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Christliche Märtyrer<br />
im Japan des<br />
17. Jahrhunderts:<br />
„Silence“ im Kino<br />
Die Wochenzeitung „Die Zeit“ nennt ihn<br />
„etwas langweilig“, Erhard Michel hat<br />
er aber sehr bewegt. Hier sein emotionaler<br />
Bericht zum <strong>aktuell</strong>en Kinofilm<br />
„Silence“:<br />
Regisseur Martin Scorsese wählt als Bühne das<br />
Jahr 1640 n.Chr. in Japan. Damals gab es dort<br />
fast 300.000 Christen, die durch katholische<br />
Mission zum Glauben gekommen waren und<br />
sich nun einer äußerst grausamen Verfolgung<br />
ausgesetzt sahen. Der Film handelt von zwei<br />
Jesuiten-Patres aus Portugal, die nach Japan<br />
ausreisen, um den verfolgten Christen beizustehen.<br />
Sie erleben schwerste Verfolgungen<br />
durch die Schogune und die Inquisition, die<br />
mit perfiden Mitteln die Christen bedrängt und<br />
ausrottet. Der Film zeigt die ungeheuren seelischen<br />
Nöte und geistlichen Kämpfe, die die<br />
beiden Priester und die Christen durchstehen<br />
müssen, und stellt immer wieder vor die Frage,<br />
wie Gott so viel Verfolgung zulassen kann.<br />
Doch mit bewundernswerter Tapferkeit halten<br />
sie ihrem Herrn die Treue und stehen an der<br />
Seite der Verfolgten.<br />
In keinem Film habe ich bisher diese inneren<br />
Kämpfe so ehrlich, schonungslos und ohne unsere<br />
manchmal doch auch etwas zu schöngefärbten<br />
evangelikalen Wunschgedanken aufgezeigt<br />
gesehen. Es ist kein evangelikaler Film<br />
und der Glaube der Japaner und der Patres ist<br />
sehr katholisch gefärbt, aber doch mit einer<br />
großen Zentriertheit auf das Wesentliche, auf<br />
den Glauben an Jesus, den Sohn Gottes.<br />
Der Regisseur ist kein Geringerer als<br />
Martin Scorsese, laut der „Zeit“ selber<br />
Jesuitenzögling, der selbst einmal<br />
Priester werden wollte. Erstaunlich, mit<br />
welcher Ehrlichkeit und Echtheit er das<br />
Ringen dieser Männer und Frauen beschreibt.<br />
Am Ende scheint der Kampf<br />
verloren. Doch mein Eindruck ist, dass<br />
dieser Film auch in dieser äußerlich so<br />
geschehenen Niederlage die Gnade, Liebe<br />
und Treue Gottes beschreibt, die größer<br />
ist als menschliche Schwachheit und<br />
Versagen.<br />
Tatsächlich haben die Japaner das Christentum<br />
auf ihrer Insel über 200 Jahre<br />
lang so gut wie ausgerottet und das<br />
Land sich von allen westlichen Einflüssen<br />
streng abgeschottet. Erst Ende des<br />
19. Jahrhunderts begann wieder eine<br />
Öffnung. Allerdings gibt es trotz größter<br />
Anstrengungen in der christlichen Mission<br />
der letzten 100 Jahre heute immer<br />
noch nur ein Prozent Christen in Japan.<br />
Schwer zu verkraften: Gottes Wege sind<br />
nicht immer so, wie wir uns das wünschen.<br />
Und dennoch steht er zu denen,<br />
die ihm vertrauen.<br />
Ich halte den Film gerade für uns evangelikale<br />
Christen für absolut sehenswert<br />
und eine geistliche Herausforderung, die<br />
uns zwingt, über manches noch gründlicher<br />
nachzudenken. Sowohl unter dem<br />
Gesichtspunkt der heutigen weltweiten<br />
Jubiläen:<br />
Benny Moos 10-jähriges Dienstjubiläum (01.04.)<br />
Heimataufenthalte:<br />
Dr. Jochen und Bettina Fiebrantz, Vietnam<br />
Gudrun Busch, Brasilien<br />
Danilo und Ingrid Pauck, Brasilien<br />
Walter und Krista Feckinghaus, Brasilien<br />
Beate Reins, Tansania<br />
Missionare in Vorbereitung:<br />
Sebastian und Annika Sticher (Brasilien)<br />
Andreas und Angelika Totz (Brasilien)<br />
Ausreisen:<br />
08.02. Christopher und Diana Janke<br />
(Spanien)<br />
01.03. Reinhard und Ulrike Berns (Japan)<br />
Termine:<br />
13.05. Jesus-Unites-Konferenz, FeG Wiesbaden<br />
25.05. Kreismissionsfest Hannover<br />
10.06. Mitgliederversammlung,<br />
Kronberg-Forum Ewersbach<br />
26.08. Segnungsgottesdienst der Kurzzeitler,<br />
Kronberg-Forum<br />
28.08.-<br />
01.09. Missionars- und Kandidatenwoche,<br />
Hartenrod<br />
und oft brutalen Christenverfolgungen, wie<br />
auch unter dem interkulturellen Gesichtspunkt,<br />
warum es für Japaner mit ihrer völlig anderen<br />
religiösen Tradition und Vorprägung so schwer<br />
ist, an den lebendigen Gott und an Jesus, den<br />
Retter, zu glauben.<br />
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