit ihren Bedürfnissen eine klare Struktur in einen Alltag<br />
bringt, in dem nichts ist wie zuvor. <strong>Das</strong> Buch ist ein Ja zum Leben –<br />
mit Ausrufezeichen.<br />
Aus dem Französischen von Doris Heinemann, bedruckter und geprägter fester Einband,<br />
Lesebändchen, 144 Seiten, Umschlaggestaltung von Cosima Schneider<br />
€ 12,– | SFR 13,50 | NR 169126<br />
Programm<br />
93
KOCHBUCH<br />
NEU<br />
Olia Hercules<br />
Mamuschka<br />
Osteuropa kulinarisch neu entdecken<br />
Die meisten denken bei der<br />
Küche Osteuropas an viel<br />
Fleisch und fettige Eintöpfe.<br />
Wie grundfalsch diese Annahme<br />
ist, beweist Olia Hercules in diesem<br />
Buch, in dem sie 100 köstliche<br />
Rezepte aus verschiedenen<br />
Landesküchen zusammengetragen<br />
hat: ukrainischer Rote-Bete-Eintopf,<br />
scharfe georgische<br />
Rindfleischsuppe, griechisches<br />
Pfannenbrot mit Frühlingszwiebeln,<br />
armenisches Röstgemüse,<br />
moldawische Polenta sowie Hähnchen mit Backpflaumen und Walnüssen<br />
aus Aserbeidschan.<br />
„Jedes dieser vielen für Mitteleuropäer überraschenden Rezepte<br />
wird nicht gastrosophisch seziert, sondern aus dem ganz normalen<br />
Alltag mit sehr persönlichen Assoziationen der Autorin<br />
erläutert. Genau diese geben Mamuschka eine Seele. Und das<br />
kann man wirklich nicht von jedem Kochbuch sagen.“ — NTV<br />
Fester Einband mit Goldfolienprägung, mit 150 Farbfotografien, 240 Seiten,<br />
Format: 19,8 x 25,5 cm<br />
€ 24,95 (Ausgabe Dorling Kindersley Verlag) | SFR 27,90 | NR 198231<br />
Grete Willinsky<br />
Kochbuch der Büchergilde<br />
Dieses Buch ist Kult!<br />
Es wurde zum meistverkauften<br />
Buch der Büchergilde, das wir auf<br />
vielfachen Wunsch wieder aufgelegt<br />
haben. Für die Prise Nostalgie<br />
sorgen Gerhard Oberländers<br />
herrliche Illustrationen im Stil der<br />
1950er-Jahre. Optisch und kulinarisch<br />
ein Genuss.<br />
Mit 1560 Rezepten, 350 teils farbige<br />
Illustrationen von Gerhard Oberländer,<br />
fester Einband, Lesebändchen,<br />
648 Seiten, Umschlaggestaltung von<br />
Gerhard Oberländer<br />
€ 29,95 | SFR 34,– | NR 104105<br />
94 Programm
KOCHBUCH<br />
NEU<br />
Cathrin Brandes<br />
Fermentieren ganz einfach selbst gemacht!<br />
Was haben Sauerkraut, Käse, Joghurt<br />
und Sauerteigbrot gemeinsam?<br />
Sie alle entstehen nur durch<br />
ein Festival der Bakterien: Durch<br />
den Fermentationsprozess!<br />
Selbst zu fermentieren ist ganz<br />
einfach, funktioniert in der heimischen<br />
Küche und ohne großes<br />
Gerät. Cathrin Brandes zeigt<br />
Schritt für Schritt, wie es geht und<br />
wie aus guten Zutaten noch bessere<br />
Produkte werden. Die alte<br />
Küchentechnik des Fermentierens, mit der schon die Großeltern arbeiteten,<br />
ist aber nicht nur nützlich, um Lebensmittel haltbar zu machen.<br />
Eine Ernährung mit fermentierten Lebensmitteln sorgt vor allem auch<br />
für eine gesunde Darmflora und damit einen gesünderen Körper.<br />
Halbleinen mit aufgeklebtem Buchdeckel, mit zahlreichen farbigen Fotos von Florian<br />
Bolk, Format: 21 x 27 cm, 256 Seiten<br />
€ 29,95 (Ausgabe Neuer Umschau Buchverlag) | SFR 34,– | NR 19824X<br />
Jean-François Mallet<br />
Bollyfood<br />
Die besten Rezepte der indischen Küche<br />
Die indische Küche ist eine der vielfältigsten<br />
der Welt, und da indische<br />
Communities sich in allen westlichen<br />
Hauptstädten angesiedelt und<br />
ihre Kochkunst mitgebracht haben,<br />
kann man das auch außerhalb des<br />
Subkontinents erleben. Bollyfood<br />
nimmt uns mit durch die indischen<br />
Viertel unter anderem in London<br />
und Paris, Mumbai und Mauritius<br />
und zeigt die Vielfalt der jeweils lokal<br />
gefärbten indischen Küche.<br />
Bollyfood enthält über 100 Rezepte<br />
und viele Anekdoten: Von Köstlichkeiten<br />
wie Gemüseachars, herzhaften Dals und scharfen Currys bis<br />
zum Chicken Vindaloo oder Tandoori, von leckeren Samosas über<br />
würzigen Biryani bis zu knusprigen Naans und Chapatis.<br />
Geprägter fester Einband, Farbschnitt, mit ca. 400 Farbfotos,<br />
Format: 22 x 32 cm, 416 Seiten<br />
€ 39,90 (Ausgabe Verlag Gräfe und Unzer) | SFR 45,– | NR 198223<br />
Programm<br />
95
ENGLISCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
The Hitchhiker<br />
Series is now<br />
complete!<br />
Douglas Adams brilliantly combines science fiction with the finest tradition<br />
of English humour. An international bestseller and a comedic<br />
triumph, this pan-Galactic odyssey reveals its author’s erudition on all<br />
topics relating to Life, the Universe and Everything. It has appeared in<br />
film, radio and television adaptations all over the world – and possibly<br />
beyond.<br />
All volumes are illustrated by Jonathan Burton, bound in glittered cloth, blocked with a<br />
design by the artist, set in Sabon, slipcased and feature 6–8 colour illustrations.<br />
SPECIAL PRICE: Douglas Adams’ Complete Hitchhiker Series (1–5)<br />
€ 175,- | SFR 198,– | NR 963063<br />
Douglas Adams<br />
The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy<br />
No 1<br />
The Earth is about to be demolished by the Vogons to make way for a<br />
new hyperspatial express route. Luckily for Arthur Dent, his friend Ford<br />
Prefect turns out to be an alien from Betelgeuse and ‘a roving researcher<br />
for that wholly remarkable book The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy’.<br />
192 pages<br />
€ 38,95 | SFR 44,– | NR 181681<br />
Douglas Adams<br />
The Restaurant at the End of<br />
the Universe<br />
No 2<br />
Arthur Dent and his friends have<br />
escaped the Vogons and are on<br />
the Heart of Gold spaceship,<br />
but it is not long before disaster<br />
strikes. At least their adventures<br />
will take them to Milliways,<br />
the Restaurant at the End of the<br />
Universe, ‘one of the most extraordinary<br />
ventures in the entire<br />
history of catering’.<br />
224 pages<br />
€ 38,95 | SFR 44,– | NR 181835<br />
Douglas Adams<br />
Life, the Universe and<br />
Everything<br />
No 3<br />
Things can only become more<br />
complicated in the third of<br />
Adams’ ‘trilogy of five’ as we<br />
encounter Arthur Dent’s nemesis,<br />
Agrajag, the unhappily<br />
immortal Wowbagger the Infinitely<br />
Prolonged, and the people<br />
of Krikkit, ‘a bunch of sweet<br />
guys … who just happen to<br />
want to kill everybody’.<br />
208 pages<br />
€ 38,95 | SFR 44,– | NR 188821<br />
96 Programm
ENGLISCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
NEW<br />
Douglas Adams<br />
So Long, and Thanks<br />
for All the Fish<br />
No 4<br />
In the fourth installment of<br />
the series, Arthur Dent finds<br />
a whole new set of mind-boggling<br />
mysteries to deal with<br />
when planet Earth appears<br />
not to have been destroyed<br />
after all. However, all the dolphins<br />
have vanished from the<br />
oceans, and Arthur has been<br />
left a gift-wrapped fishbowl<br />
bearing the cryptic inscription, ‘So long, and thanks for all the fish’.<br />
Along with Fenchurch, a woman with plenty of her own mysteries to<br />
solve, Arthur sets out to discover what it all means.<br />
168 pages<br />
€ 38,95 | SFR 44,– | NR 189895<br />
NEW<br />
Douglas Adams<br />
Mostly Harmless<br />
No 5<br />
Having lost Fenchurch in an<br />
incomprehensible hyperspace<br />
accident, Arthur Dent has settled<br />
on the remote planet of Lamuella,<br />
finally doing something<br />
he’s halfway decent at: making<br />
sandwiches. His peace is shattered<br />
by the unexpected arrival of<br />
his daughter Random, and then<br />
made infinitely worse by Ford<br />
Prefect, who has learned of something even more unpredictable than a<br />
teenage girl – a new, sinister version of The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy.<br />
232 pages<br />
€ 38,95 | SFR 44,– | NR 189976<br />
Programm<br />
97
ENGLISCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
NEW<br />
Ian McEwan<br />
Atonement<br />
This highly stylized, seductive<br />
novel opens with an account of<br />
the hottest day of the summer of<br />
1935, when thirteen-year-old Briony<br />
Tallis witnesses a moment’s<br />
flirtation between her older sister<br />
Cecilia and Robbie Turner, the son<br />
of a servant and Cecilia’s childhood<br />
friend. As events unfold,<br />
Briony, a burgeoning writer, constructs<br />
a narrative, one that goes on to have far-reaching consequences,<br />
and leads her to commit a crime for which she will spend the rest of her<br />
life trying to atone.<br />
McEwan’s work is carefully paced and expertly crafted; at once closely<br />
observed and psychologically penetrating.<br />
Introduced by Adam Begley, illustrated by Tina Berning, quarter-bound in cloth with<br />
Modigliani paper sides printed with a design by the artist, set in Perpetua, frontispiece<br />
and 8 colour illustrations, 376 pages<br />
€ 44,95 | SFR 51,– | NR 19001X<br />
Emily Dickinson<br />
Selected Poems<br />
Emily Dickinson (1830–86) is considered<br />
one of the great visionary<br />
poets of the American nineteenth<br />
century, but she published just a<br />
handful of poems in her lifetime, her<br />
first collection appearing post-humously<br />
in 1890.<br />
The boundaries of her physical life<br />
may have been narrow, rarely, if<br />
ever, leaving the family home, but<br />
her poetic range is expansive. Her<br />
verse, instantly recognizable for its short, compact lines and idiosyncratic<br />
use of capitalization and dashes, is at once intensely personal<br />
and vast in its imaginative reach.<br />
This edition includes more than 170 of her poems featuring her most<br />
famous verse as well as lesser known works.<br />
Introduced by Lavinia Greenslaw, bound in cloth printed with a design by the artist<br />
Jane Lydbury, set in Bembo Book, with 12 integrated wood engravings, printed<br />
endpapers, translucent dust jacket, 160 pages<br />
€ 32,– | SFR 36,– | NR 18981X<br />
98 Programm
ENGLISCHSPRACHIGE LITERATUR<br />
NEW<br />
Rudyard Kipling<br />
Kim<br />
The orphaned son of an Irish soldier<br />
stationed in India, Kimball O’Hara<br />
has grown up indistinguishable<br />
from the street urchins of Lahore.<br />
Raised to believe that a great destiny<br />
awaits him, he befriends a Tibetan<br />
lama and joins him on his quest<br />
to free himself from ‘the Wheel of<br />
Things’ and discover the ‘River of<br />
the Arrow’.<br />
Kim was instrumental in winning Kipling the 1907 Nobel Prize in Literature<br />
and reflects many of his own struggles with his Anglo-Indian<br />
identity. It is a love letter to India, depicting it as a place of inexhaustible<br />
life force and vast human, geographic and spiritual variety; but is also a<br />
gripping tale of espionage.<br />
Introduced by Jan Morris, illustrated by Oliver Hurst, bound in blocked cloth,<br />
frontispiece and 8 colour illustrations, set in Pastonchi, blocked slipcase, 320 pages<br />
€ 38,95 | SFR 44,– | NR 190001<br />
Mark Twain<br />
The Adventures of<br />
Huckleberry Finn<br />
In 1883, Mark Twain completed<br />
The Adventures of Huckleberry<br />
Finn, a work he had been ‘fooling<br />
over’ for seven years. Although it<br />
began modestly as a boyhood romance,<br />
Twain’s rich imagination<br />
transformed it into arguably the<br />
most important American novel of<br />
the century, influencing writers as<br />
diverse as F. Scott Fitzgerald and J.<br />
D. Salinger. This edition, presented as part of the Folio Collectables<br />
series, features 16 dynamic wood engravings by Harry Brockway.<br />
Illustrated by Harry Brockway, bound in blocked cloth, frontispiece and 15 integrated<br />
black & white illustrations, colour page tops and ribbon marker, 352 pages<br />
€ 25,50 | SFR 28,50 | NR 189860<br />
<strong>Das</strong> Folio-Gesamtprogramm<br />
Bestellen Sie kostenlos den Folio-Katalog mit weiteren lieferbaren Titeln. | NR 183994<br />
Programm<br />
99
KINDERBUCH<br />
NEU<br />
Pei-Yu Chang<br />
Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin<br />
Herr Benjamin ist ein Philosoph mit ungewöhnlichen Ideen. Doch eines Tages entscheidet<br />
man in seinem Land, dass ungewöhnliche Ideen nicht länger erwünscht sind. Er muss fliehen<br />
und nimmt einen schweren Koffer mit auf seinen Weg. Niemand weiß, was darin ist.<br />
Seine Flucht gelingt Herrn Benjamin nicht. Er verschwindet spurlos und mit ihm der Koffer.<br />
Aber das große Geheimnis um den Inhalt bleibt bestehen. Es muss etwas ganz Besonderes<br />
in dem Koffer gewesen sein ...<br />
Eine packende Geschichte, ein Leseerlebnis, das tief berührt, und ein behutsamer Türöffner<br />
für ein Gespräch über das Thema Flucht.<br />
Ab 6 Jahren<br />
Fester Einband, Format 26 x 30 cm, 48 Seiten<br />
€ 18,– (Ausgabe NordSüd Verlag) | SFR 20,50 | NR 199181<br />
AUTORIN / ILLUSTRATORIN<br />
Pei-Yu Chang, 1979 in Taipeh geboren, hat Deutsche<br />
Kultur und Sprache sowie Deutsche Literaturwissenschaft<br />
in Taipeh studiert. Während ihrer Promotion in Deutschland<br />
entdeckte sie ihre große Leidenschaft zur Buchkunst.<br />
2016 schloss sie ihr Studium Kommunikationsdesign und<br />
Illustration an der FH Münster bei Felix Scheinberger ab.<br />
100 Programm
KINDERBUCH<br />
NEU<br />
Owen Davey<br />
Hai Ahoi!<br />
Alles von Ammenhai bis Zebrahai<br />
Sie sind die Meisterjäger der Meere! Seit über 420 Millionen Jahren unternehmen<br />
kleine wie große Haie Beutezüge – von den Korallenriffen bis in die tiefsten<br />
Gewässer. Bis an die Zähne bewaffnet, haben die Knorpelfische einen sehr abwechslungsreichen<br />
Speiseplan. Doch Hai Ahoi! beweist, dass es noch viel mehr<br />
zu entdecken gibt über Pyjamahai, Zwerg-Laternenhai und Co.<br />
Sind alle Haie gefürchtete Einzelgänger? Warum gilt der Atlantische Ammenhai<br />
als faulster Hai der Welt? Und was sieht ein Hammerhai direkt vor seiner Schnauze?<br />
Mit Owen Daveys bunten Illustrationen können Unterwasserfreunde diesen<br />
und anderen spannenden Fragen auf den Grund gehen.<br />
Ab 6 Jahren<br />
Fester geprägter Einband, Format 23 x 29 cm, 40 Seiten<br />
€ 14,95 (Ausgabe Knesebeck Verlag) | SFR 16,90 | NR 199203<br />
AUTOR / ILLUSTRATOR<br />
Owen Davey ist freiberuflicher Grafiker und Illustrator<br />
in Leicester, Großbritannien. Seine Bilderbücher wurden<br />
weltweit veröffentlicht. Zu seinen Kunden zählen<br />
die New York Times, Microsoft und Orange. Für Die<br />
Affenbande wurde er in Deutschland mit zahlreichen<br />
Preisen ausgezeichnet.<br />
Programm 101
KINDERBUCH<br />
NEU<br />
Sara Pennypacker<br />
Mein Freund Pax<br />
AUTORIN<br />
Sara Pennypacker wurde 1951 in Massachusetts, USA, geboren,<br />
wo sie auch heute noch lebt. Sie gehört zu den bekanntesten<br />
Kinderbuchautorinnen Nordamerikas, und wurde unter anderem<br />
mit dem Golden Kit Award ausgezeichnet.<br />
ILLUSTRATOR<br />
Jon Klassen, 1981 in Winnipeg, Kanada, geboren, arbeitet als<br />
Illustrator und Autor und wurde vielfach ausgezeichnet, unter<br />
anderem 2013 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für Wo ist<br />
mein Hut?. Er lebt in Los Angeles.<br />
Peter hat den Fuchswelpen Pax vor dem sicheren Tod gerettet und aufgezogen<br />
– seitdem sind die beiden unzertrennlich. Sie verstehen sich<br />
ohne Worte, und nur zusammen fühlen sie sich ganz. Aber dann kommt<br />
der Krieg und reißt Peter und Pax auseinander. Zwischen ihnen liegen<br />
Hunderte von Kilometern und es drohen unzählige Gefahren. Doch für<br />
beide steht fest: Sie müssen einander wiederfinden ...<br />
Wild, ergreifend und dramatisch, doch ganz ohne Kitsch – Sara Pennypacker<br />
verleiht den kleinen Helden eine unverwechselbare Stimme.<br />
Eine berührende Freundschaftsgeschichte für Vielleser und solche, die<br />
es werden wollen.<br />
Ab 10 Jahren<br />
Aus dem amerikanischen Englisch von Birgitt Rollmann, fester Einband mit Schutzumschlag,<br />
mit zwölf Schwarz-Weiß Illustrationen von Jon Klassen, 304 Seiten<br />
€ 16,99 (Ausgabe Sauerländer Verlag) | SFR 18,90 | NR 199211<br />
Tania del Rio / Will Staehle (Ill.)<br />
Warren der 13. und das Magische Auge<br />
Herzlich willkommen im schrägsten Hotel aller Zeiten! Warren der Dreizehnte<br />
ist Page, Handwerker, Schornsteinfeger und Laufbursche zugleich. Auf die Hilfe<br />
seines stinkfaulen Onkels Rupert kann er lange warten. Und als wäre das noch<br />
nicht genug, hat es seine fiese Tante Annaconda seit Neuestem auf einen Schatz<br />
abgesehen, der im Gebäude versteckt sein soll. Warren setzt alles daran, das<br />
Magische Auge als Erster zu finden. Aber vorher muss er sich um den einbandagierten<br />
Gast kümmern, der erschreckende Ähnlichkeit mit einer Mumie hat ...<br />
Eine herrlich gruselige Geschichte voller Rätsel und schaurig schöner Bilder.<br />
Ab 10 Jahren<br />
Aus dem amerikanische Englisch von Claudia Feldmann, fester<br />
Einband, durchgängig illustriert, 224 Seiten<br />
€ 13,13 (Ausgabe Boje Verlag) | SFR 14,90 | NR 199297<br />
102 Programm
KINDERBUCH<br />
Piotr Socha<br />
Bienen<br />
Seit 100 Millionen Jahren gibt es sie bereits: die Bienen, ihres Zeichens<br />
Bestäubungsweltmeister. Und seit Menschengedenken faszinieren<br />
uns die Insekten, ohne die das Leben, wie wir es kennen,<br />
unmöglich wäre. Von der Bienenhöchstgeschwindigkeit bis zu Insektenhotels<br />
– witzig und informativ stellt der Autor, selbst Sohn eines<br />
Imkers, die emsigen Tierchen vor.<br />
Dieses Buch lässt nichts vermissen: Es ist Blick unters Mikroskop und<br />
Reise durch die Zeit zugleich. Und ganz nebenbei verliebt sich die<br />
ganze Familie in Piotr Sochas humorvolle Illustrationen – vom verdatterten<br />
Dinosaurier bis zum Bienenzüchter Sherlock Holmes.<br />
Ab 5 Jahren<br />
Aus dem Polnischen von Thomas Weiler, fester Einband,<br />
Format: 27,5 x 37,5 cm, 80 Seiten<br />
€ 24,95 (Ausgabe Gerstenberg Verlag) | SFR 27,90 | NR 199335<br />
AUTOR / ILLUSTRATOR<br />
Piotr Socha, geb. 1966, wuchs als Sohn eines Imkers mit Bienen auf. Nach<br />
seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau<br />
betätigte er sich als Illustrator für diverse bekannte polnische Zeitungen<br />
und Zeitschriften und illustrierte zahlreiche Bücher. Heute ist er einer der<br />
beliebtesten Cartoonisten Polens.<br />
Jan Paul Schutten, Floor Rieder (Ill.)<br />
Der Mensch oder <strong>Das</strong> Wunder unseres Körpers<br />
und seiner Billionen Bewohner<br />
Warum ist deine DNA dein Chef? Warum fangen Schulen zu früh an? Warum sind<br />
Bakterien nützlicher als ein Gadget von James Bond? Und warum sind Knochen<br />
stärker als Beton?<br />
Unser Körper wirft überraschende Fragen auf, und Jan Paul Schutten beweist,<br />
dass man über das Wunder des Lebens nie genug wissen kann. Die anschauliche<br />
Reise lässt keine Station aus: Zellen, Herz und Gehirn, Nervenbahnen und Hormonsystem,<br />
Verdauungstrakt und Sinnesorgane, Haut und Fortpflanzung und<br />
Milliarden von Bakterien, die auf und im Körper leben – nichts kommt zu kurz<br />
und an keiner Stelle nimmt Schutten ein Blatt vor den Mund. Eine außergewöhnliche<br />
Lektüre!<br />
Ab 10 Jahren<br />
Gebunden, durchgängig illustriert, Format: 21,5 x 26,5 cm, 160 Seiten<br />
€ 26,– (Ausgabe Gerstenberg Verlag) | SFR 29,50 | NR 199327<br />
Programm 103
KINDERBUCH<br />
NEU<br />
Susanne Straßer<br />
So müde und hellwach<br />
AUTORIN / ILLUSTRATORIN<br />
Susanne Straßer, geboren 1976 in Erding, studierte Kommunikationsdesign<br />
in München und London. Ihre Arbeiten wurden<br />
international ausgezeichnet und ausgestellt. Ihr Bilderbuch <strong>Das</strong><br />
Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen<br />
vorkommen wollte, wurde 2013 fürs Kino verfilmt. Susanne Straßer<br />
lebt mit ihrer Familie in München.<br />
Eigentlich sind sie alle fürchterlich müde – und doch hellwach. Igel,<br />
Fuchs, Esel, Pelikan und Krokodil fallen beinahe die Augen zu. Nur der<br />
Seebär ist hellwach. Hopst aus dem Bett, denn er muss noch mal. Jetzt<br />
hat es auch das Krokodil erwischt. Es kriecht aus dem Bett, die Zähne<br />
sind noch nicht geputzt!<br />
Einen nach dem anderen treibt es aus den Federn und aus dem Zimmer.<br />
Tür auf – Tür zu.<br />
Eine lustige Bettflucht, die nur durch einen Gutenachtkuss beendet<br />
werden kann. Und mit einem Jux am Schluss vielleicht doch wieder von<br />
vorn beginnt ...<br />
Lautmalerisch und heiter macht das vergnügliche Pappbilderbuch das<br />
Zubettgehen ein wenig leichter.<br />
Ab 2 Jahren, Pappe, Format 24 x 18 cm, 24 Seiten<br />
€ 14,90 (Ausgabe Peter Hammer Verlag) | SFR 16,90 | NR 19919X<br />
NEU<br />
Katharina Grossmann-Hensel<br />
Meine Mama ist ein Superheld<br />
„Meine Mama hat so lange Beine, dass sie im Supermarkt keine Rolltreppe<br />
braucht.“ „Meine Mama hat so einen großen Bauch, da passen sogar<br />
Babys rein.“ Mamas Superheldenkräfte sind unschlagbar, dagegen kann<br />
jeder Comic-Held einpacken. Alles beginnt mit einem selbst gemalten<br />
BiId zum Muttertag: Zwischen Marta und Paul entbrennt ein Wettstreit<br />
um die tollste Mama der Welt. Hier bleibt kein Auge trocken, und das nicht<br />
nur, weil Martas Mama sooo doll niesen kann, dass das Mädchen nie unter<br />
die Dusche muss.<br />
Ein Buch für alle, deren Mama die Größte ist. Und wer würde sich da nicht<br />
angesprochen fühlen?<br />
AUTORIN / ILLUSTRATORIN<br />
Katharina Grossmann-Hensel wurde 1973 in Mülheim an der<br />
Ruhr geboren und studierte unter anderem in Hamburg Illustration.<br />
Sie hat drei Jahre in Paris gelebt und dort auch ihr erstes<br />
Bilderbuch veröffentlicht. Sie lebt heute als freie Autorin und<br />
Illustratorin in Berlin und arbeitet für verschiedene Verlage.<br />
Ab 4 Jahren<br />
Fester Einband, Format 21,5 x 27,5 cm, 32 Seiten<br />
€ 12,95 (Ausgabe Annette Betz Verlag) | SFR 14,90 | NR 19922X<br />
104 PROGRAMM Programm
KINDERBUCH<br />
Torben Kuhlmann<br />
Armstrong<br />
Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond<br />
Im Dachgeschoss eines Hauses in<br />
Washington entsteht ihr kühner Plan:<br />
Die kleine Maus will zum Mond, im<br />
Dienste der Wissenschaft. Niemals<br />
zuvor ist jemand so hoch geflogen.<br />
Wir begleiten die unerschrockene<br />
Heldin bei ihren eifrigen Vorbereitungen,<br />
erleben, dass sie sich von<br />
keinem noch so großen Problem entmutigen lässt, fiebern mit, wenn<br />
sie ihr Weltraumkatapult zum ersten Mal testet und vor einem verheerenden<br />
Feuer flieht ...<br />
Einmal mehr hat Torben Kuhlmann ein packendes Mäuseabenteuer<br />
hingebungsvoll und ausdrucksstark illustriert. Kleine und große Entdecker<br />
werden sich für diese Geschichte begeistern!<br />
Ab 5 Jahren, gebunden, Format: 21,5 x 28 cm, 128 Seiten<br />
€ 19,99 (Ausgabe NordSüd Verlag) | SFR 22,50 | NR 199319<br />
Anke Kuhl &<br />
Philip Waechter (Ill.)<br />
Einmal, als der Bär<br />
ans Meer kam<br />
Wie könnte man das Zubettgehen<br />
schöner zelebrieren? Vergnüglich,<br />
witzig, aber auch nachdenklich<br />
sind diese Geschichten. Sie erzählen<br />
von tollen Bären, schlauen<br />
Schafen, mutigen Mäusen und<br />
neugierigen Menschen, die in der<br />
Welt unterwegs sind – für jede<br />
Stimmung findet sich die passende<br />
Erzählung, reich bebildert von Anke Kuhl und Philip Waechter.<br />
Mit Geschichten von Katja Alves, Zsusza Bánk, Kirsten Boie, Alina Bronsky,<br />
Josef Guggenmos, Peter Härtling, Finn-Ole Heinrich, Franz Hohler,<br />
Janosch, Åsa Lind, Paul Maar, Christine Nöstlinger und viele mehr.<br />
Oliver Jeffers / Sam Winston<br />
Wo die Geschichten wohnen<br />
Ein kleines Mädchen segelt mit<br />
seinem Floß über ein Meer aus<br />
Worten. Sie gelangt an das Haus<br />
eines kleinen Jungen und nimmt<br />
ihn mit auf eine spektakuläre Reise<br />
durch die Fantasie.<br />
Auf beeindruckende Weise erzählen<br />
Oliver Jeffers und Sam Winston, welch enorme Stärke Geschichten<br />
in uns wecken, wie prägend die Bücher unserer Kindheit und Jugend<br />
