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Synthetische Trockenverfestiger richtig kombiniert - BASF ...

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Abbildung 3.<br />

Die maximal erreichbare Festigkeitssteigerung<br />

bei hohen PVAm -<br />

Dosierungen ist im Vergleich zur<br />

Massestärke immerhin doppelt so<br />

hoch. Die Abbildung zeigt die<br />

Trockenberstdruckzunahme bei<br />

Zugabe eines kationischen Polyvinylamins<br />

und bei Zugabe einer<br />

kationischen Massestärke.<br />

Die Wirkung von 1 % Massestärke<br />

wird bereits bei einer Zugabe von<br />

0,25 % PVAm erreicht.<br />

Abbildung 4.<br />

Die Sättigung der Polymeradsorption<br />

ist ladungsgetrieben. Dies lässt<br />

sich am Zetapotenzial zeigen, das<br />

an der Faser gemessen wird.<br />

Es deckt sich mit dem Verlauf der<br />

Adsorption des Polymers auf der<br />

Faser. Das Zetapotenzial durchschreitet<br />

bei einer Dosis von 0,25 %<br />

den Ladungsnullpunkt und nimmt<br />

bei Beginn der Sättigung ab 0,5 %<br />

einen deutlich positiven Wert ein.<br />

Abbildung 5. Kationische und anionische<br />

Polyvinylamine wurden <strong>kombiniert</strong>:<br />

Nach der Behandlung mit<br />

dem kationischen <strong>Trockenverfestiger</strong><br />

wurde ein anionisches Polyvinylamin<br />

zudosiert. Es zieht bis zu einer Dosis<br />

von 0,7 % quantitativ auf, an diesem<br />

Punkt beträgt die Gesamtdosis beider,<br />

anionischer und kationischer<br />

Polymere 1,2 %.<br />

Im Vergleich zur Stärke ist die Polymerkette<br />

des PVAm aber erheblich flexibler<br />

und trägt außerdem, bezogen auf die<br />

Molmasse, deutlich mehr potenzielle<br />

Bindungsstellen. Dieser Vorteil spiegelt<br />

sich auch im Verhältnis der spezifischen<br />

Wirksamkeit von kationischer Massestärke<br />

zum synthetischen <strong>Trockenverfestiger</strong><br />

wieder. Das heißt: <strong>Synthetische</strong><br />

<strong>Trockenverfestiger</strong> sind erheblich wirksamer<br />

als kationische Massenstärken (Abb. 3).<br />

Einfluss der Verfestigerdosis<br />

auf den Festigkeitszuwachs<br />

Ein Nachteil der synthetischen <strong>Trockenverfestiger</strong><br />

sind ihre hohen Einsatzkosten,<br />

diese lassen sich aber mehr als kompensieren,<br />

weil sich mit dem Einsatz von<br />

<strong>Trockenverfestiger</strong>n die Produktivität steigern<br />

lässt – das zeigen neue Entwicklungen<br />

auf diesem Gebiet.<br />

Festigkeitszuwachs und Verfestigerdosis<br />

hängen miteinander zusammen (Abb. 4).<br />

Bei einem kationischen <strong>Trockenverfestiger</strong> auf<br />

PVAm-Basis gibt es oberhalb einer Dosiermenge<br />

von 0,5 Prozent eine klare Sättigung<br />

der Festigkeitssteigerung. Diese Sättigung<br />

geht einher mit einer oberhalb von 0,5 Prozent<br />

beginnenden Sättigung der adsorbierten<br />

Polymermenge auf Altpapierstoff.<br />

Bei einer Dosiermenge unterhalb von 0,5<br />

Prozent ziehen 100 Prozent des Polymers<br />

auf den Altpapierstoff auf und führen zu<br />

einem weitgehend linearen Anstieg der<br />

Festigkeitswerte. Oberhalb der 0,5 Prozent-<br />

Marke wird ein stetig zunehmender Teil der<br />

Polymere nicht mehr auf der Faser adsorbiert<br />

und trägt somit auch nicht mehr zur Festigkeit<br />

bei, diese nimmt also nicht mehr zu.<br />

Funktionsweise des Carrier-Systems<br />

Diese Sättigung der Polymeradsorption ist<br />

vorwiegend ladungsgetrieben. Dies belegen<br />

Adsorptionsuntersuchungen mit Polymeren<br />

unterschiedlicher Kationizität. Wenn die umladungsbedingte<br />

Sättigung der Polymeradsorption<br />

eine weitere Steigerung der<br />

Festigkeit verhindert, könnte ein trockenverfestigendes<br />

Polymer mit entgegengesetzter<br />

(also anionischer) Ladung quantitativ<br />

auf der kationischen Faser adsorbieren<br />

und damit weitere Beiträge zur Verfestigung<br />

liefern. Untersuchungen zeigten, dass dies<br />

tatsächlich so funktioniert (Abb. 5).<br />

Nach der Behandlung mit einem kationischen<br />

<strong>Trockenverfestiger</strong> auf PVAm-Basis<br />

(0,5 Prozent) wird ein anionisches PVAm<br />

dosiert. Das Polymer zieht bis zu einer Dosis<br />

von 0,7 Prozent quantitativ auf. Die Gesamtpolymerdosis<br />

(kationisch und anionisch) beträgt<br />

an diesem Punkt 1,2 Prozent. Das Zetapotential<br />

fällt mit zunehmender Adsorption<br />

des anionischen Polymers von dem anfänglich<br />

positiven Ausgangswert auf deutlich<br />

negative Werte zurück. Die zusätzliche<br />

Retention des anionischen Polyvinylamins<br />

an die Faser wird nur durch die Anwesenheit<br />

eines kationischen Trägers oder Carriers<br />

ermöglicht. Deshalb heißt diese Kombination<br />

aus kationischen und anionischen <strong>Trockenverfestiger</strong>n<br />

„Carrier-System“.<br />

Synergieeffekt beim Carrier-System<br />

Prinzipiell ließe sich jedes kationische Polymer<br />

nutzen, um damit den anionischen<br />

<strong>Trockenverfestiger</strong> aufzuziehen (Abb. 6).<br />

Polyamin, das nicht zu den <strong>Trockenverfestiger</strong>n<br />

zählt, bringt erwartungsgemäß<br />

keinen nennenswerten Beitrag zur Festigkeitssteigerung.<br />

In Kombination mit einem<br />

anionischen <strong>Trockenverfestiger</strong>, hier anionisches<br />

Polyvinylamin, ist eine verfestigende<br />

Wirkung zu beobachten. Die Wirkung<br />

dieser Kombination ist allerdings schwächer<br />

als die des kationischen PVAm’s in<br />

Alleinanwendung. Im Vergleich dazu bringt<br />

die Kombination zweier Polyvinylamine<br />

mehr als das doppelte der Alleinanwendung,<br />

was auf eine Art Synergie der Kom-

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