Synthetische Trockenverfestiger richtig kombiniert - BASF ...
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Carrier-System der <strong>BASF</strong> löst Probleme<br />
mit Festigkeiten bei Wellpappenrohpapieren<br />
<strong>Synthetische</strong> <strong>Trockenverfestiger</strong><br />
<strong>richtig</strong> <strong>kombiniert</strong><br />
Die Anforderungen an die Festigkeiten von<br />
Wellpappenrohpapieren steigen immer<br />
weiter an – gleichzeitig nimmt die Qualität<br />
des Rohstoffs Altpapier ab. Zusätzlich verschärft<br />
der Trend zu immer niedrigeren<br />
Flächengewichten die Situation für die<br />
Papierhersteller. Beide Trends, Rohstoffqualität<br />
und Flächenmasse, erfordern Maßnahmen<br />
zur Kompensation von Festigkeitsverlusten.<br />
Die <strong>BASF</strong> hat auf Basis der innovativen<br />
Produktklasse der Polyvinylamine ein<br />
System entwickelt, mit dem die Hersteller<br />
auf die schwankende und in der Tendenz<br />
abnehmende Qualität bei den Rohstoffen<br />
reagieren können. Der Kniff besteht darin,<br />
ein kationisches mit einem anionischen<br />
Polyvinylamin zu kombinieren. Damit sind<br />
auf das jeweilige Festigkeitsproblem zugeschnittene<br />
Problemlösungen möglich.<br />
Die <strong>BASF</strong> vermarktet Polyvinylamin unter<br />
dem Handelsnamen Luredur ® . In diesem<br />
Beitrag wird das unter dem Namen Carrier-<br />
System vermarktete Trockenverfestigungssystem<br />
vorgestellt, das in der Papierfabrik<br />
Smurfit Kappa Hoya Papier erfolgreich<br />
eingesetzt wird.<br />
Das Carrier-System<br />
Das Thema Papierfestigkeit hat besonders<br />
bei der Herstellung von Wellpappen eine<br />
große Bedeutung, umso mehr, wenn als<br />
Rohstoff zu 100 Prozent Altpapier eingesetzt<br />
wird. Die meisten Papierhersteller bestätigen<br />
die Erfahrung, dass die Altpapierqualität<br />
stetig abnimmt und es somit immer<br />
schwieriger wird, die geforderten Festigkeitsstandards<br />
einzuhalten.<br />
Die sinkende Qualität des Altpapiers lässt<br />
sich durch systematische Untersuchungen<br />
untermauern. Bei Tests von Hoya Papier<br />
nahm über einen Zeitraum von vier Jahren<br />
der Mittelwert der SCT-Werte ab – sowohl<br />
bei den Rohstoffen für hohe Qualitäten<br />
(Kraftliner) als auch für niedrigere Qualitäten<br />
(Testliner 3) (Abb. 1).<br />
Probleme beim Stärkeeinsatz zur<br />
Festigkeitssteigerung<br />
Zur Erzielung von Festigkeiten werden bei<br />
europäischen Verpackungspapieren üblicherweise<br />
Leim- und Filmpressen verwendet.<br />
Das gängigste Additiv zur Festigkeitssteigerung<br />
ist zurzeit die Oberflächenstärke. Wenn<br />
dies nicht ausreicht, kann mit Massestärken<br />
nachgebessert werden. Der Einsatz der klassischen<br />
kationischen Massestärke ist jedoch<br />
in der Regel auf Zugabemengen zwischen<br />
1 Prozent und 1,5 Prozent begrenzt. Häufig<br />
ist es außerdem schwierig, die Performance<br />
der Massestärke über längere Zeiträume<br />
kontinuierlich und zuverlässig zu halten.<br />
<strong>Synthetische</strong> <strong>Trockenverfestiger</strong> als<br />
wirksamere Alternative zu kationischer<br />
Massestärke<br />
Als Alternative bieten sich synthetische<br />
<strong>Trockenverfestiger</strong> an. Dabei werden hauptsächlich<br />
kationische Polyacrylamide mittlerer<br />
Molekulargewichte verwendet. Seit<br />
Neuerem stehen auch kationische und<br />
anionische Copolymere auf der Basis von<br />
Polyvinylamin (PVAm) zur Verfügung. <strong>Synthetische</strong><br />
<strong>Trockenverfestiger</strong> sorgen für<br />
Festigkeit, indem sie auf molekularer Ebene<br />
Abstände überbrücken. Diese Abstände<br />
wären ohne Verwendung der Verfestiger zu<br />
groß für eine effektive Verschlaufung von<br />
Fibrilen unterschiedlicher Fasern. Beim Polyvinylamin<br />
geht die Vinylformamidgruppe<br />
unterhalb eines bestimmten Trockengehaltes<br />
Wasserstoffbrückenbindungen mit Zellulose<br />
und/oder Holzstoffen ein (Abb. 2).<br />
Abbildung 1.<br />
Untersuchungen der Rohstoffqualitäten<br />
bei Hoya Papier:<br />
Über einen Zeitraum von vier<br />
Jahren sinkt der Mittelwert des<br />
SCT-Wertes, sowohl bei den<br />
Rohstoffen für hohe Qualitäten<br />
(Kraftliner) als auch für niedrigere<br />
Qualitäten (Testliner 3).<br />
Abbildung 2.<br />
Als Alternative zur Massenstärke<br />
bieten sich zur Steigerung der<br />
Festigkeit synthetische <strong>Trockenverfestiger</strong><br />
an. Häufig werden kationische<br />
Polyacrylamide mittleren<br />
Molekulargewichts verwendet.<br />
Außerdem stehen kationische<br />
und anionische Copolymere auf<br />
der Basis von Polyvinylamin zur<br />
Verfügung.