ein Leben lang bleiben. Eine Hommage an große Klassiker und<br />
gleichzeitig ein illustratives Gesamtkunstwerk, in dem man immer<br />
und immer und immer wieder blättern möchte.<br />
Ab 5 Jahren, Fester Einband, Format: 26 x 25 cm, 40 Seiten<br />
€ 14,90 (Ausgabe Mixtvision) | SFR 16,90 | NR 199378<br />
Ab 5 Jahren, Barbara Gelberg: Herausgeberin, Anke Kuhl: Illustratorin;<br />
Philip Waechter: Illustrator; aus dem amrikanischen Englisch von Brigitte<br />
Jakobeit, fester Einband, 224 Seiten<br />
€ 16,95 (Ausgabe Beltz & Gelberg) | SFR 19,50 | NR 199300<br />
PROGRAMM Programm 105
DIE SCHÖNEN DINGE<br />
Ungewöhnliche Non-Books<br />
mit Geist und Witz<br />
<strong>Das</strong> MeterMorphosen-Team: Ingo Kollmann, Christoph Kremer, Michael Knäbe, Florian Koch, Jordi Guasti (von links nach rechts)<br />
© Martin Mascheski<br />
Ausgewählte Spiele anderer Verlage bereichern und ergänzen<br />
seit den 70er-Jahren das Programm der Büchergilde, ab dem<br />
Jahr 2000 in der Reihe Die schönen Dinge. Seitdem suchen<br />
wir Quartal für Quartal interessante, besondere, originelle und handwerklich<br />
sorgfältig hergestellte Non-Books, Spiele und Accessoires für<br />
Sie aus. <strong>Das</strong> heißt, wir sichten Verlagsvorschauen, besuchen Messen,<br />
studieren <strong>Magazin</strong>e und gehen in Läden und Museumsshops auf Entdeckungstour,<br />
um Dinge zu finden, die zur Büchergilde passen.<br />
Eine kreative Ideenschmiede, mit der wir seit vielen Jahren erfolgreich<br />
zusammenarbeiten, ist der Verlag MeterMorphosen mit Sitz<br />
in Frankfurt. Für das zweite Quartal haben wir uns drei ihrer Highlights<br />
ausgesucht: Eierköppe, das StadtSpiel und den SinnfragenKombinator,<br />
die wir Ihnen rechts vorstellen. Ein Gespräch mit Florian Koch, der zusammen<br />
mit vier Freunden seit 1999 MeterMorphosen, den Verlag für<br />
verändertes Schenken, betreibt.<br />
Herr Koch, wie kam es zur Gründung von MeterMorphosen?<br />
Die Verlagsgründung war keine Verlagsgründung. Am Anfang stand<br />
eine Idee, nämlich die, neben 2000 Millimetern 2000 Jahre Weltgeschichte<br />
abzubilden, herausgebracht als hölzerner Gliedermaßstab ein<br />
Jahr vor dem Millennium. Und mit diesem aus dem Stand heraus erfolgreichen<br />
Historischen Zollstock kam dann die Verlagsgründung.<br />
Wer konzipiert bei Ihnen neue Non-Books?<br />
Entwickelt wurden die ersten Titel von fünf alten Freunden, die sich beim<br />
Erstling ein Jahr Zeit ließen, fortan aber schneller arbeiten mussten,<br />
denn die Nachfrage stieg – nach ungewöhnlichen Bildungsobjekten mit<br />
Geist, Nutzen und Charme. Kultur-Thermometer, eine kurze Temperaturgeschichte<br />
in 75 Graden, Gedichtband mit Lyrik auf Taftbändern – dies<br />
und mehr folgte dem selbst gestellten Profil: spielerischer Umgang mit<br />
Bildung, Verwandlung von Alltagsgegenständen und Vereinfachung<br />
von komplexen Zusammenhängen.<br />
Arbeiten Sie bei der Entwicklung von Non-Books auch mit externen<br />
Partnern zusammen?<br />
Ja, zum Beispiel beim Gemischten Doppel-Memospiel mit dem Süddeutsche<br />
Zeitung <strong>Magazin</strong>, in dem jeden Freitag eine neue Folge der kürzesten<br />
Kolumne der Welt erscheint, mit verdrehten Wort-Bild-Paaren wie Mastferkel<br />
und Fastmerkel. Oder mit dem italienischen Anbieter Palomar, der<br />
2010 mit Crumpled City auf den Markt kam: MeterMorphosen hat dem<br />
Angebot an Knüll-Stadtplänen dann etliche deutsche Städte hinzugefügt.<br />
Wofür steht MeterMorphosen? Was ist Ihre Philosophie?<br />
MeterMorphosen steht für edel ausgestattete Produkte, die Anspruch<br />
mit Witz würzen, so etwa der SinnfragenKombinator oder Memospiele<br />
wie Die Kunst, aufzuräumen. In 18 Jahren Verlagsgeschichte haben<br />
wir 20 Produktpreise bekommen, vom GERMAN DESIGN AWARD über<br />
DESIGN PLUS bis hin zum Nonbook Award der Frankfurter Buchmesse.<br />
<strong>Das</strong> gibt Elan für weitere Reisen in die Welt überraschender, geistreicher<br />
Produkte.<br />
Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen und<br />
der Büchergilde noch viele schöne Non-Books.<br />
106 Programm
DIE SCHÖNEN DINGE<br />
NEU<br />
Pia Frey<br />
SinnfragenKombinator<br />
3.969 Fragen und keine Antwort<br />
Der SinnfragenKombinator ist eine charmante Fragenendlosschleife,<br />
ein spielerisches und hintergründiges Frageset für alle Generationen.<br />
Die annähernd 4000 Fragekombinationen, die man dank der geteilten<br />
Seiten erstellen kann, fallen mal witzig, mal philosophisch, mal absurd<br />
aus. Ein kommunikatives Objekt für jede Abendgesellschaft und das ideale<br />
Mitbringsel für Wissensdurstige.<br />
MeterMorphosen, Frankfurt, geprägtes Ringbuch mit 3969 Fragekombinationen,<br />
Blankoseiten, Kordel zum Schließen und Aufstellen, Format 21,5 x 10,5 cm<br />
€ 14,90 | SFR 16,90 | NR 30346X<br />
© MeterMorphosen<br />
NEU<br />
Eierköppe<br />
<strong>Das</strong> Memospiel<br />
In dem witzigen Memospiel rund um eine humorvolle Eierköppe-Welt<br />
müssen Berühmtheiten mit ihren typischen Attributen gesucht werden.<br />
Einstein und Sherlock Holmes zählen zu den Großen Pfeifen, Genscher<br />
und Gorbatschow stehen für die Deutsche Wende, Struwwelpeter und<br />
Rapunzel haben die Haare schön, während Thatcher und Merkel die Kategorie<br />
Eher so konservativ anführen und Winnetou und Graf Dracula ein<br />
schönes Filmstar-Paar abgeben. Findet man alle vier Typen einer Kategorie,<br />
gibt es einen Joker. <strong>Das</strong> etwas andere Memospiel in leuchtenden<br />
Farben und herrlich schrägen Charakter-Eierköppen.<br />
MeterMorphosen, Frankfurt, Idee und Illustration: Norbert Kessler, ab 2 Spielern, ab 8 Jahren,<br />
Dauer ca. 15 Min., Inhalt: 64 Karten, 4 Joker, Lösungsbogen, Spielanleitung, Box 14,5 x 14,5 cm<br />
€ 17,90 | SFR 20,50 | NR 303443<br />
© MeterMorphosen<br />
NEU<br />
StadtSpiel<br />
Ein variantenreicher Legespaß<br />
Der neueste Coup von Antje Damm: 64 Karten mit Straßen- und Gebäudeansichten<br />
werden wie bei einem Domino passend aneinandergelegt.<br />
So kreieren die Spieler immer wieder eine neue Stadt. Zudem kann man<br />
auch alleine wie bei einem Puzzle versuchen, den perfekten Grundriss<br />
zu planen. Oder die Karten werden unter allen Spielern verteilt, auf dass<br />
jeder eine Mustersiedlung legt. Ein konstruktiver Spaß für die ganze Familie,<br />
denn Fantasie und Kreativität, der Sinn für die Lücke und der Blick<br />
für das passende Puzzleteil sind gefragt.<br />
MeterMorphosen, Frankfurt, Idee und Illustration: Antje Damm, ab 1 Spieler, ab 6 Jahren,<br />
Inhalt: 64 Karten, Spielanleitung, Box 14,5 x 14,5 cm<br />
€ 18,90 | SFR 21,50 | NR 303451<br />
© MeterMorphosen<br />
Programm 107
DIE SCHÖNEN DINGE<br />
NEU<br />
Annika Siems – Lesewelten<br />
Büchergilde Künstlerdruck<br />
Lesen eröffnet die Möglichkeit, Perspektiven zu wechseln, Außergewöhnliches<br />
zu erleben, in andere Welten einzutauchen. Annika Siems übersetzt<br />
das in eine eindrucksvolle Bildsprache: In einer geheimnisvollen, fast<br />
schon surrealen Landschaft führen Stege und Leitern in die Ferne, in das<br />
Oben und Unten, bieten neue Blickrichtungen. Im Zentrum ein Schiff aus<br />
Papier, ein Sinnbild für Phantasie, für das Medium Buch. Denn aus einem<br />
einfachen Stück Papier lässt sich ein Schiff falten, das auf Reise geht und<br />
eine neue Geschichte beginnt.<br />
Gedruckt im Giclée-Verfahren mit bis zu 12 lichtechten farbstoff- oder pigmentbasierten<br />
Farben, Hahnemühle Büttenpapier, Format 42 x 59,4 cm, limitierter Auflage: 250 Ex.<br />
€ 56,– | SFR 63,– | NR 303435<br />
Christian Schneider – Vögel<br />
Büchergilde Künstlerdruck<br />
Kuckuck, Tüpfelkormoran, Buntspecht, Zwergschnepfe, Eisvogel, Fuchskolibri,<br />
Bachstelze, Blaumeise, Rosaroter Flamingo, Kleine Schneegans,<br />
Bienenfresser, Kleiber, Gimpel, Stieglitz, Zaunkönig, Rotschnabelmadenhacker<br />
und Sperlingspapagei. – <strong>Das</strong> sind nur einige der Vögel, die<br />
Christian Schneider gezeichnet hat – meisterhaft lebensecht und lebendig.<br />
Entstanden ist ein imposantes literarisches Vogeltreffen, ein tiefgründiges<br />
Kunstwerk, das es im wahrsten Sinne zu erkunden gilt.<br />
Gedruckt im Giclée-Verfahren mit bis zu 12 lichtechten farbstoff- oder pigmentbasierten<br />
Farben, Hahnemühle Büttenpapier, Format 42 x 59,4 cm, limitierte Auflage: 250 Exemplare<br />
€ 56,– | SFR 63,– | NR 303303<br />
Hans Ticha – Molche<br />
Büchergilde Künstlerdruck<br />
1987 brachte der Aufbau Verlag die von Hans Ticha illustrierte Ausgabe<br />
Der Krieg mit den Molchen von Karel Čapek heraus, die 1989 auch in der<br />
Büchergilde erschien. Im letzten Jahr haben wir das Kultbuch neu aufgelegt.<br />
Nach wie vor liegt es Hans Ticha sehr am Herzen. Und so hat er ein<br />
eindrucksvolles Plakatmotiv dazu geschaffen. Gedruckt im hochwertigen<br />
Giclée-Verfahren mit feinsten Farbübergängen auf Büttenpapier erscheint<br />
der Druck wie ein Original.<br />
Gedruckt im Giclée-Verfahren mit bis zu 12 lichtechten farbstoff- oder pigmentbasierten<br />
Farben, Hahnemühle Büttenpapier, Format 42 x 59,4 cm, limitierte Auflage: 250 Exemplare<br />
€ 56,– | SFR 63,– | NR 303311<br />
108 Programm
DIE SCHÖNEN DINGE<br />
NEU<br />
Deutschland – <strong>Das</strong> Quiz<br />
Testen Sie Ihr Wissen<br />
Wer kennt sich aus in Deutschland? In der<br />
edlen Geschenkbox warten 250 spannende<br />
Fragen rund um Geschichte, Geografie, Politik<br />
und Wissenschaft. Auch auf den Gebieten<br />
Sport, Medien, Unterhaltung und Alltagskultur<br />
kann man mit seinem Wissen glänzen. Je<br />
früher man die Antwort weiß, desto mehr Punkte gibt es zu gewinnen.<br />
Andernfalls helfen geschicktes Raten und der einfache und faire Spielmechanismus.<br />
moses. Verlag, Kempen, Autor: Jürgen Winzer, Illustration: Silke Klemt, 2 bis 6 Spieler, ab<br />
12 Jahren, Dauer ca. 25 Min., 250 Karten, 6 Spielfiguren aus Holz, Punkteskala, Spielanleitung,<br />
Schachtel 17 x 25,5, x 3,5 cm € 17,95 | SFR 20,50 | NR 303397<br />
Freude, schöner Bastelbogen<br />
Nadine Prange<br />
Nadine Prange hat in ihrem Bastelbogen originelle<br />
Präsentideen für 22 Anlässe erdacht, die mit Schere,<br />
Stift, Papier und Spaß im Handumdrehen fertig sind.<br />
Ob Schmuckanhänger, Serviettenhalter, Lesezeichen,<br />
Reim-Memo, Türaufhänger, Etiketten oder Mobile –<br />
selbst gemachte Geschenke kommen immer gut an.<br />
Collection Büchergilde, Texte von Jule D. Körber, Stephan Phin Spielhoff,<br />
Lisa-Marie Schöttler, 90 Blatt mit 68 Bastelbögen, zweifarbig<br />
gedruckt, für 22 Anlässe, 21 x 26 cm, in Deutschland hergestellt<br />
€ 18,– | SFR 20,50 | NR 30282X<br />
© Martin Mascheski<br />
Dreimal darfst Du raten<br />
Hier gleicht keine Runde der anderen<br />
Ein mitreißendes, unterhaltsames Spiel, bei dem es darum<br />
geht, Begriffe mit Hilfe der Mitspieler zu erraten. In der ersten<br />
Runde werden die Begriffe umschrieben, in der zweiten<br />
pantomimisch dargestellt und zum guten Schluss dürfen sie<br />
nur durch Geräusche vorgestellt werden. Dabei sollte einem<br />
so schnell nichts peinlich sein. Ein perfektes Geschenk und<br />
das ultimative Spiel für Partys, Familienfeste und lustige Spieleabende.<br />
© Martin Mascheski<br />
Kylskåpspoesi, Schweden, Inhalt: 110 Spielkarten mit 660 Begriffen,<br />
6 Farbkarten, Spielanleitung, Box 14,2 x 14,2 x 4,5 cm<br />
€ 22,95 | SFR 25,90 | NR 303257<br />
Programm 109
DIE SCHÖNEN DINGE<br />
NEU<br />
DIY-KIT Buchbinden<br />
für 2 Reisenotizbücher<br />
© fundgut99<br />
Mit diesem DIY-Kit können Sie mühelos zwei Reisenotizbücher<br />
binden. Die Technik der japanischen Bindung ist denkbar<br />
einfach. Alles, was Sie dazu brauchen, ist eine Schere und<br />
etwas Klebstoff zum Aufkleben der Landkartenausschnitte.<br />
Alle weiteren Materialien sind im schön gestalteten Kit enthalten.<br />
Die beiden Buchblöcke bestehen aus ausgewählten<br />
vorgebohrten Blanko-Papierresten von Druckereien und die<br />
Landkartenausschnitte werden aus alten Atlanten gewonnen.<br />
Daher befinden sich in den DIY-Kits immer unterschiedliche<br />
Kartenausschnitte. Ein besonderes Geschenk zur Erinnerung<br />
an die schönsten Tage im Jahr.<br />
fundgut99, Regensburg, Deckblätter (Reisenotizen,<br />
Wanderlust) und Inhaltspapier<br />
für 2 Notizbücher, 2 Landkartenausschnitte<br />
(entsprechen nicht der Abbildung auf dem<br />
Kit), 2 Klammern, Buchbindernadel, Zwirn,<br />
Schritt-für-Schritt-Anleitung, Schachtel 23 x<br />
16 x 1,8 cm, in Deutschland hergestellt<br />
€ 16,– | SFR 17,90 | NR 30332X<br />
Shelly<br />
Schreibmäppchen aus bedrucktem Filz<br />
Feines von Hand fürs Herz, das ist der Leitspruch von Dorothee<br />
Lehnen. In der familienbetriebenen Werkstatt entstehen handgefertigte<br />
Unikate von klassischer Schönheit aus hochwertigen<br />
Materialien wie das Schreibmäppchen Shelly: reiner Wollfilz in<br />
der satten Farbe Roter Beete, handbedruckt mit einem floralen<br />
Muster. Ob für Füller, Kugelschreiber, Kajal- und Lippenstift<br />
oder als Brillenetui, das Mäppchen passt in jede Tasche, schützt<br />
und sieht immer gut aus.<br />
dorothee lehnen, Hannover, Mäppchen aus 100 % Wollfilz, ca. 20 x 9 cm,<br />
handbedruckt, mit Reißverschluss, hergestellt in Deutschland<br />
€ 26,– | SFR 29,50 | NR 303192<br />
2016<br />
© Dorothee Lehnen<br />
NEU<br />
Great Minds. Die fantastischen Fünf<br />
Puzzle Kompendium<br />
Nach dem Erfolg des Geduldspuzzles Die besten Fünf<br />
bieten wir Ihnen mit den Fantastischen Fünf neue Herausforderungen:<br />
Inspiriert von fünf großen Frauen<br />
gilt es, Kleopatras Ring zu entfernen und wieder anzubringen,<br />
das Viktoria-Kreuz, den nach Marie Curie<br />
benannten Asteroiden, die Medaillons von Johanna<br />
von Orleans und Florence Nightingales Lampe erst zu<br />
zerlegen und dann wieder zusammenzusetzen. Keine<br />
Bange, auch hier gibt es wieder einen Link zur Lösung.<br />
© moses. Verlag<br />
moses. Verlag, Kempen, Design: Professor Puzzle, 5 Holzpuzzle,<br />
in Schmuckverpackung, 26 x 16,5 x 5 cm<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 303400<br />
110 PROGRAMM Programm
DIE SCHÖNEN DINGE<br />
NEU<br />
Küchenzauber 1 und 2<br />
Geschirrtücher aus Halbleinen<br />
Käsehobel und Pfannenwender sowie Sieb und<br />
Schaumlöffel zieren die beiden neuen Geschirrtücher<br />
von schneehuhn-design. Zweifarbig im Siebdruckverfahren<br />
bedruckt, setzen frisches Grün und edles<br />
Anthrazit schöne Farbakzente, die jede Küche schmücken.<br />
Dank hochwertigem Halbleinen ist flusenfreies<br />
Abtrocknen ein Kinderspiel.<br />
© Martin Mascheski<br />
schneehuhn-design, Hamburg, weiße Geschirrtücher, zweifarbig<br />
im Siebdruckverfahren bedruckt, 50 % Baumwolle, 50 % Leinen,<br />
waschbar bis 60°, 50 x 70 cm, in Papierbanderole, in Deutschland<br />
hergestellt | je € 15,– | je SFR 16,90<br />
NR 303370 Küchenzauber 1 (Käsehobel & Pfannenwender)<br />
NR 303389 Küchenzauber 2 (Sieb & Schaumlöffel)<br />
Holzvase<br />
aus Kirschbaumholz<br />
Holen Sie sich schon jetzt den Frühling ins Haus. In den<br />
vier Glasröhrchen können Sie einzelne Blumen dekorieren.<br />
Unterschiedlich schräg im Korpus aus Kirschbaumholz<br />
platziert, ergibt sich eine spannungsvolle Farb- und<br />
Formensprache. Hergestellt wird die Vase in den Inntal-Werkstätten,<br />
einer Einrichtung für Menschen mit<br />
Behinderung.<br />
Fairwerk, Wasserburg, Korpus aus Kirschbaumholz, 18 x 5 x 3,5 cm,<br />
4 Glasröhrchen Ø 2 cm, in Kartonverpackung, in Deutschland hergestellt<br />
€ 19,50 | SFR 21,90 | NR 303230<br />
© Martin Mascheski<br />
© slowroom.eu<br />
Brottasche / Brotkorb<br />
aus Leinen – 2 in 1<br />
Frisch und knusprig aufbewahren<br />
und schön servieren:<br />
Verwahren Sie Ihr Brot im Leinenbeutel<br />
mit azurblauem Mustereinsatz, denn darin kann die Luft<br />
zirkulieren. Gleichzeitig absorbiert der Stoff überflüssige Feuchtigkeit<br />
und schützt Ihr Brot so vor Schimmel. Und der Beutel kann noch<br />
mehr. Schlagen Sie den oberen Rand nach Innen ein, verwandelt<br />
er sich in einen Korb für Brot, Brötchen und leckere Croissants und<br />
schmückt jeden Frühstückstisch.<br />
slowroom.eu, Polen, zweilagiger Beutel aus dicht gewebtem Leinen, 30 x 34 cm,<br />
bestickt, mit Kordelzug, bei 30° waschbar, siehe Pflegehinweis<br />
€ 19,50 | SFR 21,90 | NR 303206<br />
Programm 111
DIE SCHÖNEN DINGE<br />
NEU<br />
3er-Dosenset Tiere<br />
Tiger, Eule, Bär<br />
Kinder haben unendlich viele kleine und große Schätze, und die<br />
wollen alle gut verstaut werden. Da kommt das tierisch-farbenfrohe<br />
Dosenset gerade recht. Tiger, Eule und Bär stecken nach dem<br />
Matrjoschka-Prinzip platzsparend ineinander und lassen Kinderaugen<br />
strahlen. Illustriert von der bekannten schwedischen<br />
Künstlerin Ingela P. Arrhenius.<br />
OMM Design, Schweden, Design: Ingela P. Arrhenius, 3er-Dosenset<br />
aus Metall mit Stülpdeckel, Höhe 14,5 / 13,4 / 11,5 cm, Ø 10,5 / 9 / 7,5 cm<br />
€ 18,50 | SFR 20,90 | NR 303427<br />
© OMM Design<br />
Raben schubsen<br />
Ein Spiel zum Schwarzärgern<br />
Jeder Rabe hat ein Lieblingsplätzchen. Doch gute<br />
Plätze sind heiß begehrt. Und so schubsen sich die<br />
Raben gegenseitig hinunter, um ihr Revier zu verteidigen.<br />
Setze die Raben daher geschickt auf deine Hälfte<br />
der Mauer und schubse die deines Mitspielers herunter!<br />
Es gewinnt, wer am Ende die meisten Raben auf<br />
seiner Seite hat.<br />
moses. Verlag, Kempen, Autor: Marco Teubner, Illustration: Antje<br />
Flad, für 2 Spieler, ab 5 Jahren, Dauer ca. 10 Min., Inhalt: 3D-Rabenturm,<br />
11 Holzraben, Würfel, Spielanleitung, Box 29,5 x 29,5 x 7 cm<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | NR 303222<br />
© moses. Verlag<br />
My Big Art Show – Spiel & Buch für Kunstexperten<br />
Fünf Spielideen bietet das Set: Man kann Kunst-Rommé spielen, übereinstimmende<br />
Paare finden, den berühmtesten und teuersten Gemälden<br />
nachjagen oder eine eigene Kunstausstellung auf die Beine stellen.<br />
Eine Quizvariante gibt es natürlich auch. Informationen zu den Künstlern,<br />
den Gemälden und zu ihrer Entstehung findet ihr im Begleitheft.<br />
moses. Verlag, Kempen, Autorin: Susie Hodge, ab 2 Spielern, ab 8 Jahren, Dauer<br />
ca. 15 Min., 56 Karten, 60-seitiges Begleitheft, Box 21,9 x 15,3 x 4,5 cm<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | NR 303214<br />
© moses. Verlag<br />
112 Programm
DIE SCHÖNEN DINGE<br />
NEU<br />
Stempelset Alphabet & Zahlen<br />
Ein Stempelset mit Großbuchstaben, Zahlen, Frage- und Ausrufungszeichen,<br />
Pfeil und Haken. Damit sind der Kreativität bei der<br />
Gestaltung von Einladungen, Briefen und anderen Botschaften<br />
keine Grenzen gesetzt. Und Hefte, Bücher sowie Etiketten sind kinderleicht<br />
beschriftet.<br />
moses. Verlag, Kempen, Stempelset mit 42 Stempeln aus Holz, Box 14 x 12 x 3 cm<br />
€ 14,95 | SFR 16,90 | NR 303419<br />
Ein weiteres Stempelspiel<br />
Gefährliche Fische<br />
€ 20,– | SFR 22,50 | NR 302781<br />
© moses. Verlag<br />
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt – <strong>Das</strong> Spiel<br />
Der Kinderbuchklassiker im Spieleformat: Robbi und Tobbi sind<br />
wieder mit dem Fliewatüüt unterwegs, um knifflige Roboterprüfungsaufgaben<br />
zu lösen. Dazu gilt es, rätselhafte Orte auf der Welt<br />
zu erreichen. Die Routen hat Robbi schon in der Karte eingezeichnet.<br />
Jetzt müsst ihr schauen, was eure Himbeersaftvorräte hergeben.<br />
Und schon kann die abenteuerliche Reise für flug-, schwimmund<br />
fahrerprobte Spieler beginnen.<br />
© Huch & friends<br />
Huch & friends, Günzburg, Autor: Kai Haferkamp, für 2 bis 4 Spieler, ab 6 Jahren,<br />
Dauer ca. 30 Min., Inhalt: Spielplan, 4 Cockpits mit Himbeersaftanzeige, 70 Aufgabenkarten,<br />
4 Spielfiguren, Spielanleitung, Schachtel 29,5 x 29,5 x 7 cm<br />
€ 35,– | SFR 39,– | NR 303281<br />
NEU<br />
3er-Set Spiele für draußen<br />
Murmelspiele, Gummitwist und Hüpfkästchen<br />
Mit diesen Dreien gehts raus. Cachinas: Lasst sie rollen, die schönsten<br />
Murmelspiele. In Bolivien war das Spiel bei Kindern schon immer<br />
beliebt. Als 1848 in Lauscha, Thüringen, die ersten Glasmurmeln<br />
hergestellt wurden, verbreiteten sie sich in Windeseile auf<br />
der ganzen Welt. Bei Blada, Gummitwist auf Afrikanisch, sind Geschick<br />
und Kondition gefragt, zu zweit oder in der Gruppe. Bunte<br />
Figuren zeichnen und um die Wette hüpfen vor dem Haus oder auf<br />
dem Schulhof: Para bietet unendlich viele neue Variationen, die<br />
auf das Hüpfkästchen zurückgehen.<br />
Grubbe Media, München, ab 1/2 Spielern, ab 4/5 Jahren, Inhalt: Cachinas: 21<br />
Murmeln, Murmelwand, Blada: 2 Hüpfgummis, 34 Karten, Para: 3 Straßenkreiden,<br />
4 Spielsteine, 57 Karten, jeweils mit Jutesäckchen und umfangreicher Anleitung,<br />
Schachtel je 22,5 x 16,5 x 4,5 cm, in Deutschland hergestellt<br />
3 Spiele zum Setpreis von € 18,- | SFR 20,50 | NR 303362<br />
Programm 113
EDITORIAL<br />
Der unerschöpfliche<br />
Reichtum eines großartigen<br />
Films: Toni Erdmann<br />
Bei den internationalen<br />
Filmfestspielen in Cannes<br />
2016 konkurrierte nach<br />
vielen Jahren erstmals<br />
wieder ein deutscher Beitrag<br />
um die Goldene Palme.<br />
Maren Ades ebenso<br />
anspruchsvolles wie<br />
Horst Peter Koll<br />
nur schwer zu greifendes<br />
Meisterwerk Toni Erdmann war Tagesgespräch von Publikum<br />
und Kritik. <strong>Das</strong>s der Film bei der Preisverleihung leer ausging,<br />
verschaffte ihm nur noch mehr Aufmerksamkeit, und<br />
doch ist es ein Wunder, dass er sich mit über 800000 Kinobesuchern<br />
phänomenal gut behauptet.<br />
Denn in Ades Spielfilmen ist nichts eindeutig, nichts (vor-)<br />
schnell greifbar. Noch nicht einmal lässt sich sagen, ob Ades<br />
Filme komisch sind – im Grunde sind sie viel zu abgründig,<br />
um noch komisch zu sein – man kann leicht auf dem falschen<br />
Fuß erwischt werden. Ambivalent auch die Figuren: vielschichtig,<br />
subtil ausformuliert in komplexen sozialen wie privaten<br />
Beziehungen.<br />
Toni Erdmann schaut auf Generationenkonflikte, Geschlechterverhältnisse<br />
und Sexismus, globalen Unternehmenskapitalismus.<br />
Stets denkt die Regisseurin dabei von ihren Figuren<br />
aus, wie sie die Geschichte in Gang setzen: Ein alternder<br />
Musiklehrer, allein in einem Siedlungshaus, der Kurzbesuch<br />
seiner entfremdeten Tochter, den er als stummen Hilfeschrei<br />
deutet, seine Stippvisite in Bukarest, wo die Tochter arbeitet.<br />
So wuchert ein Strauß an Geschichten zwischen deutscher<br />
Provinz und „ferner“ Geschäftswelt – hin und zurück. Jede<br />
Geschichte hat ihre ganz besondere Erzählweise, Dramaturgie,<br />
ihre spezifische Ästhetik. Maren Ade ersinnt sie ohne vordergründige<br />
„Sensationen“, vermittelt eher den Eindruck des<br />
Beiläufigen, Improvisierten. Doch so offen diese Dramaturgie<br />
wirkt: Toni Erdmann ist akribisch komponiert, mit optimaler<br />
Sorgfalt gestaltet. In jede Szene sind unzählige Bewegungen<br />
und Gegenbewegungen eingelassen, die den Kurs der<br />
Figuren unberechenbar machen. Auch deren Gefühle: Eben<br />
erst hat sich die Tochter kühl von ihrem Vater verabschiedet, da<br />
bricht sie unvermittelt in Tränen aus. Ein emotionaler Erdrutsch,<br />
in dem alles zu Tal rast, ihre Einsamkeit, ihre Liebe, ihre<br />
Verlustängste.<br />
Ines arbeitet als Unternehmensberaterin für die Ölindustrie<br />
in Bukarest. Verbissen kämpft sie um berufliche wie private<br />
Anerkennung, gibt sich stark, kontrolliert ihre Sprache,<br />
Blicke, Gesten, Körperhaltung. Ines’ Vater ist dies gänzlich<br />
fremd. Während sich Ines mit Mitteln der Macht und (Selbst-)<br />
Kontrolle „verkleidet“, operiert Toni Erdmann mit einem geradezu<br />
unverschämt schlechten Spiel: mit Scherzen mit falschen<br />
Zähnen und zotteliger Perücke, Entgleisungen und<br />
plumper Übergriffigkeit. Vater und Tochter erproben sich in<br />
