KuT_April
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8 Vorschau<br />
Zwischen endloser Fernsehbeschallung<br />
und permanentem Alkoholkonsum<br />
wechselt die Familie<br />
nur die nötigsten Worte.<br />
Eddys weiblicher Gang und seine<br />
Stimme machen ihn früh zum<br />
Außenseiter und Opfer brutaler<br />
Gewalt. Unter großer körperlicher<br />
und seelischer Anstrengung arbeitet<br />
er gegen sich selbst, um zu sein<br />
wie alle. Letztendlich wagt Eddy<br />
den Ausbruch.<br />
Allein in Frankreich wurde<br />
der Debütroman des 23-jährigen<br />
Schriftstellers Édouard Louis über<br />
1,5 Millionen Mal verkauft und in<br />
über 20 Sprachen übersetzt.<br />
Premiere am 13. Juni<br />
um 18 Uhr<br />
Deutsche Oper<br />
Boris Godunow<br />
Politische Prozesse mit ihrer<br />
ganz eigenen Dynamik stehen im<br />
Zentrum von Modest Mussorgskijs<br />
einziger vollendeter Oper BORIS<br />
GODUNOW. Zwar schuf er mit der<br />
Partie des Zaren Boris eine der eindrücklichsten<br />
Opernfiguren überhaupt.<br />
Es ist das Portrait eines klugen<br />
Herrschers und gütigen Familienvaters,<br />
der es mit geschickter Heirat<br />
und guter Regierungsarbeit, aber<br />
auch der grausamen Bluttat eines<br />
Kindermordes auf den Zarenthron<br />
gebracht hat. Und zugleich wird<br />
das Scheitern dieses Herrschers gezeigt,<br />
der, von äußeren Feinden bedrängt,<br />
letztlich an seiner inneren<br />
Gewissensnot zerbricht.<br />
Boris ist hierbei kein autonomes<br />
Individuum, das aktiv das politische<br />
Geschehen zu lenken und beeinflussen<br />
vermag und letztlich an<br />
seinen tragischen Verstrickungen<br />
heroisch scheitert. Vielmehr ist er<br />
den Zwängen politischer Prozesse<br />
unterworfen, die er nur wenig<br />
mehr aktiv zu beeinflussen vermag<br />
als sein Volk, das, als eine Art zweiter<br />
Protagonist des Stückes, von<br />
Mussorgskij in beeindruckenden<br />
Chorszenen auf die Bühne gebracht<br />
wird.<br />
Dieses Volk erscheint in seinem<br />
Leid unter der absolutistischen<br />
Macht von Zar und Adel ebenso<br />
wie als rasender Mob in der finalen<br />
Revolutionsszene der Oper als<br />
eine anonyme, ohne Bewusstsein<br />
für die eigene Rolle, Macht und<br />
Verantwortung handelnde Masse.<br />
Aus dieser löst der Komponist aber<br />
immer wieder einzelne Figuren.<br />
Mit manchmal nur wenigen Sätzen<br />
gelingt es ihm hierbei, ihnen ein<br />
individuelles Gesicht und Schicksal<br />
zu geben und damit auf Seiten der<br />
Herrscher wie der Herrschenden<br />
ein differenziertes und ambivalentes<br />
Bild von Macht und Ohnmacht<br />
individuellen Handelns zu zeichnen.<br />
Premiere am 17. Juni<br />
um 19:30 Uhr<br />
Schlosspark Theater<br />
Funny Money<br />
Heinrich Liebig verwechselt in<br />
der U-Bahn seine Aktentasche mit<br />
der eines Fremden und ist plötzlich<br />
Besitzer von 735.000 Mark. Spontan<br />
erwacht in Heinrich kriminelle<br />
Energie.