Abbildung 3.<br />
Die maximal erreichbare Festigkeitssteigerung<br />
bei hohen PVAm -<br />
Dosierungen ist im Vergleich zur<br />
Massestärke immerhin doppelt so<br />
hoch. Die Abbildung zeigt die<br />
Trockenberstdruckzunahme bei<br />
Zugabe eines kationischen Polyvinylamins<br />
und bei Zugabe einer<br />
kationischen Massestärke.<br />
Die Wirkung von 1 % Massestärke<br />
wird bereits bei einer Zugabe von<br />
0,25 % PVAm erreicht.<br />
Abbildung 4.<br />
Die Sättigung der Polymeradsorption<br />
ist ladungsgetrieben. Dies lässt<br />
sich am Zetapotenzial zeigen, das<br />
an der Faser gemessen wird.<br />
Es deckt sich mit dem Verlauf der<br />
Adsorption des Polymers auf der<br />
Faser. Das Zetapotenzial durchschreitet<br />
bei einer Dosis von 0,25 %<br />
den Ladungsnullpunkt und nimmt<br />
bei Beginn der Sättigung ab 0,5 %<br />
einen deutlich positiven Wert ein.<br />
Abbildung 5. Kationische und anionische<br />
Polyvinylamine wurden <strong>kombiniert</strong>:<br />
Nach der Behandlung mit<br />
dem kationischen <strong>Trockenverfestiger</strong><br />
wurde ein anionisches Polyvinylamin<br />
zudosiert. Es zieht bis zu einer Dosis<br />
von 0,7 % quantitativ auf, an diesem<br />
Punkt beträgt die Gesamtdosis beider,<br />
anionischer und kationischer<br />
Polymere 1,2 %.<br />
Im Vergleich zur Stärke ist die Polymerkette<br />
des PVAm aber erheblich flexibler<br />
und trägt außerdem, bezogen auf die<br />
Molmasse, deutlich mehr potenzielle<br />
Bindungsstellen. Dieser Vorteil spiegelt<br />
sich auch im Verhältnis der spezifischen<br />
Wirksamkeit von kationischer Massestärke<br />
zum synthetischen <strong>Trockenverfestiger</strong><br />
wieder. Das heißt: <strong>Synthetische</strong><br />
<strong>Trockenverfestiger</strong> sind erheblich wirksamer<br />
als kationische Massenstärken (Abb. 3).<br />
Einfluss der Verfestigerdosis<br />
auf den Festigkeitszuwachs<br />
Ein Nachteil der synthetischen <strong>Trockenverfestiger</strong><br />
sind ihre hohen Einsatzkosten,<br />
diese lassen sich aber mehr als kompensieren,<br />
weil sich mit dem Einsatz von<br />
<strong>Trockenverfestiger</strong>n die Produktivität steigern<br />
lässt – das zeigen neue Entwicklungen<br />
auf diesem Gebiet.<br />
Festigkeitszuwachs und Verfestigerdosis<br />
hängen miteinander zusammen (Abb. 4).<br />
Bei einem kationischen <strong>Trockenverfestiger</strong> auf<br />
PVAm-Basis gibt es oberhalb einer Dosiermenge<br />
von 0,5 Prozent eine klare Sättigung<br />
der Festigkeitssteigerung. Diese Sättigung<br />
geht einher mit einer oberhalb von 0,5 Prozent<br />
beginnenden Sättigung der adsorbierten<br />
Polymermenge auf Altpapierstoff.<br />
Bei einer Dosiermenge unterhalb von 0,5<br />
Prozent ziehen 100 Prozent des Polymers<br />
auf den Altpapierstoff auf und führen zu<br />
einem weitgehend linearen Anstieg der<br />
Festigkeitswerte. Oberhalb der 0,5 Prozent-<br />
Marke wird ein stetig zunehmender Teil der<br />
Polymere nicht mehr auf der Faser adsorbiert<br />
und trägt somit auch nicht mehr zur Festigkeit<br />
bei, diese nimmt also nicht mehr zu.<br />
Funktionsweise des Carrier-Systems<br />
Diese Sättigung der Polymeradsorption ist<br />