gegensätzlichen Rollen, bis sich beide zu erforschen beginnen,<br />
Muster aufbrechen.<br />
Irgendwann steht Ines’ Welt nackt da, wortwörtlich. Danach<br />
kommt es zur grandiosen Umarmung mit dem Vater. Den Gefühlsmischmasch<br />
zeigt keine Szene besser als der Auftritt von<br />
Winfried und Ines in einer Bukarester Privatwohnung: der Vater<br />
am E-Klavier, die Tochter singt Whitney Houstons „Greatest<br />
Love of All“. Widerwillig fügt sie sich mit großen Gesten<br />
und Übertreibungen in den Song ein, bis echte Gefühle sie<br />
überrollen: „I found the greatest love of all/ Inside of me …“<br />
Immer wieder hält Maren Ade in solchen Momenten ihr Verhältnis<br />
zur Wirklichkeit in Bewegung, das Kleine steckt im<br />
Großen, das Profane im „Heiligen“. Und umgekehrt. <strong>Das</strong><br />
macht ihr Kino zu etwas Besonderem, reich, zutiefst aufrichtig.<br />
Toni Erdmann hat in Cannes keine Goldene Palme gewonnen,<br />
dafür aber viele Herzen.<br />
114 Hören & Sehen
FILM<br />
Toni Erdmann<br />
D 2016<br />
Ganz spontan besucht Winfried seine Tochter Ines in Bukarest, wo diese<br />
als Unternehmensberaterin arbeitet. Man hat sich wenig zu sagen, der<br />
Besuch läuft aus dem Ruder. Da überrascht der Vater sie mit seiner Verwandlung<br />
in Toni Erdmann. Er taucht mit schiefem Gebiss, wilden Klamotten<br />
und zotteliger Perücke bei ihr auf. Ines ist wie vor den Kopf gestoßen<br />
– doch dann machen die beiden eine verblüffende Entdeckung: Je<br />
härter sie einander zusetzen, desto enger rücken sie zusammen.<br />
156 Min., Regie: Maren Ade; mit Sandra Hüller, Peter Simonischek,<br />
Michael Wittenborn, und andere; Sprache: Deutsch, Untertitel: Deutsch<br />
2 DVD (Limitierte Erstauflage)<br />
€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210490<br />
Hören & Sehen 115
FILM<br />
Iraqi Odyssey<br />
Dokumentation<br />
D/CH 2014<br />
Wütende Kriegserklärungen,<br />
Autobomben, weinende Frauen,<br />
zerstörte Städte, staubige Landschaften.<br />
<strong>Das</strong> sind die Bilder der<br />
Nachrichten aus dem Irak von<br />
heute.<br />
Dem gegenüber: Erinnerungen<br />
einer Familie aus den 50er- bis<br />
70er-Jahren. Frauen in schicken<br />
Kleidern studieren an der<br />
Universität, begleitet von zuvorkommenden Männern in eleganten<br />
Anzügen. Moderne arabische Musik, in den Kinos internationale Filme.<br />
Trotz Kritik am westlichen Kolonialismus dominiert der Glaube<br />
an den Fortschritt und an die moderne Welt. Heute lebt jeder fünfte<br />
Iraker im Exil.<br />
Filmemacher Samir erzählt die Geschichten seiner irakischen Familie,<br />
die verstreut auf der ganzen Welt lebt, und gibt tiefe Einblicke in<br />
die jüngere irakische Geschichte.<br />
163 Min., Regie: Samir, Sprachen: Deutsch, Arabisch; Untertitel: Deutsch, Arabisch<br />
€ 16,– | SFR 17,90 | DVD 210334<br />
Genius<br />
GB/USA 2016<br />
Neue Worte, radikale Ideen –<br />
für Lektor Maxwell Perkins ist<br />
klar, was einen grandiosen Roman<br />
ausmacht: Im New Yorker<br />
Verlagshaus Charles Scribner‘s<br />
Sons nimmt Perkins in den<br />
1920er-Jahren gegen alle Widerstände<br />
zukünftige Schriftstellergiganten<br />
wie Ernest<br />
Hemingway oder F. Scott Fitzgerald<br />
erstmals unter Vertrag.<br />
Als ihm ein wildes, über 1000 Seiten umfassendes Manuskript des<br />
unbekannten Thomas Wolfe in die Hände fällt, ist er überzeugt, ein<br />
literarisches Genie entdeckt zu haben. Gemeinsam machen sich die<br />
beiden Männer daran, das Werk herauszubringen – der Anfang eines<br />
schier endlosen Kampfes um jede Formulierung, aus der eine tiefe<br />
Freundschaft entsteht.<br />
100 Min., Regie: Michael Grandage, mit Colin Firth, Jude Law, Nicole Kidman, Laura<br />
Linney, Guy Pearce, Dominic West, Vanessa Kirby, Demetri Goritsas und andere,<br />
Sprache: Deutsch, Englisch, Untertitel: Deutsch<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210563<br />
Frühstück bei Monsieur<br />
Henri<br />
F 2015<br />
Monsieur Henri ist ein mürrischer<br />
alter Herr und stolz darauf.<br />
Er lebt allein mit seiner Schildkröte<br />
in einer riesigen Pariser<br />
Altbauwohnung und ärgert sich<br />
über alles und jeden, aber ganz<br />
besonders über seine Schwiegertochter.<br />
Weil seine Gesundheit<br />
zunehmend nachlässt, beschließt<br />
sein Sohn Paul, dass es<br />
Zeit wird für eine Mitbewohnerin. So kommt die Studentin Constance<br />
ins Haus. Da sich Constance die Miete eigentlich nicht leisten kann,<br />
bietet ihr Henri ein Geschäft an: Wenn sie es schafft, seinem Sohn<br />
Paul so lange schöne Augen zu machen, bis der seine Ehefrau verlässt,<br />
wohnt sie umsonst.<br />
96 Min., Regie: Ivan Calbérac, mit Claude Brasseur, Noémie Schmidt, Guillaume de Tonquédec,<br />
Fréderique Bel und andere; Sprache: Deutsch, Französisch; Untertitel: Deutsch<br />
€ 17,– | SFR 19,50 | DVD 210369<br />
Off the Grid – Trumps<br />
America<br />
USA/NL 2011<br />
Ist das Trumps Amerika? Oder<br />
nur ein anderes Amerika? In Austin,<br />
Texas, entwirft ein Radio-DJ<br />
seine Vorstellung von einer lokalen<br />
autonomen Wasser- und<br />
Energieversorgung. In einer<br />
Kleinstadt liegt der Fokus weniger<br />
auf dem amerikanischen<br />
Traum von steigendem Wohlstand,<br />
sondern auf Nachhaltigkeit.<br />
Alexander Oey sucht an verschiedenen Orten in den USA nach Formen<br />
lokaler Autonomie angesichts der ökonomischen Krise. Es wird<br />
deutlich, dass die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte<br />
die individuelle Eigenständigkeit in weiten Teilen einem krisenanfälligen<br />
Weltmarkt geopfert hat. Überall, so scheint es, wollen Menschen bescheidener,<br />
aber dafür selbstbestimmter leben. Die wirklichen Alternativen<br />
für die Umwelt- und Wirtschaftskrise liegen auf lokaler Ebene, dies<br />
zeigt Off the Grid (energienetzunabhängig) auf spannende Weise.<br />
90 Min., Regie: Alexander Oey, Sprache: Englisch, Untertitel: Deutsch<br />
€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210466<br />
116 Hören & Sehen
FILM<br />
Birnenkuchen mit<br />
Lavendel<br />
F 2015<br />
Manchmal kann ein kleiner Unfall<br />
unverhofftes Glück bringen:<br />
Louise lebt auf einem Hof in der<br />
Provence und kümmert sich seit<br />
dem Tod ihres Mannes um den<br />
Birnenanbau. Doch die Bank fordert<br />
einen Kredit zurück, die Abnehmer<br />
zweifeln an ihrer Kompetenz,<br />
und dann fährt sie auch noch<br />
Prädikat: Besonders wertvoll<br />
einen Fremden an. Pierre, so heißt<br />
der Verletzte, scheint irgendwie anders zu sein. Der sensible Mann<br />
blüht in Louises Gegenwart auf, hilft ihr mehr schlecht als recht und<br />
hat das Gefühl, etwas gefunden zu haben, das er gar nicht zu vermissen<br />
glaubte: ein Zuhause. Obwohl Louise versucht, Pierre auf Distanz<br />
zu halten, stellt dieser ihr Leben ganz wundersam auf den Kopf.<br />
97 Min., Regie: Eric Besnard, mit Virginie Efira, Benjamin Lavernhe, Lucie Fagedet, Léo<br />
Lorléch, Hervé Pierre und andere, Sprachen: Deutsch, Französisch; Untertitel: Deutsch<br />
€ 17,– | SFR 19,50 | DVD 210350<br />
Mustang<br />
TR/F/D 2015<br />
Sommer in einem türkischen<br />
Dorf. Lale und ihre vier Schwestern<br />
werden beim unschuldigen<br />
Herumtollen mit ein paar<br />
Jungs im Meer beobachtet und<br />
lösen so einen Skandal mit dramatischen<br />
Folgen aus: <strong>Das</strong><br />
Haus der Familie wird zum Gefängnis,<br />
Benimmunterricht ersetzt<br />
die Schule und Ehen werden<br />
arrangiert. Doch die fünf<br />
Prädikat: Besonders wertvoll<br />
Schwestern, allesamt von großem<br />
Freiheitsdrang erfüllt, beginnen, sich gegen die ihnen auferlegten<br />
Grenzen aufzulehnen.<br />
93 Min., Regie: Deniz Gamze Ergüven, mit Günes Nezihe Sensoy, Doga Zeynep<br />
Doguslu, Elit Iscan und andere; Sprache: Deutsch, Türkisch; Untertitel: Deutsch; Extras:<br />
Interview mit Regisseurin Deniz Gamze Ergüven, Bonus-Kurzfilm, Audiodeskription für<br />
Sehbehinderte<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210393<br />
Eye in the Sky<br />
GB 2015<br />
Colonel Katherine Powell (Helen<br />
Mirren) kommandiert eine<br />
Drohnen-Operation in Nairobi,<br />
deren Ziel es ist, Terroristen<br />
aufzuspüren. Steve Watts,<br />
der zuständige Pilot, lenkt die<br />
technischen Waffen per Fernsteuerung<br />
an das gewünschte<br />
Ziel. Als die beiden tatsächlich<br />
Terroristen entdecken,<br />
die gerade mit großen Mengen<br />
Sprengstoff hantieren, ist der nun folgende Befehl klar: Die<br />
Männer sollen umgehend ausgeschaltet werden. Doch als Drohnenpilot<br />
Steve das Haus, in dem sich die Attentäter befinden, bombardieren<br />
will, betritt ein kleines Mädchen die Todeszone. Watts ist<br />
unsicher, ob er trotzdem feuern soll. Eine Frage, die auch seine Vorgesetzten<br />
nicht beantworten wollen. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt<br />
sich diese schwierige Entscheidung zu einem politischen<br />
Dilemma ...<br />
100 Min., Regie: Gavin Hood, mit Helen Mirren, Aaron Paul, Alan Rickman, Barkhad<br />
Abdi, und andere, Sprachen: Deutsch, Englisch, Extra: Interviews, Featurettes<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210555<br />
Folge meiner Stimme<br />
TR/F/D 2014<br />
Regisseur Hüseyin Karabey greift<br />
eine alte kurdische Tradition auf:<br />
Die Dorfgemeinde versammelt<br />
sich abends um einen wandernden<br />
Geschichtenerzähler, der von<br />
der Großmutter Berfe, ihrem Sohn<br />
Temo und Enkelin Jiyan erzählt:<br />
Eines Nachts, als die Großmutter<br />
Jiyan vom Fuchs erzählt, der seinen<br />
Schwanz verloren hat, wird<br />
das Dorf von türkischen Soldaten gestürmt …<br />
Für Berfe und Jiyan beginnt ein beschwerlicher Weg durch die atemberaubende<br />
Berglandschaft Kurdistans, auf dem beide über sich hinauswachsen.<br />
Die weise Großmutter beweist Beharrlichkeit und die<br />
kleine Jiyan lernt, in der Welt der Erwachsenen zu überleben. Statt<br />
einer Synchronisation führt eine Erzählerin durch die poetische<br />
Handlung.<br />
104 Min., Regie: Karabey Hüseyin, mit Feride Gezer, Melek Ülger, Tincay Akdemir u.a.;<br />
Sprache: Deutsch<br />
€ 17,– | SFR 19,50 | DVD 210385<br />
Hören & Sehen 117
FILM<br />
Captain Fantastic – Einmal<br />
Wildnis und zurück<br />
USA 2015<br />
Der hoch gebildete Ben lebt aus<br />
Überzeugung mit seinen sechs<br />
Kindern in der Einsamkeit der Berge<br />
im Nordwesten Amerikas. Er<br />
unterrichtet sie selbst und bringt<br />
ihnen nicht nur ein überdurchschnittliches<br />
Wissen bei, sondern<br />
auch, wie man jagt und in der<br />
Wildnis überlebt. Als seine Frau<br />
stirbt, ist er gezwungen, mitsamt den Sprösslingen seine selbst geschaffene<br />
Aussteigeridylle zu verlassen. In ihrem alten, klapprigen<br />
Bus macht sich die Familie auf den Weg quer durch die USA zur Beerdigung,<br />
die bei den Großeltern stattfinden soll. Ihre Reise ist voller<br />
komischer wie dramatischer Momente, die Bens Freiheitsideale und<br />
seine Vorstellungen von Erziehung nachhaltig infrage stellen.<br />
112 Min., Regie: Matt Ross, mit Annalise Basso, Samantha Isler, George MacKay,<br />
Frank Langella, Viggo Mortensen, Steve Zahn und andere, Sprache: Deutsch, Englisch,<br />
Untertitel: Deutsch, Extra: Making-of, B-Roll<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210547<br />
Die Poesie des<br />
Unendlichen<br />
GB 2015<br />
Alles was kommt<br />
D/F 2016<br />
Nathalie ist Philosophie-Lehrerin an<br />
einem Pariser Lycée. Nach 25 Jahren<br />
Ehe wird sie von ihrem Mann<br />
Heinz, der Philosophie an der Universität<br />
unterrichtet, verlassen.<br />
<strong>Das</strong> signifikanteste Bild für das<br />
überraschende Aus sind die Lücken<br />
im gemeinsamen Bücherregal,<br />
wo doch bislang alles gleichberechtigt<br />
nebeneinanderstand<br />
Prädikat Besonders wertvoll<br />
und mit gleicher Aufmerksamkeit<br />
bedacht wurde. Als auch noch ihre Mutter stirbt, sieht sich Nathalie<br />
einer gänzlich neuen Art von Freiheit gegenüber, bei der es um Abschiede,<br />
aber auch ums Weitermachen geht. Mit großer Gelassenheit,<br />
hellsichtig und klar erzählt die französische Filmemacherin Mia<br />
Hansen-Løve eine Geschichte um Spuren der Zeit, die sich auch in<br />
der Sprache und der (deutschen) Philosophie spiegeln. Nathalie, die<br />
nicht mehr junge Bürgerlich-Intellektuelle – großartig gespielt von<br />
Isabelle Huppert –, versteht ihr Leben dabei nicht als Mangel oder als<br />
Kompromiss, vielmehr als eine erfüllte, sich stets in Bewegung befindende<br />
Gegenwart, die sie dementsprechend gestaltet. Ein bei aller<br />
Intellektualität sehr sinnlicher Film, den Menschen und dem Leben<br />
nah.<br />
FILMDIENST - Tipp<br />
von Horst Peter Koll<br />
Im kolonialen Indien des Jahres<br />
1913 arbeitet der junge Srinavasa<br />
Ramanujan als Büroangestellter.<br />
Seine Berufung ist jedoch<br />
eine andere: Er ist ein mathematisches<br />
Genie. Auf Einladung von<br />
Professor Hardy kommt er nach<br />
Cambridge, um an der Veröffentlichung<br />
seiner Entdeckungen zu arbeiten.<br />
Doch Hardys akademische Strenge, das Misstrauen der Gelehrten<br />
gegenüber einem Exoten ohne höheren Schulabschluss und<br />
die Sehnsucht nach seiner Frau, die er in Indien zurücklassen musste,<br />
machen Ramanujan das Leben schwer. Trotzdem gelingt es ihm,<br />
seine Theorien zu mathematischen Formeln zu entwickeln und damit<br />
die Welt der Mathematik für immer zu verändern.<br />
104 Min., Regie: Matt Brown, mit Dev Patel, Jeremy Irons, Stephen Fry, Jeremy<br />
Northam, Toby Jones, Enzo Cilenti; Sprache: Deutsch, Englisch; Untertitel: Deutsch<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210407<br />
„Ein wunderbarer Historienfilm über ein indisches Genie<br />
in Cambridge Anfang des 20. Jahrhunderts.“ – STERN<br />
98 Min., Regie: Mia Hansen-Løve, mit Isabelle Huppert, Roman Kolinka, Edith Scob,<br />
André Marcon, Sarah Le Picard, Solal Forte u.a.<br />
€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210539<br />
118 Hören & Sehen
FILM<br />
Bach in Brazil<br />
D/BRA 2015<br />
Manchmal geht das Schicksal seltsame<br />
Wege – so wie im Fall von Marten:<br />
Der ehemalige Musiklehrer<br />
erbt völlig unerwartet von seinem<br />
nach Brasilien ausgewanderten<br />
Jugendfreund ein Original-Notenblatt<br />
von Johann Sebastian Bach.<br />
Zufall folgt auf Zufall, und so geht<br />
es für Marten raus aus dem gewöhnlichen<br />
deutschen Alltag und<br />
Prädikat: Besonders wertvoll<br />
hinein ins brasilianische Jugendgefängnis.<br />
Denn nach mehreren Zufällen steht Marten plötzlich als Musiklehrer<br />
vor brasilianischen Straßenjungen und versucht, ihnen einen<br />
Zugang zur klassischen Musik zu geben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />
blühen sowohl die Schüler als auch ihr Lehrer auf.<br />
87 Min., Regie: Ansgar Ahlers, mit Edgar Selge, Franziska Walser, Peter Leohmeyer und<br />
andere, Sprache: Deutsch<br />
€ 14,90,– | SFR 15,90 | DVD 210377<br />
Der Landarzt von Chaussy<br />
F 2016<br />
Dr. Jean-Pierre Werner ist seit über<br />
30 Jahren Landarzt und in seinem<br />
Dorf sehr beliebt. Für seine Patienten<br />
hat er immer ein offenes Ohr.<br />
Als er plötzlich selbst erkrankt,<br />
sucht er widerwillig nach einer Vertretung.<br />
Die attraktive Dr. Nathalie<br />
Delezia stellt sich vor. Er traut ihr<br />
nichts zu, begleitet sie zu seinen<br />
Stammpatienten, hält ihr Vorträge.<br />
Doch Nathalie ist hartnäckig, lässt sich weder von Jean-Pierre, der sich<br />
für unersetzlich hält, noch von den störrischen Patienten verschrecken.<br />
Mit Herz und Kompetenz gewinnt sie Sympathie und Anerkennung der<br />
Patienten. Und selbst unter der rauen Oberfläche Dr. Werners kommt<br />
nach und nach seine tatsächliche Herzlichkeit zum Vorschein. Der studierte<br />
Arzt und Regisseur Thomas Lilti macht mit dem authentischen<br />
Portrait eines Landarztes auf ein drängendes Problem, den Ärztemangel<br />
in der Provinz, aufmerksam.<br />
100 Min., Regie: Thomas Lilti, mit François Cluzet, Marianne Denicourt, Isabelle<br />
Sadoyan, Christophe Odent, Patrick Descamps, Guy Faucher und andere<br />
€ 16,– | SFR 17,90 | DVD 210474<br />
Der Moment der<br />
Wahrheit<br />
USA 2015<br />
New York, September 2004. Präsident<br />
George W. Bush steckt im<br />
Wahlkampf zu seiner zweiten Legislaturperiode.<br />
Mary Mapes (Cate<br />
Blanchett) arbeitet als Produzentin<br />
des Nachrichtenmagazins 60<br />
Minutes. Ihrem Team wird brisantes<br />
Material zugespielt: Der Präsident<br />
soll sich in den Siebzigerjahren<br />
vor einem Militäreinsatz in<br />
Prädikat: Besonders wertvoll<br />
Vietnam gedrückt haben. Die Sendung schlägt ein wie eine Bombe.<br />
Doch dann werden Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Quelle(n) laut,<br />
Beweise sollen gefälscht worden sein, Recherchen schlampig geführt.<br />
Selbst der angesehene CBS-Anchorman Dan Rather gerät unter massiven<br />
Beschuss. Es beginnt ein Kampf um persönliche und journalistische<br />
Integrität und Unabhängigkeit …<br />
Nur wir drei gemeinsam<br />
F 2016<br />
Teheran, Anfang der 1970er-Jahre.<br />
Mit viel Mut, Entschlossenheit<br />
und einer ordentlichen Portion<br />
Humor kämpft Hibat mit<br />
seiner Frau Fereshteh und anderen<br />
Gleichgesinnten erst gegen<br />
das brutale Schah-Regime, dann<br />
gegen die Schergen des Ayatollah<br />
Khomeini. Als der politische Druck<br />
zu groß wird, bleibt ihnen nur<br />
die Flucht ins Ausland. Mit ihrem einjährigen Sohn Nouchi machen<br />
sich Hibat und Fereshteh auf den Weg über die Türkei nach Frankreich<br />
und landen in den sozialen Ghettos der Pariser Banlieue. Was<br />
zunächst als vorübergehende Lösung geplant ist, wird für die Familie<br />
zu einem Neuanfang. Dabei ist die Formel „nur wir drei gemeinsam“<br />
nicht nur das Credo ihres Familienglücks, sondern auch der beste Beweis,<br />
dass alles möglich ist, wenn man zusammenhält.<br />
121 Min., Regie: James Vanderbilt, mit Cate Blanchett, Robert Redford, Dennis Quaid<br />
Sprachen: Deutsch, Englisch, Untertitel: Deutsch<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210415<br />
90 Min., Regie: Kheiron, mit Kheiron, Leila Bekhti, Gerard Darmon, Zabou Breitman<br />
und andere, Sprache: Deutsch, Französisch, Untertitel: Deutsch<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210512<br />
Hören & Sehen 119
FILM<br />
Suffragette – Taten statt<br />
Worte<br />
GB 2016<br />
1903 gründete Emmeline Pankhurst<br />
in Großbritannien die<br />
Women‘s Social and Political<br />
Union, eine bürgerliche Frauenbewegung,<br />
die die gesellschaftliche<br />
Aufmerksamkeit durch passiven<br />
Widerstand, öffentliche<br />
Proteste und sogar Hungerstreiks<br />
auf sich zog. Neben dem Wahlrecht<br />
kämpften sie für die allgemeine Gleichstellung der Frau. Die<br />
sogenannten Suffragetten waren gezwungen, in den Untergrund<br />
zu gehen und ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel mit dem immer<br />
brutaler zugreifenden Staat zu führen. Fesselnd wie ein Thriller erzählt<br />
Suffragette die spannende und inspirierende Geschichte ihres<br />
Kampfes um Würde und Selbstbestimmung.<br />
103 Min., Regie: Sarah Gavron, mit Carey Mulligan, Helena Bonham Carter,<br />
Brendan Gleeson, Meryl Streep, Ben Whishaw u.a., Sprachen: Deutsch,<br />
Englisch, Extras: Making-of, Audiokommentar<br />
€ 13,– | SFR 14,90 | DVD 210210<br />
Junges Licht<br />
D 2016<br />
Anfang der 60er-Jahre durchlebt<br />
der Bergmannssohn Julian Höhen<br />
und Tiefen seines beengenden<br />
Familien- und Alltagslebens im<br />
Ruhrgebiet. <strong>Das</strong> „Revier“ als Abenteuerspielplatz<br />
zwischen Rauchschloten,<br />
Hinterhöfen und parzellierten<br />
Wiesen.<br />
Regisseur Winkelmann setzte<br />
erstmals eine Literaturvorlage<br />
um: Der sprachlich brillante Roman des „Pott-Poeten“ Ralf Rothmann<br />
ist die schonungslose Mentalitätsbeschreibung einer Region und zugleich<br />
Julians sensible Leidens- und Aufbruchsgeschichte. In mal komödiantisch<br />
amüsanten, mal anrührenden melodramatischen Momentaufnahmen<br />
entfaltet sich die Mentalitätsbeschreibung einer<br />
Region.<br />
117 Min., Regie: Adolf Winkelmann, mit Oscar Brose, Charly Hübner, Lina Beckmann,<br />
Peter Lohmeyer, Stephan Kampwirth, Caroline Peters, Nina Petri u.a.; Sprache: Deutsch;<br />
Untertitel: Deutsch; Extras: Making-of; Drehortbesuch mit Adolf Winkelmann<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210423<br />
Meine Zeit mit Cézanne<br />
F/2016<br />
Der Schriftsteller Émile Zola und<br />
der Maler Paul Cézanne gehören<br />
mit ihren Lebenswerken zu den<br />
wichtigsten Figuren der französischen<br />
Kulturgeschichte. Weniger<br />
bekannt ist die tiefe Freundschaft,<br />
die die beiden Künstler ein<br />
Leben lang verband. Sie inspirierten<br />
sich, stritten sich und fanden<br />
sich doch immer wieder: Paul Cézanne,<br />
der geniale Maler, und Émile Zola, der große Schriftsteller. Sie<br />
arbeiteten wie Besessene auf der Suche nach Perfektion und Anerkennung.<br />
Der eine hatte Geld, Ruhm und Frau, der andere nichts außer<br />
sich selbst. Die hoch spannende Geschichte ihrer Freundschaft ist<br />
eingebettet in die intensiven Farben der Provence. Gedreht an Originalschauplätzen,<br />
zeichnet der Film das Porträt einer ganzen Epoche.<br />
109 Min., Regie: Daniele Thomson, mit Guillaume Gallienne, Guillaume Canet, Alice<br />
Pol, Sabine Azéma, Déborah François, Laurent Stocker, Isabelle Candelier und andere,<br />
Sprache: Deutsch, Französisch, Untertitel: Deutsch, Französisch<br />
€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210504<br />
My First Lady<br />
USA 2016<br />
Es ist ein sonniger Sonntagmorgen<br />
in Chicago im Jahr 1989, als<br />
sich der junge, selbstbewusste Jurist<br />
Barack Obama auf den Weg zu<br />
der attraktiven Anwältin, seiner ehrgeizigen<br />
Vorgesetzten Michelle Robinson,<br />
macht – für ihr erstes Date,<br />
wenn es nach ihm geht! Für Michelle<br />
ist es ein Treffen unter Kollegen,<br />
und so lässt sie sich anfangs widerstrebend,<br />
aber auch ein wenig amüsiert darauf ein. Sie begleitet Barack<br />
nicht nur zu der verabredeten Gemeindeversammlung, sondern auch<br />
in eine Ausstellung. Und in den Park. Und zum Mittagessen. Aus einem<br />
Termin wird ein ganzer, wunderbarer Sommertag. Michelle ist mehr als<br />
auf der Hut und kann doch nicht umhin, sich von dem unwiderstehlich<br />
frechen Charme des geistreichen Barack beeindrucken zu lassen. Als es<br />
Abend wird, haben sich die beiden – die noch nicht ahnen, welcher Weg<br />
vor ihnen liegt – als Kämpfer für dieselbe Sache erkannt. Und ineinander<br />
verliebt.<br />
80 Min., Regie: Richard Tanne, mit Tika Sumpter, Parker Sawyers, Vanessa Bell Calloway,<br />
Phillip van Lear und andere<br />
€ 15,– | SFR 16,90 | DVD 210482<br />
120 Hören & Sehen
FILM / KINDER<br />
Heidi<br />
D/CH 2015<br />
Die glücklichsten Tage ihrer Kindheit<br />
verbringt Heidi zusammen<br />
mit ihrem eigenbrötlerischen<br />
Großvater, dem Almöhi, abgeschieden<br />
in einer einfachen Holzhütte<br />
in den Schweizer Alpen. Mit<br />
ihrem Freund, dem Geissenpeter,<br />
hütet sie die Ziegen und genießt<br />
die Freiheit der Berge. Doch<br />
die unbeschwerte Zeit endet jäh,<br />
als Heidi von ihrer Tante nach Frankfurt geholt wird. Dort soll sie in<br />
der Familie des wohlhabenden Herrn Sesemann eine Spielgefährtin<br />
für die im Rollstuhl sitzende Klara sein. Obwohl sich die beiden bald<br />
anfreunden und Klaras Oma in Heidi die Leidenschaft für Bücher erweckt,<br />
wird die Sehnsucht nach den Bergen und dem Almöhi immer<br />
stärker.<br />
106 Min., Regie: Alain Gsponer, mit Anuk Steffen, Bruno Ganz, Hannelore Hoger,<br />
Peter Lohmeyer und andere, Sprache: Deutsch, nach dem gleichnamigen Kinderbuch<br />
von Johanna Spyri<br />
€ 13,– | SFR 14,90 | DVD 21044X<br />
Ente gut! Mädchen<br />
allein zu Haus<br />
D 2016<br />
Die elfjährige Linh und ihre kleine<br />
Schwester Tien sind plötzlich auf<br />
sich allein gestellt, als ihre Mutter<br />
nach Vietnam muss, um die kranke<br />
Oma zu pflegen. Erfahren darf<br />
das niemand – vor allem nicht das<br />
Jugendamt. Linh ist jetzt nicht nur<br />
für Tien verantwortlich, sondern<br />
Prädikat: Besonders wertvoll<br />
muss sich neben der Schule auch<br />
um den Haushalt und den vietnamesischen<br />
Imbiss ihrer Mutter kümmern. Doch die selbst ernannte<br />
Spionin Pauline aus dem Wohnblock gegenüber entdeckt das Geheimnis.<br />
Aus der anfänglichen Erpressung wächst bald eine Freundschaft,<br />
die immer wieder auf die Probe gestellt wird: Auch die Polizei<br />
und das Jugendamt forschen nach.<br />
91 Min., Regie: Norbert Lechner, mit Lynn Dortschack, Lisa Bahati Wihstutz, Andreas<br />
Schmidt, Lena Stolze, Linda Phuong Anh Dang und andere; Sprache: Deutsch; Untertitel:<br />
Deutsch<br />
€ 14,– | SFR 15,90 | DVD 210431<br />
Die große Erich Kästner-<br />
Box<br />
D 1931–1969<br />
Erstmals in einer Box vereint: Elf<br />
unvergessliche Filmklassiker nach<br />
den Büchern von Erich Kästner!<br />
Die mehr als 16 Stunden Material<br />
ermöglichen ein Wiedersehen<br />
mit Pünktchen und Anton, Emil<br />
und seinen Detektiven, den Zwillingen<br />
Lotte und Luise, mit Lehrer<br />
Justus und seinem fliegenden<br />
Klassenzimmer, den drei Männern im Schnee und die Teilnahme an<br />
einer Konferenz der besonderen Art, in der die Tiere die Menschen<br />
zum Frieden zwingen wollen. Und Kästners Helden erleben allerhand<br />
Verwicklungen im kleinen Grenzverkehr nach Salzburg und<br />
beim Diebstahl eines Miniaturgemäldes in Kopenhagen.<br />
961 Min., Sprache: Deutsch, Extra: Bonusdisc mit 2 Dokumentationen, Filme: 1 & 2 <strong>Das</strong><br />
fliegende Klassenzimmer (1954 & 1973); 3: <strong>Das</strong> doppelte Lottchen (1953); 4 & 5: Emil<br />
und die Detektive (1931 & 1954); 6: Pünktchen und Anton (1953); 7: Konferenz der<br />
Tiere (1969); 8: Drei Männer im Schnee (1955); 9: Salzburger Geschichten (1956); 10:<br />
Liebe will gelernt sein (1962); 11: Die verschwundene Miniatur (1954)<br />
€ 50,– | SFR 56 | DVD 210288<br />
König Laurin<br />
D/I 2016<br />
Der Abenteuerfilm erzählt die Südtiroler<br />
Sage um König Laurin und<br />
seinen Rosengarten in einer modernen<br />
und humorvollen Adaption.<br />
Während in der Sage aus dem<br />
13. Jahrhundert Laurin als Bösewicht<br />
auftritt, dreht die Verfilmung<br />
den Spieß um: Laurin wird zum gütigen<br />
Berater des Königssohns Theo.<br />
Theo ist 16 – ziemlich schlau, doch<br />
Prädikat: Besonders wertvoll<br />
klein gewachsen. Er passt weder in<br />
Ritterrüstungen, noch kann er die Erwartungen seines Vaters erfüllen.<br />
Denn König Dietrich (Rufus Beck) ist davon überzeugt, dass nur mit Manneskraft<br />
ein anständiger König aus ihm wird. Als Theo bei einer Prüfung<br />
in eine Schlucht fällt, wird er von Zwergenkönig Laurin gerettet. Laurin<br />
nimmt Theo mit in seinen Garten, und nach anfänglicher Skepsis entsteht<br />
zwischen den beiden eine Freundschaft. Theo erkennt, dass er seinem<br />
eigenen Herzen folgen muss und trotzdem Großes erreichen kann.<br />
88 Min., Regie: Mathias Lang, mit Volker Zack, Florian Burgkart, Rufus Beck, Patrick<br />
Mölleken, Katharina Stark und andere, Sprache: Deutsch, Untertitel: Englisch, Italienisch,<br />
Extra: Making-of, Interviews<br />
€ 16,– | SFR 17,90 | DVD 210520<br />
Hören & Sehen 121
HÖRBUCH<br />
Christian Brückner liest<br />
Christian Brückner, Schauspieler, Synchronsprecher, deutsche<br />
Stimme Robert De Niros und Gründer des Parlando Verlags, gehört<br />
zu den größten Vorlesern aller Zeiten. Mit seiner unverwechselbaren<br />
Stimme lässt er aus Texten eindrucksvolle Hörwelten<br />
entstehen, melodisch, präzise, voller Emotionen und hintersinniger<br />
Zwischentöne. Für die Büchergilde erzählt er vom Schaffensprozess<br />
seiner Sprachwerke.<br />
Ungekürzte Lesung<br />
Don DeLillo<br />
Null K<br />
„Wir werden geboren, ohne eine Wahl zu haben. Müssen wir deswegen<br />
auf gleiche Art sterben?“<br />
Ross Lockhart, ein Milliardär in seinen Sechzigern, versucht das Leben<br />
seiner schwerkranken Frau Artis zu retten. Zu dem Zweck bringt er sie<br />
in ein Forschungszentrum, in dem menschliches Leben durch Einfrieren<br />
verlängert werden soll, bis eines fernen Tages biomedizinische Fortschritte<br />
es erlauben, sie doch noch zu heilen. Während Ross neue Welten<br />
sucht, lässt sein Sohn Jeffrey nur das Leben im Hier und Jetzt gelten.<br />
Null K ist eine große Vater-Sohn-Geschichte, eine Meditation über den<br />
Tod und die Unsterblichkeit und eine Liebeserklärung an das Leben.<br />
Ungekürzte Lesung<br />
Navid Kermani<br />
Sozusagen Paris<br />
„Sozusagen Paris erzählt, was aus der großen Liebe geworden<br />
ist, die dreißig Jahre später unversehens aus dem Nichts auftaucht.<br />
Nachdem das Mädchen mit der Zahnlücke, das unserem<br />
Erzähler auf dem Schulhof den Kopf verdreht hatte, mit dem<br />
Ende der Geschichte aus unserem Gesichtskreis verschwunden<br />
war, musste Navid Kermani unbedingt eine Fortsetzung liefern.<br />
Nach dieser leichten, tänzelnden, gleichzeitig mit allem Leid der<br />
Welt angefüllten Jugendgeschichte mussten wir doch erfahren,<br />
was aus den schon lange Erwachsenen geworden ist. In Paris<br />
sind sie jedenfalls nicht gelandet, so viel sei verraten. Und überhaupt<br />
ist alles ganz anders geworden, als die beiden es damals<br />
je hätten ahnen können.“– CHRISTIAN BRÜCKNER<br />
Sprecher: Christian Brückner, 6 CDs, 473 Min.<br />
€ 24,99 | SFR 28,50 | CD 226125<br />
„Nach der Lektüre des neuen DeLillo war ich dankbar, diesem Buch begegnet<br />
zu sein. Was mir nicht klar war: Soll ich es vorlesen, kann ich es?<br />
Eine längere Phase der Unentschlossenheit folgte. Tod und Leben, Vater<br />
und Sohn, obendrein ein Riesenmonolog der todkranken jungen Frau<br />
des Vaters: Ist das zu viel ausgestellte Artistik?<br />
Am Ende habe ich den Versuch gemacht. Ohne ihn wäre ich unglücklich<br />
gewesen. Über alles romanhafte Erzählen legt DeLillo den Schleier eines<br />
philosophischen Kontinuums, hinter dem sich der Interpret ein wenig<br />
„objektivieren“ kann und alle chargenhaften Attitüden nicht braucht.<br />
Der große DeLillo zwingt den Leser und Vorleser Brückner nicht nur, den<br />
Faden der Erzählung zu spinnen, sondern sich zwischendurch in ein Universum<br />
zu begeben, wo wir uns selbst begegnen und uns ungeschminkt<br />
wiedererkennen.<br />
Wenn ich in diesem weiten Raum nicht verlorengegangen bin, war mein<br />
Versuch gerechtfertigt. Schwer war er jedenfalls.“ – CHRISTIAN BRÜCKNER<br />
Sprecher: Christian Brückner, aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert,<br />
1 MP 3-CD, 350 Min.<br />
€ 19,99 | SFR 22,50 | CD 226184<br />
122 Hören & Sehen
HÖRBUCH<br />
Jurek Becker<br />
Jakob der Lügner<br />
Die Geschichte des Juden<br />
Jakob, der im Ghetto einer<br />
polnischen Stadt zum<br />
Lügner wird, um anderen<br />
Hoffnung zu geben – der<br />
wichtigste Roman von Jurek<br />
Becker erstmals als<br />
Ungekürzte Lesung<br />
ungekürzte Lesung.<br />
Die Rote Armee ist nur<br />
noch wenige Hundert Kilometer entfernt, das hat Jakob Heym zufällig<br />
erfahren. Damit die anderen ihm dies glauben, behauptet Jakob,<br />
er habe ein Radio. Nun kommen alle zu ihm, um nach Neuigkeiten<br />
zu fragen, die Mut machen, weiter auszuhalten in einer Welt, in der<br />
die Deutschen die Vernichtung der Juden betreiben. Er erfindet immer<br />
neue Nachrichten und wird so zu Jakob dem Lügner.<br />
hr2-Hörbuchbestenliste<br />
Sprecher: August Diehl, 7 CDs, 515 Min.<br />
€ 29,80 | SFR 34,– | CD 226141<br />
Ungekürzte Lesung<br />
H. G. Wells<br />
Der Krieg der Welten<br />
Die Marsianer greifen mit dreibeinigen Kampfmaschinen Großbritannien<br />
an, um von hier aus die rohstoff- und wasserreiche Erde zu<br />
erobern. <strong>Das</strong> irdische Militär kann den außerirdischen Invasoren<br />
nichts entgegensetzen und muss der Zerstörung der Städte tatenlos<br />
zusehen. Nur wenige Menschen überleben den Überfall und können<br />
sich im Untergrund verstecken. Hilfe bekommen sie schließlich von<br />
unerwarteten Verbündeten.<br />
H.G. Wells schrieb mit seiner spannenden Science-Fiction-Geschichte<br />
nicht nur den ersten Roman über eine feindliche Besetzung der<br />
Erde durch Wesen aus dem All, sondern auch eine Satire auf die Kolonialpolitik<br />
des British Empire.<br />
Sprecher: Andreas Fröhlich, aus dem Englischen von Lutz-W. Wolff, 6 CDs, 408 Min.<br />
€ 19,99 | SFR 22,50 | CD 226249<br />
Ungekürzte Lesung mit Musik<br />
Haruki Murakami<br />
Von Beruf Schriftsteller<br />
Ungekürzte Lesung<br />
Erich Kästner<br />
Der Herr aus Glas<br />
Haruki Murakami verkörpert den Typus des zurückgezogenen Schriftstellers<br />
wie wenige andere. Der japanische Bestsellerautor gilt als ausgesprochen<br />
scheu und betont immer wieder, wie ungern er über sich<br />
selbst spricht. Doch nun bricht Murakami das Schweigen. Bescheiden<br />
und zugleich großzügig lässt er uns an seiner reichen Erfahrung als<br />
Schriftsteller teilhaben und teilt mit den Lesern seine weitreichenden<br />
Lektüreeindrücke. Anhand von Kafka, Chandler, Dostojewski und Hemingway<br />
sowie andere Vertreter der Weltliteratur reflektiert er über Literatur<br />
im Allgemeinen und definiert, was für ihn selbst Literatur und ihre<br />
Bedeutung ausmacht.<br />
Sprecher: Walter Kreye, aus dem Japanischen von Ursula Gräfe, 6 CDs, 428 Min.<br />
€ 23,– | SFR 25,90 | CD 226214<br />
Dieses Hörbuch versammelt haarsträubende Reise-, aberwitzige Lügen-<br />
und tragikomische Liebesgeschichten, die Erich Kästner zwischen<br />
den frühen Zwanzigerjahren und der Nachkriegszeit schrieb.<br />
Viele davon erschienen nur in Tageszeitungen und liegen jetzt erstmals<br />
in einer Hörfassung vor. Dabei gibt es einen bisher unbekannten<br />
Kästner zu entdecken, der neue Erzählweisen ausprobiert, überraschende<br />
Töne anschlägt und eine ungeahnte Ausgelassenheit an<br />
den Tag legt, die das Zuhören zu einem wahren Abenteuer macht. Herausgegeben<br />
und mit einem Nachwort von Sven Hanuschek, das im<br />
Booklet enthalten ist.<br />
Sprecher: Nico Holonics, 6 CDs, 438 Min.<br />
€ 29,99 | SFR 34,– | CD 226168<br />
Hören & Sehen 123
HÖRBUCH<br />
Ungekürzte Lesung<br />
Jaroslav Hašek<br />
Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk<br />
„Nach dem Krieg um halb sechs …“ im Kelch war Josef Schwejk mit<br />
seinem Freund Woditschka auf ein Bier verabredet. Ob sich die beiden<br />
tatsächlich trafen, ist nicht überliefert. Jaroslav Hašek starb, bevor<br />
er sein Werk vollenden konnte. Dies stand dem späteren Welterfolg<br />
des Romans jedoch nicht im Wege.<br />
Josef Schwejk lebt 1914 als behördlich anerkannter Idiot in Prag.<br />
Dennoch soll er Kriegsdienst für Österreich-Ungarn leisten und gerät<br />
ins riesige Getriebe der kaiserlich-königlichen Armee. Von einem<br />
Missgeschick stolpert er ins Nächste. Aber ist er wirklich so naiv oder<br />
doch ein Durchtriebener, der nur den Dummen spielt?<br />
Sprecher: Wolfram Berger, 8 CDs, 588 Min.<br />
€ 29,95 | SFR 34,– | CD 226206<br />
Feature/O-Ton<br />
Hans Sarkowicz<br />
Geheime Sender<br />
Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler<br />
<strong>Das</strong>s der Kampf gegen Hitler-Deutschland nicht nur mutig war, sondern<br />
oft auch große Unterhaltung, ist hier erstmals in Reden, Liedern, Hörspielen<br />
und Kabarettsendungen zu hören, mit denen viele Schriftsteller<br />
und Künstler Widerstand leisteten. Die Grußsendungen mit deutschen<br />
Kriegsgefangenen waren so beliebt, dass sie tagsüber ausgestrahlt wurden<br />
und die Hörer hohe Zuchthausstrafen oder sogar ihr Leben riskierten.<br />
Sachkundig führt uns Hans Sarkowicz in die Welt der alliierten Propaganda<br />
ein, die ganze Geheimsender als deutsche Soldatensender tarnte. Hörbar<br />
gemachte Mediengeschichte, wie sie spannender nicht sein kann!<br />
hr2-Hörbuchbestenliste<br />
Deutscher Hörbuchpreis 2017 Sachbuch<br />
Mit Beiträgen von Thomas und Golo Mann, Friedelind Wagner und viele andere,<br />
8 CDs, 582 Min.<br />
€ 35,– | SFR 39,– | CD 226176<br />
Elke Bader<br />
Fidel Castro<br />
Revolutionär und Staatspräsident<br />
Schurke und Verbrecher für die einen,<br />
langjähriger Kämpfer gegen<br />
Unterdrückung und Hegemonie<br />
für die anderen. Für fast alle ist er<br />
Ungekürzte Originalfassung<br />
jedoch ein Sinnbild der Wehr- und<br />
Standhaftigkeit, er war der Máximo Lider, stets mit Bart und Felduniform.<br />
Heute ist er Weltrevolutionär mit Trainingsanzug in Rente. Sein Lebensmotto<br />
war „Vaterland oder Tod“ – und dies lebt er heute noch in seinen<br />
seltenen Kommentaren.<br />
Spannend und fundiert recherchiert wird das Leben Fidel Castros erzählt,<br />
dessen Biografie in vielen Teilen einem Abenteuerroman gleicht.<br />
hr2-Hörbuchbestenliste<br />
Sprecher: Gert Heidenreich, Johannes Steck, und andere, mit Original-Audio-Dokumenten,<br />
Reden, Radio-Ausschnitten und Musik, Booklet, 4 CDs, 280 Min.<br />
€ 14,90 | SFR 16,90 | CD 226109<br />
Elke Bader<br />
Che Guevara<br />
Revolutionär, Guerillero und Medienikone<br />
Sein Konterfei leuchtet noch heute<br />
nicht nur in so manchem studentischen<br />
Zimmer: Che Guevara – die<br />
Ikone der kubanischen Revolution.<br />
Ungekürzte Originalfassung Der in Argentinien geborene Ernesto<br />
Guevara, El Che, war Arzt, Abenteurer, Revolutionär und Guerilla-Kämpfer.<br />
Er stand für den Traum von Gerechtigkeit und den Sieg<br />
gegen Unterdrückung.<br />
Von Che Guevara bleiben der Mythos des Revolutionärs und ein Bild<br />
– jenes, das Alberto Kordas während einer Gedenkveranstaltung<br />
1960 von „Che“ aufgenommen hatte. Dies machte ihn nicht nur zu<br />
einer politischen Ikone sondern auch einem popkulturellen Ereignis.<br />
Sprecher: Gert Heidenreich, Johannes Steck, Booklet, 3 CDs, 166 Min.<br />
€ 14,90 | SFR 16,90 | CD 226133<br />
124 Hören & Sehen
HÖRBUCH<br />
Zsuzsa Bánk<br />
Schlafen werden<br />
wir später<br />
Johanna ist Lehrerin und<br />
lebt allein in einem kleinen<br />
Ort im Schwarzwald.<br />
Die Künstlerin Márta<br />
wohnt mit ihrer Familie<br />
in einer Großstadt. Beide<br />
kennen sich seit Kind-<br />
Szenische Lesung<br />
heitstagen. In Briefen und E-Mails von großer Tiefe und Offenheit halten<br />
sie engen Kontakt. Jetzt, mit Mitte vierzig, herrscht der Alltag, und<br />
ein Richtungswechsel scheint in ihrem Leben nicht mehr vorgesehen.<br />
Aber Johanna und Márta kämpfen: um ihre tägliche Selbstbehauptung,<br />
ihre Freiheit, ihren Lebensmut, ihr Glück. Ihr Austausch ist ein aufrichtiger<br />
Lebensbericht, bewegende Beichte, Beweisstück einer langen<br />
Freundschaft und eines unstillbaren Lebenshungers.<br />
Sprecherinnen: Anna Thalbach, Ulrike Hübschmann, 6 CDs, 450 Min.<br />
€ 24,95 | SFR 27,90 | CD 226192<br />
Christoph Ribbat<br />
Im Restaurant<br />
Eine Geschichte aus dem Bauch der<br />
Moderne<br />
Im Restaurant wird nie nur<br />
gegessen. In der Küche, an<br />
der Theke, bei Tisch kollidieren<br />
Genuss und Schwerstarbeit,<br />
Eleganz und Ausbeutung,<br />
Ungekürzte Lesung<br />
kulturelle Diversität und Rassismus.<br />
Ob edel oder schmuddelig: Restaurants sind ein Spiegel der<br />
Gesellschaft.<br />
Christoph Ribbat montiert die packenden gastronomischen Erfahrungen<br />
von Küchenarbeitern und Kochgenies, Kellnerinnen und Philosophen,<br />
Feinschmeckern und Soziologinnen. Er blickt hinter die<br />
Kulissen und spannt dabei den Bogen von den ersten Pariser Gourmettempeln<br />
über den Aufstieg des Fast Food bis zu den innovativsten<br />
Köchen unserer Zeit.<br />
Sprecher: Jürgen Tarrach, 5 CDs, 385 Min.<br />
€ 17,99 | SFR 20,50 | CD 22615X<br />
Lesung<br />
Diverse Autoren<br />
Ich bin so knallvergnügt erwacht<br />
Ein humoristischer Streifzug durch die Weltliteratur<br />
Mit Geschichten und Gedichten von Jan Weiler, Joachim Ringelnatz,<br />
Wilhelm Busch, Kurt Tucholsky, Karl Valentin und vielen anderen<br />
Hier sind sie versammelt, die Meister der spitzen Zunge, die Helden<br />
hintersinnigen Humors, die Sänger spöttischer Verse und bissiger<br />
Satire: Ringelnatz juchzt vor Morgenwonne und Morgenstern führt<br />
den Wer- (oder war es der Was-?)wolf vor. Kurt Tucholsky erweist sich<br />
als unbestechlicher Beobachter des Menschlichen und Allzumenschlichen<br />
und Mark Twain kämpft mit der deutschen Sprache. Hören Sie<br />
25 Geschichten und Gedichte, die Sie vergnüglich schmunzeln oder<br />
Tränen lachen lassen.<br />
Sprecher: Christoph Maria Herbst, Jürgen von der Lippe, Gert Heidenreich, Nina<br />
Kunzendorf und andere, 2 CDs, 148 Min.<br />
€ 14,99 | SFR 16,90 | CD 226222<br />
Happy Aging<br />
Ulrike Draesner erzählt ihre Wechseljahre<br />
Aus der Mitte ihres Lebens heraus erzählt Ulrike Draesner ihr Körperempfinden<br />
und ihr Altern als Frau. Anhand prägender Erlebnisse<br />
von der Kindheit über Pubertät, Mutterschaft bis zu den Wechseljahren<br />
schildert sie, zugleich souverän und intim, Erfahrungen und<br />
Veränderungsprozesse des weiblichen Körpers. Dabei reflektiert sie,<br />
ausgehend von ihrer Familiengeschichte, gesellschaftliche Konventionen<br />
im Umgang mit Sexualität und alternden Menschen und entwirft<br />
ein Bild der Wechseljahre als Aufbruch in ein „blühendes Alter“.<br />
hr2-Hörbuchbestenliste, Bayern 2-Favorit<br />
Sprecherin: Ulrike Draesner, 2 CDs, 150 Min.<br />
€ 24,– | SFR 26,90 | CD 226230<br />
125
HÖRBUCH / KINDER<br />
Ungekürzte Lesung<br />
Michelle Cuevas<br />
Kasimir Karton<br />
Mein Leben als unsichtbarer Freund<br />
Kasimir Karton und seine Zwillingsschwester Fleur sind ein Herz und<br />
eine Seele. Ständig stecken sie die Köpfe zusammen und hecken<br />
gemeinsam Pläne aus. Alles könnte so schön sein, aber außer Fleur<br />
scheint niemand Kasimir zu mögen. Wenn im Sportunterricht Mannschaften<br />
gewählt werden, bleibt Kasimir immer als Letzter auf der Bank<br />
zurück, und nicht selten fährt der Schulbus direkt vor seiner Nase weg.<br />
Doch dann kommt ein Tag, der alles verändert: Kasimir erfährt, dass er<br />
gar nicht real ist. Er ist Fleurs unsichtbarer Freund und existiert nur in<br />
ihrer Fantasie! Auf der Suche nach sich selbst macht Kasimir sich auf<br />
eine wunderbare Reise ...<br />
Ab 8 Jahren<br />
Sprecher: Ulrich Noethen, 3 CDs, 202 Min.<br />
€ 14,99 | SFR 16,90 | CD 245235<br />
Josef H. Reichholf<br />
Evolution<br />
Eine kurze Geschichte von Mensch<br />
und Natur<br />
Warum sind wir Menschen so<br />
verschieden? Und was macht<br />
uns zu einer Menschheit, obwohl<br />
wir so unterschiedlich<br />
aussehen, verschiedene Sprachen,<br />
Religionen, Sitten und<br />
Ungekürzte Lesung<br />
Gebräuche haben? Dieses Hörbuch behandelt die interessantesten<br />
Fragen zur Evolution, der Entwicklungsgeschichte des Lebens. Anschaulich<br />
und alltagsnah verknüpft der renommierte Biologe Josef<br />
H. Reichholf Grundlagenwissen mit verblüffenden Erkenntnissen<br />
der neueren Forschung. Evolution ist Vergangenheit und gestaltet<br />
Zukunft, denn Kenntnisse über Evolution beeinflussen auch die neuen<br />
Computer- und Informationstechnologien.<br />
Hörspiel<br />
Otfried Preußler<br />
Krabat<br />
Nicht ohne Grund gehört Otfried Preußlers Krabat zu den erfolgreichsten<br />
Romanen der Jugendliteratur. Die eindringliche Geschichte<br />
des Waisenjungen Krabat, der in der Mühle bei Schwarzkollm<br />
nicht nur das Müllern, sondern auch die Schwarze Kunst des Zauberns<br />
lernt, schafft es mit ihrer unheimlichen Spannung immer<br />
wieder aufs Neue, sowohl Jugendliche als auch Erwachsene in ihren<br />
Bann zu ziehen. Preußler erzählt mit Krabat die Geschichte einer<br />
sorbischen Volkssage nach und hat damit einen zeitlosen Klassiker<br />
geschaffen, der seit seinem Erscheinen 1971 unzählige Leser gefesselt<br />
hat.<br />
ab 10 Jahren<br />
Sprecher: Michael Mendl, Laura Maire, 3 CDs, 180 Min.<br />
€ 16,99 | SFR 18,90 | CD 245243<br />
Christine Nöstlinger<br />
Die verliebten Riesen<br />
Pelinka und Satlasch sind<br />
Riesen; die nahezu Letzten<br />
ihrer Art. Eine ziemlich<br />
einsame Angelegenheit,<br />
finden die beiden. Da<br />
kommt ihnen das Gerücht<br />
gerade recht, dass ein paar<br />
Ungekürzte Lesung<br />
Täler weiter zwei Riesinnen<br />
wohnen, Ariane und Amanda. Wild entschlossen, die beiden zu treffen,<br />
besteigen sie ihr Riesenmoped und düsen los. Leider kommen<br />
sie jedoch nicht sonderlich weit. Unterwegs geht ihnen nämlich das<br />
Benzin aus, und das ausgerechnet im Tal der Zwerge ...<br />
Zwei verliebte Riesen, ein großer Plan und eine ganze Meute aufgeregter<br />
Zwerge, die diesen durchkreuzen: ein fantasievolles und<br />
turbulentes Hörvergnügen.<br />
Ab 12 Jahren<br />
Sprecher: Peter Kaempfe, Booklet, 6 CDs, 480 Min.<br />
€ 19,95 | SFR 22,50 | CD 245162<br />
Ab 8 Jahren<br />
Sprecher: Philipp Schepmann, 2 CDs, 139 Min.<br />
€ 12,99 | SFR 14,90 | CD 245197<br />
126 Hören & Sehen
HÖRBUCH / KINDER<br />
Ungekürzte Lesung mit Musik<br />
Judith Kerr<br />
Ein Seehund für Herrn Albert<br />
Was fängt man mit einem verlassenen Seehundbaby an, das man an<br />
der Küste findet? Man nimmt es natürlich mit und schmuggelt es an<br />
dem herzlosen Hausmeister vorbei ... direkt in die eigene Badewanne!<br />
Genau das macht der alte Herr Albert – mit ungeahnten Folgen.<br />
Die fröhliche Robbe Charlie planscht sich nämlich nicht nur in Herrn<br />
Alberts Herz, sondern auch in das seiner entzückenden Nachbarin<br />
Fräulein Craig. Eine zeitlose Geschichte über die Liebe zwischen<br />
Mensch und Tier und das Verlieben im Allgemeinen, die das Potenzial<br />
zum Klassiker hat.<br />
Ab 6 Jahren<br />
Sprecher: Jürgen Thormann, 1 CD, 76 Min..<br />
€ 12,95 | SFR 14,90 | CD 245146<br />
Hörspiel<br />
Jeanne-Marie Leprince de Beaumont<br />
Die Schöne und das Tier<br />
Schon lange bevor Walt Disney 1991 die Liebesgeschichte über die<br />
schöne Belle und das wilde Biest zu einem Trickfilmklassiker werden<br />
ließ, war das Märchen Die Schöne und das Tier der französischen Schriftstellerin<br />
Jeanne-Marie Leprince de Beaumont europaweit bekannt. Die<br />
zeitlose Geschichte über die Kraft der Liebe, die sich über alle grausamen<br />
Hindernisse hinwegsetzt, berührt bis heute Groß und Klein. Dem<br />
WDR ist es gelungen, aus dem Volksmärchenstoff ein atmosphärisches<br />
Hörspiel für Kinder zu produzieren – untermalt mit klassischer Musik<br />
von Richard Wagner und Igor Strawinsky, eingesprochen von Hannelore<br />
Hoger, Otto Sander, Nina Hoger und viele andere<br />
Ab 6 Jahren<br />
Sprecher: Hannelore Hoger, Nina Hoger, Otto Sander, 1 CD, 34 Min.<br />
€ 9,99 | SFR 11,50 | CD 245227<br />
Anke Kranendonk<br />
Käpt‘n Kalle<br />
Ein Junge, ein Hund und ein Meerschweinchen<br />
entdecken die Freiheit<br />
So schön kann das Leben sein:<br />
Einfach ins Boot setzen, Leinen<br />
los, den Wind um die<br />
Nase wehen lassen und volle<br />
Kraft voraus ... Kalle kann das,<br />
Autorisierte Lesefassung mit Musik<br />
denn er hat gerade sein Seepferdchen<br />
gemacht! Er schnappt sich sein verkötteltes Meerschweinchen<br />
Hektor, borgt sich den Hund des Nachbarn und büxt mit beiden<br />
in einem kleinen Boot aus. Dabei entdecken seine neugierigen Kinderaugen<br />
viele interessante Dinge, und Kalle wächst über sich selbst<br />
hinaus.<br />
Wenn Friedhelm Ptok verschmitzt in Kalles Seele schlüpft, kann man<br />
nur rufen: „Ahoi!“<br />
Ab 4 Jahren<br />
Sprecher: Friedhelm Ptok, 2 CDs, 139 Min.<br />
€ 12,95 | SFR 14,90 | CD 245219<br />
Manfred Mai<br />
Wir leben alle unter<br />
demselben Himmel<br />
Die 5 Weltreligionen für Kinder<br />
Seit wann gibt es das<br />
Christentum? Glauben<br />
Juden eigentlich an die<br />