vorwiegend ladungsgetrieben. Dies belegen<br />
Adsorptionsuntersuchungen mit Polymeren<br />
unterschiedlicher Kationizität. Wenn die umladungsbedingte<br />
Sättigung der Polymeradsorption<br />
eine weitere Steigerung der<br />
Festigkeit verhindert, könnte ein trockenverfestigendes<br />
Polymer mit entgegengesetzter<br />
(also anionischer) Ladung quantitativ<br />
auf der kationischen Faser adsorbieren<br />
und damit weitere Beiträge zur Verfestigung<br />
liefern. Untersuchungen zeigten, dass dies<br />
tatsächlich so funktioniert (Abb. 5).<br />
Nach der Behandlung mit einem kationischen<br />
<strong>Trockenverfestiger</strong> auf PVAm-Basis<br />
(0,5 Prozent) wird ein anionisches PVAm<br />
dosiert. Das Polymer zieht bis zu einer Dosis<br />
von 0,7 Prozent quantitativ auf. Die Gesamtpolymerdosis<br />
(kationisch und anionisch) beträgt<br />
an diesem Punkt 1,2 Prozent. Das Zetapotential<br />
fällt mit zunehmender Adsorption<br />
des anionischen Polymers von dem anfänglich<br />
positiven Ausgangswert auf deutlich<br />
negative Werte zurück. Die zusätzliche<br />
Retention des anionischen Polyvinylamins<br />
an die Faser wird nur durch die Anwesenheit<br />
eines kationischen Trägers oder Carriers<br />
ermöglicht. Deshalb heißt diese Kombination<br />
aus kationischen und anionischen <strong>Trockenverfestiger</strong>n<br />
„Carrier-System“.<br />
Synergieeffekt beim Carrier-System<br />
Prinzipiell ließe sich jedes kationische Polymer<br />
nutzen, um damit den anionischen<br />
<strong>Trockenverfestiger</strong> aufzuziehen (Abb. 6).<br />
Polyamin, das nicht zu den <strong>Trockenverfestiger</strong>n<br />
zählt, bringt erwartungsgemäß<br />
keinen nennenswerten Beitrag zur Festigkeitssteigerung.<br />
In Kombination mit einem<br />
anionischen <strong>Trockenverfestiger</strong>, hier anionisches<br />
Polyvinylamin, ist eine verfestigende<br />
Wirkung zu beobachten. Die Wirkung<br />
dieser Kombination ist allerdings schwächer<br />
als die des kationischen PVAm’s in<br />
Alleinanwendung. Im Vergleich dazu bringt<br />
die Kombination zweier Polyvinylamine<br />
mehr als das doppelte der Alleinanwendung,<br />
was auf eine Art Synergie der Kom-
plexbildung zwischen anionischem und<br />
kationischem Produkt schließen lässt.<br />
Praxistest bei<br />
Smurfit Kappa Hoya Papier<br />
Für Hoya Papier, ein Unternehmen der<br />
Smurfit Kappa-Gruppe, hat sich der Einsatz<br />
des Carrier-Systems der <strong>BASF</strong> gelohnt:<br />
Die Festigkeit des Papiers ließ sich so<br />
weit erhöhen, dass die Fahrweise der<br />
Leimpresse von zweiseitig auf einseitig<br />
umgestellt werden konnte. Damit konnte<br />
das Unternehmen alle Vorteile der einseitigen<br />
Fahrweise nutzen.<br />
Bei Hoya Papier war schon Anfang der<br />
1990er-Jahre durch Umstellung der<br />
Leimpresse auf einseitige Fahrweise die<br />
Produktivität erhöht worden. Doch im Lauf<br />
der Jahre wurde es wegen der sinkenden<br />
Qualität der Rohstoffe immer schwieriger,<br />
die erforderlichen Festigkeitswerte zu<br />
erreichen.<br />
So musste wieder auf den zweiseitigen<br />
Betrieb der Leimpresse umgestellt werden.<br />
Hoya Papier suchte daher nach<br />