Bibel? Was ist eine Moschee?<br />
Warum essen<br />
Ungekürzte Lesung<br />
Hindus keine Kühe?<br />
Und wer war Buddha?<br />
Manfred Mai erzählt spannend und fundiert die Geschichte und<br />
Inhalte der fünf Weltreligionen, stellt deren heilige Schriften und<br />
Glaubensstätten vor und erzählt von ihren Ritualen, Festen und<br />
Symbolen. Gelesen von dem renommierten Hörbuchsprecher Peter<br />
Kaempfe.<br />
Ab 10 Jahren<br />
Sprecher: Peter Kaempfe, 3 CDs, 194 Min.<br />
€ 16,99 | SFR 18,90 | CD 245200<br />
Hören & Sehen 127
MUSIK<br />
Souvenirs d‘Italie<br />
Count Harrach‘s<br />
Musical Diaries<br />
Concerti & Sonate<br />
Sammartini, Caldara, Vinci, Hasse, Piani; Fiorenza…<br />
Maurice Steger, Blockflöte<br />
Charles de Brosses hatte geschrieben, in Neapel wechsle der Musikgeschmack<br />
etwa alle zehn Jahre! Diese Vielfalt der Stile und des<br />
klanglichen Kolorits ist die Besonderheit einer Einspielung, in der eine<br />
unerhört virtuose Blockflötenmusik ihren ganzen Zauber entfaltet. Ein<br />
Graf, den der Kaiser dorthin geschickt hatte, um die Interessen der<br />
Habsburger zu vertreten, hatte sie aus Italien mitgebracht. Hasse, Vinci,<br />
Sammartini, aber auch weniger bekannte Namen wie Piani, Fiorenza,<br />
Leo und Sarro sind die Schöpfer dieser Andenken an ein sechsjähriges<br />
glanzvolles Exil, die der Graf Harrach in wertvollen Handschriften bewahren<br />
konnte …<br />
2 CDs, Digipack, 66-seitiges Booklet, 99 Min., Harmonia Mundi<br />
€ 17,– | SFR 18,90 | 29824X<br />
Yevgeny Sudbin<br />
Domenico Scarlatti:<br />
18 Sonatas<br />
Es gibt sie noch, die Virtuosen,<br />
die sich als Mittler verstehen<br />
zwischen Werk und<br />
Hörer. Yevgeny Sudbin,<br />
der Wahlbrite aus St. Petersburg,<br />
zählt zu dieser<br />
Spezies. Zehn Jahre nach<br />
seinem ersten Scarlatti-Album, das exzellente Kritiken erhielt, legt<br />
der 41-Jährige seine zweite SACD vor, diesmal mit einer Auswahl von<br />
18 Stücken aus dem Bestand von 555 Cembalosonaten, die Scarlatti<br />
„esercizi“ nannte, in die er aber den ganzen Reichtum der iberischen<br />
Musikkultur hineinpferchte. Sudbin spielt Scarlatti auf einem modernen<br />
Steinway und benutzt ihn als Schlüssel zu Scarlattis Seele, zur<br />
geistigen und emotionalen Substanz dieser gehaltvollen Miniaturen.<br />
Hinter allen experimentellen Spielereien entdeckt Sudbin Stimmungsbilder<br />
von hypnotischer Kraft: Sie fügen sich zu einem Abbild<br />
der Seelenlage eines gärenden Zeitalters.<br />
1 SACD, Digipack, 74 Min., BIS /Harmonia Mundi<br />
€ 18,90 | SFR 21,50 | SACD 297693<br />
Kristian<br />
Bezuidenhout<br />
Mozart: Keyboard<br />
Music Vols. 8 & 9<br />
Bis heute fristen Mozarts<br />
Klaviersonaten das triste<br />
<strong>Das</strong>ein von Übungsstücken.<br />
Erst durch die Renaissance<br />
der Hammerflügel<br />
kamen sie ein wenig mehr<br />
zu Ehren, da ihr innerer Reichtum auf diesen empfindsamen Instrumenten<br />
besser zur Geltung kommt: Zu diesen Fortepiano-Cracks<br />
zählt auch Kristian Bezuidenhout, der seit 2010 an der Einspielung<br />
des gesamten Mozart‘schen Klavierwerks arbeitet. Diesmal gibt es<br />
neben vier Sonaten und drei Variationenzyklen eine Reihe unbekannter<br />
Miniaturen, die Mozarts Genie auch in diesen Petitessen<br />
grell aufblitzen lassen: Und man staunt über die Prägnanz und die<br />
Farbenpracht des Walter-Flügels, auf dem Bezuidenhout mit dosierter<br />
Leidenschaft die innere Vielstimmigkeit und die Opernnähe von<br />
Mozarts Klaviermusik freilegt. So frisch, so farbecht, so entstaubt<br />
klangen diese Stücke noch nie.<br />
2 CDs, Digipack, 162 Min., Harmonia Mundi<br />
€ 25,90 | SFR 29,50 | 2 CD 297510<br />
128 Hören & Sehen
MUSIK<br />
Wolfgang Amadeus<br />
Mozart<br />
Violin Concertos<br />
Isabelle Faust, Il<br />
Giardino Armonico<br />
and Giovanni Antonini<br />
Erst jetzt, auf der Höhe ihrer Kunst, hat Isabelle Faust sich an Mozart<br />
herangewagt. Denn diese Stücke zu spielen, so hat sie gesagt, sei das<br />
Schwerste überhaupt. Und so hat sie sich mit einem Granden der historisch<br />
informierten Aufführungspraxis zusammengetan, mit Giovanni<br />
Antonini und seinem Ensemble Il Giardino Armonico. Und das Warten<br />
hat sich gelohnt.<br />
Was Isabelle Faust hier schafft, ist ein kleines Wunder: Stücke, die der<br />
Klassikliebhaber, schon gar der von Violinkonzerten, in- und auswendig<br />
zu kennen glaubt, völlig neu darzustellen, ohne sie zu verbiegen. Sie<br />
spielt saftig und pointiert – und zugleich weich, träumerisch. Grandios!<br />
2 CDs, Digipack mit 32-seitigem Booklet, 129 Min., Harmonia Mundi<br />
€ 19,50 | SFR 21,90 | 298231<br />
Andreas Staier –<br />
Freiburger<br />
Barockorchester<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Es gibt nur wenige Künstler,<br />
die imstande sind, eine Aura<br />
für so viele unterschiedliche<br />
Epochen und musikalische<br />
Welten zu erschaffen wie<br />
der Pianist Andreas Staier.<br />
Nun wurde er gemeinsam mit dem Freiburger Barockorchester für seine<br />
Interpretation der Cembalokonzerte von Bach mit dem Echo Klassik<br />
ausgezeichnet.<br />
Hier wird Bach nicht zum barocken Parforce-Ritt, sondern beginnt,<br />
eine eigene Luft zu atmen. Dafür mitverantwortlich: die 14 Musiker<br />
des Freiburger Barockorchesters, die sich genialisch auf Staiers Perfektionismus<br />
einstellen. All das hört sich an, als könnte es gar keine andere<br />
Bach-Interpretation geben.<br />
2 CDs, Digipack, 90 Min., Harmonia Mundi<br />
€ 19,90 | SFR 22,50 | CD 297790<br />
Daniel Harding<br />
Swedish Radio<br />
Symphony Orchestra<br />
Symphonie Fantastique<br />
Suite de Hippolyte et<br />
Aricie<br />
Ungewöhnliche Werke wählte<br />
Daniel Harding für sein Album<br />
mit den Stockholmer<br />
Rundfunk-Symphonikern:<br />
Auf eine barocke Opernsuite von Rameau folgt Berlioz‘ surreale Symphonie<br />
Fantastique. Beides sind revolutionäre Arbeiten, die neue Klangwelten<br />
erschlossen haben. So entdeckt der Brite auch in Rameaus stilisierter<br />
Theaterwelt manche Wurzeln von Berlioz‘ kühner Fantasmagorie:<br />
So klingt die Suite aus Hippolyte et Aricie auch bei den Schweden erstaunlich<br />
authentisch, scharf punktiert und konturenreich, und diese<br />
knackige Transparenz prägt auch seine eher bedächtige, aber drastisch<br />
herausgeformte Interpretation der Sinfonie Berlioz‘.<br />
1 CD, Digipack, 70 Min., Harmonia Mundi<br />
€ 16,90 | SFR 18,90 | CD 297804<br />
Franui<br />
Tanz! (Franz)<br />
Schubert trifft Bartok in<br />
den Tiroler Bergen. So<br />
könnte man das Album der<br />
Osttiroler Band Franui umschreiben:<br />
Mit der Besetzung<br />
von sieben Bläsern,<br />
Zither, Hackbrett und Geige<br />
verwandeln die zehn<br />
Wahnsinnsmusiker Lieder und Tänze Schuberts zu hoch virtuosen<br />
instrumentalen Folklore-Travestien und würzen ihre wilde musikalische<br />
Bildhauerei mit Versatzstücken aus Bartoks östlicher Liedsammlung.<br />
Trauermarsch und Polka bilden den Lebensrahmen dieser<br />
glasklaren, hart konturierten Musikkultur. Diese Nachbarschaft<br />
von Friedhof und Tanzboden prägt den 16-teiligen Reigen, und bald<br />
merkt man, dass der bäuerliche Sound den subversiven Kern der<br />
Truppe nur schützt. Denn sie legen Urkräfte frei in Schuberts Musik.<br />
So entsteht aus der Asche der längst verbrannten „Volksmusik“ eine<br />
völlig neue Art von artifizieller Archaik.<br />
1 CD, Digipack, 54 Min., COL LEGNO<br />
€ 17,90 | SFR 20,50 | CD 297502<br />
Hören & Sehen 129
MUSIK<br />
Warsaw Village Band<br />
Sun Celebration<br />
Die Warsaw Village Band hat sich durch ihren Brückenschlag zwischen<br />
polnischen Volksliedern und Dance-Rythmen in der Weltmusikszene<br />
einen Namen gemacht. Für das Doppelalbum Sun Celebration haben<br />
sie mit Musikern aus Indien, dem Iran und Galizien zusammengearbeitet.<br />
Es wurde 2016 in Polen mit dem Musikpreis Fryderyk als Album<br />
des Jahres ausgezeichnet. Herausragende Musiker aus aller Welt<br />
sind mit an Bord: Mercedes Peón, Sänger aus Galizien, Kayhan Kalhor,<br />
das Kemanche-Genie aus dem Iran, Ustad Liaquat Ali Khan, der Sarangi-Virtuose<br />
aus Indien, DJ Feel-X, der legendäre Zauberer des Grammophons<br />
und der ausgezeichnete Viola-Spieler Michał Zaborski.<br />
2 CDs, Digipack mit Booklet, 70 Min., Jaro<br />
€ 18,50 | SFR 20,90 | CD 298215<br />
Niedeckens BAP<br />
Die beliebtesten Lieder 1976–2016<br />
Seit 40 Jahren prägen Niedeckens BAP, früher nur BAP, die Kölsche<br />
Rockmusik. Zu ihrem runden Jubiläum präsentiert die Band um<br />
Frontmann Wolfgang Niedecken einen umfassenden Karriererückblick:<br />
Die beliebtesten Lieder 1976−2016. Dafür hat Wolfgang Niedecken<br />
persönlich eine Auswahl aus seinen Erfolgsalben getroffen: 30 Titel<br />
aus vier Jahrzehnten Bandgeschichte. Darunter Klassiker wie Helfe<br />
kann dir keiner und Verdamp lang her, aber auch neue Songs wie Alles<br />
relativ. Und es gibt auch Live-Mitschnitte aus der Kölner Philharmonie<br />
zu entdecken, aufgenommen 2014, von Ruut-wiess-blau querjestriefte<br />
Frau, Für ne Moment und Zosamme alt.<br />
Marius Müller-Westernhagen<br />
MTV Unplugged<br />
Im Juli 2016 lud Marius Müller-Westernhagen zu zwei ganz besonderen<br />
Konzerten in die Berliner Volksbühne ein. Der Grund: die Produktion<br />
eines MTV Unplugged. Und dafür nahm der Sänger sein Publikum<br />
mit auf eine musikalische Reise durch sein Schaffen, das nun<br />
schon rund 40 Jahre dauert. So finden sich auf der Doppel-CD zahlreiche<br />
Klassiker wie Weil ich dich liebe, Freiheit, Sexy, Wieder hier und<br />
zum krönenden Abschluss seine Whiskeyhymne Johnny Walker.<br />
Am Schlagzeug saß zwischendurch Udo Lindenberg, die Straßenmusikerin<br />
Elen unterstützte im Song Durch deine Liebe und mit Mit 18 gab<br />
es zudem ein Duett mit Selig-Sänger Jan Plewka.<br />
2 CDs mit einem Booklet, 153 Min., Vertigo Berlin / Universal Music<br />
€ 16,95 | SFR 18,90 | CD 297448<br />
2 CDs, Digipack mit Booklet, 119 Min., Universal<br />
€ 19,90 | SFR 22,50 | CD 297766<br />
130 Hören & Sehen
MUSIK<br />
Baba Zula<br />
XX<br />
Seit 20 Jahren gehört Baba<br />
Zula zu den wichtigsten<br />
experimentellen Band der<br />
Türkei. In Deutschland kennt<br />
man sie durch Fatih Akins<br />
Crossing the Bridge. Weil ihr<br />
Jubiläumsalbum zum 20.<br />
Geburtstag in der Türkei wegen<br />
ihrer Texte nicht erscheinen durfte, veröffentlicht nun ein deutsches<br />
Label die Platte.<br />
Orientalische Instrumente wie die Darbuka und die elektrische Saz<br />
sind ebenso im Einsatz wie Holzlöffel und Oszillator. Die Tradition der<br />
Sufi, türkischer Zigeuner und prä-islamischer Schamanenmusik treffen<br />
auf modernen Orient-Dub, anatolischen Folk und 60‘s Psych-Rock.<br />
Grandiose Musik und live ein Gesamtkunstwerk.<br />
2 CDs, Digipack, Laufzeit: 135 Min., Glitterbeat<br />
€ 19,50 | SFR 21,90 | CD 298223<br />
Eric Clapton<br />
I Still Do<br />
Star-Gitarrist Eric Clapton<br />
kann es nicht lassen: Mit<br />
mittlerweile 71 Jahren legt<br />
er nun sein 23. Studio-Album<br />
vor. I Still Do beherbergt<br />
zwölf Titel, mit denen<br />
Clapton in gewohnter Qualität<br />
sein Genre bearbeitet:<br />
klassische Bluesnummern mit dem Charme des Handgemachten.<br />
Darauf hatte mit Sicherheit auch Glyn Johns, von dem Clapton 1977<br />
schon sein legendäres Album Slowhand produzieren ließ, ein Auge.<br />
Zum Repertoire des Starproduzenten gehören Bands wie die Rolling<br />
Stones, Led Zeppelin und The Who. I Still Do wurde komplett live<br />
eingespielt, aufgenommen wurde analog. Diese Verneigung vor der<br />
Musik kann man nur genießen.<br />
1 CD, Digipack mit Posterbooklet, 54 Min., Universal<br />
€ 16,– | SFR 17,90 | CD 297103<br />
Zucchero<br />
Black Cat<br />
Vor sechs Jahren konnten<br />
die Fans das letzte Mal<br />
neue Musik von dem italienischen<br />
Ausnahmekünstler<br />
genießen. Ihre Geduld<br />
belohnt Zucchero jetzt mit<br />
seinem achten Longplayer<br />
Black Cat. Auf diesem Album<br />
zeigt er, dass ihm Soul und Bluesrock liegen. Es erinnert an seine großartige<br />
Platte Oro, Incenso e Birra von 1989. Für die hochwertigen Aufnahmen<br />
und Arrangements zeichnen Starproduzenten wie Brendan<br />
O‘Brien, Don Was und T-Bone Burnett verantwortlich. Dire-Straits-Gitarrist<br />
Mark Knopfler veredelt den Song Ci Si Arrende und U2-Sänger<br />
Bono steuert den Text von Streets Of Surrender (S.O.S.) bei, der die Anschläge<br />
in Paris 2015 thematisiert.<br />
1 CD, Digipack, 47 Min., Universal Music<br />
€ 16,95 | SFR 18,90 | CD 297456<br />
Sting<br />
57th & 9th<br />
Mit seinem Solo-Studioalbum<br />
57th & 9th unterstreicht<br />
Sting eindrucksvoll,<br />
wie vielfältig seine Einflüsse<br />
als Songwriter und Musiker<br />
sind: Während das wilde<br />
Petrol Head eher an Mad<br />
Max erinnert, geht Pretty<br />
Young Soldier in Richtung klassisches Folk-Songwriting. Unglaublich<br />
treibend und so tanzbar wie selten präsentiert sich der Sänger bei<br />
I Can‘t Stop Thinking About You. <strong>Das</strong> Album wurde mit Stings langjährigen<br />
Mitstreitern Dominic Miller (Gitarre) und Vinnie Colaiuta<br />
(Schlagzeug) sowie Studiogästen wie Schlagzeuger Josh Freese (Nine<br />
Inch Nails, Guns n‘ Roses), Gitarrist Lyle Workman und der Tex-Mex-<br />
Band The Last Bandoleros aufgenommen.<br />
1 CD, Digipack mit Booklet, 48 Min., Interscope<br />
€ 17,90 | SFR 20,50 | CD 297774<br />
Hören & Sehen 131
MUSIK<br />
Marko Paysan<br />
Berlin - Sounds of an Era<br />
Berlin – Moloch und Muse! In der ersten Hälfte des<br />
20. Jahrhunderts prägen politische Umbrüche und<br />
radikale künstlerische Erneuerung das Bild der<br />
Stadt. Depression und höchste Not auf der einen,<br />
Musik und Tanz auf der anderen Seite bestimmen<br />
den Rhythmus der Metropole. In noblen Hotels,<br />
Cafés und Bars feiert die mondäne Gesellschaft ihrem<br />
Ende entgegen. Krieg, Flucht und Vertreibung<br />
leiten ihren Niedergang ein. Eine neue Weltordnung<br />
und Jugendkultur besiegelt ihr Schicksal.<br />
Die Kombination seltener Fotografien und historischer<br />
Tonaufnahmen aus privaten Archiven<br />
bietet ein sinnlich-opulentes Kaleidoskop der<br />
Hauptstadt.<br />
Earbook mit ca. 500 Abbildungen, Texte in Deutsch und<br />
Englisch, mit 3 CDs , Bedrucktes Leinen, 348 Seiten, Format:<br />
28 x 28 cm<br />
€ 49,95 | SFR 56,– | NR 29820<br />
Georges Moustaki<br />
Intégrale 1955–1962<br />
Georges Moustaki war ein<br />
brillanter französischer Liedermacher.<br />
Sein Publikum<br />
begeisterte er mit Liedern<br />
von anderen Songschreibern,<br />
bevor er mit seinem<br />
eigenen Song Le Métèque<br />
einen Hit landete. Er schrieb Texte und Musik für Yves Montand, Cora<br />
Vaucaire, Dalida, Serge Reggiani und vor allem für Edith Piaf, für die<br />
er unter anderem Milord schrieb. Auf diesem CD-Set entdecken wir<br />
das Frühwerk dieses Aktivisten, Träumers und Künstlers, von dem einige<br />
Hundert Titel Teil des französischen Kulturerbes sind.<br />
Georges Moustaki ist mit eigenen Stücken ebenso zu hören wie Edith<br />
Piaf, Barbara, Michèle Arnaud, Tino Rossi, Colette Renard und viele<br />
andere.<br />
3 CDs, Digipack, 24-seitiges Booklet auf Englisch, 199 Min., Galileo<br />
€ 26,95 | SFR 30,50 | CD 297499<br />
132 Hören & Sehen
MUSIK<br />
The Grateful Dead<br />
The Grateful Dead<br />
50th-Anniversary-Deluxe-Edition<br />
2017 feiern Grateful Dead<br />
den 50. Geburtstag ihres<br />
Debütalbums. Dafür<br />
haben die US-amerikanischen<br />
Rocklegenden die<br />
Platte jetzt neu aufgelegt.<br />
The Grateful Dead war ursprünglich<br />
bereits am 17. März 1967 erschienen. Zusammen mit Produzent<br />
David Hassinger nahmen Jerry García, Bob Weir, Ron McKernan,<br />
Phil Lesh und Bill Kreutzmann das Album innerhalb von nur vier<br />
Tagen in einem Studio der Radio Corporation of America in Los Angeles<br />
auf.<br />
Für die Neuauflage wurden alle neun Tracks des Albums remastert.<br />
Die erweiterte Doppel-CD enthält zudem eine Live-CD mit Mitschnitten<br />
eines Grateful-Dead-Konzertes auf dem Vancouver Trips Festival<br />
im Juli 1966.<br />
2 CDs, Digipack im Schuber, Rhino<br />
€ 21,50 | SFR 24,50 | CD 298258<br />
Joan Baez<br />
75th Birthday<br />
Celebration<br />
Joan Baez – Folk-Sängerin,<br />
Bürgerrechtlerin, Pazifistin<br />
sowie Stimme und Gewissen<br />
ihrer Generation.<br />
Im Januar 2016 feierte<br />
Joan Baez im Beacon<br />
Theater in New York ihren<br />
75. Geburtstag mit Solo-Auftritten und All-Star-Duetten mit David<br />
Bromberg, Jackson Browne, Mary Chapin Carpenter, Judy Collins,<br />
David Crosby, Emmylou Harris, Indigo Girls, Damien Rice, Paul Simon,<br />
Mavis Staples, Nano Stern und Richard Thompson. Es war ein<br />
Folk-Konzert durch und durch, mit spontanem Mitgesang der Zuschauer,<br />
improvisierten Texten und keiner einzigen E-Gitarre. Ein<br />
großartiges Konzert, warm und ausdrucksstark wie seit jeher, auf einer<br />
Doppel-CD.<br />
2 CDs, Digipack, 100 Min., Razor & Tie /In-Akustic<br />
€ 16,90 | SFR 18,90 | CD 297782<br />
Simple Minds<br />
Simple Minds Acoustic<br />
Mit Simple Minds Acoustic<br />
präsentiert die legendäre<br />
New-Wave-Combo eine<br />
Sammlung von akustischen<br />
Neuinterpretationen vieler<br />
ihrer größten Hits. Die Idee<br />
dazu entstand während einer<br />
Radioshow, als die Band<br />
nach einem Akustikset durchweg positives Feedback erhielt.<br />
Hier präsentieren sie Songs wie Someone Somewhere in Summertime,<br />
Alive And Kicking und Don‘t You (Forget About Me) und die akustische<br />
Version von Promised You A Miracle. Unterstützung erhalten sie von<br />
keiner Geringeren als KT Tunstall, die ihren unverwechselbaren Gesang<br />
beisteuerte.<br />
1 CD, Digipack, 58 Min., Caroline<br />
€ 16,95 | SFR 18,90 | CD 297758<br />
Amerli<br />
Refugees for Refugees<br />
<strong>Das</strong> belgische Label Muziekpublique<br />
bringt auf dieser<br />
Compilation 20 Musiker<br />
zusammen, alle Flüchtlinge<br />
aus Syrien, dem Irak, Afghanistan,<br />
Pakistan und Tibet.<br />
In Friedenszeiten konnten<br />
sie sich erfolgreich verwirklichen,<br />
doch Krieg und Verfolgung zwangen sie zur Flucht. Nun ist ihr<br />
musikalisches Talent die Basis dafür, ein neues Leben zu beginnen.<br />
Dieses Album enthält pakistanische Sarod-Musik, syrische Ney-Musik,<br />
buddhistische Gedichte und afghanische Liebeslieder. Die Melodien,<br />
Sprachen und Rhythmen erzählen vom Leben im Exil, von<br />
Heimweh, Hoffnung, Würde und Solidarität. Eine ergreifende Reise<br />
in die Kulturen und Herzen der Refugees.<br />
1 CD, Digipack, 61 Min., Zephyrus<br />
€ 17,95 | SFR 20,50 | CD 297480<br />
Hören & Sehen 133
EDITORIAL<br />
Der Gebrauchtkunsthandel<br />
oder Wie funktioniert das<br />
Auktionshaus?<br />
© Lemnitzer<br />
Wolfgang Grätz<br />
artclub@buechergilde.de<br />
Telefon 069 20458<br />
Fax 069 2978428<br />
Natürlich wirkt meine Wortschöpfung<br />
vom „Gebrauchtkunsthandel“ erst einmal<br />
flapsig – aber ganz bewusst möchte<br />
ich der Darstellung, wie Kauf und Verkauf<br />
bei Auktionen funktionieren, eine kurze<br />
grundsätzliche Betrachtung über den Wiederverkauf<br />
von Kunstwerken voranstellen:<br />
Kunst unterliegt Moden und ist häufig<br />
zu Zeiten eine faszinierende Ausschweifung<br />
des aktuellen Zeitgeistes. Ob dieser<br />
25 Jahre nach seiner Entstehung noch ästhetische<br />
und/oder inhaltliche Relevanz<br />
hat, kann niemand vorhersagen. HAP<br />
Grieshaber z. B. war als Künstler auch deswegen sehr populär, weil seine<br />
Kunst für viele auch den eigenen Protest gegen die Pinochet-Diktatur<br />
in Chile oder die der Obristen in Griechenland verkörperte. Für den<br />
jüngeren Kunstinteressenten heute spielt diese Dimension von Grieshabers<br />
Arbeit keine Rolle mehr. Eine bedeutende Facette seiner Kunst<br />
hat sich in Kunstgeschichte verwandelt. Eine solche Entwicklung kann<br />
marktrelevant sein.<br />
Wie neulich schon an dieser Stelle erwähnt, schwingt im Preis für<br />
Kunst immer die heimliche Fantasie einer Wertsteigerung mit. Nur<br />
weiß niemand vorher, welche Kunstwerke der Zeit standhalten, in welche<br />
Richtung sich gesellschaftlicher Geschmack entwickelt und damit<br />
auch Kunstpreise. Kurzum: Wenn Sie Ihre Werke zum Auktionshaus<br />
bringen, kann Ihnen alles passieren – vom ordentlichen Wertzuwachs<br />
gegenüber dem Gestehungspreis bis zur Ablehnung, die Arbeiten<br />
überhaupt in den Katalog aufzunehmen. Deshalb: Gebrauchen Sie<br />
erstmal Ihre Kunst, durch bewussten Genuss des Besitzes, durch Umhängen<br />
in der Wohnung, um sie buchstäblich in neuem Licht zu sehen,<br />
durch aktives Beobachten der weiteren Vita der Künstlerin oder des<br />
Künstlers usw.<br />
Wollen Sie – oder die traurigen Erben – sich dann irgendwann von der<br />
Kunst trennen, ist das Auktionshaus die richtige Adresse. Galerien kaufen<br />
in der Regel Kunst nicht an, sie haben die Werke meist von Künstlern<br />
oder deren Erben direkt in Kommission.<br />
<strong>Das</strong> Auktionshaus wird Ihnen einen Schätzpreis für Ihr Kunstwerk nennen,<br />
zu dem es bereit ist, dieses, evtl. auch mit einem Bild (manche<br />
lassen sich das extra bezahlen), in ihren gedruckten Katalog und ihre<br />
Internetpräsenz zu stellen. <strong>Das</strong> Auktionshaus versendet diesen Katalog<br />
an seinen Kundenstamm und wirbt mit Zeitungsanzeigen usw. für<br />
den Auktionstermin. Der Aufwand ist enorm! Sie als Einlieferer aber<br />
kostet das Ganze meist gar nichts, wenn Ihr Werk nicht verkauft wird.<br />
Wird es verkauft, erhält das Auktionshaus von Ihnen vom erzielten<br />
Nettopreis 17–25 Prozent inkl. der Folgerechtsabgabe (Beteiligung<br />
von Künstlern und deren Erben am Weiterverkaufsgewinn). Da die<br />
Werke nicht zum Schätzpreis ausgerufen werden, sondern die Auktion<br />
ein Drittel niedriger beginnt, kann es bei mangelnder Nachfrage –<br />
sprich nur einem Bieter – sein, dass Sie nur zwei Drittel des Schätzpreises<br />
abzüglich des Auktionshaus-Anteils erhalten.<br />
Wollen Sie selbst ein Bild oder ein Buch auf einer Auktion erwerben,<br />
gehen Sie möglichst zu der einige Tage vor der Auktion stattfindenden<br />
Vorbesichtigung, um sich völlig unverbindlich ein eigenes Bild<br />
vom Zustand der gebrauchten Kunst zu verschaffen. Beim Auktionstermin<br />
„im Saal“ erhalten Sie eine Bieternummer und hoffen, dass es<br />
möglichst wenig andere Interessenten für das begehrte Objekt gibt,<br />
dann wird’s für Sie billiger. Gibt es Mitbieter, fragt der Auktionator in<br />
Preissprüngen von etwa 10 Prozent das Bieterinteresse ab, bis alle bis<br />
auf einen aufgegeben haben. Auktionatoren sind charmante und kommunikationsbegabte<br />
Menschen, es ist ratsam, sich vor der Auktion ein<br />
persönliches Limit zu setzen, sonst kann es passieren, dass die Dynamik<br />
des „Saals“ einen in ungewollte Biethöhen mitreißt. Man kann übrigens<br />
auch ein schriftliches Höchstgebot abgeben – bekommt aber<br />
den Zuschlag auch bei persönlicher Abwesenheit immer zu dem ggfs.<br />
niedrigeren Preis, bei dem alle Mitbewerber ausgestiegen sind.<br />
Der Zuschlagspreis ist immer ein Nettopreis, d.h. dazu kommt der Auktionshaus-Anteil<br />
von ca. 17 Prozent, das differiert von Haus zu Haus,<br />
und dann kommt auf das Ganze die böse Mehrwertsteuer, bei Büchern<br />
7 Prozent, bei Grafik und anderen Kunstgegenständen 19 Prozent.<br />
Wenn Sie Auktionsergebnisse lesen, müssen Sie also zwischen 25 und<br />
36 Prozent Nebenkosten auf den Zuschlagspreis addieren.<br />
Es sind eben leider hohe Kosten, die entstehen, um für das höchst einzigartige<br />
Kunstwerk den oder die ebenso einzigartige/n Liebhaber/in<br />
zu finden. Aber schließlich geht es vielleicht auch um eine Beziehung<br />
für das ganze Leben. Diese Erfahrung jedenfalls kennt Ihr Sie herzlich<br />
grüßender<br />
Wolfgang Grätz<br />
Im nächsten <strong>Magazin</strong> lesen Sie an dieser Stelle:<br />