Möglichkeiten, wieder zur einseitigen<br />
Fahrweise der Leimpresse zurück<br />
zukehren und dennoch die geforderten<br />
SCT-Werte möglichst stabil und zuverlässig<br />
zu erreichen.<br />
Der Praxistest<br />
Zunächst wurden einkomponentige synthetische<br />
<strong>Trockenverfestiger</strong> getestet,<br />
doch deren Wirksamkeit reichte nicht<br />
immer aus, um die Festigkeitswerte stabil<br />
und zuverlässig zu erreichen. Weil das<br />
Carrier-System im Labor so gute Ergebnisse<br />
gebracht hatte, wurde beschlossen,<br />
es in der Praxis zu testen (Abb. 7).<br />
Zunächst wird die kationische Komponente<br />
Luredur ® PR 8095 (kationisches<br />
PVAm) am Auslauf der Maschinenbütte<br />
zugegeben und dann anschließend, kurz<br />
vor der Stoffverdünnung, die anionische<br />
Komponente Luredur ® PR 8276 X (anionisches<br />
PVAm). Die Reihenfolge der Zugabe<br />
und die jeweiligen Dosierorte wurden<br />
in mehreren Einzelversuchen ermittelt.<br />
Tatsächlich liegt der SCT-Wert bei Erreichen<br />
der optimalen Dosierung des Carrier-<br />
Systems trotz einseitiger Fahrweise der<br />
Leimpresse innerhalb der geforderten<br />
Grenzen. Die erhöhten Festigkeitsbeiträge<br />
des in der Masse eingetragenen<br />
synthetischen <strong>Trockenverfestiger</strong>s gleichen<br />
den Verlust des einseitigen Stärkeauftrags<br />
aus. Auch über einen längeren<br />
Zeitraum hat sich das System bewährt<br />
(Abb. 8 und 9).<br />
Besonderheiten beim Einsatz des<br />
Carrier-Systems<br />
Beim Einsatz des Carrier-Systems gibt es<br />
einiges zu beachten. So stellt sich bereits<br />
im ungetrockneten Zustand des Papiers<br />
eine gewisse Nassfestigkeit ein, die bei<br />
Abrissen zu Problemen in den Auflöse-<br />
aggregaten führen kann. Diese Probleme<br />
konnten durch die Feinabstimmung der<br />
Kationizität des kationischen Produktes<br />
zumindest vorläufig auf ein erträgliches<br />
Maß reduziert werden. Bei Schwankungen<br />
des Rohstoffeintrages und des Ladungs-<br />
Abbildung 6.<br />
Die Festigkeitssteigerung<br />
durch Kombination<br />
von kationischen<br />
und anionischen Polymeren<br />
funktioniert<br />
bei Verwendung von<br />
Polyvinylaminen ganz<br />
besonders gut.<br />
Ihre Kombination<br />
bringt mehr als das<br />
Doppelte der Alleinanwendung,<br />
was auf<br />
eine Art Synergieeffekt<br />
schließen lässt.<br />
Abbildung 7.<br />
Dosierpunkte für<br />
das Carrier-System<br />
beim Praxistest<br />
von Hoya Papier.<br />
Abbildung 8.<br />
Das Diagramm zeigt<br />
die Umstellphase von<br />
zweiseitiger auf einseitigeLeimpressenfahrweise<br />
bei gleichzeitigem<br />
Hochfahren<br />
des Carrier-Systems.<br />
Abbildung 9.<br />
Die Grafik zeigt beispielhaft<br />
die Möglichkeiten<br />
des Carrier-<br />
Systems für eine<br />
bestimmte Kraftlinerqualität.<br />
Das Carrier-<br />
System befördert das<br />
SCT-Niveau bei zweiseitigerLeimpressenfahrweise<br />
ganz klar über<br />
das geforderte untere<br />
SCT-Limit. Bei einseitiger<br />
Fahrweise wird das Soll-<br />
Niveau der ursprünglichen<br />
zweiseitigen Fahrweise<br />
ohne Carrier-<br />
System sicher und zuverlässig<br />
erreicht.