Was macht der Tätowierer in der Künstlersozialkasse?<br />
134
ARTCLUB 81<br />
Was nun, liebes Paar – König oder Narr? Klaus Süß<br />
Der 1951 in Crottendorf geborene Künstler, einer der bedeutendsten zeitgenössischen<br />
Holzschneider, geht schon ein Künstlerleben lang der Frage<br />
nach, wie so unterschiedliche Wesen wie Frauen und Männer mit einander<br />
leben können – im steten Wechsel voneinander angezogen und im<br />
Konflikt. Wenn man das Leben als Boot sieht und nur Mann und Frau die<br />
Besatzung sind, sticht es ins Auge: Nur zusammen kann es gut gehen. Der<br />
Künstler arbeitet in der Technik der verlorenen Form, und was als letzter<br />
Zustand des Druckstockes bleibt, das verwandelt er in ein eigenes neues<br />
Kunstwerk – siehe unten links.<br />
Klaus Süß – Was nun?<br />
Bemalter Druckstock, Unikat, Bildformat 40 x 30 cm,<br />
in Schattenfugenrahmen, signiert<br />
€ 998,– (Nichtmitglieder € 1200,–) | NR 052185<br />
Klaus Süß – Was nun?<br />
Orig.-Farbholzschnitt, Bildformat 40 x 30 cm,<br />
Bütten 50 x 40 cm, Auflage 15 Exemplare<br />
signiert und nummeriert<br />
€ 298,– (Nichtmitglieder € 350,–) | NR 052207<br />
Klaus Süß – Auf hoher See<br />
Orig.-Farbholzschnitt, Bildformat 40 x 30 cm,<br />
Bütten 48 x 36 cm, Auflage 15 Exemplare<br />
signiert und nummeriert<br />
€ 298,– (Nichtmitglieder € 350,–) | NR 052096<br />
Meisterin der Druckgrafik<br />
Ute Hausfeld<br />
1951 in Friedland/Mecklenburg geboren,<br />
studierte Ute Hausfeld 1971<br />
bis 1974 Modegestaltung in Berlin<br />
und arbeitete von 1974 bis 1979<br />
als Modegestalterin in der Industrie.<br />
Von 1979 bis 1990 war sie Kostümbildnerin<br />
beim Deutschen Fernsehfunk<br />
in Berlin, in dieser Zeit ließ sie<br />
sich auch von Wulff Sailer in Malerei<br />
ausbilden. Seit 1990 arbeitet sie<br />
als freischaffende Künstlerin und gehört<br />
zur bunten Künstlerszene von<br />
Berlin-Friedrichshagen.<br />
Ute Hausfeld – Japanerin<br />
Orig.-Holzschnitt, Bildformat 29,5 x 15 cm,<br />
Bütten 39 x 26,5 cm, Auflage 20 Exemplare,<br />
igniert und nummeriert,<br />
€ 148,– (Nichtmitglieder € 180,–)<br />
NR 052215<br />
Ute Hausfeld – Portrait A. mit Baskenmütze<br />
Orig.-Holzschnitt, Bildformat 22 x 23 cm,<br />
Bütten 39,5 x 39,5 cm, Auflage 20 Exemplare,<br />
signiert und nummeriert<br />
€ 148,– (Nichtmitglieder € 180,–)<br />
NR 052118<br />
135
ARTCLUB 81<br />
Meisterin der Druckgrafik<br />
Heike Küster<br />
Heike Küster, 1967 in Hamburg<br />
geboren, studierte 1993 bis 1999<br />
Illustration an der Fachhochschule<br />
für Gestaltung in Hamburg.<br />
Seit dem Studium bildet der Holzschnitt<br />
den Schwerpunkt ihrer<br />
künstlerischen Arbeit. Sie war mit<br />
ihren Grafiken und Bildern unter<br />
anderem auf dem Salon du livre<br />
et de la presse jeunesse, Paris und<br />
bei den Ausstellungen der besten<br />
Wettbewerbsarbeiten des Kunstpreises<br />
Holzschnitt heute Ludwigsburg<br />
vertreten.<br />
Heike Küster – Stillleben mit Zitronen<br />
Orig.-Farbholzschnitt, 38 x 30 cm, Auflage<br />
30 Exemplare, signiert und nummeriert<br />
€ 228,– (Nichtmitglieder € 270,–)<br />
NR 052231<br />
Heike Küster – Ohne Titel<br />
Orig.-Farbholzschnitt, 40 x 40 cm, Auflage<br />
30 Exemplare, signiert und nummeriert<br />
€ 228,– (Nichtmitglieder € 270,–)<br />
NR 05224X<br />
Meisterin der Druckgrafik Andrea Lange<br />
Die 1970 in Dresden geborene Künstlerin ist zusammen mit ihren Kolleginnen<br />
von der Sonnenberg Presse die aktuelle V.O. Stomps-Preisträgerin<br />
der Stadt Mainz. Seit ihrem im Jahr 2000 abgeschlossenen Studium<br />
an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig lebt und arbeitet sie<br />
in Kemberg bei Wittenberg. Bekannt geworden ist sie vor allem mit ihren<br />
ausdrucksstarken Holzschnitten und den mit ebensolchen illustrierten Büchern.<br />
Immer auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, zeigt sie nun,<br />
dass sie auch in der Radierung eine Meisterin ist.<br />
Andrea Lange – Lesende<br />
Orig.-Radierung, teilkoloriert, Bildformat 35 x 49 cm, Bütten 39 x 53,5 cm,<br />
Auflage 10 Exemplare, signiert und nummeriert<br />
€ 228,– (Nichtmitglieder € 290,–) | NR 052150<br />
Meister der Courage Günther Huniat<br />
Günther Huniat (*1939) gehörte zu den couragierten Künstlern, die 1984 den bis dahin<br />
undenkbaren 1. Leipziger Herbstsalon organisierten, eine unabhängige und unzensierte<br />
Kunstausstellung in der DDR, die klammheimlich vorbereitet, aber dann in der Nacht<br />
vor der Eröffnung per Massendrucksache allen DDR-Kulturfunktionären zur Kenntnis gebracht<br />
wurde. Ein Skandal für die SED, aber zehntausend DDR-Bürger sahen diese Ausstellung<br />
und konnten sich so ein eigenes Bild auch von der „nichtoffiziellen“ Kunst machen –<br />
und dem gegenseitigen Respekt der Künstler vor dem gänzlich anders gearteten Werk des<br />
Kollegen. Für die Büchergilde hat Huniat jetzt eine teuflische Engelwerdung geschaffen –<br />
angesichts der Weltlage eine gute Aussicht …<br />
Günther Huniat – Engelwerdung, teuflisch<br />
Orig.-Farbserigrafie, Bildformat 26 x 20 cm, auf Karton 37 x 27,5 cm,<br />
Auflage 30 Exemplare, signiert und nummeriert<br />
€ 128,– (Nichtmitglieder € 158,–) | NR 052169<br />
136
Grafik des Quartals Inka Grebner<br />
1974 in Meiningen (Thüringen) geboren, studierte die<br />
Künstlerin an der Kaderschmiede für zeitgenössische<br />
Druckgrafik, der Hochschule für Grafik und Buchkunst<br />
Leipzig. 2009 war sie Mitbegründerin der dort aktiven<br />
Künstlerinnengruppe augen:falter, ist aber praktisch im<br />
gleichen Jahr schon aus Leipzig fortgeflattert in die Gutenbergstadt<br />
Mainz, wo sie eine eigene Druckpresse betreibt.<br />
Ihr „Hausmedium“ ist der Acrylstich, im Auftrag der<br />
Büchergilde hat sie nun eine Arbeit als Originalflachdruckgrafik<br />
ausgeführt.<br />
Inka Grebner – Tauchgang<br />
Orig.-Flachdruckgrafik, Druck: Jörg Hensel, Leipzig, 40 x 50 cm,<br />
Auflage 75 Exemplare, signiert und nummeriert<br />
€ 98,– (Nichtmitglieder € 128,–) | NR 052126<br />
Endlich! Werkverzeichnis Hansen-Bahia<br />
Ohne ein Werkverzeichnis hat es das Nachleben eines<br />
Künstlers schwer. <strong>Das</strong> gigantische Holzschnittwerk von<br />
Hansen-Bahia (1915–1978) hat lange unter diesem Mangel<br />
gelitten, der nun ein Ende hat: Der Hansen-Bahia-Enthusiast<br />
Rudolf Bayer hat es in Kooperation mit der Stiftung<br />
Hansen-Bahia in Cachoeira/Bahia, dem Goethe-Institut,<br />
dem Ministerium für Kultur des Staates Bahia und der<br />
Deutschen Botschaft in Brasilia erarbeitet – ein wuchtiges<br />
Kompendium!<br />
Karl-Heinz Hansen-Bahia – <strong>Das</strong> Werkverzeichnis<br />
der Holzschnitte<br />
536 S. mit 1600 farbigen Kleinabbildungen,<br />
Deutsch/Portugiesisch, 29 x 21 cm, Halbleinen,<br />
Biografie, Bibliografie, Stichwortverzeichnis<br />
€ 98,– | NR 052177<br />
Signierte Original-Holzschnitte von<br />
Hansen-Bahia finden Sie auf der Webseite<br />
der Frankfurter Vertragsbuchhandlung der<br />
Büchergilde, www.grafikbrief.de.<br />
<strong>Das</strong> kunstseidene Mädchen Gerda Raidt<br />
Die Bücher von Irmgard Keun, in den 20er-Jahren geschrieben, erleben<br />
gerade eine große Renaissance. Die Büchergilde hatte vor einigen Jahren<br />
die Künstlerin Gerda Raidt gebeten, <strong>Das</strong> kunstseidene Mädchen zu illustrieren.<br />
Zu dem lange vergriffenen Buch gab es eine Vorzugsausgabe,<br />
deren Grafik sehr viel größer war als das Buch. Nun haben wir bei der Inventur<br />
noch einige Belegexemplare dieser wunderbaren Grafik gefunden;<br />
Gelegenheit, die außergewöhnliche Arbeit von Gerda Raidt noch einmal in<br />
den Fokus zu stellen. Die Künstlerin, 1975 in Berlin geboren und Meisterschülerin<br />
von Volker Pfüller, lebt freischaffend in Leipzig.<br />
Gerda Raidt – <strong>Das</strong> kunstseidene Mädchen<br />
Orig.-Flachdruckgrafik, Auflage 100 Exemplare zum Buch und 10 Belegexemplare Um<br />
letztere, mit e.a. (épreuve d‘artiste) bezeichnete, geht es hier, signiert<br />
€ 128,– (Nichtmitglieder € 160,–) | NR 045464<br />
137
ARTCLUB 81<br />
Wandplastik Julia Weck<br />
1975 in Halle/Saale geboren, studierte Weck 1994–2000 an<br />
der Bauhaus-Universität Weimar, mit einem Auslandssemester<br />
1996 am Institute of Art and Design, Milwaukee, USA. Von 2004<br />
bis 2009 studierte sie an die Hochschule für Grafik und Buchkunst<br />
Leipzig. Seit ihrem Diplom bei Neo Rauch 2009 arbeitet sie als freischaffende<br />
Künstlerin in Leipzig. Nach etlichen Grafikeditionen, vor<br />
allem dem Großprojekt 100 Filmenden und den hölzernen Wandbildern,<br />
arbeitet sie nun in Metall, und wie immer erzielt sie verblüffende<br />
Wirkung. Die Serie dieser Bilder wird fortgesetzt, sodass<br />
künftig „angebaut“ werden kann, aber das weibliche jaune passt<br />
auch gut allein über eine Türrahmenecke …<br />
Julia Weck – Silhouette jaune No. 1<br />
(homme)<br />
Metall auf Holz, lackiert, 25 x 29 cm,<br />
Auflage 8 Exemplare, signiert, rückseitig<br />
datiert und nummeriert<br />
€ 280,– (Nichtmitglieder € 325,–)<br />
NR 052134<br />
Julia Weck – Silhouette jaune No. 2<br />
(femme)<br />
Metall auf Holz, lackiert, 39 x 44 cm,<br />
Auflage 8 Exemplare, signiert, rückseitig<br />
datiert und nummeriert<br />
€ 320,– (Nichtmitglieder € 360,–)<br />
NR 052142<br />
Julia Weck – Silhouettes jaunes No. 1 & 2<br />
Beide Teile in gleicher Nummerierung<br />
€ 550,– (Nichtmitglieder € 620,–) | NR 052312<br />
Edition Graphischer Zirkel noch einmal<br />
zu Gast im Büchergilde artclub<br />
Erich Fitzbauer<br />
Erich Fitzbauer, der dieses Jahr seinen 91. Geburtstag<br />
feiern kann und nach wie vor schreibt<br />
und verlegt, gründete 1957 die Internationale<br />
Stefan-Zweig-Gesellschaft, deren Präsident<br />
er lange Jahre war. Als solcher verlegte er zahlreiche<br />
Werke Zweigs mit originalgrafischen Illustrationen.<br />
1973 überführte er diese Tätigkeit<br />
in die Edition Graphischer Zirkel, wo nun vor allem<br />
Fitzbauers eigene Bücher, illustriert von der<br />
Crème deutscher und österreichischer Künstler,<br />
erschienen. Der Büchergilde hat Fitzbauer<br />
sein Lager geöffnet, und es gibt Mitgliedervorzugspreise<br />
für seine Preziosen!<br />
Es handelt sich teilweise um nicht nummerierte<br />
Autorenexemplare. Alle Bücher und<br />
Broschuren sind auf handgerissenes Bütten<br />
gedruckt.<br />
Erich Fitzbauer/Archibald Bajorat<br />
Sizilianisches Allegro<br />
1989. Gedichte. 40 S. mit 9 beigebundenen einzeln<br />
signierten Orig.-Holzschnitten von Archibald Bajorat<br />
(1923–2009) sowie einem Orig.-Holzschnitt auf dem<br />
Titel. 27 x 19 cm, Broschur, im Impressum nummeriert<br />
und vom Autor signiert, Auflage 200 Exemplare<br />
€ 90,– (Nichtmitglieder € 120,–) | NR 050654<br />
Erich Fitzbauer/Gerhard Grimm<br />
Hieronymus Zyx. Die Zaubertrommel<br />
1989. Gedichte. 40 S. mit 8 beigebundenen einzeln<br />
signierten Orig.-Holzschnitten von Gerhard Grimm<br />
(1927 – 1998) sowie einem Orig.-Holzschnitt auf dem<br />
Titel. 27 x 19 cm, Broschur, im Impressum nummeriert<br />
und vom Autor signiert, Auflage 200 Exemplare<br />
€ 90,– (Nichtmitglieder € 120,–) | NR 050638<br />
138
ARTCLUB 81<br />
Edition Fotografie Hermann Försterling<br />
1955 geboren, studierte der Künstler an der Staatlichen Akademie<br />
der Bildenden Künste in Stuttgart und lebt als freischaffender<br />
Künstler in Eppingen. Mit seinen oft drastischen Bildmotiven,<br />
die aufwendig im Atelier komponiert und inszeniert<br />
werden, verstört er den im Feuilleton abbildbaren Konsens<br />
des „Schönen“, aber irgendeiner im großen Fotomainstream<br />
zu sein interessiert ihn nicht. Mutige Museen zeigen ihn trotzdem,<br />
unter anderem das Museum of Modern Art/New York,<br />
das Busch Reisinger Museum/Boston, die Staatsgalerie Stuttgart,<br />
das Museet for Fotokunst/Odense und das Kamera- und<br />
Fotomuseum Leipzig.<br />
Hermann Försterling – Es ist angerichtet<br />
Inkjetprint auf 300 gr. Hahnmühlen-Fotobütten, Bildformat 31 x 24 cm,<br />
Bütten 42 x 29,5 cm, Auflage 12 Exemplare, signiert und nummeriert<br />
€ 248,– (Nichtmitglieder € 350,–) | NR 052193<br />
Die Abbildung des Bildes von Hermann Försterling in<br />
der Nähe der Kinderbuchseiten dieses <strong>Magazin</strong>s war in<br />
der Redaktion umstritten – deshalb bitten wir Interessenten,<br />
im Internet unter www.buechergilde-artclub.de<br />
oder www.grafikbrief.de danach zu schauen. <strong>Das</strong> Bild<br />
gehört zu den Inkunabeln zeitgenössischer erotischer<br />
Fotografie und war u.a. in einer Ausstellung des Museums<br />
Heilbronn zu sehen.<br />
Malerei im artclub Helga H. Wirth<br />
Die Künstlerin wurde 1937 in Berlin geboren und studierte<br />
dort an der Hochschule der Künste. Ab 1972 betrieb sie zusammen<br />
mit dem Künstler und Gatten Willibrord Haas eine Kupferdruckwerkstatt,<br />
für die Büchergilde schuf sie eine ganze Reihe<br />
herausragender Farbradierungen. Bekannter noch als Radiererin<br />
ist sie als außergewöhnliche Malerin. Ihr Thema ist die minutiöse<br />
Naturbeobachtung, wobei sie durch Beschränkung auf<br />
einen scharf umrissenen Bildausschnitt die Grenze zur Abstraktion<br />
austestet. Helga Wirth ist 2015 in Berlin gestorben, schon<br />
damals hatten wir angekündigt, dass die Büchergilde weiter<br />
das Werk dieser großartigen Künstlerin pflegen wird.<br />
Helga H. Wirth – Feldblumen<br />
Öl/Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm, rahmenlos, signiert<br />
€ 2250,– (Nichtmitglieder € 2600,–) | NR 052258<br />
Helga H. Wirth – Floxblüte<br />
Öl/Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm, rahmenlos, signiert<br />
€ 2100,– (Nichtmitglieder € 2450,–) | NR 052266<br />
139
ARTCLUB 81<br />
Meisterin der Druckgrafik Margit Grüger<br />
1946 in Cainsdorf geboren, studierte Grüger 1976 bis 1981 an der Kunsthochschule<br />
Berlin-Weißensee. Seit 1981 ist Margit Grüger als freischaffende<br />
Künstlerin in Berlin tätig. Von 1983 bis 1986 war sie Meisterschülerin<br />
des Bildhauers Werner Stötzer. Im Undine-Mythos-Zyklus bearbeitet sie das<br />
Thema der archaischen Beziehung zwischen Mensch und Tier. Durch ihre<br />
druckgrafische Experimentierfreude ist es möglich, zu sehen, wie stark unterschiedliche<br />
Farbgebung bei gleichem Motiv die Bildwirkung einer Druckgrafik<br />
verändert – und dass solche Experimente keineswegs Andy Warhols<br />
Siebdrucktechnik vorbehalten sind. Da sie in dünne Sperrholzplatten<br />
schneidet, sind höhere Auflagen als insgesamt 20 Exemplare nicht möglich.<br />
Margit Grüger – Undine 1 blau<br />
Orig.-Farbholzschnitt, Bildformat 31 x 24 cm, Bütten 42 x 29,5 cm,<br />
Auflage 10 Exemplare, signiert und nummeriert<br />
€ 228,– (Nichtmitglieder € 278,–) | NR 052282<br />
Margit Grüger – Undine 1 schwarz<br />
Orig.-Farbholzschnitt, Bildformat 31 x 24 cm, Bütten 42 x 29,5 cm,<br />
Auflage 10 Exemplare, signiert und nummeriert<br />
€ 228,– (Nichtmitglieder € 278,–) | NR 052290<br />
Siehe auch „Kunstausstellungen“ Frankfurt<br />
Ausstellungskatalog der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig<br />
Hans Ticha<br />
Der 1940 in Tetschen-Bodenbach geborene Künstler ist einer der wichtigsten<br />
Illustratoren nicht nur der Büchergilde, sondern in den Nachkriegsdeutschländern<br />
überhaupt. Die Deutsche Nationalbibliothek erwies dem Künstler im Jahr<br />
2007 die Reverenz einer großen Überblicksausstellung, vorwiegend über dessen<br />
buchkünstlerisches Werk. Dazu erschien ein Katalog mit Texten namhafter<br />
Museums- und Buchkunstleute. Ticha schuf auf eigene Faust eine Vorzugsausgabe<br />
dieses Katalogs, und die geriet in Vergessenheit. Bis der Büchergilde artclub<br />
sie dieser jetzt entriss.<br />
Hans Ticha – Erfolge<br />
Orig.-Farbholzschnitt, 33 x 23,5 cm,<br />
Auflage ca. 100 Exemplare, mit e.a.<br />
(épreuve d’artiste) bezeichnet, signiert<br />
€ 98,– (Nichtmitglieder € 128,–)<br />
NR 052088<br />
Hans Ticha – Buch & Grafik 1970–2006.<br />
Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig. 2007, 102 S., 21 x 21 cm, durchgehend<br />
farbige Abbildungen, Fadenheftung, im Gegensatz zur broschierten Normalausgabe fest gebunden,<br />
mit einem Schutzumschlag, darauf ein signierter Orig.-Holzschnitt, sowie mit einem<br />
lose beiliegenden signierten Farbholzschnitt, dessen Auflage 100 Exemplare, Auflage dieser<br />
Vorzugsausgabe 35 Exemplare, im Impressum signiert und nummeriert<br />
€ 98,– (Nichtmitglieder € 128,–) | NR 052304<br />
140
ARTCLUB 81<br />
2<br />
Aus der Schatzkiste Dieter Kliesch<br />
Er hat im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts das Bild der<br />
Büchergilde mitgeprägt, durch Buchillustrationen wie<br />
Heinrich Heines Deutschland. Ein Wintermärchen, Jean<br />
Pauls Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch und Christian<br />
Morgensterns Galgenlieder, aber auch durch zahlreiche<br />
Einzelgrafiken, in denen sein hintersinniger Witz sich<br />
ebenso austoben konnte wie seine überbordende zeichnerische<br />
Fabulierlust. Von der Familie des 2013 im Alter<br />
von 87 Jahren gestorbenen Künstlers haben wir vier<br />
Kleinstauflagen bekommen.<br />
Dieter Kliesch – Der Triumph der Mittelmäßigkeit (1)<br />
Orig.-Radierung, von Dieter Kliesch handaquarelliert, 1993,<br />
Bildformat 26 x 20,5 cm, Bütten 40 x 33,5 cm, Auflage 60 Exemplare,<br />
3 Exemplare verfügbar, signiert und nummeriert<br />
€ 228,– (Nichtmitglieder € 298,–) | NR 052339<br />
1<br />
Dieter Kliesch – <strong>Das</strong> Mysterium der Anhänglichkeit (2)<br />
Orig.-Radierung, von Dieter Kliesch handaquarelliert, 1994,<br />
Bildformat 29 x 11 cm, Bütten 40 x 25 cm, Auflage 100 Exemplare,<br />
4 Exemplare verfügbar, signiert und nummeriert<br />
€ 198,– (Nichtmitglieder € 278,–) | NR 052347<br />
Dieter Kliesch – Merke: Allein ist man am stärksten (3)<br />
Orig.-Radierung, von Dieter Kliesch handaquarelliert, 1994,<br />
Bildformat 30 x 14 cm, Bütten 40 x 30 cm, Auflage 100 Exemplare<br />
4 Exemplare verfügbar, signiert und nummeriert<br />
€ 228,– (Nichtmitglieder € 298,–) | NR 052274<br />
4<br />
3<br />
Dieter Kliesch – Leicht erlernbare Methode, wie man aus<br />
nichts große Männer macht (4)<br />
Orig.-Radierung, von Dieter Kliesch handaquarelliert, 1994,<br />
Bildformat 18 x 28 cm, Bütten 30 x 40 cm, Auflage 60 Exemplare,<br />
5 Exemplare verfügbar, signiert und nummeriert<br />
€ 228,– (Nichtmitglieder € 298,–) | NR 052320<br />
KUNSTAUSSTELLUNGEN<br />
in der Büchergilde im 2. Quartal 2017<br />
BERLIN<br />
08.05.– 02.07.17 | Hannes Hübner<br />
Druckgrafik<br />
Vernissage am 8. Mai 2017, 19.30 Uhr,<br />
der Künstler ist anwesend<br />
BONN<br />
15.04.–30.9.17 | Dieter Kliesch<br />
– Der ’s durch die Radierung sagt<br />
FRANKFURT<br />
bis 15.04.17 | Aktuelle Fotokunst<br />
sammeln! Eine Einführung<br />
28.04.–10.06.17 | Margit Grüger<br />
<strong>Das</strong> Undinen-Projekt. Farbholzschnitte<br />
Im Kabinett: Ludwig Gebhard (1933 –<br />
2007) – Farblinolschnitt<br />
20.06.–22.07.17 | Svato Zapletal<br />
– Lebende Legende der Buchkunst<br />
Im Kabinett: Alfred Pohl – In Kupfer<br />
HAMBURG<br />
08.04.–01.07.17 | Hans-Jürgen Reichelt<br />
Die Welt durch die Brille des Antiquars.<br />
Radierungen<br />
HEIDELBERG<br />
bis 06.05.17 | Karl Holtz (1899–1978)<br />
Maler der Neuen Sachlichkeit, Zeichner,<br />
Buchillustrator und politischer Karikaturist<br />
08.05.– 07.10.17 | Berthold Dilger<br />
– Orchideen und andere Schätze der heimischen<br />
Natur<br />
MAINZ<br />
02.05.–30.06.17 | Thomas M. Müller<br />
– Leute & Sachen<br />
WIESBADEN<br />
07.04.– 24.06.17 | Susanne Tigges<br />
– Abstrakte Kompositionen. Collagen -<br />
Linien - Flächen<br />
141
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Büchergilde Gutenberg<br />
Verlagsgesellschaft mbH<br />
Postfach 160165<br />
60064 Frankfurt<br />
Tel + 49 (069) 27 39 08-0<br />
Redaktion<br />
Günter Neeßen<br />
Isabella Caldart<br />
Karen Kleser<br />
Martin Mascheski<br />
Textbeiträge<br />
Andrea Baron<br />
Corinna Huffman<br />
Florian Koch<br />
Frank O. Rudkoffsky<br />
Heinz Kischkel<br />
Horst Peter Koll<br />
Isabella Caldart<br />
Jochen Kienbaum<br />
Julia Matthias<br />
Karen Kleser<br />
Linda Rockel<br />
Lisa Ernestine Wagner<br />
Lisa-Marie Schöttler<br />
Oliver Fründt<br />
Patricia Spies<br />
Ruben Pfizenmaier<br />
Tobias Nazemi<br />
Ulrich Schmidt<br />
Uwe Kalkowski<br />
Wolfgang Grätz<br />
Art Direction und Fotografie<br />
Martin Mascheski<br />
Gestaltung<br />
Büro Farbe<br />
Konzeption und Grafik<br />
Beilagen<br />
Membran<br />
Treuepreise<br />
Druck<br />
alpha print medien AG,<br />
Darmstadt<br />
Alle lieferbaren Titel finden Sie<br />
unter www.buechergilde.de<br />
© Martin Mascheski<br />
142 <strong>Magazin</strong>
VORSCHAU<br />
AUSGABE 3. QUARTAL 2017 ERSCHEINT ENDE JUNI<br />
AB JUNI NEU IN UNSEREM PROGRAMM:<br />
ISABELLE AUTISSIER<br />
Herz auf Eis<br />
MATTHIAS BRANDT<br />
Raumpatrouille. Geschichten<br />
MORTEN BRASK<br />
<strong>Das</strong> perfekte Leben des William Sidis<br />
ANNA GAVALDA<br />
Ab morgen wird alles anders<br />
ELENA FERRANTE<br />
Die Geschichte eines neuen Namens<br />
ELIF SHAFAK<br />
Der Geruch des Paradieses<br />
SARAH BAKEWELL<br />
<strong>Das</strong> Café der Existenzialisten<br />
HANYA YANGIHARA<br />
Ein wenig Leben<br />
EDMUND DE WAAL<br />
Die weiße Straße<br />
ANDREA WULF<br />
Alexander von Humboldt<br />
WOLFGANG HILDESHEIMER / MONIKA AICHELE (Ill.)<br />
Paradies der falschen Vögel<br />
MEHRDAD ZAERI U.A.<br />
Two of us. Der Beginn einer jeden Geschichte<br />
<strong>Magazin</strong> 143
EXKLUSIVE BÜCHERGILDE-PARTNERBUCHHANDLUNGEN IN ÜBER 80 STÄDTEN<br />
DEUTSCHLAND<br />
52064 Aachen<br />
Buchhandlung Backhaus<br />
Jakobstraße 13<br />
Tel. (0241) 212 14<br />
Mo-Fr. 9.30–19 Uhr, Sa 9.30–15 Uhr<br />
www.backhausbuch.de<br />
52066 Aachen<br />
Backhaus am Abteitor<br />
Burtscheider Markt 23<br />
Tel. (0241) 605 20 06<br />
Mo–Do 9.30–19, Fr 8.30–19,<br />
Sa 8.30–18 Uhr<br />
www.backhausbuch.de<br />
86152 Augsburg<br />
BÜCHERGILDE<br />
Buchhandlung am Obstmarkt<br />
Obstmarkt 11<br />
Tel. (0821) 51 88 04<br />
Mo–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr<br />
buchhandlung-am-obstmarkt.de<br />
61348 Bad Homburg<br />
Homburger Bücherstube<br />
Haingasse 16<br />
Tel. (06172) 236 64<br />
Mo–Fr 9.30–13, 15–18.30,<br />
Sa 9.30–14 Uhr<br />
kuhlmann.sabine@t-online.de<br />
96047 Bamberg<br />
Neue Collibri Buchhandels GmbH<br />
Austr. 12<br />
Tel. (0951) 30 18 27-10<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 10–17 Uhr<br />
www.neuecollibri.de<br />
10787 Berlin<br />
BÜCHERGILDE<br />
Buchhandlung am<br />
Wittenbergplatz<br />
Kleiststraße 19–21<br />
Tel. (030) 218 17 50<br />
Mo–Fr 10–20, Sa 10–18 Uhr<br />
www.buchhandlung-binger.de<br />
10179 Berlin<br />
der buchladen im ver.di-Haus<br />
Paula-Thiede-Ufer 10<br />
Tel. (030) 6956 1263<br />
Mo-Do 10-16, Fr 10-14 Uhr<br />
www.buchladen-ratgeber.de<br />
33602 Bielefeld<br />
mondo medien + Galerie<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Elsa-Brändström-Straße 23<br />
Tel. (0521) 641 63<br />
Mo 14–18.30 Uhr,<br />
Di–Fr 11–18.30 Uhr, Sa 11–14 Uhr<br />
www.mondo-bielefeld.de<br />
44787 Bochum<br />
Janssen Universitätsbuchhandlung<br />
Brüderstraße 3<br />
Tel. (0234) 130 01<br />
Mo–Fr 10–19, Sa 10–18 Uhr<br />
www.janssen-buecher.de<br />
53111 Bonn<br />
Altstadtbuchhandlung<br />
und Büchergilde<br />
Breite Straße 47<br />
Tel. (0228) 63 67 50<br />
Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–14 Uhr<br />
altstadtbuchhandlung-bonn.de<br />
38106 Braunschweig<br />
Guten Morgen Buchladen<br />
Bültenweg 87<br />
Tel. (0531) 34 00 76<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 10–14 Uhr<br />
gutenmorgenbuchladen.de<br />
28195 Bremen<br />
Buchhandlung Geist<br />
Balgebrückstr. 16<br />
Tel. (0421) 32 71 73<br />
Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />
www.schweitzer-online.de<br />
27570 Bremerhaven<br />
Buchhandlung<br />
Karl Memminger<br />
Grashoffstraße 11<br />
Tel. (0471) 360 52<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–13 Uhr<br />
buchhandlung-memminger.de<br />
64283 Darmstadt<br />
BÜCHERGILDE<br />
Buchhandlung am Markt<br />
Marktplatz 10<br />
Tel. (06151) 29 52 96<br />
Mo 12–18.30, Di–Fr 10–18.30,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
www.buch-am-markt.com<br />
54550 Daun / Eifel<br />
AUREL Buchladen<br />
Burgfriedstraße 4<br />
Tel. (06592) 95 76 09<br />
Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–16 Uhr<br />
mg@aurel-verlag.de<br />
35883 Dillenburg<br />
Buchhandlung Rübezahl<br />
Hüttenplatz 14<br />
Tel. (02771) 72 38<br />
Mo–Fr 8.30–12.30, 14–18,<br />
Sa 9–13 Uhr<br />
www.ruebezahl.org<br />
44145 Dortmund<br />
Litfass Bücher und Medien<br />
Münsterstraße 107<br />
Tel. (0231) 496 66 60<br />
Mo–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr<br />
www.litfass-buecher.de<br />
01067 Dresden<br />
Buchhandlung C. L.<br />
Ungelenk Nachf.<br />
Kreuzstraße 7<br />
Tel. (0351) 496 98 04<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 10–18 Uhr<br />
ungelenk-dd@emh-sachsen.de<br />
01326 Dresden<br />
BuchHaus Loschwitz<br />
Friedrich-Wieck-Straße 6<br />
Tel. (0351) 268 52 75<br />
Di–Fr 10–18, Sa 10–14, So 11–16 Uhr<br />
buchhaus_loschwitz@ t-online.de<br />
40210 Düsseldorf<br />
Bücher-Ober<br />
Steinstraße 34<br />
Tel. (0211) 137 35 35<br />
Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />
www.buecher-ober.de<br />
47051 Duisburg<br />
Buchhandlung Scheuermann<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Sonnenwall 45<br />
Tel. (0203) 203 59<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–16 Uhr<br />
www.scheuermann.de<br />
99084 Erfurt<br />
Buchhandlung und Antiquariat<br />
am Waidspeicher<br />
Domplatz 24<br />
Tel. (0361) 566 06 65<br />
Mo-Fr 10-19, Sa 10-16 Uhr<br />
www.buchhandlung-am-waidspeicher.de<br />
91054 Erlangen<br />
Literarische Buchhandlung<br />
Ilse Wierny<br />
Südliche Stadtmauerstr. 40<br />
Tel. (09131) 224 80<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–14 Uhr<br />
www.buchhandlung-wierny.de<br />
45127 Essen<br />
BÜCHERGILDE<br />
bei Heinrich Heine<br />
Viehofer Platz 8<br />
Tel. (0201) 82 07 00<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 10–15 Uhr<br />
www.heine-buch.de<br />
73728 Esslingen<br />
Buchkaffee Vividus<br />
Küferstr. 8<br />
Tel. (0711) 305 129 98<br />
Mo–Fr 10–18, Sa 10–16 Uhr<br />
www.buchkaffee.de<br />
24937 Flensburg<br />
Westphalen GbR<br />
Nikolaistr. 5<br />
Tel. (0461) 140 449-0<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–18 Uhr<br />
www.westphalen.de<br />
35066 Frankenberg / Eder<br />
Buchhandlung Jakobi<br />
Neustädter Straße 35<br />
Tel. (06451) 23 05 14<br />
Mo–Fr 8.30–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />
www.buchhandlung-jakobi.de<br />
60311 Frankfurt<br />
BÜCHERGILDE<br />
Buchhandlung und Galerie<br />
An der Staufenmauer 9<br />
Tel. (069) 204 58<br />
Mo–Sa 10–19 Uhr<br />
www.buechergilde-frankfurt.de<br />
79098 Freiburg<br />
Buchhandlung Schwanhäuser<br />
Bertoldstraße 23<br />
Tel. (0761) 211 18 30<br />
Mo–Fr 9–19, Sa 9–18 Uhr<br />
www.schwanhaeuser.de<br />
36037 Fulda<br />
Ulenspiegel Buchhandlung<br />
Löherstraße 13<br />
Tel. (0661) 216 86<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />
www.ulenspiegel.de<br />
35390 Gießen<br />
BÜCHERGILDE am Wochenmarkt<br />
Wetzsteinstraße 4<br />
Tel. (0641) 359 02<br />
Di, Mi, Fr 10–12 u. 15–18 Uhr<br />
Sa 10–13 Uhr<br />
buechergilde-giessen@gmx.de<br />
73033 Göppingen<br />
Barbarossa-Buchhandlung<br />
Marstallstraße 3<br />
Tel. (07161) 65 90 12<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–16 Uhr<br />
www.barbarossa-buch.de<br />
37073 Göttingen<br />
Buchladen Rote Straße<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Nikolaikirchhof 7<br />
Tel. (0551) 421 28<br />
Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–15 Uhr<br />
www.roter-buchladen.de<br />
58095 Hagen<br />
Buchhandlung am Rathaus<br />
Marienstraße 5–7<br />
Tel. (02331) 326 89<br />
Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />
www.rathaus-buchhandlung.com<br />
20097 Hamburg<br />
BÜCHERGILDE<br />
Buchhandlung und Galerie<br />
Besenbinderhof 61<br />
Tel. (040) 24 60 80<br />
Mo–Fr 10–18, Do 10–19,<br />
Sa 10–14 Uhr, im Dez.10–18 Uhr<br />
www.buechergilde-hamburg.de<br />
59065 Hamm<br />
Buchhandlung Akzente<br />
Oststraße 13<br />
Tel. (02381) 136 45<br />
Mo–Fr 9.30–19, Sa 9–15 Uhr<br />
www.akzente-hamm.de<br />
63450 Hanau<br />
Buchladen am Freiheitsplatz<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Am Freiheitsplatz 10<br />
Tel. (06181) 281 80<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />
www.freiheitsplatz.de<br />
30159 Hannover<br />
BÜCHERGILDE<br />
Buchhandlung am Klagesmarkt<br />
Otto-Brenner-Straße 1<br />
Tel. (0511) 130 15<br />
Mo–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr<br />
buchhandlung-am-klagesmarkt.de<br />
69115 Heidelberg<br />
BÜCHERGILDE Buch und<br />
Kultur in der Weststadt<br />
Kleinschmidtstraße 2<br />
Tel. (06221) 282 88<br />
Mo–Fr 10–18, Sa 10–14 Uhr<br />
heidelberg-buechergilde<br />
@t-online.de<br />
74072 Heilbronn<br />
Buchhandlung<br />
Stritter & Tabler<br />
Gymnasiumstraße 37<br />
Tel. (07131) 78 19 13<br />
Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–14 Uhr<br />
www.stritter.de<br />
31134 Hildesheim<br />
Ameis Buchecke<br />
Goschenstr. 29<br />
Tel. (05121) 334 88<br />
Mo–Fr 9–18<br />
Sa 9–13.30 Uhr<br />
www.ameisbuchecke.de<br />
85049 Ingolstadt<br />
Buchhandlung Gerd Stiebert<br />
Schrannenstraße 10<br />
Tel. (0841) 337 27<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–13 Uhr<br />
www.stiebert.de<br />
07743 Jena<br />
Jenaer Bücherstube<br />
Johannisplatz 28<br />
Tel. (03641) 44 42 94<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–12.30 Uhr<br />
buecherstube@gmx.net<br />
67655 Kaiserslautern<br />
Buchhandlung blaue blume<br />
Richard-Wagner-Straße 46<br />
Tel. (0631) 171 08<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 10–15 Uhr<br />
buchhandlung-blaue-blume.de<br />
76133 Karlsruhe<br />
Metzlersche Buchhandlung<br />
Karlstraße 13<br />
Tel. (0721) 91 95 10<br />
Mo–Fr 9.30–18, Sa 9.30–16 Uhr<br />
www.metzlerbuch.de<br />
34119 Kassel<br />
Buchhandlung am Bebelplatz<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Friedrich-Ebert-Straße 130<br />
Tel. (0561) 144 33<br />
Mo–Fr 9–19, Sa 9–14.30 Uhr<br />
www.bebelplatz.de<br />
24103 Kiel<br />
E & N Buchhandlung<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Dänische Straße 8–10<br />
Tel. (0431) 98 30 50<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 10–16 Uhr<br />
www.bookservice.de<br />
56068 Koblenz<br />
BÜCHERGILDE Buchhandlung<br />
Heimes Entenpfuhl 33–35<br />
Tel. (0261) 334 93<br />
Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–16 Uhr<br />
www.buchhandlung-heimes.de<br />
144 Buchhandlungen
50823 Köln-Ehrenfeld<br />
Buchsalon Ehrenfeld<br />
Wahlenstr. 1<br />
Tel. (0221) 52 05 79<br />
Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />
www.buchsalon-ehrenfeld.de<br />
50937 Köln-Sülz<br />
Der andere Buchladen<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Weyertal 32<br />
Tel. (0221) 41 63 25<br />
Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa 10–15 Uhr<br />
50678 Köln-Südstadt<br />
Der andere Buchladen<br />
Ubierring 42<br />
Tel. (0221) 32 95 08<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 10–14.30 Uhr<br />
der-andere-buchladen-koeln.de<br />
47798 Krefeld<br />
Der andere Buchladen<br />
Dionysiusstraße 7<br />
Tel. (02151) 668 42<br />
Mo–Fr 9.30–19, Sa 9.30–15 Uhr<br />
der-andere-buchladen-krefeld.de<br />
84028 Landshut<br />
Buch Dietl<br />
Neustadt 458 (Ecke Grasgasse)<br />
Tel. (0871) 221 86<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–14 Uhr<br />
info@buch-dietl.de<br />
04109 Leipzig<br />
Buchhandlung<br />
an der Thomaskirche<br />
Burgstraße 1–5<br />
Tel. (0341) 960 11 43<br />
Mo–Fr 9.30–19.30, Sa 10–18 Uhr<br />
info@buchhandlung-an-derthomaskirche.de<br />
04229 Leipzig<br />
Stiftung Werkstattmuseum<br />
für Druckkunst<br />
Nonnenstraße 38<br />
Tel. (0341) 231620<br />
Mo-Fr 10-17, So 11-17 Uhr<br />
www.druckkunst-museum.de<br />
39108 Magdeburg<br />
Buchhandlung Bartel und Gand<br />
Olvenstedter Straße 11<br />
Tel. (0391) 732 86 61<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–12 Uhr<br />
www.bartel-und-gand.de<br />
55116 Mainz<br />
Erlesenes & BÜCHERGILDE<br />
Neubrunnenstraße 17<br />
Tel. (06131) 22 23 40<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–14 Uhr<br />
www.buechergilde-mainz.de<br />
68161 Mannheim<br />
Bücher-Bender<br />
O 4, 2<br />
Tel. (0621) 129 71-0<br />
Mo–Fr 9.30–19, Sa 9–18 Uhr<br />
www.buecher-bender.de<br />
35037 Marburg<br />
Antiquariat Roter Stern<br />
Am Grün 30<br />
Tel. (06421) 247 87/ 86<br />
Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />
www.roter-stern.de<br />
41061 Mönchengladbach<br />
prolibri Buchladen<br />
Schillerstraße 22–24<br />
Tel. (02161) 236 40<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–16 Uhr<br />
www.prolibri-buchladen.de<br />
41199 Mönchengladbach-<br />
Odenkirchen<br />
prolibri Buchladen<br />
Zur Burgmühle 20<br />
Tel. (02166) 60 15 13<br />
Mo, Di, Do, Fr 9.30–13.30<br />
und 14.30–18 Uhr<br />
Mi, Sa 9.30–13.30 Uhr<br />
80469 München<br />
Literatur Moths<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Rumfordstraße 48<br />
Tel. (089) 29 16 13 26<br />
Mo–Fr 10–19, Sa 10–16 Uhr<br />
www.li-mo.com<br />
48143 Münster<br />
ROSTA Buchladen<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Aegidiistraße 12<br />
Tel. (0251) 449 26<br />
Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–15 Uhr<br />
www.rosta-online.de<br />
53947 Nettersheim<br />
Buchhandlung Backhaus am<br />
Literaturhaus<br />
Steinfelder Straße 12<br />
Tel. (02486) 8019 440<br />
47506 Neukirchen-Vluyn<br />
Neukirchener Buchhandlung<br />
Andreas-Bräm-Str. 18–20<br />
Tel. (02845) 39 22 33<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 10–13 Uhr<br />
gies@neukirchenerbuchhandlung.de<br />
67433 Neustadt / Weinstr.<br />
Buchhandlung Hofmann<br />
Friedrichstr. 24<br />
Tel. (06321) 26 08<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />
kontakt@hofmannbuch.de<br />
90429 Nürnberg<br />
Gostenhofer Buchhandlung<br />
Eberhardshofstr. 17<br />
Tel. (0911) 28 67 39<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–13 Uhr<br />
gostenhofer-buchhandlung.de<br />
63065 Offenbach<br />
bam – Buchladen am Markt<br />
und BÜCHERGILDE<br />
Wilhelmsplatz 12<br />
Tel. (069) 88 33 33<br />
Mo–Fr 9–19, Sa 9–15 Uhr<br />
www.buchladenammarkt.de<br />
77652 Offenburg<br />
Buchhandlung Akzente<br />
Metzgerstraße 17<br />
Tel. (0781) 970 81 55<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–15 Uhr<br />
www.buchhandlung-akzente.de<br />
26122 Oldenburg<br />
BÜCHERGILDE Buchhandlung<br />
Staulinie 16–17<br />
Tel. (0441) 253 27<br />
Mo–Fr 10–13, 14–18, Sa 10–16 Uhr<br />
www.buechergilde-oldenburg.de<br />
49074 Osnabrück<br />
Altstädter Bücherstuben<br />
Bierstraße 37<br />
Tel. (0541) 263 91<br />
Mo–Fr 9.30–18, Sa 9.30–16 Uhr<br />
altbueos@osnanet.de<br />
88212 Ravensburg<br />
Buchhandlung Anna Rahm<br />
Mit Büchern unterwegs<br />
Marktstraße 43<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–14 Uhr<br />
Tel. (0751) 16737<br />
info@mit-buechern-unterwegs.de<br />
45657 Recklinghausen<br />
Attatroll Buchladen<br />
Herner Straße 16 /<br />
Ecke Paulusstraße<br />
Tel. (02361) 170 02<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 10–15 Uhr<br />
www.attatroll.de<br />
93047 Regensburg<br />
Buchhandlung Dombrowsky<br />
und BÜCHERGILDE<br />
St.-Kassians-Platz 6<br />
Tel. (0941) 56 04 22<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–18 Uhr<br />
www.dombrolit.de<br />
72770 Reutlingen<br />
Déjà-lu? Betzinger Buchladen<br />
Steinachstraße 8<br />
07121 / 69 80 87-0<br />
Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr<br />
www.deja-lu.de<br />
18057 Rostock<br />
Andere Buchhandlung<br />
Wismarsche Straße 6 / 7<br />
Tel. (0381) 49 20 50<br />
Mo–Fr 9–19, Sa 9.30–14 Uhr<br />
www.anderebuchhandlung.de<br />
66111 Saarbrücken<br />
Buchhandlung St. Johann<br />
Kronenstraße 6<br />
Tel. (0681) 95 80 54 64<br />
Mo–Fr 9.30–19.30,<br />
Sa 9.30–15.30 Uhr<br />
97421 Schweinfurt<br />
Collibri Buchladen GmbH<br />
Markt 19<br />
Tel. (09721) 227 63<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–15 Uhr<br />
www.collibri-buchhandlung.de<br />
53721 Siegburg / Bonn<br />
Buchhandlung R2<br />
Holzgasse 45<br />
Tel. (02241) 866 71 70<br />
Mo–Fr 9.30–19, Sa 9.30–18 Uhr<br />
45@bvb-remmel.de<br />
57076 Siegen<br />
Buchhandlung Bücherkiste<br />
Bismarckstraße 3<br />
Tel. (0271) 451 35<br />
Mo–Fr 9–18, Sa 9–13 Uhr<br />
buecherkistesiegen@online.de<br />
67346 Speyer<br />
Spei’rer Buchladen<br />
Korngasse 17<br />
Tel. (06232) 720 18<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–15 Uhr<br />
www.speirerbuchladen.de<br />
70182 Stuttgart<br />
Buchtreff: BÜCHERGILDE<br />
im EINKLANG<br />
Charlottenstraße 1<br />
Tel. (0711) 2249310<br />
Mo–Fr 10–19, Sa 10–18 Uhr<br />
buechergilde-stuttgart@arcor.de<br />
54290 Trier<br />
Buchhandlung im Gegenlicht<br />
Glockenstraße 10<br />
Tel. (0651) 765 80<br />
Mo–Sa 9.30–18.30 Uhr<br />
gegenlicht-buchhandlung.de<br />
72074 Tübingen<br />
Buchhandlung Gastl<br />
Am Lustnauer Tor 7<br />
Tel. (07071) 56 77 0<br />
Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–14.30 Uhr<br />
www.gastl-buch.de<br />
89073 Ulm<br />
Aegis Buchhandlung<br />
Breite Gasse 2<br />
Tel. (0731) 640 51<br />
Mo–Fr 9.30–19, Sa 9–16 Uhr<br />
www.aegis-buecher.de<br />
83512 Wasserburg<br />
Wasserburger Bücherstube<br />
Schustergasse 5<br />
Tel. (08071) 7401<br />
wasserburger-buecherstube.de<br />
79576 Weil am Rhein<br />
Buchhandlung Kastl<br />
Hauptstraße 292<br />
Tel. (07621) 740 90<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />
www.buchkastl.de<br />
35578 Wetzlar<br />
Buchladen Alte Lahnbrücke<br />
Lahnstraße 36<br />
Tel. (06441) 481 01<br />
Mo–Fr 9.30–18.30, Sa 9.30–14 Uhr<br />
www.buchladen-wetzlar.de<br />
65183 Wiesbaden<br />
BÜCHERGILDE<br />
Buchhandlung und Galerie<br />
Bismarckring 27<br />
Tel. (0611) 40 57 67<br />
Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–14 Uhr<br />
www.buechergilde-wiesbaden.de<br />
97070 Würzburg<br />
Buchladen Neuer Weg<br />
Sanderstraße 23 / 25<br />
Tel. (0931) 355 91 0<br />
Mo–Fr 9–20, Sa 9–16 Uhr<br />
www.neuer-weg.com<br />
42103 Wuppertal<br />
Buchhandlung v. Mackensen<br />
Friedrich-Ebert-Straße,<br />
Ecke Laurentiusstraße 12<br />
Tel. (0202) 30 40 01<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–14 Uhr<br />
www.mackensen.de<br />
BELGIEN<br />
1950 Kraainem <br />
Gutenberg Buchhandlung<br />
Potaardestraat 26<br />
Rue d'Argile<br />
Tel. +32 2 731 83 29 <br />
Di–Sa 10–18.30<br />
SCHWEIZ<br />
CH-4010 Basel<br />
<strong>Das</strong> Narrenschiff<br />
Buchhandlung Schwabe AG<br />
Steinentorstrasse 11<br />
Tel. +41 61 278 98 10<br />
Di–Fr 10–18.30,<br />
Sa 10–16 Uhr<br />
www.dasnarrenschiff.ch<br />
CH-3001 Bern<br />
Buchhandlung Haupt<br />
Falkenplatz 14<br />
Tel. +41 31 309 09 09<br />
Mo–Fr 8.30–18.30,<br />
Sa 8.30–16 Uhr<br />
www.haupt.ch<br />
CH-6003 Luzern<br />
Hirschmatt Buchhandlung<br />
Hirschmattstrasse 26<br />
Tel. +41 41 210 19 19<br />
Mo–Fr 9–18.30, Sa 9–16 Uhr<br />
www.hirschmatt.ch<br />
ÖSTERREICH<br />
A-1010 Wien<br />
Leporello – die Buchhandlung<br />
am Stephansplatz<br />
Singerstraße 7, Ecke Churhausgasse<br />
Tel. +43 1 961 15 00<br />
Mo–Fr 10–18.30, Sa 10–17 Uhr<br />
www.leporello.at<br />
Buchhandlungen 145
AUTOREN VON A–Z<br />
Unter www.buechergilde.de finden Sie Titelverzeichnisse sowie Hörproben.<br />
Neuerscheinungen<br />
TITEL ART-NR S<br />
BÜCHER<br />
A Adams, Harmless (Folio) 189976 96<br />
Adams, Life, the universe and everything (Folio) 188821 97<br />
Adams, So Long and Thanks for All the Fish (Folio) 189895 96<br />
Adams, The Hitchhiker's Guide to the Galaxy (Folio) 181681 97<br />
Adams, The Restaurant at the End of the Universe (Fol) 181835 97<br />
Arjouni, Happy Birthday, Türke! (Ill.) 168871 79<br />
Arjouni, Happy Birthday, Türke! (vA) 16888X 79<br />
Atkinson, Ungleichheit 169398 54<br />
Azzeddine, Mein Vater ist Putzfrau 169436 38<br />
B Baker, Zwei Schwestern 168677 64<br />
Banville, Im Lichte der Vergangenheit 167204 64<br />
Biermann, Warte nicht auf bessre Zeiten! 169339 52<br />
Bjerg, Auerhaus 168375 69<br />
Böckmann, Wahrscheinlich war es anders (Ill.) 168847 81<br />
Bonnett, Die seltsamsten Orte der Welt 168839 88<br />
Boyle, Grün ist die Hoffnung 168642 66<br />
Brandes, Fermentieren 19824X 95<br />
Brasch, Die irrtümlichen Abenteuer des Herrn Godot 199238 70<br />
Brennan, Mr. und Mrs. Derdon 169274 72<br />
Brontë, Jane Eyre 168383 73<br />
Brontë, Sturmhöhe 168561 73<br />
Bulawayo, Wir brauchen neue Namen 168073 63<br />
Bulgakow, <strong>Das</strong> hündische Herz (Ill.) 168219 80<br />
Bulgakow, <strong>Das</strong> hündische Herz (vA) 168227 80<br />
Burdinski, <strong>Das</strong> Buch Dietmar 199254 70<br />
C Camilleri, <strong>Das</strong> Labyrinth der Spiegel 168715 76<br />
Camus, Der Künstler bei der Arbeit (Ill.) 16597X 84<br />
Čapek, Der Krieg mit den Molchen (Ill.) 168960 78<br />
Capote, Die Grasharfe (vA) 164191 151<br />
Chang, Der geheimnivolle Koffer von Herrn Benjamin 199181 100<br />
Chatwin, Der Vizekönig von Ouidah (Ill.) 167271 79<br />
Chatwin, Der Vizekönig von Ouidah (vA) 167298 79<br />
Cooper, <strong>Das</strong> zerstörte Leben des Wes Trench 168529 65<br />
Corobca, Der erste Horizont meines Lebens 168693 67<br />
D Davey, Hai Ahoi 199203 101<br />
Del Rio, Warren der 13. 199297 102<br />
Dickinson, Selected Poems (Folio) 18981X 98<br />
Die Apokalypse 199270 82<br />
Dostojewski, Der ewige Ehemann (vA) 158396 151<br />
E Emcke, Gegen den Hass 169371 58<br />
F Fallada, Kleiner Mann – was nun? 168995 72<br />
Ferrante, Meine geniale Freundin 16907X 64<br />
Flannery, Auf Gedeih und Verderb 164825 91<br />
Foltan, Der Kunstraub von Rotterdam (tH) 160447 87<br />
Foltan, Der Kunstraub von Rotterdam (vA) 161443 87<br />
Frankopan, Licht aus dem Osten 169150 90<br />
Frazzetto, Der Gefühlscode 167158 88<br />
G Gardam, Eine treue Frau 169010 66<br />
Gardam, Letzte Freunde 16938X 24<br />
Gelberg, Einmal als der Bär ans Meer kam 199300 105<br />
Gernhardt, Ach, eine Achterbahnfahrt 169037 70<br />
Glaser, Bühlerhöhe 169061 71<br />
Greene, Der dritte Mann (Ill.) 168898 42<br />
Greene, Der dritte Mann (vA) 168901 42<br />
Greenwald, Die globale Überwachung 167417 89<br />
Grossmann-Hensel, Meine Mama ist ein Superheld 19922X 101<br />
H Haldeman, Der Sonnenwächter 168138 63<br />
Hansen, Altes Land 168197 68<br />
Hayes, In Love 168170 72<br />
Heine, Neue Gedichte (vA) 156113 151<br />
Hercules, Mamuschka 198231 94<br />
Herzog, Lampe und sein Meister Immanuel Kant (Ill.) 168731 46<br />
Hesse, Kinderseele (Ill.) 168553 44<br />
Highsmith, Der talentierte Mr. Ripley (Ill.) 164582 80<br />
Highsmith, Der talentierte Mr. Ripley (vA) 164590 80<br />
Hildesheimer, Lieblose Legenden 169045 69<br />
I Irving, Straße der Wunder 16860X 62<br />
J Jeffers, Wo die Geschichten wohnen 199378 105<br />
K Kaiser-Mühlecker, Fremde Seele, dunkler Wald 169347 34<br />
Kang, Die Vegetarierin 169231 65<br />
Karlsson, <strong>Das</strong> Zimmer 169290 40<br />
Keller, Kleider machen Leute (Ill.) 167999 85<br />
Kershaw, Höllensturz 169266 56<br />
Keun, Kind aller Länder 168952 72<br />
146 Register<br />
King, Euphoria 168634 67<br />
Kipling, Kim (Folio) 190001 98<br />
Krass, Poetischer Doppelpass (tH) 160307 87<br />
Krass, Poetischer Doppelpass (vA) 161303 87<br />
Krause, <strong>Das</strong> große Orchester der Tiere 166941 90<br />
Klemperer, Man möchte immer lachen und weinen 168243 91<br />
Kuhlmann, Armstrong 199319 105<br />
L Laing, Der Sonnensucher 167697 75<br />
Lansdale, Kahlschlag 164434 77<br />
Lee, Gehe hin, stelle einen Wächter 168405 63<br />
Leiris, Meinen Hass bekommt ihr nicht 169126 93<br />
Leon, Ewige Jugend 168936 76<br />
Lewinsky, Kastelau 167611 71<br />
Liessmann, Geisterstunde 16776X 89<br />
Lörscher, A bisserl weiter geht‘s immer! (Ill.) 167875 84<br />
M Macdonald, H wie Habicht 168510 93<br />
Mallet, Bollyfood 198223 95<br />
Mankell, Die schwedischen Gummistiefel 169312 26<br />
Mansour, Generation Allah 168782 91<br />
Marias, So fängt das Schlimme an 168294 62<br />
Markert, Fluchtatlas 168979 89<br />
Maroufi, Fereydun hatte drei Söhne 168766 75<br />
Martinowitsch, Paranoia 199246 70<br />
Maupassant, Ein Leben oder Die schlichte Wahrheit 168804 74<br />
Maupassant, Stark wie der Tod (Ill.) 166402 78<br />
Maupassant, Stark wie der Tod (vA) 166410 78<br />
McEwan, Atonement (Folio) 19001X 98<br />
McEwan, Nussschale 169355 22<br />
McGinley, Bogmail 169428 36<br />
Meyer, Icarus 16843X 77<br />
Meyerhoff, Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke 168421 68<br />
N Novalis, Blüthenstaub 168944 83<br />
O Ondaatje, Jasper braucht einen Job (tH) 160471 50<br />
Ondaatje, Jasper braucht einen Job (vA) 161478 50<br />
Owuor, Der Ort, an dem die Reise endet 16857X 63<br />
P Pennypacker, Mein Freund Pax 199211 102<br />
Pfizenmaier (Hg.) et al., Auf dem Markt der Experten 168480 89<br />
Powers, Orfeo 167670 67<br />
Preisendörfer, Als unser Deutsch erfunden wurde 169169 90<br />
Price, Die Chandos-Falle 168820 77<br />
R Ransmayr, Cox oder Der Lauf der Zeit 169134 69<br />
Reich-Ranicki, Meine Geschichte der dt. Literatur 167859 93<br />
Rether, Foc/Feuer (Ill.) 168723 85<br />
Rhys, Die weite Sargassosee 168626 65<br />
Rödder, 21.0 168472 92<br />
Rolin, Der Meteorologe 168790 93<br />
Roper, Der Mensch Martin Luther 169142 91<br />
Rosa Mendes, Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus 169177 30<br />
Roth, Wer kriegt was – und warum? 169053 92<br />
Rühmkorf, Der Hüter des Misthaufens (Ill.) 16678X 83<br />
S Sagan, Ein bisschen Sonne im kalten Wasser 167506 73<br />
Schnitzler, Casanovas Heimfahrt (Ill.) 168111 81<br />
Schnitzler, Casanovas Heimfahrt (vA) 16812X 81<br />
Schutten, Der Mensch 199327 103<br />
Sedlácek, Lilith und die Dämonen des Kapitals 168367 92<br />
Shakespeare, Perikles, Fürst von Tyrus 193353 74<br />
Shakespeare Gesamtausgabe 19340X 74<br />
Shalev, Schmerz 168537 64<br />
Shansugirow, <strong>Das</strong> Lied von Kulager 167557 75<br />
Shaw, <strong>Das</strong> trügerische Gedächtnis 16941X 60<br />
Shōnagon, Kopfkissenbuch 199262 82<br />
Smith, Stiller Tod 166003 77<br />
Socha, Bienen 199335 103<br />
Stadler, Rauschzeit 169304 32<br />
Stanišić, Fallensteller 16891X 68<br />
Stark, <strong>Das</strong> Geld war schmutzig 16311X 77<br />
Stern, Der Gutachter 169282 76<br />
Stevenson, Die Schatzinsel 16664X 74<br />
Strasser, So müde und hellwach 19919X 104<br />
T Tergit, Käsebier erobert den Kurfürstendamm 16910X 68<br />
Tolstoi, Die Auferstehung 169096 28<br />
Tomaten in der Badewanne (Ill.) 198258 09<br />
Twain, The Adventures of Huckleberry Finn (Folio) 189860 99<br />
V Vasquez, <strong>Das</strong> Geräusch der Dinge beim Fallen 167484 65<br />
Vesper, Frohburg 168928 69<br />
Vida, Des Tauchers leere Kleider 168863 62<br />
W Wagenbreth, Honky Zombie Tonk (tH) 160390 86<br />
Walker, Eskapaden 168774 76<br />
Walser, Ein sterbender Mann 168855 71<br />
Wells, Die seltsame Orchidee (tH) 160420 86<br />
Wells, Vom Ende der Einsamkeit 168987 70<br />
Weiner, FBI 16535X 90<br />
Weiss, Die Ästhetik des Widerstands 169118 73<br />
Welzer, Die smarte Diktatur 169029 92<br />
Williams, Augustus 169088 67<br />
Willinsky, Kochbuch der Büchergilde 104105 94<br />
Wohlleben, <strong>Das</strong> Seelenleben der Tiere 169223 88<br />
Wolf, Die Wahrheit (Ill.) 167891 83<br />
Wolitzer, Die Interessanten 167662 66<br />
Z Zanganeh, Der Zauberer 167948 75<br />
Zweig, Schachnovelle (vA) 152886 151<br />
DIE SCHÖNEN DINGE<br />
B Brottasche / Brotkorb 303206 111<br />
D Deutschland – <strong>Das</strong> Quiz 303397 109<br />
Die fantastischen 5 303400 110<br />
DIY-Kit Buchbinden 30332X 110<br />
Dosenset Tiere 303427 112<br />
Dreimal darfst du raten 303257 109<br />
E Eierköppe 303443 107<br />
H Holzvase 303230 111<br />
K Küchenzauber Geschirrtuch Pfannenwender 303370 111<br />
Küchenzauber Geschirrtuch Sieb 303389 111<br />
M My Big Art Show 303214 112<br />
R Raben schubsen 303222 112<br />
Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt 303281 113<br />
S Schneider, Vögel - Künstlerplakat 303303 108<br />
Shelly - Schreibmäppchen 303192 110<br />
Siems, Landschaft - Künstlerplakat 303435 108<br />
Sinnfragenkombinator 30346X 107<br />
Spiele für Draußen 303362 113<br />
Stadtspiel 303451 107<br />
Stempelset 303419 113<br />
T Ticha, Molche - Künstlerplakat 303311 109<br />
P Prange, Freude, schöner Bastelbogen 30282X 109<br />
MUSIK<br />
A Amerli, Refugees for Refugees 297480 133<br />
B Baba Zula, XX 298223 131<br />
Baez, 75th Birthday Celebration 297782 133<br />
Bezuidenhout, Mozart Keyboard Musik 297510 128<br />
C Clapton, I still do 297103 131<br />
G Grateful Dead, Anniversary 298258 133<br />
F Franui, Tanz! (Franz) 297502 129<br />
Faust, Violin Concertos 298231 129<br />
H Händel, Water Music 297529 133<br />
Harding, Swedish Radio Symphony Orchestra 297804 129<br />
Hazmat Modine, Extra-Deluxe-Supreme 296751 130<br />
M Moustaki, Intégrale 1955 – 1962 297499 132<br />
N Niedeckens BAP, Die beliebtesten Lieder 297448 130<br />
P Paysan, Berlin Sound of an Era 298207 132<br />
S Simple Minds, Acoustic 297758 133<br />
Staier, Freiburger Barockorchester 297790 129<br />
Steger, Souvenir d'Italie 29824X 128<br />
Sting, 57th & 9th 297774 131<br />
Sudbin, Domenico Scarlatti 18 Sonates 297693 128
AGB-AUSZUG<br />
vollständig zu lesen unter www.buechergilde.de/agb<br />
W Warsaw, Unplugged 298215 130<br />
Westernhagen, Unplugged 297766 130<br />
Z Zucchero, Black Cat 297456 131<br />
FILM<br />
A Alles was kommt 210539 118<br />
B Bach in Brazil 210377 119<br />
Birnenkuchen mit Lavendel 210350 117<br />
C Captain Fantastic 210547 118<br />
D Der Landarzt von Chaussy 210474 119<br />
Der Moment der Wahrheit 210415 119<br />
Die Poesie des Unendlichen 210407 118<br />
E Ente Gut! Mädchen allein zu Haus 210431 121<br />
Erich Kästner Box 210288 121<br />
Eye in the Sky 210555 117<br />
F Folge meiner Stimme 210385 117<br />
Frühstück bei Monsieur Henri 210369 116<br />
G Genius 210563 116<br />
H Heidi 21044X 121<br />
I Iraqi Odyssey 210334 116<br />
J Junges Licht 210423 120<br />
K König Laurin 210520 121<br />
M Meine Zeit mit Cézanne 210504 120<br />
Mustang 210393 117<br />
My First Lady 210482 120<br />
N Nur wir drei gemeinsam 210512 119<br />
O Off the Grid - Trumps Amerika 210466 116<br />
S Suffragette 210210 120<br />
T Toni Erdmann 210490 115<br />
HÖRBUCH<br />
B Bader, Che Guevara 226133 124<br />
Bader, Fidel Castro 226109 124<br />
Bánk, Schlafen werden wir später 226192 125<br />
Beaumont, Die Schöne und das Tier 245227 127<br />
Becker, Jakob der Lügner 226141 123<br />
C Cuevas, Kasimir Karton 245235 126<br />
D DeLillo, Null K 226184 122<br />
Div, Ich bin so knallverliebt vergnügt 226222 125<br />
Draesner, Happy Aging 226230 125<br />
H Hasek, Die Abenteuer des braven Soldaten Schweijk 226206 124<br />
K Kästner, Der Herr aus Glas 226168 123<br />
Kermani, Sozusagen Paris 226125 122<br />
Kerr, Ein Seehund für Herrn Albert 245146 127<br />
Kranendonk, Käptn Kalle 245219 127<br />
M Mai, Wir leben alle unter dem selben Himmel 245200 127<br />
Murakami, Von Beruf Schriftsteller 226214 123<br />
N Nöstlinger, Die verliebten Riesen 245197 126<br />
P Preußler, Krabat 245243 126<br />
R Reichholf, Evolution 245162 126<br />
Ribbat, Im Restaurant 22615X 125<br />
S Sarkowicz, Geheime Sender 226176 124<br />
W Wells, Der Krieg der Welten 226249 123<br />
Erwerb der Mitgliedschaft<br />
Der Büchergilde kann jede natürliche oder juristische Person<br />
im In- und Ausland beitreten. Die Mitgliedschaft wird durch<br />
schriftliche oder elektronisch übermittelte Erklärung erworben.<br />
Innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des Mitgliedsausweises<br />
kann die Beitrittserklärung schriftlich ohne Angabe<br />
von Gründen widerrufen werden. Zur Fristwahrung genügt<br />
die rechtzeitige Absendung des Widerrufs an: Büchergilde,<br />
Stuttgarter Str. 25–29, 60329 Frankfurt<br />
bzw. an: service@buechergilde.de<br />
Bezugsrecht und Bezugspflicht<br />
Die Mitgliedschaft ist kostenlos und berechtigt zur Nutzung<br />
der Mitgliedervorzugspreise sowie aller sonstigen Mitgliedervorteile.<br />
Die Mitgliedschaft verpflichtet zum Kauf einer<br />
bestimmten Artikelanzahl in einem definierten Zeitraum.<br />
Verbindlich sind die jeweiligen Mitgliedsbedingungen. Wird<br />
innerhalb des von der jeweiligen Mitgliedsform abhängigen<br />
Zeitraums kein Büchergilde-Artikel gekauft, erfolgt unaufgefordert<br />
die Zusendung eines aktuellen Auswahlbands mit<br />
Umtauschrecht. Die Abnahmepflicht ist im Rahmen der gesetzlichen<br />
Buchpreisbindung vorgeschrieben.<br />
Kündigung der Mitgliedschaft<br />
Die Mitgliedschaft kann nach 12 Monaten jeweils 14 Tage<br />
zu Monatsende schriftlich gekündigt werden, sofern nicht<br />
explizit eine andere Vereinbarung in der gewählten Mitgliedsform<br />
genannt ist (z. B. Probemitgliedschaft, endet<br />
automatisch).<br />
Vertragsabschluss bei Bestellungen<br />
Ein Kaufvertrag kommt erst mit der Annahme der Bestellung<br />
durch die Büchergilde zustande. Für den Fall, dass die Ware<br />
für einen erheblichen Zeitraum nicht verfügbar ist oder Datenfehler<br />
vorliegen, behält sich die Büchergilde einen Rücktritt<br />
vom Bestellauftrag vor.<br />
Zustellung und Umtausch<br />
Die Bestellung wird im Namen und für Rechnung des Kunden<br />
per Post/Paketdienst an die Lieferanschrift des Kunden<br />
geliefert. Der Kunde ist berechtigt, die Ware innerhalb von<br />
14 Tagen ab dem Tag, an dem er oder ein von ihm benannter<br />
Dritter, die Ware in Besitz genommen haben, ohne Angaben<br />
von Gründen und ohne vorherige Anfrage an nebenstehende<br />
Adresse der Prolitverlagsauslieferung zurückzuschicken,<br />
Poststempel genügt. Umtauschberechtigt ist nur originalverpackte<br />
Ware. Rücksendungen müssen freigemacht werden.<br />
Rücksendekosten trägt der Kunde. Ausnahmen sind falsch<br />
oder beschädigt gelieferte Waren. Die Büchergilde verpflichtet<br />
sich zur kostenlosen Nachbesserung oder Ersatzlieferung.<br />
Sofern beides nicht möglich ist, wird der Rechnungsbetrag<br />
rückerstattet.<br />
Zahlungs- und Versandbedingungen<br />
Für Rechnungen gilt ein Zahlungsziel von 14 Tagen im Inund<br />
20 Tagen im Ausland. Der Versand innerhalb Deutschlands<br />
erfolgt ab einem Rechnungsbetrag von € 25,– portofrei,<br />
ansonsten wird eine Versandpauschale von € 3,50 (inkl.<br />
MwSt.) erhoben. Für Sendungen nach Österreich wird eine<br />
Portopauschale von € 3,50 berechnet, für Sendungen in das<br />
übrige Ausland siehe www.buechergilde.de/agb.<br />
Zahlungsmöglichkeiten<br />
Der Rechnungsbetrag kann per Überweisung, SEPA Basislastschriftmandat<br />
oder Kreditkarteneinzug (VISA, Mastercard)<br />
beglichen werden. Die Vorankündigung (Prenotification)<br />
jeder Lastschrift erfolgt spätestens 2 Tage vor Abbuchung,<br />
in der Regel als Hinweis auf der Rechnung, die Ihrer Lieferung<br />
beigefügt ist. Über Bestellungen aus dem „Büchergilde<br />
Buchmarkt“ informieren wir Sie per E-Mail über das Datum<br />
der anstehenden Lastschrift.<br />
Eigentumsvorbehalt<br />
Bis zur vollständigen Bezahlung bleibt die Ware Eigentum<br />
des Unternehmens.<br />
Salvatorische Klausel<br />
Sollten eine oder mehrere Klauseln dieser Geschäftsbedingungen<br />
hier durch ganz oder teilweise unwirksam sein, so<br />
wird die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen nicht berührt.<br />
Gesetzliche Widerrufsbelehrung<br />
Widerrufsrecht. Sie haben das Recht, binnen 14 Tagen ohne<br />
Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist<br />
beträgt 14 Tage ab dem Tag,<br />
– an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht<br />
der Beförderer ist, die Waren in Besitz genommen haben<br />
bzw. hat.<br />
– an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht<br />
der Beförderer ist, die erste Ware in Besitz genommen haben<br />
bzw. hat, sofern im Rahmen einer Bestellung Waren zur<br />
regelmäßigen Lieferung von Waren über einen festgelegten<br />
Zeitraum hinweg geliefert werden.<br />
Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns,<br />
Büchergilde Gutenberg Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgarter<br />
Straße 25–29, 60329 Frankfurt am Main<br />
Telefon (069) 27 39 08-90, Fax (069) 27 39 08 -26/-25,<br />
E-Mail: service@buechergilde.de mittels einer eindeutigen<br />
Erklärung (z. B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax,<br />
E-Mail oder Telefon) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag<br />
zu widerrufen, informieren. Sie können dafür das Muster-Widerrufsformular<br />
verwenden, das jedoch nicht vorgeschrieben<br />
ist (siehewww.buechergilde.de/agb). Zur Wahrung der<br />
Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die<br />
Ausübung des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist<br />
absenden.<br />
Folgen des Widerrufs<br />
Wenn Sie diesen Vertrag widerrufen, haben wir Ihnen alle<br />
Zahlungen, die wir von Ihnen erhalten haben, einschließlich<br />
der Lieferkosten (mit Ausnahme der zusätzlichen Kosten, die<br />
sich daraus ergeben, dass Sie eine andere Art der Lieferung<br />
als die von uns angebotene, günstigste Standardlieferung<br />
gewählt haben), unverzüglich und spätestens binnen 14 Tagen<br />
ab dem Tag zurückzuzahlen, an dem die Mitteilung über<br />
Ihren Widerruf dieses Vertrags bei uns eingegangen ist. Für<br />
diese Rückzahlung verwenden wir dasselbe Zahlungsmittel,<br />
das Sie bei der ursprünglichen Transaktion eingesetzt haben,<br />
es sei denn, mit Ihnen wurde ausdrücklich etwas anderes<br />
vereinbart; in keinem Fall werden Ihnen wegen dieser Rückzahlung<br />
Entgelte berechnet. Wir können die Rückzahlung<br />
verweigern, bis wir die Waren wieder zurückerhalten haben<br />
oder bis Sie den Nachweis erbracht haben, dass Sie die Waren<br />
zurück gesandt haben, je nachdem, welches der frühere<br />
Zeitpunkt ist. Sie haben die Waren unverzüglich und in jedem<br />
Fall spätestens binnen 14 Tagen ab dem Tag, an dem Sie<br />
uns über den Widerruf dieses Vertrags unterrichten, an uns<br />
zurückzusenden oder zu übergeben. Die Frist ist gewahrt,<br />
wenn Sie die Waren vor Ablauf der Frist von 14 Tagen absenden.<br />
Sie tragen die unmittelbaren Kosten der Rücksendung<br />
der Waren, es sei denn, die Büchergilde Gutenberg Verlagsgesellschaft<br />
bietet Ihnen eine andere Lösung an. Sie müssen<br />
für einen etwaigen Wertverlust der Waren nur aufkommen,<br />
wenn dieser Wertverlust auf einen zur Prüfung der Beschaffenheit,<br />
Eigenschaften und Funktionsweise der Waren nicht<br />
notwendigen Umgang mit Ihnen zurückzuführen ist.<br />
– Ende der gesetzlichen Widerrufsbelehrung –<br />
Hinweis zu gesetzlichen Ausnahmen<br />
des Widerrufsrechts<br />
Ein Widerrufsrecht besteht nicht bei Lieferungen von Tonoder<br />
Videoaufnahmen (z. B. CD, Musik oder Videokassetten)<br />
oder von Computersoftware in einer versiegelten und in<br />
Folie eingeschweißten Verpackung, wenn die Versiegelung<br />
bzw. Folie nach der Lieferung entfernt wurde.<br />
Register 147
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
Bestellung<br />
Fax Telefon Internet Post<br />
Deutschland: (069) 27 39 08 – 25/26 Deutschland: (069) 27 39 08 – 90 www.buechergilde.de Anschrift siehe Rückseite<br />
Schweiz: (041) 210 52 05 Schweiz: (041) 210 19 19 www.buechergilde.ch nebenstehender Bestellkarte<br />
Geschenkverpackung<br />
(gegen Aufpreis € 2,90 / SFR 4,20)<br />
Expl.<br />
Best.-Nr.<br />
Kurztitel/Autor<br />
Preis<br />
Schneller, verlässlicher Lieferservice: Portopauschale € 3,50 (in Deutschland ab € 25,– Bestellwert portofrei) / in Österreich: Portopauschale € 3,50 /<br />
in der Schweiz: Portopauschale SFR 7,– (ab SFR 70,– Bestellwert portofrei).<br />
Geschenkverpackung gegen Aufpreis von € 2,90 / SFR 4,20 pro Artikel inkl. Postkarte. Bitte Motiv wählen. Siehe auch www.buechergilde.de<br />
Umtausch / Rücksendegarantie: Bitte beachten Sie, dass nur originalverpackte und neuwertige Titel umgetauscht werden können.<br />
Generell besteht auf alle Lieferungen 14 Tage Widerrufsrecht. (Wir nehmen nur ausreichend frankierte Rücksendungen an.)<br />
Normallieferung<br />
Geschenkverpackung (gegen Aufpreis € 2,90 / SFR 4,20 pro Artikel)<br />
inkl. Postkarte Herzlichen Glückwunsch<br />
inkl. Postkarte Neutrales Motiv<br />
Kontoinhaber / Adresse<br />
Abweichende Lieferanschrift<br />
Vorname<br />
Name<br />
Straße<br />
Firma/Vorname<br />
Ansprechpartner/Name<br />
Straße<br />
PLZ<br />
Ort<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
Lieferdatum<br />
Unterschrift<br />
Prämienwunsch Mitgliedsnummer für Werber und Geworbenen<br />
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
SEPA-Lastschriftmandat Gläubiger-Identifikationsnummer DE60 ZZZ0 000 6443 27, Mandatsreferenz: wird mitgeteilt<br />
Prämienwunsch 2 Büchergilde-Gutscheine für Werber und im Wert Geworbenen von je € 25,–<br />
2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />
Ich ermächtige Schicken die Sie Büchergilde mir kostenlos Verlagsgesellschaft Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />
mbH, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Schicken Sie mir kostenlos Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />
Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Büchergilde Verlagsgesellschaft mbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />
Hinweis: 2 Büchergilde-Gutscheine Ich kann innerhalb von acht im Wochen, Wert von beginnend je € 25,– mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages 2 verlangen. Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />
Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
Schicken 2 Büchergilde-Gutscheine Sie mir kostenlos im Wert von Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />
je € 25,–<br />
Schicken Sie mir kostenlos Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />
Schicken Sie mir kostenlos Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />
BIC<br />
IBAN<br />
Kurzbezeichnung der Bank<br />
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
Mitgliedsnummer Datum Unterschrift des Kontoinhabers<br />
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,– 2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />
Prämienwunsch Schicken Sie mir für kostenlos Werber und Geworbenen Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e Prämienwunsch Schicken Sie mir für kostenlos Werber und Prämienwunsch Geworbenen Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e für Werber und Geworbenen<br />
Ja, ich möchte den Büchergilde Newsletter kostenfrei an die untenstehende E-Mail Adresse geschickt bekommen.<br />
2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />
Schicken Sie mir kostenlos Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />
E-Mail 2 (bitte Büchergilde-Gutscheine in Druckbuchstaben angeben) im Wert von je € 25,– 2 Büchergilde-Gutscheine im Wert 2 von Büchergilde-Gutscheine je € 25,–<br />
im Wert von je € 25,–<br />
Schicken Sie mir kostenlos Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e Schicken Sie mir kostenlos Schicken Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />
Sie mir kostenlos Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e
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Büchergilde-Gutscheine<br />
Bitte geben Sie bei der Bestellung des<br />
Gutscheins das gewünschte Motiv an.<br />
Gutschein € 100,– NR 50010X<br />
Gutschein € 50,– NR 500096<br />
Gutschein € 25,– NR 500053<br />
Ich bin die Werberin / der Werber<br />
Vorname<br />
Name<br />
Straße<br />
Bitte als<br />
Postkarte<br />
freimachen<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Mitgliedsnummer<br />
Bibliothek<br />
Lesende<br />
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
Prämienwunsch für Werber und und Geworbenen<br />
ANTWORT<br />
Lebenslagen<br />
2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />
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Je 1 Büchergilde-Gutschein im Wert von € 25,– für Werber und Geworbenen<br />
2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />
Schicken Sie mir kostenlos Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e<br />
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Büchergilde<br />
Kundenservice<br />
Postfach 160165<br />
60064 Frankfurt<br />
Ich bin der Werber/die Werberin<br />
Geschenkverpackung<br />
Meine Bestellkarte<br />
Wir liefern alle Artikel in edlem Geschenkpapier<br />
verpackt gegen einen Aufpreis von<br />
€ 2,90 pro Titel. Zur Geschenkverpackung<br />
können Sie eine dieser Karten wählen:<br />
Vorname<br />
Name<br />
Bitte als<br />
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freimachen<br />
Straße<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Mitgliedsnummer<br />
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
ANTWORT<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
NR 999505<br />
Neutrales Motiv<br />
NR 999521<br />
Geschenkverpackung<br />
Prämienwunsch Gegen Aufpreis für von Werber € 2,90 und pro Artikel Geworbenen inkl. Postkarte<br />
(Herzlichen 2 Büchergilde-Gutscheine Glückwunsch / Neutrales im Wert von Motiv) je € 25,–<br />
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Express-Sendung in Deutschland<br />
2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />
Gegen Aufpreis € 14,90 können Sie unseren Express-Lieferservice nutzen.<br />
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Büchergilde<br />
Kundenservice<br />
Postfach 160165<br />
60064 Frankfurt<br />
Einkaufsausweis<br />
Den Ausweis bitte heraustrennen<br />
und immer zum Kauf mitbringen.<br />
Meine Beitrittskarte<br />
Ich bin der Werber/die Werberin<br />
Absender<br />
Bitte als<br />
Postkarte<br />
freimachen<br />
Vorname<br />
Name<br />
Straße<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Falls ohne Stempel, bitte an folgende Adresse schicken:<br />
Büchergilde_Postfach 160165_60064 Frankfurt<br />
Antwort<br />
Prämienwunsch für Werber und Geworbenen<br />
Stempel der Buchhandlung<br />
2 Büchergilde-Gutscheine im Wert von je € 25,–<br />
Schicken Sie mir kostenlos<br />
Büchergilde-<strong>Magazin</strong>e
Freundschaftswerbung<br />
Ja, ich teste die Büchergilde.<br />
Ich zahle keinen Mitgliedsbeitrag und bekomme alle 3 Monate das<br />
kostenlose <strong>Magazin</strong>. Einzige Bedingung: Pro Quartal kaufe ich 1 Artikel<br />
meiner Wahl aus dem Gesamtprogramm der Büchergilde. Andernfalls<br />
wird mir eine Buchempfehlung mit vollem Umtauschrecht zugeschickt.<br />
Meine Mitgliedschaft kann ich bereits nach 1 Jahr monatlich bis zum<br />
15. schriftlich kündigen. Dieses Angebot gilt innerhalb Deutschlands<br />
und nur, wenn ich in den letzten 2 Jahren kein Mitglied war.<br />
Ich weiß, dass ich diese Vereinbarung innerhalb von 14 Tagen schriftlich<br />
widerrufen kann. Dies bestätige ich durch meine 2. Unterschrift.<br />
Meine Erstbestellung:<br />
Ich bin das neue Büchergilde-Mitglied<br />
Name / Vorname<br />
Straße<br />
PLZ<br />
E-Mail<br />
Telefonnummer<br />
Ort<br />
Geb.-Datum<br />
Werbungen aus demselben Haushalt können nicht prämiert werden. <strong>Das</strong> gleiche gilt, wenn<br />
Sie in den letzten 2 Jahren Mitglied waren. Nur gültig in Deutschland.<br />
Bestellung<br />
Bestell- und Mitgliederservice<br />
(069) 27 39 08-90<br />
Fax<br />
(069) 27 39 08-25/26<br />
Bestellschein siehe Seite 148<br />
Post<br />
Büchergilde<br />
Postfach 160165<br />
60064 Frankfurt<br />
E-Mail<br />
service@buechergilde.de<br />
Expl.<br />
Datum<br />
Best.-Nr.<br />
1. Unterschrift<br />
Kurztitel/Autor<br />
2. Unterschrift<br />
Preis<br />
2|17<br />
Internet<br />
www.buechergilde.de<br />
Meine Bestellung:<br />
Meine Bestellkarte<br />
direkt<br />
Büchergilde-Buchhandlung<br />
Adressen siehe Seite 144–145<br />
Kostenfreie Lieferung<br />
ab einem Bestellwert von<br />
€ 25,– (nur Inland)<br />
Bei geringerem Bestellwert<br />
berechnen wir pauschal € 3,50.<br />
Expl.<br />
Best.-Nr.<br />
Kurztitel/Autor<br />
Preis<br />
Kundenservice<br />
Beratung, Rechnungs- und<br />
Mahnwesen, Umtausch etc.<br />
Mo–Fr von 9–17 Uhr<br />
(069) 27 39 08-50<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
2|17<br />
Bei weiteren Bestellungen bitte immer Mitgliedsnummer angeben! Portofreie Lieferung ab einem Bestellwert vo € 25,- (nur Inland), andernfalls € 3,50 Portopauschale.<br />
Sendungen nach Österreich: Portopauschale € 3,50, übriges Ausland siehe www.buechergilde.de/agb<br />
*Keine Werkausgaben, Bildbände, Folio-Bücher<br />
Ja, ich teste die Büchergilde mit der<br />
Prämien-Mitgliedschaft.<br />
Als Prämie erhalte ich meine 2 Wunsch-Bücher* für nur 5 Euro und bin damit<br />
Büchergilde-Mitglied. Ich zahle keinen Mitgliedsbeitrag und bekomme alle 3<br />
Monate das kostenlose <strong>Magazin</strong>. Einzige Bedingung: Pro Quartal kaufe ich 1<br />
Artikel meiner Wahl aus dem Gesamtprogramm der Büchergilde. Andernfalls<br />
wird mir eine Buchempfehlung mit vollem Umtauschrecht zugeschickt. Meine<br />
Mitgliedschaft kann ich bereits nach 1 Jahr monatlich bis zum 15. schriftlich<br />
kündigen. Dieses Angebot gilt innerhalb Deutschlands und nur, wenn ich in<br />
den letzten 2 Jahren kein Mitglied war.<br />
Name, Vorname<br />
Straße<br />
Ort<br />
PLZ<br />
E-Mail (bitte in Druckbuchstaben) bzw. Tel-Nr.<br />
Geburtsdatum<br />
1. Unterschrift<br />
Datum<br />
Ich kann diese Vereinbarung innerhalb von 14 Tagen schriftlich widerrufen<br />
und muss in diesem Fall die 2 Bücher an umseitige Adresse zurücksenden.<br />
Ich bestätige dies durch meine 2. Unterschrift.<br />
2. Unterschrift<br />
Datum<br />
Meine 2 Wunschtitel sind (solange der Vorrat reicht):<br />
Kurztitel/Autor<br />
Best.-Nr.<br />
2|17<br />
Einkaufsausweis<br />
Januar | Februar | März 2017<br />
Zu diesem Termin erinnern wir Sie an<br />
Ihren Quartalskauf: 24. Mai 2017
Vorzugsausgaben mit Originalgrafik<br />
Symbiose von Buch<br />
und Kunst, von Wert<br />
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Liebevoll, mutig, experimentell, Aufsehen erregend - so illustrieren KünstlerInnen<br />
für die Büchergilde. Aus unserem reichen Schatz der illustrierten Bücher kann auch<br />
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Truman Capote / Halina Kirschner (Ill.)<br />
Die Grasharfe<br />
Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, limitiert, signiert, nummeriert,<br />
Auflage: 100 Exemplare<br />
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Stefan Zweig / Volker Pfüller (Ill.)<br />
Schachnovelle<br />
Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, limitiert, signiert, nummeriert,<br />
Auflage: 200 Exemplare<br />
€ 140,– | SFR 157,– | NR 152886<br />
Heinrich Heine / Isabel Große Holtforth (Ill.)<br />
Neue Gedichte<br />
Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, limitiert, signiert, nummeriert,<br />
Auflage: 150 Exemplare<br />
€ 128,– | SFR 144,– | NR 156113<br />
Fjodor Dostojewski / Nadine Respondek-Tschersich (Ill.)<br />
Der ewige Ehemann<br />
Vorzugsausgabe mit einer Originalgrafik, limitiert, signiert, nummeriert,<br />
Auflage: 120 Exemplare<br />
€ 128,– | SFR 144,– | NR 158396<br />
151
www.buechergilde.de<br />
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Titelillustration: Annika Siems - Lesewelten, Künstlerplakat Seite 108