Carrier-System bei<br />
der Herstellung von<br />
Wellpappenrohpapieren<br />
Alle Vorteile auf<br />
einen Blick<br />
• Festigkeitswerte werden<br />
auch bei einseitigem<br />
Betrieb der Leimpresse<br />
erreicht<br />
• Dadurch 50-prozentige<br />
Reduktion der Oberflächenstärke<br />
und 40-prozentige<br />
Reduktion des synthetischen<br />
Leimungsmittels<br />
• Produktionssteigerung<br />
um 14 Prozent<br />
• Stabiler Lauf der<br />
Papiermaschine<br />
• 100-prozentige Einsparung<br />
von Retentionsmittel<br />
und von kationischer<br />
Massenstärke<br />
• Geringerer Reinigungsaufwand<br />
durch Fixierung<br />
von Störstoffen<br />
• Rückgang der Reklamationsraten<br />
durch bessere<br />
Verklebbarkeit in der<br />
Wellpappenanlage<br />
• Flexiblere Reaktionen<br />
möglich auf schwankende<br />
Altpapierqualitäten<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Regional Business Unit<br />
Paper Industry Europe<br />
Verantwortlich:<br />
Dr. Thomas Wirth<br />
Redaktionsteam:<br />
Dr. Thomas Wirth<br />
Harald Gschwendtberger<br />
Susanne Ackermann<br />
Konzept, Gestaltung, Layout:<br />
Marion Merzbacher<br />
haushaltes muss außerdem das Mengenverhältnis<br />
zwischen beiden Einzelkomponenten<br />
angepasst werden. Bei ungünstigen<br />
Mengenverhältnissen kann es sonst<br />
zu einem erhöhten Luftgehalt im Kreislaufwasser<br />
sowie zu einer erhöhten<br />
Neigung von Schaumbildung kommen.<br />
Bei der Leimpressenleimung hat das<br />
Carrier-System einen positiven Nebeneffekt:<br />
Es verstärkt den Leimungseffekt,<br />
so dass weniger synthetische Leimungsmittel<br />
benötigt werden.<br />
Wegen der Schwankungen im Ladungshaushalt<br />
und deren Auswirkungen auf<br />
das optimale Dosierverhältnis der beiden<br />
Einzelkomponenten des Carrier-Systems<br />
ist eine on-line-Ladungsmessung empfehlenswert.<br />
Die Vorteile<br />
Smurfit Kappa Hoya Papier sparte durch<br />
den Einsatz des Carrier-Systems bei zwei<br />
Papierqualitäten (Kraftliner und Fluting)<br />
Kosten von einer Million Euro im Jahr.<br />
Die SCT-Zielwerte werden erreicht. Das<br />
<strong>BASF</strong> Carrier-System erhöht die Qualität<br />
und die Produktivität bei der Herstellung<br />
von Wellpappenrohpapieren signifikant.<br />
Die geforderten Festigkeitswerte können<br />
sicher und zuverlässig erreicht und gehalten<br />
werden.<br />
Wichtigster Vorteil ist der einseitige Betrieb<br />
der Leimpresse, weil dieser mehrere positive<br />
Effekte nach sich zieht: Die Maschine<br />
läuft schneller und reibungsloser, dadurch<br />
steigt die Produktivität um 14 Prozent.<br />
Die Oberflächenstärke kann um 50 Prozent<br />
reduziert werden. Der Verbrauch an<br />
synthetischen Leimungsmitteln geht um<br />
40 Prozent zurück. Es treten keine Reklamationen<br />
wegen mangelnder Verklebbarkeit<br />
in der Wellpappenanlage mehr auf.<br />
Auf Massenstärke kann ganz verzichtet<br />
werden, was den Energieverbrauch bei der<br />
Trocknung senkt. Auch ein Retentionsmittel<br />
ist nicht mehr nötig. Der Dampfverbrauch<br />
geht zurück. Schwankungen in<br />
der Störstofffracht lassen sich ausgleichen<br />
durch eine Anpassung der Einsatzmengen<br />
der kationischen Polymere.<br />
Autoren:<br />
O. Truppner, Smurfit Kappa Hoya Papier<br />
A. Esser, M. Rübenacker,<br />
N. Schall, R. Haffke,<br />
<strong>BASF</strong> Aktiengesellschaft,<br />
67056 Ludwigshafen;<br />
Vortrag auf der 100. Zellcheming-<br />
Hauptversammlung Wiesbaden, 2005<br />
Single Face Corrugated